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    US-Begleitservice-Chefin will Kundendatei veröffentlichen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.05.07 08:34:01 von
    neuester Beitrag 06.05.07 13:37:44 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 06.05.07 08:34:01
      Beitrag Nr. 1 ()
      In den USA hat die Chefin eines Begleitservices mit der Veröffentlichung ihrer Kundenkartei gedroht, nachdem ihre Dienste bereits einen US-Regierungsmitarbeiter zu Fall brachten. Wenn der Vorwurf, sie betreibe in Washington einen Callgirl-Ring, nicht fallengelassen werde, werde sie alle ihre Telefonkontakte veröffentlichen, sagte die als "D.C. Madam" bekannte Deborah Jeane Palfrey vor Gericht. Am Freitag war der Chef der US-Entwicklungshilfebehörde, Randall Tobias, zurückgetreten, nachdem seine Kontakte zu Mitarbeiterinnen der "D.C. Madam" bekannt geworden waren.

      Wenn sie sich vor Gericht verteidigen müsse, werde sie nicht zögern, sich anhand ihres Adressbuchs ihre Kunden als Zeugen zur Hilfe zu holen, sagte Palfrey: "Ich werde ganz sicher nicht für einen einzigen Tag - und erst recht nicht für vier bis acht Jahre - ins Gefängnis wandern, bloß weil ich zu schüchtern bin, Vize-Minister Soundso ins Spiel zu bringen", warnte sie.

      Palfrey entschuldigte sich vor Gericht für das Ungemach, das Tobias durch ihre Dienstleistungen entstand: "Es tut mir wirklich leid für Herrn Tobias, seine Familie und seine Freunde." Sie bekräftigte aber, er sei ihr Kunde gewesen - genau wie tausende andere prominente und weniger prominente Männer in Washington.

      Nach Erkenntnissen der Ermittler sollen Palfreys Mitarbeiterinnen für Liebesdienste bis zu 300 Dollar (220 Euro) die Stunde in Rechnung gestellt haben. "D.C. Madam" indes weist Vorwürfe, sie betreibe einen Prostituierten-Ring, weit von sich und betont, ihr Betrieb biete keinen bezahlten Sex, sondern - ganz legal - "sexuelle Phantasien". Wenn ihre Angestellten sich illegal prostituierten, dann ohne ihre Billigung, sagte Palfrey.

      http://de.news.yahoo.com/01052007/286/vermischtes-us-begleit…
      Dienstag 1. Mai 2007, 11:55 Uhr
      Avatar
      schrieb am 06.05.07 08:36:17
      Beitrag Nr. 2 ()
      Heute ausführlicher in der NZZ:

      Die Kunden von «D. C. Madam» schlafen unruhig

      Mit Bangen und Voyeurismus wird in Washington über die Kunden der «D. C. Madam» Deborah Palfrey spekuliert. Die Chefin eines Callgirl-Rings verkauft ihre Kundenlisten.

      Ronald .., Washington

      Randall Tobias, stellvertretender Aussenminister der USA, litt wie viele gestresste Entscheidungsträger mittleren Alters unter allerlei körperlichen Drangsalen. Um sich Erleichterung von Verspannungen zu verschaffen, wählte Tobias eine Telefonnummer und liess jemanden von Kompetenz in sein Washingtoner Apartment kommen. Es war allerdings kein Physiotherapeut, der ihn behandelte, sondern die Mitarbeiterin eines Escort-Service.

      Es sei nur eine Massage gewesen, die er sich habe verpassen lassen, betonte Tobias leicht trotzig - und trat vom Amt zurück. Tobias war einer der bekanntesten Kunden des Escort-Service. Der Verteidigungs-Experte Harlan Ullman, er gilt als Begründer der im Irak- Krieg praktizierten «Shock and Awe»- Strategie, war ein weiterer Prominenter auf den Telefonlisten der 51-jährigen Deborah Jeane Palfrey. Sie leitete den Service, und ihr sorgfältig geschminktes Gesicht ist derzeit in amerikanischen Nachrichtensendungen allgegenwärtig.

      Seit dem Rücktritt von Tobias wird in Washington spekuliert, wie viele Geheimnisträger Kunden der «D. C. Madam» - wie Palfrey allgemein genannt wird - waren und ob sich eventuell noch weitere wichtige Namen in ihrem Notizbuch finden. In den USA, deren puritanisches Erbe auch im frühen 21. Jahrhundert spürbar bleibt, gilt Prostitution als ein Verbrechen und wird mancherorts von den Strafverfolgungsbehörden mit Eifer verfolgt. Im Rahmen einer grossangelegten Aktion der Bush-Administration gegen Prostitution und Geldwäsche war Palfrey Anfang März den Ermittlern ins Netz gegangen. Sie hatte von ihrem Wohnsitz im kalifornischen Vallejo aus den Escort-Service organisiert, der einige tausend Männer im Grossraum Washington zu seinen Kunden zählte.

      In Washington, immerhin mehr als dreitausend Kilometer von Palfreys Heim entfernt, hat offenbar eine ganze Kompanie von Damen für Palfrey gearbeitet. Immerhin 132 Mitarbeiterinnen sind nachgewiesen. Auf deren Bildung und Niveau hat sie grössten Wert gelegt: Ein College-Abschluss sei Pflicht gewesen, zu den Mitarbeiterinnen gehörten auch eine Professorin der Universität von Maryland und ein weiblicher Lieutenant-Commander der Marine. Die Professorin beging daraufhin Selbstmord. Der Service habe aus «erotischen Phantasien» oder gelegentlich auch aus einer Massage bestanden. Mit 275 Dollar für eineinhalb Stunden war Palfreys Angebot, gemessen am Preisniveau entlang der K-Street, Washingtons Lobbyisten- Quartier, geradezu günstig. Dass Sex verkauft worden sei, hat Palfrey mit empörtem Augenaufschlag als unmöglich bezeichnet. Alle ihre Mitarbeiterinnen hätten eine Erklärung unterzeichnen müssen, wonach sie bei illegaler Tätigkeit entlassen würden - und Prostitution sei ja bekanntlich illegal.

      Palfrey, die Recht studiert hat und einen Bachelor-Abschluss in Strafjustiz hat, ist kein unbeschriebenes Blatt, war sie doch 1992 wegen Zuhälterei zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Hinter Gitter, so hatte sie vor wenigen Tagen den sie umlagernden Journalisten erklärt, gehe sie für irgendwelche Männer nicht noch einmal, um sibyllinisch hinzuzufügen: «Auch nicht für den stellvertretenden Minister für Was-auch-immer». Dass die «D. C. Madam» bei der Wahl ihres Rechtsbeistandes eine ganz glückliche Hand hat, wird in Washington bezweifelt. Der 50-jährige Montgomery Blair Sibley entstammt zwar einer der ältesten und früher einmal angesehensten Familien des Landes, ist aber selbst mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Mit der Miete für einen drittklassigen Büroraum ist er um 11 218 Dollar im Rückstand. In Miami sass er 77 Tage im Gefängnis, weil er mit den Unterhaltszahlungen für seinen Sohn in Rückstand geraten war.

      Nachdem während Wochen spekuliert wurde, wie prominent Palfreys Kunden wirklich sind, hat der Sender ABC die Ausdrucke ihrer Telefonlisten erworben und untersucht. Im Nachrichtenmagazin «20/20» wurde am späten Freitagabend mitgeteilt, es seien reichlich Lobbyisten und auch zahlreiche hochrangige Militärs gefunden worden. Die Telefonnummern von Senatoren, Bundesrichtern oder noch mächtigeren Persönlichkeiten seien aber nicht dabei gewesen. Auf mittlerer Ebene des Washingtoner politischen, medialen und juristischen Establishments dürfte es weitere Enthüllungen geben, die je nach Standort Entsetzen oder Schadenfreude auslösen werden.

      Eine Anwaltsgehilfin der prestigeträchtigen Kanzlei Akin Gump Strauss Hauer & Feld, die zahlreiche Politiker betreut, unter ihnen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Tommy Thompson, räumte jetzt ihren Schreibtisch. Sie hatte nebenbei für Palfrey gearbeitet und sich bei ihr schriftlich für den guten Job bedankt, der viel Spass mache und Geld einbringe, mit dem man sich einmal einen Aufenthalt im Spa gönnen könne.
      6. Mai 2007, NZZ am Sonntag
      http://www.nzz.ch/2007/05/06/al/articleF5OLI.html
      Avatar
      schrieb am 06.05.07 13:37:44
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ok, ich gebs zu. Ich gehör auch dazu.:D

      Schönen Tag noch
      Erbse


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