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    Arbeitsfrei und Geld dabei - Zum Tag der Arbeit - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.05.07 07:22:03 von
    neuester Beitrag 05.05.07 09:28:51 von
    Beiträge: 39
    ID: 1.126.696
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      schrieb am 01.05.07 07:22:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 07:23:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 09:20:13
      Beitrag Nr. 3 ()
      und was stand in der jungen Welt?
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 09:43:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.079.593 von zocklany am 01.05.07 09:20:13und was stand in der jungen Welt?
      ????
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 09:46:03
      Beitrag Nr. 5 ()
      29.04.2007 15:42 Uhr Drucken | Versenden | Kontakt
      Trennlinie
      Grundeinkommen
      Ohne Arbeit geht es nicht
      Das Modell eines Grundeinkommens für alle hört sich phantastisch an. Doch das simple Prinzip hat seine Tücke: irgendwann ist kein Geld mehr da.
      Ein Kommentar von Nina Bovensiepen

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      Französischer Dom zu Berlin, August 2002: Peter Hartz überreicht Gerhard Schröder die auf eine CD-Rom gepresste Rezeptur zur Halbierung der Arbeitslosigkeit.

      Im Bundesrat, Juli 2004: Das Herzstück der Hartz’schen Ideen, Hartz IV, wird verabschiedet. Mehr Fordern, mehr Druck und Effizienz sollen Wunder wirken gegen die Arbeitslosigkeit. Kritiker geißeln Hartz IV als menschenverachtend, kurz nach Reformstart steigt die Arbeitslosenzahl auf über fünf Millionen.

      Nun, im April 2007, rechnet die Bundesregierung damit, dass die Arbeitslosigkeit 2008 auf 3,5 Millionen sinken könnte, den tiefsten Stand seit zehn Jahren.

      Deutschland ist im Aufschwung, und es entstehen mehr Jobs, als laut Volkswirtschaftstheorie möglich. Zu wenig Menschen profitieren davon, klagen die Gewerkschaften und haben zum 1. Mai das Motto gewählt: Du hast mehr verdient!

      Macht ein Grundeinkommen die Menschen besser?

      Mehr Geld und Mindestlöhne für die Arbeitenden wird DGB-Chef Michael Sommer am Tag der Arbeit fordern. Das gewohnte Programm. Ungewohnter klingen andere Stimmen, die dank des neuen Wohlfühlgefühls im Land immer mehr Gehör finden. Sie fordern: Mehr Geld für alle - und zwar nicht nur für die, die arbeiten.

      Götz Werner, Chef der Drogeriekette dm, CDU-Ministerpräsident Dieter Althaus, der Ökonom Thomas Straubhaar, die Linkspartei sind allesamt Protagonisten des „bedingungslosen Grundeinkommens“. Hinter dem sperrigen Begriff stecken interessante Ideen, die aber längst nicht so realitätsfest sind, wie ihre Verfechter behaupten.

      Das Modell des Grundeinkommens ist simpel: Jeder Bürger bekommt von Geburt an vom Staat ein Einkommen gezahlt, lebenslang und unabhängig von Familienstand, Beruf und Verdienst.

      Werner, dpa

      dm-Chef Götz Werner stellt sein Buch "Einkommen für alle" vor - das propagierte Grundeinkommen ist aber längst nicht realitätsfest.
      Foto: dpa



      Um dies zu finanzieren, werden in den meisten Varianten der Idee sämtliche staatliche Leistungen gestrichen, von Arbeitslosengeld über Bafög bis zur Rente. In dem am weitesten gehenden Modell von dm-Chef Werner wird zudem das Steuersystem radikal vereinfacht: Es fallen einfach alle Steuern weg, bis auf eine, die Mehrwertsteuer, die allerdings bis zu 50 Prozent betragen könnte.

      In der Höhe des Grundeinkommens unterscheiden sich die Modelle. Werner nennt als Fernziel 1500 Euro, Thüringens Landeschef Althaus schwebt ein solidarisches Bürgergeld von 600 Euro vor.

      In der Theorie schafft das Grundeinkommen eine bessere Welt. Arbeitslose werden nicht mehr drangsaliert und stigmatisiert, die Bürokratie wird entschlackt. Die Menschen können sich frei entfalten, und statt Stunden in einem öden Bürojob abzusitzen, wenden sie sich gesellschaftlich wichtigen Aufgaben zu.

      Das hört sich phantastisch an, ist aber vor allem schöner Schein. Angefangen bei der Höhe des Grundeinkommens: 600 Euro Bürgergeld mögen gut klingen, Selbstverwirklichung lässt sich damit nicht betreiben. Hartz-IV-Empfänger bekommen heute mehr. Mit einem Grundeinkommen von 1500 Euro könnten viele Menschen zwar zurechtkommen, die Kosten wären aber gigantisch. Noch problematischer sind andere Annahmen.

      Beispielsweise geht der Anthroposoph Werner davon aus, dass die Bürger in der besseren Grundeinkommenswelt auch bessere Menschen werden - dass sie mehr Kultur-, Familien- und Fürsorgearbeit leisten, initiativ und risikofreudig durchs Leben gehen. In der Gesamtrechnung profitiere die Volkswirtschaft.

      Irgendwann ist kein Geld mehr da

      Mit der heutigen Welt haben diese Vorstellungen wenig zu tun. Dort legen beispielsweise diejenigen, die mehr Zeit und wenig oder keine Arbeit haben, nicht enormes soziales Engagement an den Tag - viel öfter fühlen sie sich vom Leben ausgeschlossen und ziehen sich zurück.

      Finanzielle Sicherheit und niedrige Abgaben spornen die Menschen auch nicht automatisch zu Mehrarbeit an, wie es etwa der Ökonom Straubhaar unterstellt. Experimente in Amerika und Kanada mit einer Art Bürgergeld bewirkten das Gegenteil, die Menschen reduzierten ihre Arbeitszeit.

      Konsequent zu Ende gedacht, richtet sich das Modell auf diese Weise selbst zugrunde: Wenn alle weniger arbeiten, ist irgendwann kein Geld mehr da, von dem das Grundeinkommen bezahlt werden kann. So schön die Vorstellung manchmal sein mag - ohne Arbeit geht es eben doch nicht.

      (SZ vom 30.4.2007)
      http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/73/111961/

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      Avatar
      schrieb am 01.05.07 10:16:43
      Beitrag Nr. 6 ()
      TAG DER ARBEIT

      Die DGB-Aktionen zum 1. Mai stehen unter dem Motto "Du hast mehr verdient". Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer forderte am Wochenende erneut "sichere Einkommenserhöhungen" für die Arbeitnehmer und die Festlegung eines gesetzlichen Mindestlohns "nicht unter 7,50 Euro". Sommer sagte: "Was ich will, ist, dass die Menschen von ihrer Hände Arbeit leben können." Doch weil das immer weniger Menschen gelingt, fordern Politiker, Unternehmer oder Arbeitslosenverbände ein Umdenken: Sie fordern den Abschied vom Diktat der Lohnarbeit. Sie wollen ein bedingungsloses Grundeinkommen.

      taz Nr. 8263 vom 30.4.2007, Seite 4, 21 TAZ-Bericht
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 10:32:15
      Beitrag Nr. 7 ()
      GÖTZ WERNER

      Chef von DM-Drogeriemarkt

      Wir leben doch mittlerweile in einer Gesellschaft der totalen Fremdversorgung. Der moderne Mensch stellt nichts mehr selbst her, sondern kauft alles ein. Wer an dieser Gesellschaft teilnehmen will, ist darauf angewiesen, ein Einkommen zu beziehen. Jeder von uns braucht ein solches Stück Teilhabe. Das kann sehr bescheiden sein - aber ohne das geht nichts. Soziale Teilhabe ist ein Menschenrecht. Artikel 1 des Grundgesetzes lautet: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Die Arbeitslosen haben wir nur, weil wir den Begriff der Arbeitslosigkeit verwenden. Die meisten sogenannten Arbeitslosen haben ja Arbeit, sie liegen nicht den ganzen Tag auf der Couch und gucken Pro 7. Sie sind beschäftigt, in der Familie, in der sozialen Arbeit, im Sportverein. Wenn sich jemand um seine Kinder kümmert, dann ist er für die Gesellschaft doch viel wertvoller, als wenn er in einer Fabrik Deckel auf die Flaschen dreht.

      taz Nr. 8263 vom 30.4.2007, Seite 5, 24 Dokumentation GÖTZ WERNER
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 11:23:26
      Beitrag Nr. 8 ()
      obus,du bist wieder mal einsame Spitze!wenn wir dich nicht hätten,wer sollte dann das Board vollmüllen :confused: :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 12:49:08
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.080.275 von zocklany am 01.05.07 11:23:26Wenigstens einer der endlich mal die taz liest. ;)
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 12:54:13
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.079.897 von obus am 01.05.07 10:16:43 Sommer sagte: "Was ich will, ist, dass die Menschen von ihrer Hände Arbeit leben können."


      Ja ja, ich will auch so vieles.

      Aber deswegen muß es noch nicht Wahrheit sein. Hier werden Lügen noch und nöcher erzählt. Die Realität gibt in manchen Branchen eben nicht mehr her als drei, vier oder fünf Euro. Da kann so ein Populist der Gewerkschaft noch so viel erzählen über Onkel Dagobert, der selbst in Geld schwimmt, aber seinen Neffen keinen Taler abgeben will. Das ist einfach Blödsinn.
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 12:57:40
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.079.897 von obus am 01.05.07 10:16:43Grundeinkommen kann es nur für alle und dann als Ersatz für andere Transferleistungen des Steuerzahlers geben.


      Ansonsten können Sommer, Bsirske und all die anderen Schaumschläger auch gleich versprechen, daß jeder regelmäßig im Lotto gewinnt.

      Wer soll das eigentlich alles bezahlen? Hohe Steuern ist nicht, aber jeder soll ein pralles Portemonnaie haben? :laugh:

      Die erzählen nur Scheisse. Und traurig ist, daß so viele auf den Scheiss hereinfallen.
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 13:10:00
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.080.795 von CaptainFutures am 01.05.07 12:49:08da schreiben die morgen 100% mehr Leser :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 13:13:09
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.080.827 von Sexus am 01.05.07 12:54:13ich kenne die Weise,ich kenne den Text,
      ich kenn auch die Herren Verfasser,
      ich weiß,sie tranken heimlich Wein und
      predigten öffentlich Wasser :laugh::laugh::laugh:

      zocklany(der sich fragt woher Heine die Gewerkschaftsbosse kannte)
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 13:21:38
      Beitrag Nr. 14 ()
      "Die Unternehmen machen gewinne. SIe machen gar keinen Hel daraus. Jetzt sollten die Arbeitnehmer diese Gewinne bekommen. Schließlich waren sie es und nicht die Manager, die die Gewinne gemacht haben." Gewerkschafter Peters


      :laugh:


      Ganz genau, die am Band wußten genau, wie man Gewinne macht. Mindestens so gut wie die Gewerkschaften. Wieviele von den Firmen sind noch mal pleite?


      :laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 13:51:59
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.079.593 von zocklany am 01.05.07 09:20:13und was stand in der jungen Welt?

      Im Prinzip das gleiche, nur sind denen 800 Euro zu wenig. :D
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 14:04:52
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.081.103 von detektivrockford am 01.05.07 13:51:59Wen ich´s mir recht überlege hat die ganze Sache doch Charme.

      800 Euro Monatlich - von Geburt an.

      Da man als Kind und Jugendlicher noch keine so hohen Unkosten hat, und man das Geld sagen wir mal zu 3 % verzinnst anlegen würde, hätte man zum 18 Geburtstag 228.431,23 Euro bei 172.800,00 Euro Einzahlungen auf der hohen Kante.

      Wenn das alle machen würden, hätten wir in knapp 2 Jahrzehnen die wohlhabensten jungen Erwachsenen der Welt.

      Ich freu´ mich.


      PS
      Bei 1500 Euros käme man schon auf über 428-Tausend.
      Wahnsinn.
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 14:08:19
      Beitrag Nr. 17 ()
      Noch was:

      Aus Gründen der Gerechtigkeit müsste bei uns ältern das Grundgehalt nachgezahlt werden - bis sagen wir mal zum Jahr 1949.

      Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob etwaige Zinsausfälle auch kompensiert werden sollten.


      Was meint Ihr?
      Avatar
      schrieb am 01.05.07 15:06:41
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.081.180 von detektivrockford am 01.05.07 14:08:19Klingt alles wirklich sehr interessant, aber wieso eigentlich nicht 1000 Euro monatlich von Geburt an, dann könnte man noch mehr sparen und noch reicher werden? :D
      Avatar
      schrieb am 02.05.07 06:53:52
      Beitrag Nr. 19 ()
      DIE MODELLE
      Das breite Spektrum der Befürworter eines Grundeinkommens findet sich auch in den recht unterschiedlichen Vorstellungen über die Höhe und die Finanzierung wieder.

      Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) schlägt nach Abzug der Gesundheitskosten eine Summe von 600 Euro vor - was für einen Alleinstehenden weniger als Hartz IV bedeutet. Zur Finanzierung sollen die bisherigen Sozialtransfers herangezogen werden. Daneben soll die
      Einkommensteuer für Verdienste bis 1.600 Euro auf 50 Prozent angehoben werden,
      für höhere Einkommen hingegen auf 25 Prozent gesenkt werden.
      Zur Finanzierung der Rente setzt Althaus eine neue Lohnsummensteuer vor.

      Thomas Straubhaar vom Hamburger Weltwirtschaftsinstitut setzt auf eine einheitliche Einkommensteuer von 50 Prozent, um ein Grundeinkommen von 800 Euro zu finanzieren.

      Drogeriemarkt-Chef Götz Werner schlägt eine Summe von 800 bis 1.000 Euro vor. Er setzt zur Finanzierung vor allem auf eine drastisch erhöhte Mehrwertsteuer, die dann bis zu 50 Prozent betragen soll.

      Das linke Netzwerk Grundeinkommen, in dem Katja Kipping (Linkspartei) mitarbeitet, fordert ebenfalls rund 1.000 Euro monatlich. Neben Einsparungen bei der Bürokratie und Verrechnungen einiger, aber nicht aller Sozialleistungen, schlägt das Netzwerk höhere Steuern für Unternehmen, Vermögende und Bezieher hoher Einkommen vor.
      taz Nr. 8263 vom 30.4.2007, Seite 5, 49
      http://www.taz.de/dx//2007/04/30/a0149.1/text
      Avatar
      schrieb am 02.05.07 08:03:07
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.088.792 von obus am 02.05.07 06:53:52Das linke Netzwerk Grundeinkommen, in dem Katja Kipping (Linkspartei) mitarbeitet, fordert ebenfalls rund 1.000 Euro monatlich. Neben Einsparungen bei der Bürokratie und Verrechnungen einiger, aber nicht aller Sozialleistungen, schlägt das Netzwerk höhere Steuern für Unternehmen, Vermögende und Bezieher hoher Einkommen vor.

      Die Linken wussen schon immer wo was zu holen ist.
      Das ist auch unheimlich wichtig für die, da das Wissen wie was zu erwirtschaften ist bei ihnen fehlt.
      Avatar
      schrieb am 02.05.07 08:36:42
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.088.792 von obus am 02.05.07 06:53:52Egal wie es kommt, es ist klar, daß die hundert bis tausend Euro nicht einfach oben drauf gesattelt werden können.

      Das haben sich viele der Bezieher anders vorgestellt. Geld zum Nulltarif eben.


      Ich finde es am besten, ein Grundeinkommen über die Sozialtransfers des Staates zu finanzieren. Das beseitigt Bürokratie und sorgt für eine gerechtere Gleichbehandlung.
      Avatar
      schrieb am 02.05.07 08:39:33
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.088.986 von detektivrockford am 02.05.07 08:03:07Mich würde einmal interessieren, wer jetzt eigentlich die Mehrheit der Steuern bezahlt.

      Durch unser Steuersystem dürften das hauptsächlich bereits so genannte "Vermögende" sein. Und was ist "vermögend" überhaupt? Und wer entscheidet das? Bin ich "vermögend" wenn ich mir ein Reihenhaus zugelegt hab oder einmal jährlich in den Urlaub fahre?
      Avatar
      schrieb am 02.05.07 09:08:08
      Beitrag Nr. 23 ()
      Grundeinkommen ist gut für die Wirtschaft, den Staat und die Bevölkerung.
      Alle Steuern werden abgeschafft, auch die Mehrwertsteuer,
      stattdessen eine 60%ige Endverbrauchssteuer (Nahrungsmittel 40%)


      Jeder, ob er arbeitet oder nicht bekommt ein Grundeinkommen.
      Die Höhe wird je nach alter festgelegt. (z.B. 1500,- für eine Person von 40 Jahren)
      Damit müssen ALLE Ausgabe incl. Krankenkasse bezahlt werden. Zusätzlich gibt’s nix.

      Um ein Gegenargument vorwegzunehmen: Es wird genug Leute geben, um die Arbeit zu machen, weil fast alle mehr haben wollen, als das Grundeinkommen. Ausserdem gibt es viele Leute, die gerne arbeiten.

      Die Summe der Einsparungen (s.u.) und die Steuer (der Konsum wird steigen, weil das Geld der „Faulenzer“ zum großen Teil wieder an den Staat zurückfließt) reichen zur Finanzierung .

      Auch Menschen, die nicht für Geld arbeiten, arbeiten oft, sei es als Künstler oder ehrenamtlich für eine gute Sache.


      1: Für den Staat, weil folgende Ausgaben und Aufgaben mitsamt ihren Behörden wegfallen.
      a. Arbeitslosengeld, Harz4, Arbeitsämter etc, Arbeitsminister(ium)
      b. Alle Sozialleistungen, Sozialämter und entsprechenden Behörden, dazu die entsprechenden Minister(ein)
      c. Krankenkassenbeiträge
      d. Alle Pensionen der Beamten und Renten der Angestellten des öffentlichen Dienstes
      e. Rentenversicherungsanstalt etc
      f. Das ganze Rentenproblem ist mit einem Schlag gelöst, weil es keine Renten mehr gibt
      g. Die Hälfte der Politiker wird überflüssig
      h. Ehrenamtliche Arbeit wird enorm zunehmen
      i. Weiteres von euch

      2: Für die Wirtschaft, weil
      a. Kündigungsschutz kann total entfallen
      b. Löhne, Lohnkosten sinken um das Grundeinkommen
      c. Diejenigen die arbeiten wollen das wirklich
      d. Alle Steuern entfallen für das Unternehmen.
      e. Daher sinkt der Verwaltungsaufwand enorm, Auch die Lohnbuchhaltung wird um 98% vereinfacht
      f. Die Produkte werden billiger, dadurch mehr Exporte und dadurch kommt mehr Geld ins Land
      g. Die Importe werden teurer (Endverbrauchssteuer). Dadurch fließt weniger Geld ab
      h. Weiteres von euch

      3: Für die Bevölkerung
      a. Die persönliche Freiheit wächst
      b. Man kann das lernen, was einen interessiert, weil man weniger auf ein bestimmtes Gehalt angewiesen ist
      c. Das Leben wird angstfreier (Rente, Job etc)
      d. Kinder haben wird einfacher
      e. Wer das arbeitet, was er gerne tut, ist glücklicher und arbeitet besser
      f. Wer nicht arbeiten will, muss dem der abreiten will nicht den Job wegnehmen
      g. Wer weniger Angst hat und nicht gezwungen ist, eine Arbeit zu tun, die er nicht mag, friedlicher. Die Gewalt in Familien wird abnehmen.
      h. Weiters von euch
      Avatar
      schrieb am 02.05.07 09:10:25
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.089.188 von Sexus am 02.05.07 08:36:42Das haben sich viele der Bezieher anders vorgestellt. Geld zum Nulltarif eben.

      Ich glaube es war Milton Friedmann, der Bekannte Ökonom, der einmal gefragt wurde, warum so viele Menschen für den Sozialismus seien.

      Antwort: "Weil sie glauben, sie bekämen im Sozialismus etwas umsonst."
      Avatar
      schrieb am 02.05.07 09:14:01
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.089.567 von detektivrockford am 02.05.07 09:10:25So ist´s richtig:

      trend: Warum aber sind Wohlfahrtsstaaten bei den Bürger so beliebt, dass sie sie immer wieder durch Wahlen bestätigen?

      Friedmann: Weil sie glauben, sie bekommen etwas umsonst.


      http://www.trend-zeitschrift.de/trend110/11007.html
      Avatar
      schrieb am 02.05.07 09:17:10
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.089.567 von detektivrockford am 02.05.07 09:10:25MIlton Friedmann war ein kluger Mann. Er hatte mit vielem recht. Die Menschen glauben so lange an den Vollalimentierungsstaat bis sie damit richtig auf die Nase fallen. Mit Hatz ist das beispielsweise hier passiert. Ausgerechnet durch einen SPD-Kanzler. Aber auch er mußte einsehen, daß es so nicht weitergeht, wenn Deutschland nicht pleite gehen will. Leben wie im Schlaraffenland ist eben nur in der Theorie möglich.
      Avatar
      schrieb am 04.05.07 11:33:51
      Beitrag Nr. 27 ()
      Arbeitsunwillig, dreist und überbezahlt


      Angelika Brauer hat Nerven wie Drahtseile. Sie ist eine von 4000 "Fallmanagern" der Bundesagentur für Arbeit. Seit 2005, Beginn der Großoffensive Hartz IV, ist sie im Jobcenter Winsen/Luhe, Niedersachsen, zuständig für 2400 Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger, die für den Arbeitsmarkt mobil gemacht werden sollen.


      Die unzähligen Ausreden und Gründe


      Tag für Tag hört sie sich die gleichen Geschichten an. Frau M. wohnt auf dem Land und hat keinen Führerschein. Mit der Bahn will sie nicht fahren und arbeiten gehen schon gar nicht. Herr F. hat zwar einen Beruf erlernt, den aber nie ausgeübt und somit keine Berufserfahrung. Warum? Das macht mir keinen Spaß, sagt er. Und Frau Z. hat zwei Kinder und will nur zwischen 14 und 18 Uhr bereit stehen. Gelernt hat sie nichts, aber als Putz- oder Küchenhilfe möchte sie auch nicht gehen, das sei ja Stress.


      Der Kampf der "Fallmanagerin" gegen die Arbeitsunlust

      Wenn Angelika Brauer in ihren Computer blickt, dann weiß sie, warum die Arbeitsunlust vielfach groß ist. Frau M. und Herr F. und Frau Z. haben - mit Kindern und arbeitslosen Partnern - um die 1.400 Euro im Monat zum Leben, die Miete übernimmt der Staat.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 04.05.07 12:01:30
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.089.616 von detektivrockford am 02.05.07 09:14:01Das Thema wurde gestern Abend auch bei Maybritt Illner behandelt, aber die Linken SPD-Schreiner und Grüner Oswalt Metzner waren strikt dagegen. Also nicht alle Linken sind dafür.

      Aber was soll der Sinn einer solchen Umverteilungsaktion sein, wenn auch Götz Werner, von Pierer und alle sonstigen Millionäre das Bürgergeld erhalten.
      Womöglich auch Ackermann und Piech?
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 04.05.07 12:05:28
      Beitrag Nr. 29 ()
      #28

      Und in der Sendung wurde auch ein Beispiel vorgerechnet, wonach ein heutiger Hartz 4ler nur noch 600 statt wie bisher 610 Euro bekommen würde, eine Doppelverdienerfamilie mit 5.700 Euro brutto dagegen 1300 Euro im Monat Extra.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 04.05.07 12:59:28
      Beitrag Nr. 30 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.129.688 von Wilbi am 04.05.07 12:01:30Oswald Metzger ist der einzige vernünftige Grüne.
      Avatar
      schrieb am 04.05.07 13:55:20
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.129.742 von Blue Max am 04.05.07 12:05:28Würde mich interssieren, wie das ausgerechnet wurde.

      Meiner Meinung nach bekommen die Verdiener weniger Gehalt, weil sie das GE haben, aber unterm Strich haben sie etwas mehr wie vorher.
      Die Firmen können sich das leisten.
      2000 nettogehalt kostet die Firma dann exact 2000, statt wie bisher ca 3500. Die Firma spart also 1500. Dazu noch sehr sehr viel Verwaltungsaufwand. Daher könnte sie etwas mehr bezahlen. Wobei der gehaltsempfänger sogar weniger wie früher braucht, weil er ja sein GE hat. Auf jeden Fall muss er vorsorgen, wenn er nach seiner zeit im Beruf mehr haben will, als das GE, weil Rente, Rentenvericherungsanstalt usw wird abgeschafft.

      Ach so:
      Alle Beamte und Angestellte, die bisher in RVA, Arbeitsämtern etc beschäftigt waren, können dann sofort lebenslänglich freinehmen. Kein Problem, weil sie dann das GE bekommen.

      Der Nichtarbeitende bekommt das GE, was mehr ist als HartzIV. Davon fliesst aber ein grosser Teil über die Endverbrauchssteuer an den Staat zurück.

      Acht übrigens:

      Ein in Deutschalnd hergestelltes Produkt würde nicht teurer, weil ja jetzt schon ein Steuer/Sozialanteil von über 50% drinsteckt, der dann entfiele.
      Importe würde also viel teurer, weil sie im Herkunfsland bei der Produktion Steueranteile "anfressen" und hier kommt dann die Endverbrauchssteuer drauf.
      Exporte billiger.
      Was das heisst, weiss ja jeder.
      Avatar
      schrieb am 04.05.07 14:00:11
      Beitrag Nr. 32 ()
      Ach so, ich vergaß

      Wie ich schon vorher geschrieben hatte, liegt es in der Natur der Sache, dass Politiker dagegen sind.
      Da es nur noch eine Steuer gibt und alle Menschen finaziell gleich behandelt werden, schrumpft die Macht der Politiker erheblich. Der Macht ist nämlich hauptsächlich die Macht der Geldverteilung.
      Auch von der Anzahl her könnte man diese Leute halbieren.

      Klar sind die dagegen.

      Wie sang schon Georg Kreisler:
      "Aber was für Ticker ist ein Politiker,
      wozu gibts ihn und was will er auf der Welt?"
      Avatar
      schrieb am 04.05.07 14:02:15
      Beitrag Nr. 33 ()
      #31

      Ich habe ehrlich gesagt keine Lust zum 1000. Mal zu erklären, warum die Idee des "Grundeinkommens" Irrsinn ist.

      Jedenfalls solten die Befürworter endlich mal zur Kenntnis nehmen, dass auch Leute wie Metzger(GRUENE) und Schreiner(SPD) strikt gegen ein solches "Grundeinkommen" sind, wobei diese Leute weder im Verdacht stehen "neoliberal", noch irgendwie "rechts" zu sein (siehe #28).

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 04.05.07 14:16:59
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.131.521 von Blue Max am 04.05.07 14:02:15erklärt hast du bisher noch garnichts.
      Dafür reichlich polemisiert.

      Bring doch mal ein sachliches Argument.
      Nicht nur immer wieder:
      Dann schafft keiner mehr was.....
      Ich würde den Staat dann gnadenlos abzocken.....
      etc
      etc

      Wenn alle so eine Einstellung hätten, könnte das wirklich nicht funktionieren, und da du von dir auf andere schliesst...

      Es sind aber weder alle faul
      noch egoistisch
      noch geldgierig,
      wie du unterstellst.
      Nicht mal die Mehrzahl.


      Viele wollen aber das arbeiten, wofür sie Neigung und Talent haben, ohne Angst um die Finazen haben zu müssen. Das GE erleichtert das.

      Viele wolen auch weniger arbeiten, damit sie sich um Kinder, alte Eltern etc kümmern können. Das GE erleichtert das.

      Ich könnte noch viele Beispiele bringen, aber die kapierst du nicht, weil du ein total negatives Menschenbild hast.
      Man schaue sich deine Threads an.
      Es geht immer nur um Empörung über irgend was, oder die Freude darüber dass ein Linker/Grünerin die Scheisse getreten ist.

      Schreib doch mal, was dir Freude macht!:cool:
      Avatar
      schrieb am 04.05.07 15:02:04
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.129.196 von Sexus am 04.05.07 11:33:51Also diese Geschichten von Frau Brauer hör ich auch immer von einer guten Freundin.
      :cry:
      Avatar
      schrieb am 05.05.07 09:03:45
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.130.538 von detektivrockford am 04.05.07 12:59:28Metzger ist der Grüne, der in der Öffentlichkeit immer wieder mit wirtschaftlichem Sachverstand brilliert. In der oberen Etage gibt es davon leider wenige, ich versichere dir aber dass es an der Basis ähnlich denkende Menschen gibt.

      Wie sagte Oswald doch mal so schön und richtig: Lösungen fangen an mit dem Betrachten der Wirklichkeit.
      Avatar
      schrieb am 05.05.07 09:11:19
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.131.767 von kaktus7 am 04.05.07 14:16:59Mit Sicherheit sind nicht alle faul. Aber es gibt eben auch faule Eier im Korb, die sich mit dem, was der Steuerzahler ihnen indirekt zukommen läßt, vollkommen zufrieden sind. Die bringen der Gesellschaft aber nichts.

      Meiner Meinung nach müßte da von mehreren Seiten herangegangen werden. Einerseits ist ein Grundeinkommen gut, weil es alle staatlichen Transferleistungen (Hartz, Bafög etc.) zusammenfasst und weil es nur noch von einer Stelle ausgezahlt wird. Idealerweise vom Finanzamt. Das spart erheblich an Kosten.

      Über das Finanzamt könnte man ebenfalls Freibeträge für die arbeitende Bevölkerung wirken lassen, damit eben Arbeit noch belohnt wird und nicht jeder meint, er könne sich auf die faule Haut legen, weil der Job gerade keinen Spaß macht.

      In jedem Fall muß ein Grundeinkommen unterhalb oder zumindest keinesfalls höher sein als die jetzigen durchschnittlichen Leistungen des Staates, die etwa bei 610 Euro festgemacht wurden. Deshalb schlug man auch ein Grundeinkommen von max. 600 Euro vor. Ohne Zusschläge für Miete, Nebenkosten und Kleidergeld etc.
      Avatar
      schrieb am 05.05.07 09:17:47
      Beitrag Nr. 38 ()
      Grundeinkommen - ein gefährlicher Traum

      Wäre es nicht wunderbar, wenn jeder Bürger vom Staat ein Grundeinkommen von 1000 Euro erhielte - egal, ob er arbeitet oder nicht? Die Idee wird bei PDS, Grünen und CDU ernsthaft diskutiert. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider erklärt, warum dies zutiefst unsozial ist.

      Oft sind die einfachsten Ideen am verführerischsten. Angenommen, alle Sozialleistungen würden gestrichen. Stattdessen würde der Staat jedem einzelnen Bürger monatlich ein Grundgehalt von 1000 Euro auszahlen, ohne Bedürftigkeitsprüfung und ohne Gegenleistung. Für die Unternehmen würde die Arbeitskraft günstiger, und für die Bürger würde sich dank des Grundgehalts auch gering entlohnte Arbeit rechnen. Die Arbeitslosigkeit würde sinken. Weil jeder die Leistung erhielte, wären Arbeitslose nicht länger stigmatisiert. Kurz: Die Defizite unseres Sozialstaats wären auf einen Schlag beseitigt.

      Was klingt wie ein Hirngespinst, ist mittlerweile ein Vorschlag mit politischer Sprengkraft geworden. Befürworter eines "bedingungslosen Grundeinkommens" finden sich bei der PDS, den Grünen und selbst bei der CDU. Ihre jeweiligen Modelle unterscheiden sich vor allem in der Höhe des Transfers: 800, 1000, 1500 Euro monatlich. Die wachsende Fangemeinde ändert jedoch nichts an der Tatsache: Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre unfinanzierbar, kaum umsetzbar - und zutiefst unsozial.

      Der ranghöchste Anhänger des Grundeinkommens in Deutschland ist Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU). Sein detailliert ausgearbeitetes Konzept für ein "solidarisches Bürgergeld" sieht 800 bedingungslose Euro für jeden Erwachsenen und 500 Euro für jedes Kind vor. Von diesem Geld gehen jeweils 200 Euro als Gesundheitsprämie ab. Im Gegenzug sollen, mit Ausnahme der Krankenversicherung, alle existierenden Sozialleistungen und Steuervorteile gestrichen werden.

      Finanzieren will Althaus seine Sozialrevolution mit einer einheitlichen Einkommenssteuer von 50 Prozent (Flat Tax). Wer mehr als 1600 Euro verdient, erhält die Hälfte des Bürgergeldes, zahlt dafür einen Steuersatz von nur 25 Prozent. Kein Tippfehler: Althaus will Menschen mit kleinen Einkommen doppelt so stark besteuern wie Besserverdiener!

      Grundeinkommen wäre geringer als Hartz IV

      Ganz ausdrücklich geht es Althaus darum, mit dem "Bürgergeld" Kernprinzipien des Sozialstaats auszuhebeln. Bisher gilt: Sozialleistungen werden überwiegend zielgenau auf die tatsächlich Bedürftigen zugeschnitten. Starke Schultern sorgen für sich selbst und tragen mehr zur Finanzierung des Sozialstaats bei als schwache. Ginge es nach Althaus, würden auch diejenigen Bürger zu Transferempfängern, die das Geld überhaupt nicht benötigen. Gleichzeitig entfiele mit der progressiven Einkommensteuer ein zentrales Umverteilungsinstrument. Diese Logik widerspricht zu Recht dem Gerechtigkeitsempfinden der meisten Menschen in Deutschland. Das hat nicht zuletzt der Bundestagswahlkampf 2005 gezeigt, als Professor Paul Kirchhof mit seiner Flat Tax scheiterte.

      Hinzu kommt, dass die meisten Bedürftigen nach dem Althaus-Modell weniger Geld in der Tasche hätten als heute. So liegen die 600 Euro Bürgergeld netto um rund 23 Prozent unter dem durchschnittlich gezahlten Arbeitslosengeld I von etwa 780 Euro. Selbst ein alleinstehender Empfänger von Arbeitslosengeld II erhält inklusive Wohnkosten derzeit um die 700 Euro. "Die Einkommen durch Hartz IV sind zu hoch", bekennt Dieter Althaus denn auch freimütig. Sollte Althaus' Idee in Deutschland also jemals Realität werden, würden die Einkommensunterschiede kräftig zunehmen. Das "solidarische Bürgergeld" ist ein Verarmungsprogramm.

      Schlimmer noch - und das gilt für alle Grundeinkommensmodelle: Das Konzept blendet die Vielschichtigkeit von Armut vollkommen aus. Die heutige Unterschicht leidet keineswegs nur an Geldknappheit, sondern gerade auch an fehlenden Chancen aktiver Teilhabe, an mangelnder Bildung und der "Vererbung" sozialer Benachteiligung. Ein sozialer Staat ermutigt, aktiviert und befähigt deshalb seine Bürger zu Partizipation, Leistung, Kreativität. Er investiert in die Menschen, anstatt sie zu alimentieren. Nur der vorsorgende Sozialstaat, der Familien-, Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Integrationspolitik intelligent miteinander vernetzt, kann im 21. Jahrhundert soziale Gerechtigkeit herstellen.

      Die Verfechter des Grundeinkommens hingegen wollen die Säulen der Sozialversicherung (Rente, Arbeitslosigkeit, Pflege, Unfall) einfach niederreißen, die Fürsorgesysteme und Maßnahmen zur Arbeitsförderung einstellen. Berufliche Weiterbildung, Ausbildung Benachteiligter, beschäftigungsbegleitende Leistungen - alle staatlichen Hilfen, mit denen die Menschen auf eigene Füße kommen sollen, würden abgeschafft. Der Staat zahlt ein Grundgehalt. Der Rest ist Sache der "zur Freiheit berufenen und aufgeforderten Individuen" (Althaus).

      Es gibt genug Arbeit für alle

      Die Befürworter des Grundeinkommens unterstellen, dass Vollbeschäftigung ein Wunschtraum ist. Das ist nachweislich falsch: Die Erwerbsquote in anderen europäischen Ländern ist viel höher als bei uns. Ja, die Arbeitswelt wandelt sich. Aber es gibt genug Arbeit zu tun. Schon jetzt zeichnet sich ein Fachkräftemangel ab. Allein im gesamten Sektor der Dienstleistungen oder im Bereich hochqualitativer Industriegüter entstehen täglich neue Arbeitsplätze. Nur müssen wir mit einer vernünftigen Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik sicherstellen, dass diese Arbeitsplätze überhaupt besetzt werden können - nicht anderswo, sondern hier bei uns. Darüber sollten wir in Deutschland debattieren.

      Stattdessen verführt das Bürgergeld zu der Annahme, Arbeit sei etwas, was man je nach Lebensabschnittslaune tun oder eben lassen könne. Mehr noch: Mit einiger Wahrscheinlichkeit würde ein bedingungsloses Grundeinkommen die gesellschaftlichen Vorstellungen über den Sinn und Wert von Arbeit negativ verändern und die Motivation der Menschen mindern, sich zu qualifizieren.

      Tendenziell würden die Bürger ihre Arbeit zugunsten von mehr Freizeit reduzieren. Dadurch würde die Produktivität unserer Wirtschaft sinken, was wiederum geringere Erlöse und steigende Preise zur Folge hätte. Ein Teufelskreis, weil das Grundeinkommen daraufhin erhöht werden müsste. Selbst für das Grundeinkommen gilt eben: Man kann nur das Geld verteilen, welches man zunächst erwirtschaftet hat.

      Steuersatz von 80 Prozent für Geringverdiener?

      Dass das Althaus-Konzept den Staat in extreme Finanznöte bringen würde, erkennen sogar die Autoren der jüngsten Studie der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung zum solidarischen Bürgergeld. Sie bescheinigen dem Modell des Thüringers eine Finanzierungslücke von sage und schreibe 190 Milliarden Euro. Insgesamt würde das solidarische Bürgergeld demnach 740 Milliarden Euro jährlich kosten. Dies entspricht knapp einem Drittel der Wirtschaftsleistung Deutschlands.

      Um diese Summe aufzubringen, so die Studie, müsste der Einkommensteuersatz nicht bei 50 Prozent für Geringverdiener und 25 Prozent für Besserverdiener liegen, wie Althaus vorrechnet, sondern bei 80 und 30 Prozent. In der Welt des solidarischen Bürgergeldes könnte ein Geringverdiener von einem Euro Gehalt also gerade 20 Cent behalten. Wohlgemerkt, die meisten anderen Modelle sehen ein noch höheres - und damit noch teureres - Grundeinkommen vor.

      Es ist deshalb unfassbar, dass CDU-Chefin Angela Merkel nun eine parteiinterne Kommission zum bedingungslosen Grundeinkommen einrichten will. Den Vorsitz soll Dieter Althaus übernehmen.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,478741,00.html
      Avatar
      schrieb am 05.05.07 09:28:51
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 29.146.650 von CaptainFutures am 05.05.07 09:17:47Die Idee, Transferleistungen zu kombinieren, ist eine gute Idee und bringt durchaus positive Effekte mit sich. Das haben wir bei Hartz -also der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe- gesehen. Nicht geliebt beileibe, aber sinnvolles Mittel.

      Ähnlich sähe es bei einem Grundeinkommen aus, wenn dafür Hartz, ALGI, Bafög etc. wegfielen. Setzt man das Grundeinkommen auf dieser Höhe (600-700 Euro) oder auch darunter an, blieben die Kosten im Gleichgewicht. Jedenfalls bei denen, die staatliche Leistungen beziehen. Problematisch wird es nur bei der arbeitenden Bevölkerung, die auf staatliche Leistungen keinen Anspruch haben oder sie nicht in Anspruch nehmen wollen. Würde man denen, ein bedinungsloses Grundeinkommen gewähren würden höhere Kosten entstehen. Deswegen bin ich auch dafür, ein Grundeinkommen in Form eines Steuerabzugs wirken zu lassen. Ein viel besseres Lenkungsinstrument. Überhaupt denke ich, daß Arbeit so am besten und unbürokratisch belohnt werden kann.


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