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    SPD und Grüne stimmen zu bei Abschaffung der \"Dreckschleuder\" Kohle - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.03.07 09:53:17 von
    neuester Beitrag 11.03.07 09:29:11 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 08.03.07 09:53:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      Stadtväter bekämpfen einig die "Dreckschleuder"

      Die nordrheinwestfälische Stadt Krefeld will den Bau eines Steinkohlekraftwerks stoppen. Das Spektakuläre daran: Die aktuelle Klimawandel-Diskussion hat die politische Meinung komplett gedreht.


      Unmittelbar vor dem EU-Klimagipfel hat sich die Vorsitzende des Industrie- und Energieausschusses im Europäischen Parlament, Angelika Niebler (CSU), für eine Verlängerung der Laufzeiten von deutschen Atomkraftwerken ausgesprochen. Niebler sagte WELT ONLINE: „Wir müssen den Ausstieg aus der Kernenergie überdenken. Kernenergie schafft Sicherheit bei der Versorgung und ist gut für den Klimaschutz.“ Der geplante Ausstieg, so Niebler weiter, schwäche die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und führe im EU-Vergleich zu höheren Energiepreisen für die deutschen Verbraucher. „Deutschland wird sich wegen des Drucks aus Europa einer Verlängerung der Laufzeiten nicht entziehen können“, sagte die Ausschuss-Chefin weiter.

      Derweil schlägt sich die Stadt Krefeld mit einem anderen Energieproblem herum. Wenn Elmar Jakubowski über Klimawandel und Kohlendioxid-Ausstoß spricht, hält er ein spektakulären Vergleich parat: Man solle sich nur einmal vorstellen, beginnt der CDU-Ratsherr in Krefeld, wenn sämtliche 108.000 in der Stadt zugelassenen Autos durchschnittlich 15.000 Kilometer im Jahr fahren würden. Dann würde dies schon einen CO-2-Ausstoß von 270.000 Tonnen bedeuten.


      Doch das geplante Steinkohlekraftwerk, dieses 800-Megawatt-Projekt im Chemiepark der Bayer AG in Krefeld-Uerdingen, würde allein 4,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre blasen, sagt Jakubowski und schickt gleich hinterher: "Das können wir nicht verantworten."

      Die weltweite Debatte um den Klimawandel, die wissenschaftlichen Öko-Hiobsbotschaften, sie beschäftigen die Menschen vor Ort im Konkreten, auch in Krefeld. Vor einigen Monaten wurde der geplante Kraftwerksbau, der umgerechnet 1,5 Millionen Haushalte mit Strom versorgen könnte, noch als Stärkung des Wirtschaftsstandortes gelobt. "Die Meinung hat sich komplett gedreht", sagt Krefelds Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU) im Gespräch mit WELT ONLINE.

      Die Fraktionen von CDU, SPD und Grünen haben Beschlüsse gefasst, wonach sie eine Änderung des städtischen Bebauungsplanes ablehnen und somit den Kraftwerksbau verhindern. "Ich teile die Auffassung der Fraktionen nachhaltig", sagt Oberbürgermeister Kathstede. "Es wäre unglaubwürdig, in einer Zeit, in der wir über Konsequenzen aus dem Klimawandel diskutieren, solch eine Dreckschleuder aufzustellen." Er sei als OB zunächst dem Wohle der Bürger verpflichtet.

      Dass das Stadtoberhaupt gleich mehrfach das Wort "Dreckschleuder" verwendet, dürfte der Trianel Power-Projektgesellschaft Kohlekraftwerk mbH (TPK) mit Sitz in Aachen, einem Zusammenschluss von fast 30 Stadtwerken, insgeheim sauer aufstoßen. Immerhin wirbt die TPK öffentlich damit, sie investiere in Kraftwerke, "die nach heutigem Stand die Modernsten in Punkto Technik und Ökologie sind". Das neue Kraftwerk könne bei der Verbrennung von Steinkohle noch mehr Energie erzeugen und verfüge somit über einen elektrischen Wirkungsgrad von 46 Prozent. Dies sei eine Steigerung von 20 Prozent im Vergleich zu alten Modellen.
      Vor allem die Stadtwerke Krefeld, Mitgesellschafter der TPK, forcierten das Projekt gemeinsam mit dem Chemieparkbetreiber Bayer Industry Services. "Das neue Kraftwerk kann einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen leisten", erklärte die Chemiepark-Leitung.

      Doch in Krefeld ist stattdessen die Verunsicherung gewachsen. Die Ratsmitglieder vertieften sich in Umweltstudien, lasen den "Krebsatlas", hörten reichlich Kritik aus der Bevölkerung. Sie nahmen zur Kenntnis, dass Bayer lediglich zehn Prozent der erzeugten Energie benötige. CDU-Ratsherr Jakubowski legt dar, dass vornehmlich Spezialisten das Kraftwerk bauen würden und es somit kaum Impulse für die hiesige Wirtschaft gebe. Und sie wurden eben auch von der großen Klimadiskussion erfasst.

      So kommt es, dass gestandene Christdemokraten und Sozialdemokraten plötzlich Sätze sprechen, die man jahrelang nur von erzgrünen Aktivisten gewohnt war: "Man kann sich nicht global für den Klimaschutz einsetzen und lokal anders handeln", sagt der Krefelder SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen zu WELT ONLINE.

      Den Ratsmitgliedern ist mulmig geworden. Rund 2,5 Millionen Tonnen Steinkohle würde das Kraftwerk jährlich verfeuern, der Nachschub musste transportiert werden, große Halden würden sich auftürmen, und dann die prognostizierten Stäube und Emissionen. "Wir sind als industriell geprägte Region schon hoch belastet. Eine zusätzliche Belastung ist nicht empfehlenswert", betont CDU-Ratsherr Jakubowski.

      Oberbürgermeister Kathstede bleibt da kategorisch und sagt: "Das Projekt ist gestorben."
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      schrieb am 08.03.07 10:56:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hier in Berlin gibt es aktuell das gleiche Problem - kein Steinkohlekraftwerk!
      Atomkraftwerke sollen ja aus Deutschland verschwinden.

      Ziel kann ja nur ein Leben in der Höhle wie vor Millionen von Jahren sein - ach nein, ich vergaß die CO²- Emission durch die Feuerstellen:(

      Die Abschaffung des Menschen in Deutschland könnte aber den CO²- Ausstoß in neue Dimensionen absenken - ein voller Erfolg:laugh:
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      schrieb am 11.03.07 09:29:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.179.661 von Versman am 08.03.07 10:56:01So ist sie die SPD. Weiterhin an der Dreckschleuder Kohle festhalten, auch wenn die noch so viel Kohlendioxid in die Luft pumpt. Andererseits aber die C02-freie Atomkraft abschaffen wollen.

      Das verstehe mal einer.


      Selbst die CDU ist weiter und sieht in der Atomkraft nur noch eine "Übergangslösung". Die wollen die Atomkraft also ebenfalls abchaffen, haben aber erkannt, daß die Emissionen an Kohlendioxid nicht signifikant gesenkt werden können ohne die Atomenergie.


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