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    Wann werdendie Landesbanken und Sparkassen endlich alle komplett privatisiert ? - Teil 3 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.05.08 12:08:11 von
    neuester Beitrag 26.02.09 22:15:11 von
    Beiträge: 47
    ID: 1.141.229
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      Avatar
      schrieb am 14.05.08 12:08:11
      Beitrag Nr. 1 ()
      Thread: Wann werden die Landesbanken und Sparkassen endlich komplett privatisiert ?

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,553143,00.html

      14.05.2008

      "...Der Bundespräsident forderte zugleich eine strategische Überprüfung des deutschen Finanzsektors. "Die meisten Landesbanken haben offensichtlich kein tragfähiges Geschäftsmodell", kritisierte Köhler.


      Er habe es daher schon vor seiner Zeit als Bundespräsident für die beste Lösung gehalten, die sieben beherrschenden Landesbanken zu einer Zentralbank der Sparkassen zu fusionieren...."

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.05.08 12:10:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 14.05.08 14:16:59
      Beitrag Nr. 3 ()
      http://www.ftd.de/koepfe/:Merkel%20Schr%F6der%20KfW%20Chef/3…

      Merkel setzt Schröder als KfW-Chef durch

      14.05.2008

      "...Den Ausschlag zugunsten Schröders habe gegeben, dass er sich besser als Dombret im Fördergeschäft auskenne, der Kernaufgabe der KfW, hieß es in der Bundesregierung. Die NRW Bank ist das Förderinstitut des Landes Nordrhein-Westfalen und nach der KfW die zweitgrößte Förderbank in Deutschland.
      Problematisch gestaltete sich die Gehaltsfrage: Schröder verdient in Düsseldorf 815.000 Euro jährlich - wesentlich mehr, als die KfW ihren bisherigen Vorstandschefs überwies. So kam Matthäus-Maier gerade mal auf knapp 500.000 Euro...."

      "...Voraussichtlich werden nun die Gehälter sämtlicher KfW-Vorstände angehoben..."

      ---
      Nach den "tollen" Leistungen bei der KfW ist eine drastische Gehaltssteigerung natürlich mehr als gerechtfertigt...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.05.08 14:28:53
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.090.924 von Blue Max am 14.05.08 14:16:59höre ich da Neid?
      Avatar
      schrieb am 14.05.08 14:39:13
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.089.727 von Blue Max am 14.05.08 12:08:11@1

      genau, Blue Max, zu einem Zentralinstitut der SPARKASSEN - und nicht zu Förderbanken und Privatschatullen der jeweiligen Ministerpräsidenten der Länder.

      Privatisiert die Landesanteile, verkauft sie an die Sparkassen oder Bürger und schmeist die Politiker und Verwaltungsbeamten ohne nachgewiesene Bankkompetenz aus den Gremien der Landesbanken.

      Dann reduziert sich das Geschäftsrisiko erheblich!

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      Avatar
      schrieb am 14.05.08 14:39:38
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.089.727 von Blue Max am 14.05.08 12:08:11Bei den Landesbanken würde ich das ja noch einsehen, wenn die privatisiert würden. Aber die Sparkassen sollen sie lieber belassen wie sie sind. Die Sparkassen und die Volksbanken sind noch unsere krisenfesteten Institute.
      Kann mir natürlich vorstellen, daß Ackermann das auch gern hätte. Dann wären die Geschäfte einfacher für ihn wegen der Konkurrenz und er könnte höhere Konditionen besser durchsetzen. Wäre schlecht für den Normalkunden.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 14.05.08 15:14:17
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.091.165 von Wilbi am 14.05.08 14:39:38#6

      Die Volksbanken sind aber eben keine staatseigenen Banken, sondern als Genossenschaften organisiert und damit im Besitz der Genossenschafter, welche zum Grossteil Kunden der Volksbanken sind.
      Die Sparkassen in D könnte man genau so zu Genossenschaften umstrukturieren.

      Ausserdem gibt es ja neben Ackermanns Bank auch noch eine ganze Reihe anderer Banken in D (Postbank, Citibank, Commerzbank, jede Menge Direktbanken usw).

      Und privatisierte Sparkassen würden Ackermanns Bank nicht automatisch die Geschäfte leichter machen, sondern eher schwerer, da die Sparkassen dann auch auf Rendite getrimmt und effizienter würden.

      Grosser Nachteil der Privatisierung der Landesbanken und Sparkassen wäre natürlich, dass dann so mancher abgehalfterte Politiker und verdiente Parteibuchträger keine überbezahlten Pöstchen mehr bekommt...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.05.08 16:57:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.091.525 von Blue Max am 14.05.08 15:14:17"Die Sparkassen in D könnte man genau so zu Genossenschaften umstrukturieren."

      Ich könnte mir aber vorstellen, daß viele Sparkassenkunden nicht gern Genosse werden würden.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 14.05.08 18:50:19
      Beitrag Nr. 9 ()
      höre ich da Neid

      Naja, ich finds verständlich, dass der unterdrückte in einem totalitären System die Situation des Unterdrückers beneidet...
      ...die Unterdrücker aber auch verachtet.


      Zur Bankenkrise: Ganz im Gegenteil zu einer sinnvollen Privatisierung der Banken ist vielmehr eine Verflechtung der Banken mit den Nationalstaaten zu sehen, was dazu führt, dass die Politiker den Banken auf vielerlei Weise zu Hilfe kommen - zahlen tuts der Steuerzahler.

      In meinen Augen ist das Korruption, und daran wird das System auch zugrunde gehen.
      Avatar
      schrieb am 15.05.08 12:13:56
      Beitrag Nr. 10 ()
      Fragen wir doch mal anders:

      Wieviele Milliarden hätte der Staat in den letzten Jahren weniger an Verlusten gemacht, wenn es keine staatlichen Landesbanken mehr geben würde ?

      :confused:

      Und viele unserer Nachbarstaaten kommen ohne Landesbanken auch zurecht. Zb in Frankreich gibt es keine einzige, denn dort spart man sich auch gleich sämtliche Landesregierungen und Landesverwaltungen.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 30.06.08 15:25:45
      Beitrag Nr. 11 ()
      FOCUS 31/2007

      S. 128

      Jahressalär des WestLB-Chefs beträgt fünf Millionen Euro plus Wohnsitz im bankeigenen Schloss Krickenbeck am Niederrhein.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 17:36:05
      Beitrag Nr. 12 ()
      KfW verzockt 300 Millionen Euro

      Wenn die staatseigenen Landesbanken und KfW bereits komplett privatisiert wären, würden diese Zockerein UNS Steuerzahler keinen Cent kosten.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 17:43:53
      Beitrag Nr. 13 ()
      #12 Von wem leben deiner Meinung nach die privaten Banken, wer finanziert Topgehälter & Traumprämien, wer bezahlt ihre Paläste?
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 18:24:56
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.171.924 von Blue Max am 18.09.08 17:36:05Privatisiert? Wovon träumst Du eigentlich nachts??:laugh::laugh:
      Die Konservativen in USA verstaatlichen gerade alles da ihnen sonst die Bude komplett abfackelt.:eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 11:16:08
      Beitrag Nr. 15 ()
      http://www.welt.de/meinung/article1717378/Schafft_die_Staats…

      Geldwirtschaft

      Schafft die Staatsbanken endlich ab!


      24.02.2008

      Das Risiko ist enorm: 14 Milliarden Euro Nothilfe haben Staatsbanken den Steuerzahler zuletzt gekostet, die Politik hat ihre Institute nicht im Griff. WELT ONLINE zeigt am Beispiel der Kreditanstalt für Wiederaufbau und deren Chefin Ingrid Matthäus-Maier, warum Geldhäuser besser in private Hände gehören.

      Noch vor einigen Jahren wären solche Fragen zu radikal gewesen, heute muss man sie stellen: Aus welchem Grund besitzt der Staat eigentlich Banken? Wäre es nicht für alle Beteiligten besser, wenn er sich aus dem Finanzgewerbe zurückzöge und die Institute stückweise privatisieren würde? Durch eine Reihe fataler Fehler in Landesbanken und bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) steht das System auf der Kippe. Staatsbanken haben den Steuerzahler rund 14 Milliarden Euro Nothilfe gekostet; Geld, das anderswo fehlt. Man hätte Krippenplätze, Steuersenkungen, Forschungsoffensiven und Kindergelderhöhungen damit bezahlen können.

      Spätestens diese Ausfälle erzwingen eine Grundsatzdebatte. Denn die Milliardenfehler sind kein Missgeschick, sondern das Ergebnis einer systematischen Überforderung durch Mangel an Qualifikation. Für beides ist die Politik verantwortlich. Sie verlangt hohe Renditen, die nur mit großer Professionalität zu erwirtschaften wären, besetzt Schaltstellen in Vorständen und Aufsichtsräten aber zu oft nach Parteienproporz mit bankfremden Honoratioren und Versorgungsfällen, die vielfach so wenig vom Geschäft verstehen, dass ihnen sogar die Kenntnis der eigenen Unwissenheit abgeht.

      Symbolfigur dieses unglücklichen Ehrgeizes ist KfW-Chefin Ingrid Matthäus-Maier. Von der SPD gegen den Willen ihres eigenen Wirtschaftsministers Wolfgang Clement durchgedrückt, landete eine Juristin mit Erfahrungen bei Förderprogrammen auf dem Chefsessel einer Bank, deren Mehrheitsbeteiligung IKB mit den ungeheuerlichsten Spekulationspapieren der Welt hantierte. Matthäus-Maier erwies sich als unfähig, den nicht von ihr verschuldeten, aber von ihr zu beaufsichtigenden Vorgang professionell zu steuern. Lange erkannte sie das dräuende Problem gar nicht, weil sie dachte, der Markt für die notleidenden Papiere würde schon noch besser werden. Profis hingegen wussten, dass der Markt völlig ausgetrocknet war und es auf lange Zeit bleiben würde. Dann versäumte sie, den Schaden rechtzeitig zu beziffern. Hilflos sah sie mit an, wie sich der Boden unter ihrer Tochter auftat, die IKB verschlang und die KfW gleich mitriss. Bis heute weiß Matthäus-Maier nicht genau, wie die Bilanz ihres Herrschaftsbereichs aussieht. Sie verzichtete darauf, eine formelle Zwischenbilanz zu bestellen. Immer wieder konnte sie nur raten, hoffen und beten.

      Matthäus-Maier hält sich für unschuldig

      Bedrückend am Fall KfW ist, dass Matthäus-Maier sich für unschuldig und nicht verantwortlich hält. Sie führt an, dass die Aufsichtsgremien der IKB versagt haben. Außerdem habe nicht sie, sondern ihr Vorgänger solche Spekulationen ermöglicht. Sachlich stimmt das, aber Tatsache bleibt, dass Matthäus-Maier die brennende Lunte nicht gesehen, die Explosion nicht gehört und die Feuerwehr nicht gerufen hat. Zeit genug wäre gewesen; sie sitzt seit 1999 im Vorstand und ist seit 2006 dessen Sprecherin. Die Kreditanstalt - hervorgegangen aus dem Marshallfonds, einer historischen Erbschaft der Republikgründung - ist unter ihrem Vorsitz fast bankrottgegangen und konnte nur durch eine Geldspritze aus der Staatskasse am Leben erhalten werden. Wer wenn nicht die Vorstandschefin soll dafür verantwortlich sein?

      Ebenso symptomatisch ist, wie die Politik mit solchen Fehlern umgeht. Ingrid Matthäus-Maiers Parteibuch ist ihre Versicherung. Die SPD mauert und blockt, weil es nicht sein darf, dass die Union eine der Ihren demontiert. Außerdem wäre eine derart späte Absetzung der KfW-Chefin gefährlich für Finanzminister Peer Steinbrück, ebenfalls SPD. Er beaufsichtigt sie. Fällt Matthäus-Maier, kann er schwer sagen, dass keine Fehler gemacht wurden. Deswegen schottet man nach außen ab.

      Diesen Mittwoch musste Matthäus-Maier als Zeugin vor dem Wirtschaftsausschuss des Bundestags aussagen. Ihre Parteifreunde schafften es, dass kein Wort der Vernehmung nach außen drang. Strikt nichtöffentlich war die Sitzung des Ausschusses, keine Journalisten, keine Bürger, keine Berichterstattung. Milliarden Steuergelder sind vernichtet, aber die Öffentlichkeit wird ausgeschlossen, wenn die Verantwortlichen dazu befragt werden. Unsere Redaktion hat Matthäus-Maier danach schriftlich Fragen gestellt. Über ihren Pressechef ließ sie mitteilen, dass sie nicht zu antworten wünsche. So funktioniert Verantwortung in Deutschlands öffentlichem Bankensystem: Man antwortet nicht auf die Fragen der Öffentlichkeit, nimmt aber trotzdem gern ihr Geld. Übrigens dringt Matthäus-Maier derzeit auf Verlängerung ihres Vertrags, der Mitte nächsten Jahres ausläuft. Man muss das wohl Chuzpe nennen.

      Neben ihrer Rolle als Kapitalvernichter verzerren öffentliche Banken auch noch den Wettbewerb durch ihre Bereitschaft, übergroße Risiken zu unterdurchschnittlichen Preisen einzugehen. Wer nicht bankrottgehen kann, weil die Allgemeinheit am Ende immer zahlt, schaut beim Risiko nicht so genau hin. Außerdem stehen öffentliche Banken der Konsolidierung des Geldgewerbes im Weg. Zersplittert wie die Branche ist, bringt sie keinen europäischen oder globalen Champion hervor, mit Ausnahme der Deutschen Bank. Es gibt keine Alternative zu einer Fusion von Sparkassen und Geschäftsbanken. Gelingt das nicht, werden Ausländer die deutschen Banken aufkaufen wie bereits die HypoVereinsbank.

      Fusionstauglich werden Sparkassen aber erst nach einem Rückzug des Staats. Den Zuschlag sollte bei dieser Privatisierung nicht der Höchstbieter bekommen, sondern der Beste. Das schuldet man den Mitarbeitern, die keinem Ex-und-hopp-Investor zum Opfer fallen dürfen. Die meisten Sparkassen würden die Loslösung vom Staat als Befreiung empfinden. Endlich würden Fachleute in die Aufsichtsgremien einziehen statt verdienter Parteileute, endlich wiche der Druck, dem Bürgermeister für die Finanzierung des nächsten Hallenbads dienstbar zu sein. Sparkassen und Landesbanken haben einen besseren Eigentümer verdient als den Staat. Und die KfW? Sie verdient Finanzfachleute an ihrer Spitze.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 11:43:13
      Beitrag Nr. 16 ()
      Liebe Leute,
      für Imbissbuden-Besitzer, wie BlueMax sind doch die USA das große Vorbild. Warum also sollten die Sparkassen privatisiert werden, wenn man in den USA jetzt den umgekehrten Weg geht und sich sehr massiv und mit hunderten Milliarden Dollar in den privaten Bank- und Versicherungssektor engagiert.
      Lieber BlueMax, selbst du solltest doch in der Lage sein zwischen deiner Bratwurstbraterei einmal eine Zeitung zu lesen. Dann könntest du sehr leicht feststellen, dass die privaten Banken sehr viel mehr Geld verbrannt haben als die deutschen Sparkassen.
      ProfBingo
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 12:41:19
      Beitrag Nr. 17 ()
      Langsam grenzt es an Erzdummheit.
      Max polemisiert gegen die sichersten Geldinstitute die Deutschland hat.
      Für solchen Schwachsinn kein Kommentar nötig.
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 17:07:17
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.186.161 von hausbesetzer am 19.09.08 12:41:19#17

      Sicher ist bei denen nur, dass deren Kunden deutlich höhere Gebühren und Provisionen bezahlen als bei vielen anderen Banken.

      Und was die Sicherheit der dort angelegten Gelder angeht, gibt es da praktisch keinerlei Unterschied zu deutschen Privatbanken. Denn die Privatbanken gehören genau so einem Sicherungsfond an.

      http://www.banktip.de/rubrik2/20055/Sicherung-von-Spareinlag…

      "...Bei der Grundsicherung müssen alle Bankkunden, egal ob öffentliche oder private Bank oder Sparkasse, gleich behandelt werden. Das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz (ESAEG) schreibt vor, dass Institute, die das Geschäft mit Einlagen von Anlegern als privatrechtlich organisiertes Unternehmen betreiben, zwingend der Entschädigungseinrichtung Deutscher Banken GmbH (EdB) angehören müssen.
      ..."

      http://de.wikipedia.org/wiki/Einlagensicherungsfonds

      "...Bei dem freiwilligen Sicherungsfonds der privaten Banken gibt es eine sehr hohe Sicherungsgrenze, die bei 30 % des maßgeblichen haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank je Gläubiger liegt. Bei einem haftenden Eigenkapital von beispielsweise 100 Millionen Euro einer Bank ist also das Vermögen jedes einzelnen Kunden mit 30 Millionen Euro abgesichert..."

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 17:40:33
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.184.592 von Blue Max am 19.09.08 11:16:08die Welt ist die einzige Mainstream-Zeitung, die ich noch einigermaßen gerne lese...

      Dass der Staat eine Bank besitzt, kann nur den Sinn haben, schlechte Kredite zu vergeben.
      Also Kredite, bei denen das Ausfallrisiko den privaten Banken zu hoch ist.
      Aber was soll das für einen Sinn haben, wenn der Steuerzahler hochriskante, wenn nicht gar sinnlose Unternehmungen finanziert?

      Als vernünftiger Privatmensch gebe ich doch auch nicht jedem, der einen Hundesalon in Friedrichshain (die Friedrichshainer Punks geben sicherlich kein Geld aus, ihre Köter frisieren zu lassen) aufmachen will, Kredit.
      Ich würde da keinen Kredit geben. Aber der Staat macht so etwas mit meinem Geld...
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 18:14:12
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.190.403 von knudolf am 19.09.08 17:40:33Natürlich ist die KfW mal gegründet worden, um auch kapitallosen Gründern einen Kredit zu gewähren, den normale Banken nicht gegeben hätten. Das ist ja nun auch 50 Jahre oder noch länger gut gegangen und Zigtausende von gut laufenden mittelständischen Unternehmen sind damit gestartet.

      Die hätten bei ihre ureigensten Aufgaben bleiben sollen, dann wäre nichts passiert.
      Blue, ich weiß, dass die Volksbanken schon über 30 Jahre in einen Sicherungsfond einzahlen ohne daß gößere Ausfälle zu erstatten waren. Die Höhe der Vermögen der Sicherungsfonds wird geheim gehalten, muß aber immens sein.
      Ich stelle mir daher die Frage, ob die nicht auch solche amerikanischen Schrottpapiere in ihren Büchern haben, denn die haben die Gelder doch auch verzinslich angelegt. Aber da wird sicherlich nichts an die Öffentlichkeit gelangen,ob und wieviel da verbraten wurde.
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 18:43:48
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.190.892 von Wilbi am 19.09.08 18:14:12Das ist ja nun auch 50 Jahre oder noch länger gut gegangen und Zigtausende von gut laufenden mittelständischen Unternehmen sind damit gestartet.

      Hmmm...vielleicht bin ich da wirklich zu hart.
      -Bin nämlich immer noch der Meinung, dass jeder mit einer wirklich guten Geschäftsidee auch Investoren findet, die mit ihm zusammen von diesem Geschäft profitieren wollen, wenn er sich ein bisschen Mühe gibt.
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 21:59:35
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.191.343 von knudolf am 19.09.08 18:43:48"einer wirklich guten Geschäftsidee "

      Ja, wenn man das immer vorher so genau wüßte. Ich war jahrelang in diesen Bereichen tätig. Ich habe Firmen mit guten Geschäftsideen pleite gehen sehen und andere, die nach den Vorgaben eigentlich keine Chance am Markt haben sich prächtig entwickelt.Aber seit Anfang der 80er Jahre wurde die Kreditvergabe der Banken lockerer.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 22:05:09
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.193.623 von Wilbi am 19.09.08 21:59:35Kredite braucht kein Mensch. Die Firmen brauchen EK und nicht diesen Kreditramsch.
      Avatar
      schrieb am 26.09.08 12:51:53
      Beitrag Nr. 24 ()
      Ex-Chef der Deutschen Bank Kopper in der ZDF-Talkshow Maybritt Illner vom 25.09.2008 sinngemäss:

      "Während gesetzlich geregelt ist, dass Vorstände von Privatbanken eindeutig und auch aus ihrem Lebenslauf heraus nachweisen müssen, dass sie über die erforderlichen Sachkenntnisse im Bankwesen verfügen, können bei den öffentlich-rechtlichen Banken Politiker ohne jede Sachkenntniss Vorstands- und Aufsichtsratsposten einnehmen."

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 26.09.08 13:04:46
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.290.383 von Blue Max am 26.09.08 12:51:53Das ist eine Sauerei und kostet dem Steuerzahler viel Geld.

      Obwohl ich jetzt doch etwas relativieren muß, indem bei den Großbanken renommierte Banker auch Milliardenschäden angerichtet haben.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 27.09.08 16:29:07
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.290.623 von Wilbi am 26.09.08 13:04:46etwas relativieren?????
      Offensichtlich stehen den Milliardenschäden der Landesbanken Schäden von hunderten Milliarden der doch so professionellen Privatbanken (Mr. Lehmann lässt grüssen) entgegen.
      ProfBingo
      Avatar
      schrieb am 29.09.08 09:23:33
      Beitrag Nr. 27 ()
      ... ich lese gerade Fortis in den Benelux-Staaten mit 14 000 Millionen Steuergeldern unterstützt, in England Verstaatlichung der Hypothekenbank Bradford & Bingley. Schon bereits vor ein paar Wochen der weltweit größte Versicherer AIG praktisch vom amerikanischen Staat aufgekauft; private Banken in den USA werden mit 700 000 Millionen Dollar Steuergeldern unterstützt und und und. Warum in Gottes Namen sollten die Sparkassen in Deutschland privatisiert werden. Die riesige Washington Mutual Sparkasse geht pleite; die deutschen Sparkassen hingegen stehen vergleichsweise sehr sehr gut dar.
      ProfBingo
      Avatar
      schrieb am 29.09.08 10:49:39
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.322.505 von ProfBingo am 29.09.08 09:23:33Bei unseren Sparkassen und Volksbanken sehe ich das genau so. Die sind ein Hort der Stabilitaet. Die machen zwar keine exorbitanten Gewinne wie die Geschäftsbanken in guten Zeiten, schmieren in Krisenzeiten aber auch nicht so ab, weil sie nicht soviel Risikopapiere haben.
      Aber wenn ich in der Samstagzeitung lese, daß sogar eine Kircheninstitution in Norddeutschland auch Gelder bei Lehmann angelegt haben in Höhe von rd. 4 Mio, mache ich mir schon meine Gedanken, wer dort noch alles Geld angelegt hat.Die Bonität von Lehmann war ja vor kurzer Zeit noch über alle Zweifel erhaben.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 29.09.08 15:39:17
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.290.383 von Blue Max am 26.09.08 12:51:53Na und?
      Man kann in Deutschland Verteidigungsminister werden, auch wenn man den Wehrdienst verweigert hatte.
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.10.08 18:10:42
      Beitrag Nr. 30 ()
      http://www.welt.de/wirtschaft/article2601802/Landesbanken-la…

      Staatshilfe

      Landesbanken lassen sich als erste retten


      20.10.2008

      Kein Ansturm auf die staatlichen Milliarden: Zum Start des Rettungspaketes für die Finanzbranche äußern sich Banken und Versicherungen zurückhaltend. Mehrere große Versicherer und Banken schließen eine Nutzung der Hilfen sogar gänzlich aus. Allerdings zeichnet sich ab, dass die Landesbanken die Hilfe in Anspruch nehmen.

      Die Landesbanken nehmen offenbar als erste Kreditinstitute das Rettungsprogramm der Bundesregierung in Anspruch. Instrumente des staatlichen Paketes würden von Landesinstituten genutzt werden, teilte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) als Dachorganisation der öffentlich-rechtlichen Banken mit. Welche Landesbanken in welcher Form von den Hilfen gebrauch machen, ist allerdings nach wie vor unklar. "Art und Umfang der Nutzung werden im Einzelfall in Verantwortung der einzelnen Institute entschieden werden“, so der Verband. Eine Beteiligung der Sparkassen sei nicht zu erwarten.

      In der Branche gilt die Bayerische Landesbank als erster Kandidat für eine Stützte vom Bund. Der Verwaltungsrat des Münchener Instituts will am Dienstag beraten, wie viel zusätzliches Kapital nötig ist und woher es kommen soll. Als denkbar gilt, dass die BayernLB das Programm der Bundesregierung nicht nutzt und stattdessen frisches Geld von ihren Eigentümern – dem Freitstaat und den Sparkassen – erhält. Auch eine Kombination beider Kapitalquellen wird erwogen. Gerüchten zufolge braucht die Bank bis zu fünf Mrd. Euro mehr Eigenkapital.

      Die BayernLB gehört seit Monaten zu den am stärksten von der Finanzkrise betroffenen Instituten. „Es war seit April klar, dass sie etwas übernehmen müssen, entweder über einen Risikoschirm der Eigentümer oder eben über frisches Kapital“, sagte Stefan Best, Leiter der Bankenanalyse bei der Ratingagentur Standard& Poor’s, WELT ONLINE. Die Eigner hatten sich im Frühjahr bereit erklärt, knapp fünf Mrd. Euro für eine Zweckgesellschaft bereitzustellen, in die riskante Wertpapiere in einem Volumen von mehr als 20 Mrd. Euro ausgelagert werden sollten. Aus Sorge vor Wettbewerbsauflagen aus Brüssel hat die Bank diesen Risikoschirm aber anders als die WestLB bis heute nicht umgesetzt.

      Andere Landesbanken haben wie die privaten Institute bisher nicht angekündigt, den Rettungsfonds nutzen zu wollen. Der größte Vertreter des Sektors, die Landesbank Baden-Württemberg, wies das staaatliche Angebot sogar ausdrücklich zurück. Viele Banken befürchten, als Verlierer der Krise dazustehen, wenn sie zu den wenigen gehören, die die Staatshilfe nutzen. Die HSH Nordbank sprach sich deshalb für eine „gemeinsame Aktion aller Banken aus“. Auch andere Landesbanker favorisieren ein solches Vorgehen. „Damit bekämen die Landesbanken, die den Schirm brauchten, keinen ungerechten Wettbewerbsvorteil“, heißt es. Andererseits drohte ihnen auch keien Stigmatisierung.

      Die Leitung des Lenkungsausschusses für den Banken-Rettungsfonds übernimmt indes ein Landesbanker: Der frühere Helaba-Chef Günther Merl werde dem Gremium vorsitzen, teilte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück mit. Dem Ausschuss sollen den Angaben auch der ehemalige baden-württembergische Finanzminister Gerhard Stratthaus (CDU) und der Ex-Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands, Karlheinz Bentele, angehören.

      An den Geldmärkten, an die sich das staatliche Rettungsprogramm vor allem wendet, haben auch die Details des Pakets noch nicht für die erhoffte Entspannung gesorgt. „Erst muss klar werden, was die Staatsgarantie jede Bank kostet“, sagte Stephan Rieke von der BHF-Bank. Die Banken liehen sich untereinander weiterhin kaum Geld. Eine Entspannung könne noch Wochen auf sich warten lassen, sagte auch Philip Gisdakis, Kreditstratege bei UniCredit.

      ---
      Wenn wunderts. Bei den Landesbanken sind ja auch keine Profis am Werk, sondern ungelernte Politiker, die dort unsere Steuergelder verzocken.

      Die von Ex-Kanzler Schröder so genannte "Mitnahmementalität" scheint bei den privaten Banken jedenfalls weniger verbreitet zu sein. Offenbar gibt es in D auch noch anständige Konzerne.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 22.10.08 19:06:27
      Beitrag Nr. 31 ()
      http://www.focus.de/finanzen/boerse/finanzkrise/finanzkrise-…

      Finanzkrise

      Wer braucht eigentlich die BayernLB?


      22.10.2008

      Sie kostet den Steuerzahler ein Vermögen: 5,4 Milliarden Euro kassiert die BayernLB vom Staat. Es mehren sich Stimmen, die nach diesem Desaster eine Radikallösung fordern.


      Von FOCUS-Online-Redakteur Ansgar Siemens

      Als die Sache entschieden ist, senkt Michael Kemmer sein Haupt und faltet die Hände. Wie ein gescholtener Schuljunge steht er da, der Chef der BayernLB, meidet den Blick in die Kameras der Journalisten, harrt betreten der Fragen, die da kommen werden. Stundenlang haben die Gremien der Landesbank zuvor verhandelt, mit zwei Stunden Verspätung wagen sich die gescheiterten Bosse am Dienstagabend vor die Presse.

      BayernLB braucht 5,4 Milliarden Euro vom Staat

      Es ist eine Zahl, die Kemmer verkünden soll, zusammen mit Bayerns Finanzminister Erwin Huber (CSU) und Sparkassenpräsident Siegfried Naser. Wie viel Geld braucht die arg gebeutelte Landesbank vom Bund? Wie sehr muss der Steuerzahler bluten für die entfesselte Gier von Bankern? 6,4 Milliarden Euro sind es schließlich, die Kemmer bekommen soll, 5,4 Milliarden Euro von der Bundesregierung, eine Milliarde Euro vom Land und von den Sparkassen.

      Fusion mit der Landesbank Baden-Württemberg?

      Es ist der Auftakt für ein Donnerwetter. Am Mittwoch ist klar: Finanzminister Erwin Huber wird das Desaster politisch nicht überleben, er wirft hin. Und immer lauter ertönen die Rufe, die eine Radikallösung fordern für die schlingernde Großbank. „Wenn der Bund jetzt einsteigt, muss er darauf dringen, dass die BayernLB mit anderen Landesbanken fusioniert“, sagt Thomas Hartmann-Wendels, Finanzprofessor in Köln. Reinhard Schmidt, Bankenprofessor an der Universität Frankfurt: „Landesbanken haben ein Problem mit ihrer Existenzberechtigung.“

      Gedacht sind öffentliche Landesbanken hauptsächlich dafür, die Sparkassen zu unterstützen. Das Problem: Seit 2005 darf der Staat keine Garantien mehr abgeben, die Landesbanken müssen höhere Zinsen zahlen, wenn sie Schulden machen. Das Stammgeschäft wirft immer weniger ab. Um dennoch gute Gewinne zu erzielen, forcierten viele Institute renditestarke Geschäfte auf eigene Rechnung.

      Die Zeit ist abgelaufen

      Vorneweg die BayernLB. Die Bank hat US-Ramschpapiere im Wert von 20 Milliarden Euro in ihren Büchern. Es ist unklar, wie viel sie von dem Geld jemals wiedersehen wird. Mit Island haben Kemmers Mannen Geschäfte gemacht, 800 Millionen Euro werden sie jetzt abschreiben, weil der Inselstaat vor dem Bankrott steht. Und auch die Pleite der US-Bank Lehman Brothers wird einige 100 Millionen Euro verschlingen.

      Fusionen könnten Abhilfe schaffen bei der Jagd nach Rendite um jeden Preis. Die bayerischen Sparkassen, Besitzerinnen der BayernLB, plädieren für ein Zusammengehen von BayernLB und der Landesbank Baden-Württemberg. „In die Diskussion wird neue Dynamik kommen“, hofft Walter Obinger, Vorstandschef der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen. Der Bund werde Druck machen. Manch einem reicht das nicht. Hans-Werner Sinn, Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo: „Die Zeit der Landesbanken hat sich überlebt, sie sollten privatisiert werden.“

      ---
      Was ich schon hier bereits vor 5 Jahren geschrieben habe(siehe Thread Thread: Wann werden die Landesbanken und Sparkassen endlich komplett privatisiert ?)...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 28.10.08 14:56:10
      Beitrag Nr. 32 ()
      http://www.welt.de/wirtschaft/article2638844/Die-SPD-traeumt…

      Landesbanken in der Krise

      Die SPD träumt von der rettenden MonsterLB


      28.10.2008

      Von Sebastian Jost

      Die deutschen Landesbanken haben einzeln keine Zukunft. Die SPD strebt daher eine Megafusion an. Doch ohne Einschnitte hilft eine MonsterLB wenig. Eine Superlandesbank müsste zunächst heftig sparen. Ob sie dann Geld verdient, ist fraglich. Deswegen haben Experten ganz andere Lösungen parat.

      Die Bestandsaufnahme fällt verheerend aus. Allein sind die vielen einzelnen Landesbanken nicht mehr überlebensfähig, heißt es in der Studie. Im Geschäft mit den Sparkassen vor Ort verdienen sie nicht genug Geld, und an sonstigen Kunden fehlt es vorne und hinten. Deshalb, so meinen die Unternehmensberater von McKinsey, muss aus den zersplitterten Instituten eine gemeinsame Zentralbank für alle Sparkassen werden. Der Befund findet viel Beifall, der Sparkassenverband DGSV stellt sich dahinter. Die Sache hat nur einen Haken: Das Ganze ist fast 20 Jahre her, und noch immer gibt es keine Superlandesbank, die alle Institute in sich aufgenommen hätte. Der Vorschlag von 1989 scheiterte an den Eitelkeiten von Politikern und Landesbankern.

      Der große Wurf ist bis heute ausgeblieben. Dafür sind die Probleme frappierender denn je. Nun soll die Idee einer Superlandesbank eine neue Chance bekommen. Das Präsidium der SPD fordert Fusionen. Und auch wenn die Zielmarke von maximal zwei Instituten in letzter Minute aus dem Entwurf getilgt wurde, ist klar: Es sollen deutlich weniger als die heute sieben selbstständigen Landesbanken werden.

      Mit einer Blockadehaltung werden sich Banker wie Politiker schwerer tun als in den 80ern; zu groß ist der Leidensdruck unter den Landesbanken, nachdem bereits drei von ihnen auf das Rettungspaket der Bundesregierung zurückgreifen wollen. Dennoch bleiben viele Hürden für eine Megafusion. Doch was noch schwerer wiegt: Selbst ein solches Mammutprojekt würde die Probleme nicht unbedingt lösen. Schmerzliche Einschnitte müssten es flankieren, wenn es zum Erfolg werden soll. Experten haben große Zweifel, dass die Politik dazu bereit ist. Sie empfehlen ganz andere Lösungen.

      Das positivste Signal der vergangenen Krisenmonate ist: Politiker, Landesbanken und Sparkässler sind so bewegungsfreudig wie nie in der Zukunftsdebatte des Sektors. "Die Zeiten, in der alle nur die bestehenden Strukturen bewahren wollten, sind definitiv vorbei", sagt Dirk Schiereck, Bankenprofessor an der TU Darmstadt. Das augenfälligste Beispiel dafür ist die BayernLB: Seit Jahren sprechen sich die Sparkassen des Freistaats, denen die Hälfte der Bank gehört, für eine Fusion mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) aus, stets war die CSU-Regierung dagegen. Doch je größer die Milliardenverluste der BayernLB wurden, desto mehr schrumpfte der Widerstand gegen einen solchen Zusammenschluss. Nun soll bald verhandelt werden.

      Ein ähnlicher Bewusstseinswandel war in Nordrhein-Westfalen zu beobachten: Zuerst wehrte sich Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) noch vehement gegen eine Fusion der WestLB mit der LBBW, weil er den Finanzstandort Düsseldorf unter die Räder kommen sah. Nun schreit die Landesregierung nicht einmal mehr auf, wenn der neue Landesbankchef Heinz Hilgert offen über eine Zerschlagung des Instituts spricht: "Die WestLB besteht im Kern aus zwei starken Säulen, die sich in zwei Teilbetrieben darstellen ließen", sagte er dem "Handelsblatt". Der WestLB-Vorstand wolle den Teilbetrieb rund um das Kapitalmarkt- und Finanzierungsgeschäft mit der Deka-Bank zusammenbringen. Für den zweiten WestLB-Teilbetrieb, das Verbundgeschäft mit den Sparkassen und das Firmenkundengeschäft gebe es erste Sondierungsgespräche. Als möglicher Interessent wird immer wieder die Landesbank Berlin (LBB) genannt; sie gehört dem Dachverband DSGV selbst.

      Fachleute warnen vor Megafusion der Landesbanken

      Doch gleichzeitig mehren sich mahnende Stimmen, die vor zu viel Fusionseuphorie warnen. Sie kommen pikanterweise unter anderem von LBBW-Chef Siegfried Jaschinski, Präsident des Verbands öffentlicher Banken (VÖB). Der Althistoriker war vergangenes Jahr einer Großfusion mit der WestLB nicht abgeneigt. Nun klingen seine Einlassungen zu Zusammenschlüssen von historischer Dimension auf einmal ziemlich skeptisch. Ein Zusammenschluss von LBBW und BayernLB sei derzeit schlicht nicht finanzierbar, sagte er. Denn die neue "SüdLB" käme auf eine Bilanz von rund 900 Milliarden Euro, die noch dazu voller vielfach ähnlicher Geschäfte steckte – ein gewaltiges Risiko.

      Jaschinski ist mit seiner Fusionsskepsis denn auch nicht allein. Zusammenschlüsse seien erst denkbar, wenn alle Landesbanken ihre Bilanzen erheblich abgespeckt hätten, sagte WestLB-Chef Hilgert kürzlich: "Ich halte es für nicht machbar, dass wir einfach alle Landesbanken zu einer fusionieren, die dann eine Bilanzsumme von zwei Billionen Euro hat. Die Ratingagenturen würden ein solches Konstrukt sofort abstrafen." Bereits im Frühjahr 2008 betonten die Bonitätsprüfer von Standard & Poor's, die Landesbanken müssten sich erst fit für Fusionen machen.

      Kosten sparen bei Landesbanken: Das bedeutet Jobverluste

      Doch selbst wenn die Risiken deutlich zusammengeschrumpft wären, würde eine Megafusion wohl kaum zum Erfolg führen. Schließlich schaffe sie keine zusätzlichen Erträge, betont der Bankenberater Thomas von Lüpke. "Eine Superlandesbank kann nur erfolgreich sein, wenn man konsequent Kostensynergien hebt." Das hieße allerdings, dass Tausende Arbeitsplätze wegfallen würden. Ob den Mitgliedern des SPD-Präsidiums diese Konsequenz bewusst war, ist zweifelhaft. Es steht zu befürchten, dass die Einsparungen in den politischen Mühlen zerrieben würden.

      So mancher Experte rät daher zu kleineren Würfen. So schlägt von Lüpke vor, etwa die LBB zu einem einzigen Zentralinstitut für alle Sparkassen auszubauen, ohne die übrigen sechs Landesbanken in dieses Konstrukt hineinzufusionieren. "Danach muss gelten: Wenn die anderen Landesbanken genug Kundengeschäft haben, können sie selbstständig weiterarbeiten", sagt von Lüpke. Hilgerts Visionen für die WestLB gehen bereits in diese Richtung: Schließlich will er das Kapitalmarktgeschäft vom Sparkassen-Verbundgeschäft trennen. Diese "funktionale Gliederung" unterstützen dem Vernehmen nach Sparkassenpräsident Heinrich Haasis sowie mehrere Regionalverbände.

      "Wenn man ehrlich rechnet, bleibt für die eine oder andere Landesbank nur die Abwicklung"

      Allerdings gibt es auch hier skeptische Stimmen. So lehnt etwa Jaschinski eine solche Spezialisierung ab: Sie erhöhe nur die Anfälligkeit für Krisen. Dazu kommt: Auch für diesen Weg müssten die Landesbanken deutlich schrumpfen. Und längst nicht alle haben eine Stärke, auf die sie sich alleine stützen können. "Wenn man ehrlich rechnet, bleibt für die eine oder andere Landesbank nur die Abwicklung", sagt ein Investmentbanker. Doch das dürften Landesfürsten schwer über sich bringen.

      Bliebe noch ein dritter Weg, den so mancher Experte favorisiert, der aber nicht minder umstritten ist: Jede Landesbanken könnte eng an die Sparkassen in ihrer Region heranrücken, sei es einem Verbund oder gar in einer Art Konzern. Als Vorbild dafür dient der Bund der Sparkassen in Hessen und Thüringen mit der Helaba in Frankfurt. VÖB-Präsident Jaschinski wird eine große Sympathie für diesen Weg nachgesagt. Umso entschiedener ist allerdings die Ablehnung der Sparkassen, die um ihre dezentrale Struktur fürchten. Und: Auch in diesem Fall müssten die Landesinstitute deutlich schrumpfen.

      Der politische Rückhalt für eine solche "vertikale Integration" ist derzeit besonders gering - auch das SPD-Präsidium hat diese Variante ausgeschlossen. Befürworter der Idee sehen dennoch eine Chance. Schließlich, heißt es hinter vorgehaltener Hand, gewinne die Finanzstabilisierungs-Anstalt des Bundes nun Einfluss auf mehrere Landesbanken. Und an deren Spitze steht ausgerechnet Günther Merl, der frühere Chef der Helaba - und der Vater ihres Verbundmodells.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 28.10.08 15:43:31
      Beitrag Nr. 33 ()
      Ist logisch, daß jetzt diejenigen Landesbanken die Milliarden in den Sand gesetzt haben, jetzt natürlich gern einen starken Partner mit ins Boot nehmen möchten.
      Und dann müssen natürlich diejenigen Vorstände wieder die Führung übernehmen wie BayernLB, WestLB, SachsenLB, HSL-Nord LB.
      Ich glaube nicht daran, daß Länder wie Hessen und Niedersachsen, bzw.deren Politiker, ihre Landesbanken wo anders anschließen, jedenfalls nicht freiwillig.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 29.10.08 00:11:47
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.731.207 von Wilbi am 28.10.08 15:43:31"ist logisch ,daß jetzt diejenigen landesbanken die milliarden in den sand gesetzt haben,jetzt gern einen starken partner mit ins
      boot nehmen möchten " L O L
      "und dann müssen natürlich diejenigen vorstände wieder die führung
      übernehmen wie bayern lb,west lb,sachsen lb.....bzw. deren politiker wo anders anschliessen....jedenf. nicht freiwillig."

      das viele dieser landesbanken bereits seit jahrzehnten milliarden
      steuer ++ sparkassengelder verbrannt haben ist dir schon bekannt oder ?

      und das die herren dieser landesbanken ... jeweils 50% die länder und 50% die sparkassenfürsten sind doch sicher auch ! oder ?

      die schaffung/erfindung dieser landesbanken ist also defakto nichts anderes als ... die geniale idee ....politiker und sparkassenfürsten gigantische zusatzeinkommen plus altersversorgung
      zu ermöglichen/garantieren !!!!
      ein wahrlich "tolles geschäftsmodell" ! und auf wessen kosten ??

      und natürlich müssen die unfähigen versagervorstände ....bayern lb.sachsen lb,+++++ auch in zukunft die führung .....L O L

      super vorschlag !! = dümmer gehts nimmer ! oder oh ....herr .lass es ...hirn .....

      amen
      Avatar
      schrieb am 29.10.08 00:40:22
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.089.727 von Blue Max am 14.05.08 12:08:11"wann werden die landesbanken und sparkassen endlich privatisiert ?? TEIL 3 " L O L

      erklär mir mal wie du landesbanken ohne geschäftsmodell !incl. deren milliarden verluste ! incl. deren noch nicht veröffentl. milliarden schrottpapiere im keller ! und verseucht mit unfähigen/hirnlosen sparkassenfürsten/politikern +++ privatisieren willst ! L O L

      3 mal darfst du raten warum diese land auf und land ab xx fach gescheiterten/ruinösen landesbanken immer noch existieren und nicht eliminiert/aufgelöst wurden/werden !
      Avatar
      schrieb am 29.10.08 13:31:42
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.738.343 von monika1955 am 29.10.08 00:11:47"und natürlich müssen die unfähigen versagervorstände ....bayern lb.sachsen lb,+++++ auch in zukunft die führung .....L O L

      super vorschlag !! = dümmer gehts nimmer ! oder oh ....herr .lass es ...hirn .....

      amen "


      Bist du so dusselig, daß du nicht bemerkt haben solltest, daß dieser Satz von mir nach dem negaitven Vorspann, polemisch war?

      Hirn regnen ist schon wichtig, hauptsächlich bei dir.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 29.10.08 13:51:36
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.738.552 von monika1955 am 29.10.08 00:40:22#35

      Meist bietend versteigern in einer Zwangsversteigerung, klappt bei privaten Immoblienbesitzern, die zahlungsunfähig sind, ja schliesslich auch.

      Auch wenn dann für den ein oder anderen Laden nur 1 Euro gezahlt wird, ist das langfristig für uns Steuerzahler allemal billiger als an diesem überflüssigem Staatsbankensystem festzuhalten.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 30.10.08 00:09:03
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.746.362 von Wilbi am 29.10.08 13:31:42ach wilbi,les dir deinen beitrag doch einfach nochmal ....!

      ironie und polemik kann man übrigens klar/deutlich und unmissverständlich kennzeichenen !

      z.b. "und "natürlich" müssen die vorstände ........" !

      bei deinen zahlreichen ernstgemeinten dus...... beiträgen ist es nun mal nicht einfach zu erkennen .. das du auch ab und an einen polemischen beitrag .........
      Avatar
      schrieb am 30.10.08 00:42:18
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.746.658 von Blue Max am 29.10.08 13:51:36vergiss es !

      ich bin mir sicher das du selbst für einen symb.kaufpreis von
      nur 1 euro ..keinen käufer findest.

      für uns steuerzahler wäre das natürlich toll ! logo

      für den käufer allerdings vom ersten tag an ein milliardengrab !
      ohne aussicht ... jemals mit diesem investm. auch nur 1 euro
      gewinn erzielen zu können.
      Avatar
      schrieb am 30.10.08 11:31:30
      Beitrag Nr. 40 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.755.619 von monika1955 am 30.10.08 00:42:18#39

      Du bleibt dann nur der Insolvenzverwalter und die Läden sofort dicht zu machen...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 18.01.09 18:40:10
      Beitrag Nr. 41 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.761.066 von Blue Max am 30.10.08 11:31:30...sind denn wirklich die Privatbankiers bei der Hypo Real Estate über Dresdner Bank, Commerzbank bis zu Lehman Brothers oder den isländischen Banken so viel besser?...
      Avatar
      schrieb am 25.02.09 14:10:45
      Beitrag Nr. 42 ()
      Wann wird da endlich konsequent gehandelt und dem Treiben bei den Landesbanken ein Ende gesetzt ?

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 25.02.09 16:50:01
      Beitrag Nr. 43 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.649.935 von Blue Max am 25.02.09 14:10:45Watt denn?:eek:
      Avatar
      schrieb am 25.02.09 18:08:27
      Beitrag Nr. 44 ()
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,609920,00.html

      MARODE GELDHÄUSER

      Wrackt die Landesbanken ab!


      25.02.2009

      Ein Kommentar von Armin Mahler

      Wer braucht eigentlich die Landesbanken? Die Frage ist rein rhetorisch - ihren Sinn haben diese Institute schon lang verloren. Die spannendere Frage ist: Warum gibt es die Landesbanken überhaupt noch?


      Hamburg - Früher einmal vergrößerten sie die Macht der Länderfürsten: Die Ministerpräsidenten konnten mit Hilfe ihrer staatseigenen Banken regionalen Unternehmen mit billigem Geld versorgen und verdienten Parteifreunden hochdotierte Jobs zuschanzen. Lange Zeit schienen die Gewinne garantiert. Denn die Landesbanken konnten sich Geld billiger als andere Kreditinstitute leihen, weil der Staat für sie haftete.

      Als die EU diesem Treiben eine Ende bereitete und die sogenannte Gewährtragerhaftung Mitte 2005 abschaffte, wäre eine gute Gelegenheit gewesen, die Landesbanken abzuschaffen.

      Die Politiker nutzten die Chance nicht.

      Stattdessen borgten sich die Landesbanken mit Billigung ihrer Eigentümer kurz vor Toresschluss noch gewaltige Mengen billigen Geldes. Damit mischten sie überall auf der Welt mit, wo es vermeintlich viel zu verdienen, für Landesbanken aber eigentlich nichts zu suchen gab. Und deshalb waren und sind sie in der Finanzkrise überall an vorderster Front dabei, wo es viel zu verlieren gibt: bei amerikanischen Ramschhypotheken, bei Lehman-Zertifikaten und bei Island-Anleihen.

      In guten Zeiten brachten ihre Zocker-Geschäften ihren Eigentümern schöne Dividenden ein - jetzt drohen ihre Verluste ganze Landeshaushalte zu sprengen. Wenn die Anleihen aus den Zeiten der Gewährträgerhaftung fällig werden und die Krise an den Finanzmärkten dann nicht vorbei ist, droht nicht nur Schleswig-Holstein die Pleite.

      Aber warum pumpen ohnehin finanzschwache Staaten wie Schleswig-Holstein und Hamburg dann weiterhin Milliarden in ihre Landesbank HSH Nordbank? Warum wursteln die ebenfalls angeschlagene BayernLB und die baden-württembergische LBBW ebenfalls weiter vor sich hin und verbrennen das Geld der Steuerzahler?

      Weil es viel Mut erfordert, zu tun, was nötig wäre: die Landesbanken abzuwracken. Vor die Wähler und Steuerzahler zu treten und zuzugeben, dass das ganze System keinen Sinn mehr hat. Und offen zu bekennen, wie groß der Schaden ist.

      Allerdings: Die Milliardenrisiken wären damit nicht aus der Welt, sie würden die Bundesländer weiter bedrohen. Aber wenigstens würde nicht neues Geld verbrannt, um die Zombie-Banken weiter künstlich am Leben zu erhalten.

      ---
      Bereits vor Jahren war klar, dass staatseigene Landesbanken keinen Sinn machen.

      Siehe dazu auch meinen Thread aus dem Jahr 2003 Thread: Wann werden enlich alle Sparkassen und Landesbanken privatisiert ?

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 25.02.09 20:29:24
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.652.277 von Blue Max am 25.02.09 18:08:27Ja, das fordert Herr Ackermann schon lange. Warum wohl?
      Das Elend hat doch damit angefangen, daß die Landesbankengesetze geändert wurden, und die an sich biederen Landesbanken in Kapitalistenbanken umgewandelt wurden. Jetzt wollten die sich mit den Großbanken messen, hatten aber nicht das qualifizierte Management dazu.

      Leider haben dann allerdings auch die Risikomanagements versagt, ebenso die Ratingagenturen, Revisionen und Abschlußprüfer.


      Allerdings, wie eine Auflösung oder Schließung hätte gehen sollen, ohne großen Schaden anzurichten, das möchte ich gerne wissen.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 26.02.09 17:25:06
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.653.566 von Wilbi am 25.02.09 20:29:24Was hätten bloß die vielen Firmen machen sollen, die Kredite bei de Landesbanken haben und schwach auf der Brust sind.Die finden doch keine neue Bank, die ihre Schulden übernehmen würde.
      Konsquenz:Insolvenz
      Aber vielleicht hat unser Blue ja eine bessere Lösung.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 26.02.09 22:15:11
      Beitrag Nr. 47 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.653.566 von Wilbi am 25.02.09 20:29:24Hier ist ein Kommentar, der die von dir beschriebene Entwicklung von der biederen Landesbank zur Kapitalistenbank nachzeichnet. Der Autor beschäftigt sich in dem Fall mit der WestLB.

      Die BayernLB hat unter Stoiber eine ähnliche Entwicklung vollzogen mit den bekannten Konsequenzen.

      ----
      Ich war bis 1996 Sprecher von Johannes Rau. Ich kannte die enge Verbindung zwischen dem WestLB-Chef Neuber und Rau. Es ist gar nicht zu bestreiten, dass zwischen der landeseigenen Bank – immerhin gehörte sie zu 43% dem Land – und der Landesregierung Absprachen getroffen wurden und die WestLB in vielen Fällen einsprang, wenn ein Unternehmen im Lande in Schwierigkeiten geriet. Vielleicht oft nicht nach bankerischen Kriterien, aber meistens mit Erfolg. Man mochte das ein nordrhein-westfälisches MITI (à la Japan) nennen, aber es ging um konkrete Rettungsaktionen für Unternehmer und Arbeitnehmer.

      Und dennoch wurde die WestLb unter Neuber zur viertgrößten Bank in Deutschland und sie stand gut da.

      Ich halte die Legendenbildung über die politischen Intrigen, die da angeblich gesponnen wurden, für falsch oder zumindest maßlos übertrieben. Man betrieb gemeinsam (Politik und Bank) Standort- und Wirtschaftspolitik und versuchte vor allem den Strukturwandel im Ruhrgebiet zu bewältigen. Da mag Vieles nicht banküblich abgelaufen sein, und man kann daran Kritik üben. Doch letztlich war das meiste, was angepackt wurde, durchaus erfolgreich.

      Nach Raus Wechsel ins Bundespräsidentenamt nach Berlin (1998) folgte Clement als Ministerpräsident des Landes NRW nach. Schon damals gab es (wie heute) ein Drängen der Finanzindustrie, die WestLB zu privatisieren, zumindest sollte sie sich aber wie eine private Geschäftsbank aufstellen, und das Geflecht zwischen Politik und Landesbank sollte endlich zerschlagen werden.

      Clement folgte diesen Einflüsterungen, und so wurde Jürgen Sengera im Jahre 2001 als Nachfolger von Neuber regelrecht dazu gedrängt, die WestLB in eine Geschäftsbank umzuwandeln. Die Aufgaben einer Förderbank sollte die „NRW Bank“ übernehmen.

      Man hat also das „Gewächs“ der WestLB, Jürgen Sengera, geradezu ins Investmentgeschäft gedrängt. Und unerfahren wie er war, ging er einer Londoner Finanzinvestorin auf den Leim und fuhr der Bank dreistellige Millionenverluste ein.

      Danach hat man einen „echten“ Banker von der Deutschen Bundesbank, Thomas Fischer, geholt, und der hat eben die Spekulationsgeschäfte betrieben, die echte Banker auch so trieben, er ist nur früher auf die Nase gefallen als seine Kollegen.

      Fischers Nachfolger Alexander Stuhlmann hatte dann nur noch die Aufgabe, die angeschlagene WestLB irgendwie zu fusionieren. Inzwischen wurde auch er von einem „internationalen“ Banker, Heinz Hilgert, abgelöst.

      Was ich damit sagen will: Jedenfalls in Nordrhein-Westfalen ist die Politik der Finanzindustrie auf den Leim gegangen. Man hat die Landesbank auch mit öffentlichem Druck in eine Geschäftsbank umgewandelt und die Vorstandsmitglieder geradezu in Spekulations- und internationale Investmentgeschäfte gedrängt.

      Harald Schartau als damaliger Wirtschafts- und Sozialminister und damit gleichzeitiger Verwaltungsratsvorsitzender der NRW Bank war geradezu stolz darauf, diesen Wechsel von einer Förder- in eine Geschäftsbank mit vorangetrieben zu haben, und der damalige Ministerpräsident Clement sowieso. Eigentlich sollte alles auf eine Privatisierung hinauslaufen, und die nachfolgende CDU-Regierung betreibt dies bis heute.

      Es ist einfach Unkenntnis der Hintergründe, wenn man, wie Vorkötter, nun den Landesbanken den „schwarzen Peter“ zuschiebt. Selbstverständlich hat die Politik Fehler gemacht. Die WestLB von einer Förderbank zu einer Geschäftsbank zu machen und dabei ganz gezielt auf politischen Einfluss zu verzichten war grundfalsch. Aber es waren eben nicht mehr die klassischen Förderbanken, die vor die Wand gefahren sind, sondern die zu Geschäftsbanken umgewandelten Landesbanken.

      Man mag nun nachträglich der Politik vorhalten, dass sie das zugelassen, ja sogar befördert hat. Aber waren Clement oder Schartau nicht willige Erfüllungsgehilfen ihrer Einflüsterer aus der privaten Finanzindustrie? Es war doch zeitgeistig und bis vor kurzem modern, alles zu privatisieren und dem Investment-Hype zu folgen.

      Ja, die Politik hat da auf der ganzen Linie versagt. Aber nur deshalb, weil sie unter dem massiven Druck der privaten Bankenlobby und der von ihr geprägten veröffentlichten Meinung stand – und weil die Politik sich zum Büttel der Finanzindustrie machen ließ.

      Was lehrt uns das: Solange die Politik nur besinnungslos den Ratschlägen der Privatbanker folgt, kann man auf Landesbanken verzichten. Sie agieren dann nur noch dilettantischer als die Profis aus dem privaten Geschäftsbankenbereich oder werden sogar wie etwa die IKB von den Privatbanken zum Schrottabladeplatz für faule Kredite missbraucht. Insofern gebe ich Uwe Vorkötter sogar Recht.

      Solange sich die Politik nicht wieder darauf besinnt, was die ureigene Aufgabe von Landesbanken, ja des Bankenwesens insgesamt ist, und nicht entsprechende gesetzliche Vorgaben macht, wird der Staat und wird die Politik immer nur den von der Finanzindustrie vorgeschobenen Sündenbock abgeben müssen.

      Vorkötter hätte also besser auf den Esel (Finanzindustrie) statt auf den Sack (Staat) gehauen, dann hätte er die Wirklichkeit getroffen.

      Leider arbeitet er mit dem – mit Verlaub – oberflächlichen Nachgequatsche „Die Landesbanken sind die schlimmsten“ nur den Ackermanns & Co in die Hände, die nur allzu gern und viel zu oft die Politik zuerst nach ihrer Pfeife tanzen ließen und, wenn es schief ging, dann den Zeigefinger auf den tanzenden Affen (Staat) richteten, um sich als Unschuldsengel aufzuspielen.

      Dieses feige Doppelspiel der Finanzindustrie lässt mich auch so skeptisch sein gegenüber dem von der Regierung vorgelegten „Rettungspakt“ zur Stabilisierung der Finanzmärkte.

      Wenn man erfährt, dass dieses Konzept vor allem von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, von Martin Blessing und Klaus-Peter Müller von der Commerzbank sowie von Paul Achleitner von der Allianz – unter Mithilfe des „Managers im Beamtenstatus“ („Die Zeit“) Jörg Asmussen, SPD, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, und des Bundesbank-Ökonomen Jens Weidmann, Wirtschaftsberater von Kanzlerin Merkel (CDU), zustande gekommen ist, dann muss man befürchten, dass dieses Doppelspiel weitergetrieben wird: Die Finanzindustrie schiebt die Politik als Schutzschild vor sich her, und wenn es schief geht, ist der Schutzschild schuld und eben nicht der Schildträger.

      Es ist ein Trauerspiel, dass sich die Politik (der Staat) so vorführen lässt.
      http://www.nachdenkseiten.de/?p=3510


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      Wann werdendie Landesbanken und Sparkassen endlich alle komplett privatisiert ? - Teil 3