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    Hybridanleihen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.04.07 13:58:46 von
    neuester Beitrag 11.04.07 14:26:16 von
    Beiträge: 3
    ID: 1.123.860
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      schrieb am 11.04.07 13:58:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wo liegen bei Hybridanleihen die Risiken und welche zusätzlichen Chancen bringen die ?

      Wie sind die im Vergleich zu "normalen" Unternehmensanleihen zu bewerten ?

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 11.04.07 14:22:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/95203.html

      Tückische Anleihen


      von Andreas Schuck
      Unter renditehungrigen Anlegern waren Hybridanleihen im vergangenen Jahr der Renner. Wo sonst ließ sich im Euro-Raum mit bekannten Schuldnern wie Bayer, Henkel oder Porsche eine stattliche Verzinsung von fünf Prozent und mehr erzielen?

      Doch seit wenigen Monaten hat sich das Blatt gewendet. Die Käufer derartiger Anleihen mussten plötzlich hohe Kursverluste hinnehmen - in der Spitze gaben die Kurse gut zehn Prozent ab.

      Um zu verstehen, warum die Notierungen derart stark unter Druck geraten sind, muss man die speziellen Eigenschaften dieser Zwitterpapiere kennen. Die hoch verzinsten Produkte sind eine Mischung aus Fremd- und Eigenkapital. Sie haben entweder keine Laufzeitbegrenzung oder eine lange Fälligkeit von bis zu 100 Jahren. Dadurch steht das Hybridkapital den Unternehmen sehr langfristig, im Extremfall unbegrenzt zur Verfügung, womit es dem Charakter von Eigenkapital ähnelt.

      Dazu kommt, dass die Papiere nachrangig sind. Im Pleitefall werden die Ansprüche der Hybridgläubiger erst nach denen der regulären Anleihenbesitzer berücksichtigt - aber noch vor den Ansprüchen der Aktionäre. Problematisch für Anleger ist, dass die Emittenten in schlechten Zeiten die Zins- oder Kapitalrückzahlung aussetzen können, ohne gleich einen generellen Zahlungsausfall auszulösen.


      Aktienähnliche Risikostruktur

      Hybridpapiere weisen somit eine aktienähnliche Risikostruktur auf, obwohl sie wegen der festen Verzinsung wie eine Anleihe aussehen. Wie kalt es die Anleger erwischen kann, zeigt der Kursverlust der Bayer-Hybridanleihe. Sie wurde im Juli 2005 emittiert, läuft bis zum Jahr 2105 und verzinst sich in den ersten zehn Jahren mit einem festen Kupon von fünf Prozent. Danach schließt sich eine variable Verzinsung an, die sich am Dreimonats-Euribor orientiert, sofern die Anleihe nicht vom Emittenten gekündigt wird.

      Falls Bayer im operativen Geschäft in die Verlustzone gerät, können die Zinszahlungen bis zu zehn Jahre lang ausgesetzt werden. Während der Emissionskurs bei 98,81 Prozent lag, notiert der Hybridbond ein Jahr später nur noch bei 88,40 Prozent.

      Die Talfahrt begann, als die Europäische Zentralbank nach langer Pause Ende 2005 einen strafferen geldpolitischen Kurs steuerte und die Anleihenkurse generell unter Druck gerieten. Richtig ins Rutschen kam der Bayer-Hybrid aber erst, als die Leverkusener im März Pläne zur Übernahme des Pharmaherstellers Schering offenbart haben. Daraufhin erklärten die Rating-Agenturen, sie würden die Kreditwürdigkeit von Bayer überprüfen und möglicherweise senken.

      Da Hybridanleihen wegen ihrer Nachrangigkeit ohnehin bereits schlechter bewertet sind als traditionelle festverzinsliche Papiere, drohte der Bayer-Hybrid in den "Ramschstatus" abzurutschen. Derzeit stuft die Rating-Agentur Moody's das Papier noch mit "Baa2" ein, zwei Stufen unterhalb der "A3"-Einschätzung von anderen Bayer-Anleihen.

      Wie sensibel die Papiere auf erwartete Rating-Änderungen reagieren, zeigt die jüngste Ankündigung von Bayer, das Diagnostikgeschäft für 4,2 Mrd. Euro an Siemens zu verkaufen. Da der Konzern nun erheblich weniger Schulden für die Schering-Übernahme aufnehmen muss und die Bonität dadurch nicht so stark abrutschen dürfte, sprang der Kurs der Hybridanleihe innerhalb eines Tages um gut 2,5 Prozentpunkte nach oben.

      Für die Emittenten sind Hybridpapiere mit all ihren Besonderheiten auf alle Fälle eine lohnende Sache. Investoren sollten allerdings genau hinsehen, wem sie ihr Geld anvertrauen. Der Vorteil der höheren Zinsen kann nämlich schnell durch Kursverluste aufgezehrt sein. Um sich vor unliebsamen Überraschungen zu schützten, sollte man sich unbedingt die Mühe machen, die Konditionen von Hybridanleihen genau zu studieren.
      Avatar
      schrieb am 11.04.07 14:26:16
      Beitrag Nr. 3 ()
      http://www.yeald.de/Yeald/a/61181/hybridanleihen__zwitterpro…

      Hybridanleihen: Zwitterprodukte mit Pferdefuß

      24.02.2007

      JOURNALISTEN Mit Hybridanleihen, auch Nachranganleihen genannt, war zuletzt richtig Geld zu verdienen. Doch die exotischen Zwitterprodukte für Zinsjäger sind nicht ohne. Einmal gekauft, wird man sie schwer wieder los. Nur Anleger mit Erfahrung sollten sie sich ins Dep


      Der Schub kam vor zwei Jahren. Hybridanleihen waren plötzlich in aller Munde, vor allem unter ganz hartgesottenen Zinsjägern. Die versprachen sich gute Gewinne und machten auch reichlich Kasse. Insgesamt liegt das Marktvolumen ausstehender Hybridanleihen in Europa bei fast 13 Milliarden Euro. Doch es mehren sich Zweifel, ob Hybridanleihen auch in naher Zukunft mehr Chancen als Risiken bieten können.

      Eigentlich handelt es sich bei der Hybridanleihe um nicht mehr und nicht weniger als ein Zwitter aus Aktie und Anleihe – mit einer kleinen Besonderheit allerdings. So kann die Laufzeit extrem lang sein und – theoretisch - bis in alle Ewigkeit reichen. Meist hat der Emittent nach etwa sieben bis zehn Jahren ein vorzeitiges Kündigungsrecht. Erst wenn dieser Termin ungenutzt verstreicht, "beginnt" die Ewigkeit. Bisher ist das noch nicht passiert, aber das Risiko für den Investor ist immer da. Auch das mag mit ein Grund sein, warum viele Privatanleger ein Investment scheuen und das Feld den Großinvestoren überlassen.

      >> Legale Bilanzkosmetik

      Grundsätzlich hat die hybride Struktur der Anleihe nämlich für beide Seiten – die Emittenten und die Investoren – unbestreitbare Vorteile: Den Emittenten verschönt die Hybridanleihe auf elegante Art die Bilanz, da Rating-Agenturen eine Hybridanleihe je nach Ausgestaltung dem Eigenkapital zuordnen.

      Dies wiederum bringt Pluspunkte bei der Bonitätsbewertung gegenüber einer Finanzierung durch Ausgabe herkömmlicher Anleihen und ersetzt ggf. eine gewinnverwässernde Kapitalerhöhung. Der Anleger erhält für das “Ewigkeits-Risiko“ einen höheren Kupon als bei der klassischen Unternehmensanleihe. Im Regelfall liegt der Renditeabstand bei mehr als zwei Prozent. Wer clever einkauft, darf sich über schöne Gewinne freuen. Für die Henkel-Hybridanleihe, die im Juni 2006 zu 88 Prozent des Nennwertes gehandelt wurde, müssen heute 97 Prozent gezahlt werden. Hinzu kommt der jährliche Kupon von 5,375 Prozent.

      >> Ohne Dividende keine Zinszahlung

      Kritiker von Hybridanleihen verweisen u.a. auf Ausfallrisiken: So kommt der Kapitalgeber nur dann in den Genuss der attraktiven Verzinsung, wenn das Unternehmen auch bestimmte Bedingungen erfüllt. Gibt es keine Dividende, fällt in der Regel auch die Zinszahlung für die Hybridanleihe ins Wasser. Jedenfalls dürfen die Emittenten das so beschließen. Sackt der Cashflow unter eine bestimmte Grenze, schaut der Anleger ebenfalls in die Röhre.

      Zudem will natürlich auch der Fiskus sein Stück vom Kuchen: Anders als die klassischen Unternehmensanleihen wird die Hybridanleihe im Bundesfinanzministerium als Finanzinnovation geführt. Kursgewinne sind damit nicht nach 12 Monaten steuerfrei, sondern müssen mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden.

      >> Pluspunkte durch Abgeltungssteuer

      Erst mit der Einführung der Abgeltungssteuer Anfang 2009 könnte das Geschäft mit den Hybridanleihen wieder deutlich anziehen, weil die geplanten 25 Prozent Abgeltungssteuer in der Regel unter dem persönlichen Steuersatz liegen.

      Doch auch das ist keineswegs sicher. Denn ob die Hybridanleihen wirklich boomen werden, hängt einzig und allein am Zinsniveau. Zieht dieses weiter an, wie seit Monaten bereits, ist besondere Vorsicht geboten. Denn laufen die Zinsen nach oben, wird das schöne Plus auch der allerbesten Hybridanleihe ganz schnell wieder aufgefressen. Bei einem Zinsniveau von über fünf Prozent wird es sogar richtig gefährlich für Hybridanleihen. Dann werden sie aus Sicht vieler Anleiheexperten vollends überflüssig. Der Markt wäre tot und würde nicht langsam eindämmern, wie derzeit schon hie und da zu beobachten ist. Schon kleinere Zinsveränderungen haben zudem sehr große Auswirkungen, so schwankt der Preis einer Hybridanleihe oft sehr heftig.


      Fazit: Wer in Hybridanleihen investieren will, sollte das nur mit einem kleinen Teil seines Vermögens tun und sich bei der Auswahl auf große, solide Unternehmen konzentrieren. Um zu erkennen, ob ein Emittent zum frühestmöglichen Termin kündigen will, reicht oft ein Blick in den Emissionsprospekt. Dort steht drin, was passieren wird, wenn der Emittent nicht von seinem Kündigungsrecht Gebrauch macht und die Anleihe tilgt. Je höher für diesen Fall der Renditeaufschlag angesetzt ist, desto eher darf der Anleger das als Signal werten, dass das jeweilige Unternehmen zum frühestmöglichen Termin kündigen will.

      :eek:


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