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    Herr, lass es regnen!! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.10.07 14:11:03 von
    neuester Beitrag 20.10.07 20:02:21 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 20.10.07 14:11:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ganz interessant, was unser allseits geschätzter Michael Vaupel schreibt.

      Allerdings, wenn auch nur irgendeiner von uns, die nicht dem inneren Zirkel der Finanzmafia angehören auch nur im mindesten geahnt hätte, dass ab 2000 mit China im großen Stil zu rechnen gewesen wäre, wäre dann die Stimmung wirklich so schlecht gewesen?

      Wohl kaum, das kann ich mir besten Willen nicht vorstellen.

      Damals war alles dem Ende nahe, nicht nur die New Economy, und der Weltuntergang wurde jeden Tag beschört [wie jetzt irgendwie auch].

      Dieses Supergau-Crash-Szenario wurde von den gut informierten Kreisen auch zielorientiert und konsequent kräftig bedient.

      Und fast jede kleine Dotcom-Klitsche war mehr wert, als Volkswagen oder Daimler.

      Der Rest der Story ist allerdings wie immer: Die sog. schwachen Hände - und dazu kann man gerne auch mal Regierungen und öffentliche Instutionen rechnen - gingen und gehen der Finanzmafia wieder mal gehörig auf den Leim.

      Und in der Folge ist das, was jene an diese für'n Appel und 'en Ei verkauft haben, plötzlich ein Vielfaches wert. Joa!

      Frächt sich der Laie, wie kann datt?

      Ganz einfach: Man sollte halt zwischendurch immer mal wieder den viel zitierten gesunden Menschenverstand einschalten.

      Dann hätte ich beispielsweise meine VW nicht so billig verkauft, und meine Solarworld erst recht nicht.

      Und ob CVRD dann für ein Butterbrot verkauft worden wäre?

      Aber hinterher ist man ja immer schlauer.

      Auch wieder mal bemerkenswert in diesem Artikel: die Rolle der Banken!!

      Hier wird jeder kleine Hansel, der mit ein paar Mark das Konto überzieht, anschließend über Tisch gezogen bis zum geht nicht mehr.
      Aber sie selbst sind an Unfähigkeit selbst teilweise kaum zu überbieten. Oder war es Vorsatz?! Och, ne. Bestimmt nicht.....


      http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2007-10/artikel-…


      19.10.2007 12:45
      Herr, lass Hirn regnen!

      von Michael Vaupel

      *** Ach also manchmal wundert man sich ja doch, über die Dummheit von einigen angeblichen Topp-Managern – und Staatenlenkern. Ich will hier keine pauschale, populistische Schelte („die da oben“) betreiben, sondern beziehe mich auf drei ganz konkrete Fälle. Der Reihe nach:

      Denken wir mal an die Zeit Ende der 1990er zurück.

      Ja, ich weiß, da waren auch einige Mitglieder der Trader´s Daily-Gemeinde (ich inklusive) ein wenig dumm….im „Neuer Markt Wahn“ – und alles, was mit „old economy“ zu tun hatte, war so etwas von „out“. Die Quittung kam dann 2001, wer stieg schon rechtzeitig aus…(auch ich habe noch einige SER-Aktien im Depot, wenige Cents noch wert; an die denke ich immer, wenn ich an der A3 das alte Firmenschild von SER sehe).

      Hm, vielleicht sollte ich den ersten Satz dieses Beitrags streichen. Denn besagte Topp-Manager und Staatenlenker waren letztlich im selben Wahn: „old economy = out“. Alles, was z.B. mit Rohstoffen zu tun hatte, wurde gemieden.

      Dabei ließ sich da schon absehen, dass durch den Boom in China in den Jahren nach 2000 ein Rohstoff-Bullenmarkt starten würde.

      Doch was taten deutsche Rohstoff-Unternehmen wie Preussag und ThyssenKrupp?

      Preussag beschloss die Umwandlung in ein „modernes“ Unternehmen, Geschäftsfeld Tourismus. Da sind sie jetzt tätig, genannt TUI. Das ist bekanntlich ein hart umkämpftes Geschäft mit geringer Marge. Die verkaufte Stahltochter Salzgitter hingegen profitiert seit einigen Jahren vom boomenden Stahlgeschäft. (So ziemlich genau seit dem Verkauf boomte dieser Sektor nämlich.)

      Oder nehmen wir ThyssenKrupp: Dieser deutsche Stahlriese entschloss sich doch tatsächlich dazu, seine Eisenerzvorkommen in Südamerika zu verkaufen. „Müssen wir doch nicht selber besitzen, können wir ja auch günstig kaufen“, so dachte sich da wohl jemand, dessen Verstand nicht so belastbar war wie der harte Kruppstahl.

      Also verkaufte ThyssenKrupp seine Eisenerzminen in Südamerika. (Das muss man sich mal vorstellen: Ein zentraler Input für die Stahlproduktion wird ohne Not aus der Hand gegeben, weil Quartalszahlendenken regiert!)

      Es kam, wie es kommen musste: Kaum waren die Minen verkauft, da stieg der Eisenerzpreis. Und auch im Jahr danach. Und im Jahr danach. Bis heute. Es kam zu regelrechten Preisexplosionen von 80% Plus pro Jahr.

      Doch da hatte ThyssenKrupp längst verkauft. Inzwischen kauft dieses Unternehmen zu einem Vielfachen des damaligen Eisenerzpreises die Produktion seiner ehemals firmeneigenen Minen.

      Wer kaufte damals die Eisenerzminen? Die brasilianische CVRD. Diese Abkürzung steht für “Companhia Vale do Rio Doce”, 1942 vom brasilianischen Staat gegründet.

      *** Und hier kommt die Dummheit von Staatenlenkern ins Spiel. Keine Sorge, es geht nicht um mitteleuropäische Staatsoberhäupter – sondern um Brasilien. 1997

      1997 war dort Fernando Henrique Cardoso Präsident. 1994 war er ins Amt gekommen, zuvor war er Finanzminister gewesen. Da sollte man doch denken, er würde einiges von Finanzen verstehen. Doch was tat er? Das brasilianische Staatsunternehmen CVRD wollte er privatisieren. Und das tat er auch. CVRD, das ist ein riesiger Konzern, dem ein großer Teil der weltweiten Eisenerzvorkommen gehören. (Dank des Verkaufs von ThyssenKrupp sind es noch mehr geworden.) Ein Konzern mit eigenen Häfen, einer eigenen Schiffsflotte zum Transport der Eisenerze.

      Kleiner Schönheitsfehler: Fernando Henrique Cardoso verscherbelte CVRD für gerade einmal 3,3 Mrd. Dollar.

      Ja, und jetzt sage ich Ihnen, wie viel Gewinn CVRD im zweiten Quartal 2007 gemacht hat: Der operative Gewinn lag da bei 4,4 Mrd. Dollar.

      Und das in 3 Monaten! Das heißt, das Unternehmen ist damals für einen Preis verkauft worden, der weniger als einem derzeitigen Quartalsgewinn entspricht. Der Staatenlenker, der diesen Verkauf zu verantworten hat, kann froh sein, dass er in Brasilien damit durchgekommen ist. Er muss entweder ziemlich unfähig gewesen sein, oder er hat persönlich vom Verkauf profitiert, war also korrupt. Beides spricht nicht gerade für einen großen Staatsmann.

      (Es gab damals übrigens Gerüchte über „Unregelmäßigkeiten“, so sollen z.B. Banken den Unternehmenswert künstlich niedrig gerechnet haben – und genau diese Banken standen auch auf der Käuferseite.)

      Herr, lass Hirn regnen.

      Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende,

      Michael Vaupel
      Avatar
      schrieb am 20.10.07 15:36:13
      Beitrag Nr. 2 ()
      das hast du sehr schön geschrieben,mir sind die Tränen gekommen :cry:
      Avatar
      schrieb am 20.10.07 16:25:42
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.093.254 von 098cba am 20.10.07 14:11:03um was ist denn Salzgitter verkauft worden :confused:
      Avatar
      schrieb am 20.10.07 20:02:21
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo zusammen,

      also ich finde den Artikel von M. Vaupel absoluten Quatsch.

      Hinterher weis jeder alles besser.
      Das ist so, wie wenn ich Montags meinen Lottoschein ansehe, und mich frage: "Weshalb hast du nicht die 6 Zahlen der letzten Ziehung angekreuzt!"

      Wie gehts in Zukunft weiter, das ist die spannende Frage!!!

      Nicht was 1998, 2000 gemacht hätte werden sollen.
      Man kann sich vielleicht bestenfalls etwas amüsieren, über die tollen Entscheidungen der Vergangenheit.
      Da sieht man mal, dass überall nur mit Wasser gekocht wird.
      Und überall nur Menschen am Werk sind.

      Viele Grüße
      h+t


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