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    Sarkozy attakiert erneut die EZB - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.09.07 18:38:26 von
    neuester Beitrag 19.09.07 09:05:09 von
    Beiträge: 11
    ID: 1.132.891
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      schrieb am 15.09.07 18:38:26
      Beitrag Nr. 1 ()
      Laute Töne aus Paris
      Sarkozy attackiert EZB

      Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat mit seiner Kritik am Krisenmanagement der Europäischen Zentralbank während der jüngsten Turbulenzen neuen Streit über die EZB provoziert. Die Notenbank hatte den Banken einige hundert Milliarden Euro an zusätzlichen Krediten zur Verfügung gestellt, da diese sich aus Misstrauen wegen der US-Hypothekenkrise gegenseitig fast kein Geld mehr liehen. Sarkozy kritisierte, dass die EZB Geld in die Märkte gepumpt und nicht den Leitzins gesenkt habe. Damit habe die EZB nur den Spekulanten das Leben erleichtert, während Unternehmen belastet würden, sagte er der Tageszeitung "Le Monde".

      EZB-Präsident Jean-Claude Trichet und einige Finanzminister aus der Euro-Zone wiesen den Vorwurf nach ihrem Treffen in Porto entschieden zurück. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) betonte, die EZB sei von den Finanzministern ausdrücklich für ihr rasches Handeln gelobt worden. "Da bin ich anderer Meinung als Nicolas Sarkozy", sagte auch Österreichs Finanzminister Wilhelm Molterer. Die Finanzminister stärkten der Zentralbank den Rücken.

      Trichet verteidigte die Finanzspritzen. Damit seien nicht diejenigen Banken belohnt worden, die sich unangemessen verhalten hätten, sondern die anderen vor deren Fehler geschützt worden. Sarkozy habe außerdem die Entscheidungen der EZB mitgetragen. Bundesbank-Präsident Axel Weber gab sich unbeeindruckt: "Der Neuigkeitsgehalt der Kritik von Sarkozy ist Null. Und ebenso Null ist der Einfluss auf das Verhalten der EZB." "Wir tun was notwendig ist, und was notwendig ist, beurteilen wir selbst", ergänzte Weber.

      Frankreichs Wirtschaftsministerin Christine Lagarde verteidigte dagegen ihren Präsidenten. Sarkozy habe das Recht, das Thema Zinsen anzusprechen. Die Debatte müsse ohne Tabus geführt werden. Sarkozy hatte bereits vor seinem Amtsantritt die EZB immer wieder aufs Korn genommen: Die Währungshüter seien zu sehr darauf fixiert, die Inflation zu bekämpfen, kritisierte er. Dass die Zentralbank im September auf eine Zinserhöhung wegen der Nervosität an den Finanzmärkten verzichtete, schrieb er seinem Einfluss zu. Sarkozy sagte nun außerdem, er wolle seine "Offensive" gegen den bisherigen Umgang Europas mit Finanzangelegenheiten fortsetzen.

      Auch mit Jean-Claude Juncker, dem Vorsitzenden der Euro-Finanzministergruppe, ging er hart ins Gericht. "Welche Initiative hat er ergriffen? Über den Finanzkapitalismus führen Angela Merkel und ich die Debatte", sagte der Präsident. Juncker sollte sich seiner Meinung nach selbst in Frage stellen. EU-Währungskommissar Joaquin Almunia sagte dazu in Porto, Juncker habe die richtigen Initiativen ergriffen. Seine Arbeit werde anerkannt. Auch Trichet sprang Juncker bei. Dieser habe kühlen Kopf bewahrt und sehr effektiv in den jüngsten Turbulenzen gehandelt.
      Adresse:
      http://www.n-tv.de/853093.html

      Ich habe seinerzeit begrüsst, dass Sarkozy die Wahlen gewonnen hat - mittlerweile bedauere ich es. Aber seine permanenten Angriffe gegen die EZB, mit der Absicht ihre Unabhängigkeit zu untergraben, sind schon eine Frechheit.

      Wenn dem arroganten französischen Präsidenten die EZB nicht passt, soll Frankreich mit seiner subventionierten Landwirtschaft doch aus der EU und dem Euro-Währungsverbund austreten.
      Avatar
      schrieb am 15.09.07 22:18:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.592.055 von smondoli am 15.09.07 18:38:26:confused:

      Frankreichs präsident nicolas sarkozy hat m.e. das recht und die pflicht kritik auch an der geldpolitik ezb zu üben.

      Warum auch nicht??

      Nichts anderes hat sarkozy getan. Er hat mit keinem wort die institution als solche selber in frage gestellt.

      Auch die ezb ist oder sollte als demokratische institution wie selbstverständlich auch von jedermann kritisiert werden dürfen und sich der kritik stellen müssen.

      Ob sarkozy inhaltlich mit seiner kritik recht hat oder nicht spielt dabei zunächst keine rolle oder müsste von fachleuten diskutiert werden.

      Nach meiner beurteilung hätte beides zur gleichen zeit geschehen müssen. Die zinssenkung und die finanzspritzen.

      So werden die usa mit ihrer nächsten zinssenkung den dollar gegenüber dem euro abwerten ...halt falsch, hier ist ein gedankenfehler.. richtig ist, die usa werden den euro künstlich gegenüber der weltleitwährung aufwerten und dadurch voraussichtlich die ezb zum nachziehen zu einem späteren zeitpunkt zwingen, wenn der schaden durch die aufwertung bereits eingetreten ist.

      Sarkozy hat dies m.e. richtig erkannt und zu recht die maßnahme der ezb kritisiert.

      Ansonsten vielen dank für das hereinstellen des artikels und damit der möglichkeit, dazu im sinne von sarkozy stellung zu beziehen.
      Avatar
      schrieb am 16.09.07 10:34:31
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich finde smondoli bermerkungen sehr interssant. Auf der einen seite verteidigt er die EZB und auf der anderen seite untergräbt er sie in dem er Frankreich rät auszutreten, wenn ihnen die "EZB nicht passt".

      Ich glaube es ist ein weit verbreiteses phänomen, dass es zur EZB widersprüchliche meinungen von ein und derselben person gibt.

      Ist die EZB der richtige weg für die länder Europas in der zukunft?

      Hier darf doch sehr angezweifelt werden, dass ein stillschweigen aller regierungschefs zum gelingen beiträgt. Wie anders sollen sich länder, welche durch den Euro probleme bekommen denn äussern?
      Auch glaube ich nicht, dass man die willkürlichkeit der EZB mit unabhängigkeit gleichsetzten sollte.
      Wie unabhängig kann dieses konstrukt schon sein, wenn es das drohende bankendesaster nicht hat kommen "sehen". Wohingegen jeder lohnabschluss breit ausdiskutiert wird und selbst zuwanderung von der EZB thematisiert wird.
      Nahezu amüsant ist des totschweigen eines der hauptargumente der eurobefürworter. Schutz der einzelnen länder vor bösen währungsspekulanten. GB, Norwegen, Schweden, Dänemark, wo sind denn die angriffe auf ihre währung ?

      Pro oder Kontra EZB dürfte wohl nach den letzten Jahren keine schwere entscheidung mehr sein.
      Avatar
      schrieb am 16.09.07 10:44:25
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ich habe seinerzeit begrüsst, dass Sarkozy die Wahlen gewonnen hat - mittlerweile bedauere ich es. Aber seine permanenten Angriffe gegen die EZB, mit der Absicht ihre Unabhängigkeit zu untergraben, sind schon eine Frechheit.


      Nein, es ist gut, daß es diesen Brecher gibt! ich glaube nämlich, daß wir viel zu wenig wissen, was da abgelaufen ist.
      Avatar
      schrieb am 16.09.07 11:28:36
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wie Nannsen und Rijn schon richtig schrieben, man kann und soll über das Für und Wider von Sarkozys Kritik diskutieren, schließlich ist das ein hochkomplexes Thema!

      Aber die Reaktion eines Axel Weber:
      ..Bundesbank-Präsident Axel Weber gab sich unbeeindruckt: "Der Neuigkeitsgehalt der Kritik von Sarkozy ist Null. Und ebenso Null ist der Einfluss auf das Verhalten der EZB." "Wir tun was notwendig ist, und was notwendig ist, beurteilen wir selbst", ergänzte Weber.

      ..ist schlicht eine Unverschämtheit, die an Größenwahn grenzt. Für was hält der sich und seine Kollegen auf dem EZB-Olymp? Für den lieben Gott und unfehlbar?
      Selbst wenn er sachlich/fachlich recht haben sollte, gehörte dem Knaben in den A.. getreten. Geldpolitik muss, auch und gerade auf diesem Level, vermittelt werden um das notwendige Vertrauen zu schaffen und nicht wie mit der Bratpfanne über den Schädel gezogen.

      Die gezeigte Berufsarroganz dieses Herren macht ihn, so zeigt jede Lebenserfahrung, für Fehler anfällig und gibt dem von verschiedenen Seiten vorgetragenen Misstrauen der EZB gegenüber, eine mehr als berechtigte Grundlage.

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      Avatar
      schrieb am 16.09.07 21:15:15
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.598.230 von Rijn am 16.09.07 10:34:31touché @ Rijn

      Ob die EZB der richtige Weg ist, weiss ich auch nicht. Aber da es sie gibt, sollte man ihre Unabhängigkeit nicht angreifen.

      Mich regt nur die unglaubliche Arroganz dieses Herrn Sarkozy auf - deswegen der Hinweis, aus der EU auszutreten.

      Ich muss allerdings zugeben, dass ich seit der Osterweiterung der EU, welche über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden wurde, sowiese kein grosser Anhänger derselben mehr bin. Insbesondere die Entwicklung in Polen beunruhigt mich.
      Avatar
      schrieb am 17.09.07 10:59:30
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.622.317 von smondoli am 16.09.07 21:15:15Arroganz ist nichts anderes als Meinungs/Machtanspruch. Und wenn Sarkozy sie bei der Merkel verwendet, bedeutet das doch nur, daß die Merkel nichts entgegenzusetzen hat. Sonst würde er diese "Arroganz" nicht so hemmungslos ausspielen- genau wie bei Steinbrück.

      Er sieht in den Beiden im Umkehrschluß also nur Kriechtiere.
      Avatar
      schrieb am 17.09.07 17:02:43
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.592.055 von smondoli am 15.09.07 18:38:26#1

      Wo kämen wir hin, wenn jeder anfangen würde an der EZB herumzunörgeln ?

      :confused:

      http://openpr.de/news/27370/BRUeDERLE-Schroeder-stellt-Unabh…

      BRÜDERLE: Schröder(SPD) stellt Unabhängigkeit der EZB in Frage

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,356685,00.html

      Clement(SPD) gibt EZB die Schuld

      http://www.morgenpost.de/content/2002/10/18/wirtschaft/55606…

      18.10.2002

      "... Auch die (rot-grüne) Bundesregierung geht die EZB an. In ihrem Koalitionsvertrag fordert sie eine wachstumsfördernde Geldpolitik und damit indirekt eine Zinssenkung. Die EZB pocht dagegen seit langem auf Strukturreformen.
      ..."

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 19.09.07 08:40:50
      Beitrag Nr. 9 ()
      :confused:

      Die entwicklung zeigt, dass nun die ezb nach der zinssenkung der fed in zugzwang gebracht wurde. Diese voraussehbare simple entwicklung wurde von den hochbezahlten sogenannten experten der ezb nicht erkannt.
      Das nun folgende jämmerliche hauen und stechen auf die verfehlte geldspolitik der ezb wegen der weiteren verschiebung der wettbewerbsfähigkeit zum dollar wird diese sogenannten experten und auch die ezb in frage stellen müssen.

      Der französische präsident hat dies vorzeitig richtig erkannt und sollte deshalb im interesse aller europäer verstärkt auf die ezb experten einprügeln.
      Avatar
      schrieb am 19.09.07 09:02:58
      Beitrag Nr. 10 ()
      Bei der EZB zeigt sich ganz deutlich das Hauptproblem eines Kunstgebildes wie es die EU nun einmal darstellt.

      Unisono rufen alle Staatschefs kurz vor dem Gruppenbild:
      "Waschen wir den Pelz !"

      zuhause angekommen in den Niederungen der Tagespolitik ertönt es dann vielstimmig:
      "aber mach mich nicht nass"

      Die Unabhängigkeit der EZB ist ein Hirngespinst, wie es die vielgerühmte Unabhängigkeit der Bundesbank immer war.

      Kluge Vorgespräche haben immer den Erfolg der Gesichtswahrung, während plakatives Einmischen eigentlich nur Trotzreaktionen hervorruft.

      So ist das Pikanteste an der ganzen Sache die Tatsache daß ein Franzose dem anderen Franzosen die Blutgrätsche gibt.

      Daß sich EU-Mitglieder ohne Teuro über solche Dinge kaputtlachen, liegt auf der Hand, und zeigt den Weg wie die EU sich selbst eines Tages zerstören wird.
      Avatar
      schrieb am 19.09.07 09:05:09
      Beitrag Nr. 11 ()
      da sagt ein mann mit gewicht die wahrheit und ihr wollt das nicht verstehen.
      den scharlatanen muss man viel mehr auf die finger gucken.


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