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    Darf man als überzeugter Kapitalist trotzdem DIE LINKEN wählen ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.05.08 23:11:36 von
    neuester Beitrag 03.10.08 13:27:19 von
    Beiträge: 150
    ID: 1.141.528
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     Ja Nein
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      schrieb am 25.05.08 23:11:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich sage JA und werde in diese Partei eintreten um echte soziale Demokratie in Deutschland zu unterstützen. Den GRÜNEN werde ich den Rücken kehren, da leider die Überzeugungskraft unter den Verantwortlichen seit Jahren fehlt. Auch die SPD finde ich viel zu halbherzig in der Umsetzung der Grundzüge des demokratischen Sozialismus.

      Ich sehe auch keine Reibungspunkte, obwohl ich als Unternehmer bis grundsätzlich Gewinnmaximierung angestrebe und somit eher dem Kapitalismus verschrieben bin. ;) Hat man dann nicht erst Recht die Verpflichtung diese Partei sowohl finanziell als auch emotional zu unterstützen ? Bin mir sicher, dass ich mich dadurch in keinser Weise finanziell einschränken muss.

      Überzeugt haben mich letztlich auch die Themen zur Außenpolitik, der Wirtschafts- und Finanzpolitik und auch der Forschungs- und Bildungspolitik !

      Gut finde ich in Ansätzen auch die Arbeitsmarktpolitik in Form der produktivitätsorientierte Lohnpolitik bzw. den Punkt der öffentlich geförderten und gestalteten Beschäftigungssektoren !

      Bin auf die Meinungen hier im "kapitalistisch verseuchtem" Finanz-Forum gespannt und hoffe auf mindestens 25% bei der nächsten Bundestagswahl.

      Gruss
      Ein links-kapitalistischer Grenzgänger

      :D
      Avatar
      schrieb am 25.05.08 23:25:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.826 von StockFactory am 25.05.08 23:11:36Falls die Linke endlich ein Programm, wie in Skandinavien üblich anpeilen würde, dann wäre sie auch für Unternehmer wählbar (würde ich nicht, ich hätte aber Verständnis). Ansonsten nicht!! Und so ein Programm fehlt der SPD und der Linkspartei.
      Avatar
      schrieb am 25.05.08 23:30:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.826 von StockFactory am 25.05.08 23:11:36hi zusammen:)
      @StockFactory

      IN DER 5 DIMENSION ::.......gibt es kein geld;):D:D:D

      :::::::::::::::::::::::::

      Licht und Liebe

      Astralblue
      Avatar
      schrieb am 25.05.08 23:30:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.874 von derbewunderer am 25.05.08 23:25:54Ich denke gerade die linkskeynesianischen Gedankenmodelle der heutigen Zeit sind ausgereifter als manche überholten Parteiprogramme der alteingesessenen Parteien.
      Avatar
      schrieb am 25.05.08 23:38:56
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.883 von Astralblue am 25.05.08 23:30:05Geld verdienen ist das eine, aber in puncto soziale Verantwortung zeigen, haben viele Parteien seit Jahren viel Dünnschiss proklamiert, aber genau das Gegenteil erreicht.

      Geld ist genug da für alle, auch zu essen und zu trinken, es kommt doch immer darauf an, wieviel man wirklich braucht um Bedürfnisbefriedigung zu erreichen.

      Wenn ich sehe, was in der "Unterschicht" in unserem Land so passiert, wo Kinder gerade durch die soziale Ungleichheit schon mit der Geburt ausgegrenzt werden, muss dringend gehandel werden.

      Da müssen auch Politiker aus der CDU und SPD mal über ihren Schatten springen und dieses unterstützen.

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      Avatar
      schrieb am 25.05.08 23:41:48
      Beitrag Nr. 6 ()
      Beispiel:

      Rüttgers fordert Maßnahmen gegen Armut !



      Fordern tun wir alle, aber handeln in den meisten Fällen nicht !



      Was tut ein Rüttgers ? Wofür ist er bereit ? Was kann er eigentlich umsetzen ?

      Ich sage NICHTS !
      Avatar
      schrieb am 25.05.08 23:43:55
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.902 von StockFactory am 25.05.08 23:38:56dann fang mal hier an;)

      :keks:http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2007/05/die-nchste-…:keks:

      Licht und Liebe
      Astralblue
      Avatar
      schrieb am 25.05.08 23:45:14
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.908 von StockFactory am 25.05.08 23:41:48Und was sollte deiner Meinung nach gegen die "Armut" in Deutschland getan werden?
      Avatar
      schrieb am 25.05.08 23:52:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.917 von Zaharoff am 25.05.08 23:45:14Zuerst einmal verstehen, was Armut überhaupt bedeutet ! ;)
      Avatar
      schrieb am 25.05.08 23:53:20
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.884 von StockFactory am 25.05.08 23:30:34derbewunderer denkt mal abseits von links oder rechts ökonomisch. Letztlich ist alles eine Frage der Verteilung. Die Linke traut dem Staat Verteilungskomtenz zu, die Rechte eher nicht. Ich tendiere mit Friedman zu rechten Seite. Aber ich erkläre Leute anderer Auffassung nicht per se zu Vollidioten.

      Begründung: Der Staatsanteil liegt bereits jetzt bei ca. 50 Prozent des BIP. Funktioniert die Verteilung, nein sie funktioniert nicht, der staatliche Eintrag ist weitgehdend kontraproduktiv.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 00:02:26
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.931 von StockFactory am 25.05.08 23:52:44Nicht schwafeln, Fakten bitte.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 00:03:07
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.917 von Zaharoff am 25.05.08 23:45:14Das ist schon klar, eine höhere Erbschaftssteuer ist notwendig. Da hat die Linke Recht. Jedes Kind in D hat das Anrecht auf gleiche Startchancen, warum haben wir Millionenschmarotzer, die das (ererbte) Geld verprassen und Kinder, die in Armut leben müssen. Geld soll es geben, aber Leistung soll sich lohnen, nicht geboren werden als xyz.

      Da stellt sich irgendein Pissgraf hin und beschwert sich, dass man ihm seine Blechbüchse weggenommen hat und lässt verlauten, er würde einfach einen neue kaufen. Nee der Herr, so läuft das nicht, wie wäre es mal mit arbeiten. Das ist kein Sozialneid, ich gönne Herrn Plattner sein Geld, wer arbeitet soll auch verdienen, aber der Rest möge bitte seine dreiste Klappe halten.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 00:12:25
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.945 von derbewunderer am 26.05.08 00:03:07Der Herr Graf ist "Prinz" und der Titel ist gekauf. Der Typ ist zwar ein widerlicher Fatzke, aber "arm" geboren. Ob man allerdings Borellbetreiber als Leistungsträger ansehen sollte, ist ein anderes Thema.

      Höhere Erbschaftssteuer ist eine prima Idee, da werden endlich viele Mittelständler zum Verkauf ihrer Firmen gezwungen, die doch tatsächlich die Frechheit besitzen, seit Generationen für Arbeit in Deutschland zu sorgen. Also weg mit dem Mittelstand, wer braucht schon einen Wirtschaftsmotor. Lieber alles gleich den großen Konzernen zuschustern, die wissen wie man in Deutschland it Arbeitsplätzen umzugehen hat.

      Der Unsinn von wegen "Erbe verrassen" ist wieder das typische Propaganda-Gesülze. Denn erstens trifft das nur für einen kleinen Teil zu und zweitens könnte es euch ja nur recht sein. Denn durch Verprassen wird das Geld schließlich sehr effektiv verteilt.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 00:27:58
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.944 von Zaharoff am 26.05.08 00:02:26Ich denke, das kann man pauschal nicht in ein paar Sätzen erklären, aber grundsätzlich geht es erstmal darum, qualitativ und quantitativ den Produktionsfaktor Arbeit zu fördern und den einzelnen Beteiligten mehr daran zu beteiligen, anstatt ihn immer mehr auzuschließen und den Reichtum nur in Form von Kapital zu akkumulieren. ;)
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 00:29:15
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.958 von Zaharoff am 26.05.08 00:12:25Prinz oder Scheisshauswärter, Titel sind Schall und Rauch. Einer vernünftigen Politik in diesem Lande muss es eine gewisse Umverteilung des Vermögens gehen. Das Vermögen in D ist ungerecht verteilt. Bla, bla Mittelstand, wer ist Mittelstand in diesem Land, eine Definition bitte mal (nebenbei leben andere Länder auch ganz ohne). Bla, bla Wirtschaftsmotor, Belege bitte. Oh ja, seit Generationen sorgen sie für Arbeit, bla bla, Belege bitte.

      derbewunderer ist auch Unternehmer, findet es aber zunehmend zum Kotzen, dass sich eine Schnorrerschicht gebildet hat, die gibt es und die ist nicht wegzudisktuieren. Wer fressen will, soll arbeiten, Hartzler oder Scheisshauswärter.

      derbewunderer hasst Schnorrer!
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 00:37:42
      Beitrag Nr. 16 ()
      Wir weichen vom Thema ab ... ;)

      Darf man als Kapitalist die Linken wählen oder schädigt man sich damit ? Oder andersherum gefragt, wählen die meisten Unternehmer nur die CDU und Co., damit es letztlich nicht an ihren Geldbeutel geht ?
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 01:00:40
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.997 von StockFactory am 26.05.08 00:37:42Letzteres, weil es ist ziemlich egal, welchen dampfenden Mist man wieder serviert bekommt. Als Unternehmer (also die geringe Minderheit, die nicht ihre Kohle vom Staat bekommt), ist das auch Wurscht.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 01:02:15
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.997 von StockFactory am 26.05.08 00:37:42Na, nur hohle Phrasen und keine Konzepte?
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 01:04:15
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.991 von derbewunderer am 26.05.08 00:29:15MIt "blabla"darfst du "Unternehmer" gerne mit dir selbst "diskutieren". Fakten gibt es reichlich, aber die werden den Weg in ein linkspropagandistisch vernebeltes Hirn nicht finden.

      Viel Spaß beim Untergang.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 01:09:13
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.169.024 von Zaharoff am 26.05.08 01:02:15Da du offensichtlich die Regierungspoltik verteidigst, dann bitte mal deine Konzepte. Uuups, aber würde ja ungeheuer schaden den Top Verdienern (der arme Mittelstand, was auch immer das sein mag), mal ein paar Milliarden abzuziehen. Wir reden in den Staaten von einer Erbschaftssteuer von fast 50 Prozent, tiefster Sozialismus unter Bush, mein Gott wenn der abgewählt wird.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 01:11:21
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.169.029 von Zaharoff am 26.05.08 01:04:15Die Beurteilung überlasse mir, werter Freund, ansonsten, troll dich.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 01:18:56
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.169.029 von Zaharoff am 26.05.08 01:04:15Übrigens du Komiker, dann liefere mal die Fakten, derbewunderer ist zwar zu dumm, um sie in sein Sozialistenhirn zu bekommen, aber biite, andere könne deine Fakten ja auswerten.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 01:28:33
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.169.029 von Zaharoff am 26.05.08 01:04:15Du Witzbold hast noch nicht einmal vertsanden, dass man Betriebsvermögen und Privatvermögen sehr wohl unterschiedlich besteuert und auch besteuern kann. Aber weiterhin viel Spass mit dem faulen Pack, das nichts leistet. Und ja, es ist besser wenn sie ihr Vermögen schnellstmöglichst verprassen. Das Gesocks braucht die Welt nicht. Wer ehrlich arbeitet, wie Gates oder Buffet darf sein Vermögen ruhig scheffeln, nichts dagegen.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 04:35:59
      Beitrag Nr. 24 ()
      Die politisch gewollte staatliche Umverteilerei führt, wie die Erfahrung zeigt, bei durchschnittlich hundert Personen, immer nur zu einem Resultat:
      Aus 5 Armen, 5 Reichen und 80 Zufriedenen des sozialen Mittelstandes
      werden 50 Arme, 10 Reiche und 40 Unzufriedene an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit, die fast alles bezahlen dürfen.
      Und das nennt sich dann sozial.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 05:02:52
      Beitrag Nr. 25 ()
      Mag sein, daß die Umverteilung durch den Staat wenig effektiv ist.
      Aber ohne den Eingriff des Staates gäbe es gar keine Umverteilung, sondern bloß noch Raubtiermentalität.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 06:14:29
      Beitrag Nr. 26 ()
      DIE LINKE: Klartext von Sarah Wagenknecht
      (Alt-Stalinistin, Vorzeige-Kommunistin, Hummer-Liebhaberin)


      Die Rede von Sarah Wagenknecht auf dem Parteitag der LINKEN als Video:
      http://de.youtube.com/watch?v=E_6Aw7atpis
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 06:33:47
      Beitrag Nr. 27 ()
      Selbstverständlich darf man als Kapitalist die LINKE wählen.

      Mich erstaunt die Frage.
      Du scheinst nicht begriffen zu haben, was das Wort "freie Wahlen" bedeutet. Mit gaaaanz wenig nachdenken solltest Du aber darauf kommen. Und nur nebenbei, auch die CDU ist inzwischen (leider) dem linken Spektrum zuzuordnen. Über grün und spd gar nicht zu reden.

      Es muß dabei natürlich auch klar sein, das man sich als Kapitalist damit selber enteignet. Kein sozialistisches oder kommunistisches Land braucht Kapitalisten.

      Wenn dann erst mal Sozialismus/Kommunismus herrscht, brauchst Du dir keine Gedanken mehr über die Wahl der Partei zu machen. Da gibt es dann nur noch einen linken Block, garantiert ohne jede nichtlinke Partei. Ach ja, es geht dann allen gleich schlecht - siehe alle sozialistischen Staaten der letzten hundert Jahre. Viel Spaß dabei!
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 08:03:08
      Beitrag Nr. 28 ()
      Es ist immer wieder dasselbe.

      Solange die sogenannten Volksparteien im Focus stehen, mit all ihrer unfähigen Politik, mit ihren Lobbyseilschaften, mit ihrer Abzockermentalität, mit der Liebedienerei zur Wirtschaft, ihrer Selbstbedienungsmentalität, mit der leistungsfeindlichen Umverteilungspolitik und und und .... solange wird geschimpft.

      Stellt sich dann die Frage wie man diese unfähigen Knallchargen endlich aus den Ämtern jagen könnte, nämlich durch das einzige Mittel das der Normalo hat, durch eine Abwahl, und dies ist halt nur mit den Linken möglich, werden die alten Phobien beschworen, die Rote Armee marschiert virtuell durch Wanne-Eickel, und der Untergang des Abendlandes ist nicht mehr weit.

      Völlig vergessen wird dann, daß die etablierten Parteien an ihrem eigenen Untergang eifrig mitarbeiten durch grenzenlosen Egoismus, durch unglaubliche Verlogenheit und eine grenzdebile Unfähigkeit.

      Was bitte soll denn noch schlimmer werden ?

      Wird es dann die 10-Cent Jobs geben ?
      Wird das Benzin mit 200 % besteuert ?
      Werden die Renten gestrichen ?

      Die Etablierten machen sich überhaupt nicht mehr die Mühe programmatisch gegen die Linken zu kämpfen, es werden nur noch Ängste beschworen.

      Das Programm der Linken ist unbezahlbar ?
      Das haben wir über die Pendlerpauschale auch gehört um zu erfahren daß man binnen Wochen für die Fehler der Politiker in Banken und Landesbanken 38 Milliarden aus dem Hut zauberte.

      Man hat das Land über die EU entmündigt, die Währung genommen, finanziell ausgebeutet, zu einem Schäubleschen Überwachungsstaat gemacht.
      Was inn aller Welt soll schlimmer werden mit den Linken ?

      Wenn ich die Wahl habe zwischen Pest und Cholera und habe mehrmals probiert mit der Cholera gesund zu werden - dann kann ich doch zumindest einmal probieren mit der Pest die Cholera zu verjagen.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 09:04:23
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.169.265 von farniente am 26.05.08 08:03:08das ist ja alles richtig, was Du da schreibst. Vieles von dem, wie Überwachungsstaat, Entmündigung durch EU, politisches Knallchargentum, das würde ich ganz genauso schreiben.

      Was ich dazuschreiben würde ist, daß ich das Ende demokratischer Staaten heraufdämmern sehe. Nicht nur in der EU. Es fehlt einfach das Verständnis, was eine Demokratie benötigt, um funktionieren zu können.

      Hitler hat ein Ermächtigungsgesetz benötigt, um die Demokratie formal zu beenden. Mittlerweile schafft es die Bevölkerung, sich ohne ein solches zu entmächtigen.

      Man kann in Deutschland durch Wahlen nichts verändern. Notwendige Veränderung laufen nicht innerhalb der Grenzen einer Demokratie ab. Die Deutschen lieben den Konsens, die Demokratie lebt jedoch vom Gegensatz mindestens zweier Kräfte, zweier politischer Ausrichtungen.

      Unsere vereinigte Dressurelite hat es geschafft, Wahlen zu einem Vorgang zu machen, der mit politischer Veränderung nichts mehr zu tun hat.

      Jetzt also zu der Frage, warum dann nicht die Linke wählen.

      Sind die es doch, die immerhin noch ein Kontrastprogramm anbieten, also genau das, was in einer Demokratie notwendig wäre?

      Die Antwort ist: weil wir ohnehin schon genug links sind.

      Wächst die Linke weiter, dann wird das gesamte Politik- Spektrum von den machern noch weiter nach links gerutscht, werden CDU usw noch weiter nach links driften. Es wird der Gegensatz zu den Linken aufgelöst, wie jeder gegensatz aufgelöst wird in die Richtung desjenigen, der vermeintlich erfolgreich ist.

      Das ist bei uns links. Ohnehin und nicht erst seit 1949. Ich wunderte mich immer wieder, warum man die Nazis ausschließlich als rechts wahrnimmt. Die haben sehr erfolgreiche Sozial- und Gesellschaftspolitik gemacht, die haben sich nicht umsonst Sozialisten genannt.

      Wir befinden uns heute mitten in einer Planwirtschaft, in der Freiräume des Mittelstandes zu den Exporterfolgen führen, welche die staatlich organisierte Binnen- Stagnation finanziert.

      Wie will man die dirigistischen Maßnahmen eines Glos toppen? Der den Staat als Aufsichtsinstrument einsetzt, anstatt Freiäume zu schaffen? Oder eines Seehofers, der die Neigung der Deutschen bedient, ganze Gruppen, wie nun die Dicken, gängeln zu können? Und die Dicken dadurch stigmatisiert? Staatslenkung in Bereichen, wo der Staat nichts verloren hat. Sowas nennt sich Konservativ !

      Na immerhin, den Dicken brauchen sie keinen gelben Fleck mehr anzuheften. Nach den Rauchern nun die Dicken: keine Bange, jeder ist irgendwann dran.

      Wir haben die Überwachung von Konten, von Kommunikation und Verkehr, wir haben die öffentliche Hinrichtung von Reichen und vermeintlich Mächtigen, dazu die freiwillige Desinformation durch Staatsmedien, wir haben einen Bundesprädidenten, der seine Beliebtheit steigert durch populistische Äußerungen gegenüber Banken, und der dafür in der Bevölkerung hohe Zustimmung erntete. Dies macht er als ehemaliger IWF-Banken-Chef und Sparkassen-Boss.

      Der Mann fährt auf dem Ticket der Konservativen!

      Wir haben Forderungen nach Wahlrechtsentzug für Rentner oder sozial Schwache durch einen CDU-Funktionär, und eine ehemalige sozialistische Funktionärin als Kanzlerin, die für die Etablierung einer Weltbürokratie zur Regulierung des Energie-Verbrauchs hervortut.

      Das sind alles Christdemokraten.

      Wer braucht da noch Links?

      Welche Zeichen, welchen Input sollen wir den herkömmlichen Partei geben dadurch, daß wir nun die Linken wählen?

      Die CDU sei uns nicht links genug?

      Die rutschen doch alle nach. Das ist der Fehler in Deinem Ansatz, farniente.

      SAchte darauf, daß Du schön schlank bleibst. Damit nicht wieder in Deutschland die kinder den Bürgersteig wechseln müssen, weil ihnen ein Stigmatisierter entgegenkommt.

      Ich bin leider zu dick. Ich muß das Land nun bald verlassen.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 09:19:07
      Beitrag Nr. 30 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.169.265 von farniente am 26.05.08 08:03:08Kann ich nur unterschreiben deinen Beitrag. Leider ist in diesem Land von Selbstbeweihräucherern und Besitzstandswahrern wohl eine sanfte Revolution und langsame Abkehr vom Turbokapitalismus wohl nicht möglich. Deswegen wird uns die Veränderung mal wieder mit voller Wucht und von 0 auf 100 erwischen mit den Linken in der Regierung. Aber auch daran wird sich der Deutsche gewöhnen, den der gemeine Deutsche hat sich die letzten Jahre schon an ganz andere Grausamkeiten gewöhnt, ohne es zu bemerken.
      Schlimmstenfalls dürfte es mit den Linken in Zukunft einen weiteren Kapitalschnitt geben. Warum das Geschrei darüber jedoch so groß ist, verwundert mich. Haben die Deutschen in den letzten Jahren sich wissentlich doch schon Stückweise enteignen lassen.( Energie, DM-Euro,Rente, Lebensarbeitszeit,usw.usw.)
      Aber aus Intellektuellen Gründen unterstelle ich mal der Mehrzahl der Bevölkerung, das die sich gar nicht bewusst sind, was da gerade passiert.


      Gold und Silber sind Teufelszeug und bringen keine Zinsen:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 09:23:26
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.169.117 von Borealis am 26.05.08 05:02:52Aber ohne den Eingriff des Staates gäbe es gar keine Umverteilung, sondern bloß noch Raubtiermentalität.

      Das ist genau der blanke Unsinn mit dem Gewerkschaftsfunktionäre und Funktionäre linker Gruppierungen hausieren gehen um sich ihren Anteil bei den Dummen zu ködern, die naiv genug sind sich in derartige Abhängigkeiten zu begeben, die ihnen niemals mehr eine eigene Aufstiegsperspektive bietet.
      Der schnelle Griff in die Lohntüte des abhängig Beschäftigten aus dem absaufenden sozialen Mittelstand wird immer das angestrebte Ziel bleiben, das es dann zu verteilen gilt. Das „große Geld“ kann und wird sich immer dem Zugriff entziehen können und wollen.

      Sozialismus schafft Armut weil er das „betriebsbedingt“ muss!! Bei einem ernsthaft angestrebten Wohlergehen für alle, würde er andernfalls seine eigene Wählerklientel abschaffen. Und dann wäre es Sense mit den schönen Funktionärs, Polit und Beamtenposten und Pöstchen. Das "Volk" ist nur noch Manövriermasse.

      In einem blühenden kapitalstischen Gemeinwesen geht es einem Arbeiter/Angestellten allein schon deswegen besser, weil seine Arbeitskraft händeringend nachgefragt und nicht per ordre de mufti zugeteilt werden.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 09:26:35
      Beitrag Nr. 32 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.169.652 von bakerfriend am 26.05.08 09:19:07@bakerfriend
      "Aber aus Intellektuellen Gründen unterstelle ich mal der Mehrzahl der Bevölkerung, das die sich gar nicht bewusst sind, was da gerade passiert."
      Und wie RECHT Sie haben!!!
      P.S. Fußball ist unser Leben:laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 09:41:59
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.883 von Astralblue am 25.05.08 23:30:05Schon wieder bekifft?
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 09:51:08
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.169.117 von Borealis am 26.05.08 05:02:52Zitat Borealis: "Aber ohne den Eingriff des Staates gäbe es gar keine Umverteilung, ..."

      Falsch ! Die Umverteilung durch den Zins und Zinseszins gibt es dennoch ! Und gerade die ist es, die dafür sorgt, dass Reiche immer reicher werden, ohne einen Finger dafür krummzumachen !
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 09:51:27
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.169.536 von Monald am 26.05.08 09:04:23Monald

      auch ich würde fast alles unterschreiben was Du schreibst.

      Das Problem ist, Du missverstehst meine Grundeinstellung.
      Ich brauche keine Linken und schon überhaupt nicht eine "linkslackierte CDU".

      Ich fordere Ehrlichkeit und Gerechtigkeit.
      Auch wenn die Linken ihre ganzen populistischen Thesen auf den Verteilungsfehlern der momentan herrschenden Parteien aufbauen, Politik ist/wäre, mehr.

      Nehmen wir einmal an Du hast einen Angestellten der ständig das Firmenauto schrottet weil er bei Rot über die Ampel fährt. Nach Deinen Abmahnungen hat er genausoviele Unfälle, aber er fährt vermeintlich nicht bei Rot über die Ampel - weil er die Augen zumacht.

      So verstehe ich die Politik bei der Gesundheitsreform, der Rentenreform, der Steuerreform - alles nicht erledigt oder mit geschlossenen Augen für erledigt erklärt.
      Ein Land, von Blinden in den Abgrund geführt.

      Wenn man, nach deiner These, durch Wahlen nichts verändern kann, haben wir eine Parteiendiktatur die nur eine einzige Fähigkeit besitzt, den status quo zu verfestigen ?
      Das ist Resignation pur, politische Selbstkastration, die Akzeptanz der Regentschaft der unfähigen und böswilligen Blödmänner.

      Das geht mir zu weit. Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 09:52:46
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.169.680 von Kaperfahrer am 26.05.08 09:23:26In einem blühenden kapitalstischen Gemeinwesen geht es einem Arbeiter/Angestellten allein schon deswegen besser, weil seine Arbeitskraft händeringend nachgefragt und nicht per ordre de mufti zugeteilt werden

      Die Callcenter suchen auch alle händeringend nach Arbeitskräften für ca. 6 Euro Stundenlohn :laugh:

      Alle die für unter 1500 Euro arbeiten, merken irgendwann, das sie zu nix damit kommen und sind frustriert.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 10:03:45
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.169.110 von Kaperfahrer am 26.05.08 04:35:59Zitat Kaperfahrer: "Die politisch gewollte staatliche Umverteilerei führt, wie die Erfahrung zeigt, bei durchschnittlich hundert Personen, immer nur zu einem Resultat:
      Aus 5 Armen, 5 Reichen und 80 Zufriedenen des sozialen Mittelstandes
      werden 50 Arme, 10 Reiche und 40 Unzufriedene an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit, die fast alles bezahlen dürfen."

      Das, was Du da anprangerst, wird gerade NICHT von der "staatlichen Umverteilerei" verursacht, sondern vom Kapitalismus mit seinen Zinsen. Der Zins ist der größte Umverteiler, er macht die Reichen ohne deren Zutun immer reicher. Bezahlen muss das die Gesellschaft. Die "staatliche Umverteilerei" wirkt der Umverteilung durch den Zins ENTGEGEN und sorgt so dafür, dass die Gesellschaft nicht noch schneller auseinanderbricht...

      Wer mehr wissen will: http://www.inwo.de/
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 10:21:41
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.169.907 von farniente am 26.05.08 09:51:27
      auch ich würde fast alles unterschreiben was Du schreibst.

      schon klar

      Das Problem ist, Du missverstehst meine Grundeinstellung..

      glaub ich eigentlich garnicht

      Ich brauche keine Linken und schon überhaupt nicht eine "linkslackierte CDU".

      ist mir sehr klar

      Ich fordere Ehrlichkeit und Gerechtigkeit.
      Auch wenn die Linken ihre ganzen populistischen Thesen auf den Verteilungsfehlern der momentan herrschenden Parteien aufbauen, Politik ist/wäre, mehr.

      richtig

      Nehmen wir einmal an Du hast einen Angestellten der ständig das Firmenauto schrottet weil er bei Rot über die Ampel fährt. Nach Deinen Abmahnungen hat er genausoviele Unfälle, aber er fährt vermeintlich nicht bei Rot über die Ampel - weil er die Augen zumacht.

      naja

      So verstehe ich die Politik bei der Gesundheitsreform, der Rentenreform, der Steuerreform - alles nicht erledigt oder mit geschlossenen Augen für erledigt erklärt.
      Ein Land, von Blinden in den Abgrund geführt.

      So ist es

      Wenn man, nach deiner These, durch Wahlen nichts verändern kann, haben wir eine Parteiendiktatur die nur eine einzige Fähigkeit besitzt, den status quo zu verfestigen ?

      ja

      Das ist Resignation pur, politische Selbstkastration, die Akzeptanz der Regentschaft der unfähigen und böswilligen Blödmänner.

      ja

      Das geht mir zu weit.


      da liegt der Unterschied zwischen uns.

      Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.



      So sagt man. Jetzt müßte ich mich noch fragen, ob ich

      a.) nicht gekämpft hätte.

      b.) Ob es nicht selbstorganisierende Konstellationen gibt, die sich über Generationen und Weltkriege ständig weiter optimieren in einer Weise, daß sie immer stabiler werden und dann einen anderen Zusammenbruch fordern als denjenigen, den man als kämpfender Kämpfer erreichen könnte.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 10:37:37
      Beitrag Nr. 39 ()
      Die Frage "Darf man als überzeugter Kapitalist trotzdem DIE LINKEN wählen ?" habe ich bewusst so gestellt. Auch weiß ich, dass ich in diesem "demokratischen" Land wählen darf was ich möchte.

      Die Folgefragen, die sich daraus ergeben sind viel interessanter. Einerseits wollen wir alle am liebsten jeden Tag 30% Gewinn an der Börse machen, lieber noch 100% ! Unsere Depots sollen prall gefüllt sein, damit auch die immer neuen aufkommenden Luxusbedürfnisse nach und nach befriedigt werden können.

      Jeder muss sich auch bewußt sein, dass wenn er DIE LINKEN wählt und unter Umständen an die Regierung katapultiert, vielleicht auch die eine oder andere Einschränkung hinnehmen muss.

      Aber mal ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass wir gierigen Kapitalisten, die tagtäglich auf der Jagd sind das Geld schnellstmöglich zu vermehren, dadurch auch nur anstatzweise Kratzer in unserer Bedürfnispyramide bekommen werden.

      Ganz im Gegenteil, wir werden weiter die Luxusgüter um uns mehren und es auch jedem zeigen, dass wir glückliche Kapitalisten sind, die sich alles hart erarbeitet haben !
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 10:45:08
      Beitrag Nr. 40 ()
      Das nenne ich zum Beispiel sozialistisch demokratischer linkskeynesianschen Mega-Kapitalismus ...

      Buffett macht Gates-Stiftung zur Supermacht

      Rund 30 Milliarden Dollar will US-Milliardär Buffett der Stiftung von Bill Gates vermachen. So entsteht ein weltweit agierender Charity-Riese mit einem Kapital von 60 Milliarden Dollar. Die Mega-Spenden-Fabrik hat auch Kritiker: Gates betreibe Entwicklungshilfe nach Gutsherrenart, heißt es.

      Hamburg - Es wolle seine Prioritäten neu ordnen, erklärte Microsoft-Gründer Bill Gates vor kurzem. Bis 2008 wollte er sich deshalb Schritt für Schritt vollständig vom Microsoft-Geschäft zurückziehen, um sich ganz seiner Stiftung zu widmen. Für das Tagesgeschäft der weltweit agierenden Charity-Organisation mit ihren 241 Mitarbeitern waren bisher Gates Vater, William H. Gates, und Patty Stonesifer zuständig. Nur Entscheidungen über Spenden, die mehr als eine Million Dollar ausmachten, hatten Gates und seine Frau Melinda sich schon vorher vorbehalten.

      Nun will Gates also bald vollzeit einsteigen. Und die Stiftung kann den cleveren Manager gebrauchen - mehr denn je. Mit einem Kapital von 29,2 Milliarden Dollar ist die Organisation jetzt schon die größte ihrer Art weltweit. Und wenn jetzt US-Investor Warren Buffett einen Großteil seines Geldes an die Stiftung abgibt, wird sich deren Vermögen auf satte 60 Milliarden Dollar verdoppeln.

      Gegen den Charity-Riesen wirken andere Einrichtungen jetzt schon mickrig. Der weltweit zweitgrößten Charity-Organisation, der Ford-Stiftung, stehen gerade einmal 11 Milliarden Dollar zur Verfügung. Die Vereinten Nationen verfügen über ein Gesamtbudget von jährlich rund 12 Milliarden Dollar.

      Noch immer ätzen Kritiker, Software-Mogul Gates habe sich vor allem aus PR-Gründen zum Gutmenschen gewandelt: Der Ruf des Microsoft-Gründers war wegen seiner Geschäftspraktiken nämlich eigentlich ziemlich ramponiert. In einem spektakulären Kartellverfahren, das schließlich in einem Vergleich endete, wurde im Jahr 2000 sogar die Zerschlagung von Microsoft gefordert. Damals gab Gates den Chefposten an den jetzigen CEO Steve Ballmer ab - und führte die bereits bestehenden Stiftungen "William H. Gates Foundation" und die "Gates Library Foundation" zur "Belinda and Bill Gates Foundation" zusammen. Die neue Organisation stattete er mit einem Vermögen aus, das inzwischen mehr als der Hälfte seines eigenen entspricht.

      Ende der staatlichen Entwicklungspolitik?

      Welche Motive den Software-Papst aber angetrieben haben mögen - er hat bisher mehr Geld für einen guten Zweck ausgegeben als irgendjemand sonst. Zehn Milliarden Dollar steckte die Stiftung seit ihrer Gründung in verschiedene Projekte weltweit. 30 Prozent der Gelder fließen in die USA: Dort werden etwa öffentliche Bibliotheken mit Internetzugängen und Computern ausgestattet oder sozial schwache Familien unterstützt. Immerhin eine Milliarde Dollar kommen in den nächsten Jahren einem internationalen Stipendienprogramm zugute.

      Schwerpunkt der Arbeit ist jedoch der internationale Kampf gegen Malaria, Tuberkulose und Aids. Das Uno-Programm "Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung" wird mit insgesamt 1,5 Milliarden Dollar unterstützt. Ein separates Entwicklungsprogramm für Malaria-Impfstoffe, das dank der Stiftung überhaupt erst zustande kam, bekommt insgesamt 258 Millionen Euro.

      Gates kümmere sich um Krankheiten, die außerhalb der dritten Welt längst vergessen seien und deshalb in der Pharmaforschung kaum noch eine Rolle spielten, loben Experten. Kritiker dagegen sprechen von "Entwicklungshilfe nach Gutherrenart". Gates schaffe mit seinen eigenmächtigen Projekten neue Abhängigkeiten. Außerdem sei die Gefahr groß, dass in den zahlreichen Einzelprojekten Medikamente entwickelt würden, die den Gegebenheiten in Entwicklungsländern gar nicht angemessen sind.

      Doch in der Gates-Foundation ist man bereit, dazuzulernen. Stiftungschefin Stonesifer hat schon Pläne ausgearbeitet, um die Beratung durch Experten zu verbessern. Insgesamt bezweifelt außerdem niemand, dass die Dritte Welt ohne die Gates Stiftung noch ein bisschen ärmer wäre. Weil auch andere Großverdiener sich immer stärker sozial engagieren - allen voran der U2-Frontmann Bono - spielt man in der Weltbank sogar mit dem Gedanken, ob nicht sogar auf absehbare Zeit das Ende staatlicher Entwicklungshilfe gekommen sei. Agenturen könnten stattdessen die privaten Gelder sinnvoll auf einzelne Projekte verteilen, so das Szenario. Außerdem könnten Managerikonen wie Gates das notwendige Quäntchen unternehmerisches Denken einbringen.

      Investor-Legende Buffett jedenfalls vertraut vollkommen auf die Fähigkeiten von Gates und seiner Frau Melinda. Wohin genau die Zinsen aus dem unverhofft gewonnenen Kapital von Buffet nun fließen sollen, darauf hat die Stiftung allerdings bisher noch keine Antwort gegeben. Dank des unerwarteten Geldsegens gibt sie sich erstmal überwältigt. "Die Auswirkungen von Warrens Großzügigkeit werden erst in Jahrzehnten richtig verstanden werden", heißt es in einer Erklärung.

      Die Mega-Spende dürfte auch indirekt stimulierend wirken. Schon jetzt hat die Großzügigkeit vieler Superreicher auch die Normalbürger in den USA immer kräftiger in die Taschen greifen lassen. 249 Milliarden Dollar gaben die US-Amerikaner schon 2004 für einen guten Zweck aus, immerhin 2,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und doppelt so viel wie noch vor 30 Jahren.

      "In den USA können die Leute Spenden in Höhe von bis zu 50 Prozent ihres Einkommens steuerlich absetzen - in Deutschland sind es gerade mal zehn Prozent", erklärt Evelin Manteuffel, Beraterin des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft, die Großzügigkeit der Amerikaner. "Und vor allem ist die Kultur ganz anders. In Deutschland zahlen die Menschen viel mehr Steuern, deshalb halten sie den Staat für verantwortlich", erklärt Manteuffel. In den USA dagegen gebe es beispielsweise keine Kirchensteuer, und auch viele Bildungseinrichtungen seien auf private Mäzene angewiesen. "Deshalb haben viele Leute auch das Gefühl, sie müssten von ihrem Geld etwas abgegeben."
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 14:30:53
      Beitrag Nr. 41 ()
      “Kniefall vor der radikalen Linken”

      Meldungen | 26. Mai 2008 | Leserbrief schreiben

      BERLIN. Als “Besorgnis erregenden Kniefall vor der radikalen Linken innerhalb der eigenen Reihen” hat Bernhard Kaster die Nomininierung Gesine Schwans als SPD- Präsidentschaftskandidatin bezeichnet.

      Das höchste Staatsamt sei SPD-Chef Kurt Beck “nicht zu schade, um für 2009 die rot-rote Zusammenarbeit auf Bundesebene zu organisieren”, so der Trierer Bundestagsabgeordnete und lokale CDU-Chef. Die “kalkulierte Ablösung des beliebten Bürgerpräsidenten wäre zudem ein geschichtlich brisantes Novum:Es wäre ein einmaliger Vorgang, dass sozusagen die ‘Abwahl’ eines amtierenden Bundespräsidenten vorbereitet wird”, echauffierte sich der CDU-Parlamentarier am Montag über die Entscheidung des Berliner Koalitionspartners. Im Übrigen sei er sich aber sicher, so Kaster, dass der “beliebte und anerkannte Bürgerpräsident Horst Köhler am Ende eine klare Mehrheit in der Bundesversammlung erhalten” werde.



      “Besorgnis erregenden Kniefall vor der radikalen Linken innerhalb der eigenen Reihen”

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 14:37:38
      Beitrag Nr. 42 ()
      Die Schwan scheint sich ja gerne zu blamieren.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 15:07:57
      Beitrag Nr. 43 ()
      @ wilbi
      frau professor doktor schwan - wer sich hier blamiert,ist der tumbe tor und systemtrottel
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 15:55:39
      Beitrag Nr. 44 ()
      Armut, Unmut, Ungerechtigkeit, ... 'ne Ölkrise ... jetzt bitte bloß keine unfähige Regierung.

      Wünschenswert wären Pragmatiker, die
      - ein paar offensichtliche Verbesserungen in die Wege leiten,
      - auf große Umbauten verzichten, diese aber planen lassen (http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1138605-1-500/mit…)

      Ich könnte mir vorstellen, dass große Parteien mit dem Versprechen einen idealen Staat entwickeln zu lassen, die Wahl gewinnen können (und kleine Parteien sich z.B. verdoppeln könnten). Mal gucken, wer sich als erster traut. Das Gute ist, dass kaum eine halbwegs vernünftige Partei gegen einen idealen Staat sein kann.

      Ob die NPD das Projekt torpedieren könnte, wenn sie den idealen Staat fordern würde? Ich glaube nicht, aber mal gucken, was kommt.

      Irgendein Land wird früher oder später einen idealen Staat entwickeln. Wer damit anfängt hat zweifelsohne einen Startvorteil.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 16:20:42
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.170.229 von StockFactory am 26.05.08 10:37:37Aber mal ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass wir gierigen Kapitalisten, die tagtäglich auf der Jagd sind das Geld schnellstmöglich zu vermehren, dadurch auch nur anstatzweise Kratzer in unserer Bedürfnispyramide bekommen werden.

      hoffentlich siehst du das noch genauso, wenn deine firma für das gemeinwohl enteignet wurde und als produktionsgenossenschaft weitergeführt wird. vielleicht hast du ja glück und darfst wenigstens als angestellter weiter dort arbeiten, wenn die betriebsgewerkschaftsleitung nichts dagegen hat. ;)

      manchmal wünscht ich wirklich, man könnte leute mal nur für ein paar tage in die ddr zurück beamen....
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 16:27:42
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.172.644 von greatmr am 26.05.08 16:20:42@greatmr
      "manchmal wünscht ich wirklich, man könnte leute mal nur für ein paar tage in die ddr zurück beamen.... "
      Dann wäre es aber mit der Träumerei ganz schnell vorbei!!!
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 17:40:18
      Beitrag Nr. 47 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.172.701 von king daniel am 26.05.08 16:27:42"hoffentlich siehst du das noch genauso, wenn deine firma für das gemeinwohl enteignet wurde "

      Meinst du, daß Stock eine richtige Firma hat mit Angestellten? Kann ic mir nach seiner Einstellung nicht vorstellen. Nehme an eher eine Ich-AG. Vieleich trägt er mit dem Fahrrad Briefe von Firmen in seiner Stadt aus .
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 17:52:46
      Beitrag Nr. 48 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.826 von StockFactory am 25.05.08 23:11:36#1

      Ob Du die GRUENEN wählst oder igendwelche anderen weltfremden Linken...

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 18:57:59
      Beitrag Nr. 49 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.826 von StockFactory am 25.05.08 23:11:36confused:

      Deine gedanken erscheinen m.e.auf den ersten blick logisch und interessant.

      Ich folge deinen politischen gedanken und komme für mich zu dem schluss,dass ein erfolg deiner angedachten strategie nicht nur möglich ist, sondern im höchsten maße wahrscheinlich.

      Eine durch massenprotestwähler, durch unterstützung von mittelstandsunternehmern oder sogar durch teile der großindustrie gestärkte linke würde allein durch ihr potenzial zu einem stabilisierenden faktor der gegenwärtigen politik hin zu mehr verteilung von oben nach unten führen und damit zu einer kurzfristigen, vielleicht sogar mittelfristigen stabilisierung unseres gesamten systems führen und damit ohne große weitere soziale verwerfungen auch und besonders im interesse des mittelstandes und der großindustrie und des kapitals am leben erhalten.

      Im klartext, unser politisch verwilderte und entartete bundesrepublikanische raubtierkapitalismus wird als solcher mit hilfe der linken lediglich eine oder zwei runden weitergeschoben und entwickelt sich unter dem druck der globalisierung nun mit tatkräftiger hilfe ( siehe berlib) der dann etablierten und fett gewordenen linken weiter wie bisher.

      Der vorhang fällt, dass zahlende publikum staunt, springt von seinen sitzen und feiert frenetisch seine teuer bezahlten staatsschauspieler für diese beruhigende theatervorführung.

      So, nun ruhe bitte:

      Der zweite, weit dramatischere akt beginnt:

      Er dauert natürlicherweise nur noch kurz.
      Die staatsverschuldung treibt, bedingt durch die nun notwendige appeasement politik der eigenen bevölkerung gegenüber, immer schneller nach oben, die steuern noch etwas schneller, es beginnt eine lohnpreis/preislohn spirale immer schneller zu drehen.

      Die besitzenden machen kasse und verlassen das land. Es kommt zu devisenkontrollen und überwachungen.

      der rest der noch leistenden gibt gezwungendermaßen nun auch noch auf auf. die massen gehen mangels zu veteilender staatlicher zuwendungen nun gegeseitig aufeinander los. Es kommt aus den kleineren zusammenstößen der verschiedenen ethnien heraus zu bürgerkriegsähnlichen zuständen. Das land zerfällt und wird u.a.klassisch balkanisiert .
      Wir sehen den lediglich aufgeschobenen (u.a.durch mätzchen wie linke wählen)zerfall eines gemeinwesens, welches einen längst überfälligen revolutionären akt im ersten jahrzehnt dieses jahrhunderts nicht durchführen wollte und konnte, nämlich die überfällige entschuldung des staates durch entwerten aller staatsschulden, z.b. durch einstellen der zahlungen der zinsen.

      Hier wären lediglich einige zehntausende halter von immensen staatstiteln enteignet worden und der staat hätte sich damit die luft zum langfristigem überleben aller verschafft.
      gleichzeitig wurde versäumt, ein unerträgliches maß an islamistischer zuwanderung in die deutschen sozialsysteme zu verhindern.

      Beide unterlassungsfehler zusammen führten rückblickend gesehen damit zum supergau dieses gemeinwesens und zum wiedersehen mit den bedingungen von 1933.

      Geschichte wird sich immer wieder selber neu aufleben lassen.

      Es gibt leider keinen grund daran zu zweifeln, wenn man die heutigen akteure betrachtet.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 19:23:47
      Beitrag Nr. 50 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.171.853 von StockFactory am 26.05.08 14:30:53da du offensichtlich nicht in der Lage bist, irgendwelche Konzepte darzulegen, möchte ich doch an dieser Stelle doch mal auf deine eingangsfrage eingehen.

      Darf man als überzeugter Kapitalist trotzdem DIE LINKEN wählen ?

      Natürlich! Genau so wie ein farbiger Jude die NPD wählen darf.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 19:55:28
      Beitrag Nr. 51 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.173.866 von Nannsen am 26.05.08 18:57:59Zitat Nannsen: "Wir sehen den lediglich aufgeschobenen (u.a.durch mätzchen wie linke wählen)zerfall eines gemeinwesens, welches einen längst überfälligen revolutionären akt im ersten jahrzehnt dieses jahrhunderts nicht durchführen wollte und konnte, nämlich die überfällige entschuldung des staates durch entwerten aller staatsschulden, z.b. durch einstellen der zahlungen der zinsen.

      Hier wären lediglich einige zehntausende halter von immensen staatstiteln enteignet worden und der staat hätte sich damit die luft zum langfristigem überleben aller verschafft."


      In der Tat. Die Entschuldung des Staates allein reicht jedoch nicht, um das Überleben unserer Gesellschaft langfristig zu ermöglichen. Auch die einzelnen Bürger (die Reichen natürlich nicht) versinken immer tiefer im Schuldensumpf. Solange wir am Zinsgeld festhalten, wird die Gesellschaft immer wieder an der ständig wachsenden Belastung durch die immer größer werdenden Zinszahlungen an die Reichen zerbrechen. Es existieren inzwischen gigantische Geldvermögen, die wie schwarze Löcher immer mehr Geld aufsaugen. Geld, das unsere Gesellschaft erwirtschaften muss... bis die Belastung irgendwann zu groß wird...

      Wer mehr wissen will: http://www.geldreform.de/
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 20:31:29
      Beitrag Nr. 52 ()
      Es geht hier nicht um eine neue Form der DDR, sondern um eine moderne politische Ausrichtung, die ein Gegenstück zur Ausbeutungspolitik momentan bilden kann. Es geht nicht darum den Kapitalismus zu zerschlagen und Unternehmer zu enteignen. Es geht darum, die Randgruppen der Gesellschaft in ein besseres Licht zu rücken und zumindest eine Art Chancengleichheit herzustellen, um langfristig auch unser Überleben sicherzustellen. Wenn sich das fortsetzt, was zur Zeit in unserem Land immer mehr an Bedeutung zunimmt, nämlich die fortlaufende Entfremdung des Individums, dann werden wir uns bald wieder im Mittelalter befinden in der klassischen Drei-Stände-Ordnung oder gar nur noch eine von Obrigkeit und Untertanen geführte Gesellschaftsordnung. !! :D

      Ein tolles System dieses statische Gesellschaftsmodell, wenn die Indiviualität sich weiter auf Abwegen befindet und man nur noch bestimmte Aufgaben zugewiesen bekommt wenn man geboren wird. Der Adel (in diesem Fall die Politiker und die oberen 10.0000) sorgt für das Seelenheil, darunter die Kultdiener, die das Volk gegen Feinde verteidigen und dann noch der elendige Rest, die sich nur noch um die Arbeit kümmern, koste es was es wolle und auch nur um die hungrigen Mäuler über ihnen zu stopfen.

      Sorry, wenn ich so aus dem Geschichtsbuch plaudern muss, aber irgendwie erinnert mich das schon etwas in Ansätzen an die momentane Situation und spiegelt sogar auch »Das Sein und das Nichts« von Sartre ein wenig wider, zu dessen genialer Philosophie man ja nichts weiter mehr hinzufügen muss ! ;)

      Wie gesagt, wir befinden uns mittlerweile (auch wenn unsere Politiker es nie zugeben würden) inmitten eines immer weiter sich ausbreitenden neomarxistischen Weltbilds, wo galoppierende Ausbeutung der Arbeiter stattfindet und durch Akkumulation und Zentralisation des Kapitals die kleine, besitzende Klasse der Kapitalisten immer reicher wird und dadurch die Masse der Arbeiter verelendet und seiner Arbeit entfremdet wird.

      Es gibt nur eine Lösung und zwar die bewusstseinsändernde Erziehung des einzelnen Menschen und die Erkenntnis wahre von falschen Bedürfnissen zu unterscheiden und als Resultat eine optimale Bedürfnisbefriedigung bei einem Minimum an Arbeit und Elend dadurch zu erreichen !

      Problem bei vielen Politikern heutzutage ist, dass die Intelligenz oftmals nicht viel größer ist als ein Blumentopf und deshalb auch der Bezug zu philosphisch und soziologisch angehauchten Theorien fehlt. Somit erkennen sie die Welt nicht so wie sie ist und verstehen auch nicht, dass die Realität grundsätzlich aus Widersprüchen besteht. Eine weitere Vertiefung dieses Themas erspare ich mir an dieser Stelle.

      :D
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 20:59:52
      Beitrag Nr. 53 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.174.568 von StockFactory am 26.05.08 20:31:29Zitat StockFactory: "... wo galoppierende Ausbeutung der Arbeiter stattfindet und durch Akkumulation und Zentralisation des Kapitals die kleine, besitzende Klasse der Kapitalisten immer reicher wird und dadurch die Masse der Arbeiter verelendet ..."

      Damit hast Du ins Schwarze getroffen. Der Rest Deines Postings ist leider etwas wirr...


      Zitat StockFactory: "Es geht nicht darum den Kapitalismus zu zerschlagen ..."

      Es gibt nur zwei Alternativen: Entweder wir "zerschlagen" den Kapitalismus, oder der Kapitalismus zerschlägt uns.

      Für diejenigen, die mich aufgrund dieser Aussage in die Kommunistenschublade stecken wollen: Der Sozialismus bzw. Kommunismus ist nur eine andere, viel ineffizientere Form des Kapitalismus, eine Art Staatskapitalismus...

      Marktwirtschaft ohne Kapitalismus: http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/onken/mokonk.htm
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 21:27:42
      Beitrag Nr. 54 ()
      Was treiben sich doch hier mittlerweile fuer Irre herum! Da kommt ein "LordofShares" daher und beschwert sich wie ein mittelalterlicher Eiferer und Hexenverbrenner ueber den Zins. Mr.LordofShares meint den Kapitalismus erschlagen zu muessen, bevor er ihn erschlage.

      Sein Name hingegen suggeriert, dass er mit dem Kapitalismus ganz gut klar kommt ... :laugh:

      Hmm, scheint so wie mit der Sahra und den Hummern zu sein.

      Dann Mr.Stockfactory, der hier meint Chancengleichheit einklagen zu muessen. Was meisnt Du Stocky: was hindert eigentlich einen Jugendlichen in der heutigen BRD daran, eine Topkarriere hinzulegen? Soll man ihn Deiner Ansicht nach auf den Topmanagerposten tragen? Ist das fuer Dich "Chancengleichheit"?

      :laugh::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 21:35:52
      Beitrag Nr. 55 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.174.728 von LordofShares am 26.05.08 20:59:52Der Rest Deines Postings ist leider etwas wirr...

      Liegt vielleicht daran, dass man seine Gedanken in Kurzform in ein Posting verpacken möchte, es aber nicht hinbekommt, weil der Umfang der Gedanken, die damit zusammenhängen, wieder in Ansätzen in das Posting verarbeiten werden wollen und irgendwann eine Endlosschleife aus Gedanken ensteht, der man nicht mehr Herr wird und somit vielleicht die Kernaussage etwas verschwommen auf einen wirkt.

      Für einen einigermaßen Belesenen, sollten aber Sartre und Marx, aber auch Hegel oder auch Marcuse, zum literarischen Grundwortschatz gehören. Zumindest die Message, die sie vermitteln.




      Ich will es aber nochmal auf den Punkt bringen, wo das Problem aus meiner Sicht liegt. Es ist kein rein politisches Problem was wir zur Zeit haben, sondern ein Bewußtseinsproblem, eine gewisse Eindimensionalität im Denken, Fühlen und vor allem Handeln !
      Letztlich ist es doch das Handeln der Menschen, orientiert an der tatsächlichen Befriedigung der Bedürfnisse und der durch die ökonomischen Verhältnisse bestimmten Interessen, die das Denken und damit die Entwicklung von Ideen bestimmt. Genau da scheitert schon unser System. Darüberhinaus werden durch Werbung und falsche moralischen Wertvorstellungen auch noch Scheinbedürfnisse diktiert und gleichzeitig die Erfüllung der wirklichen Bedürfnisse verhindert. Es fehlt die dialektische Ästhetik, denn sie ist letztlich das Eichmaß für die erstrebte freie Gesellschaft und somit der Schlüssel zur Befreiung von allem Leid und Übel !

      Das derzeitige geistige Szenario löst Verunsicherung aus und ist der Nährboden für Selbstzerstörung und daraus resultierend auch Hass und Neid ! Der Mensch ist nun mal nicht von Natur aus gut ... ;)
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 21:44:22
      Beitrag Nr. 56 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.174.870 von PresAbeL am 26.05.08 21:27:42Chancengleichheit entsteht automatisch, wenn die Eindimensionalität im Denken, Fühlen und vor allem Handeln in den Köpfen aufhört zu regieren. Das kann man aber nicht mit Politik erreichen, sondern nur mit Verstand ... und Verstand und Politik schließen sich wohl gänzlich aus zur Zeit in diesem Land ! :laugh::laugh:

      Wir müssten eigentlich wieder in unsere Höhlen zurückkehren und uns erstmal ein paar Jahre vor das Feuer setzen und ganz tief in uns gehen und dann mal die letzten 2000 Jahre Revue passieren lassen - glaube mir, einige würden nie wieder zurückkehren aus ihrem Glück :D
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 21:53:18
      Beitrag Nr. 57 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.174.915 von StockFactory am 26.05.08 21:35:52Nichts als Schlagworte, Stocky, dazu noch abgestandene. Oberflaechliches Name Dropping - Hauptsache links - fuehrt nirgendwo hin. Weder zur Dialektik noch zur Aesthetik.

      Wer entscheidet ueber die Wirklichkeit von Beduerfnissen? Fuer mich sollte es immer noch das am Markt partizipierende Subjekt sein.

      Und fuer Dich? Die Planbehoerde? Marx, Marcuse, Sartre? Die haetten sich vermutlich noch nicht einmal untereinander darueber einig werden koennen - der alte Mracuse mit seinen girls im swimmingpool in Berkeley, der ewige loser und Versager Marx und der Bistrotkoenig von St.Germain.
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 22:33:52
      Beitrag Nr. 58 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.175.037 von PresAbeL am 26.05.08 21:53:18Zumindest kennst du dich scheinbar im Thema sehr gut aus, das ist zumindest schon mal eine Herausforderung in diesem Thread !

      Mit Sicherheit haben alle Denker ihre Stärken und Schwächen gehabt, wie auch alle heutigen "Übermenschen" ihre Schwächen haben, aber wenn man selber nachdenkt, kommt man immer wieder auf die Wurzeln, dieser gewissen Eindimensionalität des Denkens und Handelns zurück. Unabhängig von Namen, unabhängig von politischen Richtungen und auch unabhängig von Gott oder wie man ihn auch immer nennen mag.

      Egal wie man es dreht, jeder sollte erstmal die Tiefendimensionen unserer Kultur für sich selbst verinnerlichen und auch den Zusammenhang zwischen Subjekt und Sozialität sich real erst einmal vor Augen führen, bevor er sich auf der großen politischen Bühne versucht und dort inhaltslose Propaganda betreibt, wie viele Lichtgestalten es derzeit pratizieren und das geistige Gut des Einzelnen dabei unberücksichtigt lassen. Der Mensch wird weiter materialisiert und Produktion und Konsum bestimmen weiterhin unser Weltbild und nicht die freie Bedürfnisfindung des Individuums. Wir sind und bleiben auch vorerst gesteuert wie ein Roboter des Kapitalismus - auch DU und ICH ! :)

      Trotzdem denke ich die Schlacht ist noch nicht verloren und deshalb auch die Anfangsfrage, was passiert, wenn der Kapitalismus sich mit dem Sozialismus endlich vereint, also ein Kapitalist die Linken wählt ? :rolleyes:;)
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 23:02:27
      Beitrag Nr. 59 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.175.263 von StockFactory am 26.05.08 22:33:52Du willst also einem gestandenen Kapitalisten die SED zumuten? Sahra Wagenknecht etwa? Sorry, geht's nicht ein bisschen sexier?
      Ich verstehe vor allem auch nicht die Notwendigkeit dafuer: bisher hat sich die Linke immere noch selbst den Rest besorgt!

      Was die mangelnde "Tiefendimensionalitaet" heutiger Hauptakteure angeht, gebe ich Dir recht: ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, einer Unterhaltung mit dem SPD-Chef, der fuer seinen Weg vom Haupt- zum Realschulabschluss geschlagene drei Jahre benoetigt hat, auch nur irgendeine Dimension abgewinnen zu koennen! :rolleyes:

      Sorry, der waere vielleicht ein brauchbarer Hoehlenkumpel, fuer mich als postmodernes Beduerfnissubjekt ist der mir einfach zu bloed!
      Avatar
      schrieb am 26.05.08 23:35:17
      Beitrag Nr. 60 ()
      Das Einzige was im Kommunismus funktioniert, ist die Verarmung aller Leute und Gleichmachung, ausgenommen der Funktionäre.
      Weiter ist sicher, daß kommunistische Führer in eine Diktatur führen, denn sonst könnten sie die Leute nicht halten, wenn die merken was das für ein grandioser Beschiß ist.Noch lange nach der Wende standen i der ehemaligen DDR dicke Schriften an den Werksmauern:"Der Sozialismus wird siegen."
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 00:34:50
      Beitrag Nr. 61 ()
      Man darf nicht die Linken wählen, man muß die Linken wählen, dann hat der Kapitalismus noch ne Chance.

      Der Kapitalismus verzehrt sich sonst noch schneller.

      Er frisst das Humankapital und macht die Währungen irreperabel.

      Der Kaiptalismus muß ausgebremst werden sonst geht der schneller in die Grütze als von mir gewünscht.

      Ich wollte ja noch ein paar Jahre meine Pension genießen.

      Also Links wählen , damit noch was länger hält.

      Komakapitalismus nee, den will ich nicht , da fehlt der Turbo schon zu lange.
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 01:03:29
      Beitrag Nr. 62 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.175.475 von Wilbi am 26.05.08 23:35:17Zum Glück gibt es immer noch das Grundgesetz, dass zwar auch in manchen Punkten überholt werden sollte, aber Artikel 20 regelt eindeutig das Widerstandsrecht und bei allem Pessimismus deinerseits muss ich hervorheben, dass eine despotive Staatsform á la Hitler & Co. wohl eher im Widerspruch zur unserer grundsätzlich doch eher hedonistisch und antiautoritär verseuchten Gesellschaft hierzulande stehen würde.

      Leider wird die sich immer weiter ausbreitende hedonistische Denkweise mehr und mehr mit der totalen Befreiung der Triebe, insbesondere des Sexualtriebs gleichgesetzt, obwohl eigentlich eher Lustgewinn im Sinne von größtmöglichem Glück für die größtmögliche Zahl von Menschen im Vordergrund stehen sollte !! Da sind wir gleich wieder an dem Punkt von gerade, wo die bewusstseinsändernde Erziehung des einzelnen Menschen ansich so fokussiert werden müsste, dass letztlich die Erkenntnis erreicht wird, die wahren von den falschen Bedürfnissen zu unterscheiden, um somit eine gewisse Effektivität im Denken zu erzielen. Das Paradies auf Erden wird dadurch nie entstehen und schon garnicht durch Politik oder gar religiöse Weltanschauungsversuche. Wie gesagt, der Mensch ist von Natur aus schlecht, aber durchaus therapierbar in seinem Denken und Handeln ! ;):D
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 01:30:14
      Beitrag Nr. 63 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.175.647 von StockFactory am 27.05.08 01:03:29(der Artikel wurde von mir für zwei Sreads verfasst), man will nicht alles doppelt schreiben.

      Aber zum Thema, ist die Linkspartei für Unternehmer wählbar?
      Ansatzweise ist sie es schon, so dumm ist Lafo nicht, dass er nicht auch mal hin und wieder auf die Staaten oder das UK verweist. Stimmt, dort gibt es z.B. (niedrige) Mindestlöhne, in Frankreich auch. Das ist gerade das Problem der Neoliberalen in D (wie auch hier im Board), was aus der anderen Ecke kommt wird sofort für grenzdebil befunden. Das nutzt Lafo realtiv geschickt aus, so ist das auch mit Erbschafts- und Vermögenssteuer oder dem Bürgergeld. Letzteres wurde von Friedman, dem Vordenker des Neoliberalismus erfunden, aber die Linke übernimmt es und dämliche Konservative schiessen aus Prinzip dagegen, wie auch gegen Mindestlöhne und Erbschaftssteuer. So macht man die Linke stark und selbst für Unternehmer wählbar.

      Was hier als Neoliberalismus verkauft wird, hat nämlich mit Neoliberalismus nichts zu tun, das schnallt aber kaum einer. Lafontaine, twelve points, leider!


      @62 Übrigens stimmt es, dass natürlich nicht die Triebefriedigung (das Streben nach Glücksseligkeit) im Leben eines Menschen im Vordergrund stehen sollte, sondern das Streben nach Glückswürdigkeit.
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 01:49:48
      Beitrag Nr. 64 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.169.907 von farniente am 26.05.08 09:51:27#35 von farniente

      Ich fordere Ehrlichkeit und Gerechtigkeit.


      Diese Forderung kann man durchaus so stellen.

      Allein den Geforderten ist dieses Begehren höchst unrealistisch.
      Mehr noch! Es ist schlichtweg nicht möglich!

      Ehrlichkeit, womöglich noch an der Realität ausgerichtet, wäre gleichbedeutend mit dem sofortigen politischen Ende des Ehrlichen.
      Niemand, aber auch wirklich niemand, könnte ein auf Wahrheit und Ehrlichkeit basierendes ausscheren aus den bundesdeutschen politischen Einheitskolonen und deren Gleichklanggeheule überleben. Jeder Versuch diesbezüglich würde augenblicklich mit den bewährten Vernichtungskeulen unsozial, Umweltkiller, Nazimethoden, Ausbeuter und und und, erfolgreich bekämpft.

      Ehrlichkeit, wie von Dir gefordert würde ja bedeuten die Dinge beim Namen zu nennen, also die Wahrheit zu sagen, die ja unbequem ist und letztlich für den Wähler schmerzlich ist/sein kann .

      Spätestens mit aussprechen der ersten für Teile der Bevölkerung schmerzlichen Wahrheit, kämen die Scharen von Populisten aus allen politischen Lagern herbeigeeilt, um im lang bekannten Schnellschußverfahren den politischen Vorteil beim Wähler zu finden.

      Es geht dabei weder um Ehrlichkeit noch um Wahrheit. Auch das mögliche Thema, selbst wenn es von großer Wichtigkeit für das Volk wäre, ist unbedeutend. Dekadente Stimmenhascherei, ausgerichtet auf ein weithin dummes vollgefressenes politisch unteressiertes und vielmehr auf Big Brother fixiertes Volk, sind vorherrschend. Die Deutsche Politik hat sich vorzüglich angepasst.

      Meinungsvielfalt im politisch demokratischen Streit bezogen auf Grundsatzwerte, wurden längst ersetzt durch Scheindiskussionen um politisch Unbedeutendes, immer mit dem Honig am Mann, den der Wähler ums Maul geschmiert bekommen soll.

      Die Auswirkungen auf die Deutsche Demokratie hat Monald weiter oben schon angerissen, wobei meine persönlichen Erwartungen zur Zukunft der Deutschen Demokratie allein aus diesem Blickpunkt, sehr viel unfreundlicher ausfallen würden.

      Wie farniente, sollen Politiker deine berechtigte Forderung erfüllen?

      Niemals würden diese fast ausschließlich pensionsorientierten Beamten diese Forderung erfüllen, schlimmer noch, für geheuchelte Ehrlichkeit rütteln diese Pfeifen auch den Stützpfeilern der demokratischen Wesensvoraussetzung.

      Noch ein bisschen mehr unmöglich ist es, Gerechtigkeit einzufordern.

      Schon allein Ehrlichkeit und Gerechtigkeit gleichzeitig einzufordern ist unmöglich, sogar ein Widerspruch in sich.

      Abgesehen davon müßte erstmal klar sein, was man unter Gerechtigkeit zu verstehen hat!
      Es ist doch gut vorstellbar, dass der Unternehmer unter Gerechtigkeit etwas völlig anderes versteht als der Angestellte. Auch der Beamte dürfte mit großer Sicherheit ein anderes Gerichtigkeitsverständnis gegenüber dem Schichtarbeiter vertreten.
      Vielleicht ist es sogar so, dass ich selber etwas gerecht finde, was Dir in höchstem Maße ungerecht erscheint.

      Gerechtigkeit ist sowas von subjektiv, dass es eine flächendeckende und alle Bevölkerungsschichten erreichende Gerechtigkeit nicht geben kann.

      Gerechtigkeit, das Lieblingswort von Lafontaine, ist nur eine Platitüde die der geschickte Politiker immer dann anwendet, wenn er nichts sagen will, aber dennoch jeden potentiellen Wähler erreichen möchte.

      Wir sind doch darin einig, dass wir Deutschen gerne jammern und heulen. Na, und Ungerechtigkeiten sehen wir uns doch auch ständig gegenüber.

      Ein schlimmer Demagoge und Hetzer wie Lafontaine ist um so erfolgreicher, wie er das Wort Gerechtigkeit benutzt. Neben dem Begriff Gerechtigkeit eignet sich eigentlich nur noch der Begriff Ausbeutung, um die beabsichtigte Wirkung auf den/die Angesprochenen zu verstärken.

      Natürlich fühlen wir uns alle ausgebeutet. Im Fokus diesbezüglich stehen insbesondere Arbeiter mit 6.-€/h.
      Überhaupt nicht im Gespräch sind in diesem Zusammenhang Unternehmer, insbesondere Jungunternehmer, die als Selbstständige, neben einer 60 Std-Woche noch nachts darüber sinnieren, wie sie dem immer drohenden Ruin entgehen könnten. Solche Leute haben Bankschulden und überhaupt keine Möglichkeit sozial aufgefangen zu werden. Sie müssen in die Insolvenz oder kämpfen bis zum umfallen, womöglich ohne die Gewinnzone wieder zu erreichen. (Nur nebenbei, 100 000 Unternehmen mit Angestellten befinden sich latend in diesem Zusatand)

      Schon an diesem einen Beispiel wird ersichtlich, wie schwer es ist Gerechtigkeit richtig zu gewichten.

      Ich kenne jedenfalls persönlich keinen einzigen öffentlichen Auftritt Lafontaines ( zumindest seit Chef der Linken), indem die schwammigen Begriffe Gerechtigkeit und Ausbeutung nicht der Kern seiner Ausführungen sind.

      Das Volk jubelt und beklatscht Ihn immer. Er erreicht die Massen, obwohl er nichts konkretes sagt.

      Die Wirkung ist frappierend. Lafontaine erreicht jetzt schon Unternehmer, wie der Threadbeginner beweist.

      Wer ehrlich sein will, der muss auch klarstellen dass umfassende Gerechtigkeit unmöglich ist.

      Zur Vertiefung der letzten Bemerkung wären weitere Postings erforderlich.

      Plus
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 10:02:38
      Beitrag Nr. 65 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.174.568 von StockFactory am 26.05.08 20:31:29Es geht nicht darum den Kapitalismus zu zerschlagen und Unternehmer zu enteignen

      du solltest vielleicht mal das parteiprogramm der linken lesen und den leute richtig zuhören, wenn sie etwas sagen ;)

      Letztlich ist es doch das Handeln der Menschen, orientiert an der tatsächlichen Befriedigung der Bedürfnisse und der durch die ökonomischen Verhältnisse bestimmten Interessen, die das Denken und damit die Entwicklung von Ideen bestimmt. Genau da scheitert schon unser System.

      daran scheiterte auch der real existierende sozialismus. komisch, oder? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 10:50:34
      Beitrag Nr. 66 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.175.697 von Plus am 27.05.08 01:49:48Dein Posting geht von zwei für Dich unumstössliche Paradigmen aus:

      1. Ehrlichkeit ist in der Politik nicht möglich, zumal sie ein Widerspruch zur Gerechtigkeit ist.

      2. Lafontaine ist ein Hetzer, ergo ist Ehrlichkeit und Gerechtigkeit schon nicht möglich weil ein Hetzer dies fordert.

      Klar, wenn ich mir unbewiesenermaßen erst einmal meine Definitionen so zurechtstricke wie ich es für meine Beweiskette brauche, dann definiert die Definition die Definition und - fertig ist die Laube.

      ad 1: wie kommst Du eigentlich darauf daß Ehrlichkeit in der Politik nicht möglich ist ? Nur weil die Politiker uns klammheimlich dieses Paradoxon in der Art "Alle Kreter lügen - sagt ein Kreter" subcutan untergejubelt haben ?
      Wer hat es denn zuletzt ausprobiert und ist gescheitert ?
      Lügen als Normalfall ? Die ganze "res publica" ein Potemkinsches Dorf und regieren darf der größte Betrüger ?

      Wie tief müssen wir eigentlich noch sinken um solche Unsinn samt seiner Protagonisten zum Teufel zu jagen ?

      Wenn sich Ehrlichkeit und Gerechtigkeit ausschliessen, dann sind unsere humanitären Werte nicht kompatibel ? Dann stürzt die ganze Werteordnung zusammen, dann hat Bin Laden doch recht. Wer seine eigenen Wurzeln dermaßen phrasiert, der ist ein armer Irrer und kann ruhig "entsorgt" werden.

      ad 2: Eigentlich wollte ich zu diesem catch 22 überhaupt nichts schreiben. Das ist so hanebüchen, da verschlägt es einem die Sprache.
      Wo ist der Beweis daß Lafontaine dieses Monster ist ? Und angenommen er ist ein Hetzer, dann verliert alles an Wert wenn er es anfasst oder in den Mund nimmt ? Ist das nicht schon wieder die Tabuisierung der Wahrheit und Instrumentalisierung von unbewiesenen Behauptungen ? (Sie hat Autobahn gesagt ...)

      Deine Beweiskette bekommt dann einen leicht philosophischen touch, so nach dem Motto, wenn schon umfassende Gerechtigkeit nicht möglich ist, dann nehmen wir die Ungerechtigkeit die nicht von Lafontaine kommt.

      Der Kandidat hat 100 Punkte. Er hat das System verstanden: wichtig ist nicht die Wahrheit sondern daß die Lüge glaubhaft klingt.

      Diese verlogene Einstellung und maßlose kriminelle Energie beim Betrügen des Volkes war eine der Hauptmotivationen von Bader/Meinhoff. Willkommen im Kino der Dejavus-Deppen.

      Bringen wir einmal Butter bei die Fische.
      Wahr wäre: Liebe Leute, die Renten sind zu nieder, die Pensionen zu hoch, Riesterrente ist Betrug, Rente ist eine solidarische nationale Aufgabe und deswegen werden wir alle Bürger ohne Ausnahme in das System holen.

      Für solch eine Wahrheit wird man nicht gekreuzigt. Wenn das Ganze in einer ordentlichen umfassenden Reform passiert dann bekommt man das Bundesverdienstkreuz und ein Staatsbegräbnis.

      Und siehe da, die Wahrheit wäre ein Stück Gerechtigkeit. Kein Idealzustand, aber es ginge auf die Gerechtigkeit hin.

      Statt dessen will man die Beamten nicht verärgern, sich mit den Selbstständigen nicht anlegen, den Koalitionsfrieden nicht stören, weiße Salbe als Wundermittel verkaufen, die eigenen Interessen schützen und geht mit weißen Schimmeln hausieren.

      Der Erfolg dessen was praktiziert wird, und was für Dich nicht anders möglich ist, ist eine Wahlbeteiligung die auf 50 % zugeht und irgendwann bei Null ist.
      Die Leute sind nicht so blöd wie die Politiker und Du das glauben.

      Die Oma kann Dir nicht irgendeine Gerechtigkeitslücke erklären, aber sie spürt das. Der Jurist hat für ein ähnliches Problem einen Fachausdruck: die Parallelwertung in der Laiensphäre.
      Das bedeutet, der Laie, ohne juristische Ausbildung, kann es nicht wissenschaftlich korrekt ausdrücken aber er meint sehr wohl die richtige Sache und hat im Ergebnis recht.

      Kurzum, natürlich können wir alle resignieren und eine Bonus/Malus Umkehr vollziehen. Vielleicht kommt das Schaffot wieder, vielleicht der Gulag nach McDonalds Art, lassen wir es einfach treiben.

      Und damit ist auch klar daß wir es nicht treiben lassen, denn wer den status gewähren lässt, der verwehrt der Zukunft die Veränderung.

      Und dann haben wir ein ganz anderes Ergebnis. Nicht wissenschaftlich, sondern eine Volksweisheit: Stillstand ist Rückschritt.

      Das Volk ist doch nicht so blöd, es wird nur von Betrügern für blöd gehalten.
      Und dann kommt wieder eine Volksweisheit: wer zuletzt lacht lacht am besten.

      Honecker auch auch die Leute für blöd gehalten. Er hat sie mit Ochs und Esel verglichen.
      Das Volk hat ihn weggepustet mit einem schlichten Satz: Wir sind das Volk.

      Und deswegen glaube ich, daß diese Verzagtheit, das bestreiten aller Werte, das populistische Populismusgeschwätz nur der Ausdruck einer unglaublichen Saturiertheit ist.

      PS: Falls ich nochmal antworten soll geht das erst heute abend, ich muß dringend ausser Haus.
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 11:12:11
      Beitrag Nr. 67 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.175.697 von Plus am 27.05.08 01:49:48Ich unterschreibe und unterstreiche jedes Wort von Dir und Monald in #35.

      Gerechtigkeit und Ehrlichkeit im politischen Leben als Leitmotiv einzufordern ist von dem, der es verlangt naiv und von dem der es verspricht infam.
      Was dabei herauskommt, ist ein Deckel, der genau auf den Topf passt, der Frust in jeder Form verspricht.

      Ein Gemeinwesen muss sich ein großes Maß an "Transmoralität" leisten, um ein Mindestmaß an „Gerechtigkeit“ und sozialen "Frieden" überhaupt bieten zu können.
      Mit allem anderen lügt man sich nur in die eigene Tasche!

      Die eigene Klarsicht und die Frage nach der tatsächlichen Machbarkeit und nicht der emotionale Bauch sind die einzige Rückversicherung gegen nicht gehaltene oder zu haltende politische Versprechungen.
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 11:36:45
      Beitrag Nr. 68 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.997 von StockFactory am 26.05.08 00:37:42Darf man als Kapitalist die Linken wählen oder schädigt man sich damit ?

      Nur ein masochistisch veranlagter Unternehmer würde DIE LINKE wählen. Jedes linke Gesellschafts-/Wirtschaftsmodell hat in der Praxis versagt. Wenn man als Unternehmer nur als Melkkuh betrachtet wird oder sich von Linken fast schon als asozial bezeichnen lassen muss, dann wirkt sich das eben nicht gerade förderlich für wirtschaftliches Handeln aus - und letzten Endes ist nur das für den Wohlstand eines Gesellschaftsmodells ausschlaggebend.

      Die ganze Phrasendreschrei von der sozialen Gerechtigkeit kann ich nicht mehr hören. Letzten Endes ist sie nur ein Vorwand für Gleichmacherei. Zu dumm oder zu faul gibt es im Sozialismus nicht, der Klügere und Fleißigere muss diese Defizite der anderen eben ausgleichen. Zum Teil finde ich das auch richtig.

      Mit der Gleichmacherei der LINKE kann und werde ich mich aber nie anfreunden. Dieses Lebensmodell verspricht viel, in der Praxis würgt es aber Selbstverantwortung, Disziplin, Ehrgeiz und unternehmerisches Wirken zu stark ab.

      Wirtschaftliche Erfolge à là DDR, wo man Jahre auf ein "hochinnovatives" Produkt wie den Trabant warten musste, während man im Westen im BMW 3er-Cabrio rumgekurvt ist, sind Beispiele einer Fehlentwicklung, wie sie alle sozialistischen Ansätze gemein haben.
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 11:46:00
      Beitrag Nr. 69 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.908 von StockFactory am 25.05.08 23:41:48Rüttgers fordert Maßnahmen gegen Armut !

      Fordern tun wir alle, aber handeln in den meisten Fällen nicht !

      Was tut ein Rüttgers ? Wofür ist er bereit ? Was kann er eigentlich umsetzen ?

      Ich sage NICHTS !



      Die Linskpartei agiert da natürlich viel glaubwürdiger. :laugh:

      Sag ich dir, die Linkspartei kürzt massiv bei Familien, Alten, Behinderten und Pflegebedürftigen. Siehe gleichlautenden Thread: Thread: So kürzt die Linkspartei bei Familien, Behinderten und Pflegebedürftigen

      Beispiele:

      -Kürzung des Landeserziehungsgeldes von 7.500 auf nur noch 750 Euro.
      -Höhere Kita-Gebühren: Pro Kind rund 70 Euro mehr
      -Insgesamt 89 Millionen weniger für Familien
      -Kürzung des Blindengeldes um 8,3 Millionen
      -Reform des Landespflegegesetzes: 600 Euro zusätzliche Belastung je Heimbewohner
      -Insgesamt 48,8 Millionen weniger im Haushalt für Sozialhilfe und Pflegeleistungen
      -Die Linkspartei streicht 98 Millionen Euro Landesmittel bei den Universitätskrankenhäusern und zerfetzte den Tarifvertrag mit den Unikliniken. Schlucken die Mitarbeiter der Krankenhäuser nicht die neuen, wesentlich geringeren Tarife werden sie entlassen!

      -Milliardengelder freimachen für "Managementfehler" bei Großbanken? Gerne! Oskar Lafontaine sitzt im Aufsichtsrat der KfW.


      Außenpolitik gefällig? "Raus aus dem Balkan und Afghanistan", aber gleichzeitig zur Verteidigung Palästinas aufrufen.


      -Sollte ein Linker da nicht ein schlechtes Gewissen bekommen? Immerhin tun sie das genaue Gegenteil vom versprochenen.

      -Ein opulentes Abendmahl mit Hummer und guten Weinen sollte da Abhilfe schaffen. Prost Lothar, Prost Sarah!

      -Und schließlich sagte Lafontaine einmal bei Maybritt Illner, die Linkspartei sei für das alles imgrunde gar nicht verantwortlich zu machen. Immerhin habe es sie da noch nicht wirklich gegeben. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 11:54:03
      Beitrag Nr. 70 ()
      Aber etwas Gutes tut die Linkspartei tatsächlich. Bei allen Problemen, die dieses Land hat auch und vor allem im Gesundheitssektor, tritt sie ein für eine auf Solidarbasis finanzierte Krankenversicherung für Haustiere.

      Darauf hat Deutschland gewartet.
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 12:23:35
      Beitrag Nr. 71 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.174.568 von StockFactory am 26.05.08 20:31:29"optimale Bedürfnisbefriedigung bei einem Minimum an Arbeit"

      Vielleicht solltest Du die Welt etwas genauer betrachten und versuchen, sie so zu erkennen, wie sie tatsächlich auch ist.
      Denn die Welt funktioniert nicht so, wie es in irgendwelchen Theorien dargestellt wird. Erst recht nicht in Schriften Marx' oder Sartres.

      Ich möchte im Gegensatz zu dir auch keine "bewußtseinsändernde Erziehung des einzelnen Menschen" einleiten. Selbst wenn mir viele meiner Zeitgenossen, Stirnrunzeln, aber andererseits immer auch wieder Lachfalten ins Gesicht zaubern. Ich habe Vertrauen in meine Mitmenschen, dass sie ihr Schicksal selbst bestimmen können und dies auch sollen, vielmehr müssen, um weder abhängig zu sein und so als Folge letztlich verelenden, auch geistig.

      Du möchtest einen starken Arbeiter? Dann mache ihn frei. Lass ihn selbst über sein Leben bestimmen. Nicht den Staat, der der wahre Ausbeuter ist.
      Die Linken wollen aber genau diesen Staat immer mehr stärken, somit den Arbeiter an sich binden und kontrollieren.
      Das kann und darf keinesfalls der Weg sein. Denn wie dieses endet, wissen wir aus der Vergangenheit.
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 12:27:45
      Beitrag Nr. 72 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.178.143 von Sexus am 27.05.08 12:23:35#71

      "Starke Arbeiter"

      Fragen wir uns doch mal, wo die Arbeiter stärker sind:

      Im sozialistischen Kuba oder kommunistischen Nordkorea mit einem Monatseinkommen von 20 Dollar oder doch eher in den kapitalistischen USA oder der liberalen Schweiz mit einem Monatseinkommen von 2.000 Dollar ?

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 13:22:07
      Beitrag Nr. 73 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.177.477 von Kaperfahrer am 27.05.08 11:12:11Soso,
      wir relativieren alles, haben ein wenig Werte hier, ein bisschen Unehrlichkeit da, Kriterien für die Lumpereien werden nach dem Beliebigkeitsprinzip festgelegt.

      Ein dreifaches Hurra der grenzenlosen Opportunität.

      Ein Gemeinwesen muss sich ein großes Maß an "Transmoralität" leisten

      So nennen wir also jetzt die gerade passend gemachte Ethik unseres Handelns.

      Na also, warum regen wir uns überhaupt über G.W. Bush auf ?
      In den USA - Festland, ist Foltern unmoralisch. Auf Guantanamo, USA - Karibik, da ist ein wenig waterboarding, Dank Transmoralität, ein wenig plitschplatsch für schwitschende Terroristen.

      So können wir die Welt also doch erklären, mit Mord und Totschlag, Rassismus und Massenmord, ein wenig Diktatur hier und ein wenig Mafia da, es lebe die Transmoralität !!!

      Warum sind wir eigentlich nicht früher darauf gekommen ? Wäre es doch sogar ein Weg unsere Geschichte neu zu schreiben:

      Adolf, santo subito !!
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 13:30:27
      Beitrag Nr. 74 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.178.189 von Blue Max am 27.05.08 12:27:45Die Linkspartei sollten man wählen, wenn

      1. immer mehr neue Schulden aufgenommen

      2. auf die Tilgung bestehender Schulden gepfiffen

      2. die Einkommenssteuern erhöht (Insbesondere bei den "Reichen", also bei denen, die ein Jahresbruttoeinkommen von 60.000 Euro aufweisen. Diese hätten nach Vorstellung der Linken einen Steuersatz von 50% zu entrichten)

      3. weitere direkte wie indirekte Steuern erhöht

      werden sollen.


      Unter diesen Vorzeichen gibt es wirklich keine Alternative zur Linkspartei. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 14:05:04
      Beitrag Nr. 75 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.178.670 von farniente am 27.05.08 13:22:07:confused:

      So können wir die Welt also doch erklären, mit Mord und Totschlag, Rassismus und Massenmord, ein wenig Diktatur hier und ein wenig Mafia da, es lebe die Transmoralität !!!

      Warum sind wir eigentlich nicht früher darauf gekommen ? Wäre es doch sogar ein Weg unsere Geschichte neu zu schreiben:



      Entschuldige bitte, deine frage, warum "wir" eigentlich nicht früher darauf gekommen sind, schließt wohl damit in das "wir" auch mich direkt oder indirekt ein.

      deshalb gestatte ich mir höflich den hinweis, dass ich persönlich schon lange darauf gekommen bin und die geschichte deshalb von mir aus nicht neu zu schreiben ist.

      im gegenteil, dies schon lange darauf gekommen sein ermöglicht mir erst, wohl im gegensatz zu dir, die geschichte realistisch so wahrzunehmen, wie sie nun einmal abgelaufen ist und in zukunft ablaufen wird.

      Im übrigen halte ich persönlich den begriff der transmoralität für eine katogerie der schöngeistigen romantischen bibelauslegung, aber nicht für die erklärung von politisch gesellschaftlichen zwangsläufigen entwicklungen.

      Offensichtlich haben wir hier bei dir ein problem der wahrnehmung von banalem natürlichem menschlichem verhalten in einer bestimmten situation und in einem besonderem biotop, wo diese gezeigten eigenschaften der spezies, wie von plus treffend skizziert, nur gedeihen und wachsen können.
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 15:01:42
      Beitrag Nr. 76 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.179.058 von Nannsen am 27.05.08 14:05:04Ok, wollen wir nicht kleinlich sein:

      Ein dreifaches Hoch dem Blitzgneisser Nannsen, und alle stimmen in den Chor ein : Nannsen, santo subito !!!!!!!!!!!!!!!!

      Und die unbotmässige, auf der unteilbaren Ethik bestehende und uneinsichtige farniente ersäufen wir in ihrem Biotop, verbrennen sie als Hexe, besser wir kreuzigen sie richtig schöngeistig romantisch und etwas pervers, alles gedeckt durch die Transmoralität der Simplifizierer, Resignierer, der Kleinmütigen und Abartigen, der moralischen Weicheier und der Neo-neu-plus-super-Überopportunisten.
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 15:08:04
      Beitrag Nr. 77 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.179.687 von farniente am 27.05.08 15:01:42:confused:

      Warum so kompliziert mit dem ersaufen???

      ich zumindestens brauche dich doch noch als illusion und beweis dafür, wie schön die welt sein könnte, wenn es nur genügend farnientes geben würde.
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 15:19:54
      Beitrag Nr. 78 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.179.773 von Nannsen am 27.05.08 15:08:04So waren sie schon immer, die Verfechter der Doppelmoral:

      Danke daß Du nicht den weiblichen Thomas Morus aus mir machen willst: die Glieder abschneiden und in die 4 Himmelsrichtungen als Beispiel und Warnung schicken.

      Die Vorstellung heute in diesem Thread ist echt reif für den Duden:

      Transmoral = Unausweichliche Doppelmoral.
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 16:06:36
      Beitrag Nr. 79 ()
      #66 farniente
      Deine Beweiskette bekommt dann einen leicht philosophischen touch, so nach dem Motto, wenn schon umfassende Gerechtigkeit nicht möglich ist, dann nehmen wir die Ungerechtigkeit die nicht von Lafontaine kommt.

      Ok, nehmen wir doch mal die Ungerechtigkeit, die von Lafontaine kommt (kommen wird)!

      Beleuchten wir doch mal aus ganz wenigen Perspektiven, was dieser Gauner dem Volk unterjubelt.

      Unbestritten zählt z.B. zu den Kernaussagen Lafontaines, die Steuerprivilegien abschaffen zu wollen.

      Diese Kernaussage erreicht das Volk. Hört sich ja auch gut an. Schließlich kommt ja die überwiegende Mehrheit des Volkes selten oder nie in den Genuß dieser Privilegien. Klar, dass aus Sicht dieser Bevölkerungsschicht, Lafontaines Absichten nur ein Akt der Gerechtigkeit ist. Nur Steuerschlupfloch-Privilegierte fahren den dicken Dienstwagen, während sie selber womöglich mit einem 12 Jahre alten Ford Focus durch die Kante juckeln müssen.

      Also \"Fisch bei die Butter\" ( wie Du selber schreibst) und weg mit den Privilegien. Das Volk verlangt nach Gerechtigkeit und Oskar unser Heilsbringer verspricht nicht nur, sondern setzt dies auch um.

      Stellt sich nur noch die Frage, ob Lafontaine wirklich ehrlich und vor allem gerecht ist, oder vielleicht doch nur als genialer Wahlkämper die niederen Instinkte der Massen anpeilt?

      Wer könnte eigentlich nach Umsetzung einer solchen politischen Absicht noch ein hochpreisiges Fahrzeug fahren? Einen um wieviel Prozent geringeren Absatz müßte Audi, BMW oder Mercedes danach verkraften? Wieviel Arbeitsplätze würde Lafontaine allein mit diesem einen allseits umjubelten Wahlversprechen vernichten?

      Das kann ich Dir sagen! Es wären nicht weniger als 50000.

      Was würde eigentlich passieren, wenn sich Deutschland bei einem Spitzensteuersatz von 50% plus x und hierzu eine Einkommensobergrenze von 60000€ jährlich genehmigt, so wie es Lafontaine dem Wähler verspricht?

      Würde nicht unweigerlich der Deutsche Facheinzelhandel endgültig in den bereits offenen Sarg geschaufelt?

      Was wäre mit dem Luxuxssektor allgemein? Eine Mio Arbeitsplätze würden vernichtet.

      Wie würden Konzernspitzen auf eine solche politische Umsetzung reagieren?

      Ganz einfach, sie würden einpacken und Deutschland verlassen.
      Wenn ich nur daran denke wieviel Arbeitsplätze allein in Frankfurt im Logistikbereich von Konzernen und da nur im Bankenbereich an Deutsche Menschen vergeben sind, die im Ergebnis einer einzigen Aufsichtsratssitzung von heute auf morgen ins Ausland verlagert werden könnten. Nicht unter zwei Mio Arbeitsplätze gingen alleine auf dieser Beschäftigungsebene mit Lafontaine als legitimen politischen Erben, wenn vom Volk gewählt verloren.

      Was würde aus dem Mittelstand? Betriebe mit bis zu 500 Angestellten, die schon bei der heutigen Deutschen steuerlichen Umgebung in Deutschland erheblichen Sachzwängen unterliegen.

      Wäre eine \"gerechte\"Lafontainsche Steuergetzgebung nicht der letzte Auslöser für einen Standortwechsel ins Ausland vieler socher Betriebe? Man kann nur erahnen in welchem Rahmen sich die Arbeitsplatzverluste bewegen würden.

      Welche Signale würde eine Lafontainsche Steuerpolitik an ausländisches Kapital senden?
      Kann sich hier jemand vorstellen, dass neben bereits vorhandener enorm hoher Arbeitskostenbelastung, dann zusätzlich noch Lafontainsche Steuergebung ausländische Investoren nach Deutschland lockt?

      Wie will Lafontaine mit seinem angekündigten Maßnahmebündel die mühsam geschaffenen Arbeitsplätze angesichts dieser Aussichten erhalten? Wie will er neue schaffen?
      Wie will dieser Mann das Deutsche unzufriedene Volk in eine bessere gerechtere Zukunft führen?

      Die Beispiele ließen sich tagfüllend so fortsetzen, was aber keinesfalls beabsichtigt ist.

      Ich denke, dass der Wähler aus seiner etwas abgewetzten aber relativ sicheren sozialen Hängematte heraus nicht vorschnell, möglicherweise beeinflußt durch seine momentane Stimmungslage, seine Kreuzchen unbedacht macht. Zuminest sollte der Wähler wissen, dass er sich auch verschlechtern kann.

      Ein Blender, wie Lafontaine ist diesbezüglich besonders gefährlich, versteht er es doch wie kein Anderer eingehüllt in die Plattitüden Gerechtigkeit und Ehrlichkeit, dem Volk seine Botschaften zu vermitteln.

      Warum klärt Lafontaine in seiner \"ehrlichen\" Absicht nicht über die Gefahren seiner Politikvorhaben auf?

      Ich halte es nicht für unredlich auf der Grundlage persönlicher Unzufriedenheit und oberflächlich durchdachter Einschätzungen, politsche Veränderungen zu wollen.

      Verhängnisvoll ist es aber aus dieser Situation heraus seine Stimme dem weitaus größerem Übel zu geben.

      Je länger ich über den Beitrag von ALLOKATION in #61 nachdenke, um so mehr kann ich mich mit seiner Forderung anfreunden.

      Wir Deutschen brauchen geschichtlich belegt, eigentlich immer einen selbstverordneten Denkzettel bis wir das schätzen können, was wir bereits hatten.

      Also meinetwegen, wählt eben die LINKE.

      Plus
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 16:24:14
      Beitrag Nr. 80 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.179.923 von farniente am 27.05.08 15:19:54:confused:

      Transmoral = Unausweichliche Doppelmoral.

      Mir ist eignetlich völlig egal was nach deiner meinung in den duden oder sonstwo hingehört.

      tatsächlich verstehe ich unter "unausweichlicher doppelmoral" die notwendige und naturgewollte normalität menschlichen verhaltens.

      Wir könnten nicht anders, selbst wenn wir es wollten.

      Wenn dein pabst z.b. als höchste autorität vieler menschen die abtreibung und die verhütung vehement ablehnt, während gleichzeitig millionen von kindern verhungern und viele millionen ein unwürdiges dasein ertragen müssen, ohne das diese oberste instanz gleichzeitig wirkungsvoll dagegen vorgeht, dann ist dies für mich normale, weil akzeptierte unausweichliche doppelmoral.

      Übrigens finde ich tatsächlich in der bibel und in der kirche die besten beispiele für die normale ,weil akzeptierte doppelmoral.

      Die versteher der politischen transmoral sind damit lediglich etwas realistischer, vielleicht auch nur etwas fortschrittlichwer als langsamere zeitgenossen.
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 17:41:42
      Beitrag Nr. 81 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.180.468 von Plus am 27.05.08 16:06:36Plus

      Interessant.

      Keine Rede mehr von einer politischen Grundsatzdiskussion, oder einer Wertedebatte, Du schwenkst um auf das, was Dein eigentliches Anliegen war: eine Wahlkampfrede gegen Lafontaine.

      Das macht es mir leicht zu antworten und geht schnell.
      Vermutlich hast Du noch nie ein Posting von mir gelesen, denn ich schreibe es fast täglich: Ich finde Die Linke uund Lafontaine und Gysi und den Rest, eigentlich zum Kotzen.

      Nur, nach Jahren der Ohnmacht des Wählers (denn wer kann sich so betrinken daß er aus Protest NPD wählt ? Oder was ist gewonnen wenn man FDP wählt und die machen den Hilfsmotor für eine andere Partei ?), hat man endlich die Chance Protest zu wählen.

      Nichtwählen ist keine Alternative, denn wenn nur noch dreihundert Leute zur Wahl gehen dann schimpfen sich SPD und CDU immernoch "Volkspartei".

      Der Inhalt des nichtvorhandenen Programms der Linken ist doch abgefrühstückt. Clowns die glauben daß sie Hunde zum Jagen tragen können und dann Jäger wären.
      Die Politprofis, die mit ihrer unsäglichen Unfähigkeit und Verlogenheit ein Volk in der Geiselhaft des Parteienwahlrechtes halten, die müssen einfach weg.

      Besinnung tut not.
      Die Linken sind lediglich der nützliche Idiot.

      Aber so wie die Diskussion hier läuft, so quasi "wir stricken uns mal eine Relativität zusammen unter der wir alles so drehen können wie wir wollen, das ist der perverse Ausdruck einer Gesellschaft die schon schweren Schaden genommen hat.

      Und dann noch der Papst, der darf nie fehlen wenn der Nachweis der eigenen Infantilität geführt wird, ja Herrgott Himmel wo unterscheiden sich solche Gehirnkarzynome von Lafontaine ?
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 18:14:29
      Beitrag Nr. 82 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.181.344 von farniente am 27.05.08 17:41:42hat man endlich die Chance Protest zu wählen.

      Ähm... wogegen Protest?
      Gegen eine linke CDU-SPD-Politik? Sicher nicht, im Gegenteil die LINKE ist die Fortsetzung der aktuellen Politik. Also nix mit Protest.

      Einzig gegen die FDP als Feindbild kann man mit der LINKEN protestieren. Wer das mag soll es tun. Ich mache es eher anders herum. Eben "Freiheit statt Sozialismus".
      Die schweizer SVP, das wäre mal eine nette Protestpartei.
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 21:34:03
      Beitrag Nr. 83 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.172.481 von HeWhoEnjoysGravity am 26.05.08 15:55:39"Ich könnte mir vorstellen, dass große Parteien mit dem Versprechen einen idealen Staat entwickeln zu lassen, die Wahl gewinnen können"

      Eine Partei, die behauptet, einen idealen Staat entwickeln zu wollen, zäumt das Pferd von hinten auf und ist nur lächerlich, aber nicht wählbar.
      Nicht die gewählte Partei entscheidet über den Charakter des Staates. Solange nicht zuerst die wirtschaftliche Basis geändert wird, bleibt der Charakter des Überbaus, des "Staates" der gleiche, egal von welcher Partei (die ja selber Teil dieses Überbaus ist) er gestellt oder dominiert wird. Das ist der Grund dafür, daß sich jede Partei nach der Wahl nicht nur nicht darum kümmert, was sie vor der Wahl versprochen hat, sondern sich gar nicht darum kümmern kann, selbst wenn sie es wollte. Es sind nur die Marionetten der wirtschaftlichen Basis.
      Aus diesem Grund führen die Regierungen Kohl, Schröder und Merkel gegenüber ihrem jeweiligen Vorgänger vollkommen nahtlos die Politik des langsamen Niedergangs weiter. Das wird bei der nächsten nicht anders sein.
      Seit Platons Zeiten sind deshalb alle guten Ideen, wie ein idealer Staat beschaffen sein müßte, reine Theorie, weil sie nicht verstanden haben, daß eine "antiideale" wirtschaftliche Basis keinen idealen Staat zuläßt.
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 21:49:15
      Beitrag Nr. 84 ()
      Ein "idealer Staat" kann weder auf einem privatkapitalistischen noch auf einem staatskapitalistischen (sozialistischen) Schneeballsystem aufgebaut werden.

      Der Lord hat´s verstanden. Jedes auf Zins und Zinseszins aufbauende Wirtschaftssystem ist zwangsläufig mit exponentiell zunehmenden Schwierigkeiten konfrontiert und hat nur eine begrenzte Lebensdauer bis zum Zusammenbruch.
      Das hat nichts mit guter oder schlechter Politik zu tun, sondern das ist reine Mathematik. Und der ist es vollkommen egal, welche Partei gerade am Ruder ist.
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 21:58:35
      Beitrag Nr. 85 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.181.344 von farniente am 27.05.08 17:41:42#81 farniente
      was Dein eigentliches Anliegen war: eine Wahlkampfrede gegen Lafontaine.


      Nein nein... ich wollte bestimmt keine Wahlkampfrede halten.

      Für eine solche Absicht bietet dieses Forum doch viel zu wenig Zuhörer und für Wahlkampfreden sind doch Politiker zuständig.

      Politiker bin ich nicht, könnte das auch nicht, wie ich einräumen muß. Es wäre mir unmöglich die für einen Poltiker geforderte Doppelmoral auszuleben. Mein wirklich dümmlicher Drang zur Ehrlichkeit wäre ein weiteres Haupthindernis für den Beruf als Politiker.

      Nein, ich bin nur ein verachtenswerter Nutznießer der Steuerprivilegien. Ja, ich gebs zu, ich bin ein Selbstständiger, der sich bestens als öffentliche Zielscheibe Lafontainescher Gerechtigkeitspolitik eignet.
      Mitarbeiter gibts auch noch, sodaß ich auch als Ausbeuter gelten muss.

      Insofern darf ich mich ungestraft über misslungene Deutsche Politik ereifern.

      Ich darf mir sogar die öffentliche Frage danach erlauben, warum ich für meine ausnahmslos männlichen Mitarbeiter regelmäßig Mutterschaftsgeld an den Staat abführen muß (kein Witz).

      Mit der gleichen Frage als Berufspolitiker bekäme ich augenblicklich die verbalen Keulen der politischen Gegner um die Ohren, die mich öffentlich kurzum zum Diskriminierer von Frauen abstempeln würden und schon nach kurzem politischen Meinungsstreit, wäre ich sicherlich ein Nazi, der Frauen nicht nur diskriminiert, sondern auch noch zu Gebarmaschinen dekradiert.

      Vielleicht nicht ganz so spitz, aber so in etwa funktioniert derzeit politisch basierende Deutsche demokratische Meinungsvielfalt. Von hier aus würde man nur noch einen kleinen Schritt hin zur Wertedebatte benötigen.

      Besinnung tut not.
      Die Linken sind lediglich der nützliche Idiot.


      Spätestens diese von Dir getätigte Aussage ist ein deutlicher Aufruf zur politischen Grundsatzdiskussion, die ich eigentlich anregen wollte.

      Möglicherweise hast Du die Zeit eine Wahlperiode der LINKEN gemütlich auszusitzen, sie als nützliche Idioten regieren zu lassen, bis das Volk zur Besinnung kommt.

      Ich hätte diese Zeit leider nicht, schon allein um den sicheren Fortbestand meiner beruflichen Selbstständigkeit und nicht nur nebenbei, die regelmäßige Tilgung der Hausbaukredite meiner Mitarbeiter.

      Ungeachtet dessen würde ich einige Deiner Ausführungen so unterschreiben.

      Plus
      Avatar
      schrieb am 27.05.08 22:09:39
      Beitrag Nr. 86 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.183.120 von Borealis am 27.05.08 21:49:15Zinseszins?:confused:

      gibt es seit hunderten von Jahren, ist von den Fuggers damals erfunden, ist wohl nicht so entscheidend
      wie dass Produktivität, Innovation und Lebensstandard schnell wachsen.
      Avatar
      schrieb am 28.05.08 08:11:46
      Beitrag Nr. 87 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.183.192 von Plus am 27.05.08 21:58:35Plus

      aus der vagen Beschreibung Deiner beruflichen Tätigkeit schließe ich daß Du zu denen gehörst, die den Karren ziehen.

      Aber umso größer müsste doch Dein Interesse sein daß in Deutschland eine radikale Umkehr in der Politik stattfindet.

      Aber dann kommen die Ängste:

      Eine Wahlperiode der Linken würdest Du nicht überstehen ?!??

      In letzter Konsequenz bedeutet eine solche Einstellung "Selbstmord aus Angst vor dem Tod".
      Es ist doch offensichtlich daß uns die "etablierten Parteien" immer schneller an den Abgrund führen. Für eine Umkehr mit diesen völlig verdorbenen Contergandemokraten (als Metapher gedacht, nicht als Beleidigung verstehen für die Opfer) ist keine Umkehr möglich.

      Der "point of no return" ist längst überschritten.
      Wer jetzt Angst hat vor einem Ende mit Schrecken, der wird ein Schrecken ohne Ende erleben, einen politischen Alptraum ohne Beispiel.

      Wer Mindestlöhne auf Hartzniveau einfordert, der programmiert Altersarmut, der kann mangels Steuereinnahmen seine Schulden nicht mehr bezahlen, der baut ein soziales Spannungsfeld auf von apokalyptischen Ausmassen.

      Die wirklich wichtigen Meldungen gehen ja vor lauter DSDS, No Angels und den Pampers der Amy Winehouse völlig unter. Selbst wenn wir sie lesen nehmen wir sie nicht mehr wahr.
      Das geht mir genauso.

      Ich habe letzte Woche eine winzige Meldung gelesen, registriert, Ablage. Und das, obwohl in dieser Meldung ein sozialer Sprengsatz verborgen war:
      Eine Studien hat festgestellt, daß die meisten "Reichen", reich also per Definition was in einem Single/Ehepaar - Haushalt als Netto zur Verfügung steht, nicht an absolutem Vermögen, in der Gruppe der Pensionäre ( nicht Rentner !!!) zu finden sind.
      Zum ersten mal wurden die Selbstständigen überflügelt.

      Lass Dir das mal auf der Zunge zergehen. Die Vasallen der Selbstbedienung, die Wandler im risikolosen Garten der leistungslosen Unkündbarkeit, haben mehr netto - und das als Pensionäre - als die Masse der Selbstständigen mit ihrem Ritt auf der Rasierklinge.

      Die Hydra vermehrt sich mit Faktor sieben. Auswüchse einer Politik die völlig problemlos mit den Apparatschiks von diktaturen verglichen werden kann.

      Es fällt mir schwer zu glauben daß Du als Geschäftsmann nicht strategisch denken können solltest. Wäre es so schlimm ausnahmsweise mal die Dame zu opfern (denke an Schach oder die Merkel und nicht an deine Frau) um nach einem Matt in drei Zügen eine neue Partie zu beginnen ?
      Avatar
      schrieb am 28.05.08 08:49:46
      Beitrag Nr. 88 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.826 von StockFactory am 25.05.08 23:11:36ja, denn es gibt keine alternative, die linke kommt der spd, wie sie mal war, am ehestens nah, das geschrei gegen die linken entbehrt jeder grundlage und ist der presse zuzuschreiben.
      Avatar
      schrieb am 28.05.08 09:01:22
      Beitrag Nr. 89 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.184.492 von curacanne am 28.05.08 08:49:46das geschrei gegen die linken entbehrt jeder grundlage und ist der presse zuzuschreiben.

      in dieser partei haben nach wie vor die ehemaligen sed- und stasimitglieder das sagen (bis auf lafo, den man sich sicher als zugpferd für westdeutschland ins boot geholt hat), das parteiprogramm spricht eine deutliche sprache, die parteifunktionäre sprechen genauso deutlich, wenn man nur genau hinhört und alles hat sich nur die presse aus den fingern gesogen? :rolleyes:

      wenn ich nicht selbst in deutschland wohnen würde, würde ich es euch regelrecht wünschen, dass diese leute mal die absolute mehrheit bekommen.... :(
      Avatar
      schrieb am 29.05.08 00:51:37
      Beitrag Nr. 90 ()
      stern.de - 28.5.2008 - 16:58

      URL: http://www.stern.de/politik/deutschland/621869.html

      Die starke Linke der SPD

      Von Hans Peter Schütz

      Ihre Fans halten sie für den "letzten Mann der Sozialdemokratie". Die SPD-Linke Andrea Nahles hat die Nominierung von Gesine Schwan eingefädelt, manch einer sieht in ihr schon die heimliche SPD-Chefin. Die machtbewusste Nahles ist der aufstrebende Star der Sozialdemokraten.

      Eines Tages wird sie SPD-Vorsitzende werden. Prophezeien viele der Genossin Andrea Nahles. Oder ist sie es vielleicht heute schon, obwohl sie laut Parteistatut nur stellvertretende Vorsitzende ist, überdies eine von dreien?

      Kanzlerin Angela Merkel jedenfalls scheint diese Frage zuweilen zu bejahen. In Sorge ums arg gestörte innere Klima der Großen Koalition stöhnte sie jetzt auf der CDU/CSU-Fraktionssitzung: "Manchmal weiß man gar nicht mehr, wen man morgens anrufen soll. Am besten gleich Frau Nahles?" Aus der Sicht der Nahles-Bewunderer ein verständlicher Seufzer. Gilt sie doch für ihre Fans als der "letzte Mann der Sozialdemokratie" - wie dies die Partei-Ikone August Bebel einst über die Genossin Rosa Luxemburg gesagt hat.

      Mannhaft war jetzt wieder ihr Auftritt, als die SPD-Führung darum stritt, ob die Partei noch einmal einen ausdrücklichen Beschluss gegen eine Koalition mit der Linkspartei formulieren müsse. "Wir haben schon einen Beschluss. Das muss reichen," erklärte sie forsch. Das war eine klare Kampfansage an Franz Müntefering, der vom amtierenden Vorsitzenden Kurt Beck genau dies verlangt und mit einer gezielten Bosheit gegen Beck propagiert hatte. "Die politische Führung unseres Landes ist weitgehend vakant."


      Als "Königsmörderin" beschimpft

      Dass die 38-Jährige so massiv Front machte gegen den früheren SPD-Chef Müntefering, ist kein Zufall. Sie war es, die sich im Oktober 2005 im Parteivorstand per Kampfabstimmung eine Mehrheit fürs Amt der Generalsekretärin holte. "Münte" hatte seinen langjährigen Strippenzieher Kajo Wasserhövel für den Job vorgesehen. Wütend warf er daraufhin den Parteivorsitz hin.

      Ausgerechnet jene Frau hatte Müntefering vorgeführt, die er zu ihren Zeiten als Juso-Vorsitzende einst selbst gefördert hatte. Damals galt sie als brillantes Nachwuchstalent der SPD und er unterstützte sie sogar gegen den Willen Gerhard Schröders, der wenig von ihr hielt. "Königsmörderin" schimpften die Müntefering-Anhänger nun 2005 und waren erst recht wütend, als Nahles anschließend auf die Kandidatur als Generalin verzichtete.

      Auf ihre Loyalität kann sich keiner in der SPD rundum verlassen. Das musste vor einem Jahrzehnt Oskar Lafontaine erfahren, den Nahles erst als "Gottesgeschenk" für die SPD schier angebetet hatte, dann aber als Parteischande beschimpfte. Die Erfahrung, dass sie machttaktisch schwer berechenbar ist, bleibt auch Beck nicht erspart. Er hatte Nahles vergangenes Jahr als führende Parteilinke auf den Platz einer stellvertretenden SPD-Chefin gehievt. Das allerdings hinderte sie nicht, klammheimlich gegen Becks ursprünglichen Willen Gesinde Schwan systematisch auf die Position der SPD-Kandidatin fürs Amt des Bundesvorsitzenden zu manövrieren.

      Beck dürfte die Aktion eigentlich nicht überrascht haben. Lange genug kennt er schließlich Andrea Nahles, die politisch schon in Rheinland-Pfalz immer wieder Front gegen ihn gemacht hat. Erst seit er ihr vor der Bundestagswahl 2005 einen sicheren Listenplatz besorgt hatte, besserte sich die Beziehung. So war es Nahles, die sich mit aller Kraft und ihren SPD-Linken hinter Beck stellte, als der zum Unwillen der restlichen Parteispitze eine Verlängerung des Arbeitslosengeldes für ältere Arbeitnehmer durchsetzte. Das passte in ihre Linie. Von Anfang an hatte sie Gerhard Schröders "Agenda 2010" als parteischädigendes Projekt bezeichnet.

      "Wir alle sind Menschen"

      Selbst die Männer an der Spitze der SPD haben es also nicht leicht mit Nahles. Als Müntefering den Parteivorsitz hinwarf, bedauerte sie zwar seinen Rückzug aus der ersten Reihe der SPD. Aber sie sagte damals einen Satz, der auch die Kriterien ihrer eigenen politischen Karriere beschreiben dürfte: "Wir alle sind Menschen und kommen manchmal an eine Weggabelung, an der wir entscheiden müssen, was das Wichtigste im Leben ist."

      In ihrem politischen Leben steht inzwischen sehr wohl die Kooperation mit der Linkspartei auf dem Fahrplan ihres weiteren politischen Lebens. Natürlich bei der Bundespräsidentenwahl im nächsten Jahr. Noch nicht am Tag der Bundestagswahl 2009, aber spätestens am Tag danach. Dann wird sie auch wieder mit dem Politiker reden, über den sie einmal gesagt hat: "Diesem Mann würde ich nie mehr folgen." Gemeint war Oskar Lafontaine, von dem sie sich einmal brüsk abgewendet hat, aber sich heute nicht mehr schriftlich festlegen möchte.

      Er könnte ja aus ihrer Sicht wieder zum "Gottesgeschenk" für die SPD werden. Zumindest dann, wenn er bei der Rückgewinnung der Macht durch eine rot-rote-grüne Koalition behilflich sein könnte. Wenn ihr dafür dann "Umfallen" vorgeworfen würde, sie nähme es hin. Denn nur ein Vorwurf, so hat sie einmal eingestanden, würde sie wirklich treffen: "Dass es mir nicht um den Erfolg der SPD geht. Denn darum geht es mir eigentlich immer." Und das könnte auch die Garantie für einen weiteren politischen Aufstieg sein.

      ;)

      Ich persönlich finde sie durchaus useable für das Vorantreiben zum Bündnis SPD/LINKE

      Eines muss man bedenken, man könnte sogar in dieser Konstellation SPD/LINKE regierungsfähig sein, ohne den ganzen anderen schwarz-gelben Sondermüll.

      Ich würde sogar schon fast drauf wetten, dass es letztlich so kommen wird ! :D
      Avatar
      schrieb am 29.05.08 14:53:59
      Beitrag Nr. 91 ()
      Die Macht der Linken
      Thread: Die Macht der Linken
      Avatar
      schrieb am 29.05.08 15:37:20
      Beitrag Nr. 92 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.192.206 von StockFactory am 29.05.08 00:51:37In "Hart aber fair" wurde die Nahles von Plasberg aber ganz schön als sogenannte "Königsmörderin" vorgeführt. 3 SPD_-Vorsitzende soll sie abgesägt haben.
      Aber sie hat steif und fest behauptet bei der nächsten Bundestagswahl nicht mit der "Neuen Linken" eine Koalition einzugehen. Das kann ich noch nicht glauben, da die Linken der SPD doch den Programmen der Neuen Linken nahe stehen.Man kann gespannt sein.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 30.05.08 12:11:57
      Beitrag Nr. 93 ()
      Die SPD wird mit der Linkspartei auch auf Bundesebene eine Koalition eingehen, wenn sich dazu die Gelegenheit ergibt. Sie tun es bereits auf Landesebene und da ist es nur ein kleiner Schritt bis hin zum Bundestag. Das ist kein Geheimnis und war schon vor der Aufstellung Gesine Schwans abzusehen. Die Nominierung Schwans ist quasi nur ein kleiner Stimmungstest. Als Nahles merkte wieviel Wind ihr da entgegenbläst, hat sie sich gleich um 180° gedreht. Aber wir wissen ja, wie schnell Meinungen sich in der SPD ändern können.
      Avatar
      schrieb am 01.06.08 20:38:15
      Beitrag Nr. 94 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.175.647 von StockFactory am 27.05.08 01:03:29Da sind wir gleich wieder an dem Punkt von gerade, wo die bewusstseinsändernde Erziehung des einzelnen Menschen ansich so fokussiert werden müsste, dass letztlich die Erkenntnis erreicht wird, die wahren von den falschen Bedürfnissen zu unterscheiden, um somit eine gewisse Effektivität im Denken zu erzielen. Das Paradies auf Erden wird dadurch nie entstehen und schon garnicht durch Politik oder gar religiöse Weltanschauungsversuche. Wie gesagt, der Mensch ist von Natur aus schlecht, aber durchaus therapierbar in seinem Denken und Handeln !

      Hört sich an, als wolltest Du den "neuen Menschen" erschaffen -mit Hilfe von Gehirnwäsche, Propaganda, staatlicher Schule/ Schulpflicht. Gentechnik wäre auch noch eine Option...
      Du bist ganz schön gruselig, StockFactory...
      Avatar
      schrieb am 01.06.08 21:03:52
      Beitrag Nr. 95 ()
      Einige wenige sind von Natur aus gut, einige wenige sind von Natur aus schlecht.
      Die Mehrheit ist irgendwo dazwischen. Gute Erziehung und ein gutes System (Staat) machen aus ihnen gute Menschen.

      Es ist unzweifelhaft wünschenswert zwischen gut und schlecht, zwischen richtig und falsch unterscheiden zu können.

      Das muss jeder lernen und üben. Die meisten Menschen können das nicht selbstständig durch Beobachtung und mithilfe von Logik lernen, sondern müssen gelehrt werden. Jeder ist natürlich darin frei, das gelehrte anzunehmen oder zu verwerfen, aber in einem idealenen Staat würde (überwiegend) das Richtige und somit auch das für den Einzelnen Nützliche gelehrt werden.

      Keine Ahnung, ob das für ein Paradies auf Erden reicht, aber ohne das hat man eine Hölle auf Erden.
      Avatar
      schrieb am 01.06.08 21:04:00
      Beitrag Nr. 96 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.203.701 von Sexus am 30.05.08 12:11:57Die SPD handelt auch nicht aufgrund einer Meinung oder gar festen Überzeugung oder Wertesystem sondern allein aufgrund von Machtgier und Selbsterhalt. Die ganze Geschichte der SPD belegt das.
      Avatar
      schrieb am 01.06.08 22:52:43
      Beitrag Nr. 97 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.213.968 von HeWhoEnjoysGravity am 01.06.08 21:03:52und ein gutes System (Staat) machen aus ihnen gute Menschen.

      Ja doch. Du bist genauso gruselig wie StockFactory. :)
      Avatar
      schrieb am 01.06.08 23:11:35
      Beitrag Nr. 98 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.213.968 von HeWhoEnjoysGravity am 01.06.08 21:03:52Du stellst ich hier auf eine Stufe, die dir nicht zukommt, das ist ein aristokratisches Weltbild. Damit könnte man (zur Not) leben, aber wer gibt dir das Recht zwischen Gut und Böse oder Nützlich und Unnütz zu unterscheiden?

      Klar spielst du auf Plato an, im Prinzip wäre das auch so korrekt, es gibt da aber einen Haken und der liegt in der moralischen Integrität der Herrschenden.
      Avatar
      schrieb am 02.06.08 08:04:11
      Beitrag Nr. 99 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.213.905 von knudolf am 01.06.08 20:38:15Hört sich an, als wolltest Du den "neuen Menschen" erschaffen -mit Hilfe von Gehirnwäsche, Propaganda, staatlicher Schule/ Schulpflicht. Gentechnik wäre auch noch eine Option...
      Du bist ganz schön gruselig, StockFactory...


      :laugh::laugh:

      Du solltest nicht soviel Science-Fiction schauen .. hier geht es lediglich darum die Menschen zu sensibilisieren, sich den momentanen politischen Gegebenheiten zu stellen und vielleicht nicht zu allem Ja und Amen zu sagen. Die Einzigen die momentan mit uns erfolgreich Gehirnwäsche betreiben sind auch die Medien und die dazugehörigen Antagonisten - wie du siehst, bist auch Du scheinbar manipulierbar und dazu nicht mal einsichtig ! ;):rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.06.08 13:51:41
      Beitrag Nr. 100 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.214.852 von StockFactory am 02.06.08 08:04:11Jetzt nennst Du es "sensibilisieren". Gerade eben hast Du es noch "erziehen" genannt:

      Da sind wir gleich wieder an dem Punkt von gerade, wo die bewusstseinsändernde Erziehung des einzelnen Menschen ansich so fokussiert werden müsste, dass letztlich die Erkenntnis erreicht wird, die wahren von den falschen Bedürfnissen zu unterscheiden, um somit eine gewisse Effektivität im Denken zu erzielen. <...> Wie gesagt, der Mensch ist von Natur aus schlecht, aber durchaus therapierbar in seinem Denken und Handeln !

      Aber egal, wie Du es nennst; Mit Deiner Ansicht, dass eine Elite die Fähigkeit besitze, "die wahren von den falschen Bedürfnissen zu unterscheiden" und -die MACHT ergreifen müsse, um die noch nicht erleuchtete, stumpfsinnig für den Erwerb profaner weltlicher Konsumgüter/Vermögen vor sich hin wirtschaftende "Masse" zu ihrem eigenen Glück zu "erziehen", bist Du bei den Linken bestens aufgehoben.
      Avatar
      schrieb am 02.06.08 14:33:39
      Beitrag Nr. 101 ()
      #97 Also ich finde Menschen gruseliger, die Unrecht und Bosheit nicht bekämpfen wollen. Man tut den Menschen doch nichts gutes, wenn man sie schlecht sein läßt.

      #98 > Du stellst ich hier auf eine Stufe, die dir nicht zukommt, das ist ein aristokratisches Weltbild.
      Die Frage ist nur, ob ich Recht habe oder nicht. "aristokratisches Weltbild" kann leicht falsch verstanden werden. In seiner ursprüngliche Wortbedeutung "Herrschaft der Besten" ist Aristokratie prinzipiell wünschenswert (besonders gute und fähige Menschen sollen herrschen), nicht aber, wenn man darunter eine Adelaristokratie oder Priesteraristokratie meint (wenn Macht sich also alleine aus einer Gruppenzugehörigkeit ohne höhere Rechtfertigung herleitet).

      ... In der klassischen Verfassungstypenlehre des Aristoteles die Herrschaft der Besten der Tugend nach oder der Tüchtigkeit nach. Im Gegensatz dazu steht nach Aristoteles die Oligarchie (wörtlich: Herrschaft Weniger) die Machtausübung durch eine Minderheit, die die Macht an sich gerissen hat und den eigenen Vorteil sucht. ... http://de.wikipedia.org/wiki/Aristokratie

      > ... wer gibt dir das Recht zwischen Gut und Böse oder Nützlich und Unnütz zu unterscheiden?
      Jeder unterscheidet pausenlos zwischen gut und böse (ist mir XYZ sympathisch?) oder nützlich und unnütz (soll ich das jetzt machen?).

      Je nachdem welche Macht und welchen Einfuß man hat, kann das allerdings unterschiedliche Auswirkungen haben. Aus diesem Grund sollten nur Menschen mit einer möglichst objektiven und realistischen Weltsicht, sowie der Fähigkeit möglichst sicher und objektiv richtig zwischen gut (richtig) und böse (falsch) unterscheiden zu können Macht bekommen. Wenn man korrupte und/oder dumme Menschen an die Macht läßt, dann muss das schief gehen.

      > ... es gibt da aber einen Haken und der liegt in der moralischen Integrität der Herrschenden.
      Die Herrschenden sollten möglichst gut und moralisch integer sein.

      Übrigens ein gutes Beispiel, warum man nicht so ohne weiteres mit Schlagworten wie z.B. "Aristokratie" arbeiten sollte. "Aristokratie" ist nur ein unscharf definiertes Wort (siehe Wikipedia-Link) und die meisten denken nur irgendwie an "Adel" (ich musste übrigens auch erst nachschlagen), wohingegen z.B. die Aussage "Die Herrschenden sollten möglichst gut und moralisch integer sein." viel klarer und offensichtlich weitgehend korrekt ist.
      Avatar
      schrieb am 02.06.08 19:26:38
      Beitrag Nr. 102 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.217.887 von HeWhoEnjoysGravity am 02.06.08 14:33:39#97 Also ich finde Menschen gruseliger, die Unrecht und Bosheit nicht bekämpfen wollen. Man tut den Menschen doch nichts gutes, wenn man sie schlecht sein läßt.

      Mensch, Du wirst ja immer gruseliger, HeWhoEnjoysGravity!

      Gegen das Bekämpfen von Unrecht und Bosheit habe ich absolut nix.
      Im Gegenteil.
      Allerdings nicht wie Du, -mit Hilfe von erziehender Propaganda, Gehirnwäsche oder irgendwann vielleicht sogar prophylaktischen chirurgischen Hirn-Eingriffen, sondern immer nur durch konsequente BESTRAFUNG von Verbrechern, Sicherheitsvorkehrungen (Bewaffnung, Alarmanlagen etc.).

      Ich will nicht die Menschen einem bestimmten System anpassen, wie es die Linken stets versuchen, sondern umgekehrt: Ich will eine Gesellschaft, die sich den Bedürfnissen der Menschen anpasst; Die Menschen sollen sich ihre jeweilige Gesellschaft direkt und lokal selbst bauen. Das soll keine sich für "weise" haltende zentralstaatliche Elite für sie erledigen, die glaubt, besser als ihre Untertanen zu wissen, welche "richtigen Bedürfnisse" sie haben und -befriedigen sollten, um glücklich zu werden.

      Sobald die Chirurgie technisch so weit ist, müsstest Du eigentlich dafür sein, allen Menschen prophylaktisch die jeweiligen Hirnbereiche für "stehlen", "morden", "unterdrücken" also mit einem Wort: "Aggression" zu amputieren.
      Im Moment haben wir zu diesem Zweck ja leider nur Propaganda und "Erziehung" zur Verfügung.

      So verlockend ich die Vorstellung finde, dass damit vermutlich auch die derzeit herrschende Kleptokratie beendet wäre, so gruselig fände ich doch die Vorstellung, nur noch von lieb grinsende Zombies umgeben zu sein.
      Für mich ist diese Propaganda und "Pädagogik", die Dir und StockFactory vorschweben, bereits genauso gruselig, wie es deren Fortführung -der chirurgische Gehirneingriff wäre.
      Avatar
      schrieb am 03.06.08 01:12:46
      Beitrag Nr. 103 ()
      Kommen wir mal wieder auf das eigentliche Thema zurück ... ;)

      Afghanistan
      Armut
      Auslandseinsätze
      Bildung
      Datenschutz
      Energie
      Europa
      Familienpolitik
      Frieden
      Gesundheit
      Gleichstellung
      G8
      Hartz IV
      Integration
      Klimaschutz
      Kommunale Selbstverwaltung
      Mindestlohn
      Ostdeutschland
      Pflege
      Privatisierung
      Rechtsextremismus
      Rente
      Verbraucherschutz
      Wirtschaftspolitik

      http://die-linke.de/politik/themen/positionen_a_z/


      Was sagen die anderen Parteien denn zu diesen Themen ? :confused:

      Was ich gut finde ...

      Bildung

      Bildung und Ausbildung sind Investitionen für die Zukunft. Deshalb nehmen wir nicht hin, dass Bildungszugang und -erfolg in Deutschland in hohem Maße von sozialer Herkunft und dem Geldbeutel der Eltern abhängen.


      Wir fordern:

      - Gebührenfreiheit in der vorschulischen Bildung, in Schule, Lehre und Hochschule für alle.
      - Stärkung der frühkindlichen Förderung: Weiterer Ausbau der Kindertagesstätten zu Bildungs-einrichtungen und Erleichterung des Zugangs zu ihnen.
      - Rechtsanspruch auf Bildung, Erziehung und Betreuung von Geburt an.
      - Überwindung des gegliederten Schulsystems hin zu einer Gemeinschaftsschule für alle bis mindestens Klasse 8.
      - Individuelle Förderung statt Auslese.
      - Schaffung eines Netzes von Ganztagsangeboten und Ganztagsschulen.
      - Lebenslanges Lernen sichern: Weiterbildung für alle ermöglichen.
      - Jedem Schulabgänger, jeder Schulabgängerin einen Ausbildungsplatz. Wer nicht ausbildet, soll zahlen.
      Avatar
      schrieb am 03.06.08 17:50:11
      Beitrag Nr. 104 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.223.016 von StockFactory am 03.06.08 01:12:46kommen wir zuvor noch einmal kurz zu Deiner Forderung nach "Erziehung des einzelnen Menschen <...> dass letztlich die Erkenntnis erreicht wird, die wahren von den falschen Bedürfnissen zu unterscheiden" zurück ;) :

      Ich zumindest will meine Kinder selbst erziehen bzw. -selbst darauf achten, welches Umfeld ihnen zur Verfügung steht, um ihre charakterlichen, geistigen und körperlichen Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln.
      Wer sich das nicht zutraut, kann von mir aus seine Kinder freiwillig den staatlichen Erleuchteten zur Charakterformung übergeben.

      Von Staatserziehungs-Phantasien halte ich gar nichts und finde sie, wie gesagt, als alter Ost-Schüler (Staatsbürgerkunde, Wehrsport, Fahnenappell, Fackelzüge, FDJ-Propaganda) gruselig.

      Aber diese Staats-Erziehung läuft ja bereits in Deinem und HeWho...`s Sinne:
      Vor kurzem wurde eine Familie für mehrere Tage von Jugendamt (=Erleuchtete, die die "wahren von den falschen Bedürfnissen unterscheiden" können) ihr Säugling weggenommen, weil sich die Eltern den Scherz erlaubt haben, das Kind bei Ebay zum Verkauf anzubieten.
      Sicherlich ein grandioses Trauma für den Säugling (!!), seinen Eltern für mehrere Tage gewaltsam entrissen zu werden...

      Ebenso faszinierend finde ich, was die Schüler im Unterricht von erleuchteten Staatsdienern an sozialistischer Propaganda eingetrichtert bekommen.
      Wenn es nun zufällig die nationalsozialistische Interpretation von "wahren und falschen Bedürfnissen" wäre, was die Kinder dort lernen; -wärst Du dann immer noch dafür, erleuchtete Staatsdiener zu Erziehern der Bevölkerung zu machen?
      Avatar
      schrieb am 03.06.08 18:06:10
      Beitrag Nr. 105 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.223.016 von StockFactory am 03.06.08 01:12:46"Kommunale Selbstverwaltung" finde ich sehr gut.

      Allerdings lassen sich bei wirklicher kommunaler Selbstverwaltung (wie z.B. in der Schweiz vor 40 Jahren) die meisten der anderen Punkte auf der Liste kaum durchsetzen.

      Linke Politik (flächendeckender Mindestlohn, Steuer"gerechtigkeit" etc.) funktioniert immer nur mit Hilfe eines starken Zentralstaates.

      Vor die Wahl gestellt: echte kommunale Selbstverwaltung (d.h. echte Demokratie, die Menschen bestimmen selbst über ihr Schicksal vor Ort) oder zentrale Zwangsbeglückung und -Erziehung (falls die Menschen lokal nicht die von den Linken erhoffte Politik betreiben), werden sich Linke stets für die zentralstaatliche Diktatur entscheiden, wenn auch nur "für eine Übergangsphase", während der das Volk so erzogen werden soll, dass sie danach in der Lage sind, sich kommunal so selbst zu verwalten, wie es den Linken vorschwebt.
      Wenn die Menschen dann immer noch nicht nach dem linken Gerechtigkeitsverständnis lokal Politik betreiben, wird die kommunale Selbstverwaltung halt wieder entzogen, bis die Dummerchens irgendwann richtig erzogen sind.
      Avatar
      schrieb am 03.06.08 19:31:02
      Beitrag Nr. 106 ()
      Lass gut sein knudolf.

      Du wirst nichts erreichen mit Deinen richtigen Argumenten. Ist nur Zeitverschwendung.

      Die übergewichtigen verhätschelten Wohlstandskinder aus dem Westen haben das wovon Sie träumen niemals real erleben müssen.

      Deren Hirngespinste verfliegen nur wenn Sie durch Verlust von Freiheitsrechten, erlebte Mangelwirtschaft und und und, mal lange selbst betroffen sind, so wie wir es waren.

      Wenn selbst der Threaderöffner als ein Unternehmer ( wobei ich nicht glaube, dass er tatsächlich ein Unternehmer ist) bereitwillig durch Eintritt zu den LINKEN seine unternehmerisches Schaffen schwächen möchte (wir hatten 90% steuern), dann soll es eben so sein.

      Schlimm ist eigentlich, dass dieser Threadbeginner nicht nur Opfer seiner Träume ist, sondern vielmehr auch noch nach der Schaufel ruft, womit er sein eigenes Grab schaufeln möchte.

      Es ist wie es immer ist! Das Leben treibt seltsame und gelegentlich auch mal perverse Blüten.
      Avatar
      schrieb am 03.06.08 19:31:03
      Beitrag Nr. 107 ()
      Lass gut sein knudolf.

      Du wirst nichts erreichen mit Deinen richtigen Argumenten. Ist nur Zeitverschwendung.

      Die übergewichtigen verhätschelten Wohlstandskinder aus dem Westen haben das wovon Sie träumen niemals real erleben müssen.

      Deren Hirngespinste verfliegen nur wenn Sie durch Verlust von Freiheitsrechten, erlebte Mangelwirtschaft und und und, mal lange selbst betroffen sind, so wie wir es waren.

      Wenn selbst der Threaderöffner als ein Unternehmer ( wobei ich nicht glaube, dass er tatsächlich ein Unternehmer ist) bereitwillig durch Eintritt zu den LINKEN seine unternehmerisches Schaffen schwächen möchte (wir hatten 90% steuern), dann soll es eben so sein.

      Schlimm ist eigentlich, dass dieser Threadbeginner nicht nur Opfer seiner Träume ist, sondern vielmehr auch noch nach der Schaufel ruft, womit er sein eigenes Grab schaufeln möchte.

      Es ist wie es immer ist! Das Leben treibt seltsame und gelegentlich auch mal perverse Blüten.
      Avatar
      schrieb am 03.06.08 19:43:12
      Beitrag Nr. 108 ()
      "Darf man als überzeugter Kapitalist trotzdem DIE LINKEN wählen?"

      Andere als Linke wird es ja zum Glück auf den Wahlzetteln bald nicht mehr geben.
      Avatar
      schrieb am 03.06.08 23:09:32
      Beitrag Nr. 109 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.229.848 von Borealis am 03.06.08 19:43:12Liegst du schon im Bett und träumst süß?
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 04.06.08 08:20:52
      Beitrag Nr. 110 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.229.724 von Plus am 03.06.08 19:31:02Grundsätzlich gibt es nur 2 Optionen !

      Entweder LINKS oder halt RECHTS ... dazwischen gibt es nichts, auch wenn du es vielleicht immer so siehst. Außendarstellung nicht gleich Innendarstellung

      Deiner Argumentation nach, kann ich dich also eher zum rechten Flügel zählen ? Ist es das, was du als politischen Maßstab in Deutschland für die Zukunft siehst ?

      Im Endeffekt schauffelst du nämlich dein eigenes Grab und nicht ich ! ;)
      Avatar
      schrieb am 04.06.08 12:04:06
      Beitrag Nr. 111 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.228.986 von knudolf am 03.06.08 18:06:10Absolut richtiges Posting.

      Es geht nichts bei einer linken Ideologie ohne einen starken Zentralstaat der jeden Tag aufs neue die achso tollen Ideale dem Volk eintrichtert. Letzlich sind die Leute nämlich nicht blöd und merken ganz schnell das da was nicht stimmt und gegen das eigene Rechtsempfinden passiert. Diese Zwangsbeglückung konnte, wie in der DDR gesehen, nur eine Zeit genau dadurch aufrecht erhalten werden, da letzlich in allen Kommunen oder wichtigen Schaltstellen Parteisekretäre oder Spitzel den Leuten auf die Finger schauten und kloppten. Tolle Erziehung!
      Avatar
      schrieb am 04.06.08 12:17:20
      Beitrag Nr. 112 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.223.016 von StockFactory am 03.06.08 01:12:46Gut, dann nehmen wir die Bildung.

      Die Linkspartei steht mit ihren Forderungen nicht allein da. Von CDU über FDP und Grüne bis hin zu den Grünen sind sich alle einig, daß hier reformiert werden muß. Und diese geben auch etwas detailiertere Ideen von sich statt -vielleicht plakative- aber dennoch plumpe Parolen. In der Tat haben CDU, FDP, Grüne wie auch SPD sowas in ihrem Programm stehen. Die Linkspartei hingegen hat gar kein Programm.

      Gehen wir etwas näher drauf ein und nehmen die Ganztagsbetreuung: Optimal, um nicht nur die Entwicklung von Kindern unter Gleichaltrigen zu fördern, sondern es ebenso Familien -und im besonderen Alleinerziehenden- zu ermöglichen, ein (weiteres) Einkommen zu erwirtschaften, unabhängiger zu werden und so letztendlich den Staat und damit den Steuerzahler zu entlasten. Womöglich drückt das zwar die Kosten-Nutzen-Realtion hinsichtlich der GEZ-Gebühren, aber dieses Manko bin ich bereit in Kauf zu nehmen.


      Gebührenfreiheit:

      Seltsam, daß sowas ausgerechnet von der Linkspartei kommt. Sind sie es doch die in Berlin die Gebühren für Kitas auf bis zu 70 Euro angehoben haben.
      Mache ich ihnen weniger zum Vorwurf, wenngleich die Verteuerung doch extrem ist. Verwerflich ist dabei, daß sie etwas vollkommen anderes versprochen haben.
      Punkt ist, daß das Bildungssystem verbessert werden muß. Eine bessere Ausstattung wie auch mehr Personal sind nötig. Soviel ist klar. Aber woher nehmen? Von den "Reichen", zu denen -soviel ließen die Sozialisten wissen- jeder gehört, der mehr als 60.000 Euro brutto verdient? Das kann schon eine Oberschwester sein, die vielleicht selbst Kinder hat. Das kann nicht wirklich der Weg sein. Wenn erzielt man mehr durch andere Einsparungen, wie etwa indem Ämter mehr Druck ausüben auf Arbeitsunwillige. Es kann ja nicht angehen, daß sich ein heute 23jähriger erfolgreich mit allen möglichen Ausreden seit Jahren vor Arbeit drückt und Alleinerziehende, Familien oder generell Arbeiter dafür bezahlen sollen. Das würde viel Geld verfügbar machen und zudem noch das richtige Signal setzen.

      Einheitsschule:

      Ich habe einige Lehrkräfte in meinem näheren Bekanntenkreis und kenne mich daher etwas mit der Themtik aus. Allesamt stellen sich gegen eine "Gemeinschaftsschule". Das Problem ist, daß dort jedes Kind in eine Schublade gesteckt wird. Individuelle Stärken und Schwächen werden kaum bis gar nicht berücksichtigt. Im Gegenteil ist der Lehrer dazu gezwungen, sich am schwächsten Glied der Kette zu orientieren und begabtere Schüler liegen zu lassen.
      Sie alle stehen hinter einem dreigliedrigen Schulsystem, meinen aber auch wie ich, daß die heutige Hauptschule besonderer Förderung bedarf. Hier muß es weitreichendere Angebote oder besser verpflichtende Kurse im Bereich der Sprache Deutsch (etvl. Englisch) wie auch Mathematik geben.


      Wenn man diese Dinge umsetzt, muß auch keiner Strafe in Form einer Ausbildungsplatzabgabe zahlen. Überhaupt eine blödsinnige, dafür immer wieder auftauchend bei den Linken, andere für ihr Versagen zahlen zu lassen.
      Schüler und Schülerinnen müssen, wenn sie erfolgreich in einem Unternehmen arbeiten wollen, ein gewisses Mindestmaß an Bildung mitbringen. Du kannst niemanden an eine Maschine stellen, der nicht mal bis drei zählen kann, ohne Pause zu machen. Das wäre verantwortungslos und insgesamt für alle Arbeitnehmer schädlich.


      Als Fazit kann man sagen, daß solche "Forderungen", wie auch sonst alles bei den Linken ganz nett klingen mag, aber einer näheren Betrachtung einfach nicht standhält.
      Avatar
      schrieb am 04.06.08 12:26:03
      Beitrag Nr. 113 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.229.724 von Plus am 03.06.08 19:31:02Deren Hirngespinste verfliegen nur wenn Sie durch Verlust von Freiheitsrechten, erlebte Mangelwirtschaft und und und, mal lange selbst betroffen sind, so wie wir es waren.

      Wenn selbst der Threaderöffner als ein Unternehmer ( wobei ich nicht glaube, dass er tatsächlich ein Unternehmer ist) bereitwillig durch Eintritt zu den LINKEN seine unternehmerisches Schaffen schwächen möchte (wir hatten 90% steuern), dann soll es eben so sein.

      Schlimm ist eigentlich, dass dieser Threadbeginner nicht nur Opfer seiner Träume ist, sondern vielmehr auch noch nach der Schaufel ruft, womit er sein eigenes Grab schaufeln möchte.



      Es ist das Dilemma vieler, daß sie erfolgreich im Leben waren und so einen gewissen Reichtum anhäufen konnten, andererseits aber nicht als "Reiche" gesehen werden wollen. Sie fühlen sich dabei unwohl und sehen ihre vermeintliche Rettung in der Flucht zu einer eventuell sogar extremistischen Organisation. So können sie vor sich und anderen die Fassade des Gutmenschen aufrecht erhalten. So ganz selbstlos und beinahe ritterlich fühlt man sich doch erst richtig wohl, wenn man morgens in den Spiegel blickt. Links und reich, ja das ist wie ein Lottogewinn.
      Avatar
      schrieb am 04.06.08 14:30:10
      Beitrag Nr. 114 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.232.485 von StockFactory am 04.06.08 08:20:52Grundsätzlich gibt es nur 2 Optionen !

      Entweder LINKS oder halt RECHTS ... dazwischen gibt es nichts, auch wenn du es vielleicht immer so siehst. Außendarstellung nicht gleich Innendarstellung


      Das sehe ich ähnlich (redeste nicht mehr mit mir?).
      Wobei echte Rechte heutzutage nur sehr spärlich gesät sind
      (Nationalsozialisten sind nach meiner Definition ebenfalls nur eine Spielart der Linken).

      Wobei das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zwischen Links und Rechts m.E. das folgende ist:

      Beide, Linke wie Rechte, erheben den Anspruch, auf Seiten der natürlichen Moral und -Ordnung der Menschen zu stehen.
      Der Unterschied ist, dass Linke den von ihnen beherrschten Menschen eine ihrer Meinung nach "natürliche" Ordnung gewaltsam überstülpen wollen, die es so in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben hat -die sich noch nie spontan entwickelt hat, und deshalb aus Sicht eines Rechten auch keine wirklich natürliche Ordnung sein kann.

      Rechte sind nach meinem Verständnis demzufolge stets Anhänger natürlich gewachsener Ordnungen und -moralischer Werte.
      Avatar
      schrieb am 04.06.08 14:30:21
      Beitrag Nr. 115 ()
      #110 von StockFactory

      Grundsätzlich gibt es nur 2 Optionen
      Entweder LINKS oder halt RECHTS ... dazwischen gibt es nichts, auch wenn du es vielleicht immer so siehst. Außendarstellung nicht gleich Innendarstellung


      Wie kommst Du denn darauf?
      Möchtest Du damit ausdrücken, dass die LINKEN und vielleicht noch die SPD in Teilen links ist?
      Möchtest Du damit sagen, dass CDU und FDP rechts sind?
      Sind die GRÜNEN dann die politischen Zwitter?

      Also dem besseren Verständnis wegen, solltest Du diese These mal ein bisschen umfassender beschreiben!


      Deiner Argumentation nach, kann ich dich also eher zum rechten Flügel zählen

      Nein, das kannst Du nicht. Zumindest kannst/darfst Du das nicht, wenn rechts mit abseits von Demokratie assoziiert wird.

      Wenn Du allerdings alles was neben der LINKEN ist, als politisch rechts ansiedeln möchtest, dann liegst Du richtig.

      Ist es das, was du als politischen Maßstab in Deutschland für die Zukunft siehst ?

      Sicherlich kein Idealzustand, aber mangels tragfähiger Alternativen momentan nicht zu ersetzen.. Jedenfalls nicht von den LINKEN.
      Im offensichtlichen Gegensatz zu Dir verfüge ich über die Möglichkeit Vergleiche anzustellen und zwar Vergleiche durch eigenes Erleben.
      Mit ein wenig Aufwand, könntest Du auch mal vergleichen. Einfach mal nach Polen, Kroatien, Slowakei oder woch immer hinfahreren.
      Dort nicht nur als Tourist in kurzen Hosen rumschlappen, sondern mal hinter die Kulissen schauen. Wenn Dir das zu aufwendig ist, einfach mal bisschen im Netz durch die Länder googeln, dort nach Lebensbedingungen der Menschen schauen, oder den dortigen sozialen Versorgungsaufwand des Staates mit dem Deutschlands vergleichen.

      Spätestens nach dem dritten Ländervergleich mit Deutschland würde Dir die Unsinnigkeit Deines Wunsches nach politischer Veränderung hin zu den LINKEN einleuchten.

      Ich habe den Verdacht, dass Du anstatt vorgeblicher Unternehmer zu sein, eher die Funktion des Verantwortlichen für Prapaganda im Internet, als eingeschriebenes Mitglied der LINKEN bist.

      Mit Deinem Beitrag in #103 verstärkt sich der Verdacht fast zur Gewissheit. Das ist nichts als propagandistischer Müll.

      Um nur mal eine Formulierung heraus zugreifen:

      Wir fordern:
      Stärkung der frühkindlichen Förderung: Weiterer Ausbau der Kindertagesstätten zu Bildungs-einrichtungen


      Dies ist offensichtlich die Anlehnung der altbekannten sozialistischen Kaderpolitik für Kinder in der DDR und kann so nur von einem Altkommunisten formuliert worden sein.

      Ich habe mal zugesehen, wie ein DDR-Sportübungsleiter in frühkindlicher Förderung einen 5 jährigen Buben so lange gewaltsam nach unten drückte, bis die Beine des Junge weit genug gestreckt waren und die beabsichtigte Übung Spagat, olypiareif war.
      Da halfen dann auch die herzzerreissenden Schreie des Buben nichts.

      Aus dem Bereich frühkindlicher Förderung könnte ich Dir unedlich viele Beispiele nennen die überhaupt nichts mit dem zu haben haben, was Du Dir naiverweise unter linker frühkindlicher Förderung vorstellst.

      Dabei muss man nichtmal ein Kinderpsychologe sein um zu wissen, dass Kinder im Vorschulalter Ihrem Alter entsprechend, lernen und erfahren und zwar spielenend.
      Dazu bedarf es nur bedingt einer Förderung, gaz gewiss aber nicht einer linken Kaderpolitik ala DDR.

      So, wie diese Forderung ist fast alles in #103 unsinnig und trägt nur Charakter propagandistischer Züge.
      Avatar
      schrieb am 04.06.08 14:43:59
      Beitrag Nr. 116 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.234.594 von multix06 am 04.06.08 12:04:06"Diese Zwangsbeglückung konnte, wie in der DDR gesehen, nur eine Zeit genau dadurch aufrecht erhalten werden, da letzlich in allen Kommunen oder wichtigen Schaltstellen Parteisekretäre oder Spitzel den Leuten auf die Finger schauten und kloppten. Tolle Erziehung!"
      Die waren wirtschaftlich am Ende. Die Häuser fielen zusammen und das Straßennetz total marode.
      Und was mich 1990 richtig geschockt hat, daß eine Stadt wie Chemnitz keine Kläranlage hatte.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 04.06.08 15:37:59
      Beitrag Nr. 117 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.235.959 von Plus am 04.06.08 14:30:21Die Mitte liegt rechts von links!

      Das können ein paar wohl nicht begreifen.
      Avatar
      schrieb am 12.06.08 16:41:27
      Beitrag Nr. 118 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.236.101 von Wilbi am 04.06.08 14:43:59Und genau da wollen die Linken wieder hin. Zurück in die DDR-Steinzeit. Um ihre Wünsche und Träume zu verwirklichen muß vorher der totale Ausverkauf Deutschlands stattfinden um ihr süßes Gift zu finanzieren welches sie ständig untern den Leuten verticken um Wählerstimmen an sich zu ziehen und von ihnen abhängig zu machen.
      Wer an die vollkommen abwegigen Versprechungen und Luftschlößer der Linkspartei glaubt, hätte auch schon früher an alles geglaubt was einem so laut und stark kundgetan wurde.
      Avatar
      schrieb am 12.06.08 16:52:45
      Beitrag Nr. 119 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.291.199 von CaptainFutures am 12.06.08 16:41:27Und trotzdem wirst du es nicht verhindern können ... :D
      Avatar
      schrieb am 12.06.08 17:42:01
      Beitrag Nr. 120 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.291.319 von StockFactory am 12.06.08 16:52:45... und du scheinst dich ja schon richtig drauf zu freuen ...
      :keks:
      Avatar
      schrieb am 12.06.08 21:28:14
      Beitrag Nr. 121 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.291.319 von StockFactory am 12.06.08 16:52:45Und Du wirst es nicht ermöglichen können. :D
      Avatar
      schrieb am 12.06.08 21:29:26
      Beitrag Nr. 122 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.291.764 von greatmr am 12.06.08 17:42:01Ist mir auch unverständlich wie sich jemand ganz offensichtlich auf die DDR2 mit gar nicht mal so neuer Besetzung freuen kann... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 12.06.08 21:46:01
      Beitrag Nr. 123 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.293.055 von CaptainFutures am 12.06.08 21:29:26Deine SPD Bonzen sollten doch wenigstens einen dreistelligen IQ besitzen. Was quackelst Du egal von der DDR ?

      Der Klassenkampf zwischen Kapital und Arbeiterschaft ist ein Grundphänomen der kapitalistischen Gesellschaftsordnung.
      Das ist schon vor Weimar so gewesen. Wo ist das Problem ?
      Wenn jener Interessensausgleich zu gunsten einer Kaste aus dem Ruddr läuft , gibts Ärger.

      Tja , und der CFR ist an Marktwirtschaft garnet interessiert.
      Eine ordentlich organisierte Diktatur ist immer die beste Variante zur Gewinnmaximierung. Es juckt keinen Hund in Deutschland , wie die chinesischen Arbeitssklaven ihr Leben fristen.

      -----------------------------------------------------------
      Und jene Gier des Großkapitals , wird der Untergang der freien Marktwirtschaft sein , nicht Gisy und Konsorten.
      Avatar
      schrieb am 13.06.08 16:51:09
      Beitrag Nr. 124 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.293.177 von zierbart am 12.06.08 21:46:01Geschichtsunterricht wie er nur in der unseligen DDR gelehrt werden konnte...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 13.06.08 17:15:53
      Beitrag Nr. 125 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.234.700 von Sexus am 04.06.08 12:17:20"Die Linkspartei hingegen hat gar kein Programm."

      Da ist sie wenigstens noch entwicklungsfähig. Im Gegensatz zu den Parteien, die ein Programm oder genauer gesagt (Oskar L.) eine Programmierung haben.
      Avatar
      schrieb am 14.06.08 04:50:17
      Beitrag Nr. 126 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.299.124 von Borealis am 13.06.08 17:15:53Ach, der Genosse lernt die aktuellen Losungen des Genossen Vorsitzenden jetzt schon wieder auswendig und wagt dessen Namen in voellig verschleimter Ehrfurcht nur noch per "L" anzudeuten. Jaja, der Arm seiner Heiligkeit greift weit, Genosse Borealis! Frueher der Dachdecker, jetzt der Physiker: die Saar bittet zum Stechschritt.
      Avatar
      schrieb am 14.06.08 11:13:10
      Beitrag Nr. 127 ()
      Ein Kapitalist wird die Linkspartei nur dann wählen, wenn er kurz vor der Insolvenz steht :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.06.08 11:25:06
      Beitrag Nr. 128 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.299.124 von Borealis am 13.06.08 17:15:53Du meinst mit "entwicklungsfähig" wohl eher, daß die Linken ihr Fähnchen im Winde drehen.
      Sie hängen den Menschen an den Lippen. Sie versprechen Unmögliches. Je nach dem was gerade gefragt ist. Das ist nicht nur Blödsinn, sondern verantwortungslos gegenüber dem Wähler. So wird der Verdruß der Menschen nur noch gesteigert.
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 17:29:39
      Beitrag Nr. 129 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.302.055 von StellaLuna am 14.06.08 11:13:10Niemals! Dafür besitzt der Kapitalist viel zuviel Ehre und Stolz im eigenen Leib!
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 19:16:57
      Beitrag Nr. 130 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.382.761 von CaptainFutures am 26.06.08 17:29:39:confused:

      Kapitalist sein soll was "Ehrbares" sein?
      Avatar
      schrieb am 15.07.08 18:13:03
      Beitrag Nr. 131 ()
      Ich lese übrigens weiterhin fleißig mit. Schön wie dieser Thread sich doch entwickelt hat !
      Avatar
      schrieb am 15.07.08 18:38:41
      Beitrag Nr. 132 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.383.896 von sky7H am 26.06.08 19:16:57Diese Frage ist glasklar mit Ja zu beantworten.

      Auf so eine Frage kann eigentlich nur eine linke Socke kommen. Bist Du eine?
      Avatar
      schrieb am 15.07.08 20:11:42
      Beitrag Nr. 133 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.513.887 von AlterMann am 15.07.08 18:38:41Ich bin da eben im Zweifel

      und ich dag das auch nicht in beleidigender Form, wenn du hier für deine kleine FDP hier dauernd auftrittst.
      Avatar
      schrieb am 15.07.08 20:42:38
      Beitrag Nr. 134 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.383.896 von sky7H am 26.06.08 19:16:57Natürlich!
      Avatar
      schrieb am 16.07.08 12:55:10
      Beitrag Nr. 135 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.382.761 von CaptainFutures am 26.06.08 17:29:39Niemals! Dafür besitzt der Kapitalist viel zuviel Ehre und Stolz im eigenen Leib!

      Ehre und Stolz kann sich ein Kapitalist gar nicht leisten. Ich denke mal Opportunismus ist Wesensmerkmal eines Kapitalisten.
      Avatar
      schrieb am 16.07.08 16:48:41
      Beitrag Nr. 136 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.519.213 von T.Hecht am 16.07.08 12:55:10So redet nur ein Antikapitalist.
      Avatar
      schrieb am 16.07.08 18:14:59
      Beitrag Nr. 137 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.521.569 von CaptainFutures am 16.07.08 16:48:41Warum?, weil es dem Kapitalisten peinlich ist?
      Avatar
      schrieb am 16.07.08 21:04:26
      Beitrag Nr. 138 ()
      Die Kapitalisten, die die Linken wählen, und damit zeigen, daß sie in ihrer Bewußtseinsentwicklung auf dem richtigen Weg sind, dürfen nach ihrer Enteignung eventuell weiterhin als Führungskraft in ihrem ehemaligen Unternehmen arbeiten. Das ist doch ein faires Angebot. Ansonsten gäb´s für die Uneinsichtigen in Workuta noch eine Erdgastrasse zu bauen (Schaufel ist mitzubringen).
      Avatar
      schrieb am 17.07.08 00:35:23
      Beitrag Nr. 139 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.522.499 von T.Hecht am 16.07.08 18:14:59Nein, weil den Antikapitalisten schon lange nichts mehr ZU peinlich ist um solche Aussagen zu formulieren.
      Avatar
      schrieb am 17.07.08 00:52:04
      Beitrag Nr. 140 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.524.079 von Borealis am 16.07.08 21:04:26Enteignung ?

      Auch die LINKEN wissen doch heute bereits, wie man die Steuergelder ins Ausland schafft ! :laugh:




      Wie denn auch sonst ??? :D



      Schönen Abend liebe Genossen und Genossinen ...

      Avatar
      schrieb am 17.07.08 00:57:34
      Beitrag Nr. 141 ()
      Und noch was ...

      Was passiert wenn die Sahara sozialistisch wird?



























      Die ersten zehn Jahre passiert gar nichts, aber dann wird der Sand allmählich knapp.


      :D
      Avatar
      schrieb am 17.07.08 00:59:23
      Beitrag Nr. 142 ()
      Was kommt heraus, wenn man einen Wessi mit einem Ossi kreuzt?






















      Ein arroganter Arbeitsloser.


      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.07.08 22:08:46
      Beitrag Nr. 143 ()
      Na, Du bist ja eine richtige Spaßkanone hier...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 16.09.08 00:49:06
      Beitrag Nr. 144 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.533.437 von CaptainFutures am 17.07.08 22:08:46Kapitalismus-Krise: Oskar will Maria enteignen

      Dienstag, 16. September 2008

      Linkspartei ./.Familienunternehmen: Oskar Lafontaine fordert Enteignung der Maria Schaeffler.

      Oskar Lafontaine stellt die Eigentumsverhältnisse in Deutschland in Frage. Die großen Vermögen vieler Familienunternehmen seien "grundgesetzwidrig" angeeignet.

      Konkret nannte der Vorsitzende der Linkspartei bei einer Diskussion auf dem "Capital-Autogipfel" in Berlin die Schaeffler-Gruppe und forderte die Enteignung der Eigentümer Maria-Elisabeth Schaeffler und ihres Sohnes Georg, wie capital.de heute berichtet. Der fränkische Automobilzulieferer hatte Ende August den Dax-Konzern Continental übernommen.

      Lafontaine sagte weiter, "kein Mensch" könne "in seinem Leben zehn Milliarden Euro auf verfassungsgemäße Weise anhäufen". Auf diesen Betrag bezifferte der Chef der Linkspartei das Vermögen der Schaeffler-Eigentümer.

      Vielmehr sei deren Reichtum "das Ergebnis einer fortdauernden Enteignung der Belegschaft und deren großen Beitrag zur Produktivität und Wertschöpfung". Insofern fordere er bei Lichte betrachtet nur "die Rückübereignung an die rechtmäßigen Eigentümer, nämlich an die Belegschaft.




      Endlich, jemand der Ernst macht ... Zwangs-Enteignung für die arroganten Kapitalisten, danach ab in den Zug ... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 16.09.08 01:00:40
      Beitrag Nr. 145 ()
      du bist primitiv
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 01:16:24
      Beitrag Nr. 146 ()
      Mal was Neues über den Pessimismus der Bourgeoisie, den Sozialismus für die Reichen und auch die Diktatur des Finanzkapitals !! :D



      Der Weltkapitalismus in der Krise

      Geschrieben von Alan Woods
      Thursday, 02 October 2008

      Wir leben in außergewöhnlichen Zeiten. Die finanzielle Panik in den USA erzeugt Wellen, die die gesamte Welt zu überfluten drohen. Das verändert das Bewusstsein von Millionen Menschen. Ende September gab es eine Demonstration, zu der der Gewerkschaftsdachverband New York Central Labor Council aufgerufen hatte, an der ungefähr 1000 ArbeiterInnen teilnahmen, Bauarbeiter, Stahlarbeiter, Installateure, Rohrleger, aber auch LehrerInnen, Stadtangestellte und andere.

      Das Ziel dieser Demonstration, die innerhalb von zwei Tagen organisiert worden war, war der Protest gegen den Plan des Präsidenten, die Wall Street mit einem massiven Geschenk von 700 Milliarden Dollar an öffentlichen Geldern aus der Klemme zu helfen. Hier ist der Bericht von der Nachrichtenagentur Reuters über den Protest:

      „Schutzhelme, Transitarbeiter, Maschinenbauer, LehrerInnen und andere GewerkschafterInnen demonstrierten am Donnerstag gegen den Regierungsvorschlag, der Wall Street aus der Klemme zu helfen. Einige hundert Demonstranten unterstützten ihre Gewerkschaftsführer lautstark und enthusiastisch, als diese das 700-Milliarden-Dollar-Paket zur Wiederbelebung der Kreditmärkte zum Aufkauf fauler Darlehen und Kreditpapiere anprangerten.“

      „ 'Die Bush-Regierung will, dass wir die Kosten für die Wall-Street-Sanierung tragen, die jedoch nicht im geringsten an die Wurzel unserer momentanen Krise geht', sagte John Sweeny, der Präsident des Gewerkschaftsverbandes AFL-CIO. 'Wir wollen, dass unsere Steuergelder für die Millionen Werktätigen ausgegeben werden und nicht für eine privilegierte Gruppe überbezahlter Manager.' "

      „Auf den Transparenten und Schildern konnte man 'Keine Blankoschecks für die Wall Street' und 'Unsere schwerverdienten Renten sind nicht für die Raffkes' lesen. Die Demonstranten forderten die Regierung wiederholt auf, das Geld für die Bildung, das Gesundheitswesen und den Wohnungsbau genauso freigiebig und bereitwillig auszugeben wie für die Wall Street. 'Wir wissen, dass die wirtschaftliche Situation gelöst werden muss. Aber wir wollen eine verantwortungsvolle Rettung, keine opportunistische Sanierung', sagte der Präsident der Lehrergewerkschaft UFT Randi Weingarten. ‚Jeder Boss sagt mir, es gibt eine Verantwortung der LehrerInnen, also sollte es auch eine Verantwortung der Wall Street geben', erklärte er.“

      Die Stimmung der Demonstranten war gereizt. Auf die Forderung nach einem Generalstreik, falls die Sanierung nur den Reichen zugute komme, gab es viele positive Reaktionen. Das widerspiegelt den Beginn einer grundlegenden Veränderung im Bewusstsein der Arbeiterklasse, und das nicht nur in den USA.



      Ein „Jahrhundertereignis“

      Die Ereignisse auf den Finanzmärkten in den letzten Monaten sind in der jüngeren Geschichte ohne Beispiel. Dieselben Ökonomen, die zuvor die Möglichkeit eines Abschwungs dementierten, sprechen jetzt von der schlimmsten Krise seit 60 Jahren. Alan Greenspan, der ehemalige Präsident der US-Notenbank, hat die gegenwärtige Finanzkrise als „ein wahrscheinliches Jahrhundertereignis“ bezeichnet.

      Sie meinen tatsächlich die schlimmste Krise seit 79 Jahren. Aber Ökonomen sind zu abergläubisch, um 1929 zu erwähnen, genauso wie die Israeliten Angst davor hatten, den Namen Gottes zu erwähnen, weil sonst etwas Unangenehmes passieren könnte. Sie sind alle über das Vertrauen in die Märkte beunruhigt, da sie alle inbrünstig glauben, dass das (fehlende) Vertrauen die wirkliche Ursache für Auf- und Abschwünge darstellt. In Wirklichkeit jedoch basieren Auf- und Abschwünge auf objektiven Bedingungen. Der Anstieg oder die Abnahme von Vertrauen widerspiegeln reale Bedingungen, obwohl es selbst Teil dieser Bedingungen werden kann und den Markt anzutreiben hilft oder – wie in diesem Fall – nach unten zu drücken.

      In den letzten Monaten haben AIG, Bear Stearns, Fannie Mae, Freddie Mac, Lehman Brothers und Merrill Lynch, Gesellschaften, von denen man gedacht hatte, sie seien zu groß, um Bankrott zu gehen, entweder die Insolvenz beantragt, sind von der Regierung gerettet oder verstaatlicht worden. Jetzt, wo den Menschen allmählich die Bedeutung der Wirtschaftskrise klar wird, entsteht in der Gesellschaft eine Stimmung, die man seit Jahren so nicht wahrgenommen hat. Heute morgen (am 26. September) kam die Nachricht vom Zusammenbruch einer weiteren US-amerikanischen Bank, der Washington Mutual, die von der US-Regierung geschlossen wurde. Das war der bislang letzte Bankrott einer US-amerikanischen Bank, und die gesamten Bankbestände wurden der J. P. Morgan Chase für 1,9 Milliarden Dollar verkauft. Hierbei handelt es sich um einen finanziellen Tsunami, der noch lange nicht vorbei ist.

      Die Schätzungen der Ökonomen werden immer weiter nach unten revidiert. Vor sechs Monaten schätzte der Internationale Währungsfonds, dass die Verluste im Finanzsektor mehr als 1 Billion Dollar (691 Mrd. €) betragen würden und sagte einen starken Rückgang der Weltwirtschaft voraus. Die meisten Ökonomen kritisierten dies, weil es ihnen zu pessimistisch erschien. Inzwischen hat sich ihre Meinung geändert. Dominique Strauss-Kahn schreibt in der Financial Times:
      „Aber jetzt, da ein Großteil der Verluste erst noch bevorsteht und die Finanzkrise akut geworden ist, ist eines klar: Damit die Wirtschaft in den USA und weltweit auch nur halbwegs normal funktionieren kann, ist nichts Geringeres als eine systemische Lösung notwendig. (FTD, 24.09.08)

      Die US-Wirtschaft funktioniert tatsächlich „auch nur halbwegs normal“. Zumindest für die Wall Street kann man sagen, das sie zum Stillstand kommt. Die Finanzmärkte der USA sind momentan so gut wie gelähmt, da sie auf die Zustimmung für das riesige Finanzpaket warten, mit dem die Regierung hofft, „Vertrauen zurück zu gewinnen“. Die Tatsache, dass der „freie Markt“ für sein eigenes Überleben auf enorme Zuwendungen durch die US-Steuerzahler angewiesen ist, ist ein ausreichender Beweis für seinen – im wahrsten Sinne des Wortes – vollständigen Bankrott.

      Hier offenbart sich die endgültige Antwort auf die gesamte Rhetorik über die „unsichtbare Hand des Marktes“, den Geist des freien Unternehmertums etc. In der Stunde der Wahrheit müssen die mutigen und tapferen Unternehmer aus der Wall Street und der City von London wie Bettler mit dem Hut in der Hand zur Regierung gehen und um soziale Sicherheit bitten. Nur sind diese Bettler Milliardäre und fragen nach Geld und drohen, wenn sie es nicht bekommen.
      Was ist daran „halbwegs normal“, wenn eine von den Republikanern geführte Administration, die von einem fanatischen Anhänger der „freien Marktwirtschaft“ geleitet wird, eine bedeutende US-Investmentbank verstaatlicht? Oder wenn das US-Finanzministerium diesen gigantische Subventionen in Höhe von einer Billion Dollar gewährt? Am Sonntag gaben Morgan Stanley und Goldman Sachs ihre Versuche auf, die beiden einzigen unabhängigen Investmentbanken zu bleiben und wurden in Holding-Gesellschaften umgewandelt, um erweiterten Zugang zu Bankeinlagen und ständigen Zugang zur Liquiditätsunterstützung durch die US-Notenbank zu erhalten. Die Eliminierung der beiden angesehensten Institutionen der Wall Street war ein Indiz für den Ernst der Krise. Die Geschwindigkeit, mit der sich Morgan Stanley Richtung Asien auf der Suche nach Kapital begab, unterstrich, wie schnell sich das Kapital aus den USA entfernte.
      Der Kongress schwankt und US-Finanzminister Henry Paulson (der nach Meinung einiger Kommentatoren momentan der eigentliche US-Präsident ist) kocht vor Wut. Mittlerweile fallen die Kurse weiter und niemand kann das aufhalten. Ein weiteres Argument hört man wiederholt im Kongress: Ihr verlangt, dass wir diese Milliarden ohne Kontrolle und ohne Garantie aushändigen. Abgesehen von der Tatsache, dass wir damit die Banker für ihr großes Missmanagement belohnen: Wer sagt denn, dass diese Maßnahme überhaupt den Niedergang des Marktes aufhalten kann?

      Das ist eine ausgezeichnete Frage, auf die weder Paulson noch Bush, noch sonst jemand eine Antwort weiß. Es ist ziemlich amüsant zu sehen, wie die ehemaligen Advokaten der Unverletzlichkeit des freien Marktes nun nach Regierungseingriffen rufen, um den Markt vor sich selbst zu retten. Aber sie sind in ihrer eigenen Logik gefangen, in der verrückten Logik der freien Marktwirtschaft. Die jetzige Finanzkrise, die von uns MarxistInnen schon vor langer Zeit vorhergesagt worden war, ist das direkte Ergebnis einer langen Phase unkontrollierter Spekulation, welche die größte Blase der Geschichte produzierte.

      Als die US-Regierung am Freitag ihre Finanzspritze in Höhe von 700 Milliarden Dollar verkündete, frohlockten die Märkte. Aber dann schlug sich die Stimmung ins Gegenteil um, als der Kongress seine Zustimmung für diese massive Subvention verzögerte. Angesichts des Tumults an der Wall Street hielt sich der US-Dollar bis Montag überraschend gut, er fiel dann aber im Hinblick auf die Besorgnis über die Kosten des Finanzpaketes und dem anfälligen Zustand des US-Bankensystems zurück und ließ den Preis für Waren, die in der US-Währung berechnet werden, in die Höhe steigen. Der Dollar verlor zwei Prozent gegenüber den wichtigsten Währungen und ließ den Euro um 2,6% auf über 1,48 Dollar ansteigen
      Der Ölpreis hat mit seinen wilden Aufs und Abs einen fieberhaften Charakter erlangt. Als der Dollar fiel, gingen auch die Vorräte zurück und der Ölpreis stieg nach dem vorhergehenden steilen Fall wieder an. Am Montag, 22. September 2008, kam es zu einem Anstieg auf 17 Prozent, das ist der bisher größte Tagesanstieg, der sogar größer war als während des Einmarsches in den Irak. Am Dienstag fiel der Ölpreis wieder um drei Dollar auf 106 Dollar pro Barrel und es gibt gute Gründe zu erwarten, dass die Energiepreise weiter fallen. Diese enormen Schwankungen widerspiegeln einerseits die Entwicklung des Dollars, andererseits die Aktivitäten derjenigen, die am Spekulationsgeschäft beteiligt sind.

      Bis vor kurzem spekulierten die Kapitalisten am Immobilienmarkt. Als dieser zusammenbrach, suchten sie nach andern Feldern, die sie ausbeuten können, nach allem, was so aussieht, als ob es profitabel sein könnte: Öl, Kunstwerke, Nahrungsmittel. Trotz aller Klagen und Forderungen nach Regulierung kann diese Spekulation nicht kontrolliert werden. Sie ist wie eine Hydra: Schlägt man einen Kopf ab, erscheinen Dutzend andere.



      Sozialismus – für die Reichen

      Infolge der ökonomischen und sozialen Erschütterungen beginnen viele Menschen, den Charakter eines Wirtschaftssystems, das solche Gräuel verursachte, zu hinterfragen. Wenn der kapitalistische Staat selbst gezwungen ist, Finanzinstitute zu verstaatlichen, könnte diese Vorstellung Allgemeingut werden: Warum brauchen wir überhaupt private Banken und Kapitalisten? Aus diesem Grund vermeiden die Politiker das Wort Verstaatlichung wie der Teufel das Weihwasser. Mit allen Mitteln versuchen sie Wege zu finden, um die Banken mit Kapital zu versorgen und eine Verstaatlichung zu umgehen. Sie bemühen sich Kapitalformen zu finden, welche den Besitz und die Kontrolle in Privathand belassen. Aber im Endeffekt müssen sie die maroden Banken gegen ihren Willen übernehmen, um diese vor einem Zusammenbruch zu retten. Das ist eine vernichtende Anklage gegen das Privateigentum in einem zentralen Wirtschaftssektor.

      Obwohl es paradox erscheint, so ist es doch kein Zufall, dass das Land, in dem die Politiker am lautesten gegen die Sünden des Marktes und die Gier der Banker schreien, gerade die USA sind. Das Land des freien Unternehmertums, das Land, in dem die Psychologie des Kapitalismus bis ins Knochenmark der Menschen verinnerlicht wurde, ist das Land, in dem es zu den schärfsten Reaktionen gegen das Großkapital gekommen ist. Diese Tatsache widerspiegelt sich in den Reden der Politiker, besonders in denen der beiden Präsidentschaftskandidaten. Und der republikanische Kandidat wird in seiner Rhetorik noch deutlicher als der Demokrat, weil er gern gewinnen möchte. McCain sieht, dass es eine Gegenbewegung gegen die überdimensionalen Gehälter in den Vorstandsetagen der Großkonzerne und die skandalöse Spekulation an der Wall Street gibt und er sagt, was die Leute hören wollen.

      Ist es nicht grotesk, dass die Bosse der nicht mehr bestehenden Investmentbank Bear Stearns massenhaft Reichtümer anhäuften, während sie waghalsige Geschäftsstrategien verfolgten, die zum Zusammenbruch des Unternehmens führten? Und warum sollten die US-amerikanischen Steuerzahler, von denen die meisten nicht wohlhabend sind, die Rechnung von 700 Milliarden Dollar zur Rettung der großen Finanzinstitute begleichen? Am 30. September 2007 hatten die USA ein Haushaltsdefizit in Höhe von 53 Milliarden Dollar, das sind 455.000 Dollar pro Haushalt und 157.000 Dollar pro Person. Diese Last steigt jährlich um 6.600 – 9.900 Dollar für jeden einzelnen US-Amerikaner. Das Defizit des staatlichen Gesundheitssystem Medicare beträgt 34 Milliarden Dollar und der zu Medicare gehörende Treuhänderfonds wird innerhalb von zehn Jahren aufgebraucht sein. Das Programm zur sozialen Sicherheit wird voraussichtlich in zehn Jahren eine Einnahmeunterdeckung aufweisen. Wer auch immer die Präsidentschaftswahlen gewinnt oder die Mehrheit im Kongress hat, wird über tief greifende Einschnitte in den Lebensstandard der US-Bürgerinnen entscheiden müssen. Dieselben Kapitalisten, die Milliarden von der Regierung und der Notenbank genommen haben, werden strenge Haushaltskontrollen, Haushaltskürzungen und eine umfassende (d.h. eingeschränkte) Reform beim Zugang zur staatlichen Gesundheitsfürsorge fordern.

      Es ist kein Geld da für Medicare, Schulen oder Renten. Aber es steht genug Geld für die Großbanken und Bonzen zur Verfügung. Dieser eklatante Widerspruch wird sich in das Bewusstsein von Millionen normaler US-AmerikanerInnen einbrennen und in der Zukunft enorme Konsequenzen haben. Die schwere Schuldenlast wird auf den Schultern der kommenden Generationen gelegt werden, die mit sinkendem Lebensstandard und Kürzungen bei den Sozialausgaben einen hohen Preis bezahlen müssen. Dies wird unausweichlich zu einer grundlegenden Änderung im Bewusstsein führen.

      So kann die US-amerikanische Öffentlichkeit eine Lektion lernen. Es ist kein Geld für Schulkinder, Kranke oder alte Menschen da, aber wenn es ums Großkapital (und kein Wirtschaftszweig ist größer als das Bankwesen) geht, zückt der Staat das Scheckheft. Für die Misere der Armen zeigt die Bush-Administration nur Verachtung. Im Land der Freien Marktwirtschaft hat jeder Bürger das Recht reich zu werden. Wenn Menschen darauf bestehen, arm zu bleiben, ist das ihre eigene Schuld. Entweder sie zeigen ein bisschen Initiative oder kriechen ansonsten in einen Graben und verrecken. Das ist die strikte Botschaft der republikanischen Propheten des freien Marktes. Wenn es aber um die Superreichen geht, zeigt George W. Bush seine mitfühlende Besorgnis. Denn es ist wahrlich geschrieben: „Derjenige, der hat, dem soll mehr gegeben werden und er wird im Überfluss leben; aber demjenigen, der nichts hat, soll alles genommen werden, selbst das, was er besitzt.“

      Wir wissen, dass Präsident Bush streng an die Bibel glaubt. Aber wir können vermuten, dass seine Motive für sein Eingreifen in die Finanzkrise rein gar nichts mit christlicher Nächstenliebe zu tun haben, vielmehr mit Verzweiflung. Die herrschende Klasse der USA sah einen Abgrund, der sich unter ihren Füßen öffnete und wurde gezwungen, Panikmaßnahmen zur Vermeidung einer globalen Rezession zu ergreifen. Aus diesem Grund sieht sich ein fanatischer Anhänger des freien Marktes gezwungen, den Banken 700 Milliarden Dollar Steuergelder vor die Füße zu werfen.

      Diese bemerkenswerte Initiative wurde national und international vom Markt mit Beifall aufgenommen. Die G7-Staaten erklärten, ihre Mitglieder „begrüßen die von den USA getroffenen außergewöhnlichen Maßnahmen“. Andere Nationen jedoch teilten mit, dass sie keine dringende Notwendigkeit zur Schaffung eigener Fonds zum Aufkauf fauler Kredite sähen. Die Kapitalisten in Europa und anderswo lehnen sich zufrieden zurück und lassen die US-Amerikaner die Drecksarbeit machen. Waren sie nicht schließlich diejenigen, die das gesamte Durcheinander verursacht haben? In den USA stellt man sich an jeder Straßenecke und im Kongressgebäude dieselbe Frage.

      Der Präsident stieß mit seinem Vorgehen beim US-Kongress auf ein Problem. Es soll nicht heißen, dass die Kongressabgeordneten sich weniger dem Überleben des Kapitalismus widmen als der momentane Amtsinhaber im Weißen Haus. Für sie aber ist das eigene Überleben von noch größerer Bedeutung. Sie spüren die zunehmende Gegenbewegung gegen den Kapitalismus, den Markt, die Banker, und die Wall Street. Die Maßlosigkeitkeit des Geschenkes (denn darum handelt es sich hier wirklich) ist augenscheinlich. Es bedeutet, dass jedem US-Amerikaner 9400 Dollar aus dem Geldbeutel genommen und auf die Konten der Leute eingezahlt werden, die diese Krise in erster Linie verursacht haben. Diese Fakten sind dabei behilflich, dass sich die Gedanken der Kongressabgeordneten wunderbar konzentrieren, vor allem weil die Wahlen vor der Tür stehen.

      Die Demokraten haben weitere Maßnahmen zur Wiederbelebung der US-Wirtschaft gefordert, die sich auf die Erhöhung der Ausgaben für die Infrastruktur, Heizkostenzuschüsse und wahrscheinlich weitere Preisnachlässe für Verbraucher konzentrieren. Aber die Administration und viele Republikaner sind dagegen. Geld für die Banker? Natürlich! Aber Geld für normale US-Amerikaner? Tut uns leid, der Geldschrank ist leer. Das war alles zu viel für die sanften Seelen im Kapitol, die ihre gesamte Zeit damit verbringen, sich um die Interessen der Nation zu kümmern.

      Wie man erwarten konnte, hat der demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama in einer Rede seine Besorgnis zum Ausdruck gebracht, in der sich für eine Modernisierung der Regulierung der Finanzmärkte, eher auf der Basis der Aktivitäten der Institute als auf ihre Identifikation als Banken und Hypothekenmakler, aussprach. „Wir können Washington keinen Blankoscheck ohne Aufsicht und Verantwortung ausstellen, wenn eine nicht vorhandene Aufsicht und Verantwortung uns überhaupt erst in dieses Chaos gestürzt hat", sagte er.
      Etwas überraschender war vielleicht die Reaktion des republikanischen Kandidaten, der nicht hinter seinem Rivalen zurückbleiben wollte (denn schließlich sind Worte im Wahljahr wertlos): „Bei dieser Vereinbarung habe ich meine tiefsten Bedenken“, sagte John McCain. „Nie zuvor in der Geschichte unserer Nation hat sich soviel Macht und Geld bei einer Person konzentriert. Wenn wir von einer Billion Dollar Steuergelder sprechen, reicht es nicht aus zu sagen 'Vertraut mir.'“

      McCain brachte sogar die Forderung der Demokraten nach einem jährlichen Manager-Höchstgehalt von 400.000 Dollar für Vorstände der Firmen, deren Schulden mit öffentlichen Geldern übernommen wurden, zum Ausdruck. Das steht in vollständigem Widerspruch zur Position der Bush-Administration, die darauf besteht, dass ein Höchstgehalt Banken von der Mitwirkung abhalten würde.
      Ranghohe Demokraten in beiden Häusern in Washington versandten Vorschläge, die u.a. auf striktere Kontrollen abzielen sowie Vorschläge, wonach die Regierung Anteile an Unternehmen übernehmen kann, Konkursrichter Hypotheken abschreiben können und Managergehälter bei Banken, die Anteile an die Regierung verkaufen, begrenzt werden sollen. Minister Paulson widersetzt sich Zahlungen oder der Übertragung von Anteilen an die Regierung als Voraussetzung für den Verkauf von Vermögenswerten an den Fond und begründet dies damit, dass damit sichergestellt werden könne, dass nur gefährdete Banken mitwirken.
      Dieser Konflikt sowie die Forderungen der Demokraten nach mehr Kontrolle über das den Banken überlassene Geld führte zum Patt und Verzug, was wiederum die Märkte aufbrachte. Schließlich ist der Markt daran gewöhnt, dass man seinen Forderungen gehorcht. Die gewählten Vertreter der Nation sollen keine kritischen Fragen stellen. Präsident Bush forderte den Kongress auf, „alle Kräfte auf das Gesetz zur Rettung der Banken und auf die Lösung der Krise in unseren Finanzmärkten zu konzentrieren.“

      Aber der Kongress steht unter dem Druck der öffentlichen Meinung, die, wie berichtet, sich dem Siedepunkt nähert. Die Kongressabgeordneten werden mit Telefonanrufen und E-Mails regelrecht bombardiert, in denen sich die Wähler über die skandalösen staatlichen Geschenke an die Reichen beschweren. Sie ignorieren diese Stimmung bei Strafe ihres Untergangs. Darum haben sie sich bei der Zustimmung zur Rettungsaktion zurückgehalten. Der Präsident kritisiert den Kongress, weil er einen Deal verzögert, der angeblich die US-Wirtschaft vor dem Zusammenbruch bewahren soll (Bush nahm in einer einzigartigen Fernsehrede an die Nation eben solche Worte in den Mund).

      Kongressabgeordnete konnten ihr Temperament nicht zügeln, sie brüllten sich gegenseitig an und es kam fast zu Schlägereien. Wann gab es auf dem Kapitol in Washington jemals solche Szenen? Aber dann muss man auch fragen: Gab es jemals zuvor in der Geschichte eine solche wirtschaftliche Kernschmelze? War die US-Bevölkerung jemals so rebellisch und wütend? Die Abgeordneten sind nur deshalb so aufgebracht, weil sie das Feuern unter ihrem Hintern spüren.
      Ganz egal was sie machen – sie werden das Falsche tun. Wenn sie zustimmen, dann werden sie sich den Hass von Millionen Amerikanern zuziehen. In einem Interview mit dem britischen Fernsehen kommentierte eine Amerikanerin das Programm zur Rettung der Banken mit Verbitterung: „Ich habe gerade eine elfstündige Schicht hinter mir und habe eine 60-Stunden-Woche. Jetzt soll ich aus meinem Lohn 2.300 Dollar für die Bänker abführen!“ Damit spricht sie offensichtlich für Millionen Durchschnittsamerikaner. Sollten die Abgeordneten aber ihre Zustimmung verweigern, so werden die US-Aktienkurse noch mehr in der Keller purzeln. Dies könnte einen völligen Zusammenbruch wie 1929 einleiten. Anders ausgedrückt: Sie stecken in der Klemme.



      Der Pessimismus der Bourgeoisie

      Die Bourgeoisie leidet an periodische Anfällen manischer Depression mit extremen Stimmungsschwankungen. Auf beiden Seiten des Atlantik, wo es zuvor einen irrationalen Überschwang gab, herrscht jetzt eine Art Weltuntergangsstimmung. Das war immer so; die Bourgeoisie schwankt immer zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Wenn es schließlich zu Zusammenbruch kommt, ist das wie der Morgen nach einer wilden Party. Bei dem Gelage am Abend waren alle noch sorgenfrei. Und nun folgt am Morgen der Kater. Und dann schwören sie Stein und Bein, dass sie sich nie wieder besaufen werden – bis zum nächsten Gelage.

      Der glanzlose Zusammenbruch des letzten spekulativen Booms ist keine Ausnahme von der allgemeinen Regel. Auffällig ist vor allem die Weltuntergangsstimmung; das zeigt, aus was für schwindelnden Höhen sie jetzt abstürzen. Dies war schlicht und einfach der größte spekulative Boom (Blase) in der Geschichte. Er war größer als der Aufschwung, der dem Zusammenbruch an der Wall Street vorausging. Trotz des Ernstes der Lage suchen die bürgerlichen Ökonomen nach wie vor Trost in dem Gedanken, dass alles noch viel Schlimmer hätte kommen können.

      So kommentierte jüngst die Financial Times:
      „Die Große Depression begann vor weniger als 80 Jahren, aber wir sind heute in einem anderen Jahrhundert. Ob dies die schlimmste Weltkrise zwischen heute und 2099 sein wird, bleibt abzuwarten, jedenfalls ist bemerkenswert, dass es zwischen den 30er Jahren und heute keine ähnlich schlimme Depression gegeben hat.“ Dieser Kommentar ist aus zweierlei Gründen interessant: Die gleichen Leute, die jahrelang bestritten, dass es überhaupt wieder so etwas wie eine Wiederholung von 1929 und der Großen Depression geben könnte, sagen jetzt, ohne mit der Wimper zu zucken, dass dies nicht nur wieder möglich ist, sondern dass es bemerkenswert sei, dass es nicht schon längst passiert ist.
      Dominique Strauss-Kahn schreibt: „Es sind ungewöhnliche Zeiten. Ungewöhnlich, denn das, was sich auf den Finanzmärkten zugetragen hat, lässt sich nur als Kollaps bezeichnen. Ungewöhnlich, weil - zumindest bisher - in der breiteren Wirtschaft eine Rezession ausgeblieben ist.

      Vielleicht haben sich deshalb so viele Beobachter zu dem Glauben hinreißen lassen, das Platzen der Immobilienblase sei nur eine Korrektur, die Pleiten bei den amerikanischen Subprime-Hypotheken seien nur ein Unglück und das Versagen wichtiger Kreditinstitute lediglich ein Kollateralschaden.“

      Der Preisverfall in einer Krise gleicht die vorherige Inflation aus. In diesem Sinne kann man von einer „Korrektur“ sprechen. Allerdings haben wir schon vor langer Zeit darauf hingewiesen, dass die bürgerlichen Ökonomen wiederholt die Begriffe umformuliert haben, mit denen sie einen Wirtschaftseinbruch beschreiben, um ihn zu beschönigen. Einmal sprachen sie von Panik, dann von Einbruch, dann Depression und Rezession, inzwischen von einer Korrektur. Wenn wir schließlich an die wundersamen Selbstheilungskräfte der Marktwirtschaft glauben, die auf magische Weise ohne menschliches Zutun alles regeln, wie können wir dann dagegen sein, dass sich der Markt selbst reguliert?

      Zu diesem Thema schrieben wir in den Weltperspektiven 2008:
      Die Ökonomen präsentieren die Schwächung des Dollar gern als notwendige „Korrektur". Sie sagen dasselbe über die fallenden Immobilienpreise, den Zusammenbruch des US Subprime Markts, die Krise von Northern Rock in Britannien und so weiter. Alles wird als „Korrektur" dargestellt, die sich früher oder später schon wieder einrenken wird. Tatsächlich sind das Symptome, wie die Symptome einer zugrundeliegenden Krankheit oder die Erschütterungen, die ein Erdbeben ankündigen.

      Man könnte das Gleiche über ein Erdbeben sagen: es kann ebenfalls als notwendige „Korrektur" dargestellt werden, die nur die Erdkruste zurechtrückt. Schließlich beruhigt sich alles wieder und das Leben geht weiter wie zuvor. Aber diese bequeme Analyse lässt die furchtbare Spur der Verwüstung, die ein Erdbeben anrichtet, außer Acht: die vom Angesicht der Erde gelöschten Dörfer, die entwurzelten Bäume, die vernichteten Ernten, die tausenden Toten und Verletzten. Auch geht das normale Leben nicht so einfach wieder weiter. Manche Erdbeben können so verheerend sein, dass die Auswirkungen noch viele Jahre danach zu spüren sind.“

      Diese Zeilen sind eine sehr genaue Beschreiben der Konsequenzen dieser „Korrektur“.



      Die Diktatur des Finanzkapitals

      Dies ist die Epoche des Monopolkapitalismus. Dazu gehört die völlige Vorherrschaft des Finanzkapitals, die in den USA und Großbritannien weiter fortgeschritten ist als in anderen wichtigen Ländern. Großbritannien, einstmals die Werkstätte der Welt, ist zu einer Wirtschaft der parasitären Kouponschneider und Zinsprofiteure geworden, die wenig produziert und vom Finanz- und Dienstleistungssektor beherrscht wird. Bis vor kurzem wurde dies als etwas Positives dargestellt, das Großbritannien von den Turbulenzen der Weltwirtschaft abschirmen könnte. Aber genau das Gegenteil ist wahr. Durch sklavische Nachahmung des US-amerikanischen Modells wird Großbritannien jetzt im Schlepptau der USA in die Rezession gezogen und dürfte wahrscheinlich am stärksten davon erfasst werden. Wie ein parasitärer Wurm, der sich in einem Wirtsorganismus eingenistet hat und auf dessen Kosten fett wird, ist der Finanzsektor im Vergleich zur Wirtschaft insgesamt zu groß geworden und zehrt an ihrer Stärke und droht sie völlig zu untergraben.

      Es ist ein elementarer Lehrsatz, dass alles, was steigt, auch wieder fallen muss. Über lange Jahre hinweg schien in der US-Wirtschaft das Gesetz der Schwerkraft nicht mehr zu gelten. Jetzt muss dafür der Preis bezahlt werden. Der jetzt eingeleitete Absturz ist daher umso steiler, weil das Ausmaß der Spekulation auf dem Gebiet der Immobilien in den letzten Jahren schwindelnde Höhen erreicht hat. Der Absturz ist schon jetzt tiefer als der Niedergang der Immobilienpreise in der Großen Depression der 1930er Jahre. Im ersten Quartal 2008 gingen die Immobilienpreise in den USA offiziell um 14,1 Prozent zurück. Demgegenüber betrug der Rückgang 1932, auf dem Tiefstpunkt der Krise, 10,5 Prozent. Diese Zahlen stellen zudem nicht die ganze Wahrheit und den Ernst der Lage dar. Einige Ökonomen sprechen davon, dass der reale Preisrückgang im ersten Quartal 2008 bei 16 Prozent liegt. Und der Preisverfall hält unvermindert an.

      Dies bedeutet, dass riesige Summen, die man jetzt den Banken zu ihrer Stützung in den Rachen wirft, den Absturz nicht anhalten können, sondern bestenfalls eine vorübergehende Atempause bringen, der ein weiterer und noch tieferer Absturz folgt. Dies ist die Logik des Marktes, der nur seine eigenen Gesetze kennt. Die sogenannten Stabilisierungspläne sind nichts wert. Das ganze Gerede von einer Regulierung der Märkte ist völliger Blödsinn. Das kapitalistische System ist von Natur aus anarchisch und lässt sich weder planen noch regulieren. Der Versuch, riesige Geldsummen in den Finanzsektor zu pumpen und diesen somit zu stabilisieren, macht die Superreichen nur noch reicher. Er wird aber keine langfristige Stabilisierung bringen.

      Die Dreistigkeit der Bankiers ist erstaunlich. Sie fordern, dass die Regierung ihre faulen Kredite aufkauft und kleben weiter an ihren profitablen Werten fest. Niemand weiß, wieviel diese Anteile und Titel wirklich wert sind. Ein altes Sprichwort sagt: Kaufe nie die Katze im Sack. Dies ist ein guter Rat, doch derzeit soll die Regierung den Kapitalisten Milliardensummen zur Verfügung stellen, ohne in den Sack zu schauen. Die Krise des Bankensystems ist das Ergebnis massiver Betrügereien, an denen sich alle Bankiers in den letzten beiden Jahrzehnten beteiligt haben. Dadurch sind sie unerhört reich geworden und dadurch haben sie eine riesige Summe von Schulden und fiktivem Kapital in den Bilanzen der Finanzhäuser hinterlassen. Und wie soll jetzt dieses kleine Problem gelöst werden? Ganz einfach: Die Rechnung übernimmt der Steuerzahler. Die Regierung gründet eine Agentur, übernimmt diese Anteile und hält sie solange, bis sie wieder „reif“ sind und an Private zurück verkauft werden können. Das ist eine Sozialisierung der Verluste und Privatisierung der Gewinne, oder, wie es Gore Vidal treffend ausgedrückt hat: Sozialismus für die Reichen und freie Marktwirtschaft für die Armen.

      Die Kapitalisten behaupten, dass auch sie jetzt Opfer machten. In Wirklichkeit opfern sie lediglich einen kleinen Teil ihrer aufgeblähten Profite, während die Arbeiterklasse ihre Existenzgrundlage und ihre Häuschen opfert. Die Bankiers stoßen Schmerzschreie aus und schon kommt die Regierung angerannt und zückt das Scheckheft. Die Bankiers fordern hohe Geldsummen zur Heilung ihres Leidens – die so genannte „Geldflüssigkeit“. Das Problem ist nur, dass der Staat keine große Geldflüssigkeit hat und das Geld nur aus Steuern erheben kann. Aber eine allgemeine Steuererhöhung schmälert die Nachfrage, die in den USA schon jetzt sinkt. Dadurch kann vielleicht zeitweilig das „Leiden“ der Superreichen gelindert werden, aber das Leiden von Millionen Menschen in den USA wird größer. Dies ist an sich für die Reichen noch kein Grund zur Beunruhigung, denn die Masse der patriotischen US-Amerikaner muss nach ihrer Ansicht eben für die größere Sache der Marktwirtschaft leiden. Leider wird dies aber schwerwiegende Folgen für die Wirtschaft haben.

      Ein weiterer Nachfragerückgang wird die Arbeitslosigkeit steigern. Betriebe gehen pleite. Noch mehr Menschen können ihre Hypotheken und Kreditkartenschulden nicht mehr zurückzahlen. Anders ausgedrückt: Die Krise wird sich verschärfen und eine Lösung wird noch schwieriger werden. Hinzu kommt, dass die USA in den letzten Jahren von der größten Gläubigernation zur größten Schuldnernation geworden sind. Der Aufkauf von nahezu wertlosen Papieren und milliardenschwere Finanzspritzen durch die Regierung werden diese kollektive Verschuldung weiter auftürmen. Dies drückt zwangsläufig den Wechselkurs des Dollars gegenüber anderen Währungen nach unten und bewirkt so weitere Erschütterungen der weltweiten Geldmärkte.

      Notenbanken sollen gewährleisten, dass Bankkonten sicher sind und durch Bereitstellung von Geld verhindern, dass verunsicherte Sparer die Banken stürmen. Aber die Mittel der Notenbanken sind begrenzt und diese Grenze ist jetzt rasch erreicht. Vermutlich haben sie inzwischen das meiste getan, was sie tun könnten. Bei einer neuen Bankenkrise werden sie dann machtlos dastehen. Da kein Mensch auch nur die geringste Ahnung hat, wie viele faule Kredite und ungedeckte Schulden immer noch das Weltfinanzsystem vergiften, sind solche Krisen in der nächsten Zeit unvermeidlich. Früher oder später führt das zum Zusammenbruch der einen oder anderen Großbank. Dies wiederum könnte dann die Weltwirtschaft ebenso erschüttern wie seinerzeit im Mai 1931 der Zusammenbruch der größten österreichischen Bank, der Creditanstalt. Dies geschah damals erst zweieinhalb Jahre nach dem katastrophalen Kurseinbruch an der New Yorker Wall Street im Oktober 1929 und markierte den Anfang des finanziellen Zusammenbruchs in Mitteleuropa und weit darüber hinaus. Es ist durchaus möglich, dass wir jetzt wieder auf eine ähnliche Entwicklung zusteuern.



      Was Marx über fiktives Kapital sagte

      Nicht der Mangel an Geld ist die Ursache der Krise, sondern vielmehr verursacht die Krise einen Geldmangel. Bürgerliche Ökonomen mit ihrer Bänkermentalität verwechseln hier Ursache und Wirkung und die Erscheinung mit dem Wesen der Sache. Kommt die Wirtschaft in die Krise, so versiegen die Kreditströme und verlangen die Menschen Bargeld. Das ist die Auswirkung der Krise, wird aber wiederum zu ihrer Ursache und drückt die Nachfrage nach unten und löst somit eine weitere Spirale aus.

      Die Bankiers und ihre Freunde in der Regierung behaupten, dass die Krise aus der Tatsache herrühre, dass das Finanzsystem zu wenig Kapital habe. Eine solche Aussage ist schon erstaunlich. Denn in den letzten beiden Jahrzehnten gab es eine wüste Geldorgie, in der die Banken riesige Profite scheffelten. Und jetzt behaupten sie, dass sie nicht genug Kapital hätten! Im Aufschwung war eine riesige Menge Kreditkapital in Umlauf; dieser Geldüberfluss an sich schon war ein Hinweis auf die Grenzen der kapitalistischen Produktion. Dies waren riesige Kapitalbeträge, mit denen spekuliert wurde, die keine Anlagemöglichkeit fanden und daher mussten die Kapitalisten andere Einsatzmöglichkeiten schaffen.
      Vor langer Zeit erklärte Marx, dass das Ideal des Kapitalisten darin bestünde, aus Geld Geld zu machen, ohne sich dabei dem schmerzhaften Produktionsprozess unterziehen zu müssen. In der letzten Zeit schien diese Idee tatsächlich zu funktionieren – abgesehen von China, wo es eine reale Entwicklung der Produktivkräfte gab. In den USA, Großbritannien, Spanien, Irland und vielen anderen Ländern investierten die Banken Billionen in Spekulationsobjekte, vor allem Immobilien. Auf dieser Grundlage entstand und blühte der Subprime-Hypotheken-Skandal und es wurden Unmengen fiktiven Kapitals gebildet.
      Schon zu Lebzeiten von Karl Marx gab es riesige Mengen zirkulierenden Kapitals, das die Grundlage für fiktives Kapital bildete. Damals gab es Kreditbetrügereien – das Pendant der heutigen Derivate. Im Vergleich zu heute allerdings war damals die Spekulation unbedeutend. Das gesamte Ausmaß der Spekulation hat heute global schwindelnde Höhen erreicht. Als Beispiel hierfür sei der blühende Handel mit Credit Default Swaps (CDS) genannt, also Kreditderivaten zum Handeln von Ausfallrisiken von Krediten, Anleihen oder Schuldnernamen. In diesem Bereich können zwei Vertragspartner Wetten abschließen auf die Wahrscheinlichkeit der Zahlungsunfähigkeit einer Firma. CDS sind auf spekulative 90 Billionen Dollar angewachsen. Das entspricht vermutlich mehr als der doppelten Summe aller ausstehenden Kredite weltweit. Diese Verträge sind nur in den Büchern der Vertragspartner niedergeschrieben und sonst nirgendwo. Niemand kennt den realen Umfang dieser Geschäfte, von denen ein gewaltiges Risiko für die Weltwirtschaft ausgeht. Das erklärt die aktuelle Panik an der Wall Street und im Weißen Haus. Zurecht fürchtet man dort, dass eine ernsthafte Erschütterung das gesamte instabile Gebäude des internationalen Finanzsystems zum Einsturz bringt – mit unvorhergesehenen Folgen.

      Selbst im 19. Jahrhundert, mitten im Aufschwung, als Kredit leicht zu bekommen war und das Vertrauen in die Wirtschaft wuchs, wurden die meisten Transaktionen ohne reales Geld abgewickelt. Zu Beginn des Zyklus gibt es einen Überfluss von Kapital und einen niedrigen Zinssatz. Der niedrige Zinssatz fördert die Unternehmensprofite in der Frühphase des Zyklus und regt das Wirtschaftswachstum an. Später – in der Hochkonjunktur – erreicht der Zinssatz einen Durchschnittswert. Die Nachfrage nach Krediten steigt und daher sollten die Zinsen auf dem Höhepunkt der Konjunktur steigen. Aber im zurückliegenden Aufschwung war das nicht so.

      In den letzten Jahren verfolgte die US-Notenbank Federal Reserve eine Politik, die die Zinssätze gezielt und bewusst niedrig hielt (zeitweilig waren sie inflationsbereinigt sogar negativ). Dies war vom orthodoxen kapitalistischen Standpunkt aus unverantwortlich. Dies schuf die Immobilienblase und bereitete die Grundlage für die aktuelle Krise vor. Aber solange sich damit riesige Profite erzielen ließen und die Investoren zufrieden zu stellen waren, kümmerte das keinen. Alle waren in dieser Profitorgie überglücklich. Selbst die respektabelsten Bankiers und die geschultesten Ökonomen stimmten ein in das Lied: „Esst, trinkt und seid fröhlich, denn morgen werden wir sterben!“

      Jetzt beschweren sie sich über eine unzureichende Kapitalausstattung, weil ein Großteil ihres Vermögens fiktiv ist – ein Ergebnis nie dagewesener Betrügereien im gesamten Finanzsystem. Solange der Aufschwung anhielt, nahm niemand daran Anstoß. Aber jetzt ist der Aufschwung dahin und die Wirtschaftskrise da und werden alle diese Anlagen kritisch hinterfragt und abgeklopft. Die Bankiers, die gestern noch einander riesige Schulden abkauften, sind dazu heute nicht mehr bereit. Misstrauen und Argwohn herrschen vor. Der alte unbekümmerte Optimismus ist einer knauserigen Haltung gegenüber Schulden und Krediten gewichen. Das gesamte Banksystem, auf das sich die Zirkulation des Kapitals stützt, kommt zum Stillstand.

      Solange nicht alle Schrottanlagen verschwinden, werden viele Institutionen nicht ausreichend Kapital zur Verfügung haben, um frische Kredite in die Wirtschaft zu pumpen. Marx beschrieb schon vor langer Zeit diese Etappe des Wirtschaftszyklus:
      "Daß es in der Periode der Krise an Zahlungsmitteln fehlt, ist selbsteinleuchtend. Die Konvertibilität der Wechsel hat sich substituiert der Metamorphose der Waren selbst, und grade zu solcher Zeit um so mehr, je mehr ein Teil der Geschäftshäuser bloß auf Kredit arbeitet. Unwissende und verkehrte Bankgesetzgebung, wie die von 1844/45, kann diese Geldkrise erschweren. Aber keine Art Bankgesetzgebung kann die Krise beseitigen.

      In einem Produktionssystem, wo der ganze Zusammenhang des Reproduktionsprozesses auf dem Kredit beruht, wenn da der Kredit plötzlich aufhört und nur noch bare Zahlung gilt, muß augenscheinlich eine Krise eintreten, ein gewaltsamer Andrang nach Zahlungsmitteln. Auf den ersten Blick stellt sich daher die ganze Krise nur als Kreditkrise und Geldkrise dar. Und in der Tat handelt es sich nur um die Konvertibilität der Wechsel in Geld. Aber diese Wechsel repräsentieren der Mehrzahl nach wirkliche Käufe und Verkäufe, deren das gesellschaftliche Bedürfnis weit überschreitende Ausdehnung schließlich der ganzen Krisis zugrunde liegt. Daneben aber stellt auch eine ungeheure Masse dieser Wechsel bloße Schwindelgeschäfte vor, die jetzt ans Tageslicht kommen und platzen; ferner mit fremdem Kapital getriebne, aber verunglückte Spekulationen; endlich Warenkapitale, die entwertet oder gar unverkäuflich sind, oder Rückflüsse, die nie mehr einkommen können. Das ganze künstliche System gewaltsamer Ausdehnung des Reproduktionsprozesses kann natürlich nicht dadurch kuriert werden, daß nun etwa eine Bank, z.B. die Bank von England, in ihrem Papier allen Schwindlern das fehlende Kapital gibt und die sämtlichen entwerteten Waren zu ihren alten Nominalwerten kauft. Übrigens erscheint hier alles verdreht, da in dieser papiernen Welt nirgendswo der reale Preis und seine realen Momente erscheinen, sondern nur Barren, Hartgeld, Noten, Wechsel, Wertpapiere. Namentlich in den Zentren, wo das ganze Geldgeschäft des Landes zusammengedrängt, wie London, erscheint diese Verkehrung; der ganze Vorgang wird unbegreiflich; weniger schon in den Zentren der Produktion.“
      (Das Kapital, Band 3, DREISSIGSTES KAPITEL, Geldkapital und wirkliches Kapital, http://www.mlwerke.de/me/me25/me25_493.htm)

      Die Kapitalisten müssen jetzt dieses ganze fiktive Kapital aus dem System herauspressen. Wie ein Mensch, dessen Körper vergiftet wurde, oder ein Drogenabhängiger, der gegen die schlimmen Folgen seiner Sucht kämpft, müssen sie das Gift aus ihrem Organismus absondern oder untergehen. Aber dies ist ein schmerzhafter Prozess und er bringt neue Gefahren für den Organismus mit sich. Angesichts einer schrumpfenden Wirtschaft und eines Austrocknens der Kreditzuflüsse rufen die Kapitalisten ihre Schulden wieder zurück. Wer nicht zahlen kann, geht pleite. Die Arbeitslosigkeit wird zunehmen, dies wiederum schwächt die Nachfrage. So sind neue Pleiten und Schuldenkrisen vorprogrammiert. Kurzum: Alle Faktoren, die den Wirtschaftsaufschwung der vergangenen Periode angeschoben haben, schlagen jetzt in ihr Gegenteil um.



      :D:kiss:
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 01:18:06
      Beitrag Nr. 147 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.121.516 von Kurumba am 16.09.08 01:00:40... aber glücklich !! :kiss:
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 03:44:54
      Beitrag Nr. 148 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.168.826 von StockFactory am 25.05.08 23:11:36@#1:

      Ja, kann man nicht nur, sondern muss man sogar. Denn einzig ein Kapitalismus mit sozialem Antlitz ist mittel- und langfristig überlebensfähig. Ein Raubtierkapitalismus eliminiert sich dagegen irgendwann selbst.
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 13:22:37
      Beitrag Nr. 149 ()
      #146 Die derzeitige Krise könnte mehr als nur ein „Jahrhundertereignis“ sein. Die menschheit hat jetzt eine ganze menge ausprobiert und könnte am Scheideweg stehen:

      a) Aufgrund von Wahrheit, Vernunft und Gerechtigkeit ein dauerhaft stabiles System errichten.
      b) Weiter rummurksen und immer tiefer in den Sumpf von Korruption und Befriedigung niederer Triebe gezogen werden.

      Also ich bin für a), da wird noch mehr als genug für ein schönes Leben erlaubt sein.
      Insbesondere wird b) für die Mehrheit zur Hölle und selbst die wenigen Profiteure müssen das Gericht fürchten.

      #148 Warum nicht Sozialismus mit dem Besten vom Kapitalismus (Privatbesitz und Marktwirtschaft)?

      Kapitalismus steht für skrupelloses Gewinnstreben und Ausbeutung - da ist nichts grundlegendes zu verbessern, wenn man danach noch vom Kapitalismus sprechen will.
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 13:27:19
      Beitrag Nr. 150 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.389.606 von pyramus am 03.10.08 03:44:54Hätte nicht geglaubt, daß ich dir mal zustimmen kann.
      wilbi


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