Friedhelm Busch : ich rechne im Grunde jeden Tag mit einer Korrektur im DAX - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 08.02.07 09:50:20 von
neuester Beitrag 02.03.07 20:46:38 von
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Hier das Interview von gestern
1. Teil der Sendung,
19.30 Uhr
Raimund Brichta:
Jetzt kommt gerade die erste Email-Frage herein von R. Birkner: Diese Hausse läuft ja schon eine Weile. Wann kommt die Korrektur und wie tief wird es gehen?
Friedhelm Busch:
also ich rechne im Grunde jeden Tag mit einer Korrektur, denn was wir jetzt sehen an der Börse vor allem an Hightech-Werten, vor allem in der Solarbranche, der Windenergie – das erinnert mich doch sehr stark an die Übertreibungen, die wir in den Jahren 1999, 2000 gesehen haben und da ist die Korrektur auch nicht in dem Moment gekommen, in dem ich gesagt habe: Raus, raus raus. Aber ich glaube, sie wird kommen, sie wird vielleicht schon in den nächsten Wochen oder Tagen kommen und ich bin der Meinung, dass der Dax deutlich runtergehen wird auf 6200, 6300, das ist durchaus möglich.
Raimund Brichta:
Es sagen ja viele, dass der Dax schon so lange steigt, aber im Prinzip war der Anfang ja nur eine Korrektur auf den großen Einbruch zum Jahr 2003. Ein richtige Hausse haben wir doch noch gar nicht oder erst seit kurzem.
Friedhelm Busch:
Wir haben, wenn sie den Dax sehen, in der Tat noch nicht die Hausse, aber wenn sie sich Nebenwerte anschauen, wenn sie sich die Solarenergie anschauen, wenn sie sich die Windenergie anschauen oder Biokraftstoffe – da ist sehr viel Übergut drin und das was mich vor allem an früher erinnert ist: Früher waren auch die Kleinanleger dabei. Die sind alle im Frühjahr 2000 dazugekommen. Die deutschen Kleinanleger sind diesmal nach meiner Meinung überhaupt nicht dabei, es sind die Großen, es sind die Hedge-Fonds, es sind die institutionellen Spekulanten, die jetzt am Rad drehen und deswegen glaube ich auch, dass der Crash unter Umständen am Montag schon kommen könnte, wenn die Finanzminister und Notenbankchefs in Essen an diesem Wochenende sagen: Die Japaner müssen die Zinsen erhöhen, dann könnte das das Signal sein.
Raimund Brichta:
Aber wie sie reden im Moment viele, wenn ich mich so umhöre oder in Börsenbriefe lese. Und die Vergangenheit zeigt ja: Je pessimistischer das Umfeld ist, desto länger kann so ein Aufschwung gehen.
Friedhelm Busch:
Richtig, wenn das Umfeld so pessimistisch ist, kann man sagen, dass sich die Großen schon längst von der Börse verabschiedet haben. Was sollen die noch verkaufen, die haben ja nichts mehr. Aber ich glaube, in diesem Fall ist es eine andere Qualität – wir haben keine normale Börse mit vielen Kleinanlegern, mit größeren Anlegern, sondern wir sind eindeutig im Griff der großen Spekulanten und die ziehen den Stecker raus und sie ahnen gar nichts.
Raimund Brichta:
Ok, warten wir es ab, wie es kommen wird. Wir wissen es jetzt beide nicht, aber was ich weiß, ist: Die nächste Email-Frage ist da und zwar: von Armin Dadky aus Bad Vilbel: Denken sie, dass die Devise „Sell in May…“ in diesem Jahr genauso empfehlenswert sein wird wie im letzten Jahr? War sie es letztes Jahr überhaupt?
Friedhelm Busch:
Nein, war es nicht im letzten Jahr. Im letzten Jahr hätten wir im Mai unbedingt kaufen müssen, weil wir da den Kursrutsch hatten. Aber ich glaube schon, dass hinter dieser alten Weisheit mehr steckt, ich glaube schon, dass der Mai interessant ist für Verkäufe. Denn da haben alle, die vorher das Geld bekommen haben, Ausschüttungen, Steuerrückzahlungen, Dividenden, Gutschriften, Zinskupons – alle die haben ihr Geld angelegt und nun ist die Börse gut gelaufen und da sagen die institutionellen Anleger, die Fonds, sicher ich diesen hohen Gewinn und warte bis zum Herbst
Raimund Brichta:
Da sind wir uns schon näher, also nicht Crash am nächsten Montag, sondern vielleicht erst im Mai oder später?
Friedhelm Busch:
Das ist das Dumme, das nun alle Zeitung lesen oder alle n-tv sehen und sich das sagen, was sie gerade gesagt haben, nämlich Achtung: im Mai geht es runter. So war es im letzten Jahr ja auch. Ich geh schon vorher raus. Das heißt, die Leute haben gar nicht mehr die Freude an der schönen Aufwärtsbewegung, sondern verkaufen sofort. Dabei sollte man erst aus der Oper rausgehen, wenn die Sängerin gesungen hat.
Raimund Brichta:
Richtig. Und wir kommen jetzt zum ersten Anrufer. Es ist in der Leitung: Ernst Wilhelm Schmidt aus Neubrandenburg. Herr Schmidt, was haben sie denn heute Abend dazu beizutragen?
Ernst Wilhelm Schmidt:
Ja, ich bin einer der Volksaktionäre und vor etwa vier, fünf Jahren war Herr Busch bei uns in Neubrandenburg und kurz danach ging das ja dann abwärts mit unserer Volksaktie. Und er hat uns damals getröstet und hat gesagt: Meine Damen und Herren, behalten sie die Aktie, wenn der Staat einmal Spekulationssteuer erheben will, dann haben sie etwas, was sie dagegenhalten können. Ich die meinen Töchtern nachgekauft für die Altersvorsorge, dass ich diese großen Verluste, die ich gemacht habe, meinen Töchtern schenken kann, damit sie ihre Gewinne gegen rechnen können. Wie lange muss ich noch warten?
Raimund Brichta:
Kurze Frage noch: Wo war denn der Kurs der Telekom, als Herr Busch die Empfehlung gemacht hat?
Ernst Wilhelm Schmidt:
Ach, wir haben noch DM –Zeiten gehabt.
Raimund Brichta:
Also war der Kurs schon eingebrochen vom Spitzenkurs von über 100 Euro?
Ernst Wilhelm Schmidt:
Ja, wir waren etwa da, wo wir jetzt waren. Also mir geht es hauptsächlich um die Volksaktie, die uns eine deutscher Finanzminister angedreht hat und meine Frage ist: Lieg ich da richtig, was er mir damals gesagt hat, kann ich meinen Töchtern meine Verluste vererben, damit sie ihre Gewinne gegen rechnen können?
Friedhelm Busch:
Nein, nein. Mit diesem Verlustvortrag geht es ja nicht mehr. Sie haben die Aktie so lange gehalten, dass sie zwar nicht die Gewinne versteuern müssen, aber auch die Verluste nicht steuermindernd ansetzen können. Ich bin nach diesem Einbruch – 1999 war ja die Aktie ganz oben – da habe ich gesehen, dass Ron Sommer doch ein trickreicher, junger Mann ist, einfach die Aktien die noch bei der KfW lagen oder immer noch liegen, zum Börsenhandel angemeldet hat, damit war die Gewichtung der Aktie wesentlich höher und Fondsmanager, die einfach nur den Index kaufen, mussten nun die Telekom-Aktie kaufen. Dadurch schoss ja der Kurs auf 104. Und da habe ich ja in den Sendungen gesagt – ich weiß nicht, ob ich es auch in Neubrandenburg gesagt habe -, das ist zwar nicht verboten, aber sehr sehr tricky und eigentlich sollte man sich jetzt von der Telekom verabschieden und kurz danach kam ja auch die dritte Tranche, das hätte man nicht mehr machen dürfen. Jetzt meine ich, dass die Aktie auf diesem Niveau von 13, 14 Euro normal bewertet ist. Denken sie dran: Der Markt ist weltweit noch nicht zusammengebrochen, der Markt ist noch da, aber die Preise sind so zusammengekracht, dass da nicht mehr allzu viel Geld zu verdienen ist. Also ich würde die Aktie vielleicht halten, aber nicht dazukaufen und nicht sagen: Dividendenrendite oder ähnliches, im nächsten Jahr werden sie die Dividende vielleicht kürzen müssen, weil sie verdienen das Geld ja gar nicht.
Raimund Brichta:
Aber sie Herr Schmidt, wenn ich das richtig verstanden habe: Sie wollen das Geld ja ihren Töchtern vererben.
Ernst Wilhelm Schmidt:
Ja, aber ich habe mich ja wieder blenden lassen, ich hab wegen der schönen Dividende gekauft, ich hab nachgekauft, ich hab mit viel Geld nachgekauft und bin wieder reingefallen, verdammt noch mal.
Friedhelm Busch:
Dividenrendite ist Unsinn, darauf zu achten, denn manchmal gerade bei der Telekom oder bei der TUI wird eine hohe Dividende gezahlt, danach bricht der Kurs sofort weg, das heißt dann, ja, wir haben gerade eine Dividendenauszahlung gehabt und danach ist dann sowieso erstmal die Bereinigung, aber beide Unternehmen werden die Gewinne in der Zunkuft gar nicht erzielen, die sie dann anbieten und ausschütten.
Raimund Brichta:
Das ist ja gerade das schöne an der Börse: Aus Fehlern kann man lernen und es in Zukunft anders machen. Die nächste Email ist von einem Kleinanleger: Lili Beck. Welche Regel ist für sie die wichtigste für einen Kleinanleger?
Friedhelm Busch:
Gehen sie nur mit Geld in Aktien, das sie nicht brauchen, das sie über haben. Nicht sagen: Ich muss in einem Jahr eine Hypothek zurückzahlen und bis dahin gehe ich in Aktien. Sie werden es erleben, es ist, als ob der Teufel dahinter steckt. Genau, wenn sie das Geld brauchen, sind die Aktien, die sie haben, unten. Nur Geld investieren, das man in den nächsten Jahren ganz bestimmt nicht braucht.
Raimund Brichta:
Wo wir ja jetzt gerade bei den Regeln sind: Es gibt Leute, die sagen, dass die Zeiten des Kaufens und Haltens wieder da seien. Was meinen denn sie dazu?
Friedhelm Busch:
Ja, bis zum 31.12.2008 empfiehlt es sich in Aktien zu gehen und sie zu halten. Danach spielt es keine Rolle mehr, weil sie dann auf Gewinne Steuern zahlen müssen, egal wie lang sie sie haben. Aber die Schlaftablettentheorie von halte ich in dieser Stringenz für absolut falsch. Die Leute sollen Zeitung lesen, sie sollen schauen, was mit ihrem Unternehmen, der Volkswirtschaft passiert und sich danach orientieren.
Raimund Brichta:
Wir haben wieder einen Anrufer in der Leitung und zwar Herr Peter Zacharias aus Brandenburg an der Havel, schönen guten Abend.
Peter Zacharias:
Guten Abend. Ausländische Investoren strömen in den deutschen Aktienmarkt mit ihrem Kapital. Sind wir eher am Ende einer Hausse oder eher deswegen noch nicht? Ich meine, vier Jahre im Dax mit einem KGV um 14 ist doch ne tolle Sache. Wird das so bleiben?
Friedhelm Busch:
Nein, wird es auf keinen Fall. Denn die großen institutionellen Anleger aus Amerika zum Beispiel sind sehr viel kurzfristiger orientiert und die schmeißen am Nachmittag raus, was sie am Morgen gekauft haben. Das bringt sehr viel Unruhe in den Markt, sehr viel Volatilität und er Kleinanleger geht dabei unter. Und deswegen halten sich die Kleinanleger auch zurück.
Raimund Brichta:
Trotzdem, ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 ist doch moderat bewertet. Da ist die Gefahr, fundamental nach unten doch nicht allzu groß.
Friedhelm Busch:
Doch. Um nur auf das KGV zu gucken, das ist äußerst problematisch, ich halte das für sehr gefährlich. Erstens: Der Gewinn, der dann immer in den Zeitungen steht, der ist so manipulierbar seitdem wir nicht mehr das gute alte HGB haben. Ich halte viele Gewinne für viel zu hoch ausgewiesen.
Raimund Brichta:
Wenn aber trotzdem die meisten Börsianer und Anleger darauf schauen, auf das KGV?
Friedhelm Busch:
Nein, nein, das KGV spielt nicht mehr die Rolle. Steht zwar immer in Zeitungen und das KGV muss auch in den nächsten Jahren verdient werden und wer garantiert mir das?
Raimund Brichta:
Also Herr Zacharias, Herr Busch meint, sie sollen lieber vorsichtig sein und verkaufen, obwohl das KGV bei 14 moderat ist. Was meinen sie dazu?
Peter Zacharias:
Ich weiß, was ich tun werde in den nächsten Tagen, beobachten, wie immer und sie dann wahrscheinlich verkaufen.
Raimund Brichta:
Wir haben eine nächste Email-Frage von Horst Emge: Ich bitte Sie, Ihre Ansichten über den mittel- und langfristigen Trend beim Ölpreis darzulegen.
Friedhelm Busch:
Kurzfristig kann es mit dem Öl noch runter gehen. Wir sehen es sobald ein paar warme Tage in Amerika sind geht der Ölpreis runter. Hat natürlich überhaupt nichts zu tun mit dem Öl. Der Ölpreis lang- und mittelfristig wird weiter steigen. Denn die Ölvorräte die wir haben sind unendlich vermehrbar. Wenn sie auch noch vorhanden sind, können sie nur zu höheren Kosten gefördert werden. Ich denke dass die Aufrüstung der Förderung ein Indiz dafür ist dass die Förderung teurer wird. Also sie werden weiter steigen.
Raimund Brichta:
In den Siebziger Jahren haben wir ähnlich auch schon mal gehört. Da hieß es die Ölpreise werden steigen, gingen aber bis auf zehn Dollar runter.
Friedhelm Busch:
Das ist durchaus möglich, es ist ja ein politischer Preis. Es ist falsch zu sagen, weil der Irak nun Schwierigkeiten hat geht der Ölpreis rauf. Ich habe auch nicht gesagt, weil er keine Schwierigkeiten hat kann der Ölpreis sinken. Es ist nach meiner Ansicht die Wirtschaft und die wird weiter laufen. Das klingelt das Telefon, Christopher Langner am Apparat.
Christopher Langner:
Wie ist Ihre Meinung zum Thema Bio-Sprit?
Friedhelm Busch:
Ich halte das für einen gewaltigen Irrtum der Bundesregierung und der Regierung Busch. Die Beide sagen wir müssen jetzt mit Steuervorteilen so was fördern, wir müssen die Beimischung erzwingen. Es ist ein Nonsens. Damit schützen wir nicht unsere Umwelt denn durch die Herstellung von Biosprit wird soviel Energie verbraucht, dass dieses Effekt also eliminiert wird. Und zweitens der Nachteil von der Produktion von Biosprit ist viel größer. Denn durch den Anbau von Mais gehen die Nahrungsmittelpreise weltweit extrem in die Höhe, dass wir eine Katastrophe bekommen können. Die Steigung der Aktienpreise werden sich in den nächsten Monaten las Quatsch heraus stellen.
Raimund Brichta:
Von mir aus könnten sie sofort wieder Aktienreporter werden.
Friedhelm Busch:
Ich bin für alles offen. 2. Teil der Sendung, 21.30 Uhr
Raimund Brichta:
Friedhelm Busch, wir hatten ja schon eine Sendung. Sie sind also sehr pessimistisch. Warum eigentlich?
Friedhelm Busch:
Weil wir in den letzten Wochen so viele Übertreibungen gesehen haben aufgrund von institutionellen Spekulanten, Hedge-Fonds, die das billige Geld, das sie in Japan aufgenommen haben, um Kredite vermehrt haben und in Märkte investiert haben, die vielleicht nur ein Bruchteil dieses Geldes vertragen können.
Raimund Brichta:
Aber das machen die ja schon seit Jahren so.
Friedhelm Busch:
Ja, nur jetzt nimmt das Ganze an Geschwindigkeit zu und die Anzeichen mehren sich, dass dieses billige Geld bald vorbei sein wird. Wenn die Japaner die Zinsen erhöhen, oder wenn der Druck auf Japan zunimmt, dann wird alles schlagartig zurückgedreht.
Raimund Brichta:
Vorgeschmack war ja schon letztes Jahr im Mai, da haben die Japaner Liquidität aus dem System gezogen. Die Kurse brachen ein. So etwas könnte aus ihrer Sicht wieder passieren?
Friedhelm Busch:
Ja.
Raimund Brichta:
Die erste Email-Frage stammt von Christian Schwind aus Hanau. Wie stark würden die Aktienmärkte bei einem bedeutenden geopolitischen Ereignis (z.B. Konflikt mit Iran oder Blockade des Persischen Golfes) reagieren?
Friedhelm Busch:
In solcher Situation möchte ich eigentlich keine einzige Aktie haben. Ich würde dann wahrscheinlich mein Bargeld in Geldmarktfonds liegen haben und darauf warten, bis dieses Gewitter vorbeigeht. Das würde furchtbar werden.
Raimund Brichta:
Aber interessant ist doch, dass solche Spekulationen in letzter Zeit zunehmen. Es heißt von der IEG, in einer Studie: Möglicherweise steht ein Angriff auf den Iran von Seiten Israels und den USA noch im März bevor.
Friedhelm Busch:
So etwas wird natürlich schon seit Jahren diskutiert. Wenn es jetzt so intensiv, mit einer Zeitperspektive nächste Woche kommt, zeigt das, dass eigentlich die großen Anleger darauf warten, einen Grund zu bekommen, auszusteigen.
Raimund Brichta:
Andererseits, die Amerikaner könnte doch aufgrund ihrer militärischen Kapazität keinen Angriff auf den Iran starten?
Friedhelm Busch:
Ich kann das nicht beurteilen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir vielleicht wieder so etwas sehen, wie Irak und Israel.
Raimund Brichta:
Die nächste Frage von Wolfgang Zimmer aus Köln. Als Kostolany-Fan bin ich mit dessen Börsenregeln aufgewachsen. Inwieweit sind Kostolanys Börsenweisheiten auch heute noch gültig?
Friedhelm Busch:
Eine der wichtigsten Börsenweisheiten von Kostolany war, dass die Wirtschaft hinter der Börse herläuft, wir haben ganz genau eine solche Situation jetzt. Die Wirtschaft läuft ganz gut, sie ist ja nicht rückwärts unterwegs. Nur: Werte wie Solar- oder Windaktien oder Schwellenländer oder ähnliches, das zeigt mir, dass da zuviel Wind in den Börsen ist.
Raimund Brichta:
Ein erster Anrufer in der Leitung. Joseph Drexel aus Bad Wildung. Guten Abend
Joseph Drexel:
Guten Abend. Herr Busch, was halten sie grundsätzlich von Zertifikaten, von Optionen und so weiter, bzw. gibt es auch hier die Trends, 7 Jahre rauf und sieben Jahre runter? Es gibt ja tausende von denen, da weiß man gar nicht, wie man sich verhalten soll.
Friedhelm Busch:
Sie sind unübersichtlich, es gibt so ungefähr 130.000. Die Zahl irritiert ein bisschen und sie täuscht ein bisschen. Viele Zertifikate sind vom Typ her völlig identisch. Grundsätzlich bin ich der Meinung sind Zertifikate nichts Schlechtes. Aber wenn man die Zertifikate richtig einsetzt, wenn man also nach unten absichert und die Risiken nicht kleinredet und dafür dann die Chancen groß redet, dann sind Zertifikate schon was sinnvolles. Bonus-Zertifikate oder Diskont-Zertifikate.
Raimund Brichta:
Letztendlich sind sie aber nur Schuldverschreibungen der ausgebenden Bank, also wenn die Bank pleite geht, dann kriegt man nichts.
Friedhelm Busch:
gut aber, die Emittenten sind in der Regel die großen Adressen und wenn große Adressen pleite gehen, dann ist in unserem System sowieso der Wurm drin.
Raimund Brichta:
Und die Frage nach diesem sieben-Jahres-Zyklus?
Friedhelm Busch:
Ich kenne diesen Rhythmus an der Börse nicht. Ich weiß nicht, ob das Sinn macht, auf solch einen Rhythmus zu achten. Ich habe immer nur darauf geachtet, dass ich das investierte Geld in einem überschaubaren Zeitraum nicht benötige.
Raimund Brichta:
Die nächste Email-Frage ist von Günter Igel: Wie groß schätzen sie die Gefahr ein, dass das Zwillingsdefizit der USA zu einer internationalen Finanzkrise führt und wann könnte dieses kommen?
Friedhelm Busch:
Wenn die Amerikaner eines Tages das Geld aus dem Ausland nicht mehr kriegen, dann geht das alles den Bach runter. Das predigte Hellmeier solange ich bei der Telebörse war. Im Moment sieht es nicht danach aus, dass die gewaltige Wirtschaftsmacht USA in die Knie geht. Also ich halte dieses Defizit für erträglich und es wird zurzeit ja sogar abgebaut.
Raimund Brichta:
Schauen wir noch mal auf den Dow Jones-Index: Er ist auf Rekordhoch und das ist ja immer ein gutes Zeichen.
Friedhelm Busch:
Nein, das ist es eigentlich nicht. Es ist mir jetzt zu lange zu weit nach oben gegangen, die Unternehmen haben in den Jahren 2000, 2001 in Amerika vor allem, alles getan, um sich schlank zu machen. Sie haben Schulden abgebaut, sie sind solide aufgestellt, sie haben abgegeben, was sie in dieser Euphoriephase gekauft haben, nur steigt leider die Arbeitsproduktivität nicht mehr in dem Maße, das heißt, jetzt müssen sie sich auch mal an die dünne Luft gewöhnen.
Raimund Brichta:
Der nächste Anrufer ist dran: Hans-Dieter Schüler aus Neustadt-Cleve.
Hans-Dieter Schüler:
Wir haben einen Fond, der den Dax abbildet, Investa. Und den haben wir bei etwa 5000 gekauft. Aber noch vor dem großen Crash. Der Kurs ist deutlich runtergegangen und nun möchten wir eine solche Talfahrt nicht mehr mitmachen. Wann würden sie uns raten, aus diesem Fond auszusteigen, bevor wieder ein jahrelanger Abschwung kommt?
Friedhelm Busch:
Ich glaube nicht an einen langfristigen Abschwung. Denn dazu ist die Wirtschaft zu gut unterwegs. Wir haben irrsinnige Zuwachsraten in China und Indien. Asien läuft und Amerika läuft eben so. Nur ein bisschen haben wir übertrieben. Es ist zuviel billiges, spekulatives Geld unterwegs, und ich glaube, dass man mittlerweile damit rechnen muss, dass die Liquidität zurückgeht. Das trifft die Unternehmen überhaupt nicht, weil die sich so gut aufgestellt haben, dass sie gar kein Fremdkapital brauchen.
Raimund Brichta:
Sie waren ja gerade im Chat. Was war denn das wichtigste Thema?
Friedhelm Busch:
Wenn es tatsächlich zu einem Einbruch kommt und ich bin ja der Meinung, dass es zu einem Einbruch kommen wird. Ich meine man soll die Füsse still halten und das Geld auf Geldbankfonds parken bis zum Herbst. Wenn alle sagen jetzt geht es noch mal runter, dann ist der Einstieg da. Und wenn man gute Gewinne gemacht hat, warum nicht mal verkaufen. Man hat doch Jahre lang ganz gut Erfolge gehabt. Ich hätte nichts gegen Gewinnmitnahme. Ich bin der Meinung mal Gewinne mitnehmen zu können, wenn man welche hat.
Raimund Brichta:
Aber je eher die Leute das tun, desto schneller geht es doch nach unten mit den Kursen.
Friedhelm Busch:
Ich glaube nicht dass die Deutschen Anlegen in den letzten Jahren soviel Gewinne gemacht habe, dass sie die Börse bewegen können.
Raimund Brichta:
Die nächste Email von Wolfgang aus Halsbrücke: Sie sagten mal: Frankfurt wird als Börsenplatz an Bedeutung verlieren. Hat die Deutsche Börse die Globalisierung verschlafen?
Friedhelm Busch:
Also unter Herrn Seifert ja. Herr Seifert hat mit allen Tricks versucht Frankfurt nach London zu verlegen. Unter Seifert hätte ich das so gesehen. Francioni versucht alles um Frankfurt wieder ins Gespräch zu bringen. ich habe aber ein wenig das Gefühl, dass der Zug schon abgefahren ist. Und die deutschen Anlegen spielen keine Rolle mehr. Es sind die großen amerikanischen Anleger, die Institutionellen.
Raimund Brichta:
Die deutsche Börse gehört zu 90% den Ausländern. Aber dem Kurs scheint das nicht zu schaden.
Friedhelm Busch:
Ja aber was hilft es mit wenn ich nicht dabei bin? Wenn ich sehe wie die Amerikaner hier abzocken und die dann auch noch das Glück haben dass hin und wieder der Dollar gegen den Euro schwach geht, dann können sie hier investieren. Und wenn dann der Euro mal wieder schlecht geht, können sie mit Gewinnen rausgehen. Also es spricht alles dafür dass wir viel mehr tun müssen für den deutschen Kleinanleger.
Raimund Brichta:
Am Telefon ist jetzt Regina Wrobel aus Essen.
Regina Wrobel:
Wenn der DAX jetzt doch etwas nachgeben sollte, wäre es dann sinnvoll nach Asien oder eher Amerika reinzugehen in die Märkte?
Friedhelm Busch:
Generell ist es erstmal so dass die asiatischen und die amerikanischen Märkte nachgeben werden. Und wir dann mit einer Verzögerung von ein paar Stunden hinterherlaufen. Wir sind praktisch der Abklatsch der amerikanischen Börse. Wenn sie sich fragen warum der DAX runter geht, dann müssen sie nur auf den Future gucken und sehen es ist Amerika. Also auf keinen Fall dürfen sie hoffen dass andere Länder den Ausgleich für den DAX bieten.
Raimund Brichta:
Aber wir haben gesehen, der DAX hat sich in den letzten Jahren besser entwickelt als der Dow Jones.
Friedhelm Busch:
Bei den Standardtiteln ja, aber wir haben bei vielen Titeln im großen DAX schon wieder all time rise. Also wir sollten nicht so tun als ob die deutsche Börse immer noch billig wäre.
Raimund Brichta:
Frau Wrobel, denken sie denn auch an einen Ausstieg aus dem deutschen Aktienmarkt?
Regina Wrobel:
Ich frage mich immer bei der Stahlbranche, ob die auch weiterhin gut läuft oder ob man da sehr wach sein sollte.
Friedhelm Busch:
Die Stahlbranche lebt natürlich von der Fantasie, dass die Chinesen und Indien soviel Stahl brauchen. Die Inder kaufen auch deshalb die Stahlbetrieb auf. Nur bei Thyssen Krupp klappt das nicht, weil da die Satzungen dagegen sprechen. Die Stiftung wird das verhindern. Die niedersächsische Landesregierung wird das nicht zulassen. Und wenn es diese Übernahmefantasien nicht gibt, dann würden die deutschen Stahltitel nicht so gut laufen.
Raimund Brichta:
Die nächste Email von Carolin Gerber aus Hamburg.
Carolin Gerber:
Aktuell ist doch alles eitel Sonnenschein! Zinsen, Geldmengenwachstum, Gewinnprognosen, geopolitisch alles ruhig – das erinnert mich stark an den März 2000 – Sie auch?
Friedhelm Busch:
Genau das ist meine Meinung. Die Zinsen sind zu niedrig, die Geldmenge ist zu hoch und die Gewinnprognosen sind meiner Ansicht nach übertrieben, so dass ich glaube, wir brauchen mal ein bisschen Schatten.
Raimund Brichta:
Aber es gibt zwei entscheidende Unterschiede zum März 2000. Wir haben uns gerade von einer Baisse erholt, damals hatten wir eine Hausse hinter uns. Und die Bewertung KGV damals von 30, jetzt von 40.
Friedhelm Busch:
Das mit dem KGV halte ich nicht so stichhalten. Da die Gewinne, die mit den Kursen dann verglichen werden, nicht mehr die Aussagekraft haben, die man ihnen zumisst. Weil die Bilanzrichtlinien sich sehr stark verändert haben und man die Bilanz mit den Gewinnen offiziell manipulieren kann. Das ist nicht einmal verboten. Das andere entscheidende ist, dass die Unternehmen besser da stehen als sie das 2000 taten. Die Unternehmen sind solider.
Raimund Brichta:
Eine Email von Harald Förster: Wer an der Börse spekuliert, hat kein garantierten Gewinne oder Verluste, wer nicht an der Börse spekuliert hat garantiert kein Gewinne oder Verluste.
Friedhelm Busch:
Stimmt, aber der Begriff spekulieren ist vielleicht fehlbesetzt. Denn das ist auch der Grund für die Telebörse. Wir wollen zeigen, dass es möglich ist mit fundierten, soliden Argumenten zu handeln.
1. Teil der Sendung,
19.30 Uhr
Raimund Brichta:
Jetzt kommt gerade die erste Email-Frage herein von R. Birkner: Diese Hausse läuft ja schon eine Weile. Wann kommt die Korrektur und wie tief wird es gehen?
Friedhelm Busch:
also ich rechne im Grunde jeden Tag mit einer Korrektur, denn was wir jetzt sehen an der Börse vor allem an Hightech-Werten, vor allem in der Solarbranche, der Windenergie – das erinnert mich doch sehr stark an die Übertreibungen, die wir in den Jahren 1999, 2000 gesehen haben und da ist die Korrektur auch nicht in dem Moment gekommen, in dem ich gesagt habe: Raus, raus raus. Aber ich glaube, sie wird kommen, sie wird vielleicht schon in den nächsten Wochen oder Tagen kommen und ich bin der Meinung, dass der Dax deutlich runtergehen wird auf 6200, 6300, das ist durchaus möglich.
Raimund Brichta:
Es sagen ja viele, dass der Dax schon so lange steigt, aber im Prinzip war der Anfang ja nur eine Korrektur auf den großen Einbruch zum Jahr 2003. Ein richtige Hausse haben wir doch noch gar nicht oder erst seit kurzem.
Friedhelm Busch:
Wir haben, wenn sie den Dax sehen, in der Tat noch nicht die Hausse, aber wenn sie sich Nebenwerte anschauen, wenn sie sich die Solarenergie anschauen, wenn sie sich die Windenergie anschauen oder Biokraftstoffe – da ist sehr viel Übergut drin und das was mich vor allem an früher erinnert ist: Früher waren auch die Kleinanleger dabei. Die sind alle im Frühjahr 2000 dazugekommen. Die deutschen Kleinanleger sind diesmal nach meiner Meinung überhaupt nicht dabei, es sind die Großen, es sind die Hedge-Fonds, es sind die institutionellen Spekulanten, die jetzt am Rad drehen und deswegen glaube ich auch, dass der Crash unter Umständen am Montag schon kommen könnte, wenn die Finanzminister und Notenbankchefs in Essen an diesem Wochenende sagen: Die Japaner müssen die Zinsen erhöhen, dann könnte das das Signal sein.
Raimund Brichta:
Aber wie sie reden im Moment viele, wenn ich mich so umhöre oder in Börsenbriefe lese. Und die Vergangenheit zeigt ja: Je pessimistischer das Umfeld ist, desto länger kann so ein Aufschwung gehen.
Friedhelm Busch:
Richtig, wenn das Umfeld so pessimistisch ist, kann man sagen, dass sich die Großen schon längst von der Börse verabschiedet haben. Was sollen die noch verkaufen, die haben ja nichts mehr. Aber ich glaube, in diesem Fall ist es eine andere Qualität – wir haben keine normale Börse mit vielen Kleinanlegern, mit größeren Anlegern, sondern wir sind eindeutig im Griff der großen Spekulanten und die ziehen den Stecker raus und sie ahnen gar nichts.
Raimund Brichta:
Ok, warten wir es ab, wie es kommen wird. Wir wissen es jetzt beide nicht, aber was ich weiß, ist: Die nächste Email-Frage ist da und zwar: von Armin Dadky aus Bad Vilbel: Denken sie, dass die Devise „Sell in May…“ in diesem Jahr genauso empfehlenswert sein wird wie im letzten Jahr? War sie es letztes Jahr überhaupt?
Friedhelm Busch:
Nein, war es nicht im letzten Jahr. Im letzten Jahr hätten wir im Mai unbedingt kaufen müssen, weil wir da den Kursrutsch hatten. Aber ich glaube schon, dass hinter dieser alten Weisheit mehr steckt, ich glaube schon, dass der Mai interessant ist für Verkäufe. Denn da haben alle, die vorher das Geld bekommen haben, Ausschüttungen, Steuerrückzahlungen, Dividenden, Gutschriften, Zinskupons – alle die haben ihr Geld angelegt und nun ist die Börse gut gelaufen und da sagen die institutionellen Anleger, die Fonds, sicher ich diesen hohen Gewinn und warte bis zum Herbst
Raimund Brichta:
Da sind wir uns schon näher, also nicht Crash am nächsten Montag, sondern vielleicht erst im Mai oder später?
Friedhelm Busch:
Das ist das Dumme, das nun alle Zeitung lesen oder alle n-tv sehen und sich das sagen, was sie gerade gesagt haben, nämlich Achtung: im Mai geht es runter. So war es im letzten Jahr ja auch. Ich geh schon vorher raus. Das heißt, die Leute haben gar nicht mehr die Freude an der schönen Aufwärtsbewegung, sondern verkaufen sofort. Dabei sollte man erst aus der Oper rausgehen, wenn die Sängerin gesungen hat.
Raimund Brichta:
Richtig. Und wir kommen jetzt zum ersten Anrufer. Es ist in der Leitung: Ernst Wilhelm Schmidt aus Neubrandenburg. Herr Schmidt, was haben sie denn heute Abend dazu beizutragen?
Ernst Wilhelm Schmidt:
Ja, ich bin einer der Volksaktionäre und vor etwa vier, fünf Jahren war Herr Busch bei uns in Neubrandenburg und kurz danach ging das ja dann abwärts mit unserer Volksaktie. Und er hat uns damals getröstet und hat gesagt: Meine Damen und Herren, behalten sie die Aktie, wenn der Staat einmal Spekulationssteuer erheben will, dann haben sie etwas, was sie dagegenhalten können. Ich die meinen Töchtern nachgekauft für die Altersvorsorge, dass ich diese großen Verluste, die ich gemacht habe, meinen Töchtern schenken kann, damit sie ihre Gewinne gegen rechnen können. Wie lange muss ich noch warten?
Raimund Brichta:
Kurze Frage noch: Wo war denn der Kurs der Telekom, als Herr Busch die Empfehlung gemacht hat?
Ernst Wilhelm Schmidt:
Ach, wir haben noch DM –Zeiten gehabt.
Raimund Brichta:
Also war der Kurs schon eingebrochen vom Spitzenkurs von über 100 Euro?
Ernst Wilhelm Schmidt:
Ja, wir waren etwa da, wo wir jetzt waren. Also mir geht es hauptsächlich um die Volksaktie, die uns eine deutscher Finanzminister angedreht hat und meine Frage ist: Lieg ich da richtig, was er mir damals gesagt hat, kann ich meinen Töchtern meine Verluste vererben, damit sie ihre Gewinne gegen rechnen können?
Friedhelm Busch:
Nein, nein. Mit diesem Verlustvortrag geht es ja nicht mehr. Sie haben die Aktie so lange gehalten, dass sie zwar nicht die Gewinne versteuern müssen, aber auch die Verluste nicht steuermindernd ansetzen können. Ich bin nach diesem Einbruch – 1999 war ja die Aktie ganz oben – da habe ich gesehen, dass Ron Sommer doch ein trickreicher, junger Mann ist, einfach die Aktien die noch bei der KfW lagen oder immer noch liegen, zum Börsenhandel angemeldet hat, damit war die Gewichtung der Aktie wesentlich höher und Fondsmanager, die einfach nur den Index kaufen, mussten nun die Telekom-Aktie kaufen. Dadurch schoss ja der Kurs auf 104. Und da habe ich ja in den Sendungen gesagt – ich weiß nicht, ob ich es auch in Neubrandenburg gesagt habe -, das ist zwar nicht verboten, aber sehr sehr tricky und eigentlich sollte man sich jetzt von der Telekom verabschieden und kurz danach kam ja auch die dritte Tranche, das hätte man nicht mehr machen dürfen. Jetzt meine ich, dass die Aktie auf diesem Niveau von 13, 14 Euro normal bewertet ist. Denken sie dran: Der Markt ist weltweit noch nicht zusammengebrochen, der Markt ist noch da, aber die Preise sind so zusammengekracht, dass da nicht mehr allzu viel Geld zu verdienen ist. Also ich würde die Aktie vielleicht halten, aber nicht dazukaufen und nicht sagen: Dividendenrendite oder ähnliches, im nächsten Jahr werden sie die Dividende vielleicht kürzen müssen, weil sie verdienen das Geld ja gar nicht.
Raimund Brichta:
Aber sie Herr Schmidt, wenn ich das richtig verstanden habe: Sie wollen das Geld ja ihren Töchtern vererben.
Ernst Wilhelm Schmidt:
Ja, aber ich habe mich ja wieder blenden lassen, ich hab wegen der schönen Dividende gekauft, ich hab nachgekauft, ich hab mit viel Geld nachgekauft und bin wieder reingefallen, verdammt noch mal.
Friedhelm Busch:
Dividenrendite ist Unsinn, darauf zu achten, denn manchmal gerade bei der Telekom oder bei der TUI wird eine hohe Dividende gezahlt, danach bricht der Kurs sofort weg, das heißt dann, ja, wir haben gerade eine Dividendenauszahlung gehabt und danach ist dann sowieso erstmal die Bereinigung, aber beide Unternehmen werden die Gewinne in der Zunkuft gar nicht erzielen, die sie dann anbieten und ausschütten.
Raimund Brichta:
Das ist ja gerade das schöne an der Börse: Aus Fehlern kann man lernen und es in Zukunft anders machen. Die nächste Email ist von einem Kleinanleger: Lili Beck. Welche Regel ist für sie die wichtigste für einen Kleinanleger?
Friedhelm Busch:
Gehen sie nur mit Geld in Aktien, das sie nicht brauchen, das sie über haben. Nicht sagen: Ich muss in einem Jahr eine Hypothek zurückzahlen und bis dahin gehe ich in Aktien. Sie werden es erleben, es ist, als ob der Teufel dahinter steckt. Genau, wenn sie das Geld brauchen, sind die Aktien, die sie haben, unten. Nur Geld investieren, das man in den nächsten Jahren ganz bestimmt nicht braucht.
Raimund Brichta:
Wo wir ja jetzt gerade bei den Regeln sind: Es gibt Leute, die sagen, dass die Zeiten des Kaufens und Haltens wieder da seien. Was meinen denn sie dazu?
Friedhelm Busch:
Ja, bis zum 31.12.2008 empfiehlt es sich in Aktien zu gehen und sie zu halten. Danach spielt es keine Rolle mehr, weil sie dann auf Gewinne Steuern zahlen müssen, egal wie lang sie sie haben. Aber die Schlaftablettentheorie von halte ich in dieser Stringenz für absolut falsch. Die Leute sollen Zeitung lesen, sie sollen schauen, was mit ihrem Unternehmen, der Volkswirtschaft passiert und sich danach orientieren.
Raimund Brichta:
Wir haben wieder einen Anrufer in der Leitung und zwar Herr Peter Zacharias aus Brandenburg an der Havel, schönen guten Abend.
Peter Zacharias:
Guten Abend. Ausländische Investoren strömen in den deutschen Aktienmarkt mit ihrem Kapital. Sind wir eher am Ende einer Hausse oder eher deswegen noch nicht? Ich meine, vier Jahre im Dax mit einem KGV um 14 ist doch ne tolle Sache. Wird das so bleiben?
Friedhelm Busch:
Nein, wird es auf keinen Fall. Denn die großen institutionellen Anleger aus Amerika zum Beispiel sind sehr viel kurzfristiger orientiert und die schmeißen am Nachmittag raus, was sie am Morgen gekauft haben. Das bringt sehr viel Unruhe in den Markt, sehr viel Volatilität und er Kleinanleger geht dabei unter. Und deswegen halten sich die Kleinanleger auch zurück.
Raimund Brichta:
Trotzdem, ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 ist doch moderat bewertet. Da ist die Gefahr, fundamental nach unten doch nicht allzu groß.
Friedhelm Busch:
Doch. Um nur auf das KGV zu gucken, das ist äußerst problematisch, ich halte das für sehr gefährlich. Erstens: Der Gewinn, der dann immer in den Zeitungen steht, der ist so manipulierbar seitdem wir nicht mehr das gute alte HGB haben. Ich halte viele Gewinne für viel zu hoch ausgewiesen.
Raimund Brichta:
Wenn aber trotzdem die meisten Börsianer und Anleger darauf schauen, auf das KGV?
Friedhelm Busch:
Nein, nein, das KGV spielt nicht mehr die Rolle. Steht zwar immer in Zeitungen und das KGV muss auch in den nächsten Jahren verdient werden und wer garantiert mir das?
Raimund Brichta:
Also Herr Zacharias, Herr Busch meint, sie sollen lieber vorsichtig sein und verkaufen, obwohl das KGV bei 14 moderat ist. Was meinen sie dazu?
Peter Zacharias:
Ich weiß, was ich tun werde in den nächsten Tagen, beobachten, wie immer und sie dann wahrscheinlich verkaufen.
Raimund Brichta:
Wir haben eine nächste Email-Frage von Horst Emge: Ich bitte Sie, Ihre Ansichten über den mittel- und langfristigen Trend beim Ölpreis darzulegen.
Friedhelm Busch:
Kurzfristig kann es mit dem Öl noch runter gehen. Wir sehen es sobald ein paar warme Tage in Amerika sind geht der Ölpreis runter. Hat natürlich überhaupt nichts zu tun mit dem Öl. Der Ölpreis lang- und mittelfristig wird weiter steigen. Denn die Ölvorräte die wir haben sind unendlich vermehrbar. Wenn sie auch noch vorhanden sind, können sie nur zu höheren Kosten gefördert werden. Ich denke dass die Aufrüstung der Förderung ein Indiz dafür ist dass die Förderung teurer wird. Also sie werden weiter steigen.
Raimund Brichta:
In den Siebziger Jahren haben wir ähnlich auch schon mal gehört. Da hieß es die Ölpreise werden steigen, gingen aber bis auf zehn Dollar runter.
Friedhelm Busch:
Das ist durchaus möglich, es ist ja ein politischer Preis. Es ist falsch zu sagen, weil der Irak nun Schwierigkeiten hat geht der Ölpreis rauf. Ich habe auch nicht gesagt, weil er keine Schwierigkeiten hat kann der Ölpreis sinken. Es ist nach meiner Ansicht die Wirtschaft und die wird weiter laufen. Das klingelt das Telefon, Christopher Langner am Apparat.
Christopher Langner:
Wie ist Ihre Meinung zum Thema Bio-Sprit?
Friedhelm Busch:
Ich halte das für einen gewaltigen Irrtum der Bundesregierung und der Regierung Busch. Die Beide sagen wir müssen jetzt mit Steuervorteilen so was fördern, wir müssen die Beimischung erzwingen. Es ist ein Nonsens. Damit schützen wir nicht unsere Umwelt denn durch die Herstellung von Biosprit wird soviel Energie verbraucht, dass dieses Effekt also eliminiert wird. Und zweitens der Nachteil von der Produktion von Biosprit ist viel größer. Denn durch den Anbau von Mais gehen die Nahrungsmittelpreise weltweit extrem in die Höhe, dass wir eine Katastrophe bekommen können. Die Steigung der Aktienpreise werden sich in den nächsten Monaten las Quatsch heraus stellen.
Raimund Brichta:
Von mir aus könnten sie sofort wieder Aktienreporter werden.
Friedhelm Busch:
Ich bin für alles offen. 2. Teil der Sendung, 21.30 Uhr
Raimund Brichta:
Friedhelm Busch, wir hatten ja schon eine Sendung. Sie sind also sehr pessimistisch. Warum eigentlich?
Friedhelm Busch:
Weil wir in den letzten Wochen so viele Übertreibungen gesehen haben aufgrund von institutionellen Spekulanten, Hedge-Fonds, die das billige Geld, das sie in Japan aufgenommen haben, um Kredite vermehrt haben und in Märkte investiert haben, die vielleicht nur ein Bruchteil dieses Geldes vertragen können.
Raimund Brichta:
Aber das machen die ja schon seit Jahren so.
Friedhelm Busch:
Ja, nur jetzt nimmt das Ganze an Geschwindigkeit zu und die Anzeichen mehren sich, dass dieses billige Geld bald vorbei sein wird. Wenn die Japaner die Zinsen erhöhen, oder wenn der Druck auf Japan zunimmt, dann wird alles schlagartig zurückgedreht.
Raimund Brichta:
Vorgeschmack war ja schon letztes Jahr im Mai, da haben die Japaner Liquidität aus dem System gezogen. Die Kurse brachen ein. So etwas könnte aus ihrer Sicht wieder passieren?
Friedhelm Busch:
Ja.
Raimund Brichta:
Die erste Email-Frage stammt von Christian Schwind aus Hanau. Wie stark würden die Aktienmärkte bei einem bedeutenden geopolitischen Ereignis (z.B. Konflikt mit Iran oder Blockade des Persischen Golfes) reagieren?
Friedhelm Busch:
In solcher Situation möchte ich eigentlich keine einzige Aktie haben. Ich würde dann wahrscheinlich mein Bargeld in Geldmarktfonds liegen haben und darauf warten, bis dieses Gewitter vorbeigeht. Das würde furchtbar werden.
Raimund Brichta:
Aber interessant ist doch, dass solche Spekulationen in letzter Zeit zunehmen. Es heißt von der IEG, in einer Studie: Möglicherweise steht ein Angriff auf den Iran von Seiten Israels und den USA noch im März bevor.
Friedhelm Busch:
So etwas wird natürlich schon seit Jahren diskutiert. Wenn es jetzt so intensiv, mit einer Zeitperspektive nächste Woche kommt, zeigt das, dass eigentlich die großen Anleger darauf warten, einen Grund zu bekommen, auszusteigen.
Raimund Brichta:
Andererseits, die Amerikaner könnte doch aufgrund ihrer militärischen Kapazität keinen Angriff auf den Iran starten?
Friedhelm Busch:
Ich kann das nicht beurteilen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir vielleicht wieder so etwas sehen, wie Irak und Israel.
Raimund Brichta:
Die nächste Frage von Wolfgang Zimmer aus Köln. Als Kostolany-Fan bin ich mit dessen Börsenregeln aufgewachsen. Inwieweit sind Kostolanys Börsenweisheiten auch heute noch gültig?
Friedhelm Busch:
Eine der wichtigsten Börsenweisheiten von Kostolany war, dass die Wirtschaft hinter der Börse herläuft, wir haben ganz genau eine solche Situation jetzt. Die Wirtschaft läuft ganz gut, sie ist ja nicht rückwärts unterwegs. Nur: Werte wie Solar- oder Windaktien oder Schwellenländer oder ähnliches, das zeigt mir, dass da zuviel Wind in den Börsen ist.
Raimund Brichta:
Ein erster Anrufer in der Leitung. Joseph Drexel aus Bad Wildung. Guten Abend
Joseph Drexel:
Guten Abend. Herr Busch, was halten sie grundsätzlich von Zertifikaten, von Optionen und so weiter, bzw. gibt es auch hier die Trends, 7 Jahre rauf und sieben Jahre runter? Es gibt ja tausende von denen, da weiß man gar nicht, wie man sich verhalten soll.
Friedhelm Busch:
Sie sind unübersichtlich, es gibt so ungefähr 130.000. Die Zahl irritiert ein bisschen und sie täuscht ein bisschen. Viele Zertifikate sind vom Typ her völlig identisch. Grundsätzlich bin ich der Meinung sind Zertifikate nichts Schlechtes. Aber wenn man die Zertifikate richtig einsetzt, wenn man also nach unten absichert und die Risiken nicht kleinredet und dafür dann die Chancen groß redet, dann sind Zertifikate schon was sinnvolles. Bonus-Zertifikate oder Diskont-Zertifikate.
Raimund Brichta:
Letztendlich sind sie aber nur Schuldverschreibungen der ausgebenden Bank, also wenn die Bank pleite geht, dann kriegt man nichts.
Friedhelm Busch:
gut aber, die Emittenten sind in der Regel die großen Adressen und wenn große Adressen pleite gehen, dann ist in unserem System sowieso der Wurm drin.
Raimund Brichta:
Und die Frage nach diesem sieben-Jahres-Zyklus?
Friedhelm Busch:
Ich kenne diesen Rhythmus an der Börse nicht. Ich weiß nicht, ob das Sinn macht, auf solch einen Rhythmus zu achten. Ich habe immer nur darauf geachtet, dass ich das investierte Geld in einem überschaubaren Zeitraum nicht benötige.
Raimund Brichta:
Die nächste Email-Frage ist von Günter Igel: Wie groß schätzen sie die Gefahr ein, dass das Zwillingsdefizit der USA zu einer internationalen Finanzkrise führt und wann könnte dieses kommen?
Friedhelm Busch:
Wenn die Amerikaner eines Tages das Geld aus dem Ausland nicht mehr kriegen, dann geht das alles den Bach runter. Das predigte Hellmeier solange ich bei der Telebörse war. Im Moment sieht es nicht danach aus, dass die gewaltige Wirtschaftsmacht USA in die Knie geht. Also ich halte dieses Defizit für erträglich und es wird zurzeit ja sogar abgebaut.
Raimund Brichta:
Schauen wir noch mal auf den Dow Jones-Index: Er ist auf Rekordhoch und das ist ja immer ein gutes Zeichen.
Friedhelm Busch:
Nein, das ist es eigentlich nicht. Es ist mir jetzt zu lange zu weit nach oben gegangen, die Unternehmen haben in den Jahren 2000, 2001 in Amerika vor allem, alles getan, um sich schlank zu machen. Sie haben Schulden abgebaut, sie sind solide aufgestellt, sie haben abgegeben, was sie in dieser Euphoriephase gekauft haben, nur steigt leider die Arbeitsproduktivität nicht mehr in dem Maße, das heißt, jetzt müssen sie sich auch mal an die dünne Luft gewöhnen.
Raimund Brichta:
Der nächste Anrufer ist dran: Hans-Dieter Schüler aus Neustadt-Cleve.
Hans-Dieter Schüler:
Wir haben einen Fond, der den Dax abbildet, Investa. Und den haben wir bei etwa 5000 gekauft. Aber noch vor dem großen Crash. Der Kurs ist deutlich runtergegangen und nun möchten wir eine solche Talfahrt nicht mehr mitmachen. Wann würden sie uns raten, aus diesem Fond auszusteigen, bevor wieder ein jahrelanger Abschwung kommt?
Friedhelm Busch:
Ich glaube nicht an einen langfristigen Abschwung. Denn dazu ist die Wirtschaft zu gut unterwegs. Wir haben irrsinnige Zuwachsraten in China und Indien. Asien läuft und Amerika läuft eben so. Nur ein bisschen haben wir übertrieben. Es ist zuviel billiges, spekulatives Geld unterwegs, und ich glaube, dass man mittlerweile damit rechnen muss, dass die Liquidität zurückgeht. Das trifft die Unternehmen überhaupt nicht, weil die sich so gut aufgestellt haben, dass sie gar kein Fremdkapital brauchen.
Raimund Brichta:
Sie waren ja gerade im Chat. Was war denn das wichtigste Thema?
Friedhelm Busch:
Wenn es tatsächlich zu einem Einbruch kommt und ich bin ja der Meinung, dass es zu einem Einbruch kommen wird. Ich meine man soll die Füsse still halten und das Geld auf Geldbankfonds parken bis zum Herbst. Wenn alle sagen jetzt geht es noch mal runter, dann ist der Einstieg da. Und wenn man gute Gewinne gemacht hat, warum nicht mal verkaufen. Man hat doch Jahre lang ganz gut Erfolge gehabt. Ich hätte nichts gegen Gewinnmitnahme. Ich bin der Meinung mal Gewinne mitnehmen zu können, wenn man welche hat.
Raimund Brichta:
Aber je eher die Leute das tun, desto schneller geht es doch nach unten mit den Kursen.
Friedhelm Busch:
Ich glaube nicht dass die Deutschen Anlegen in den letzten Jahren soviel Gewinne gemacht habe, dass sie die Börse bewegen können.
Raimund Brichta:
Die nächste Email von Wolfgang aus Halsbrücke: Sie sagten mal: Frankfurt wird als Börsenplatz an Bedeutung verlieren. Hat die Deutsche Börse die Globalisierung verschlafen?
Friedhelm Busch:
Also unter Herrn Seifert ja. Herr Seifert hat mit allen Tricks versucht Frankfurt nach London zu verlegen. Unter Seifert hätte ich das so gesehen. Francioni versucht alles um Frankfurt wieder ins Gespräch zu bringen. ich habe aber ein wenig das Gefühl, dass der Zug schon abgefahren ist. Und die deutschen Anlegen spielen keine Rolle mehr. Es sind die großen amerikanischen Anleger, die Institutionellen.
Raimund Brichta:
Die deutsche Börse gehört zu 90% den Ausländern. Aber dem Kurs scheint das nicht zu schaden.
Friedhelm Busch:
Ja aber was hilft es mit wenn ich nicht dabei bin? Wenn ich sehe wie die Amerikaner hier abzocken und die dann auch noch das Glück haben dass hin und wieder der Dollar gegen den Euro schwach geht, dann können sie hier investieren. Und wenn dann der Euro mal wieder schlecht geht, können sie mit Gewinnen rausgehen. Also es spricht alles dafür dass wir viel mehr tun müssen für den deutschen Kleinanleger.
Raimund Brichta:
Am Telefon ist jetzt Regina Wrobel aus Essen.
Regina Wrobel:
Wenn der DAX jetzt doch etwas nachgeben sollte, wäre es dann sinnvoll nach Asien oder eher Amerika reinzugehen in die Märkte?
Friedhelm Busch:
Generell ist es erstmal so dass die asiatischen und die amerikanischen Märkte nachgeben werden. Und wir dann mit einer Verzögerung von ein paar Stunden hinterherlaufen. Wir sind praktisch der Abklatsch der amerikanischen Börse. Wenn sie sich fragen warum der DAX runter geht, dann müssen sie nur auf den Future gucken und sehen es ist Amerika. Also auf keinen Fall dürfen sie hoffen dass andere Länder den Ausgleich für den DAX bieten.
Raimund Brichta:
Aber wir haben gesehen, der DAX hat sich in den letzten Jahren besser entwickelt als der Dow Jones.
Friedhelm Busch:
Bei den Standardtiteln ja, aber wir haben bei vielen Titeln im großen DAX schon wieder all time rise. Also wir sollten nicht so tun als ob die deutsche Börse immer noch billig wäre.
Raimund Brichta:
Frau Wrobel, denken sie denn auch an einen Ausstieg aus dem deutschen Aktienmarkt?
Regina Wrobel:
Ich frage mich immer bei der Stahlbranche, ob die auch weiterhin gut läuft oder ob man da sehr wach sein sollte.
Friedhelm Busch:
Die Stahlbranche lebt natürlich von der Fantasie, dass die Chinesen und Indien soviel Stahl brauchen. Die Inder kaufen auch deshalb die Stahlbetrieb auf. Nur bei Thyssen Krupp klappt das nicht, weil da die Satzungen dagegen sprechen. Die Stiftung wird das verhindern. Die niedersächsische Landesregierung wird das nicht zulassen. Und wenn es diese Übernahmefantasien nicht gibt, dann würden die deutschen Stahltitel nicht so gut laufen.
Raimund Brichta:
Die nächste Email von Carolin Gerber aus Hamburg.
Carolin Gerber:
Aktuell ist doch alles eitel Sonnenschein! Zinsen, Geldmengenwachstum, Gewinnprognosen, geopolitisch alles ruhig – das erinnert mich stark an den März 2000 – Sie auch?
Friedhelm Busch:
Genau das ist meine Meinung. Die Zinsen sind zu niedrig, die Geldmenge ist zu hoch und die Gewinnprognosen sind meiner Ansicht nach übertrieben, so dass ich glaube, wir brauchen mal ein bisschen Schatten.
Raimund Brichta:
Aber es gibt zwei entscheidende Unterschiede zum März 2000. Wir haben uns gerade von einer Baisse erholt, damals hatten wir eine Hausse hinter uns. Und die Bewertung KGV damals von 30, jetzt von 40.
Friedhelm Busch:
Das mit dem KGV halte ich nicht so stichhalten. Da die Gewinne, die mit den Kursen dann verglichen werden, nicht mehr die Aussagekraft haben, die man ihnen zumisst. Weil die Bilanzrichtlinien sich sehr stark verändert haben und man die Bilanz mit den Gewinnen offiziell manipulieren kann. Das ist nicht einmal verboten. Das andere entscheidende ist, dass die Unternehmen besser da stehen als sie das 2000 taten. Die Unternehmen sind solider.
Raimund Brichta:
Eine Email von Harald Förster: Wer an der Börse spekuliert, hat kein garantierten Gewinne oder Verluste, wer nicht an der Börse spekuliert hat garantiert kein Gewinne oder Verluste.
Friedhelm Busch:
Stimmt, aber der Begriff spekulieren ist vielleicht fehlbesetzt. Denn das ist auch der Grund für die Telebörse. Wir wollen zeigen, dass es möglich ist mit fundierten, soliden Argumenten zu handeln.
Ich rechne auch damit, das es in diesem Jahr noch regnet. Ausserdem rechne ich damit das die Sonne bald scheint.
Antwort auf Beitrag Nr.: 27.504.358 von bakerfriend am 08.02.07 09:54:13kannst du überhaupt rechnen ?
»Nein, nein, das KGV spielt nicht mehr die Rolle.«
Antwort auf Beitrag Nr.: 27.504.448 von StockFetcher am 08.02.07 09:58:09du nervst ..
Antwort auf Beitrag Nr.: 27.504.617 von Rumsbums am 08.02.07 10:04:41
ich glaube, dass der busch bei einer gescheiten unterhaltung zum thema windkraftbranche ziemlich alt aussehen würde - ich schätze, da die haltung einer frau lauvergeon eines französischen atomkonzerns deutlich mehr - die kann nämlich rechnen - auch mit sicht auf 2008 ff und redet nicht soviel - sondern handelt
Antwort auf Beitrag Nr.: 27.504.276 von StockFetcher am 08.02.07 09:50:20- guter Beitrag - weiter so -
Antwort auf Beitrag Nr.: 27.504.448 von StockFetcher am 08.02.07 09:58:09Um zu sehen ob,s regnet oder die Sonne scheint brauch ich nur zu "sehen".
Bist du einer von den Menschen, die alles berechnen? Na dann viel Spass, vergiss aber deine übrigen Sinne nicht, Dumpfbacke.
Bist du einer von den Menschen, die alles berechnen? Na dann viel Spass, vergiss aber deine übrigen Sinne nicht, Dumpfbacke.
Friedhelm Du alter GURU.....DANKE DIR....die PUTS sind FETT im Plus ...tausend DANK
Der alte Man hat gar nicht mal so Unrecht.
Er hat eine immense Börsenerfahrung und war immer kritisch und zurückhaltend eingestellt.
Vor allen an die Adresse der Juniorbörsianer gerichtet, die denken schon alles über die Börse zu wissen.
Er hat eine immense Börsenerfahrung und war immer kritisch und zurückhaltend eingestellt.
Vor allen an die Adresse der Juniorbörsianer gerichtet, die denken schon alles über die Börse zu wissen.
ich hab heute schon 1/3 von meinem depot verkauft,
und wenn morgen die Zinserhöhung in Japan angesprochen wird, bzw´. Japan aufgefordert wird die zinsen zu erhöhen, geh ich komplett raus am wochenbeginn
und wenn morgen die Zinserhöhung in Japan angesprochen wird, bzw´. Japan aufgefordert wird die zinsen zu erhöhen, geh ich komplett raus am wochenbeginn
Tja,der olle Friedhelm hat es ja angekündigt.
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