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    Der Rechtsruck - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.05.08 20:27:44 von
    neuester Beitrag 19.05.08 23:07:00 von
    Beiträge: 21
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      schrieb am 04.05.08 20:27:44
      Beitrag Nr. 1 ()
      Erst gewannen die Konservativen in Frankreich, dann in Italien, jetzt in England. Und wenn die Umfragen nicht trügen, dann dürfte zu aller Überraschung sogar der Republikaner Mc Cain in den USA neuer Präsident werden und nicht die medialen Stars der Linken, Clinton und Obama. Es gibt in der westlichen Welt zwar einen gefühlten Linksschwenk, in Wirklichkeit aber Wahl für Wahl einen politischen Rechtsruck.

      Ob Walter Veltroni, Ségolène Royal, Gordon Brown oder Kurt Beck – sie machen alle die gleiche Erfahrung. Der Wind des Zeitgeistes scheint ihre Segel zu füllen, die Strömung der Machtpolitik aber treibt genau in die andere Richtung. Es könnte gut sein, dass im kommenden Jahr die sechs wichtigsten Staaten des Westens von Konservativen geführt werden.

      In Frankreich erklärt man diesen Trend kulturell. Die „neue Linke“ sei ein reines Oberflächen-Phänomen. Die kulturelle Tiefenstimmung der westlichen Zivilisation sei dagegen ganz auf bürgerliche Restauration geprägt. Der Kampf der Kulturen mit dem Islam und der wirtschafliche Druck der Globalisierung stärkten konservative Haltungen immer weiter. Figuren wie Sarkozy und Berlusconi würden deshalb gewählt, weil sie konservative Beschützerreflexe auslösten.

      Tatsächlich gelingt es der Linken einfach nicht, die Modernisierung für sich zu reklamieren. Sie hat keine Avantgarde-Verheißung mehr. Jahrzehntelang galt im 20. Jahrhundert, dass der Fortschritt links stehe. Heute wirken linke Bewegungen besitzstandswahrend, technikfeindlich, rückwärtsgewandt. Vor allem die Gewerkschaften tapern wie Dinosaurier durch die Gegenwart.

      Zugleich zeigt sich eine Spätfolge der kommunistischen Diktaturen, denn die Linke hat seither den Kredit der überlegenen Moralität und Utopie verloren. Seit 1989 steht sie nicht mehr automatisch auf der Seite der Guten. Vor allem unter Intellektuellen hat es daher eine enorme Distanzierung gegeben. Der Historiker Jacques Juillard beschreibt den neuen Widerspruch so: »Das Wort Linksintellektueller war lange Zeit ein Pleonasmus, heute wird es zu einem Oxymoron.«

      Wer aber die öffentliche Moral definiert, der hat früher oder später auch die politische Macht. Man erinnert sich noch an Jimmy Carter oder Ralph Giordano oder Rita Süssmuth. Die moralischen Gefühlstaucher waren einst so in Mode, dass man ihren Epigonen an Elternabenden ebenso begegnete wie auf Weihnachtsbasaren und in Talkshows. Ihre Betroffenheitsrituale und ihre Lichterketten nervten irgendwann. Denn sie wussten moralisch immer alles besser – die selbstgefälligen Sachverwalter des Ethischen. Plötzlich gab es ein Schimpfwort für sie, das im aufbrandenden Meer der Political Correctness wie ein Mond die Ebbe erzwang: Gutmenschen! Der Begriff wirkte Wunder. Ob Claudia Roth oder Michel Friedman oder Johannes Rau – es reichte ein Wort, und sie waren entlarvt. Die Harald-Schmidt-Generation witzelte den Begriff schließlich derart hinein in den Sprachgebrauch, dass jeder Sandkastenbub den anderen einen Gutmenschen schimpfte, wenn der nur seine Schokolade teilen wollte.

      Heute hat sich der Witz erledigt. Denn es gibt keine Gutmenschen mehr, sie sind verschwunden. Heute sind alle nur noch Macher. Die postmoralische Welt triumphiert. Machiavelli hätte seine helle Freude daran, wie sehr doch die „Realpolitik“ wieder alle Deutungsmacht erlangt und Helmut Schmidts Bonmot Zustimmung erfährt, wonach Visionäre und Moralisten doch bitte zum Arzt gehen mögen.

      Und so feiern die Bildungsbürger plötzlich wieder Nietzsche und Goethe, man liest wieder Heidegger statt Adorno, Thomas Mann statt Bertolt Brecht. Selbst Jürgen Habermas, die letzte lebende Legende der Frankfurter Schule, ist vom fordernden Soziologen zum mythologisierenden Religionsphilosophen zurückverbürgerlicht. Und in seiner Heimatstadt der linken Bewegung, im APO-Frankfurt kuschelt sich das linksökologische Milieu genau wie in Hamburg in schwarz-grüne Großstadtregierungen.

      Die Restauration ist kulturell weiträumig angelegt: Am bunten Ende ist selbst RTL vom bürgerlichen Rollback erfasst. Der Sender, der einst frech mit blanken Busen begann, macht heute die höchsten Quoten mit einer Super-Nanny, die deutschen Familien den bürgerlichen Erziehungskanon erklärt, und – noch unglaublicher – mit Abendshows im Smoking, die den Standardtanz zelebrieren und Höflichkeitsrituale der fünfziger Jahre hochleben lassen.

      Am oberen Ende verdrängen die Historiker und Juristen die konkurrierenden Soziologen und Politologen von den Bühnen des Diskurses. Alle aktuellen Geistesdebatten Deutschlands werden von konservativen Stichwortgebern initiiert. Damit wird auch die Begrifflichkeit gegenreformatorisch durchdekliniert. „Elite“ ist wieder eine Orientierungsformel, genauso wie „Werte“ und „Leitkultur“, „Heimat“ und „Leistungsethik“. Beinahe altbacken klingen dagegen die besiegten Leitbegriffe von „Solidarität“ bis „Emanzipation“. Selbst der Humor zeigt als sicherer Trendindikator eindeutig weg vom linken Dieter-Hildebrandt-Kritik-Kabarett im Rollkragenpulli hin zur hyper-bürgerlichen Harald-Schmidt-Salon-Comedy im italienischen Anzug.

      Wie einst beim Marsch der 68er durch die Institutionen werden auch jetzt beim Surfen der 89er durch die Lounges des Lebens die Kraftfelder der Haltung nacheinander aktiviert. In den Neunzigern entfaltete sich zunächst das Bürgerlich-Ökonomische und seine Wettbewerbsmentalität, von der Standortdebatte über die Managementkultur bis zur Börsianierung der Sprache. Dann folgte die Familiarisierung des Denkens. Kinder und Mütter rückten plötzlich ins Rampenlicht und entfachten ein Demografiebewusstsein wie zuletzt im 19. Jahrhundert.

      Die nächste Welle der Restauration wird religiöser Natur sein. Von der kollektiven Rückkehr in die Schuluniform bis zur schulischen Morgenandacht ist es jetzt nur noch eine Frage der Zeit. Peter Hahne und „Wir sind Papst“ waren erst der Anfang – die jüngsten Umfragen signalisieren bereits einen sprunghaften Anstieg des religiösen Bewusstseins gerade bei den Jüngeren. Damit ist vorgezeichnet, dass die „neuen Bürgerlichkeit“ die „neue Linke“ noch einige Zeit in Wahlen besiegen dürfte.

      http://www.cicero.de/1725.php?kol_id=10637
      Avatar
      schrieb am 04.05.08 20:31:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Heute hat sich der Witz erledigt. Denn es gibt keine Gutmenschen mehr, sie sind verschwunden
      Ströbele? Roth?
      Avatar
      schrieb am 04.05.08 20:34:46
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.024.856 von strongbuyamitelo am 04.05.08 20:31:19Immerhin gibt es noch Rutger.
      Avatar
      schrieb am 04.05.08 20:37:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.024.872 von ecevit am 04.05.08 20:34:46in Wirklichkeit aber Wahl für Wahl einen politischen Rechtsruck. - in Deutschland ist das gewollt, denn die Rechten sind stramme Soldaten, sie gehorchen, sie denken nicht, und dieses Menschenmaterial sichert am Hindukusch oder sonstwie unser Öl und unser Gas :D
      Avatar
      schrieb am 04.05.08 20:43:13
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.024.880 von StellaLuna am 04.05.08 20:37:34Ich hab mir mal vor nem halben jahr das Programm der NPD und der Reps durchgelesen (zu den Reps hab ich ja dann auch nen Thread eröffnet). Ich meine mich zu erinnern, dass beide soche Einsätze verneinen.
      Was die NPD betrifft, agiert sie dann lieber von innen nach außen.:laugh::rolleyes:

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      schrieb am 04.05.08 20:51:09
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.024.880 von StellaLuna am 04.05.08 20:37:34.... und die Linken und Autonomen trainieren in Hamburg und Berlin eifrig mit Werfen von Flaschen und Steinen sowie das Anzünden von Müllcontainern und Autos.

      Potentielle Afghanistan-Kämpfer????
      Avatar
      schrieb am 04.05.08 20:59:09
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.024.929 von datterich am 04.05.08 20:51:09wer nun wer war in Hamburg, das lässt sich nicht so ohne Weiteres feststellen. Es wurden schwarz gewandete Rechte mit Antifa-Symbolen gesichtet.

      Andererseits sind derartige Randale so schlecht nicht, da kann derzeit die Polizei den Kampf gegen den Terror üben, morgen oder übermorgen Bundeswehrsoldaten. Teure Übungsauslandseinssätze kann man sich zukünftig sparen, es muss nur eine NPD-Demo genehmigt werden :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.05.08 21:47:54
      Beitrag Nr. 8 ()
      ich finde euch alle knuffig.

      je nach nachrichtenlage ereifern sich linksorientierte oder rechte über den (vermeindlichen) stand der dinge.

      dass der drops deutschland längst gelutscht ist, scheint wenigen aufzufallen.

      je nach gemütslage werden entweder russen oder türken hergeholt um letztendlich vom sozialsystem zu partiziperen bzw. der welt zu signalisieren, dass wir nicht mehr so schlimm sind.

      der linksparteiler verteilt geld, das nicht da ist ist und selbst der erzkonservative csu ler findet plötzlich, dass die pendlerpaschale wieder eingeführt gehört. vor der wahl, versteht sich. und das rauchverbot braucht bis nach der wahl dort auch kein mensch.

      wir haben den dalai lama lieb, weil es en vogue ist. gleichzeitig treiben wir mit den chinesen handel bis der bass brummt. scheiss was auf menschenrechte, patente usw.

      deutschland saugt den mittelstand, sprich den normalen steuerzahler aus, bis im warsten sinne des wortes das blut kommt. keiner, der zur arbeit geht, kommt aus der steuernummer raus. der rest zieht seine vorteile daraus.

      deutschland ist so verrottet und verlogen, dass man nicht soviel essen kann wie man kotzen möchte.

      und um entsprechenden empfehlungen vorzubeugen: ich arbeite daran, herrn schäuble, frau roth, fozzi bär oder wie sie alle heissen zu entfliehen.

      wird es besser? keine ahnung! aber wärmer ;)
      Avatar
      schrieb am 04.05.08 23:03:21
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.024.843 von CaptainFutures am 04.05.08 20:27:44Der Zeitgeist scheint die Pendelbewegung zu benutzen.
      Erst nach rechts um momentum zu sammeln,
      dann gehts wieder in die andere Richtung.

      Lernen vermitteln ist dem Zeitgeist eigen.
      Die Natur des Zeitgeistes ist die Zeitlosigkeit.
      Das schier ewige Warten auf unsere Einsicht.
      Avatar
      schrieb am 04.05.08 23:23:21
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.024.965 von StellaLuna am 04.05.08 20:59:09Dann kann man ja sicher auch bald Wetten abschließen, wer den Kampf gewinnt ?

      Auf die Bundeswehr würd ich keinen Pfifferling setzen. Die Wehrpflichtigen wären auch schön blöd wenn sie sich für die teuer bezahlten Sesselpfurzer ins Zeug legen würden.
      Die sollte man dann einsetzen damit man die in den Arsch treten könnte.
      Avatar
      schrieb am 05.05.08 01:44:29
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hervorragender Zeitgeist-Artikel!


      Gestern traf ich eine alte Bekannte auf dem Wochenmarkt, mit der wir vor 15 Jahren mal "Geburtsvorbereitungs-Yoga" gemacht haben. Sie war völlig gestresst, weil Sohnemann nächste Woche Konfirmation hat. Super-Pädagogin, Behinderten-Erzieherin, hauptberuflich aber Carport- und Gartenbauarchitekt-Managerin sowie Nachhilfe-Organisatorin und Arztpraxis-Abrechnungs-Helferin für Ehemann und Familie.

      Mit Kirche hatten sie nie was am Hut.

      "Aber die Gemeinde bei uns im Dorf ist sooo nett... - und ER will das auch."
      Avatar
      schrieb am 05.05.08 11:47:25
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.025.146 von silberberg am 04.05.08 21:47:54deutschland ist so verrottet und verlogen, dass man nicht soviel essen kann wie man kotzen möchte.

      dann sei auch so konsequent und sage,
      dass unsere letzten beiden regierungen dies zu verantworten haben
      Avatar
      schrieb am 09.05.08 17:45:47
      Beitrag Nr. 13 ()
      Linksdrall im geistigen Klima Deutschlands

      Schieflage im Umgang mit Exzessen extremistischer Art

      In Deutschland ist immer wieder von einer linken Mehrheit die Rede. Tatsächlich stossen linke Postulate in der Politik meistens auf ein grösseres Echo als rechte. Und Exzesse linksextremer Art können normalerweise mit mehr Verständnis in der Gesellschaft rechnen als Entgleisungen rechter Art. Dies hat nicht zuletzt historische Gründe.

      Das von der deutschen Bundesregierung im Jahre 2000 unter anderem als Reaktion auf fremdenfeindliche Umtriebe ins Leben gerufene «Bündnis für Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt», das dem löblichen Ziel dient, den demokratischen Konsens zu fördern und das bürgerrechtliche Engagement zu stärken, hat im Februar 2008 einen Preis für Zivilcourage an eine 18-Jährige verliehen, die vor einem Supermarkt im sächsischen Mittweida, einer Hochburg militanter Skinheads, einem von vier Männern bedrängten Aussiedlermädchen zu Hilfe geeilt sein soll. Daraufhin hätten ihr diese mit einer Art Skalpell ein Hakenkreuz in die Hüfte geritzt, was dann auch durch die Medien verbreitet wurde.

      Kommunisten im Landtag
      Trotz vielfältiger Suche fand sich weder das Mädchen noch einer der von der jungen Frau erwähnten Zeugen, obwohl für Hinweise zur Ergreifung der Täter eine Geldsumme ausgesetzt war. In früheren Fällen gingen Hakenkreuz-Ritzereien jeweils auf Selbstverletzungen zurück, wie das auch diesmal der Fall sein kann. Wenngleich die Staatsanwaltschaft inzwischen gegen die 18-Jährige wegen der Vortäuschung einer Straftat ermittelt, vergab das «Bündnis für Toleranz» den Preis, ohne die Aufklärung des Sachverhaltes abzuwarten. Rief der (tatsächliche oder vermeintliche) Vorfall in Mittweida ein grosses Echo hervor, so blieb Protest gegen die Preisverleihung im demokratischen Spektrum der Gesellschaft weithin aus.

      Nach der Wahl in Niedersachsen im Januar 2008 zog zum ersten Mal ein aktives Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) in einen Landtag ein – und zwar auf der Liste der Linkspartei. Die DKP, die voll hinter der DDR stand und von dieser organisatorisch, ideologisch und finanziell abhängig war, besitzt nun eine parlamentarische Repräsentanz – eine Partei, die nach wie vor dem Marxismus-Leninismus huldigt. Zuvor hatten DKP-Mitglieder schon auf Listenplätzen bei der Linkspartei kandidiert. Den Medien war der symbolische Erfolg einer Partei, deren Ergebnisse bei Wahlen, sofern sie überhaupt antritt, 0,2 Prozent nicht überschreiten, keine Schlagzeile wert, obwohl der Sachverhalt eine enge Zusammenarbeit der Linkspartei mit der DKP verdeutlicht. Erst als die betreffende Abgeordnete den Bau der Mauer und die Stasi rechtfertigte, reagierte die Öffentlichkeit aufgeschreckt.

      Ideologische Schlagseiten
      In Deutschland besteht in der Öffentlichkeit eine Schieflage im Umgang mit rechts- und linksextremistischen Bestrebungen. Cum grano salis gilt: Die einen werden durch Alarmismus zum Teil hoch-, die anderen durch Bagatellisierung zum Teil heruntergespielt. Die NPD, die einen harten Rechtsextremismus vertritt, findet nur schwer einen Versammlungssaal für einen Parteitag, und Ausschreitungen von Skinheads stossen jeweils auf breite Resonanz. Hingegen gibt es Überlegungen, die Überwachung der Linkspartei, die einen weichen Linksextremismus verkörpert, durch den Verfassungsschutz aufzugeben. Und für die militanten Linksautonomen mit ihrem «schwarzen Block» interessiert sich kaum jemand. Das sind keine zufälligen Momentaufnahmen. Der sogenannte Antifaschismus hat eine ganz andere Mobilisierungs- und Zugkraft als der Antikommunismus. Manche Politiker sehen den «Antifaschismus» als eine Art Spielwiese für Weltverbesserer an.

      In Deutschland gibt es nicht nur Ausländerfeindlichkeit, sondern auch Inländerfeindlichkeit. Viele Wissenschafter, Publizisten und Politiker bringen dies zu wenig zur Sprache, wohl deshalb, weil sie das Verdikt «rechts» scheuen oder weil sie fürchten, Kritik an der Inländerfeindlichkeit von Ausländern provoziere Ausländerfeindlichkeit von Deutschen. Tatsächlich führt eine Tabuisierung heikler Sachverhalte oft zum Gegenteil. Das Schimpfwort «Scheiss-Deutscher» ist nicht besser als «Scheiss-Ausländer». Die idealistisch-ehrenwerte Ideologie des Multikulturalismus hat in der Praxis nicht immer so funktioniert wie erhofft. Parallelgesellschaften in westdeutschen Grossstädten mit Menschen, die die deutsche Sprache nicht beherrschen, sind ein Resultat von Abgrenzung, nicht von Integration.

      Gutmenschen reden sich schlecht
      Wie nicht nur dieses Thema zeigt, ist die Einschätzung höchst kontrovers, nahezu gegenläufig und ist nicht auf einen Nenner zu bringen. So konnte man im Jahre 2006 auf der einen Seite bei der Fussballweltmeisterschaft einen entspannten deutschen Patriotismus erleben, und eine Vielzahl von Büchern gerade linker Autoren beschwor dessen Normalität. Auf der anderen Seite entfalten seit der deutschen Einheit «Antideutsche», die sich selber so bezeichnen, Hass auf das eigene Volk («Deutschland verrecke»). Diese Antideutschen, beheimatet in grossen westdeutschen Universitätsstädten, unterstützen, obwohl linksextremistisch ausgerichtet, konservative amerikanische Politiker, weil diese den Schutz Israels gewährleisteten und ein «Viertes Reich» verhinderten.

      Die Gründe für die Linksverschiebung des geistigen Klimas, die bisweilen eine stickige Atmosphäre produziert, gehen zum einen auf die Hinterlassenschaft des Dritten Reichs zurück, die aufgrund der Monstrosität der Verbrechen einen einseitigen «Antifaschismus» begünstigt, zum anderen auf die Bewegung der 68er, in deren Gefolge antiextremistisches Gedankengut eine beträchtliche Abschwächung erfuhr. Man praktiziert Liberalität gegenüber links(aussen) und Illiberalität gegenüber rechts(aussen). Zudem wird das abschreckende Beispiel der DDR weitgehend ausgeklammert.

      Die Frage, ob sich Deutschland nun auf einem politischen Linkskurs befinde, kann unter Hinweis auf die praktische Politik bejaht werden. Die Reformen der Arbeitsmarktpolitik des damaligen Bundeskanzlers Schröder vor fünf Jahren sind – etwas modifiziert – bewahrt worden. Die Westbindung praktizieren die tragenden gesellschaftlichen Kräfte ebenso wie die soziale Marktwirtschaft. Der Kurs der Politik treibt nicht umstandslos nach links. Aber der geistige Klimawandel wirkt auf die praktische Politik. So dürfte der Kurswechsel der SPD, den diese im Umgang mit der Linkspartei einleitet, wohl zu einer Annäherung an diese führen.

      http://www.nzz.ch:80/magazin/dossiers/linksdrall_im_geistige…
      Avatar
      schrieb am 09.05.08 18:20:11
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.024.843 von CaptainFutures am 04.05.08 20:27:44#1

      "...Und wenn die Umfragen nicht trügen, dann dürfte zu aller Überraschung sogar der Republikaner Mc Cain in den USA neuer Präsident werden ..."

      Wette 10:1 dagegen... ;)
      Avatar
      schrieb am 09.05.08 19:08:04
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.027.170 von rohrberg am 05.05.08 11:47:25:confused:

      dann sei auch so konsequent und sage,
      dass unsere letzten beiden regierungen dies zu verantworten haben


      Ich nehme an, die meinst das nicht ernst?

      denn dann müstest du alle vorherigen regierungen frei sprechen und nachträglich als fähig bezeichnen?

      Tatsächlich liegt m.e. die misere der deutschen gesellschaft in der bisher gezeigten hoffnungslosen unfähigkeit, ihre eigenen indoktrinierten mentalen tabus gegenüber radikaleren rechten politischen parteien zu durchbrechen und sie als mittel zum eigenen zweck zu instrumentalisieren.

      Wenn die deutschen es aus eigener mentaler kraft und überzeugung schaffen könnten, ( was ich leider bezweifel) eine rechte partei als korrektiv gegen das abgleiten aller anderen parteien nach links mit etwa 6-8% dauerhaft zu etablieren, dann würde die cdu/csu schon aus futterneid und angst vor stimmviehverlust genügend rechte politik im sinne der mehrheit der bevölkerung machen müssen.
      Die tragik der deutschen und das folgerichtige ergebnis ist deshalb, dass sie zwar mehrheitlich rechts wollen und denken, aber noch nicht die mentale kraft aufzubringen imstande sind, sich gegen eine andauernde tabuisierung und manipulierung gegen rechts zu wehren oder diese wenigstens zu erkennen und zu durchschauen.

      Bleibt zu hoffen, dass sich dieses im zuge der anstehenden politischen entwicklungen schnell ändern wird.

      die zeiten für rechts werden erfreulicherweise für die zukunft positiver, denn dafür sorgen die linken.
      Avatar
      schrieb am 09.05.08 19:29:55
      Beitrag Nr. 16 ()
      Rechts vor Links!
      Avatar
      schrieb am 09.05.08 20:14:12
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.067.738 von Birk35 am 09.05.08 19:29:55:confused:

      Rechts vor Links!

      Rechts über alles...
      Avatar
      schrieb am 17.05.08 13:26:02
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.067.574 von Nannsen am 09.05.08 19:08:04Du darfst bei diesem Szenario nicht vergessen, daß die sogenannten Linken ganz gerne rechts fischen. Lafontaines Äußerungen über "Gastarbeiter" sind da nur ein kleines Beispiel.
      Daher graben sie das rechte Banner vor sich her tragenden Parteien auch von vorneherein das Wasser ab. Warum denn auch sollte ich eine Partei wählen, die irgendwo bei 2% umherdümpelt, wenn ich eine über 8% haben kann, die imgrunde genau das gleiche umsetzen will? Oder sieht hier irgendjemand tatsächlich noch programmatische Unterschiede zwischen der "Linken" und der "Rechten"?
      Avatar
      schrieb am 17.05.08 13:44:41
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.116.475 von Sexus am 17.05.08 13:26:02du musst nur einfach weiter die mitte von der mitte wählen,dann brauchtdich kein unterschied zu stören.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.05.08 14:38:43
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.116.475 von Sexus am 17.05.08 13:26:02:confused:

      Warum denn auch sollte ich eine Partei wählen, die irgendwo bei 2% umherdümpelt, wenn ich eine über 8% haben kann, die imgrunde genau das gleiche umsetzen will?

      Ich vermute, dass du diese frage im grunde nicht beantwortet haben möchtest, denn die antwort hast du dir im gleichen satz als rechtfertigung für deine entscheidung schon selber gegeben.

      Daraus kann man .e. den schluss ziehen, dass den so in mehrheit denkenden menschen wie dir niemals mehr möglich sein kann, sich von einer einmal manifestierten geisteshaltung selber zu befreien.

      Dies habe ich bereits in beitrag nr. 15 beschrieben.

      die tragik der deutschen demokratischen nachkriegsgeschichte ist das m.e. gegenüber anderen völkern völlig verkrampfte, ängstliche und damit krankhafte eigene verhalten gegenüber deutschen parteien, die eigene nationale, völkische und auch ideologische rechte argumente öffentlich im parlament zur diskussion bringen, damit diese entweder öffentlich intellektuell widerlegt werden können oder auch eben nicht.

      ich persönlich bedaure dieses fehlen einer derartigen rechten demokratischen partei, ähnlich wie in dänemark,frankreich und anderen sehr und halte dies für ein armutszeugnis demokratischer deitscher gesinnung, für das unsere gesellschaft wegen der u.a. damit heran gezüchteten parallel- gesellschaften und sonstiger fehlentwicklungen einen sehr hohen zukünftigen preis bezahlen werden.

      die rechten, die dann aufgrund der einseitigen linken politik zwangsläufig ins deutsche parlament kommen müssen, habe selbst ich mir nie gewünscht.

      wir werden dann lernen müssen, trotzdem damit zu leben.
      Avatar
      schrieb am 19.05.08 23:07:00
      Beitrag Nr. 21 ()
      Zeichen der Zeit: Englische Studenten wechseln zu den Tories und Liberalen

      Wer die Stimmung in England verstehen will, braucht eigentlich nur zwei aktuelle Meldung zu lesen:

      1. ]http://www.guardian.co.uk/politics/2008/may/19/polls.labour…

      2. Selbst englische Studenten verlassen offenbar das sinkende Schiff und laufen in Massen zu den Tories und Liberalen über: South Cheshire College has also staged its own mini poll to try and gauge who students will be voting for later this week. At close of play today, the two main political parties were locked in a tight battle for supremacy with 13% of voters opting for [Labour] and 20% in favour of [the Tories]. Mini election results also show that out of the remaining candidates, ]http://www.creweguardian.co.uk/display.var.2282047.0.mini_p….

      http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/zeichen…


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