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    Sieben Mythen von der bösen Atomkraft - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.06.08 12:54:38 von
    neuester Beitrag 14.08.08 20:20:36 von
    Beiträge: 294
    ID: 1.142.383
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      Avatar
      schrieb am 26.06.08 12:54:38
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die sieben Mythen von der bösen Atomkraft

      Alle Welt setzt wieder auf Atomenergie – nur Deutschland nicht. Zwar mehren sich auch hier die Stimmen, die eine offene Diskussion über den Ausstieg aus dem Ausstieg verlangen. Doch die alten Ängste sind weiter stark. "Welt Online" widmet sich den größten Mythen rund um die Atomkraft und sagt, was stimmt und was nicht.


      Überall werden Windräder und Solardächer gebaut, doch die Stromrechnungen steigen. Die Öl- und Gaspreise klettern. Kohle gilt als schlimmer Klimakiller. Energiesorgen sind kein Expertenthema mehr, sondern werden am Küchentisch diskutiert. Nur eine Energieform galt bisher als absolutes Tabu, mit ihr hatte Deutschland ein für alle Mal abgeschlossen: die Atomkraft. Zehntausende steckten in den Achtzigerjahren die rot-gelben Nein-danke-Buttons an. Die Aktivsten protestierten in Brokdorf und anderswo gegen die teuflische Technik. Eines war sicher: Kein Zurück zum "Atomstaat". Doch die Stromrechnung ist ein starkes Argument und nagt an den Überzeugungen. Nur noch 40 Prozent der Bevölkerung sind gegen längere Restlaufzeiten der alten AKWs.


      Mythos 1: Der größte anzunehmende Unfall

      Die Katastrophe von Tschernobyl übersteigt alle anderen, nicht nuklearen Industriedesaster. 2006, 20 Jahre nach dem Reaktorunfall, legten die UN-Behörden, die die Folgen in den drei betroffenen Ländern Weißrussland, Russland und Ukraine über viele Jahre intensiv untersuchten, einen umfangreichen Bericht vor. Beteiligt waren unter anderen die IAEA (Internationale Atomenergiebehörde), die WHO (Weltgesundheitsorganisation), UNDP (Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen) und Unicef (Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen).
      Fazit der UN-Untersuchung: Beim Reaktorunfall kamen 47 Helfer der Aufräumtruppe durch tödliche Strahlendosen um. Rund 4000 Kinder aus der Umgebung erkrankten durch das entwichene Jod 131 an Schilddrüsenkrebs. Davon starben neun, da diese Krankheit heute gut heilbar ist. Statistisch soll die Zahl zusätzlicher Krebsfälle in den nächsten Jahrzehnten circa 4000 betragen. Die können aber nicht konkret festgestellt werden, da der Krebs seine Ursache nicht verrät. Dies alles ist ein schreckliches Unglück, liegt aber bei Weitem unter den in Deutschland prognostizierten Zahlen.
      Schlagworte
      Atomkraft Kernenergie AKW GAU Berlin Radioaktivität Energie Tschernobyl
      Hierzulande war immer wieder von Hunderttausenden Toten zu lesen, die angeblich durch die Reaktorkatastrophe umgekommen seien. Die von den UN ermittelten Fälle sind erschütternd, eines belegen sie jedoch nicht: dass die Dimension des Tschernobyl-Desasters alle anderen Technikkatastrophen übersteigt. Bei dem Chemieunfall in Bhopal, der heute in Europa weitgehend vergessen ist, starben nach der niedrigsten Angabe 3800 Menschen, und Hunderttausende wurden verletzt.

      Fazit: Tschernobyl war einer der größten Industrieunfälle des 20. Jahrhunderts, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Gegen Tschernobyl als finales Anti-Atom-Argument spricht auch der Umstand, dass der Unfall, wie später nachgewiesen wurde, durch extremes Fehlverhalten der verantwortlichen Ingenieure geradezu provoziert wurde.



      Mythos 2: Krebs durch Atomkraft

      Richtig ist, dass in der Umgebung des Kraftwerks Krümmel eine seltsame Häufung von Leukämie aufgetreten ist. Bis zum Jahr 2005 erkrankten 16 Kinder daran, dreimal mehr, als statistisch normal wäre. Trotz jahrzehntelanger Forschung, für die viele Millionen Euro ausgegeben wurden, konnte kein Zusammenhang festgestellt werden. Fakt ist auch, dass es solche Leukämie-Cluster ebenfalls in Regionen ohne Atomkraftwerk gibt, zum Beispiel bei Sittensen und bei Elmshorn.

      Im Dezember 2007 wurde die Leukämie-These durch einen Bericht des Bundesamtes für Strahlenschutz als „nicht auszuschließen“ erneut in Erwägung gezogen. Doch die Autorin der Studie, Maria Blettner, Leiterin des Instituts für Biometrie an der Uni Mainz, wehrte sich gegen diese Interpretation. Sie sagte: „Nach allem, was wir aus der Strahlenbiologie wissen, können die Leukämien nicht durch die Strahlenbelastung durch Kernkraftwerke ausgelöst worden sein.
      Das ist nicht plausibel. Die Strahlung aus kerntechnischen Anlagen ist um das 1000- bis 100.000-Fache geringer als die natürliche Strahlung, der wir ausgesetzt sind. Und sie ist viel kleiner als die Belastung durch Röntgen oder etwa beim Fliegen.“


      Mythos 3: Gefährlichkeit der Atomkraft

      Wenn man Gefährlichkeit an der Zahl der Toten und Verletzten misst, ist die Kohle mit Abstand am unheilvollsten. Alljährlich sterben weltweit Tausende Bergleute bei der Gewinnung dieses Rohstoffs. Nach offiziellen Angaben verloren allein im Jahr 2005 über 6000 Kumpel ihr Leben in chinesischen Kohlegruben – von den langfristigen gesundheitlichen Folgen der staubigen Arbeit einmal ganz abgesehen.

      Auch Wasserkraft-Katastrophen können viele Opfer fordern. 1975 ertranken bei mehreren Staudammbrüchen in der chinesischen Provinz Henan 26.000 Menschen.


      Mythos 4: Unklare Langzeitfolgen der Atomkraft

      Das Gegenteil ist richtig. Durch die beiden Atombombenabwürfe im Zweiten Weltkrieg sind die Langzeitfolgen akribisch erforscht. Seit 1950 werden in einer gemeinsamen japanisch-amerikanischen Studie etwa 120.000 Überlebende medizinisch überwacht.

      Durch die starke Strahlung im Abwurfzentrum, die Explosion und die Feuerwalze starben in Hiroshima 140.000 Menschen und in Nagasaki 70.000. Von denen, die das überlebten, weil sie sich weiter entfernt vom Explosionsort aufhielten, starben bis heute etwa 800 an den Spätfolgen der Verstrahlung. Viel weniger, als man ursprünglich angenommen hatte.


      Mythos 5: Ewiges Erbe des Atommülls

      Ein Kernkraftwerk der in Deutschland üblichen Größe erzeugt in einem Jahr circa 1,1 Tonnen Spaltprodukte. Zur Endlagerung sollen diese Stoffe in Glas eingeschmolzen mit Edelstahl umhüllt und in 1000 Meter Tiefe in Steinsalz gelagert werden. Das strahlende Material wäre damit so sicher wie möglich vom Leben auf der Erde abgeschottet. Atommüll ist jedoch nicht der einzige radioaktive Stoff, den die Erdkruste birgt. Felsen aus Granit und anderem Urgestein, wie sie beispielsweise in den Alpen vorkommen, strahlen erheblich.


      Mythos 6: Endlichkeit

      Das ist im Prinzip richtig. Wenn man die derzeit bekannten Lagerstätten nimmt und davon ausgeht, dass keine neuen gefunden werden, kommt man auf 50 Jahre. Zurzeit wird jedoch kaum nach weiteren Uranvorkommen gesucht, da die Unternehmen nicht in etwas investieren, das erst in fünf Jahrzehnten benötigt wird.

      Der Einsatz von Wiederaufarbeitungsanlagen und der Brütertechnologie kann die Reichweite der bekannten Vorkommen um das 30- bis 60-Fache verlängern. Uran bliebe auch bei einem deutlichen Preisanstieg immer noch wirtschaftlich, da der Rohstoff nur fünf bis zehn Prozent des Strompreises ausmacht. Ein weiterer Vorteil gegenüber Öl ist, dass Uran zu einem Großteil aus politisch stabilen Ländern kommt, zum Beispiel aus Kanada und Australien.


      Mythos 7: Die radioaktive Strahlung

      Radioaktivität aus verschiedenen Quellen umgibt uns überall. Im menschlichen Körper selbst laufen ständig radioaktive Zerfallsprozesse ab. Etwa 30 Millionen Atome pro Stunde zerfallen, das entspricht etwa 9000 Becquerel (die Maßeinheit der Radioaktivität). Die natürliche Strahlenexposition der Erde liegt bei einigen Millisievert (die Maßeinheit für Dosiswerte im Strahlenschutz).

      Diese Dosis entspricht normalerweise einem Hundertstel bis Tausendstel der Werte, die für Lebewesen gefährlich werden können. Wird der Körper einer Dosis von 200 Millisievert auf einmal ausgesetzt, steigt die statistische Krebswahrscheinlichkeit um ein Prozent. Die Mitarbeiter in Atomkraftwerken kriegen täglich einige Mikrosievert (also Millionstel) ab. Beim Fliegen auf Reiseflughöhe liegt die aufgenommene Dosis bei circa fünf Mikrosievert pro Stunde.



      http://www.welt.de/politik/article2137310/Die_sieben_Mythen_…
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 13:07:10
      Beitrag Nr. 2 ()
      Einige Beispiele:


      Strahlenbelastung; effektive Dosis pro Jahr:


      Kosmische Strahlung 0.3 mSv

      Terrestrische Strahlung 0.4 mSv

      Einatmen von Radon in geschlossenen Wohnräumen 1.1 mSv

      Fernsehgerät 0.01 mSv

      Kernkraftwerk im Normalbetrieb < 0.01 mSv /Tipler: durchschnittl. 0.0003 mSv

      Folgen von Tschernobyl 0.016mSv


      Quellen: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung;
      Bundesamt für Strahlenschutz: Strahlung und Strahlenschutz
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 13:57:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.379.692 von Sexus am 26.06.08 13:07:10#2

      Mit anderen Worten: Geschlossene Wohnräume sind 100mal so gefährlich wie es die gesamten Folgen von Tschernobyl waren.

      Wo bleibt die Forderung der GRUENEN geschlossene Wonräume zu verbieten ?

      :confused: :cry:
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 15:12:29
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.379.589 von Sexus am 26.06.08 12:54:38Lieber Sexus,

      es gibt viel mehr Argumente gegen die Atomkraft, als die die Du aufgezählt hast. Hier nur einige weiere Beispiele:

      - Fakt ist, dass der ganze Atommüllsche....s einige tausende von Jahren weiterstrahlt und damit eine tickende Zeitbombe darstellt.... Das Risiko, dass in dieser langen Zeit irgendetwas passiert kann kein Mensch beurteilen ! Die Politiker können ja nicht mal Entscheidungen im Zusammenhang mit den Folgen aufgrund der Überalterung der deutschen Bevölkerung richtig beurteilen bzw. Maßnahmen dagegen treffen - dieses Risiko ist aber bereits in 30 bis 70 Jahren latent !

      - das Problem der Endlagerung ist ebenfalls nicht geklärt. Gerade erst vor Kurzem kam die Meldung heraus, dass in einem Salzstockwerk (nicht Gorleeben) Wasser bereits seit Jahren eindringt und keiner weiss woher das Wasser kommmt....... Viel interressanter an dieser Mail war die Aussage, das dieses Wasser bereits seit geraumer Zeit eindringt und der Betreiber dieser Lagerstätte (=öffentliche Hand) seit Jahren nicht gehandelt hat. Das traurige daran ist, das man dieses Thema seit Jahren somit verschwiegen und vertuscht hat.

      - Wo Menschen arbeiten und handeln werden Fehler gemacht. Die Geschichte hat ferner bewiesen, dass der Glaube an die Technik ein Irrglaube ist. Eine Titanic ist gesunken, obwohl sie als unsinkbar galt. Ein Graf Zepplin ist explodiert und abgestürzt obwohl dieses Risiko seinerzeit verniedlicht wurde. Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen ist ein Tchernobyl passiert - hättest Du vor dem 11.September den CIA gefragt, ob ein Terrorangriff auf die World Trade Center möglich wäre - man hätte dies verneint. Auch dann, wenn Du in Deutschland sichere Atomkraftwerke baust - mir wird übel wenn ich daran denke, dass es solche Kraftwerke in einem Erbebengebiet wie Japan gibt oder es Atomkraftwerke in Entwicklungsländern wie Bulgarien, bald Iran oder sonstwo auf dieser Welt gibt !

      - Wenn Du alle Kosten zusammenrechnest, die im Zusammenhang mit der Atomenergie entstehen ist die Atomenergie nicht billig ! Die Kosten für die Endlagerung wird der Allgemeinheit aufs Auge gedrückt, die billigen, reinen Herstellungskosten für die Atomenergie nutzen die Energieversorger um Kohle zu machen !

      - Auch die Aussage, dass die Atomenergie eine saubere Energiequelle ist, stimmt so nicht !!!! Bei einer solchen Energiebilanz müssen die Umweltkosten bzw. Energiekosten ermittelt werden, die im Zusammenhang mit der Gewinnung von Uran entstehen. Nachdem die gewonnene Menge an Uran je Tonne Abräummaterial in den letzten Jahren drastisch gesunken ist, muss immer mehr Energie investiert werden um die selbe Menge Uran zu fördern.

      Ich finde es mal wieder recht populistisch, wenn die CDU / CSU das Thema Atomenergie gerade jetzt aufs Tablett legt, wo die Strompreise steigen um mit Hilfe von Atomstrom den Strompreis senken zu wollen..


      Stephan
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 15:23:12
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.381.040 von schulzse am 26.06.08 15:12:29#4

      "...Fakt ist, dass der ganze Atommüllsche....s einige tausende von Jahren weiterstrahlt ..."

      Das radioaktive Zeug strahlt auch in der freien Natur tausende Jahre vor sich hin, also auch bevor man es aus den Bergwerken herausholt.

      "...Wenn Du alle Kosten zusammenrechnest, die im Zusammenhang mit der Atomenergie entstehen ist die Atomenergie nicht billig..."

      Vergleicht doch einfach mal den Strompreis in Frankreich mit dem bei uns in D. Da kann jeder sofort sehen, das Atomstrom eben doch deutlich billiger ist.

      :eek:

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      Avatar
      schrieb am 26.06.08 15:27:27
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich glaube einfach, dass es keine 100%-ige Sicherheit bei der Atomenergie gibt und geben wird, weil der Faktor Mensch ein zu grosser Unsicherheitsfaktor ist.

      Ferner zeigen die Reaktor(fast)unfälle in der jüngsten Vergangenheit (siehe Vattenfall in Schweden oder wie jüngst in Slowenien), dass es immer wieder zu Störfällen gekommen ist, bei denen zu lange versucht wurde die Störmeldungen zu vertuschen und zu relativieren. Wenn die Technik so super ist, dann dürfte es auch keine Störfälle geben. Ferner glaube ich, dass die Dunkelziffer von Störanfällen, gerade in Ländern der dritten Welt, viel höher ist als wir uns vorstellen können.......

      Ehrlich gesagt, geht es bei mir bei dem Thema "Tschernobyl" gar nicht so sehr um die Toten. Viel schlimmer ist die Tatsache, dass das Gebiet auf Jahrzente hinaus verseucht ist.

      Wenn man bei der Gegenüberstellung der Kosten von Atomenergie zu anderen Energien die Kosten für die Endlagerung, die Kosten für die Baugenehmigung (jahrelange Genehmigungsprozederre), die der Allgemeinheit aufs Auge gedrückten Kosten der Endlagerung, der Allgemeinheit aufs Auge gedrückten Transportkosten zum Endlager faiererweise die imensen Kosten im Zusammenhang mit dem Eventualrisiko eines Reaktorunfalls umlegen, ist die Atomenergie astronomisch teuer....
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 15:35:56
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.381.152 von Blue Max am 26.06.08 15:23:12Blue Max,

      - es besteht eben ein Unterschied zwischen natürliche, mengenmässig beschränkter Strahlung und einer künstlichen Strahlung die um x-fach höher ausfällt als bei der natürlichen Strahlung....

      - wie bereits von mir erwähnt, ist der Strom aus Atomenergie so viel biller, weil in Deutschland als auch in Frankreich nicht alle
      Kosten verursachungsgemäß umgelegt werden. Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass z.B. die Kosten für La Hague oder generell für die Endlagerung den Energiekonzernen in Rechnung gestellt werden. Nach dem Eventualprinzip müsste theoretisch für einen eventuellen Reaktorunfall die Energiekonzerne Rücklagen bilden und auf den Strom umlegen - tun sie aber nicht. Ein ähnliches Beispiel sind die Öltanker.... Wieviel zig Millionen Dollar hat Exxon für das Tankerunglück Exxon Valdez in Alaska bezahlt ? Gegen dieses Risiko war Exxon nur unzulänglich versichert, aber immerhin, teilweise versichert. Wenn in Deutschland ein Reaktorunglück passieren würde im Ausmass von Tschenobyl, würde der jeweilige Energiekonzern auf der Stelle Pleite sein - die Koste würden wir wieder alle bezahlen, weil vom Energiekonzern nichts zu holen wäre.....
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 15:59:43
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.381.212 von schulzse am 26.06.08 15:27:27Ich glaube einfach, dass es keine 100%-ige Sicherheit bei der Atomenergie gibt und geben wird, weil der Faktor Mensch ein zu grosser Unsicherheitsfaktor ist.

      Und das ist das dümmlichste aller Argumente, die Einforderung 100%er Sicherheit vor dem Hintergrund absurd überzogener beispielloser virtueller Schreckensszenarien aus deren herbei gesponnener Folgekosten man dann Versicherungsprämien generiert die noch zu entrichten wären um sie dann in einen Kostenvergleich einzubeziehen.
      Da werden dann Kosten herbei phantasiert die jeder Vernunft Hohn sprechen.

      Allerdings gebe ich dir insofern recht dass es hundertprozentige Sicherheit niemals geben wird. Hundertprozentige Sicherheit hast du nur wenn du tot und begraben bist, aber dafür wird mit annähernd hundertprozentiger Sicherheit kein AKW verantwortlich sein.
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 16:33:55
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.381.631 von Kaperfahrer am 26.06.08 15:59:43Dann versuch doch mal bitte darzustellen, was ein Tschernobyl ähnlicher Unfall im AKW Biblis kosten würde, wenn dabei das Rhein-Main Ballungszentrum auf Jahrzehnte oder Jahrhunderte unbewohnbar wird. Was kostet der Ersatz allein der von Menschen in dieser Gegend errichten Häuser, Produktionsstätten, Konsumzentren, Freizeiteinrichtungen etc.pp.., die Natur selbst lassen wir mal außen vor. Und zu welchen Versicherungssummen/-prämien diese Rechnung führen würde.

      Kein nachhaltig ökonomisch denkender Mensch und auch keine Organisation wird die monetären Auswirkungen eines GAU in dichtbesiedelten Gebieten tragen können. Von den nichtmonetären Auswirkungen ganz zu schweigen.

      Kein vernünftig denkender Mensch und auch keine Organisation kann von sich behaupten, die Folgelasten der Kernenergie beherrschbar machen zu können, weil es geht bei den Endlagerstätten um Jahrtausende, die sie unbeschadet und strikt abgeschirmt von der Biospäre überstehen müssen. Welche jetzt lebende Mensch kann das sicherstellen?

      Kernenergie gehört zu den ganz großen Irrtümern der Menschheit.
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 17:15:47
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.381.631 von Kaperfahrer am 26.06.08 15:59:43Da werden dann Kosten herbei phantasiert die jeder Vernunft Hohn sprechen.


      Die Versicherungsprämien werden ja nicht von den Atomkraftgegnern sondern von den Versicherungsunternehmen kalkuliert. Bei denen sitzen keine Ideologen, die "Kosten herbei phantasieren" und in die Kalkulation einbeziehen, sondern man will Geschäfte machen. Und dabei ist herausgekommen, daß die Haftpflichtversicherungsprämien so hoch sind, daß damit die Konkurenzfähiggkeit und damit die Wirtschaftlichkeit von Atomenergie nicht mehr gegeben ist. Aus diesem Grunde hat der Staat (also der Steuerzahler) das der Haftpflichtrisiko übernommen.
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 18:02:29
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.382.047 von new_kid_in_town am 26.06.08 16:33:55Wieso soll ich dir die Kosten deiner Schreckensphantasien einer von Angstjunkies durchschlotterten Nacht berechnen, womöglich dagegen versichern und obendrein die dafür fälligen Prämien bezahlen. Das ist doch dein persönliches Missvergnügen. Dagegen kannst du dich privat versichern wie gegen Sturm Hagel und, auch nicht immer, Hochwasser und Sturmfluten.
      Wenn wir schon bei virtuellen Kostenmodellen sind. Unsere Gesellschaft ist ohne ausreichende Energie und im globalen Wettbewerb nicht überlebensfähig, berechne du mir doch mal die Kosten eines Gesellschaftsbankrotts die nicht mehr in der Lage ist ausreichend Renten, Pensionen, Sozialtransfer und sonstige Alimentationen im Sozial und Haushaltsbereich zu bezahlen und bring mir eine Versicherung die uns dagegen versichert, dass wir unseres gegenwärtigen Lebensstandards nicht verlustig gehen.
      Für diese Kosten gibt es wenigstens ein schönes Fallbeispiel was das in etwa ausmacht, nämlich in Form der untergegangenen EX-DDR. Da haben wir geblecht und blechen noch immer. Aber die Zahlen schenke ich dir als Gegenwert für die Wahrscheinlichkeit eines nach deinen Vorstellungen in die Luft geflogenen KKW Biblis. Und du kannst sicher sein du hast damit ein dickes, dickes Geschäft gemacht.

      Abgesehen davon kaufe ich dir deine vorgetragene Besorgnis gar nicht ab. Bis vor wenigen Jahren waren die deutschen Roten pro Atomkraft und haben sich erst aus machttaktischen Kalkül dagegen gewandt. Die Anti-Atomkraft-Haltung der linken politischen Mandatsträger, ist ein Gessler-Hut der dazu taugte politische Macht durch das Dealen mit der Angst der Menschen zu erringen, aber jetzt verdammt schwer los zu werden ist, weil man fürchtet auch noch den letzten Rest an Glaubwürdigkeit zu verlieren.
      Auch viele Grüne und kenne ein paar davon geben im privaten Rahmen gerne zu dass sie nur so auf ihrem „Anti“ klammern weil ihnen wahltaktisch gar nichts anderes übrig bleibt um ihre feinen errungenen Macht-Pöstchen zu behalten. Die Realität sehen sie aber ganz anders. Die meisten hängen doch ihr Mäntelchen wie gerade der Wind der Ängste weht.


      @ccolumbus

      Aus diesem Grunde hat der Staat (also der Steuerzahler) das der Haftpflichtrisiko übernommen.

      Ähnlich und zurecht verhält es sich beim Deichbau, weil es gar keine vernünftige Berechnungsgrundlage gibt, da wirst du auch keine Versicherung finden die ein Deichbauunternehmen(!) gegen die Folgen einer Monsterwelle die alles hinwegspült versichert. Das Risiko übernimmt der Staat, also der Steuerzahler und die Gemeinschaft der Menschen die vom Deichbau ganz gewaltig profitieren.
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 18:29:26
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.383.122 von Kaperfahrer am 26.06.08 18:02:29Naja, so hat jeder seine Schreckgespenster. Ich das des explodierenden KKW Biblis, Du das des Endes der Industriegesellschaft, wenn wir keine Kernenergie nutzen.

      Und warum sollte ich mich gegen Gefahren versichern, die vom Besitz oder dem Betrieb einer Anlage eines Anderen ausgehen?
      Noch ist es glücklicherweise so, das jeder für Schäden die durch seine Handlungen und von seinem Besitz ausgehen, selbst haften muß. Das kann man nicht einfach mit einer Monsterwelle (= höhere Gewalt) vergleichen, zumal die Schäden einer Monsterwelle relativ schnell wieder behoben werden können, was bei einer atomaren Verseuchung der Biosphäre nicht der Fall sein dürfte.

      Wie mit welcher Farbe auch immer colorierte Gruppierungen über die Kernenergie denken, ist mir schnuppe. Mir reicht zu wissen, dass ein GAU in dichtbesiedelten Gebiet und dessen Folgen nicht beherrschbar und auch nicht so schnell raparabel ist, um Kernenergie seit dem Beginn Ihrer "friedlichen" Nutzung mit allen evtl. Konsequenzen abzulehnen. Bzgl. der Konsequenzen gab es bereits vor mehr als 30 Jahren Energiekonzepte, die es möglich erschienen ließen, eine Industriegesellschaft zu leben, die ohne AKW's auskommt.

      Über Dein Konstrukt des wahren Denkens einiger Grüner kann ich nur herzlich lachen. Denn man (ich) werde Deine Aussage nicht überprüfen können, zumal ich solche Grünen noch nicht kennengelernt habe. Aber das muss ja nichts heißen.
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 18:30:21
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.383.122 von Kaperfahrer am 26.06.08 18:02:29@Kaperfahrer,
      Eine vernünftige Berechnungsgrundlage gibt es sehr wohl, sonst hätten die Versicherungsmathematiker der Versicherungsunternehmen gar keine Haftpflichtprämie kalkulieren können. Haben sie aber. Und die fiel so hoch aus, daß aus dem Geschäft nichts wurde.

      Dein Vergleich mit dem Deichbauunternehmen hinkt ganz gewaltig. Das Deichbauunternehmen baut den Deich und verkauft diesen an den Staat; es verkauft nicht Sicherheit vor Überschwemmungen und Monsterwellen an den Bürger und muß sich daher auch nicht dagegen versichern. Ein Energieunternehmen verkauft Energie an die Bürger und muß daher die Risiken, die bei der Produktion von Energie entstehen versichern.
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 18:45:07
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.381.152 von Blue Max am 26.06.08 15:23:12Vergleicht doch einfach mal den Strompreis in Frankreich mit dem bei uns in D. Da kann jeder sofort sehen, das Atomstrom eben doch deutlich billiger ist.

      Also gut, dann vergleichen wir doch mal die Großhandelspreise, also die reinen Erzeugerpreise.

      Grundlast zur Lieferung 2009 in Deutschland am 26.06.08: 8,390 ct/kWh
      Grundlast zur Lieferung 2009 in Frankreich am 26.06.08: 8,713 ct/kWh

      Wie sagt man so schön? Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal ...
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 18:55:42
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.383.561 von Jens T am 26.06.08 18:45:07#14

      Und wieviel % des im genannten Grosshandel gehandelten Stroms stammt aus französischen oder osteuropäischen AKWs ?

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 19:02:34
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ohne AKW-Strom wäre es dunkel in Deutschland.
      Solange dieses Problem nicht seriös gelöst ist, ist alles andere nur leichtes Palaver.

      gruß
      :)
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 19:05:34
      Beitrag Nr. 17 ()
      #16

      Jede Wette, wenn in 20 Jahren dank der rot-grüner Ideologen alle AKW in D abgestellt sind und dann die Strompreise in ungeahnte Höhen explodieren, sind genau jene Rot-Grünen die ersten die von "Sozialstrom für Arme" usw daherschwadronieren...

      :mad::cry:
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 19:09:20
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.383.679 von Blue Max am 26.06.08 18:55:42Hä? Du meinst, der deutsche Strompreis wäre deshalb niedriger als der französische, weil u.a. französische Kernkraftwerke lieber (für weniger Geld) in Deutschland verkaufen als daheim?
      Das Geheimnis dieser Logik musst du mir mal erklären.

      Übrigens hat Deutschland in diesem Jahr bisher deutlich mehr Strom nach Frankreich exportiert als andersherum ...
      Avatar
      schrieb am 26.06.08 20:20:58
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.381.631 von Kaperfahrer am 26.06.08 15:59:43Hundertprozentige Sicherheit hast du nur wenn du tot und begraben bist

      Bist Du da sicher? In Rom soll es Leute geben, die da anders denken ;)
      (...aber ich stimme Dir zu)
      Avatar
      schrieb am 27.06.08 10:52:07
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.382.047 von new_kid_in_town am 26.06.08 16:33:55"Dann versuch doch mal bitte darzustellen, was ein Tschernobyl ähnlicher Unfall im AKW Biblis kosten würde, wenn dabei das Rhein-Main Ballungszentrum auf Jahrzehnte oder Jahrhunderte unbewohnbar wird. Was kostet der Ersatz allein der von Menschen in dieser Gegend errichten Häuser, Produktionsstätten, Konsumzentren, Freizeiteinrichtungen etc.pp.., die Natur selbst lassen wir mal außen vor. Und zu welchen Versicherungssummen/-prämien diese Rechnung führen würde."

      In Deutschland würden bei einem vergleichbaren Unfall nach Berechnungen des Bundesumweltministeriums zwischen mehreren hunderttausend und 4,8 Millionen Menschen ihr Leben verlieren, mehrere Millionen müssten umgesiedelt werden.
      Für die Schäden eines solchen Unfalls müssen die AKW-Betreiber eine Deckungsvorsorge von 2,5 Milliarden Euro vorhalten. Demgegenüber schätzt das Bundesumweltministerium die Gesamtschäden auf bis zu 5400 Milliarden Euro. Für mehr als 99% der Schäden gibt es also keine Deckungsvorsorge.
      Würden diese Folgekosten bei der Strompreis-Kalkulation berücksichtigt, führte allein dieser Versicherungs-Kostenblock zu reellen Mehrkosten von 2,-- Euro pro kWh Atomstrom, nachzulesen in der Studie "Identifizierung und Internalisierung der externen Kosten der Energieversorgung" der Baseler PROGNOS AG.

      Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH 79677 Schönau/Schw., Friedrichstraße 53/55

      www.ews-schoenau.de/Download/files/Atomenergie_Zusammenfassung.pdf
      Avatar
      schrieb am 28.06.08 11:06:59
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.387.638 von niemwolf am 27.06.08 10:52:07Tut mir leid, aber solche Zahlen von bis zu 4.8 Millionen Toten sind falsch und unseriös. Sowas soll Unwissende nur verunsichern und den politischen als nunmehr auch ganz erheblich gewordenen wirtschaftlichen Interessen der Atomkraftgegner dienen.

      In Tschernobyl sind laut einer umfassenden UN-Untersuchung 47 Helfer der Aufräumtruppe durch tödliche Strahlendosen umgekommen. Im weiteren Verlauf erkrankten rund 4000 Kinder aus der Umgebung durch das entwichene Jod 131 an Schilddrüsenkrebs. Davon starben allerdings "nur" neun, da diese Krankheit heute gut heilbar ist.
      Hinzu kommt, daß das russische Werk weit weniger Sicherheitsvorkehrungen aufwies als daß heutige Werke in Westeuropa tun. Gerade nach Tschernobyl wurden diese überprüft und weiter verbessert. Über andere Katastrophen sollte man sich weit mehr Sorgen machen: Chemiewerk Bhopa mindestens 3800 Tote. Staudammbruch Henan 26.000 Tote..........
      Avatar
      schrieb am 28.06.08 11:14:45
      Beitrag Nr. 22 ()
      Wir werden ohne Atomkraft keinen günstigen und womöglich auch nicht mehr ausreichend Strom geliefert bekommen können.

      Beispiel: Aufgrund der gestiegenen Benzinpreise präsentierte Vol,kswagen unlängst mit Bundesumweltminister Gabriel einen Golf der völlig ohne einen Benzinmotor auskommt. Spätestens 2010 soll dieser serienreif und auf dem Markt zu bekommen sein.

      Schön und gut, aber wodurch wird er angetrieben werden? Gas? Wasserstoff? Gutes Zureden? Nein. Strom wird es sein. Der geneigte Golf-Fahrer wird sich also einen Stecker schnappen müssen und das Ding an die Steckdose anschließen. Das wird die Kosten des Stromes enorm in die Höhe treiben.

      Was tun wir dann also? Solar- und Windkraft können den Bedraf nicht decken. Und Kohle ist weder sauber genug, noch ist sie (erst recht international gesehen) günstig, noch ist siw weder für die Arbeiter noch für Gebäude und die Bewohner darin besonders sicher.
      Einen Ausweg bietet hier nur die Aomkraft. Darauf können wir nicht verzichten.
      Avatar
      schrieb am 28.06.08 11:20:29
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.387.638 von niemwolf am 27.06.08 10:52:07Die Betreiber kostet ein Super-GAU in Deutschland fast nichts, da sie nicht ausreichend versichert sind und im Fall einer großen Katastrophe dann Insolvenz anmelden würden/müßten.

      Die Folgelasten/-kosten haben die Steuerzahler zu tragen. Auch im Falle der AKW trifft zu, Gewinne werden privatisiert, Folgen von Atomunfällen aber sozialisiert.

      Vor diesem Hintergrund brauchen wir uns über die Folgen keine Gedanken zu machen. Die Krankenkassen werden zahlen sofern man nachweisen kann, dass die Erkrankung mit dem Reaktorunfall zu tun haben, was vermutlich schwer zu beweisen ist vor allem bei Erkrankungen, die nicht sofort sondern erst später auftreten. Lymphdrüsenkrebs oder Leukämie kann jeder bekommen, ob er nun in der höchsten Gefährdungszone gewohnt hat oder nicht, spielt keine Rolle.

      Würde man die Kosten bzw. eines evtl. Supergaus im Strompreis berücksichtigen, wäre Atomstrom kein Thema in Deutschland, da zu teuer und nicht finanzierbar.
      Avatar
      schrieb am 28.06.08 11:26:44
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.396.256 von StellaLuna am 28.06.08 11:20:29Was für ein "Super-Gau"?
      Avatar
      schrieb am 28.06.08 11:29:19
      Beitrag Nr. 25 ()
      ...
      Von bisher 56 Toten spricht die IAEA, bezogen auf die Opfer unter den Rettungshelfern und neun an Schilddrüsenkrebs verstorbene Kinder aus dem Umfeld des Reaktors.

      34.499 verstorbene Rettungshelfer verzeichnet die Ukrainische Kommission für Strahlenschutz.

      Eine Schätzung der WHO summierte die Einsatzkräfte, die infolge von Strahlenschäden starben oder Selbstmord begingen im Jahr 2000 auf 50.000.

      Von 50.000 bis 100.000 Toten alleine unter den Aufräumarbeitern geht das Komitee der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) und die Gesellschaft für Strahlenschutz aus.

      In einem streng vertraulichen Bericht hatte das Zentralkomitee der KPdSU Mitte Juli 1986 Zwischenbilanz gezogen: 26 Tote.

      Greenpeace-Sprecherin Albert betont: Obwohl sich die Organisation selbst keine Opferzahl zueigen machen wolle, halte man eine Hochrechnung der Russischen Akademie für Wissenschaften für eine realistische Größenordnung. 270.000 zusätzliche Krebsfälle, von denen rund 90.000 tödlich verlaufen, hatten die russischen Mediziner auf den Reaktorunfall zurückgeführt, weltweit - zukünftige Todesfälle eingeschlossen.
      ...
      Die Strahlenschutzkommission des Bundesumweltministers hatte im Frühjahr in einer Stellungnahme zum Katastrophenjahrestag erklärt, was auch für die Zukunft Geltung haben könnte: Tschernobyl sei auch eine Informations- und Kommunikationskatastrophe gewesen, "das Ereignis wurde zu spät, unwahr, verharmlosend und inadäquat kommuniziert."
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,411839,00.h…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,411839,00.h…


      Da ist für jeden etwas dabei! Die Atomstrom-Befürworter werden mir den Zahlen der KPdSU von Mitte 1986 mit 26 Toten bestätige.
      Avatar
      schrieb am 28.06.08 11:39:19
      !
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      Avatar
      schrieb am 28.06.08 11:52:48
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.396.256 von StellaLuna am 28.06.08 11:20:29In Tscherhnobyl starben (bei aller zugegebener Tragik) gerade einmal 56 Personen. Wenn das ein "Super-Gau" ist, mache ich mir für Deutschland keine Sorgen.

      Eher bewegt mich die Frage, was der Durchschnittsdeutsche denn davon halten mag, wenn plötzlich der Strom ausfällt. Was ist wenn er nach dem Abfackeln seines BMW auch nicht sein neu angeschafftes Elektro-Auto "betanken" kann? Oder schlimmer noch, was ist wenn bei der WM 2010 der Fernseher streikt?

      Das wird die deutsche Volkseele doch erst so richtig erzürnen.


      Und ernsthaft zur Sicherheit:

      Bei der Endlagerung von Atommüll werden mehrere aufeinander abgestimmte Sicherheitsbarrieren geschaffen, die ein Entweichen von Radionukliden nahezu unmöglich machen. Ein Fall von einem plötzlichen, katastrophalen Entweichen kann als gänzlich ausgeschlossen angesehen werden.
      Zu nennen wären da geologische Formationen mit geringster Durchlässigkeit für Wasser in mindestens 300 Meter Tiefe. Daneben bestehen die Behältnisse auch nicht aus einfachem Blech. Schlimmstenfalls kommt es zu einer langsamen Entweichung geringster Mengen innerhalb von Zeiträumen von mehreren tausend Jahren bis Milliarden Jahren. Hier wäre das Endlager Oklo zu nennen: Rechnerisch ergibt sich hier ein Weitertransprot von Radionukliden über das Grundwasser in 2 Milliarden Jahren bis 50 Meter an die Erdoberfläche. Das wäre aber schon der schlimmste Fall.
      Daneben können Reste mit Neutronen beschossen werden, um sie so in weit weniger gefährliche Isotope aufzuspalten, was dann auch zu einer oberflächennahen Endlagerung ausreicht.

      Insgesamt gesehen ist Atomkraft ein sehr sicherer Energielieferant. Die Gegner jedoch bauen auf die Unwissenheit der Bevölkerung. Diese macht es ihnen sehr leicht, immer wieder mit den unsinnigsten Aussagen daher zukommen, und so womöglich ihrer eigenen Karriere einen kleinen Schub zu geben.
      Avatar
      schrieb am 28.06.08 12:07:02
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.396.339 von StellaLuna am 28.06.08 11:39:19Radioaktivität nur gefährlich geredet

      Ich würde mich auch nicht nackt neben einen strahlenden Plutionium-Stab stellen. Allerdings hole ich auch keine Kohlen aus dem Feuer, ohne mir vorher Handschuhe anzuziehen. Tauchst Du deine Hand in siedendes Wasser, um zu sehen, ob es bereits kocht? Denk mal drüber nach!

      Radioaktivität finden wir überall. Auch in unseren Körpern wo ständig radioaktive Zerfallsprozesse ablaufen. Radioaktivität kann deshalb genauso gefährlich sein wie kochendes Wasser. Es gilt nur, den richtigen Umgang damit zu berherrschen. Dann brauchen wir auch keine Hysterie.
      Avatar
      schrieb am 28.06.08 12:31:01
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.396.408 von Sexus am 28.06.08 11:52:48Schlimmstenfalls kommt es zu einer langsamen Entweichung geringster Mengen innerhalb von Zeiträumen von mehreren tausend Jahren bis Milliarden Jahren."

      Blah, blah, blah.

      http://www1.ndr.de/nachrichten/dossiers/atomkraft/asse104.ht…

      In das umstrittene Atommüll-Lager Asse II bei Wolfenbüttel läuft nach Angaben von Atomkraftgegnern radioaktive Lauge. Der Betreiber habe auf Anfrage des Landkreises Wolfenbüttel erstmals zugegeben, dass in 750 Metern Tiefe eine mit Cäsium-137 radioaktiv belastete Flüssigkeit nachgewiesen worden sei. In den Stollen lagern große Mengen Atommüll. Da Cäsium-137 in der Natur nicht vorkomme, sei der Stoff "zweifelsfrei der technischen Kernspaltung zuzuordnen", sagt Udo Dettmann vom Asse-II-Koordinationskreis.

      Wie schnell tausende von Jahren doch vergehen können.
      Avatar
      schrieb am 28.06.08 13:52:30
      Beitrag Nr. 30 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.396.569 von niemwolf am 28.06.08 12:31:01In das umstrittene Atommüll-Lager Asse II bei Wolfenbüttel läuft nach Angaben von Atomkraftgegnern radioaktive Lauge.

      Falls es stimmt, beunruhigt es mich wenig, da es ja in das Lager fließen soll.

      Das Isotop Cäsium-137 ist ferner ein schwacher Beta-Strahler mit einer geringen Halbwertszeit von 30 Jahren. Es verursacht kaum biologische Schädigungen. Im Ernstfall kommt es lediglich zu Schädigungen der oberen Hautschicht. Sich wie eine Sardine an den Strand von Mallorca zu legen ist jedoch weitaus gefährlicher.
      Avatar
      schrieb am 28.06.08 13:55:20
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.396.408 von Sexus am 28.06.08 11:52:48Einerseits sollen wir den nächsten Generationen keine Schulden hinterlassen, andererseits verbuddeln wir radioaktiven Abfall in Salzhöhlen, die, wie Asse zeigt, nicht mal 40 Jahre dicht sind. Geplant aber war das für einige hundert Jahre.

      Von bisher 56 Toten spricht die IAEA, bezogen auf die Opfer unter den Rettungshelfern - die hätten besser nicht geholfen, vermutlich wären sie heute noch am Leben, und es hätte in Tschernobyl überhaupt keine Toten gegeben - lt. Deinen Aussagen.

      Warum hat die deutsche Bundesregierung damals die Menschen aufgerufen, nicht mehr mit Schuhen die Wohnung zu betreten, keine Blumen zu pflücken? Warum durften Kinder in Kindergärten nicht mehr draussen spielen? Warum gab es damals in Deutschland so viel radioaktiv belasteten Sondermüll, dass man zeitweise nicht mehr wusste, wohin man diesen entsorgen soll? Zur Erinnerung: Kanzler war damals Helmut Kohl!

      Warum wurden Flugzeuge die über die Sowjetunion bzw. die Tschernobyl-Region flogen bei uns dekontaminiert, und das bereits zu einem Zeitpunkt, wo die Menschen in Deutschland noch nicht das Ausmaß der Katastrophe kannten?

      Alles Hysterie? Oder aber wollte man sich vor evtl. Regressansprüchen schützen, weil viel zu spät informiert wurde?
      Avatar
      schrieb am 28.06.08 14:07:39
      Beitrag Nr. 32 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.396.863 von StellaLuna am 28.06.08 13:55:20Alles pure Hysterie. Ganz richtig. Und vor allem absoluten Unwissenheit.

      Bleiben wir doch beim Beispiel Asse II. Dort soll in einer Tiefe von 750 Metern bei einer Probe das Isotop Cäsium-137 nachgewiesen worden sein.

      Gut. Nehmen wir das als Fakt an. Aber versäumen wir nicht, das auch richtig einzuordnen. Wie erwähnt handelt es sich bei Cäsium-137 um einen schwachen Beta-Strahler. Diese Starhlung kann in die oberste Hautschicht eindringen. Hat dort aber kaum schädliche Wirkung. Nicht mehr als natürliches Licht. Ferner kann Beta-Strahlung bereits mit wenigen Milimeter dicken Absorbern wie Aluminium aufgefangen werden.

      Jetzt errechne bitte einmal die Wahrscheinlichkeit, daß diese Strahlung aus einer Tiefe von 750 Metern uns tatsächlich gefährlich werden könnte!
      Avatar
      schrieb am 01.07.08 19:21:28
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.396.863 von StellaLuna am 28.06.08 13:55:20Einerseits sollen wir den nächsten Generationen keine Schulden hinterlassen, andererseits verbuddeln wir radioaktiven Abfall in Salzhöhlen, die, wie Asse zeigt, nicht mal 40 Jahre dicht sind. Geplant aber war das für einige hundert Jahre.

      Schulden können wir soviele hinterlassen wie wir wollen. Im ?schlimmsten? Fall verlieren die Gläubiger ihr Geld.
      Vom radioaktiven Abfall können sich die zukünftigen Generationen nicht so einfach lossagen.
      Avatar
      schrieb am 02.07.08 10:25:29
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.396.256 von StellaLuna am 28.06.08 11:20:29Folgen von Atomunfällen aber sozialisiert.

      Gesellschaftliche Notwendigkeiten, die keinen anderen Ausweg lassen werden immer sozialisiert, das liegt in der Natur der Sache. Und ausreichend Energie zu bekommen ist eine fundamentale gesellschaftliche Notwendigkeit, die keine Alternativen lässt, außer der wirtschaftlichen Selbstzerstörung.
      Es gilt einfach das kleinere Übel mit den geringeren Risiken zu wählen. Und da sehe ich das größere Risiko, wenn ich mir mal den durch Horrorszenarien verschleierten Angstblick verkneife, bei einem Zerfall der wirtschftlichen und finanziellen Leistungsfähigkeit mitsamt seinen sozialen Folgen, die jetzt schon durch Inflation aufgrund explodierender Energiepreise spürbar sind.
      Eine, natürlich mit größter Sorgfalt, machbare Zukunftstechnologie liegt solange in unseren Händen wie wir uns ihrer nicht verweigern und andere unser Riskolevel bestimmen lassen. Denn dass es ohne Atomkraft nicht geht liegt auf der Hand und ist auch schon längst Realität. Die Endlagerung ist ein emotionales und politisches Problem kein technisches. Und soviel Verstand, damit verantwortlich umzugehen sollten wir unseren Nachkommen schon zutrauen, wir sind keineswegs das Endprodukt der menschlichen Entwicklungsfähigkeit, die einige zu deckeln gedenken.
      Sich der Kernenergie zu verweigern und damit dem technischen know-how der in der weiter führenden Phase zu einer Nutzung der Kernfusion führen sollte, ist in etwa so sinnvoll wie das Feuer zurück erfinden zu wollen, weil man sich einmal die Finger verbrannt hat, oder schlimmer sich davor zu fürchten man könne sie sich verbrennen.
      Der Mensch ist nicht dadurch so erfolgreich geworden weil er vor Risiken davon gerannt ist, denn dann wäre er immer Futter geblieben, sondern weil er sich ihnen gestellt und gelöst hat.

      Wenn Leute immer behaupten Kernkraftbefürworter, würden die Risiken gelenkt von einer "Atomlobby" verharmlosen, denen muss man entgegenhalten, erstens warum sollten sie das tun, ein Gau würde auch ihre Existenz vernichten und zweitens, genau so wahrscheinlich ist dass die Gegenseite krass übertreibt und die hätten dabei zumindest politische Gründe. (Ohne Wackersdorf gäbe es heute die Grünen und grün angehauchten mitsamt ihren machtpolitischen Pfründen mit aller Wahrscheinlichkeit nicht).
      Treffen wir uns doch da in der Mitte und nennen es Sorgfalt und Verantwortung, deren Ausarbeitung wir ohne eigene Einflussmöglichkeiten sonst allein Anrainerstaaten überlassen. Und ob man das als Risikominimierung bezeichnen kann, wage ich doch stark zu bezweifeln.

      Was Tschernobyl angeht gibt es einen höchst interessanten Artikel, in dem was kritiklosen Atomlobbyismis angeht, wohl unverdächtigen GEO MAGAZIN (Ausgabe 05/2003) "Der lange Schatten der Katastrophe", der das Ganze mit ein wenig mehr Augenmaß beschreibt.
      Ich habe das Heft kürzlich in der Stadtbücherei in die Finger bekommen. Die verniedlichen nichts, sind aber auch weit entfernt von aller Neurosenzüchtung.
      Avatar
      schrieb am 02.07.08 10:27:58
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.396.855 von Sexus am 28.06.08 13:52:30Sexus,

      nochmal !

      1.) Du kannst den Risikofaktor "Mensch", auch mit noch so viel Technik, nicht gänzlich ausschliessen

      Wie Du bereits erwähnt hast, war eine Verkettung von vielen Punkten, insbesondere menschliches Versagen, die Ursache für Tschernobyl.....

      Trotz Deiner viel gepriesenen Technik gab es in den letzten Jahren mehrere gemeldete Störfälle. Diese Störfälle gab es bereits in westlichen Ländern, wo man zumindest von einem hohen technischen Standard ausgehen kann (z.B. Schweden...). Ich möchte mal behaupten, das die tatsächlichen Störfälle noch viel öfert vorgekommen sind und nur nicht öffentlich wurden, weil man aus Öffentlichkeitsgründen dies nicht wollte. Ich verweise nur auf die dermassen unzulängliche Informationspolitik vom Energiekonzern Vattenfall die dazu führte, dass man den Energiekonzern "vorladen" musste... Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass es immer mehr Kernkraftwerke in Ländern der Dritten Welt gibt, die nicht diesen technischen Standard der europäischen Länder haben, da kann man wahrscheinlich die Anzahl der Störfälle gegenüber Westeuropa mehrfach multiplizieren.....

      2.) Zeigen doch die Störfälle in Deutschland als auch in Schweden oder das aktuelle Beispiel mit dem Wasser im Endlager, dass Störfälle nicht rechtzeitig kommuniziert werden. Dies hat auch bei Tschernobyl zugetroffen.... Du kannst also davon ausgehen, dass der tatsächliche Ausmass eines schweren Störfalls am Anfang gar nicht so gesehen wird bzw. aus Imagegründen nicht der Öffentlichkeit kommuniziert wird, d.h. es geht wichtige Zeit verloren......

      3.) So schlimm auch eine Vielzahl von Toten bei Chemieunglücken, Grubenunglücken etc. auch sind, sie verseuchen nicht über Generationen hinaus den Planten Erde. Die Beseitung von atomar verseuchten Landschaften kostet ferner zig Milliarden Euro. Ferner verursachen die "normalen" Katastrophen nicht über Generationen genetische Fehlbildungen, wie dies nachweisbar im Umland von Tschernobyl festzustellen ist......

      4.) Das Hauptproblem ist für mich die lange Zeitachse, mit dem die Menschheit nach einem atomaren Unfall mit dieser Last zu kämpfen hat - und eine Zeitachse von mehreren tausend Jahren (z.B. Endlagerthematik) kann kein Politiker überschauen - in der heutigen, schnelllebigen Zeit kann man ja nicht mal mit Gewissheit einen Zeitraum von 20 Jahren überblicken.....

      5.) Man kann den Atomstrom niedrig rechnen oder hochrechnen (je nach Ziel...). Fakt ist für mich aber, dass die wesentlichen, unkalkulierbaren Risiken, wie die Thematik der Endlagerung sowie die Thematik der Kosten im Zusammenhang mit einen atomaren Unfall sowie Sicherungskosten im Zusammenhang mit dem Atommülltranspport, der Allgemeinheit sprich uns Steuerzahlern aufs Auge gedrückt werden, während dies bei anderen Energiearten, zumindest nicht in diesem Umfang (siehe "kohlepfennig"), nicht der Fall ist. Solange die Frage der Endlagerung nicht geklärt ist, ist für die Atomenergie keine Alternative..

      Das einzige Argument für die Atomenergie ist, dass wenn alles klappt, die Umwelt bei der Stromerzeugung nicht kontinuierlich geschädigt wird, nachdem der Atomstrom keine Emissionen verursacht.....wobei auch diese Aussage nur teilweise zutrifft, weil viel knventionelle Energie -damit auch Emissionen - entsteht bei der Gewinnung von Uran - diese Aufwendungen nehmen zu, weil die Uran-Gewinnung je Gesteins-Tonne deutlich abgenommen hat.....
      Avatar
      schrieb am 02.07.08 10:52:36
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.396.899 von Sexus am 28.06.08 14:07:39
      "Wie erwähnt handelt es sich bei Cäsium-137 um einen schwachen Beta-Strahler. Diese Starhlung kann in die oberste Hautschicht eindringen. Hat dort aber kaum schädliche Wirkung. Nicht mehr als natürliches Licht."

      Von Prof. Nesterenko aus Minsk / Belarus
      Als es 1986 in Tschernobyl zur Katastrophe kam, war er Direktor des "Institut für Kernenergetik der Akademie der Wissenschaft der Republik Belarus".

      Seit 1995 sind wir mit Messstühlen, die wir in Kleinbussen instaliert haben, in den belasteten Dörfern unterwegs. Mit ihnen können wir die Cäsium-137 Strahlenbelastung der Kinder feststellen.

      Die Messungen zeigen den Grad der Cäsium 137 Akkumulation im Körper. 15 - 20 % der Kinder haben eine Strahlenbelastung von über 100 Becquerel (Bq) pro Kilogramm Körpergewicht.

      Sogar in Minsk, 320 km von Tschernobyl entfernt, weisen die Messungen eine Akkumulation von Cäsium-137 im Körper der Kinder in 20 von uns untersuchten Schulen nach. Nur bei 10% der Kinder ist der Gehalt von Cäsium-137 unter 5-7 Bq/kg geblieben, die maximalen gemessenen Werte betrugen jedoch 700-900 Bq/kg.

      Medizinische Untersuchungen wiesen nach, dass die hohen Akkumulationswerte von Cäsium-137 im Körper der Kinder die Ursache ihrer starken Gesundheitsverschlechterung sind. Ab einer Belastung von 30 - 50 Bq/kg muss mit Pathologien der Organe gerechnet werden. Die Nieren werden geschädigt. Das Immunsystem wird geschwächt, das Nervensystem wird angegriffen. Kinder im Alter von 12 Jahen leiden unter Bluthochdruck. Gastritis ist bei den Kindern häufig festzustellen und es besteht eine grosse Gefahr Magendarmkrebs zu bekommen. Eine hohe Cäsiuimbelastung kann zum Grauen Star und zur Sklerose der Blutadern im Auge führen.

      Nach offiziellen Angaben hat sich in Weißrussland die Anzahl der gesunden Kinder von 85% (im Jahr 1985) auf 20% (im Jahr 2000) verringert. Unsere Untersuchungen bestätigen dies.

      Da Befürworter der Atomkraft oft ökonomisch argumentieren, auch hierzu eine Zahl.

      Der wirtschaftliche Schaden, der Weißrussland infolge der Tschernobyl-Katastrophe entstanden ist, übersteigt die Summe von 235 Mrd. US - Dollar. Dies entspricht 32 nationalen Jahreshaushalte der damaligen Sowjetrepublik Weißrussland des Jahres 1985.

      Unter den Folgen von Tschernobyl leiden in Weißrussland, Russland und der Ukraine insgesamt 5 Mio. Menschen, obwohl die Gebiete rund um den Reaktor nicht dicht besiedelt waren. In Deutschland ist die Bevölkerungsdichte ungefähr 5 – 10 mal höher. Bei einem vergleichbaren Unfall ist davon auszugehen, dass 25 - 50 Mio. Menschen direkt betroffen wären.

      http://www.russland.ru/tschernobyl/morenews.php?iditem=27


      "Jetzt errechne bitte einmal die Wahrscheinlichkeit, daß diese Strahlung aus einer Tiefe von 750 Metern uns tatsächlich gefährlich werden könnte!"

      Spätestens wenn ASSE 2 geflutet wird, kommt der ganze Scheiß nach oben.
      Avatar
      schrieb am 02.07.08 10:53:48
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.418.878 von schulzse am 02.07.08 10:27:58nochmal !

      1.) Du kannst den Risikofaktor "Mensch", auch mit noch so viel Technik, nicht gänzlich ausschliessen


      Das allerdümmste Argument überhaupt!
      Das Risiko Mensch lässt sich niemals ausschalten!! Nicht mal bei der Nutzung von Küchenmessern.
      Aber wie willst du das von dir so empathisch vorgetragene menschliche Risiko ausschalten, wenn der Nachbar sich einen Dreck um deine virtuellen Angste schert und die Kernkraft weiterhin nutzt, sogar neue baut (siehe Schweiz, Finnland, Frankreich sowieso, Ukraine, Tschechien, Schweden und Holland sind am Umdenken) ohne dass du selber Einfluss auf die technischen Vorsorgemaßnahmen hast und dein Know-How verkümmern lässt.
      Das ist im höchsten Maße absurd.

      Jeden Tag verletzen sich mehr Mensch oder kommen dabei um, weil sie höchst Umwelt konform vom Fahrad fallen als in 60 Jahren friedlicher Nutzung der Kernenergie.
      Avatar
      schrieb am 02.07.08 11:04:31
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.419.122 von niemwolf am 02.07.08 10:52:36Spätestens wenn ASSE 2 geflutet wird, kommt der ganze Scheiß nach oben.

      Wer wäre denn so doof, das ohne ausreichende Vorkehrungsmaßnahmen zu tun????
      Höchstens durchkballte Verweigerer die sich in ihrem Welterrettungswahn zu solchen Blödsinn versteigen, um andere auf ihre Linie zu zwingen!!!

      Versuchslager sind dazu da, zu lernen und es besser zu machen und nicht Ängste mit neuem Angstfutter zu stopfen, wie von euch Strategen beabsichtigt.
      Avatar
      schrieb am 02.07.08 11:38:13
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.419.238 von Kaperfahrer am 02.07.08 11:04:31
      "Wer wäre denn so doof, das ohne ausreichende Vorkehrungsmaßnahmen zu tun????
      Höchstens durchkballte Verweigerer die sich in ihrem Welterrettungswahn zu solchen Blödsinn versteigen, um andere auf ihre Linie zu zwingen!!!"

      Da würde ich doch einfach mal unsere Regierung fragen, warum die das trotzdem durchziehen wollen. Vielleicht liegt`s daran, das es einige Zeit dauert, bis die radioaktive Suppe aus dem Berg gepresst wird. Frei nach dem Motto: nach uns die Sintflut. Schon in einigen Jahrzehnten erwartet das Bundesamt für Strahlenschutz eine mehrfache Überschreitung von Grenzwerten. Und dennoch soll geflutet werden.

      Übrigens hat der Landkreis Wolfenbüttel Berichte über weitere radioaktive Stoffe im Atomlager bestätigt. Auch radioaktives Strotium, Radium und Plutonium wurden nachgewiesen.
      Avatar
      schrieb am 02.07.08 12:54:58
      Beitrag Nr. 40 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.396.899 von Sexus am 28.06.08 14:07:39Alles pure Hysterie. Ganz richtig. Und vor allem absoluten Unwissenheit.

      genau das trifft den nagel auf den kopf.

      habe vor kurzer zeit folgendes gelesen, weiss nicht mehr wo.

      in moskau sind in den letzten jahren im schnitt
      ca 2000/menschen pro jahr in ihren wohnungen erfroren, weil sie sich keine heizung leisten konnten.

      fachleute gehen davon aus, dass in D durch die neu genehmigten kohlekraftwerke, trotz filterauflagen usw, im schnitt ca 1000 menschen zusätzlich an lungenkrebs erkranken werden.

      auf der rheinschiene betreiben die franzosen ca 10 akw`s.
      da das wetter bei uns ruhrgebiet) fast immer aus dem westen kommt, bliebe bei einem gau frankreich sauber und D wäre verseucht.
      Avatar
      schrieb am 02.07.08 13:02:30
      Beitrag Nr. 41 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.419.555 von niemwolf am 02.07.08 11:38:13Nein ich frage dich? Warum sollten sie das machen?
      Das einfache Unterstellen einer,“ nach mir die Sintflut-Mentalität“ reicht mir nicht. Leute wie du tun, als bestände die Welt nur aus hehren die Zukunft zergrübelnden Menschen, die nur das Beste wollen und „den Anderen“ denen alles scheißegal ist. Eigentlich eine ziemliche Frechheit, die mir bis Oberkante Unterlippe steht.
      In der Anmaßung und Unterschätzung der Fähigkeiten zukünftiger Generationen seid ihr aus bornierter Besserwisserei bereit ihnen die Geschäftsgrundlage ausreichender Energien zu entziehen, die sie erst in die Lage versetzen, kommende Probleme wie z.B. die Folgen eines Klimawandels zu stemmen.
      LandkreisPolitfuzzis die ihrem Wahlkreis nach dem Mund reden oder angebliche Kernenergie-„Experten“ die sehr oft durch ihren Dagegen-Werdegang in diese Position geraten sind und sozusagen der Bock zum Gärtner gemacht wurde, sollte man mit der selben Skepsis betrachten dürfen, wie du es mit Kernkraftbefürwortern tust.

      Wer wie ein Trüffelschwein nur auf das geprägt ist was dagegen spricht, wird immer an dem sehr viel wertvolleren Gold vorbei graben, das daneben liegt.
      Avatar
      schrieb am 02.07.08 13:25:57
      Beitrag Nr. 42 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.418.878 von schulzse am 02.07.08 10:27:58Auch für dich ein nochmal:


      1. Die zahlreichen Sicherheitssysteme laufen automatisch. Der Mensch überwacht diese Prozesse imgrunde nur.

      2. Bei einem möglichen "Störfall" die Presse direkt zu informieren wäre Unsinn. Was weiß die Öffentlichkeit schon von der Materie? Wie man an deinen und anderen Statements sehen kann nichts.

      3. Störfälle verseuchen auch nicht über Generationen den Planeten. Ist Nagasaki oder Hiroshima zur verbotenen Zone geworden?

      4. Warum nur wollt Ihr die Fakten einfach nicht akzeptieren? Cäsium in 750 Metern erreicht nie und nimmer die Oberfläche. Es wird bereits von einer nur 4 Milimeter dicken Aluminiumfolie vollständig absorbiert und hat zudem nur eine Halbwert von 30 Jahren.
      Avatar
      schrieb am 03.07.08 10:59:34
      Beitrag Nr. 43 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.420.632 von Sexus am 02.07.08 13:25:57Sexus,
      Kaperfahrer,

      lest euch doch einfach nochmal den Beitrag #36 vom Niemwolf durch und übertragt diese Dimension auf das dicht besiedelte Ruhrgebiet !! Du kannst getrost alle Werte mal 5 nehmen !!! Von daher sind für mich Vergleiche mit zusätzlich 1000 Toten w/Lungenkrebs aufgrund verstärktere Energiegewinnung durch Kohle einfach lächerlich !! Ihr werdet noch wohl nicht allen ernstes die erhöhten genetischen Fehlbildungen bei Kindern seit Tschernobyl verleugnen wollen ! Deshalb würde so eine Katastrophe sehr wohl Generationen betreffen ! Noch heute sind erhöhte Strahlenwerte in deutschen Pilzen aufgrund des Reaktorunfalls nachweissbar !

      Wir haben ja bei Tschernobyl gesehen, wie toll die Sicherheitssysteme funktioniert haben ! Zugegebenermassen war dies ein Reaktor mit viel weniger Sicherheitsstufen und der Supergau ist passiert, weil u.a. Schichtwechsel gewesen war und die eine Schicht die andere nicht informiert hat und weil u.a. ein Neuling die Überwachung des "simulierten Störfalles" geleitet hat. ABER das ist ja gerade der FAKTOR MENSCH !! Laß es meinetwegen im tollen Deutschland ein Fehler in einem Computerprogramm sein oder zuwenig Kühlwasser sein das zu einem Störfall führt...... wir sind uns wohl einig, dass Schweden ebenfalls über Atomkraftwerke neuerer Bauart verfügt - auch hier ist es in kürzerer Zeit zu diversen Störfällen der höheren Kategorie gekommen - TROTZ DER VORHANDENEN SICHERHEITSSYSTEME !!! und ich möchte nicht wissen, wieviel "Beinahe Katastophen" alla Tschernobyl in den letzten 20 Jahren passiert sind, die die Öffentlichkeit nicht erfahren hat oder die relativiert bzw. verharmlost wurden..

      Gerade das aktuelle Beispiel des Eindringens von Wasser in ASSE zeigt, das politische Zusicherungen "kurze Beine" haben bzw. eine niedrige Halbwertzeit haben !! Das Lager wurde dort errichtet, weil unabhängige Gutachter seinerzeit bestätigt haben, dass dieses Lager sicher ist - und jetzt ? obwohl die Tatsache des Eindringens von Wasser seit geraumer Zeit bekannt ist, passierte nichts ! Warum ? Weil man die Kosten scheut; man hat vielmehr jahrelang versucht das Problem zu verharmlosen und geheim zu halten ! Natürlich hat die Öffentlichkeit keine Ahnung (bis auf vielleicht einige User hier, die die Weissheit mit dem Löffel gefressen haben und über andere den Stab brechen :-)), aber sie hat das Recht rechtzeitig informiert zu werden ! Wenn ich das Beispiel Tschernobyl heranziehe, wären vermutlich viele Menschenleben gerettet worden, wenn man der Bevölkerung rechtzeitig die Möglichkeit gegeben hätte, sich in Sicherheit zu bringen.

      Eure Aussage, dass in anderen Ländern AKW`s munter gebaut werden ist für mich kein Argument dies auch zu tun.....Aber wie ich bereits in meinen letzten Beiträgen geschrieben habe, macht mir dieser Umstand sehr wohl Sorge......(siehe Bau eines neuen AKWs auf Basis der veralter Russland-Technik in Bulgarien etc.). Aber ist dies ein Grund in Deutschland den selben Fehler zu machen ?

      Ein Punkt wurde in dieser Diskussion noch gar nicht aufgeführt. Die URAN-Vorkommen gehen, analog zu Öl, ebenfalls zu Neige. Nach den Schätzungen geht man davon aus, dass die URAN-Vorkommen noch ca. 45 bis 50 Jahre ausreichen - damit hat URAN das geringste Vorkommen von allen Energierohstoffen überhaut... Wie wir alle wissen sind diese Berechnungen relativ - beim Rohölvorkommen wurden aufgrund des gestiegenen Rohöl-Preises immer mehr Rohölvorkommen für die Förderung attraktiv, sodass, u.a. auch durch neue gefundene Rohölstätten, die Zahlen nach oben korrigiert wurden. Aber die Tendenz ist richtig, und wenn jetzt immer mehr AKWs in den anderen Ländern gebaut werden, wird zusätzich das gering vorhandene Vorkommen noch schneller "verbraucht". Auch vor diesem wirtschaftlichen Hintergrund ist für mich die Atomenergie ein Weg in die Sackgasse.. Wenn man sich die Preisentwicklung von URAN in den letzten Jahren ansieht, erkennt man, dass die Preise für ein Gramm Uran in den letzten Jahren über mehrere Tausend Prozent gestiegen ist. Dies trotz der Tatsache, dass u.a. für die AKWs atomares Material aus ausrangierten Atomwaffen verwendet wurde. Aufgrund der vielen neuen AKWs, der sehr begrenzten und damit endlichen Uranvorkommen sowie erheblich gestiegener Förderkosten für ein Gramm Uran sind mit weiteren deutlichen Preissteigerungen beim Uran zu rechnen.
      Avatar
      schrieb am 03.07.08 17:06:02
      Beitrag Nr. 44 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.428.257 von schulzse am 03.07.08 10:59:34Es geht nicht darum, daß ich die Gefährlichkeit abstreite. Aber ich weiß im Gegensatz zu dir um die Relationen und Maßstäbe. Wieviele Menschen im, dicht besiedelten Ruhrgebiet leiden wohl noch heute an den Spätfolgen der Kohleförderung?

      Ihr Kernkraft-Gegner entwerft gleich ein Weltuntergangsszenario. Das ist aber völliger Blödsinn. Du würdest das vielleicht einsehen, wenn Du nicht bereits zu stark indoktriniert bist. Punkt ist einfach, daß Du mit Ideologie die Gesetze der Mathematik und Physik nicht ausser Kraft setzen kannst.

      Gut, in Tschernobyl kam es zu Spätfolgen. Kinder waren missgebildet, erkrankten an Krebs und einige -aber nur sehr wenige- starben. Das will ich nicht leugnen. Aber es sind weit weit weniger als vorhergesagt wurden. Sie erreichten nicht mal dreistellige Zahlenwerte. Die relative Gefährlichkeit zu anderen Formen der Energiegewinnung ist hier also äußerst gering. Zumal es überall auf der Welt Cluster von höheren Erkrankungsfällen gibt und auch in Tschernobyl zwar eine Wahrscheinlichkeit aber letztlich kein eindeutiger Bezug zum Kraftwerk hergestellt werden kann.
      Ausserdem will ja wohl niemand ernsthaft ein Atomkraftwerk sowjetrussischer Bauart mit den hochmodernen westlichen Werken in Deutschland oder Frankreich gleichstellen.

      Ferner sind Fälle wie Asse auch noch kein Beweis für die Untauglichkeit der Atomenergie. So ein Fall ist gänzlich harmlos. Warum, habe ich zu versuchen erklärt. Aber da du es nicht verstanden hast nochmal: In Asse wurde in 750 Meter Tiefe in einer Probe Cäsium-137 nachgewiesen. Das ist ein schwacher Beta-Strahler, dessen Strahlung eine Reichweite von max. zweieinhalb Metern hat. Er durchdringt im schlimmsten Falle nur die oberste Hautschicht und ist damit weniger gefährlich als Sonnenstrahlen. Eine 4 mm dicke Aluminiumfolie ist bereits ausreichend um die Strahlung völlig zu absorbieren. Soviel zu den Fakten. Das Zeug ist also völlig ungefährlich solange du nicht darin badest. Und du steigst ja auch nicht 750 Meter zum Baden in die Tiefe, oder?

      Hier wird eine Hysteriewelle aufbauend auf Unwissenheit und latenter Angst in Gang gehalten, die besagen soll, daß wir mit einer Beibehaltung der Kernkraft unser eigenes Todesurteil unterzeichnen. Gerade die stetig nach einer guten Story suchende Presse ist hier besonders verantwortlich für die Verklärung. Diese Illusion wird unterstützt durch die zahlreichen ideologisierten Fanatiker wie auch die Personen, die ein enormes wirtschftliches Interesse daran haben, aus der Kernenergie auszusteigen. Hier wäre die Kohle aber auch die alternative Energienwirtschaft zu nennen. Vielleicht bist Du ja auch einer, der sich bei einer dieser Solar-AGs eingekauft hat und nun seine Investition bedroht sieht. Hätte ich Verständnis für. Aber die wichtigere Frage ist doch, was für den Bürger am sinnvollsten ist. Und der kann sich diese Form der Energie nunmal nicht leisten. Auch weil sie verglichen mit Kernenergie viel zu ineffektiv und darüberhinaus nicht konstant verfügbar ist.

      Und letztlich entspricht es nicht der Wahrheit, daß Uranvorkommen nur noch maximal 50 Jahre nutzbar sein würden. Das gilt für die bisherig erschlossenen aus den Siebziger und frühen achtziger Jahren, nicht aber für neue Minen, nach denen bisher nicht bis wenig gesucht wurde, weil kein einheitliches politisches Signal gesetzt worden war. Dies ändert sich aber nun allmählich, da andere Staaten sich wieder der zahlreichen Vorteile bewußt werden. Und es ist sehrwohl ein Argument für uns, weiter an der Atomkraft festzuhalten und sie weiterzuentwickeln wenn auch andere Staaten dies tun. Denn ansonsten liefen wir Gefahr in die Abhängigkeit von diesen Staaten zu gelangen. Wir müßten Atomstrom importieren und zwar zu Preisen, die von ausländischen Produzenten diktiert werden. Wir hätten zudem auch kaum einen Einfluß auf die Technologie in diesen Werken. Andererseits könnten wir hier zu Marktführern werden.
      Wir bekämen nicht nur günstigeren und sicheren Strom, wir würden so zugleich für mehr Arbeitsplätze sorgen.

      Unterm Strich spricht sehr viel für die weitere Nutzung der Kernenergie und nur sehr wenig für den Ausstieg daraus.
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 00:01:30
      Beitrag Nr. 45 ()
      Petition: Kernenergie rettet vor Erpressbarkeit



      PI-Leserin Katja W. hat beim Deutschen Bundestag eine Petition eingereicht: Das Begehren will erreichen, dass das “Gesetz zur geordneten Beendigung der Kern- energienutzung zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität” wieder aufgehoben wird. Nur die Atomkraft kann im Kampf um die Ressourcen die Energieversorgung wirklich gewährleisten.

      Die Initiantin schreibt:

      Um nicht übermäßig vom Import dieser fossilen Energieträger (überwiegend aus „unsicheren“ Ländern) abhängig zu sein, fordere ich neben einer Weiterbetreibung des Kohlebergbaus in Deutschland auch die Fortführung der Energiegewinnung mit (am besten neu zu errichtenden, inhärent sicheren) Kernkraftwerken. Hierfür spricht zum einen, dass mit Kernenergie (im Gegensatz zu den so genannten „erneuerbaren Energien“) eine Grundlastversorgung, unabhängig von Wetter und Tageszeit, gewährleistet werden kann.

      Da Uran über lange Zeiträume hinweg in Vorratshaltung gelagert werden kann, ist das Erpressungsrisiko vergleichsweise gering.

      Hinzu kommt,

      dass die Kernenergie zurzeit weltweit eine Renaissance erlebt und sich Deutschland ohne Not auch technologisch ins Abseits stellt. Sollte die Einsicht, dass die Kernenergie auch in mittelfristiger Zukunft noch benötigt wird, die Politik zu spät erreichen, muss das bis dahin verloren gegangene technologische Wissen teuer von außen eingekauft werden.

      » Unterzeichnen können Sie noch bis zum 12. August ]http://itc3.napier.ac.uk/e-petition/bundestag/view_petition….

      http://www.pi-news.net/2008/07/petition-kernenergie-rettet-v…
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 08:08:48
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.428.257 von schulzse am 03.07.08 10:59:34Das Risiko Mensch lässt sich niemals ausschalten, dazu müsstest du den Menschen abschaffen, nicht die durchaus beherrschbare Technologie. Und in unserem Sicherheits- und Regel wütigen Land mit allerhöchster technischer Kompetenz wäre es geradezu ein Aberwitz den Zugriff darauf, jemandem zu überlassen, der damit weit laxer umgeht und sogar, Gipfel des Blödsinns, dafür erst einen Markt schafft, weil man aus einem Bauchgefühl heraus nicht bereit ist einem real existierenden Energiemangel, mit eigenem entschlossenem Risikomanagement und konsequenter Sicherheitstechnologie zu begegnen.
      Wir stehen vor sozialen und wirtschaftlichen Zwängen die uns ja gar keine andere Wahl lassen.
      Das Gezeter dagegen ist in höchstem Maße unrealistisch, infantil und entspringt einem typisch deutschen „Gartenlauben“denken, welches verwöhnt durch viele Jahre des Wohlstands, glaubt es könne ewig so weiter gehen, vielleicht gerade mit kleineren Einschränkungen hie und da , die keinem wirklich weh tun, man müsse sich nur die Decke feste über den Kopf ziehen. Den verwöhnten Kindern des Wohlstands aus denen sich die meisten „Nein Danke“Apologeten rekrutieren ist noch gar nicht richtig bewusst geworden, dass die Basis dafür, die unabdingbar vom Zugriff auf ausreichend Energien abhängt, massiv am Erodieren ist.
      Den sicher beachtenswerten Bedenken muss mit großer Sorgfalt Rechnung getragen werden aber nicht mit Verweigerung und einem kindischen Suppenkasparsyndrom.

      Der Kaspar, der war kerngesund,
      Ein dicker Bub und kugelrund,
      Er hatte Backen rot und frisch;
      Die Suppe aß er hübsch bei Tisch.
      Doch einmal fing er an zu schrein:
      "Ich esse keine Suppe! Nein!
      Ich esse meine Suppe nicht!
      Nein, meine Suppe ess ich nicht!".

      Am nächsten Tag - ja sieh nur her!
      Da war er schon viel magerer.
      Da fing er wieder an zu schrein:.
      "Ich esse keine Suppe! Nein!
      Ich esse meine Suppe nicht!
      Nein, meine Suppe ess ich nicht!"

      Am dritten Tag, o weh und ach!
      Wie ist der Kaspar dünn und schwach!
      Doch als die Suppe kam herein,
      Gleich fing er wieder an zu schrein:
      "Ich esse keine Suppe! Nein!
      Ich esse meine Suppe nicht!
      Nein, meine Suppe ess ich nicht!"

      Am vierten Tage endlich gar
      Der Kaspar wie ein Fädchen war.
      Er wog vielleicht ein halbes Lot -
      Und war am fünften Tage tot.
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 08:31:59
      Beitrag Nr. 47 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.435.485 von CaptainFutures am 04.07.08 00:01:30dass mit Kernenergie (im Gegensatz zu den so genannten „erneuerbaren Energien“) eine Grundlastversorgung, unabhängig von Wetter und Tageszeit, gewährleistet werden kann. - das stimmt so nicht! Atomstrom ist zwar unabhängig von der Tageszeit, aber nicht vom Wetter, wie die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen.

      Bei lang andauernden Hitzeperioden, und die hatten wir in Vergangenheit mehrmals, mussten die AKWs mangels Kühlung gedrosselt werden, nicht nur in Frankreich auch in Deutschland.
      Obwohl die AKWs im Sommer wochenlang mit halber Kraft gefahren wurden, hatten wir weder Stromausfälle noch musste rationiert werden. Was sagt uns das?

      Die Stromausfälle die wir hatten, hatten nichts mit der Energieproduktion zu tun sondern mit den maroden und überalteten Leitungen. Ein paar Zentimeter Schnee und die Stromleitungen brechen zusammen.

      Im übrigen ist bei den Energieerzeugern der gleiche Reflex vorhanden wie bei den Autobauern - man wehrt sich gegen alles Neue, gegen jede Veränderung. Die Autobranche hat es kapiert und endlich angefangen sich mit neuen Antrieben zu beschäftigen, die Energiebranche ist da in einer sehr komfortablen Situation. Die Nachfrage bricht nicht ein, denn auf Strom können wir nicht verzichten. Und da ist die Politik gefragt. Sie sollte ähnlich verfahren wie beim CO2-Ausstoß und das Risiko und die Verantwortung auf die Verbraucher übertragen: Atomstrom höherer Preis, grüner Strom günstiger Preis oder so ähnlich :D
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 08:42:18
      Beitrag Nr. 48 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.435.986 von StellaLuna am 04.07.08 08:31:59Sie sollte ähnlich verfahren wie beim CO2-Ausstoß und das Risiko und die Verantwortung auf die Verbraucher übertragen: Atomstrom höherer Preis, grüner Strom günstiger Preis oder so ähnlich

      Ja. Und dann heulen alle wieder rum ,dass sie kein Geld in der Tasche haben.
      :)
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 09:26:45
      Beitrag Nr. 49 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.435.986 von StellaLuna am 04.07.08 08:31:59Die Autobranche hat es kapiert und endlich angefangen sich mit neuen Antrieben zu beschäftigen

      Wunderbar, da gebe ich dir vollkommen recht. Das ist der Paradigmenwechsel, den ich schon seit Jahren wie einem kranken Pferd predige. Und zwar muss das konsequent weg vom Verkokeln fossiler Brennstoffe führen und nicht nur Larifari mit Spar und Hybrid und all dem Scheiß auf hinausschieben ausgerichtet sein. Wasserstoff oder Batterien, was auch immer.
      Bloß um ein Auto anzutreiben und zum Fahren zu bringen, muss auch Energie hinein gesteckt werden und egal wie wenig es braucht oder wie effektiv du es machst, es braucht Energie und ändert nichts an der Endlichkeit fossiler Brennstoffe.

      Der Ansatz ist richtig, nur nicht zu Ende gedacht, ohne Atomstrom ist da noch nicht einmal ansatzweise mit Massentauglichkeit zu rechnen. Das ist auch der Grund warum Gabriel (wohl wissend um diese Umstände) so an der Wasserstofftechnologie herum nörgelt. Keine alternative oder regenerative Energieerzeugungsform kann das aus praktischen (die Menge) oder politischen Gründen (woher) allein stemmen.

      Wenn du die Atomkraft außen vor lässt, kannst du jeden dergestalten Ansatz knicken. Das ist Fakt. Denk doch bitte einmal logisch, du bist doch ein gescheiter Mensch und mach dir einmal Gedanken über den selbst bei intensivsten Sparanstrengungen benötigten tatsächlichen Energie-Bedarf. Diese Realitätsverweigerung ist doch nur noch kindsköpfig.
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 10:38:03
      Beitrag Nr. 50 ()
      Die Zahl von unfallbedingten Todesfällen pro erzeugter Energiemenge ist für Kernkraft deutlich geringer als für andere Arten der Elektrizitätserzeugung. Eine Beispielrechnung für das schweizerische Kernkraftwerk Mühleberg ergibt 0,02 Todesfälle pro GWJahr. Diese Zahl schließt sowohl unmittelbare als auch latente Todesfälle ein. Zum Vergleich: die unmittelbaren Todesfälle durch andere Energiequellen waren 1969-1996: 0,1 Todesfälle pro GWJahr für Gasturbinenkraftwerke, 0,3 für Kohlekraftwerke und 0,9 für Wasserkraft.

      Würde der Bedarf an elektrischer Energie in Deutschland (derzeit etwa 66 GWJahre pro Jahr) also allein durch Kernkraftwerke gedeckt, wären im Langzeitdurchschnitt 1,3 Todesfälle pro Jahr zu beklagen. Würde er andererseits allein durch Gasturbinenkraftwerke gedeckt, wären es 6,6 Todesfälle pro Jahr, bei Kohlekraftwerken rd. 20 jährlich. Für erneuerbare Energiequellen wäre diese Zahl aufgrund ihrer arbeitsintensiven und dezentralen Struktur noch höher.

      wiki
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 12:07:43
      Beitrag Nr. 51 ()
      Das Problem ist doch, dass man Elektrizitätserzeugung durch Atomenergie gegenüber der Elektrizitätserzeugung durch fossile Energiequellen nur ansatzweise vergleichen kann !

      Keine Frage, wenn das Sicherheitsrisiko sowie das Problem der Endlagerung des Atommülls (hier insbesondere die zeitliche Dimension der Strahlung) nicht wäre, wäre ich ein Befürworter der Atomenergie- es gäbe nämlich ansonsten kaum Nachteile. Alle fossilen Energiequellen haben das Emmissionsprobelm - von daher ist sicherlich ein Ausbau der fossilen Engergiegewinnung nur im geringen Masse möglich bzw. durch bessere Filtertechnologien etc. mehr Engergiegewinnung bei gleicher Emission möglich.

      Kaperfahrer, natürlich ist der Risikofaktor Mensch nie auszuschliessen. Dein Rückschluss finde ich aber falsch zu sagen, weil dies so ist, können wir jede Art von Risiko eingehen, weils eh wurscht ist !

      Es klingt zugegebenermassen makaber, aber es ist nun mal so: Ob in China das 40te Kohlegrubenunglück passiert und 100 Bergarbeiter verschüttet werden oder in Deutschland aufgrund des bestehenden Energiemixes 20 Leute mehr an Lungenkrebs sterben, es interessiert keinen und es betrifft auch keine Generationen und es werde keine Landstriche auf Jahrzehnte verseucht ! Trotz Deiner Verharmlosung hat der Bombenabwurf über Hiroshima und Nagasaki zumindest das Leben von 2 Generationen (die damals direkt betroffene Generation und die darauffolgende Generation) betroffen. Wie wir alle wissen, haben die Atomwaffen sich auch "weiterentwickelt" - um Dein Beispiel zu folgen, würde aktuell ein Atombombenabwurf, der ja bekanntermassen das x-fache von Hiroshima entspricht, ganz andere
      Dimensionen erreichen.

      Schau Dir das Bikini-Atoll an, welcher Schaden eine jahrelange atomare Verseuchung dauerhaft anrichtet (zugegebenermassen ein "hinkendes" Beispiel :D)

      FAKT IST: DIE LANDSCHAFTLICHEN, WIRTSCHAFTLICHEN GESUNDHEITLICHEN AUSWIRKUNGEN EINES ATOMAREN SUPERGAUS IN DEUTSCHLAND KÖNNEN WIR BEIDE NICHT NUR ANSATZWEISE EINSCHÄTZEN !

      Ich glaube daher, daß ein Vergleich mit den zusätzlichen Toten aufgrund erhöhter Emissionswerte einfach lächerlich ist....

      Ich sage daher, weil der Faktor Mensch, trotz aller Technik, nicht ausgeschlossen werden kann muss man sich die Frage stellen: Geht man dieses, im Vergleich zu der fossilen Engeriegewinnung vergleichsweise immens höhere Risiko ein ? Insbesondere die zeitliche Dimension der Endlagerung ist m.E. für keinen Mensch rational beurteilbar - und daher aufgrund der unkalkulierbaren Risiken abzulehnen.

      Und in diesem zeitlichen Kontext sehe ich Assu. Nicht die Frage, inwieweit ist Cäsium schädlich oder nicht ist für mich wichtig, sondern die Feststellung, dass sich anscheinend mal wieder der Mensch in der Beurteilung des Endlagers "geirrt hat" (Siehe menschliches Versagen), man war sich nach jahrelanger Suche nach einer Lagerstätte auf Basis etlicher Gutachten etc. sicher, das hier kein Wasser eindringen kann und es dringt nunmehr doch Wasser ein.
      Das Problem ist jetzt, man kann nicht mehr zurück und hat daher jahrelang vertuscht und verharmlost und versucht jetzt, das Problem irgendwie (d.h.möglichst kostenbewusst nicht jedoch unbedingt effektiv) zu lösen.... Wir reden in diesem Beispiel aber von einem Zeitraum von grob geschätzt maximal 30 Jahren (Bau der Lagerstätte bis jetzt) bei einem vergleichsweise niedrigen Risiko, die der Mensch falsch eingeschätzt hat gegenüber eine gefährliche Halbwertzeit von atomaren Brennstäben von mehreren hundert Jahren bei einem latent sehr großem Risiko
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 13:23:08
      Beitrag Nr. 52 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.435.986 von StellaLuna am 04.07.08 08:31:59Obwohl die AKWs im Sommer wochenlang mit halber Kraft gefahren wurden, hatten wir weder Stromausfälle noch musste rationiert werden. Was sagt uns das?

      Daß im Sommer der Bedarf an Elektrizität nicht dem des Winters entspricht, in dem Du beispielsweise bereits ab 18oo Uhr auf künstliches Licht zurückgreifen mußt.


      Die Autobranche hat es kapiert und endlich angefangen sich mit neuen Antrieben zu beschäftigen

      Ja, aber wer soll diese neuen Fahrzeuge kaufen?

      Und da ist die Politik gefragt. Sie sollte ähnlich verfahren wie beim CO2-Ausstoß und das Risiko und die Verantwortung auf die Verbraucher übertragen: Atomstrom höherer Preis, grüner Strom günstiger Preis oder so ähnlich

      Gleiche Frage: Was soll der Verbraucher noch alles bezahlen? Indirekt bezahlt er für die Subventionierung grüner Energie noch reichlich drauf. Du verzerrst so vollkommen den Markt, der dem Verbraucher relativ günstige Preise sichert und zwar mit einer hocheffizienten Technologie, der Atomenergie. Alternative Energien können da nicht mithalten. Nicht in derartigen Maßstäben.

      Bist Du in letzter Zeit mal draussen gewesen? Du siehst nur noch Raps auf den Anbauflächen. Für andere Anbauprodukte ist überhaupt kein Platz. Weizen, Roggen, Gerste etc. pp. werden Schritt für Schritt verdrängt.
      War vor kurzem, ein schönes Beispiel bei Plasberg, wieviel Toastbrote man eigentlich umgesetzt für den Betrieb eines mit Ethanol angetriebenen Mittelklassewagens bräuchte. Man braucht soviel Weizen daß man den Wagen mit den aus Weizen ebenso zu produzierenden Broten nicht hätte vollpacken können. Obwohl nicht nur Kofferraum, sondern auch Rücksitz und die Fußräume ausgenutzt wurden. Es blieben trotzdem noch weitere Kisten Brot übrig. Jetzt frage ich: Ist Bio-Sprit also wirklich sinnvoll? Oder ist nicht die Entwicklung von Elektromotoren vorzuziehen? Und wenn dem so ist, ist es dann nicht viel sinnvoller wenn wir den dafür notwenidgen Strom aus eigener, unabhängiger Kernenergie gewinnen, auf deren Sicherheitstechnologie wir Einfluß haben und zudem auch noch Arbeitsplätze sichern und ausbauen ?
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 14:02:37
      Beitrag Nr. 53 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.437.942 von schulzse am 04.07.08 12:07:43Gegen fossile Energieträger sprechen nicht nur die umweltpolitischen Probleme, auch der Umstand, daß beispielsweise deutscher Kohlebergbau nur durch die massiven Subventionen in den letzten Jahrzehnten künstlich am Leben gehalten wurde. Hier war auch nicht Pragmatismus am Werk, sondern reine Ideologie.
      Weitere fossile Energien wie Gas und Öl kommen -was spontan zu erheblichen "Verwerfungen" führen kann- aus politisch sehr unsicheren Regionen. Der arabische Raum ist ein ständiges Problem, aber auch die Russen haben gezeigt, daß sie uns mal eben den Hahn zudrehen, wenn wir nicht so funktionieren wie sie das gerne hätten.

      Hier ist Uran eine echte Alternative, denn Uran wird vorzugsweise aus politisch wie wirtschaftlich sehr stabilen und zudem sehr europafreundlichen Nationen geliefert. Kanada oder Australien wären hier zu nennen.
      Ferner ist der Uranpreis bzw. Fördermenge auch kein Argument. Die bisherigen Minen laufen vielfach seit den Siebezigern und würden auch allein sicher bis zu 50 Jahre laufen. Doch ist mit weiteren Erschließungen zu rechnen. Keine Gesellschaft hat Interesse daran, daß der Preis über ein gewisses Maß steigt und so der Kunde verprellt wird.

      Und die Gefahr einer unsachgemäßen Endlagerung ist geringer als sie in den Medien ausgeschlachtet wird. Auf Asse II bin ich ja bereits eingegangen. Die Presse weiß hingegen ganz genau wie sie solche Fälle aufputscht und mit der Unwissenheit der Leute spielen kann. Sowas treibt die Auflage, hat aber nichts mit seriöser Berichterstattung zu tun.
      Jedoch sehe ich auch hierin ein Argument für das Festhalten an der Atomenergie. Denn wohl kaum ein anderes Volk, wie die Deutschen reagieren so sensibel auf das Thema, daß man sich von Seiten der Regierung wie auch der Betreiber stets der Verfeinerung der Sicherheit widmen wird. Das hat uns zum weltweiten Spitzenreiter und leuchtenden Beispiel in der Sicherheitstechnologie gemacht. Warum sollten wir auch dies aufgeben?

      Und schließlich dies: Wenn die Frage, ob Cäsium nun gefährlich ist oder nicht -was es wie geschildert nicht ist- für dich irrelevant ist, warum immer noch keine Einsicht deinerseits?
      Was ist denn wenn Gutachten das Risiko des Eindringens von Wasser durchaus zuließen, es aber als ungefährlich einstuften? Es ist nämlich auch ungefährlich. Selbst wenn das Lager völlig geflutet würde, würde dieses Wasser doch nicht aus einer solchen Tiefe prompt an die Oberfläche wandern. Im Gegenteil würde das -ich hatte das auch bereits angezeigt- etwa zwei Milliarden Jahre dauern. Aber selbst wenn es nur einige Tausen Jahre dauern würde, die Strahlung des Cäsiums wäre bereits dann schon völlig abgebaut. Aufgrund der sehr niedrigen Halbwertzeit.
      Man kann davon ausgehen, daß dies in den Medien nur deshalb so ausgeschlachtet wurde, weil "Störunfälle" immer eine gute Story sind und für reissenden Absatz sorgen.

      Du bringst immer wieder die gleichen schwachen und zigfach widerlegten Argumente und bist nicht bereit, Argumente anderer zu akzeptieren. Das finde ich sehr schade, weil ich dich eigentlich für klüger halte.
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 15:07:16
      Beitrag Nr. 54 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.438.984 von Sexus am 04.07.08 14:02:37Keine Gesellschaft hat Interesse daran, daß der Preis über ein gewisses Maß steigt und so der Kunde verprellt wird.

      Der ist gut!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 15:41:00
      Beitrag Nr. 55 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.439.561 von T.Hecht am 04.07.08 15:07:16Da lach ich mir doch den A.... ab

      Avatar
      schrieb am 04.07.08 15:56:55
      Beitrag Nr. 56 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.439.561 von T.Hecht am 04.07.08 15:07:16Dann sieh dir doch nur, was derzeit passiert. Das Öl wird teurer und schon sucht der Verbraucher nach Alternativen oder übt Verzicht. Die Nachfrage sinkt, weshalb auch der Preis früher oder später absinken wird. Die Suche nach Alternativen wird jedoch weitergehen. Die Ölproduzenten hatten daran sicher kein Interesse.
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 16:01:49
      Beitrag Nr. 57 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.439.878 von Doc21 am 04.07.08 15:41:00Sieh dir die Kurve mal genau an. Der Preis stieg mit der Ölkrise 1973 enorm an. Als Reaktion hierauf entschloss man sich, neue Minen zu erschließen. Der Preis fiel. Die Erschließung neuer Minen schien bisher nicht notwendig. Aber das wird kommen.
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 16:07:26
      Beitrag Nr. 58 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.440.116 von Sexus am 04.07.08 16:01:49Seit Oktober 2006 hat sich der Uranpreis mehr als verdoppelt.

      Ausschlaggebend hierfür waren die Produktionsausfälle zweier bedeutender Uranminen. Zwei sagen sie sich, das klingt nicht viel. Doch auf dem Uranmarkt mit seinem mit seinem ohnehin signifikant knappen Angebot bedeutet dies sehr viel.

      Da ist einerseits Cigar Lake. Diese Mine sollte fast 12% der weltweiten Nachfrage bedienen und steht nun unter Wasser. Das ist im Vergleich etwa so, als wenn Saudi Arabien plötzlich als Ölproduzent ausfallen würde. Ob das Cigar Lake Problem tatsächlich bis 2010 gelöst werden kann steht in den Sternen, ebenso ob wie hoch der Kostenfaktor schließlich ist und ob es sich dann rentiert.

      Und nun steht auch noch die drittgrößte Uranmine der Welt unter Wasser. Auch wenn die Probleme in der Ranger Mine wohl gelöst werden können, setzte dieses Debakel ebenfalls seinen Stempel auf den Uranpreis.


      http://www.rohstoff-welt.de/news/artikel.php?sid=383

      :)
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 16:10:47
      Beitrag Nr. 59 ()
      Deutsche erwärmen sich wieder für Atomkraft


      Der Atomausstieg ist eigentlich beschlossene Sache. Doch angesichts steigender Energiepreise finden die Deutschen die lange verteufelte Kernenergie plötzlich gar nicht mehr so schlimm. Nur noch eine knappe Mehrheit der Deutschen wünscht sich laut Deutschlandtrend den Komplett-Ausstieg.


      44 Prozent der Befragten sagten im neuesten Deutschlandtrend von Infratest Dimap, dass sie den Atomausstieg, der zu rot-grünen Regierungszeiten beschlossen worden war, nicht für richtig halten. Das sind acht Prozentpunkte mehr als bei der letzten Befragung. Die Befürworter haben mit 51 Prozent zwar noch die Mehrheit, sie verloren aber sieben Prozentpunkte.

      Für einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke sprachen sich sogar 54 Prozent der Befürworter des Atomausstiegs aus, falls dadurch der Ausstoß von Klimagasen deutlich verringert werden könnte. Sinkende Strompreise allein würden dieser Gruppe als Argument für einen Weiterbetrieb mehrheitlich nicht genügen.

      Auch innerhalb der großen Koalition gewinnt die Debatte über die Zukunft der Kernenergie an Fahrt. So verlangt die Union längere Laufzeiten für die Kernkraftwerke. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) appelliert an die Stromindustrie, die Gewinne daraus zur Senkung der Strompreise einzusetzen. Sie befürchtet, dass Strom beim Festhalten am Atomausstieg noch teurer wird. "Ich halte es nicht für richtig, und die Union insgesamt nicht, aus der Kernenergie vorzeitig auszusteigen, solange wir noch sicher laufende Kernkraftwerke haben", sagte Merkel im N24-Sommerinterview. Laut CDU haben bereits mehrere große Stromerzeuger ihre Bereitschaft signalisiert, die Gewinne aus längeren Reaktorlaufzeiten an ihre Kunden zurückzugeben.


      Atomausstieg als Haupthindernis für eine mögliche Jamaika-Koalition

      Doch der SPD-Koalitionspartner ist gegen längere Laufzeiten und besteht auf dem vereinbarten schrittweisen Atomausstieg. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) ist lediglich dazu bereit, die sieben ältesten Meiler früher abzuschalten und dafür neun moderne Atomkraftwerke länger laufen zu lassen.

      Der Atomausstieg dürfte auch das Haupthindernis für eine mögliche Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP nach der Wahl 2009 werden. Während auch die FDP für längere Laufzeiten plädierte, kündigte der Grüne Cem Özdemir bereits an, der Ausstieg sei nicht verhandelbar. "Jede Partei hat ihre roten Linien, und für uns geht das nicht", sagte Özdemir, der sich um den Grünen-Vorsitz bewirbt.


      Immerhin elf Prozent der Grünen-Anhänger sind gegen den Atomausstieg

      Die frühere Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Margareta Wolf, gehört zu den wenigen Grünen, die sich öffentlich für längere Laufzeiten einsetzen. Auch wenn die Parteibasis vielerorts nervös wird, weil der Atomausstieg wegen der Preisdebatte schwieriger durchargumentiert werden kann, verfolgen die Parteioberen die harte Linie. So fordert Fraktionsvizechefin Bärbel Höhn ein Jahr nach Beginn der Pannenserie im Kraftwerk Brunsbüttel das endgültige Aus der Anlage.

      Der Deutschlandtrend zeichnet demgegenüber ein differenzierteres Bild.
      Immerhin elf beziehungsweise 33 Prozent der Anhänger von Grünen und SPD finden den Atomausstieg falsch. Noch überraschender ist, dass sich bei der Linkspartei Unterstützer und Gegner des Ausstiegs mit 50 zu 49 Prozent fast die Waage halten.

      Auch in der EU wächst die Zustimmung zur Atomenergie. Laut einer Umfrage der EU-Kommission befürworten 44 Prozent der 27.000 befragten EU-Bürger die Nutzung der Kernkraft. Dies ist ein Anstieg um sieben Prozentpunkte seit der letzten Eurobarometer-Erhebung zur Atomkraft vor rund drei Jahren.
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 16:22:23
      Beitrag Nr. 60 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.440.234 von Sexus am 04.07.08 16:10:4724.06.2008 | 12:28 Uhr, Leipziger Volkszeitung [Pressemappe]

      Leipzig (ots) - Leipzig. Vor dem Hintergrund der weltweit
      steigenden Energiepreise plädiert eine Mehrheit in Ostdeutschland für
      die stärkere Nutzung der Atomenergie. 50 Prozent sprechen sich dafür aus, 46 Prozent sind dagegen, und vier Prozent machen dazu keine Angaben. Umgekehrt ist das Meinungsbild in den alten Bundesländern.
      54 Prozent plädieren für den allmählichen Atomausstieg und nur 42
      Prozent für eine intensivere Nutzung der Kernkraft. Vier Prozent
      äußern sich nicht. Für Gesamtdeutschland bedeutet dies, dass eine
      Mehrheit von 52 Prozent gegen den Ausbau der Atomenergie ist, und nur 44 Prozent dafür votieren.
      Das ergab eine Umfrage der Leipziger Volkszeitung (Mittwochausgabe),
      für die das Leipziger Institut für Marktforschung Mitte Juni
      deutschlandweit 1005 repräsentativ ausgewählte Erwachsene
      interviewte.
      Danach sind Männer mit 58 Prozent entschieden mehr für die Nutzung
      der Atomenergie als Frauen mit 30 Prozent. Jüngere lehnen Atomstrom
      stärker ab als Ältere. Differenziert nach Parteibindungen
      unterstützen den Ausbau der Atomenergie vor allem die Wähler der
      Linken (67 Prozent), der Union (61 Prozent) und der FDP (53 Prozent).
      Von den SPD-Anhängern sind nur 29 Prozent dafür, von denen der Grünen
      15 Prozent.


      und nu ???
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 16:26:16
      Beitrag Nr. 61 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.440.347 von Doc21 am 04.07.08 16:22:23Und nu? Ich sage Dank für die Bestätigung.
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 16:27:46
      Beitrag Nr. 62 ()
      Deutsche beim Klimaschutz nur auf Platz drei

      Bislang dachten viele, Deutschland sei beim Klimaschutz weltweit führend. Doch jetzt rechnet die Umweltschutzorganisation WWF vor, dass Großbritannien und Frankreich deutliche Spitzenreiter sind. Der Grund: Die Bundesrepublik ist bei der Stromerzeugung noch immer zu stark abhängig von schmutziger Braun- und Steinkohle.

      (Engländer und Franzosen setzen dagegen verstärkt auf Atomenergie)
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 19:17:18
      Beitrag Nr. 63 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.435.986 von StellaLuna am 04.07.08 08:31:59das stimmt so nicht! Atomstrom ist zwar unabhängig von der Tageszeit, aber nicht vom Wetter, wie die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen.

      Bei lang andauernden Hitzeperioden, und die hatten wir in Vergangenheit mehrmals, mussten die AKWs mangels Kühlung gedrosselt werden, nicht nur in Frankreich auch in Deutschland.


      Doch das stimmt so. Der Hinweis auf die Hitzeperioden sind irrelevant. Trotzdem ist mit Kernenergie eine Grundlastversorgung gewährleistet, bei den meisten Erneuerbaren Energien (Sonne, Wind) nicht.

      Obwohl die AKWs im Sommer wochenlang mit halber Kraft gefahren wurden, hatten wir weder Stromausfälle noch musste rationiert werden. Was sagt uns das?

      Das sagt uns das wir ständig auf importierten Atomstrom aus dem Ausland angewiesen wären wenn wir alle unsere AKWs abschalten würden.

      Die Stromausfälle die wir hatten, hatten nichts mit der Energieproduktion zu tun sondern mit den maroden und überalteten Leitungen. Ein paar Zentimeter Schnee und die Stromleitungen brechen zusammen.

      Das hat damit nichts zu tun. Aber wir werden langfristige Stromausfälle so wie sie nur in Drittweltländer bekannt sind haben wenn wir komplett auf Erneuerbare setzen, das ist dagegen Fakt.

      Im übrigen ist bei den Energieerzeugern der gleiche Reflex vorhanden wie bei den Autobauern - man wehrt sich gegen alles Neue, gegen jede Veränderung.

      Unsinn, Stromkonzerne würden gerne die neueste AKW Generation in D bauen dürfen aber nicht dank Rot-Grün. Die technikfeindliche und fortschrittsfeindliche SPD zusammen mit den Grünen haben zu verhindern gewusst dass sich Deutschland wie alle anderen Länder der Welt weiter entwickeln können.

      Atomstrom höherer Preis, grüner Strom günstiger Preis oder so ähnlich

      Den günstigsten Strom am teuersten machen und den teuersten Strom am günstigsten?
      Sowas fällt eigentlich nur ökologistischen Fundamentalisten ein denen es nicht um die Zukunft Deutschlands geht sondern einzig und allein um die Durchsetzung ihrer Kindergartenideologie.
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 19:22:33
      Beitrag Nr. 64 ()
      Deutsche erwärmen sich wieder für Atomkraft

      Der Atomausstieg ist eigentlich beschlossene Sache. Doch angesichts steigender Energiepreise finden die Deutschen die lange verteufelte Kernenergie plötzlich gar nicht mehr so schlimm. Nur noch eine knappe Mehrheit der Deutschen wünscht sich laut Deutschlandtrend den Komplett-Ausstieg.


      Das Kernkraftwerk Gundremmingen in der Nähe von Ulm

      44 Prozent der Befragten sagten im neuesten Deutschlandtrend von Infratest Dimap, dass sie den Atomausstieg, der zu rot-grünen Regierungszeiten beschlossen worden war, nicht für richtig halten. Das sind acht Prozentpunkte mehr als bei der letzten Befragung. Die Befürworter haben mit 51 Prozent zwar noch die Mehrheit, sie verloren aber sieben Prozentpunkte.

      Für einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke sprachen sich sogar 54 Prozent der Befürworter des Atomausstiegs aus, falls dadurch der Ausstoß von Klimagasen deutlich verringert werden könnte. Sinkende Strompreise allein würden dieser Gruppe als Argument für einen Weiterbetrieb mehrheitlich nicht genügen.

      Auch innerhalb der großen Koalition gewinnt die Debatte über die Zukunft der Kernenergie an Fahrt. So verlangt die Union längere Laufzeiten für die Kernkraftwerke. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) appelliert an die Stromindustrie, die Gewinne daraus zur Senkung der Strompreise einzusetzen. Sie befürchtet, dass Strom beim Festhalten am Atomausstieg noch teurer wird. "Ich halte es nicht für richtig, und die Union insgesamt nicht, aus der Kernenergie vorzeitig auszusteigen, solange wir noch sicher laufende Kernkraftwerke haben", sagte Merkel im N24-Sommerinterview. Laut CDU haben bereits mehrere große Stromerzeuger ihre Bereitschaft signalisiert, die Gewinne aus längeren Reaktorlaufzeiten an ihre Kunden zurückzugeben.

      Atomausstieg als Haupthindernis für eine mögliche Jamaika-Koalition

      Doch der SPD-Koalitionspartner ist gegen längere Laufzeiten und besteht auf dem vereinbarten schrittweisen Atomausstieg. Zu den wenigen Gesprächsbereiten zählt Rainer Wend, der Wirtschaftsexperte der SPD-Bundestagsfraktion. "Die CDU hat eines erkannt: Je größer der Preisdruck wird, desto mehr wird die Atomkraft in der Bevölkerung wieder aktuell. Dass kann sich aber innerhalb von Stunden ändern, wenn so etwas wie Tschernobyl passiert", sagte Wend WELT ONLINE. Ein Teil der SPD halte längere Laufzeiten für das falsche Signal an die Stromversorger, weil diese dann bei den erneuerbaren Energien weniger investieren würden.

      Der andere Teil bestehe aus überzeugten Atomkraftgegnern, weshalb Wend zufolge die Fronten zwischen SPD und Union bis zur Bundestagswahl 2009 starr bleiben werden. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) ist lediglich dazu bereit, die sieben ältesten Meiler früher abzuschalten und dafür neun moderne Atomkraftwerke länger laufen zu lassen. Das könnten die Betreiber "ohne Genehmigung sofort tun, um die Laufzeiten der sichersten Reaktoren weit über 2020 hinaus zu verlängern und damit viel Geld zu verdienen", sagte der Minister unlängst. Gabriel bezeichnete es zudem als "Märchen", dass Atomstrom die Energiepreise insgesamt senken könnte. Sie würden jetzt steigen, obwohl der Anteil der Kernenergie am gesamten Strom bereits 25 Prozent betrage. Der Atomausstieg dürfte auch das Haupthindernis für eine mögliche Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP nach der Wahl 2009 werden. Während auch die FDP für längere Laufzeiten plädierte, kündigte der Grüne Cem Özdemir bereits an, der Ausstieg sei nicht verhandelbar. "Jede Partei hat ihre roten Linien, und für uns geht das nicht", sagte Özdemir, der sich um den Grünen-Vorsitz bewirbt.

      Immerhin elf Prozent der Grünen-Anhänger sind gegen den Atomausstieg

      Die frühere Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Margareta Wolf, gehört zu den wenigen Grünen, die sich öffentlich für längere Laufzeiten einsetzen. Sie verdient ihr Geld inzwischen in einer Beratungsfirma unter anderem mit einem PR-Mandat für den Informationskreis Kernenergie. Auch wenn die Parteibasis vielerorts nervös wird, weil der Atomausstieg wegen der Preisdebatte schwieriger durchargumentiert werden kann, verfolgen die Parteioberen die harte Linie. So fordert Fraktionsvizechefin Bärbel Höhn ein Jahr nach Beginn der Pannenserie im Kraftwerk Brunsbüttel das endgültige Aus der Anlage. Der Deutschlandtrend zeichnet demgegenüber ein differenzierteres Bild. Immerhin elf beziehungsweise 33 Prozent der Anhänger von Grünen und SPD finden den Atomausstieg falsch. Noch überraschender ist, dass sich bei der Linkspartei Unterstützer und Gegner des Ausstiegs mit 50 zu 49 Prozent fast die Waage halten.

      Auch in der EU wächst die Zustimmung zur Atomenergie. Laut einer Umfrage der EU-Kommission befürworten 44 Prozent der 27.000 befragten EU-Bürger die Nutzung der Kernkraft. Dies ist ein Anstieg um sieben Prozentpunkte seit der letzten Eurobarometer-Erhebung zur Atomkraft vor rund drei Jahren.

      http://www.welt.de/politik/article2178060/Deutsche_erwaermen…

      Merkel hat die Zeichen der Zeit erkannt und ist ihr wiedereinmal weit voraus und das ganz ohne ideologische Scheuklappen wie sie leider immer noch bei der SPD und den Grünen vorherrschen.
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 21:06:16
      Beitrag Nr. 65 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.440.388 von Sexus am 04.07.08 16:26:16Außerdem sollte Doc21 mal die Artikel lesen und vor allem verstehen die er hier einstellt. Da hat einer nur die Überschrift gelesen und "boah" gesagt aber nicht verstanden!

      Aus dem selben Artikel


      ...Nun stellen sich einige die logische Frage ob Atomstrom denn bei derartig steigenden Uranpreisen überhaupt noch konkurrenzfähig bleiben kann.

      Die Antwort ist ein klares Ja. Denn der Uranpreis spielt bei AKWs nur eine untergeordnete Rolle, macht er doch lediglich 5-7% der Kosten aus. Das heißt selbst Uranpreise von 200 US Dollar pro Pfund erhöhen noch immer nicht den Strompreis für den Endverbraucher...


      Klarer geht es kaum. das heißt der Preis des Atomstroms wird von der aufwändigen Technik bestimmt und nicht vom Rohstoff wie bei Erdöl oder Kohle. Und das ist ein fundamentaler Unterschied der zugunsten des Atomstroms spricht, denn die Technik liegt in unserer eigenen Hand und bei fortschreitender Entwicklung macht das die Energie immer billiger.
      Avatar
      schrieb am 05.07.08 13:24:31
      Beitrag Nr. 66 ()
      Das Zeitalter der grünen Angstmacherei neigt sich dem Ende entgegen

      Der Atomausstieg ist eigentlich beschlossene Sache. Doch angesichts steigender Energiepreise finden die Deutschen die lange verteufelte Kernenergie plötzlich gar nicht mehr so schlimm. Nur noch eine knappe Mehrheit der Deutschen wünscht sich laut Deutschlandtrend den Komplett-Ausstieg. Immerhin elf beziehungsweise 33 Prozent der Anhänger von Grünen und SPD finden den Atomausstieg falsch. Noch überraschender ist, dass sich bei der Linkspartei Unterstützer und Gegner des Ausstiegs mit 50 zu 49 Prozent fast die Waage halten. Auch in der EU wächst die Zustimmung zur Atomenergie. Laut einer Umfrage der EU-Kommission befürworten 44 Prozent der 27.000 befragten EU-Bürger die Nutzung der Kernkraft. Dies ist ein Anstieg um sieben Prozentpunkte seit der letzten Eurobarometer-Erhebung zur Atomkraft vor rund drei Jahren. http://www.welt.de/politik/article2178060/Deutsche_erwaermen…

      http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_zei…
      Avatar
      schrieb am 05.07.08 14:15:28
      Beitrag Nr. 67 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.441.769 von CaptainFutures am 04.07.08 19:17:18großes DANKE ! für diese "Richtigstellung":


      "Den günstigsten Strom am teuersten machen und den teuersten Strom am günstigsten?
      Sowas fällt eigentlich nur ökologistischen Fundamentalisten ein denen es nicht um die Zukunft Deutschlands geht sondern einzig und allein um die Durchsetzung ihrer Kindergartenideologie."
      Avatar
      schrieb am 05.07.08 14:33:01
      Beitrag Nr. 68 ()
      Es ist einer der großen Atom-Irrtümer zu glauben, dass Atomstrom billig ist – so wie es die Atomlobby immer wieder darstellen möchte. Vielmehr ist Atomkraft eine der teuersten Möglichkeiten, Energie zu erzeugen. Sie scheint nur billig zu sein, weil viele enstehende Kosten nicht in die betriebswirtschaftliche Kalkulation der AKW-Betreiber eingehen.

      Staatliche Subventionen sowie EU-Förderungen fließen direkt durch Zahlungen in die Nukleartechnologie und senken so "künstlich“ den Preis von Atomstrom. Zusätzlich werden die Kosten für die Atommüll-Lagerung den SteuerzahlerInnen aufgebürdet und nicht in den Strompreis eingerechnet. Die SteuerzahlerInnen werden auch zu Kasse gebeten, wenn es darum geht, die Folgen eines möglichen Unfalls zu tragen.

      Leider ist es schwierig, exakt nachzuvollziehen, welche Summen bereits in die Atomindustrie geflossen sind und immer noch fließen. Doch dass es eine enorme Summe ist, zeigen die folgenden Kapitel.

      Ohne staatliche Gelder keine rentable Atomkraft

      Die Höhe der Anschubfinanzierung in den Anfängen der Atomindustrie ist schwer nachvollziehbar, da die zivile Nutzung aus Projekten zur Entwicklung von Atomwaffen hervorgegangen ist. Daher unterliegen diese Daten bis heute häufig militärischer Geheimhaltung.

      Für die EU spielt der Atomfördervertrag EURATOM eine wichtige Rolle: Der EURATOM-Vertrag begründete 1957 die Europäische Atomgemeinschaft, die die Entwicklung der Atomenergie fördern sollte. Zu dieser Zeit begann die kommerzielle Nutzung und Kernenergie wurde als "unentbehrliche Hilfsquelle für die Entwicklung und Belebung der Wirtschaft“ bezeichnet. EURATOM finanzierte die Erforschung der Atomenergie und gewährte Milliarden von Euro als Kredite für die Errichtung oder Modernisierung von Atomkraftwerken. Als Resultat ist die EU heute der weltweit führende Erzeuger von Atomenergie. Die erweiterte EU-25 hat 148 Reaktoren in Betrieb und erzeugt damit 32 Prozent ihres Strombedarfs, mehr als Nordamerika, Japan oder Russland.

      EURATOM-Gelder sind Steuergelder. Die europäischen SteuerzahlerInnen haben in der Vergangenheit die Atomforschung massiv unterstützt: Zwischen 1994 und 2006 waren dies 3,7 Milliarden Euro. Derzeit wird über eine Fortführung der EU-Atomforschung diskutiert, und der Vorschlag beläuft sich auf 3,1 Milliarden Euro für die nächsten fünf Jahre (2007-2011).

      Die einzelnen EU-Staaten haben zusätzlich nationale Atomforschungsmittel ausgeschüttet: Im Zeitraum von 1974–1998 zusammen 55 Milliarden US-Dollar, das sind durchschnittlich 2,2 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Abschätzungen belegen, dass alle OECD-Staaten zusammengenommen bis 1992 bereits 318 Milliarden US-Dollar in die Forschung und Entwicklung der Atomkraft investiert haben.
      Aber auch direkt für den Bau von Atomkraftwerken wurden europäische Steuergelder durch den EURATOM-Vertrag eingesetzt: Auf Drängen der pro-nuklearen Regierungen und der Industrie der EU führte der Europäische Rat 1977 die gesonderte Kreditvergabe für die Entwicklung der Nukleartechnologie ein. Unternehmen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien und anderen EU-Ländern nutzten diese Kredite mit günstigen Zinssätzen. Insgesamt wurden EURATOM-Kredite in der Gesamthöhe von 3,2 Milliarden Euro vergeben.

      Rückbau von Atomkraftwerken

      Die Energieindustrie hat sich die Nutzung der Atomkraft durch eine Reihe von Fördermaßnahmen versüßen lassen, die nicht in den herkömmlichen Statistiken und nationalen Budgets auftauchen.

      Der Rückbau von Atomkraftwerken nach dem Ende der Betriebszeit ist ein langwieriger und teurer Prozess. Nach Schätzungen belaufen sich die Kosten für den Rückbau der derzeit in Europa laufenden Reaktoren auf 500 Milliarden Euro. Bisher wurden relativ wenige Reaktoren stillgelegt. In den nächsten Jahren aber werden viele Reaktoren das Ende ihrer Betriebszeit erreichen. Die hohen Kosten, die dann anfallen werden, wälzen Atomkraftwerksbetreiber auf vielfältige Weise auf die Stromkunden ab. Zwar werden in vielen Ländern die Betreiber verpflichtet, Gelder in einen so genannten "Decommissioning Fund“ zu zahlen. Doch sind die angesammelten Summen in nicht wenigen Fonds viel zu gering. In der Slowakei beispielsweise, die jetzt für die Stilllegung von Bohunice V1 beträchtliche Zahlungen (bis zu 400 Millionen Euro) von Seiten der Europäischen Union erhalten wird. Denn erst 1994 begann die Atomindustrie der Slowakei in den Fonds einzuzahlen. Die fehlenden Mittel sollen nun durch eine Gebühr auf den Stromverbrauch aufgebracht werden. Die Stromkundinnen müssen zahlen. Ähnlich ist die Situation in den USA, dort können die eingehobenen Mittel voraussichtlich nur die Hälfte der Kosten decken.

      Die deutschen Atomkraftwerksbetreiber können Geld-Reserven für die Stilllegung von AKWs anlegen, für die sie keine Steuern zu bezahlen brauchen. In der Vergangenheit nutzten die Unternehmen dieses Geld (derzeit etwa 40 Milliarden Euro) z.B. für den Aufkauf anderer Unternehmen. Nicht nur, dass sie sich auf diesem Wege einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Unternehmen verschafften, die keine Atomkraftwerke betreiben: Es ist auch unklar, ob die eingesetzten Gelder im Bedarfsfall tatsächlich zur Verfügung stehen, da sie nicht auf wertsicheren Konten angelegt wurden. Darüber hinaus existiert eine Steuerbefreiung für atomare Brennstoffe.

      Kosten für Atommüll-Lagerung

      Ein einfaches Gedankenexperiment: Eine Faustregel besagt, dass man radioaktive Materialien für die zehnfache Länge ihrer Halbwertszeit von der Umwelt isolieren muss, bis sie unschädlich sind. Für ein Endlager für abgebrannte Brennelemente wäre dies – gerechnet nach der Halbwertszeit von Plutonium – ein Zeitraum von ca. 250.000 Jahren. Um in dieser Zeit dieses Lager von permanent zwei Beschäftigen über- und bewachen zu lassen, sind rund 4,4 Milliarden Arbeitsstunden notwendig. Bei Lohnkosten von 20 € pro Stunde und Beschäftigten, entstehen Personalkosten von insgesamt rund 100 Milliarden Euro.

      Auch die Transporte des Atommülls zu den Lagerstätten belasten die Taschen der SteuerzahlerInnen: Die Kosten für den Polizeischutz von Castor-Transporten in Deutschland betrugen im März 2001 28,5 Millionen Euro und für den Transport im November 2001 31 Millionen Euro. Die immensen Kosten und Probleme für die Lagerung von Atommüll werden heutigen und kommenden Generationen von Steuerzahlern aufgebürdet.

      Kosten für potentielle Unfälle

      Nuklearunfälle gelten als nicht versicherbar. Denn der Schaden kann ins Unermessliche gehen. Keine Versicherung wäre in der Lage, die tatsächlichen Kosten abzudecken, ohne Konkurs anmelden zu müssen. In der EU beträgt die Haftungsgrenze für Atomkraftwerksbetreiber daher seit 2004 700 Millionen Euro, in den USA 9,1 Milliarden. In Anbetracht der Tatsache, dass die Kosten der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl von Seiten der IAEA- und WHOExpertInnen auf "Hunderte Milliarden Dollar“ beziffert werden, wird deutlich, dass diese Versicherungssummen nicht ausreichend sind. Das heißt, Atomkraftwerke sind dramatisch unterversichert.

      http://www.global2000.at/pages/irrtum_kosten.htm
      Avatar
      schrieb am 05.07.08 16:05:19
      Beitrag Nr. 69 ()
      SPD diskutiert Kursänderung bei Atompolitik :cool:

      Wenn keine neuen Atomkraftwerke gebaut werden, sollen die Sozialdemokraten über längere Laufzeiten nachdenken. Der frühere Forschungsminister Erhard Eppel strebt einen Konsens mit der Union an. SPD-Generalsekretär Hubertus Heil will jedoch beim bisherigen Kurs der SPD bleiben.

      http://www.focus.de/politik/diverses/atomkraft-spd-diskutier…

      Endlich bewegt sich was in der Partei des Stillstands.
      Avatar
      schrieb am 05.07.08 16:07:36
      Beitrag Nr. 70 ()
      CSU für Bekenntnis zu Atomkraft im Wahlkampf :cool:

      Die Union soll nach Ansicht von CSU-Chef Erwin Huber mit einem Bekenntnis zur Atomkraft in den Bundestagswahlkampf gehen. Die positive Haltung der CDU zur Atomenergie sei "richtig und notwendig", sagte Huber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Er verwies auf das CDU-Grundsatzpapier zur Umweltpolitik, in dem sich die Schwesterpartei ausdrücklich für die zivile Nutzung der Atomenergie ausspricht. "Die Union muss nun den Mut aufbringen, ihrem Papier auch Taten folgen zu lassen. Sie muss im Wahlkampf für die Kernkraft streiten", forderte er.

      Der CSU-Vorsitzende wertete das Papier zugleich als Absage gegen eine Zusammenarbeit mit den Grünen auf Bundesebene. "Wir haben keine Einwände gegen das umweltpolitische Grundsatzpapier der CDU", sagte Huber. "Denn es ist keine Brücke zu Schwarz-Grün, wie es einige falsch gedeutet haben. Mit diesem Umwelt-Papier hat sich die CDU zum klaren Gegner der Grünen gemacht."

      http://afp.google.com/article/ALeqM5hHS56qjdJJ7H7VZ3-CxhtZKy…

      Wenn die SPD da angekommen ist, ist sie wieder in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
      Avatar
      schrieb am 05.07.08 18:05:43
      Beitrag Nr. 71 ()
      Die meisten KKWs in Deutschland wurden in den 70er Jahren aufgrund der damaligen Ölkrise gebaut und ich sage es ganz deutlich, das war auch gut so, denn ohne diese KKWs säßen wir heute energietechnisch erst recht in der Scheiße.

      Ihr späterer Ausstieg unter Rot/Grün, beruht nicht auf besserer Einsicht oder innerer Überzeugung, sondern auf einem Kotau vor ihrem damaligen Koalitions-Partner, den Grünen.
      Sie haben sich also einen Geßlerhut einer anderem Partei aufgesetzt und fürchten jetzt an politischen Gesicht zu verlieren, wenn sie diesen Hut, der aber eigentlich eine Narrenkappe ist, wieder abnehmen.
      Nach den Neuwahlen und der Abwahl Schröders hatten sie wohl gehofft, mit der Beharrung auf dieser Position (neben der Angst davor, als Umfaller zu gelten) bei dem Wählerstamm der Grünen ein wenig räubern zu können.
      Großer Irrtum, weil die wählen lieber gleich das Original und geben sich als saturierte mehrheitlich beamtete, Feuilleton und Kultursozialisten der oberen Mittelschicht nicht besonders gern mit dem innerlich so empfundenen Pöbel, der unteren Mittel- und Unterschicht ab. Man ist ja was Besseres, vielleicht sogar noch Akademiker, bevorzugt Philologe und/oder Soziologe und dezidierter Gutmensch, das muss reichen. Das Verständnis für wirtschaftlicher Zusammenhänge oder das Wissen darum woher das Geld für ihre hehren Ziele herkommt, wird als degoutant und unter ihrer Würde empfunden, Geld hat man zu haben.
      Jetzt erodiert die SPD von links, weil dieser Flügel sich verraten fühlt und auch die Teile der oberen Mitte die Schröder noch für sich aktivieren konnte, landen jetzt eher bei den Grünen oder der FDP als bei der SPD.
      Der große alte Mann der CSU Franz-Josef Strauß hat einmal gesagt:
      „wer everybodys Darling sein will, ist bald everybodys Depp“.
      Eine Ansage die ein anderer Großer, einer der wenigen Blitzgescheiten der SPD, Altkanzler Helmuth Schmidt wohl ohne zu zögern unterschrieben hätte und die Beiden sind überzeugte und entschiedene Atomkraftbefürworter gewesen und sind es noch.

      Denn langsam mit explodierenden Energiekosten (und es wird noch dicker kommen) wird sich auch die Erkenntnis durchsetzen, dass dieser Atomausstieg eine reine Kopfgeburt einer bestimmten Schicht von Wohlstandsjüngelchen und Mädelchen war, mit denen sie die vagen Befürchtungen einfacherer und/oder Ängstlicherer instrumentalisiert haben, um an politischen Fleischtöpfe zu gelangen, die diesen Elfenbeintürmlern sonst verschlossen geblieben wären.

      Selbst bei den Grünen ist intern schon längst unumstritten, dass das Beharren auf den Atomausstieg reines Symbolgewese ist, um die Lebenslüge ihrer Wählerschaft nicht zu offensichtlich werden zu lassen.
      Cem Özdemirs (Bewerber für den Grünen-Vorsitz) Antwort auf die Frage ob die Grünen bei einem Wiedereinstieg in die Atomkraft mitmachen würden, spricht da Bände:
      „Das wäre so, als wenn man der CDU sagen würde, ihr müsst das C rausstreichen und durch ein M für Muslime oder so ersetzen."
      Es ist ein Symbol um der politischen Macht willen, an das man sich da klammert, sonst nichts!
      Und mit Symbolen, Fahnen und Geßlerhüten ist das so, dass man sich davor noch verbeugt und vor allem andere dazu zwingen will sich davor zu verbeugen, wenn es schon jeglicher Vernunft Hohn spricht!

      Die SPD wäre gut beraten, wenn sie sich auf die Suche nach einem Wilhelm Tell in ihrer Mitte machten, der für sie das Ruder herum reißt.
      Avatar
      schrieb am 05.07.08 21:58:02
      Beitrag Nr. 72 ()
      Deutschland entdeckt den Reiz der Atomkraft



      Kippt da was? Noch darf sich Deutschland vorkommen wie ein souveräner Geisterfahrer. Mag die Welt anders fahren, ich weiß, dass ich auf der rechten Spur bin. Finnland, Italien, Frankreich, Großbritannien und fast ganz Osteuropa machen Baupläne für neue Kernkraftwerke, selbst die Schweiz liebäugelt wieder mit Reaktoren. Vom mittleren und fernen Osten soll ganz geschwiegen werden, ebenso von den Amerikas. All diese Länder können sich auf ihre Bevölkerungen verlassen, die nie so wild und fanatisch gegen Atomkraft waren wie die Deutschen.

      Doch nun verlieren auch die Bürger dieses Landes ihre Skrupel. Zum ersten Mal ist die stabile Mehrheit gegen Kernkraft ernstlich bedroht, wie jüngste Umfragen zeigen. Im März veröffentliche die Lobbyorganisation Deutsches Atomforum eine repräsentative Emnid-Blitzumfrage, derzufolge 46 Prozent generell gegen Kernenergie sind und 44 Prozent dafür.

      Das war schon überraschend, weil Störfälle in den Kernkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel noch nicht lange zurücklagen. Doch die Aufmerksamkeit für solche Schadenfälle leidet offenbar unter einer deutlich verkürzten Halbwertszeit. Noch verwunderlicher: Die Mehrheit will die Restlaufzeiten verlängert wissen. Der Atomkonsens, das größte Projekt der Ära Rot-Grün, hat keine Mehrheit mehr in der Bevölkerung.

      Drei Wellen für die Kernkraft

      Die Pro-Kernenergiefraktion greift in drei Wellen an. Welle Nummer eins sind die Klimaretter. „Man mag ja gegen Kernkraft sein, aber Tatsache ist: Sie emittiert nun einmal im Betrieb kein CO2“, sagt der Cheflobbyist für Kernenergie, Walter Hohlefelder. Eine Energie- und Emissionsstudie der Unternehmensberatung A.T. Kearney sagt voraus, dass Deutschland das Ziel, seinen Kohlendioxidausstoß bis 2020 um 40 Prozent zu drosseln, ohne Kernenergie nicht mehr erreichen kann. Auf dem letzten Klimagipfel auf Bali gehörte Kernenergie zu den Lösungsoptionen.

      Die zweite Welle reiten die Patrioten. Sie warnen davor, dass sich das Land von Energieexporten aus dubiosen Ländern wie Russland oder dem Mittleren Osten zunehmend abhängig macht und damit auch politische Eigenständigkeit einbüßt. Schon jetzt importiert kein Land auf der Welt soviel Gas, Öl und Kohle wie Deutschland. Störungen der Gaslieferungen aus Russland vor zwei Jahren bestärken die Patrioten.

      Die dritte Welle aber ist die gefährlichste für die Kernkraftgegner. Sie repräsentiert die Leute, die die Angst vor teurer Energie umtreibt. Diese bewegt die Frage: Wie teuer wird der Strom sein, wenn die Kernreaktoren abgeschaltet werden? Schreckensszenarien lassen ihre alten robusten Vorbehalte gegen Atomstrom plötzlich porös werden. Das Lager der Ausstiegsbefürworter schrumpfte laut ARD jüngst um acht Prozentpunkte.

      Kein Wunder. Die Angst vor teurem Strom wird zur Zeit täglich gespeist: Die Deutsche Energieagentur prophezeit, mit hundert Dollar pro Fass Öl müsse man dauerhaft rechnen. Chef Stephan Kohler wird mit der beunruhigenden Aussage zitiert: „250 Dollar für das Fass sind möglich, aber keiner kann sagen, wann.“ Zum Wochenende hatte sich der Ölpreis auf rund 145 Dollar je Fass eingependelt. Am Ölpreis hängt der Gaspreis. Das hat sich herumgesprochen. Gas- und Kohlekraftwerke müssen einspringen, wenn die Atommeiler abgeschaltet werden.

      Gestern war Energie ein Ökologiethema, heute wird es zur sozialen Frage.

      Die Energieversorger machen eine einfache Rechnung auf. Strom aus abgeschriebenen Atommeilern kostet 3,5 bis 5 Cent pro Kilowattstunde. Die beliebteste alternative Energie, die Solarkraft, produziert den Strom zehnmal so teuer, Windenergie ist noch knapp doppelt so teuer wie das billigste konventionelle Kraftwerk.

      Strompreise entstehen am Markt. Doch werden sich die Energieunternehmen hüten, länger Strom zu Preisen unterhalb der eigenen Erzeugerkosten anzubieten. Mit anderen Worten: Zwingt die Politik, die Konzerne ihre billigsten Kraftwerke abzuschalten, wird Strom automatisch teurer.

      Hier zeigt sich ein fundamentaler Unterschied zu früher: Gestern war Energie ein Ökologiethema, heute wird es zur sozialen Frage. Die Grünen halten das als Partei der Besserverdiener und fundamentalen Kernkraftfeinde aus. Für die SPD bildet sich eine gefährliche Gemengelage. Sie will sich als Anwalt der kleinen Leute profilieren und muss ihnen teuren Strom verkaufen. „Spätestens an dieser Stelle wird sich auch die Sozialdemokratie fragen müssen, wie viele Opfer sie den Menschen abverlangen will. In Großbritannien und Finnland waren es sozialdemokratische Regierungen, die die Renaissance der Kernkraft eingeleitet haben“, wendet der Atommanager Hohlefelder listig ein.

      Die Politiker spüren, dass sich etwas geändert hat

      Die CDU dagegen spürt den Genossen Trend an ihrer Seite. Unionspolitiker wollen mit der Forderung nach längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke in den Wahlkampf ziehen. Sie tüfteln an einen Sozialtarif für arme Familien, den Energiekonzerne im Gegenzug für längere Laufzeiten ihrer Meiler anbieten könnten. Deutschlands größter Stromproduzent RWE lobt schon einmal die grobe Richtung.

      Die Politiker spüren, dass sich noch etwas geändert hat. Kernkraft war einmal ein Thema, das die Gesellschaft gespalten hat. Das ist Vergangenheit. Gewalttätige Demonstrationen in Brokdorf, Wackersdorf bestimmten die Nachrichten. An dezidiert linken Universitäten wie Göttingen, Tübingen, Heidelberg und Marburg war gesellschaftlich geächtet, wer sich für Kernkraft stark machte. Das Werk des Soziologen Ulrich Beck „Die Risikogesellschaft“ war ebenso Pflichtlektüre wie die von Zeitungen sorgsam veröffentlichten Statistiken über den Strahlungsbefall von deutschen Waldpilzen. Und die Maßeinheit Becquerel für Radioaktivität war deutlich bekannter als die Maßeinheit Barrel. Tschernobyl lag damals eigentlich in Deutschland.

      Und heute? Heute ist Kernkraft ein Thema unter vielen. Klimaerwärmung, China und der Terrorismus bestimmen die öffentliche Agenda mindestens genauso stark.

      Sozialdemokrat Eppler schließt längere Reaktorlaufzeiten nicht aus

      Dass alte Männer, die im Atomzeitalter groß geworden sind, sich jetzt trotzdem noch einmal zu Wort melden müssen, ist kein Wunder, sondern fast zwangsläufig. Sie kämpfen um ihr geistiges Erbe. Der einstige Kultsoziologe Ulrich Beck frischt mit Zeitungsartikeln seine Ideen von der Risikogesellschaft noch einmal auf.

      Der Sozialdemokrat Erhard Eppler geht sogar noch weiter. Er offeriert der Union sogar längere Laufzeiten für die Kernkraftwerke, wenn im Gegenzug der Ausstieg aus der Atomenergie Verfassungsrang bekäme. Jüngere Gegner der Kernkraft verweisen darauf, dass die Uranvorkommen, die den Rohstoff für die Kernspaltung liefern sollen in 70 Jahren am Ende sind. Doch Preissteigerungen für Uran beflügeln Minengesellschaften, alte Vorkommen wieder zu beleben und neuen Vorkommen zu erschließen. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften spricht deshalb von einer Reichweite von bis zu 300 Jahren.

      Die Zeit der Kernkraftgegner könnte ablaufen. In dieser Legislaturperiode sollten nach dem Atomkonsens eigentlich drei Atommeiler vom Netz gehen. Zwei Reaktoren lagen wegen langer Wartungs- und Reparaturperioden still. Sie laufen weit in die nächste Wahlperiode hinein. Auch der EnBW-Reaktor, bei dem es knapp wurde, schafft es nun die nächste, vier-Jahresspanne. Nach der Bundestagswahl gibt es eine neue Regierung, eine neue Energiepolitik und immer noch viele Leute, die billigen Strom wünschen.

      http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc…
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      schrieb am 06.07.08 13:22:59
      Beitrag Nr. 73 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.444.593 von Kaperfahrer am 05.07.08 18:05:43Sehr guter Beitrag. Die Gegner werden allein von ihrer fehlgeleiteten Ideologie gelenkt, nicht aber von einer objektiven Auseinandersetzung mit dem Für und Wider. Wäre das so, so müßten wir diese Diskussion überhaupt nicht mehr führen. Sie hätten schon längst eingesehen, daß ein Austieg aus der Kernenergie fatal ist. Umweltpolitisch, wirtschaftspolitisch wie auch sozialpolitisch. Aber ihnen geht es nicht um solche Belange, sondern tatsächlich nur darum, nun nicht ihr Gesicht zu verlieren und als Umfaller gelten zu können. Noch dazu wenn man sich gerade um den Vorsitz einer Partei bemüht, die abgesehen von ihrem Ausstiegswahn wenig zu verkünden hat.
      Avatar
      schrieb am 06.07.08 20:23:26
      Beitrag Nr. 74 ()
      Also ich muss mich den Befürwortern hier anschließen :

      Atomkraft ist todsicher !

      Im Übrigen wird diese technologie ja auch sehr umsichtig gehandhabt , von unzähligen kontrollgremien überwacht und nur von ausgewiesenen Experten betreut naja und nicht zuletzt: man hat ja auch schon jahrzentelange Efahrung im Umgang mit den radioaktiven Stoffen...

      ] http://www.freitag.de/2008/26/08260401.php ][img


      Bild anklicken
      Avatar
      schrieb am 07.07.08 11:50:35
      Beitrag Nr. 75 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.447.249 von goldmist am 06.07.08 20:23:26Du mußt es wissen. Von Blättern wie "FreiTag" kann man nur seriöse und objektive Berichterstattung erwarten. Ganz unvoreingenommen behandeln sie auch andere Titelthemen wie "Der Fall Liebknecht/Luxemburg", "1968-40 Jahre danach" oder "Die Perspektiven der Linken".
      Avatar
      schrieb am 07.07.08 17:44:24
      Beitrag Nr. 76 ()
      Na bitte !!!

      Gabriel unterstützt Eppler-Vorschlag
      Bewegt sich die SPD in der Atomdebatte?

      In den Streit innerhalb der Großen Koalition um den geplanten Atomausstieg kommt Bewegung.
      Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat sich hinter einen Vorschlag des SPD-Politikers Erhard Eppler gestellt.
      Der hatte empfohlen, den Atomausstieg im Grundgesetz festzuschreiben und dafür die neuesten Kernkraftwerke in Deutschland etwas länger laufen zu lassen als bisher geplant.

      Umweltminister Gabriel nannte Epplers Pläne einen "interessanten Vorschlag".
      Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder habe ihn bereits vor zwei Jahren gemacht.
      Gabriel betonte, er habe das Ansinnen schon damals unterstützt,:D doch die Pläne seien von der Union abgelehnt worden.
      Jetzt müsse die Union nur sagen, "wir machen das mit der Verfassungsänderung, dann beginnen wir die Gespräche", so Gabriel.

      http://www.tagesschau.de/ausland/gachtgipfeljapan18.html
      Avatar
      schrieb am 07.07.08 18:29:03
      Beitrag Nr. 77 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.447.249 von goldmist am 06.07.08 20:23:26
      Avatar
      schrieb am 07.07.08 18:38:54
      Beitrag Nr. 78 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.452.903 von Rijn am 07.07.08 17:44:24Wer den Trojaner nicht erkennt ....
      Avatar
      schrieb am 08.07.08 12:46:31
      Beitrag Nr. 79 ()
      Auch Struck ist für Ausstieg aus dem Ausstieg


      Nach Umweltminister Sigmar Gabriel hält nun auch SPD-Fraktionschef Peter Struck längere Laufzeiten bei modernen Atomkraftwerken für möglich. Voraussetzung sei jedoch, dass der Atomausstieg im Grundgesetz verbindlich aufgeschrieben wird. Die Meinung, dass sich Deutschland so international isoliere, teilt Struck nicht.

      Peter Struck ist offen für längere Laufzeiten von Atommeilern. Das sagte der SPD-Fraktionschef im ARD-Mittagsmagazin.Voraussetzung dafür sei aber, dass der Atomausstieg „im Grundgesetz verbindlich aufgeschrieben wird." Damit stellte sich Struck hinter den Vorschlag seines SPD-Kollegen Erhard Eppler. Zuvor hatte sich bereits Umweltminister Sigmar Gabriel offen für den Vorstoß gezeigt.

      „Moderne Kraftwerke könnten länger laufen, wenn im Grundgesetz steht, wir steigen aus. Ich sehe das nur nicht, dass die Union dazu bereit wäre“, sagte Struck. „Vor allem gilt natürlich die Voraussetzung, dass alte, schlechte Kernkraftwerke abgeschaltet werden.“ Er wies darauf hin, dass einfache gesetzliche Regelungen zum Atomausstieg jederzeit mit entsprechenden Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat geändert werden könnten. Die Frage des Atomausstiegs sei aber von so großer Bedeutung, dass sie im Grundgesetz festgeschrieben werden müsse.

      CSU-Chef Erwin Huber rief die SPD dazu auf, einer Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken zuzustimmen. Im Gespräch mit der „Passauer Neuen Presse“ appellierte Huber an die Sozialdemokraten, an Klima und Arbeitsplätze gleichzeitig zu denken und „vom verhängnisvollen Irrtum ihrer Zusammenarbeit mit den Grünen Abschied zu nehmen“.


      In der SPD bewegt sich tatsächlich etwas. Könnte die Vernunft am Ende siegen? Irritierend ist nur, daß sie den Ausstieg gleich ins Grundgesetz schreiben wollen. Wieder ein Beleg, daß es der SPD imgrunde gar nicht um die Sicherung der Energieversorgung mit umweltfreundlicher Technologie geht, sondern nur um das Festhalten überholter Ideologien.
      Avatar
      schrieb am 08.07.08 13:37:14
      Beitrag Nr. 80 ()
      "das Festhalten überholter Ideologien"
      Wenn es denn man ihre eigenen wären.
      Das ist doch das problem der SPD, sie hat keine ideoligie mehr, sondern rennt orientierungslos jedem hinterher der ihr einmal zu blinselt.
      In 15 jahren hat atomstrom einen höheren anteil als heute am energiemix weltweit und SPD politiker werden in der ersten reihe stehen und beifall klatschen wenn in Osteuropa neue akw's eingeweiht werden, deren finanzierung sie mit hilfe deutscher steuergelder ermöglich haben.
      Struck und Gabriel sind dann längst in der Toskana und lassen es sich schmecken.:(

      Der weg über die bekannten erneuerbaren energien unabhängig zu werden ist doch nur noch möglich wenn der verbrauch erheblich gedrosselt wird und der energieverbraucher sich auf unregelmäßigkeiten einstellt.
      Lustig auch in diesem zusammenhang, dass jetzt vom Norden (seewindkraft) der strom für den Süden (industrie) kommen soll.
      Liebe Bayern, Badener und Württemberger viel spass bei den verhandlungen.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.07.08 13:44:42
      Beitrag Nr. 81 ()
      [url]http://www.jabiluka.de/info/Uran/Unsere%20t%C3%A4gliche%20Bombe/[/url]

      bild anklicken


      die wunderschöne welt der Kernkraft , bald sieht's dort so aus :




      im detail




      egal es geht den Bach runter :



      aber Hauptsache hier ist alles schön:





      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.07.08 14:44:06
      Beitrag Nr. 82 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.459.850 von goldmist am 08.07.08 13:44:42Wirklich harte Argumente.

      Aber bist Du sicher, daß dort nach Uran geschürft wird? Ich bin zwar ein Laie, aber ich glaube, nach Uran muß man etwas tiefer graben. Deine Bilder gleichen eher folgenden:








      Das sieht auch nicht wirklich schön aus:



      Ob da noch Platz bleibt? Wie laut muß es da wohl sein?


      Und das hier lädt wirklich zum Spazieren ein:

      Avatar
      schrieb am 08.07.08 17:35:17
      Beitrag Nr. 83 ()
      G8-Gipfel: Bush lobt „Schönheit der Atomkraft“



      Ein Berater des US-Präsidenten nennt Nuklearenergie „Lackmustest für die Ernsthaftigkeit“ im Kampf gegen die Klima-Erwärmung. Die USA wollen, dass weltweit „hunderte“ neue Kernreaktoren gebaut werden.

      Länder wie Deutschland und Österreich, die aus der Atomkraft aussteigen oder ihr längst abgeschworen haben, geraten immer mehr ins internationale Abseits. US-Präsident George W. Bush wollte die auf der japanischen Insel Hokkaido versammelten Führer der G8, der sieben größten Wirtschaftsmächte sowie Russlands, von der „Schönheit der Atomkraft“ überzeugen.

      In der Klimadebatte fährt das Weiße Haus offenbar schweres Geschütz auf. Am Rande des Weltwirtschaftsgipfels, der am Montag in dem nordjapanischen Kurort Toyako begann, stellten die Amerikaner den deutschen Ausstieg aus der Atomenergie so deutlich wie lange nicht an den Pranger. Der Umweltberater des Präsidenten, Jim Connaughton, nannte die Förderung von Nuklearenergie ganz unverblümt einen „Lackmustest für die Ernsthaftigkeit eines Landes“, gegen die Klimaerwärmung vorzugehen. Connaughton rechnete vor, dass die bis 2050 angestrebte Halbierung des CO2-Ausstoßes einer Reduktion um mehr als 30 Gigatonnen entspreche. Um das zu erreichen, seien hunderte Kernkraftwerke erforderlich.

      US-Atomoffensive

      Bush selbst hatte schon vor seinem Eintreffen in Hokkaido deutlich Position bezogen. Gegenüber japanischen Journalisten forderte er, dass die Streiter für den Umweltschutz, „sich einfach von der Schönheit der Atomkraft“ überzeugen lassen sollten. Auch seiner „Freundin Angela“ – Deutschland hält ja am Atomausstieg fest – will er davon vorschwärmen.

      „Wenn jemand wirklich besorgt ist über Erderwärmung und Treibhausgase“, solle er doch „deutliche Zeichen setzen, sich für den Ausbau von Atomkraftwerken stark zu machen“.

      Von den Risken der Atomenergie ist in Japan nicht die Rede und für die bisher ungeklärte Entsorgung von nuklearem Abfall werden sich „neue Technologien“ finden, meint man hier.

      Beobachter am Rand des G8-Gipfels schließen aus dieser amerikanischen „Atomoffensive“, dass Bush versuchen wird, das Thema Klimaschutz in diese Richtung zu lenken und damit den Druck von den USA als einer der größten Luftverschmutzer in der Welt zu nehmen.

      Afrika klagt über Wortbruch

      Die EU will eine Vorreiterrolle bei der Bekämpfung des Hungers spielen. Kommissionspräsident Manuel Barroso schlug auf dem G8-Gipfel vor, die Bauern in Entwicklungsländern mit einer Milliarde Dollar zu unterstützen. Dazu sollten ungenutzte Mittel aus dem EU-Haushalt verwendet werden. Bereits in diesem Jahr wurden 550 Millionen Euro Soforthilfe bereit gestellt. Die in Toyako versammelten sieben Staats- und Regierungschefs aus den afrikanischen Staaten Algerien, Äthiopien, Ghana, Nigeria, Senegal, Südafrika und Tansania haben bei ihrer Gesprächsrunde mit den G8-Führern offene Ohren gefunden.

      Allerdings beklagen Hilfsorganisationen, die solche Zusagen auf Gipfeltreffen realisieren wollen, dass Wort und Tat oft weit auseinanderklaffen. So sei die Zusage vom G8-Gipfel 2005, innerhalb von fünf Jahren die Entwicklungshilfe auf jährlich 50 Milliarden Dollar zu erhöhen, bisher nur unzureichend erfüllt worden. Es herrsche ein „Gefühl tiefer Enttäuschung“, berichtete Kumi Naidoo, Mitbegründer der Organisation Global Call to Action Against Poverty (GCAP). Angesichts der globalen Inflation „leiden die Menschen immer mehr“. Die Hilfsorganisation Oxfam, die in Toyako eine sehr aktive Kampagne betreibt, beschuldigt Frankreich und Italien sogar, von den früheren Zusagen wieder abrücken zu wollen.

      DIE GROSSEN ACHT
      Die G8-Staaten gelten als wichtigste Wirtschaftsnationen der Welt. Zu ihnen zählen die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan und Russland.

      Hervorgegangen sind die G8 aus einem Treffen im französischen Schloss Rambouillet 1975, bei dem über Auswege aus der Ölkrise diskutiert wurde. Damals bestand der Club aus sechs Staaten; Kanada kam kurz danach dazu, Russland erst 1998.

      Beim Gipfel in Toyako (Japan) sind die zentralen Themen Klimaschutz, Hilfe für Afrika und Auswege aus der Nahrungsmittelkrise und der hohe Ölpreis; zudem die Lage in Simbabwe und der Atomstreit mit dem Iran.

      NGOs kritisieren, die G8 hätten ihre bisherigen Hilfszusagen für Afrika nicht eingehalten.

      http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/396732/index…
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 07:16:13
      Beitrag Nr. 84 ()
      30.000 Liter radioaktive Lösung ausgetreten

      Das Atomkraftwerk Tricastin in Frankreich. (Foto: AP) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: 30.000 Liter radioaktive Uranlösung traten bei einem Unfall im Atomkraftwerk Tricastin in Frankreich aus - ein Teil davon gelangte in die Kanalisation. ]
      Aus dem Atomkraftwerk Tricastin in Südfrankreich sind rund 30.000 Liter radioaktive Uranlösung ausgetreten. Ein Teil davon gelangte über Regenwasser in die Flüsse Gaffière und Lauzon, teilte die französische Atomaufsichtsbehörde ASN mit. Die Gefahr für die Bevölkerung sei aber gering, sagte der Sprecher der Behörde, Charles-Antoine Louet.

      Die ausgetretene Lösung enthalte insgesamt etwa 360 Kilogramm nicht angereichertes Uran, das nur schwach radioaktiv sei, sagte Louet. In einem der betroffenen Flüsse wurde eine Urankonzentration rund 1000 Mal über dem Normalwert gemessen. Der Wert gehe aber rasch zurück, hieß es seitens der Aufsichtsbehörde.
      Drei Gemeinden verbieten Wassernutzung

      Die Umweltschutzbewegung "Sortir du Nucléaire" erklärte dagegen, es sei "unmöglich", dass es keine Gesundheitsgefährdung gebe. Wer mit 360 Kilogramm Uran verseuchtes Wasser trinke, habe die Partikel im Körper. Auch bei geringer Strahlung entstehe dann erhebliche Krebsgefahr.

      In drei Gemeinden nahe Avignon wurde die Verwendung von Wasser vorläufig untersagt. Verboten wurden außerdem die Bewässerung von Feldern, Angeln und Wassersport.
      Unfall geschah bei Kesselreinigung

      Der ASN zufolge lief in einer Anlage zur Behandlung von Uranlösungen ein Kessel über. Das Rückhaltebecken sei wegen Arbeiten undicht gewesen. Das Ausmaß der Umweltbeeinträchtigung soll in den kommenden Tagen geklärt werden.

      http://www.tagesschau.de/ausland/frankreich102.html
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 10:23:12
      Beitrag Nr. 85 ()
      herzlich willkommen in Asse


      ausgesuchte Experten und hochrangige wissenschaftler werden alles tun um Ihnen einen Einblick in die wunderbare welt des Unsichtbaren zu ermöglichen.


      Der Leiter des FB Asse, Dipl.-Ing. Günther Kappei…


      Dr. Gerd Hensel berichtete…


      ...über den Stand der Arbeiten zum Nachweis der Langzeitsicherheit.

      :confused:

      Besuchen Sie uns bald wieder !

      http://www.helmholtz-muenchen.de/fileadmin/ASSE/PDF/Besuch_d…


      :confused::confused::confused:




      Wolfgang Ehmke
      Strahlende Lauge








      ATOMPOLITIK*Im Salzbergwerk Asse II droht ein GAU

      Je drohender die Energiekrise, desto lauter wird nach der Atomkraft gerufen, Pläne für neue Meiler machen die Runde. WirD da ein "ungeliebter Klimaschützer" wieder verstärkt ins Spiel gebracht, der verkannt war und angesichts größerer Risiken wie dem Klimawandel neu bewertet werden muss? Wohl kaum, wenn man die mit der Technik verbundenen Gefahren und tatsächlichen Potenziale sieht.



      Jahrelang galt "die Asse" als Prototyp für Gorleben, jetzt kämpfen Anwohner der havarierten Atommülldeponie dafür, den Strahlenmüll herauszuholen, bevor es zu spät ist. Denn täglich fließen zwölf Kubikmeter Wasser in die Anlage, unkontrollierbar. Der Schacht droht abzusaufen. Das Wasser wird bisher aufgefangen und abgepumpt. Dann flog auf, die Laugen sind kontaminiert: mit Cäsium-137, Strontium, Radium, Plutonium.

      Das Helmholtz Zentrum München, Betreiberin der Anlage, beschwichtigt, für Menschen und Umwelt bestünde keine Gefahr, obwohl geringe Mengen der Salzlösung dort aufgefangen werden, wo nukleare Abfälle lagern. Doch die Cäsium-137-Konzentration überschreitet an einigen Auffangstellen die Freigrenze um das Neunfache.

      Das Umweltministerium in Hannover gab sich pikiert. Das Verklappen der kontaminierten Lauge in die tiefsten Schichten des Bergwerks wurde untersagt. Die Opposition im Landtag, Grüne und Linkspartei, sehen die Genehmigungsbehörde jedoch als Teil des Problems. Schließlich wurde der Sonderbetriebsplan, die Lauge in den Grubensumpf in 975 Metern Tiefe zu pumpen, von eben jenem Ministerium genehmigt.

      Verschwiegen wurde und sogar bestritten, dass diese Suppe kontaminiert ist. Haben die Sickerwässer bereits Atommüllfässer zersetzt? Schon als Kurt Georg Kiesinger die Republik regierte, begann die Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF) in dem stillgelegten Salzbergwerk Atommüll zu stapeln: Zwischen 1967 bis 1978 wurden 124.494 schwachradioaktive Fässer und 1.293 mit mittelradioaktiven Abfällen in die Stollen gekippt. Lauge sickert seit 1988 in die Salzstöcke ein. Das Fluten der Anlage mittels eines Magnesiumschutzfluids soll das drohende Absaufen abmildern. Das Helmholtz Zentrum, das zum Jahreswechsel die Nachfolge der GSF antrat, nennt diese Variante euphemistisch "Nassverwahrung". Strömungsbarrieren sollen verzögern, dass der Atommüll schnell umspült wird. Der Einbau der ersten von drei Sperren wurde im Frühjahr abgeschlossen.

      Sollten die Schachtanlage und damit die Atommüllfässer tatsächlich geflutet werden, verrosten sie in wenigen Jahrzehnten. Kontaminierte Salzlösungen würden ins Erdreich einsickern. Gerade hatte ein Gutachten des Bundesamtes für Strahlenschutz in der Region für Furore gesorgt, in dem berechnet wurde, wie schnell Wässer und Gase aus dem Bergwerk austreten könnten. Alarmierendes Ergebnis: Kontaminierte Gase würden bereits in 150 Jahren in die Biosphäre entweichen, und zwar in einer Konzentration, bei der aktuelle Grenzwerte der Strahlenschutzverordnung um das Vierfache überschritten würden.

      Wurde seitens der GSF sogar vorsätzlich gehandelt? Professor Werner Schneider von der TU Braunschweig hatte vor rund 40 Jahren Bereiche des nördlichen Harzvorlandes geologisch kartiert, speziell den Bereich der Asse. Sein Fazit gegenüber dem Freitag: "Aus fachlicher und ethischer Sicht war die Umwidmung des Kalibergwerks zu einer Atommülldeponie ein reiner Nullinger." Also ein Fehler.

      Trotz der Havarie preist das Helmholtz Zentrum München die Asse immer noch ungeniert als Forschungsfeld. Für diese Zwecke hatte die GSF die Anlage 1965 im Auftrag des Bundes errichtet. Im Umweltprogramm der Regierung Brandt hieß es 1971, man habe mit der Asse "ein Endlager geschaffen, das nach vollem Ausbau die bis zum Jahr 2000 anfallenden etwa 250.000 Kubikmeter radioaktiver Rückstände sicher aufnehmen kann". 1976 kam dann allerdings die Wende: Ein Planfeststellungsverfahren zur Einrichtung einer Atommülldeponie wurde nicht eröffnet, weil es zu große Sicherheitsbedenken gab und das Lager keine Aussicht auf Genehmigung als Atommüllendlager hatte.

      Die Asse blieb jedoch Versuchslabor: Es wurden "in-situ-Versuche" durchgeführt, bei denen radioaktive Abfälle mit Zement und tritiumhaltigem Wasser gemischt wurden, das man durch Röhren in unterirdische Kavernen leitete. Auch radioaktiv strahlende Kobalt-60-Quellen wurden eingebracht, um zu studieren, wie sich Salz verhält, wenn es erwärmt wird. Das hochbrisante Projekt wurde Anfang der neunziger Jahre wegen des massiven Protests allerdings gestoppt.

      Eine Million Jahre soll eine Atommülldeponie dicht halten - die Asse säuft schon eine Generation nach Betriebsbeginn ab. Namhafte Gorleben-Befürworter wie der Bergbau-Professor Klaus Kühn setzen aber unverdrossen auf Salzgestein als Endlagermedium.

      "Verklappen, vertuschen, vergessen?"- Laugenzuflüsse gab es auch beim Aufschluss des Endlagerbergwerks in Gorleben. Dort ruhen die Arbeiten seit dem Herbst 2000. Das Moratorium endet 2010. Am Dienstag dieser Woche fand ein Krisentreffen mit Ministern in Berlin statt. Klar ist: Die Endlagersuche in Deutschland steht vor einem gravierenden Dilemma.


      http://www.freitag.de/2008/26/08260401.php
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 11:32:44
      Beitrag Nr. 86 ()
      Natürlich erklären Umweltschutzorganisationen und ihnen nahestehende Medien, daß die Gefahr von Krebs bestünde oder es bald zu einem, "Gau" käme. Besonders die Behauptung, nun würden Menschen an Krebs erkranken, ist dabei besonders beliebt, denn nachweisen läßt sich diese Behauptung meist kaum.
      Was man jedoch nachweisen kann, ist die tatsächliche Gefährlichkeit von Radioaktivität für den menschlichen Körper. So setzen wir uns bereits mit einem Flug nach Mallorca einer erheblichen Strahlenbelastung aus. Diese ist bereits weit höher als wenn wir uns in Asse wie Maulwürfe in eine Tiefe von 750 Meter graben und uns dort bis auf 2 Meter an Cäsium heranpirschen.

      Warum schreiben die Umweltschutzoragnisationen nicht mal darüber? Warum blenden sie wissenschaftlich belegte Fakten aus und ersetzen sie durch ihre Ideologie? Warum verängstigen sie die Menschen, indem sie immer wieder von Krebs oder Gaus sprechen? Haben sie womöglich keine Argumente?
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 11:41:35
      Beitrag Nr. 87 ()
      Berechtigte Angst vor radioaktiver Strahlung

      Bei dem Uranunfall in der südfranzösischen Atomanlage Tricastin ist nach Einschätzung unabhängiger Forscher die Umwelt stärker mit Strahlung belastet worden als bisher von den Behörden eingeräumt. Man könne davon ausgehen, dass die Strahlung 100 Mal höher sei als die für das Gesamtjahr zulässige Obergrenze, erklärte die Kommission für Unabhängige Forschung und Information über Radioaktivität (CRIIRAD).

      http://www.tagesschau.de/ausland/frankreich104.html
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 12:01:40
      Beitrag Nr. 88 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.468.705 von niemwolf am 09.07.08 11:41:35Wenn Du so um deine Gesundheit besorgt bist, möchte ich dir dringenst davon abraten, je wieder in ein Flugzeug zu steigen oder dich röntgen zu lassen.

      Drohe der Flugbegleiterin bzw. dem zuständigen Internisten mindestens damit, an die Presse zu gehen oder sogar ein Gerichtsverfahren einzuleiten. Erkundige dich im Vorfeld am besten gleich bei "Freitag", ob die an der Story interessiert sind. Ich bin sicher, sie sind. Im Bedarfsfall haben die bestimmt auch den ein oder anderen treuen Juristen auf ihrer Seite.
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 12:39:21
      Beitrag Nr. 89 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.468.941 von Sexus am 09.07.08 12:01:40
      Merkst du eigentlich gar nicht, wie lächerlich du dich hier machst?
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 13:08:07
      Beitrag Nr. 90 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.469.304 von niemwolf am 09.07.08 12:39:21Nun komm, welche Reaktion erwartest Du denn?

      Blätter wie "Freitag" sind nun wirklich nicht seriös. Sie publizieren das, was deren geneigte Leserschaft zu lesen wünscht. Ideologisch vorgeformt muß die Atomkraft böse sein. Auch wenn alle mathematischen und pysikalischen Erkenntnisse dagegen sprechen. Wie oft soll ich denn noch schreiben, daß Cäsium-137 ein sehr schwacher Beta-Strahler ist, dessen Strahlung bereits mit einem Stück 4 Milimeter dicker Alufolie völlig abgeschirmt wird, oder daß auch Luft als Absobrer dient und die Reichweite so maximal zwei bis zweieinhalb Meter beträgt? Das sind wissenschaftliche Fakten, aber die interessieren dich überhaupt nicht. Im Gegenteil seien diese und die, die sie vorbringen, "lächerlich". Du bist so festgefahen in deiner ideologischen Prägung, daß nur das wahr sein kann, was wahr sein darf.

      Und wie sähe es eigentlich praktisch aus, wenn man dich ans Ruder ließe: Du würdest alle Atomkraftwerke in Deutschland abschalten und durch Solar- und Windparks ersetzen. Ist doch richtig, oder? Schöne Vorstellung. Denn dann müßten diese Parks Ausdehnungen von mehreren hundert Fußballfeldern je Einheit ausmachen. Und mit einem Park wäre es ja nicht getan. Und selbst dann erreicht man noch nicht den Output eines Atomkraftwerkes. Was soll dann kommen? Mehr Kohle? Oder sollen wir Strom importieren? Müßten wir nämlich. Aus Atomenergie. Aus Kohle. Oder aus Gas. Das ist eine Logik, die da aufgefahren wird. Also sieh es mir nach, wenn ich manchmal nicht ganz ernstgemeint auf Beiträge deiner Art reagiere.
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 13:39:32
      Beitrag Nr. 91 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.469.578 von Sexus am 09.07.08 13:08:07
      Dann lies den folgenden Artikel über die Ungefährlichkeit von Cäsium 137 noch einmal durch und erkläre mir dann bitte, warum du bezüglich dieser Ungefährlichkeit einer anderen Meinung bist als der ehemalige Direktor des Instituts für Kernenergetik der Akademie der Wissenschaft der Republik Belarus.

      Seit 1995 sind wir mit Messstühlen, die wir in Kleinbussen instaliert haben, in den belasteten Dörfern unterwegs. Mit ihnen können wir die Cäsium-137 Strahlenbelastung der Kinder feststellen.

      Die Messungen zeigen den Grad der Cäsium 137 Akkumulation im Körper. 15 - 20 % der Kinder haben eine Strahlenbelastung von über 100 Becquerel (Bq) pro Kilogramm Körpergewicht.

      Sogar in Minsk, 320 km von Tschernobyl entfernt, weisen die Messungen eine Akkumulation von Cäsium-137 im Körper der Kinder in 20 von uns untersuchten Schulen nach. Nur bei 10% der Kinder ist der Gehalt von Cäsium-137 unter 5-7 Bq/kg geblieben, die maximalen gemessenen Werte betrugen jedoch 700-900 Bq/kg.

      Medizinische Untersuchungen wiesen nach, dass die hohen Akkumulationswerte von Cäsium-137 im Körper der Kinder die Ursache ihrer starken Gesundheitsverschlechterung sind. Ab einer Belastung von 30 - 50 Bq/kg muss mit Pathologien der Organe gerechnet werden. Die Nieren werden geschädigt. Das Immunsystem wird geschwächt, das Nervensystem wird angegriffen. Kinder im Alter von 12 Jahen leiden unter Bluthochdruck. Gastritis ist bei den Kindern häufig festzustellen und es besteht eine grosse Gefahr Magendarmkrebs zu bekommen. Eine hohe Cäsiuimbelastung kann zum Grauen Star und zur Sklerose der Blutadern im Auge führen.

      Nach offiziellen Angaben hat sich in Weißrussland die Anzahl der gesunden Kinder von 85% (im Jahr 1985) auf 20% (im Jahr 2000) verringert. Unsere Untersuchungen bestätigen dies.


      Und das was der "Freitag" zu ASSE 2 geschrieben hat, ist eine Zusammenfassung von Fakten, die du auch überall woanders nachlesen kannst.
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 13:49:10
      Beitrag Nr. 92 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.469.813 von niemwolf am 09.07.08 13:39:32
      Im übrigen geht`s bei ASSE 2 auch gar nicht mehr (nur) um Cäsium 137, sondern auch um hochradiaktives Radium, Strontium und Plutonium. Aber ich gehe mal davon aus, das diese Stoffe ebenfalls ungefährlich sind.
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 14:18:40
      Beitrag Nr. 93 ()
      ...und schon wieder gibt es einen aktuellen atomaren Störfall bei einem Atomkraftwerk in Frankreich....es sind nur einige zehntausend Liter kontiminiertes Wasser in die Flüsse entwichen....aber wahrscheinlich ist auch dieses Wasser total ungefährlich.....und das dieser Störfall wieder ein Störfall ist, der trotz modernster Technik und Sicherheitenstandareds (neben Deutschland ist wohl Frankreich die Natio schlechthin, die in der zivilen Atomforschung am weitesten ist, ich sage nur Firman wie ALSTOM, AREVA etc.) eingetreten ist, ist natürlich kein Grund an der Technikhörigkeit der Menschheit zu zweifeln......Weil wir Menschen ja nur so weit gekommen sind, weil wir Risiken in der Vergangenheit immer eingegangen sind....Nur der Pferdefuss ist, dass es früher, bis auf dem Bau der Atombombe und der Hertellung von chemischen und biologischen Kampfmitteln, kein technischer Fortschritt war, der, wen er den aufgrund von menschelichen Versagen oder sonstigen Versagen "daneben geht", größere Gebiete über Jahrezente verseucht. Ferner mit dem Unterschied, dass wir dieses Risiko "bewusst" unkalkulierbar eingehen....während die Auswirkungen von anderen Erfindungen wir erst im nachhinein überblicken konnten......

      und auch hier ist die Reaktion der Betreiber übrigens sterotyp wie bei allen Fällen in der Vergangenheit...kein Risiko für die Umgebung...kein Grund zur Beunruhigung für die Bevölkerung....wir gehen einfach mal zur Tagesordnung über und tun so, als ob nichts passiert ist......

      In diesem Zusammenhang mal eine Frage: Gab es jemals einen Störfall, der von Anfang an als risikoreich klassifiert wurde ? Meines Wissens nicht, nicht mal bei Tschernobyl.........
      Avatar
      schrieb am 09.07.08 15:38:16
      Beitrag Nr. 94 ()
      http://www.bund-naturschutz.de:80/fakten/energie/atompolitik…

      Atomstrom deckt nur 2,7 % der Weltenergieversorgung, weniger als Wasser, Wind und Sonne.
      Der Weltenergiereport 2004 der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke schreibt (auf den Seiten 44 und 46):

      "Der Anteil des elektrischen Stromes am Endenergieverbrauch der Welt liegt heute bei 16%." Nur ein knappes Fünftel davon stammt aus Kernkraftwerken.

      Atomstrom trägt also nur 2,7% zur Versorgung mit Endenergie bei.

      ------------
      also wieviele AKWs wollen wir wo genau bauen um die rundumsorglosgefahrfreie Energie auf 100% zu bekommen

      Da wir ja auch einen Mangel an Kitas haben könnte man den Kleinen
      dort doch tolle Abenteuerspielplätze mit reinbauen ...
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 08:16:59
      Beitrag Nr. 95 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.469.813 von niemwolf am 09.07.08 13:39:32Damit wir vielleicht wieder auf einen gemeinsamen Nenner kommen, folgendes: Die Nutzung der Atomenergie ist mit Sicherheit nicht risikofrei. Soviel ist uns allen klar. Daher obliegt uns auch ein besonderer Umgang mit dieser Form der Energiegewinnung. Es ist nötig besondere Schutzmaßnahmen für jetzige und spätere Generationen zu treffen. Dies geschieht auch so. Zumindest hier im Westen. Bei Chinesen oder Indern sieht die Sache wom,öglich noch anders aus, was für uns auch Auftrag genug sein sollte, die bestehende Technologie weiter zu erforschen und weiter zu entwickeln. Damit leisten wir einen Beitrag für die Sicherheit der gesam,ten Weltbevölkerung. Und wenn es zu "Störfällen" kommt, so sind diese überschaubar und schlimmstenfalls ein Beleg dafür, daß unsere Sicherheitsmaßnahmen weitestgehend gut funktionieren, aber durchaus weiter perfektioniert werden können.
      Ich werde der letzte sein, dem es widerstreben wird, aus der Atomenergie auszusteigen, wenn sich brauchbare Alternativen bieten. Aber derzeit sehe ich schlicht keine.
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 10:36:40
      Beitrag Nr. 96 ()
      Atomanlagen sind unterversichert

      Die Betreiber von Atomkraftwerken werden durch neue Regelungen in den internationalen Übereinkommen zur Haftung auf dem Gebiet der Atomenergie stärker für von ihnen verursachte Schäden in die Pflicht genommen werden können. Es bleibt trotzdem anzumerken, dass die potentiellen Schäden eines Atom-GAUs nach wie vor in unglaublicher Weise unterversichert sind.

      Das Prognos-Institut beziffert die potentiellen Schäden eines GAUs auf 5 Billionen Euro. Die jetzt bestätigte Deckungsvorsorge von 2,5 Milliarden € sichert also nicht einmal ein Promille des möglichen Schadens ab.

      Dass AKW-Betreiber sich nicht – wie andere Energie-Produzenten – gegen den vollen Schaden versichern müssen, den ihre Anlagen verursachen können, stellt eine gigantische Subventionierung dieser angeblich so kostengünstigen Form der Energieerzeugung dar.

      Eigentlich müssten AKW-Betreiber für den vollen Schaden haften, den sie potentiell verursachen. Wahrscheinlich würden sie nicht einmal eine Versicherung finden, die dazu bereit wäre. Ein Risiko aber, das nicht versichert werden kann, ist gesellschaftlich nicht tragfähig.
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 10:43:25
      Beitrag Nr. 97 ()
      9. Juli 2008, 17:25, NZZ Online
      Spät und unverständlich Spät und unverständlich Merkwürdige Informationspolitik zum Uranunfall in Frankreich Die Atomanlage von Tricastin in Südfrankreich.

      Informationspolitik zum Uranunfall in Frankreich

      Die französischen Behörden haben den Atomunfall von Tricastin wie eine Bagatelle behandelt. Lange Stunden verstrichen, bis die Bevölkerung gewarnt wurde. Von Strahlung war zunächst nicht die Rede. Man will in Frankreich nicht wahrhaben, dass Atomtechnik Risiken birgt. ...

      Die französischen Behörden haben den Atomunfall von Tricastin wie eine Bagatelle behandelt. Lange Stunden verstrichen, bevor der Vorfall überhaupt eingestanden und die Bevölkerung gewarnt wurde. Von Strahlung war zunächst nicht die Rede. Man will in Frankreich nicht wahrhaben, dass Atomtechnik Risiken birgt.

      Zuerst wurde bei dem Zwischenfall in Tricastin nur die Menge des ausgetretenen Urans in Gramm pro Liter angegeben. Dass insgesamt 360 Kilogramm des radioaktiven Elements entwichen waren, mussten die Leute selbst ausrechnen.

      «Es handelt sich nur um abgereichertes Uran», erklärte die zuständige Präfektur. «Deshalb ist das nicht so gefährlich.»
      Anzeige Die Kommission für Unabhängige Forschung und Information über Radioaktivität (Criirad) rügt die Informationspolitik der Obrigkeit. Wenn bei Unfällen die Strahlung unter dem Grenzwert liege, gebe der Staat die Radioaktivität in Becquerel an, so wie es verständlich ist.
      Doch wenn der Grenzwert stark überschritten werde, rede man von Gramm pro Liter. In diesem Falle werde stellenweise die für die Zuläufe höchstens zulässige Strahlung von 50 Becquerel pro Liter möglicherweise um das 6000-fache überschritten.

      Geringe Sicherheit Den Vorfall dramatisieren will die Criirad allerdings nicht. «Das Gesundheitsrisiko ist in der Tat gering», meinen die Experten. Das Problem liege in der geringen Sicherheit der ganzen Anlage. Erst vier Tage vor dem Unglück hatte die Criirad auf anormal hohe Strahlungswerte und das Problem der atomaren Abfälle in Tricastin hingewiesen.

      Auf dem Gelände lagern 770 Tonnen radioaktiver Abfälle aus Militärbeständen. Sie wurden zwischen 1969 und 1976 einfach mit Erde überdeckt. Die Existenz des Abfallhügels wurde erst 2002 erstmals behördlich erwähnt.
      Atom-Tonnen freigespült Die Erde schütze nicht vor Grundwasser und Korrosion, mahnt Criirad. Jüngst seien Fässer mit Atommüll vom Regen freigespült worden. Man habe sie gegen alle Sicherheitsregeln einfach neu mit Erde überschüttet.
      Am 4. Juli war die Warnung von Criirad noch ungehört verhallt. Jetzt wird sie registriert. Der Uranunfall von Tricastin konfrontiert Frankreich mit der unangenehmen Wahrheit, dass Kerntechnik Risiken birgt.
      Seit Jahrzehnten gründet das Land seine politische und wirtschaftliche Eigenständigkeit auf Atomwaffen und Kernkraft. Der Staatskonzern EDF ist mit seinen 59 Reaktoren der grösste Atomstromanbieter der Welt. Die Atompolitik findet im Volk breite Zustimmung. Dass eine Lösung für die Endlagerung der Atomabfälle fehlt, beunruhigt die Öffentlichkeit kaum.
      Angst vor der Atomtechnik hat Frankreich nicht, höchstens «Angst vor der Angst». Als nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl eine radioaktive Wolke über Europa zog, machte sie offiziell «um Frankreich einen Bogen».
      Erst ein Vierteljahrhundert später gestanden die Behörden ein, dass Frankreich 1986 sehr wohl betroffen war und noch heute Folgen messbar sind.

      Atomkraftgegner ausgeschlossen
      Die Scheu vor der Risikodiskussion ist geblieben. Als Präsident Nicolas Sarkozy Forscher, Wirtschaft und Umweltschützer zur Richtungsdebatte über seine Umwelt- und Energiepolitik lud, schloss er die Kernkraftgegner aus.
      Für Sarkozy bringt die Atomtechnik die Rettung vor der Klimakatastrophe. Ausserdem bietet er allen Ländern bis hin zu Libyen französische Atomtechnik an. Kritik daran weist er mit dem Argument zurück, es wäre überheblich, den Afrikanern und Arabern nicht zuzutrauen, die Kerntechnik zu beherrschen.
      Hans-Hermann Nikolei (DPA)
      http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/spaet_und_unverstaend…
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 10:55:26
      Beitrag Nr. 98 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.477.630 von goldmist am 10.07.08 10:36:40Müssten die AKW-Betreiber die Risiken versichern, wäre es bald vorbei mit Atomstrom, denn er wäre so teuer, dass die Menschen ihn nicht bezahlen könnten. Vor Jahren hat mal jemand eine Rechnung aufgemacht und geschrieben, dass die Autos auf den Parkplätzen der AKWs besser versichert sind als die Atomkraftwerke.

      So aber werden mit Unterstützung der Politik die Gewinne privatisiert, die Risiken aber trägt die Gesellschaft.

      Wir haben alle möglichen Gesetze für unseren Müll, sei es Papier, Flaschen und alte Autos aber um den radioaktiven Abfall ist es schlecht bestellt, da gibt es nur Provisorien, Testlager. So lange nicht gewährleistet werden kann, dass der heute produzierte radioaktive Müll nicht unsere zukünftigen Generationen belastet oder vielleicht sogar umbringt, so lange sollte man über weitere Atomkraftwerke nicht nachdenken. Wir wollen zwar einerseits zukünftigen Generationen keine Schulden hinterlassen, andererseits haben wir kein Problem damit, ihnen Berge radioaktiven Mülls zu hinterlassen, von dem wir heute noch nicht wissen, in wie weit er Regionen verseucht und die Menschen krank macht.
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 11:09:52
      Beitrag Nr. 99 ()
      homepage des Endlagers Konrad :

      lapidare Erläuterung zum Begriff Endlagerung :

      <<sichere, zeitlich ausreichende und wartungsfreie Isolierung von Schadstoffen. >>

      :rolleyes:

      Schönen Gruß aus Asse .

      ach ja was man aus buchstaben so alles herstellen kann, sedierende worthülsen begleiten den umgang mit den hochgiftigen Sedimenten.


      also wirklich sehr schöne aussagekräftige seite .


      http://www.endlager-konrad.de/cln_011/nn_1072978/sid_700DCA5…


      :cry:
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 11:15:48
      Beitrag Nr. 100 ()
      ...Die USA haben auf einen Standort in Nevada, Yucca Mountain, gesetzt, mussten ihre Pläne aber aufgeben, nachdem ein Bundesgericht die Planung als nicht ausreichend bewertet hatte. Das Lager war von der Sicherheit her „nur“ auf 10 000 Jahre ausgelegt. ...
      http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Fragen-des-Tages-Kernkraf…
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 11:29:30
      Beitrag Nr. 101 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.478.004 von StellaLuna am 10.07.08 11:15:48es wurden werden tatsachen geschaffen , es wurde Kasse gemacht , und die Leute wurden /werden eingelullt.

      Asse ist ein gutes Beispiel dafür was diese Dreckspatzen, das ist eigentlich noch viel zu harmlos, uns und den Nachkommenden, so vor die füße schmeißen.


      der siemens korruptionsskandal befasst sich ja nur mit Vorfällen jüngeren Datums, was an Geldern geflossen ist um diese technik in
      alleine in Deutschland zu lancieren ist wahrscheinlich genauso wenig sichtbar, wie die Strahlung die dieser Klüngelklub damit losgetreten hat.

      Knochen abgenagt, und weiter geht's.

      noch'n bißchen Gentechnik gefällig ??

      machen wir

      :laugh:

      you can make money like a butcher if you stay with us, switch the side come on in , enjoy it , we're the moneymakers , damn the stupid bozos, it's only we that count !

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 15:13:21
      Beitrag Nr. 102 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.477.806 von StellaLuna am 10.07.08 10:55:26"Müssten die AKW-Betreiber die Risiken versichern, wäre es bald vorbei mit Atomstrom, denn er wäre so teuer, dass die Menschen ihn nicht bezahlen könnten."

      Allein durch diese Versicherung, die bei allen anderen Energieformen - und Anbietern Pflicht und im Stompreis enthalten ist, würde der Preis für Atomstrom auf momentan über 2 EU pro kwh steigen.

      http://www.ews-schoenau.de/Download/files/Atomenergie_Zusamm…
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 16:41:52
      !
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      Avatar
      schrieb am 10.07.08 17:13:55
      Beitrag Nr. 104 ()
      Passt doch, meint ihr nicht auch?
      Aber regt euch mal schön weiter über die versicherbarkeit der atomkraft auf.

      Urteil in Den Haag
      Srebrenica-Opfer können UNO nicht verklagen

      Die Vereinten Nationen müssen sich für den Völkermord von Srebrenica im Jahr 1995 nicht vor Gericht verantworten. Das Landgericht Den Haag wies eine dort erhobene Schadenersatzklage von Angehörigen der Genozid-Opfer ab. Es verwies auf die UN-Charta von 1945, die der Völkerorganisation weltweiten Schutz vor juristischer Verfolgung garantiert. Durch diese Immunität sei es dem Gericht verwehrt, sich mit den Forderungen der Kläger zu befassen, erklärten die Richter.

      Die Organisation "Mütter von Srebrenica" und einige Einzelpersonen wollten die Vereinten Nationen für deren Versagen angesichts des Massakers haftbar machen. Im bosnischen Bürgerkrieg war die Region um die Stadt Srebrenica von den Vereinten Nationen als Schutzzone deklariert worden, Tausende bosnische Muslime flüchteten vor den bosnischen Serben dorthin. Doch im Sommer 1995 überließen die niederländischen UN-Soldaten Srebrenica kampflos den angreifenden Serben, die danach etwa 8000 muslimische Männer ermordeten.
      "Immunität der UNO hat Grenzen"

      Weil die Niederlande damals das verantwortliche UN-Kontingent stellten, hatten sich die Kläger an das Landgericht in Den Haag gewandt. Ihre Anwälte machten geltend, dass die Immunität der UNO Grenzen habe. Sie gelte laut UN-Charta nur, soweit es für die Verwirklichung der Ziele der Organisation erforderlich sei. Davon könne im Zusammenhang mit Srebrenica keine Rede sein. Das Gericht wies diese Auffassung aber zurück. Die Immunität der UNO sei umfassend, noch niemals sei eine Klage gegen sie zugelassen worden. Wenn nationale Gerichte entscheiden wollten, was für die Vereinten Nationen erforderlich sei, könnte das künftige Entscheidungen des UN-Sicherheitsrates über Friedenseinsätze beeinflussen, warnten die Richter. Eine gleichlautende Schadenersatzforderung der "Mütter von Srebrenica" gegen den niederländischen Staat hat das Gericht bereits zugelassen. Das Urteil hierüber soll im September gesprochen werden.

      Eine unabhängige Untersuchung sprach später die niederländischen Truppen weitgehend von der Verantwortung für das Massaker frei, legte aber der Regierung in Den Haag und den Vereinten Nationen zur Last, die Soldaten nicht ausreichend für den Einsatz gerüstet und unterstützt zu haben. Die niederländische Regierung hatte 2002 erklärt, mit dem Schutz der Stadt sei ihren Soldaten eine "unmögliche" Aufgabe erteilt worden.

      http://www.tagesschau.de/ausland/prozess100.html
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 17:37:05
      Beitrag Nr. 105 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.481.438 von Rijn am 10.07.08 16:41:52Und diese Abhängigkeit von immerhin 61% an Einfuhrbedarf würde sich bei einem Ausstieg aus der Kernenergie noch dramatisch erhöhen.

      Aber für die deutsche Anti-Atomkraft-Bewegung ist es eben ein riesiger Unterschied, ob wir innerhalb unserer Grenzen einen "Gau" haben oder ausserhalb der Grenzen.

      Apropos Gau, ich muß mal eben das Wasser vom Herd nehmen.
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 18:20:43
      Beitrag Nr. 106 ()
      50 Milliarden sparen mit Atomkraft

      Experten rechnen vor: Wenn Deutschland den Atomausstieg verschiebt, sparen Verbraucher viel Geld. Die Bürger kommen offenbar ins Grübeln.

      Eine Verschiebung des Atomausstiegs in Deutschland könnte Wirtschaft und Verbrauchern nach Ansicht von Experten zusätzliche Kosten in Milliarden-Höhe ersparen. Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen rechnet laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung mit einer Entlastung von mindestens 50 Milliarden Euro, sollten die Laufzeiten der Atomkraftwerke um 20 Jahre verlängert werden.

      RWI-Energieexperte Manuel Frondel begründete seine Prognose mit dem Wegfall hoher Investitionen, die durch den Neubau von Kohlekraftwerken auf die Versorger zukämen. Dadurch würde auch der Konsument entlastet.

      Zwei Lager

      Die Deutschen sind in der Frage des Ausstiegs aus der Atomkraft in zwei gleich große Lager gespalten. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage für den „Stern“ sprechen sich 46 Prozent der Bürger für eine Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke aus. Ebenfalls 46 Prozent wollen, dass sämtliche Meiler – wie im Atomkonsens vorgesehen – bis zum Jahr 2021 abgeschaltet werden.

      Durch die steigenden Energiepreise und die Klimaschutz-Bemühungen hat die Debatte um eine Abkehr vom Ausstieg aus der Atomenergie neuen Auftrieb bekommen. Union und FDP vertreten die Ansicht, die Nutzung der Kernenergie wirke preisdämpfend. Außerdem entstehe bei der Atomenergie-Nutzung kaum klimaschädliches Kohlendioxid.

      http://www.focus.de/finanzen/news/kernenergie-50-milliarden-…
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 18:21:33
      Beitrag Nr. 107 ()
      So vermehren Sie Ihr Geld mit Atomkraft

      Die Atomkraft boomt weltweit. Mehr als 30 neue Kraftwerke sind im Bau, fast 100 in Planung. Die steigende Nachfrage durch Kernkraftwerke macht das Spaltmaterial Uran zum begehrten Rohstoff. Und darauf können Anleger setzen. Spekulative Förderer-Aktien gelten schon jetzt als aussichtsreich.

      http://www.welt.de/finanzen/article2198639/So_vermehren_Sie_…
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 18:22:00
      Beitrag Nr. 108 ()
      Die Risiken der Atomkraft erscheinen vielen Menschen weniger bedrohlich als vor einigen Jahren

      http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/472005/artid/875750…
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 18:22:49
      Beitrag Nr. 109 ()
      SPD-Zuspruch aus Brunsbüttel für Atomkraft

      Brunsbüttel (dpa/lno) - In der besonders atomkritischen schleswig-holsteinischen SPD gibt es am Kraftwerksstandort Brunsbüttel sogar Befürworter für den Bau eines neuen Reaktors. Wenn ein Investor dort ein Kernkraftwerk bauen wollte, würde die SPD-Ratsfraktion mit Mehrheit dafür stimmen, sagte der Ortsvereinsvorsitzende Wilhelm Malerius am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Der ehemalige Landtagsabgeordnete begründete dies mit dem Ziel, den Energiestandort Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) zu erhalten und auszubauen. Scharfer Widerspruch kam von SPD-Landeschef Ralf Stegner, der von der «Einzelmeinung eines Kommunalpolitikers» sprach.
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 18:27:22
      Beitrag Nr. 110 ()
      Atomstrom - Ja, bitte?

      Die deutschtümelnde Atomdiskussion hat etwas erschütternd Weltfremdes.

      Am deutschen Atomwesen soll die Welt genesen. Das rot-grüne deutsche Atomausstiegsprojekt, das von seinen Erfindern für das achte Weltwunder erachtet wird, hat indes, um im Bild zu bleiben, keine Strahlkraft in den Rest der Welt hinein. Dort ist man weder angeregt noch aufgeregt, was den atomaren deutschen Sonderweg anbelangt, man ignoriert ihn. Man kennt ihn größtenteils nicht einmal, von den wenigen immer gleichen Leuten abgesehen, die für Regierungen oder Nicht-Regierungsorganisationen um die Welt jetten und sich zu den immer gleichen Energiekonferenzen treffen.

      Die meisten Europäer freuen sich im Zweifel klammheimlich, wenn sich in Deutschland ein für sie profitabler Importmarkt für ihren eigenen Atomstrom entwickelt. Eine Vorbildfunktion entfaltet der deutsche Atomausstieg nicht. Und Deutschland bleibt rundum von nicht deutschen Atomkraftwerken umstellt.

      Als die große Koalition 2005 den rot-grünen Spuk beendete, stand fest, dass der deutsche Atomausstieg seinen Zenit überschritten hatte, anti-atomare Festlegungen im Koalitionsvertrag hin oder her. Die CDU schleicht nun in die Atomkraft zurück und ihre Frontfrau Merkel eiert vorne weg, nach dem Motto: das Beste wäre, wenn der Strom aus der Steckdose käme und niemand ihn machen müsste. Weil das nicht geht, sagt die Kanzlerin des Nichtssagens: wir brauchen alles; schon heute bestehende Atomkraftwerke über das geplante Ende des letzten deutschen Meilers in 32 Jahren hinaus und gleichzeitig neue Technologien, die nicht da sind, und Energiesparmaßnahmen und so weiter und so weiter.

      Jedem nach dem Munde reden kann auch Politik sein, wenn’s nicht auffällt und auf diese Weise das verfolgte Ziel der langfristigen Kernkraftnutzung unspektakulär erreicht wird. Wie gut, dass die Welt diesen grässlichen Ami-Teufel George W. Bush hat, der für sie die Drecksarbeit erledigt. Der als Ölmann gescholtene amtierende US-Präsident gibt dieser Tage auf dem G8-Gipfel im japanischen Toyako einmal wieder den Atom-Mann, ein undankbarer Job, obwohl er nur benennt, was Tatsache ist. Denn es steht fest, dass realiter weltweit noch sehr lange mehr und mehr Atomstrom durch das Weltnetz fließen wird.

      Mit dem Untergang der Fischer-Grünen 2005, die sich auf den harten Oppositionsbänken (von der Öffentlichkeit kaum bemerkt) neu erfinden müssen, ist das überspannte, überladene, überhitzte und im Psychowahn entkernte Thema der Atomkraftnutzung immerhin eingeschränkt wieder diskutierbar geworden.

      Wen wird in 32 Jahren, wenn nach der noch geltenden Planung, der letzte deutsche Reaktor Geschichte sein soll, noch interessieren, was heute hitzig diskutiert wird? Wen wird 2050 interessieren, was auf dem derzeitigen G8-Gipfel über CO2-Reduktion phrasiologisiert wurde? Die nach derzeitigem Stand dann mächtigsten und CO2-produktionsstärksten Länder der Welt, die deren Geschicke bestimmen werden, Indien und China, werden vielleicht noch ein freundliches Achselzucken zu den dann historischen Bemühtheiten der deutschen Atomkraftgegner von heute haben. Und sie werden Atomstrom produzieren.

      Natürlich ist dies kein Plädoyer gegen das vorrangige Gebot der Stunde mit Energie sorgsam umzugehen und den Verbrauch, wo es irgend geht, zu drosseln. Das Wachstum der Weltbevölkerung bedeutet einen Zuwachs an Energieverbrauch. Das Anwachsen des Lebensstandards in den ärmeren Regionen ohnehin und deswegen muss auch über umweltfreundliche Energien nachgedacht werden, ohne aus den Augen zu verlieren, was vielfältig subventionierter Wind- oder Sonnenstrom kostet und wie die Energiebilanz wirklich aussieht.

      Derzeit geistert die Zahl von 50 Cent durch die Medien. Diesen Kleckerbetrag – so werden so genannten Experten zitiert - würde ein durchschnittlicher deutscher Haushalt monatlich an Stromkosten sparen, wenn die hiesigen Meiler in 32 Jahren noch weiterliefen. Zu solchen, interessengesteuerten Zahlen kann und muss man nicht all zuviel Gedanken verschwenden.

      Die richtige Fragestellung kann alleine heißen: Was wäre, wenn alle Atomkraftwerke in Deutschland in dieser Sekunde abgeschaltet würden? Und diese Frage kann auch ein Marktlaie beantworten: Der Strom, den alle Menschen brauchen, würde in dem Moment seiner Abschaltung unbezahlbar werden, für den privaten Haushalt ebenso wie für die Wirtschaft. Das gleiche Szenario würde eintreten, wenn der Strom nicht heute, sondern morgen abgeschaltet würde. Oder Übermorgen oder an irgendeinem Tag X in den nächsten Jahrzehnten.

      Das ist ja auch der Grund dafür, weshalb selbst die rot-grünen Phantasten den Atomausstieg auf 32 Jahre, also politisch gesehen de facto auf den St. Nimmerleinstag in die Zukunft vertagt haben. Die Rot-Grünen haben ihre 32-Jahresfrist als Zugeständnis an die Stormerzeuger verkauft. Tatsächlich handelt es sich um einen Akt ohne Gesichtsverlust vor ihre Anhänger treten zu können, denen sie etwas anderes – nämlich den sofortigen Atomausstieg - zuvor jahrzehntelang vorgegaukelt hatten. ( siehe auch der Artikel aus 2005 "Grün war die Hoffnung" http://www.cicero.de/97.php?ress_id=4&item=881 )

      Ein anderes (nachgeschobenes) Argument für den hinausgeschobenen Atomausstieg an dem sie sich ideologisch verbeißen und den die Atomkraftgegner neuerdings gar zu einem grundgesetzlichen Gebot erheben wollen, ist, dass auf diese Weise Zeit gewonnen würde, um alternative Stromerzeugungstechniken zu entwickeln. Diese alternativen Stromerzeugungstechniken, mit denen in allen Diskussionen herumgefuchtelt wird, sollen in diesen 32 Jahren auf einen Effizienzgrad hin fort entwickelt werden, der es möglich macht, daß diese Techniken eines Tages Nuklearstrom ersetzen und die Wirtschaft voll versorgen können. Ob dieses Ziel erreichbar ist, steht allerdings in den Sternen.

      Nach allem was technisch derzeit diskutiert wird, scheint die Frage legitim, ob die wissenschaftlich-technischen Ressourcen effizienter eingesetzt würden, wenn sie in den nächsten dreißig Jahren in die Fortentwicklung der Atomtechnik einflössen inklusive der notwendigen Entsorgungsfähigkeiten. Davon würde im Übrigen auch die permanente Pflege und Erneuerung bestehender Atom-Meiler profitieren.

      Bei der Verteufelung der Atomenergie, wie sie in Deutschland Tradition hat, muss man sich fragen, ob dies nicht gefährlich negative Auswirkungen für die Sicherheit der Menschen in den nächsten dreißig Jahren hat, da zu befürchten steht, das sich immer weniger qualifizierte Techniker auf den sterbenden Atom-Ast setzen wollen.

      Es gibt kaum ein zweites Feld in der aktuellen Politik, auf dem soviel geheuchelt und soviel Parolen gedroschen werden, wie auf jenem des Atomkomplexes. Noch ist nicht entschieden, ob das Atom die Sprengkraft besitzt zum Hauptwahlkampfthema zu werden im Rahmen des sich schon jetzt abzeichnenden Lagerwahlkampfes. Jedenfalls sind Energieversorgung und Energietechnik besonders wichtige Zukunftsfragen der Wirtschaft und der Gesellschaft, die nicht mit den Rezepturen aus den Schlachten um die AKWs in den späten siebziger und achtziger Jahren zukunftsweisend entwickelt werden können.

      Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Atomkraftgegner weniger, als derzeit behauptet wird, von ihren alten ideologischen Ansätzen beherrscht sind, als vielmehr von ihren eigenen Biographien gefangen sind; das Veteranentum der Antiatomkraft-Legionäre, das in den Achtzigern kein Wochenende ausließ auf die Schlachtfelder um die Atomkraftwerke Brokdorf, Wackersdorf usw. zu ziehen, scheint seine letzte Schlacht jetzt in Schlips und Kragen um den endgültigen Garaus für Atomkraftwerke – koste es, was es wolle - schlagen zu wollen.

      Dabei steht die SPD von Kurt Beck über Hubertus Heil bis hin zu Sigmar Gabriel im Begriff den Fehler zu machen das Moment der Verbissenheit von den Grünen zu übernehmen. Die Grünen ihrerseits scheinen heilfroh zu sein, dass sie den Atomklotz allmählich loswerden.

      Es dürfen Wetten angenommen werden, dass auf dem Gebiet der Bundesrepublik auch in fünfzig Jahren noch nuklear betriebene Kraftwerke zum Nutzen aller, auch ihrer Gegner, in nennenswertem Umfang mit Strom erzeugen werden. Die Atomdebatte wälzt seit Jahren viel heiße Luft um und das Pro-Kopf der Bevölkerung gesehen knapper werdende Öl wird die Energiepreise insgesamt derart galoppierend nach oben treiben, dass Atomstrom immer unverzichtbarer werden wird.

      http://bettinaroehl.blogs.com/mainstream/2008/07/atomstrom--…
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 18:32:16
      Beitrag Nr. 111 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.481.438 von Rijn am 10.07.08 16:41:52... und wenn im Ausland der Strom knapp wird, kauft man in Deutschland zu :D
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 18:37:36
      Beitrag Nr. 112 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.481.778 von Rijn am 10.07.08 17:13:55Man will sich gegen den untergang der welt versichern, wie blöde ist das denn ? - ein wahres Wort gelassen ausgesprochen :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 18:42:48
      Beitrag Nr. 113 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.481.438 von Rijn am 10.07.08 16:41:52Deutschland exportiert mehr Strom als es importiert:

      ...Über insgesamt neun Grenzen werde Strom von und nach Deutschland geliefert. Aus Frankreich floss mit gut 16 Mrd. kWh die größte Menge Strom nach Deutschland, so der Branchenverband. Der zweitgrößte Stromfluss in die Bundesrepublik sei aus Tschechien mit 13 Mrd. kWh gekommen. Die meisten deutschen Exporte seien mit rund 19 Mrd. kWh in Richtung Niederlande geflossen. Transitmengen für andere Länder seien sowohl bei den Ein- als auch bei den Ausfuhren enthalten.

      Deutschland ist Mittelpunkt für Stromaustausch
      Stromaustausch Deutschlands mit Nachbarländern
      in Milliarden Kilowattstunden

      Land Einfuhr nach Deutschland Ausfuhr aus Deutschland

      Anmerkung: Die 1. Zahl ist die Einfuhr nach Deutschland, die 2. Zahl ist die Ausfuhr aus Deutschland

      Österreich 7,0 15,4

      Schweiz 1,6 18,1

      Frankreich 16,2 0,5

      Luxemburg 0,8 5,0

      Niederlande 0,3 19,2

      Dänemark 10,3 0,6

      Tschechien 13,0 0,4

      Polen 1,1 2,3

      Schweden 3,1 0,4

      Gesamt 53,4 61,9

      Quelle: Verband der Netzbetreiber – VDN – beim VDEW

      http://www.strom.de/vdew.nsf/id/B73F0A3B8F08CF7FC12571A40030…
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 18:47:18
      Beitrag Nr. 114 ()
      ...Die Criirad, ein Labor von unabhängigen Atomforschern, das nach dem Atomunglück im sowjetischen Tschernobyl gegründet wurde, bereitet nun zwei Klagen vor. Die Criirad, so ihre Direktorin Corinne Castagnier, will die Socatri, eine Filiale des großen französischen Atomkonzerns Areva, wegen mangelnder Transparenz und langer Verspätung bei der Information der Behörden und der Öffentlichkeit verklagen. Auf deren Gelände war in der Nacht zu Mittwoch das Fass mit Uran übergelaufen. Die Socatri ist für die Reinigung von Uran zuständig.

      Die zweite Klage richtet sich gegen die Areva NC, die ebenfalls auf der Anlage Tricastin unter höchster Geheimhaltungsstufe radioaktiven militärischen Müll entsorgt. Die Criirad hat durch anonyme Botschaften erfahren, dass die Areva NC seit mehr als drei Jahrzehnten mindestens 760 Tonnen strahlenden Militärmüll unter einem Erdhaufen auf dem Gelände aufbewahrt. Von dort kann die Radioaktivität direkt in den Boden sickern. Unter anderem wurde die Criirad durch einen Beschäftigten alarmiert, der berichtete, dass Wind und Regen die Erde von dem Müll gefegt hätten. Die Vorgesetzten hätten ihn aufgefordert, Erde über den strahlenden Müll zu schütten.

      Tricastin ist die zweitgrößte - und eine der ältesten - französischen Atomanlagen. Auf dem großen Gelände zwischen den Départements Drôme und Vaucluse befinden sich unter anderem vier Reaktoren und eine Fabrik, in der Uran für Atombomben angereichert wird. Der größte Teil der Anlage funktioniert unter der Ägide der Areva. Die Reaktoren werden von den Elektrizitätswerken EDF betrieben.

      Anwohner gehen in den Seen südlich von Tricastin gern baden. Erst zwölf Stunden nach dem Unfall wurde das Baden verboten. Ein Anwohner: "Nach Tschernobyl hat uns die französische Regierung gesagt, dass die Wolke an den Landesgrenzen kehrtgemacht hat. Wieso sollten wir dieses Mal die Wahrheit erfahren?" ...

      http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/forscher-wollen…
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 18:47:40
      !
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      Avatar
      schrieb am 10.07.08 18:56:26
      Beitrag Nr. 116 ()
      Atomkraft? Nicht schon wieder!
      So bleiben Sie AKW-Gegner
      Was dabei war, Konsens zu werden, scheint zu kippen. Selbst manche Gegner zweifeln am Nein zur Atomenergie. taz.de entlarvt die häufigsten Pro-Argumente der AKW-Debatte. VON BERNWARD JANZING
      ...

      Energie wird immer teurer. Da könne die Atomkraft helfen, denn die abgeschriebenen Atomkraftwerke liefern besonders preiswerten Strom.
      Fakt ist: Der Strompreis wird an der Strombörse gemacht. Dort bestimmt nach Börsenlogik immer das teuerste Kraftwerk im Mix den Marktpreis, und das sind derzeit Erdgaskraftwerke. Abgeschriebene Atomreaktoren erzeugen zwar in der Tat billiger Strom als Gaskraftwerke, doch das wirkt sich auf den Börsenstrom nicht aus, denn die AKW-Betreiber verkaufen auch ihren Atomstrom zum Einheitspreis, der von den Gaskraftwerken bestimmt wird. Die Betreiber machen riesige Gewinne mit ihren Meilern, doch den Stromkunden bringen die günstigeren Erzeugungskosten nichts.

      Zudem können RWE, Eon, Vattenfall und EnBW den Atomstrom nur deshalb billiger erzeugen als den Strom aus Erdgas, weil sie die Kosten des Atomstroms nicht in vollem Umfang selbst tragen. So sind die Schäden, die ein Unfall verursachen kann, nur zu einem Bruchteil versichert. Müsste ein AKW-Betreiber eine Versicherungspolice vorlegen, die alle denkbaren materiellen Unfallschäden abdeckt, wäre (sofern sich überhaupt eine Versicherung fände) die Prämie so hoch, dass der Atomstrom unrentabel würde. Hier haftet also die Gemeinschaft für den vermeintlich billigen Atomstrom.

      Auch für die Entsorgung wird der Steuerzahler herangezogen - heute und vor allem in Zukunft. Müsste eine Atomfirma Rücklagen bilden, um den Atommüll für Jahrtausende zu sichern, wäre die Kilowattstunde unbezahlbar. Billiger Atomstrom kann also immer nur heißen, dass der Steuerzahler den Strom billig macht.

      Die neuen AKW sind billiger.

      Im Gegenteil, beim Neubau wird es noch deutlicher, dass die Meiler unter rein marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht realisierbar sind: Nirgendwo auf der Welt wird ein neuer Atommeiler gebaut, wenn nicht der Staat dafür geldwerte Vergünstigungen oder sogar direkte Zuschüsse gibt.

      Ohne Atomkraft sind die Klimaziele nicht zu erreichen.

      Die Stromerzeugung durch Atomkraft senkt den CO2-Ausstoß in Deutschland überhaupt nicht - vorausgesetzt, der Emissionshandel funktioniert. Denn Deutschland hat im Rahmen des Kioto-Protokolls ein bestimmtes Kontingent an CO2, das es in den kommenden Jahren ausstoßen darf. Unabhängig von den Atomkraftwerken. Und dieses Limit wird zwangsläufig eingehalten, sofern der Handel nicht unterlaufen wird. Würden die Laufzeiten der Atomkraft verlängert, würden deswegen die CO2-Kontingente nicht gekürzt. Somit würde nach der Logik des Emissionshandels die gleiche Menge an CO2 emittiert. Eine Laufzeitverlängerung würde nur den Druck vermindern, die fossilen Energien effizienter einzusetzen. Wirklich helfen würde dem Klima eine Senkung des Energieverbrauchs.

      Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist ja schön und gut, aber Atomkraftwerke sind als Grundlastkraftwerke unverzichtbar.

      Dahinter steckt ein veraltetes Denken. Bislang gibt es Grundlastkraftwerke, die rund um die Uhr laufen, das sind vor allem Atomkraftwerke, aber auch Kohleblöcke. Sie decken den Bedarf ab, der zur schwächsten Stunde des Tages herrscht. Um die Tagesschwankungen der Nachfrage abzubilden, werden zudem Mittellastkraftwerke eingesetzt, was die Kohle übernimmt. Die Spitzenlast wird schließlich von Gas oder auch speicherbarer Wasserkraft abgedeckt.

      Nachdem die Windkraft in Deutschland inzwischen von ihrer Anschlussleistung her die Atomkraft überschreitet, ergibt sich die Situation, dass die bisherige Grundlast an stürmischen Tagen nicht mehr gebraucht wird. Dann nämlich, wenn die Windkraft den Atomstrom komplett ersetzt. Erkennbar ist das an der Strombörse, wenn die Preise bei null liegen.

      Heute ist Grundlast daher etwas anderes als noch vor zehn Jahren: Die Grundlast setzt sich zunehmend zusammen aus einerseits den schwankenden Erzeugern (derzeit vor allem die Windkraft) sowie flexiblen Kraftwerken, die jeweils gegenläufig zur Windstromerzeugung gefahren werden. In der Summe muss dann eine konstante Leistung garantiert werden. Eine solche Form der modernen Grundlast aber kann kein Atomkraftwerk leisten, weil diese Technik zu träge ist. Damit zeigt sich, dass gerade durch den Ausbau der erneuerbaren Energien die Atomkraft immer weniger sinnvoll ins Stromnetz integriert werden kann.

      Es bringt nichts, wenn Deutschland aus der Atomkraft aussteigt. Dann wird Atomstrom aus dem Ausland importiert.

      Deutschland ist weiter denn je davon weg, zu einem Stromimportland zu werden. Selbst im vergangenen Jahr, als durch Stillstand mehrerer Atomkraftwerke 26 Milliarden Kilowattstunden weniger an Atomstrom erzeugt wurden als im Jahr zuvor, hat Deutschland in der Gesamtbilanz noch immer den Strom aus zwei Atomkraftwerken exportiert. Deutschland könnte folglich fünf Atomkraftwerke dauerhaft abschalten und wäre noch immer nicht auf Stromimport angewiesen. Und mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien dürfte Deutschland in diesem Jahr eine noch größere Strommenge exportieren.

      Und was die Kraftwerke im Ausland betrifft: Wenn Deutschland als ein führendes Industrieland es schafft - woran kein ernsthafter Zweifel bestehen kann -, ohne Atomkraft auszukommen, wird das in einigen anderen Ländern Nachahmer beflügeln. Schon beim Ausbau der erneuerbaren Energien haben sich Dutzende von Länder weltweit ein Beispiel an den deutschen Einspeisevergütungen genommen.

      Deutschland ist mit dem Ausstieg weltweit isoliert. Überall sonst entstehen neue Atomkraftwerke.

      Der Schein trügt. Zum einen gibt es auch in Europa einige Länder, die keine Atomkraftwerke haben und an dieser Position festhalten. Österreich und Dänemark etwa. Zum anderen spiegelt die Berichterstattung in vielen Medien die realen Verhältnisse nicht wider, weil über Neubauten immer viel mehr berichtet wird als über die Abschaltungen. Anfang 2007 zum Beispiel wurden in Europa auf einen Schlag sieben Atommeiler vom Netz genommen, ohne dass dies von vielen Menschen wahrgenommen wurde. Viel häufiger wird über die einzigen europäischen Neubauten in Finnland und Frankreich berichtet.

      Die AKW werden immer sicherer. Die dritte Generation von Reaktoren sorgt gegen eine Kernschmelze vor, und bei der nächsten Generation wird der größte anzunehmende Unfall ausgeschlossen sein.
      Die angebliche Sicherheit der neuen Reaktoren stützt sich immer nur auf die Aussagen der Atomlobby. Vor Tschernobyl wollte sie auch die Möglichkeit einer solchen Katastrophe nicht wahrhaben.

      Zudem geht es beim deutschen Atomausstieg nicht um neue Kraftwerke, sondern vor allem um uralte Meiler. Die in den nächsten zwei Jahren anstehenden Abschaltungen betreffen Reaktorblöcke aus den Siebzigerjahren, die auf der Technik der Sechzigerjahre basieren. Diese haben, zum Beispiel was Flugzeugabstürze betrifft, deutliche Sicherheitsmängel.

      Für den Atommüll wird man schon eine sichere Lösung finden.

      Das Problem mit dem Atommüll ist mitnichten gelöst. Bislang gibt es nirgendwo auf der Welt ein sicheres Endlager für hochradioaktiven Müll. Welche Probleme schon nach wenigen Jahrzehnten auftreten können, bestätigen die aktuellen Vorgänge im Bergwerk Asse, wo bis in die Siebzigerjahre hinein Fässer mit mittelradioaktiven Abfällen eingelagert wurden. Dort gefährdet nun Wassereinbruch die Umwelt, und noch ist völlig unklar, wie man mit der Atomkloake weiter verfahren wird.

      Halten wir uns vor Augen: In Asse hat man es nicht einmal geschafft, die Abfälle über drei Jahrzehnte hinweg sicher zu lagern. Faktisch jedoch muss hochradioaktiver Müll für Jahrtausende sicher gelagert werden. Man stelle sich vor, in der letzten Eiszeit hätte es schon Atomkraftwerke gegeben, dann müssten wir heute noch über die Abfälle wachen. Kein Mensch kann garantieren, dass ein geologischer Untergrund, welcher Art auch immer, den Müll über so lange Zeiträume sicher einschließen kann.


      http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/so-bleiben-sie-…
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 18:59:11
      Beitrag Nr. 117 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.482.602 von CaptainFutures am 10.07.08 18:47:40wenn der Reichsfunk das verkündet kann es nur stimmen ...

      kann ich bitte ein paar Liter für jeden davon haben?

      wir lernen daraus das lagern gar nicht nötig wäre ...

      verklappen langt auch
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 19:02:51
      Beitrag Nr. 118 ()
      Atomstrom ist ur-sozialdemokratisch

      Angela Merkel muss beim G8-Gipfel, wider Willen, den Ausstieg aus dem Atomstrom verkaufen. Ihren Kollegen und der Welt ist das herzlich egal. Zu Recht. Denn nur Atomstrom gewährleistet die Grundenergieversorgung - und die ist nichts anderes als Sozialpolitik.


      Im Herbst vergangenen Jahres sprach Dr. Angela Merkel ein lakonisch-weises Wort: "Wenn man sich die Welt anschaut - egal, ob man positiv oder negativ zur Kernenergie steht - muss man sagen: Die Welt wird sich hierbei relativ wenig nach unserer Meinung richten." Das ist wahr. Und richtig zum Staunen ist, wie eilig es die Welt damit hat: Atom ist angesagt, Uran ist hip, auf vier Kontinenten, von Südafrika bis Sibirien, von Kanada bis Argentinien: 36 neue Kernkraftwerke sind im Bau, 81 in Planung.

      EU-Kommissionspräsident Barroso belehrte vor wenigen Tagen die Republik - zutreffend - darüber, dass Atomstrom doch recht nützlich sei, wenn man das Erdklima tatsächlich vor Kohlendioxid-Übersättigung schützen wolle. Auf dem G8-Gipfel, der zurzeit im nordjapanischen Kurort Toyako tagt, finden sich die Deutschen jedoch noch in ihrer historischen Lieblingsrolle: Allein gegen alle.


      "Lackmustest für die Ernsthaftigkeit eines Landes"
      Ausgerechnet die führende Qualmfabrik des Planeten, die USA, lassen die Kanzlerin wissen, die konsequente Förderung der Kernenergie sei ein "Lackmustest für die Ernsthaftigkeit eines Landes" beim Kampf gegen die atmosphärische Überhitzung (Präsidentenberater Jim Connaughton). Und alle nicken. Nur Angela Merkel nicht - obwohl sie auch gern nicken würde, und weiß, dass es richtig wäre, kaum bestreitbar, eigentlich auch ihre Überzeugung, aber leider, leider, gegen die Staatsräson.

      Denn wir Deutschen haben etwas, das uns einzig macht in der G8, ach, nicht nur dort, selbst in der OECD, der industrialisierten Welt und unter allen, die ansonsten ganz vernünftig sind: den heiligen Atomkompromiss, ein nationales Sakrosanktum. Eine Generation von Scheinhelden glaubt, ihn an den Zäunen von Brokdorf erstritten, im Hüttendorf von Gorleben ersessen und sodann auf dem langen Marsch durch den institutionellen Unterbau des staatsmonopolistischen Kapitalismus endgültig errungen zu haben: Die Blechnäpfe voll Penne al Tartufo, die Feldflaschen voll Nobile di Montepulciano zog die Vorhut der Anti-AKW-Bewegung (sie nannten sich tatsächlich so: "Bewegung"!) schließlich zum Schlammcatchen mit den "Bossen".

      Heraus kamen: Restlaufzeiten. Die Schlünde zur Verstrahlungshölle, die angeblichen Todesfabriken der zynischen Leukämie-Industrie, die tickenden Zeitbomben, sie sollten weg - aber doch erst einmal weiterticken, bis dann 2021 der letzte Hauptschalter auf Null gestellt werden würde, in Neckarwestheim 2. Das also ist der große Kompromiss.

      Einen solchen Kompromiss zu schließen aber hat Konsequenzen weltanschaulicher Natur. Dadurch, dass man ihm zustimmt, gesteht man ein, was der große Lehrer Zeit nüchternere Naturen längst gelehrt hat: dass unsere 17 Nuklearkraftwerke, von Brunsbüttel bis Gundremmingen, von Emsland bis Isar, sich beharrlich weigern, in die Luft zu fliegen, im Wochentakt tödliche Strahlenwolken freizusetzen, um "das Land unbewohnbar" zu machen.


      Die alten Biester stehen einfach da
      Die alten Biester stehen einfach da, inmitten blühender Landschaften, sehen auf abenddämmerlichen Fotos fatalerweise auch noch hübsch aus und produzieren CO₂ -frei, still und leise: 45 Prozent der Grundlast, jenes Stroms, der dauernd da ist, dauernd da sein muss, damit der Wirtschaftsstandort Wirtschaftsstandort bleibt. Wer macht den Rest? Braunkohle, zu 49 Prozent, Wasserkraft, sechs Prozent. Der Beitrag von Wind und Sonne dabei? Null.
      O nein! Moment mal!, sagen die Abschalter: Kernkraft sei gar nicht CO₂-neutral, man müsse doch den gesamten Lebenszyklus betrachten - Uranbergbau, Brennstabfertigung, Wiederaufarbeitung und der Rückbau von Altanlagen, das alles produziere Treibhausgas. Stimmt total! Und zwar, je nach Studie (unter anderem vom Öko-Institut) zwischen fünf und 33 Gramm Kohlendioxid pro Kilowattstunde. Wie sieht es mit Wasserkraft aus? Vier bis 36 Gramm. Und schließlich die gute, deutsche Traditions-Braunkohle, welche einst dem Himmel über den Ländereien der Arbeiter und Bauern die Würze gab: zwischen 838 und 1231 Gramm. Jedem Viertklässler muss der Nachweis gelingen: Je nach Rechnung produziert die deutsche Braunkohle zwischen 25- und 246-mal so viel Erderwärmung wie unsere braven Brennstäbe. Und Windkraft? Zehn bis 38 Gramm CO₂ pro KWh. Die coolen, teuren Solarzellen? 78 bis 217 Gramm - leider, leider immer noch zweieinhalb- bis 43-mal mehr als das Atom. Und - Sie werden es erraten haben: Weder Wind noch Sonne taugen zur Sicherung der Grundlast, jenes, wie schon gesagt, Stroms, der immer da sein muss.


      Die Sonne scheint nicht nachts
      Bekanntlich scheint nun die Sonne über Deutschland (vorbehaltlich plattentektonischer Wanderungen und der Einhaltung der Erdachsenstellung, also für die nächsten paar Dutzend Millionen Jahre) nicht nachts (ja, ja, ein Zirkelschluss). Und der Wind weht, wie er will. Aber Grundlast muss sein.

      Nun kommt die deutsche Sozialdemokratie ins Spiel. Ihr dämmert insgeheim: Grundlastsicherung ist Sozialpolitik. Ein deutsch-isolationistischer Atomausstieg könnte - neben den bereits genannten unschönen Klimafolgen - unsozial sein und somit (hier besinnt sich heimlich die Partei auf ihre Werte und Wurzeln) unsozialdemokratisch. Weil Sich-eines-Besseren-Besinnen stets ein taktisches Hochrisiko-Manöver darstellt, erscheint es tatsächlich opportun, weise Greise vorzuschicken, um eine große Zehe in die Strudelgewässer des Gesinnungswandels zu tauchen: Erhard Eppler, 81, sagt also, ja, man könnte die Reaktoren länger laufen lassen, wenn hoch und heilig versprochen wird: Danach ist Schluss. Das könne man sogar im Grundgesetz verewigen.



      Warum ist das eine gute Nachricht? Weil es diesmal eben nicht nur darum geht, wahltaktische Kleinlichkeiten im Angesicht gipfelstürmender Benzinpreise auszutarieren, wie wir es alle gewohnt und alle leid sind. Es geht tatsächlich um die langen Linien: Noch zwei, drei Generationen Diesel und Benziner, dann werden unsere Autos elektrisch angetrieben werden müssen, und natürlich nächtens aufgeladen.

      Aufgeladen an der Steckdose freilich - wo sonst? Aus der aber sollte für absehbare Zeit ein klimafreundlicher, rational zusammengesetzter Energiemix strömen, den wir in 15, 20 Jahren vermutlich nur auf zweierlei Weise bekommen können: aus unserer schönen, schmutzigen Rohbraunkohle, deren Feinstaub-Brennrückstände teilweise radioaktiver sind als die Umgebung jedes Atommeilers. Oder mithilfe von Kernkraft-Import. Aus Frankreich zum Beispiel, mit seinen derzeit 59 Kraftwerken, gegenüber 17 deutschen? Oder lieber ostwärts schauen? Denn irgendwer, da sind wir nun bei Grund- plus Spitzenlast, muss die Elektroautos der Zukunft (die Freizügigkeit des individuellen Fahrens werden sich die Deutschen kaum abgewöhnen und auspredigen lassen) bauen: Metall schmelzen und formen, Kunststoffe synthetisieren und verarbeiten, schweißen, bohren, fräsen, drehen, nieten, heißkleben, walzen. Mit Energie. Oder dürfen es Japaner, Inder und Chinesen untereinander aufteilen? Japan hat 55 Kernkraftwerke in Betrieb, zwei im Bau. Indien 17 plus sechs. China 11 plus fünf. Und viele Pläne in den Schubladen.


      Zwingende Einheit von Energie und Sozialpolitik
      Womit wir bei der zwingenden Einheit von Energie- und Sozialpolitik anlangen: Stürzt sich Deutschland sehenden Auges in die Grundlastlücke, die sich in den nächsten Jahrzehnten deshalb auftut, weil Wind und Solar so manches, aber keine Wunder wirken und Biokraftstoffe eher den Armen die Teller leerfressen als die Öko-Zukunft bringen, dann ist der Wohlstand weg. Und das mögen die Deutschen überhaupt nicht. Ist der Wohlstand weg, so zeigt sich schon heute, die Friedrich-Ebert-Stiftung hat es kürzlich aufgezeigt: Schon bei lediglich gefühltem Pauperismus sind die Landsleute in Massen bereit, auf derlei Luxus wie Demokratie und Parlamentarismus zu verzichten.

      Soll man das wollen? Noch in dieser Woche werden wir von den Demografen erfahren: Die Lager der Ausstiegs-Befürworter und der Verlängerungs-Anhänger liegen gleichauf - Zeit also, Politik zu machen. Die Tür zur Vernunft hat sich einen Spaltbreit geöffnet. Man ist versucht - nur für die echten Insider - zu sagen: Ein Strahl bläulichen Tscherenkow-Lichtes dringt schon heraus.

      Denn es bleibt wahr: In der globalisierten Welt fehlt für eine 82-Millionen-Industrienation, die aus Gründen der politischen Romantik kleines gallisches Dorf spielen möchte, das Biotop. Sieben der acht G8er haben recht, wenn sie Angela Merkel jetzt ärgern, weil sie wider besseres Wissen an der deutschen Prinzipienreiterei deklarativ festhält, wiewohl sich die Welt tatsächlich nicht drum schert.

      Und es ist schön, wenn sich erste Sozialdemokraten aus den Konventionen des Rudeldenkens lösen und endlich der Einsicht zur Geltung verhelfen, dass die Kernenergienutzung für einige Zeit über das aus dem Machbarkeitswahn der rot-grünen Jahre geborene Ausstiegsszenario hinaus notwendig bleiben wird.


      Wir sind alle RWE!
      Sie sollten sich nicht von der Phalanx der Kurzsichtigen irre machen lassen: Die Kritik, ein extendiertes Festhalten am Atom senke nicht kurzfristig die Stromrechnungen der Bürger, geht am eigentlichen Problem der mittelfristigen Zukunftssicherung vorbei. Denen, die einmal mehr beklagen, Atomstrom "erhöhe ausschließlich die Profite der Energiekonzerne", sei zum guten Schluss ein bislang völlig ungekanntes, kostbares und geldwertes Geheimnis enthült: Außer Vattenfall, dem schwedischen Staatskonzern, sind Eon, EnBW und RWE für jedermann zu haben - fragen Sie nach bei der Börse Ihres Vertrauens. Flugs sind deren Profite Ihre Profite, und Sie dürfen ausrufen: Wir sind alle RWE! Ludwig Erhard hätte das gefallen.

      http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/maerkte/:Kommenta…
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 19:04:39
      Beitrag Nr. 119 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.482.730 von CaptainFutures am 10.07.08 19:02:51aus # 116:

      Ohne Atomkraft sind die Klimaziele nicht zu erreichen.

      Die Stromerzeugung durch Atomkraft senkt den CO2-Ausstoß in Deutschland überhaupt nicht - vorausgesetzt, der Emissionshandel funktioniert. Denn Deutschland hat im Rahmen des Kioto-Protokolls ein bestimmtes Kontingent an CO2, das es in den kommenden Jahren ausstoßen darf. Unabhängig von den Atomkraftwerken. Und dieses Limit wird zwangsläufig eingehalten, sofern der Handel nicht unterlaufen wird. Würden die Laufzeiten der Atomkraft verlängert, würden deswegen die CO2-Kontingente nicht gekürzt. Somit würde nach der Logik des Emissionshandels die gleiche Menge an CO2 emittiert. Eine Laufzeitverlängerung würde nur den Druck vermindern, die fossilen Energien effizienter einzusetzen. Wirklich helfen würde dem Klima eine Senkung des Energieverbrauchs.
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 19:06:52
      Beitrag Nr. 120 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.482.730 von CaptainFutures am 10.07.08 19:02:51Ausgerechnet die führende Qualmfabrik des Planeten, die USA, lassen die Kanzlerin wissen, die konsequente Förderung der Kernenergie sei ein "Lackmustest für die Ernsthaftigkeit eines Landes" beim Kampf gegen die atmosphärische Überhitzung (Präsidentenberater Jim Connaughton). die USA haben noch immer kein Endlager. Eine Planung wurde abgelehnt, da sie nur für maximal 10.000 Jahre Sicherheit bietet!

      Muss man es unbedingt den Amerikanern nachmachen? AKWs bauen und dann nicht wissen wohin mit dem Atommüll? Deutschland ist in der gleichen Situation, auch wir wissen nicht, wohin mit dem radioaktiven Abfall und das "Endlager" Asse ist bereits nach 30 Jahren undicht.
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 19:08:23
      Beitrag Nr. 121 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.482.730 von CaptainFutures am 10.07.08 19:02:51ja, ja, die Sonne scheint nachts nicht, man kann Wärme auch nicht speichern, die Flüsse stehen nachts ebenfalls still und der Wind mag nachts auch nicht wehen. Wir sind in einer sehr verzweifelten Lage :D
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 19:14:59
      Beitrag Nr. 122 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.482.730 von CaptainFutures am 10.07.08 19:02:51Flugs sind deren Profite Ihre Profite, und Sie dürfen ausrufen: Wir sind alle RWE! Ludwig Erhard hätte das gefallen. - wie viel Geld hat der stern für diesen Artikel erhalten? Nun, es gibt immer Dummköpfe, die glauben einen Bauernhof zu kaufen und letzten Endes erwerben sie nur den stinkenden Misthaufen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 19:19:47
      Beitrag Nr. 123 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.482.745 von StellaLuna am 10.07.08 19:04:39Trotzdem würde durch Atomkraft der CO2-Ausstoß in Deutschland gesenkt werden.
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 19:20:37
      Beitrag Nr. 124 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.482.763 von StellaLuna am 10.07.08 19:06:52Die ganze Welt macht es so wie die Amerikaner. Nur die Deutschen nicht, die beharren auf ihren blöden Sonderweg.
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 19:21:13
      Beitrag Nr. 125 ()
      Blödes Deutschland?

      Schon beim letzten G-8-Treffen in Heiligendamm war Angela Merkel die Einzige im Kreis der Staats- und Regierungschefs, die trotz des Klimawandels am Ausstieg aus der Atomenergie festhielt - aus innenpolitischen Gründen. Zwar fanden das einige ihrer Gipfelkollegen „blöd“, wie Frau Merkel kurz darauf auf dem Kirchentag erzählte; aber sie könne ja nicht einfach alles über den Haufen werfen: „Dann habe ich eine Koalitionskrise und was weiß ich, was alles.“

      Jetzt treffen sich die Führer der wichtigsten Industrienationen in Japan, und wieder geht es um mehr als eine deutsche Koalitionskrise. Die Lage hat sich weiter zugespitzt: Die Energiepreise steigen rasant, und das Klima ist, wie es ist. Wie man die angestrebten Klimaschutzziele allein mit erneuerbaren Energien erreichen können soll, bleibt weiterhin unklar. Dass auf diese Frage eine Antwort gegeben werden muss und dass es nicht ausreicht, immer nur auf den vereinbarten Atomausstieg zu pochen, ahnt inzwischen auch die SPD.

      Hysterische Reaktionen

      Anders jedenfalls sind ihre hysterischen Reaktionen auf Abweichler nicht zu erklären. Das hat etwas von einem verzweifelten Kampf, einem letzten Gefecht. Verkehrsminister Tiefensee will die See mit Windparks zustellen und - damit? - zugleich den Tourismus fördern. Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium warnt vor einem militärischen Missbrauch der Kernenergie. In Deutschland?

      Richtig ist, dass ein einstweiliges Festhalten an der Kernkraft nicht das Nachdenken über eine neue Energieordnung blockieren darf. Nur bestreitet das auch niemand. Ob Atomstrom nun „öko“ ist, wie die CDU in ihrem verzweifelten Werben um grüne Wähler behauptet, oder nicht - eine große Industrienation muss ihre eigenen Klimaschutzziele einhalten können, und sie darf auch nicht allzu abhängig sein von fremder Energieversorgung.

      Nichts spricht dagegen, wenn Deutschland, in der Kerntechnik einst führend, nun auf anderen Wegen voranschreitet. Der Import von Atomstrom, den man eigentlich ablehnt, ist aber noch kein Konzept, das die EU, die übrigen G-8-Nationen und auch die weniger entwickelten Staaten überzeugen wird. Es gibt gute Gründe gegen Kernkraft, und es wäre auch denkbar, dass alle anderen falsch liegen. Aber Deutschland muss sich damit abfinden, dass es eine neue Sicht auf diese Energieart gibt — und die deutsche Haltung immer noch als blöd gilt.

      http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc…
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 19:22:11
      Beitrag Nr. 126 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.482.773 von StellaLuna am 10.07.08 19:08:23So sind nun mal die Fakten auch wenn es einigen Ökolobbyisten nicht gefallen mag. Grundlast ist Grundlast. :D
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 19:24:11
      Beitrag Nr. 127 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.482.826 von StellaLuna am 10.07.08 19:14:59War mir klar, dass Du gegen die soziale Marktwirtschaft bist so wie sie einst von Ludwig Erhard eigentlich mal gedacht war und sie heute dank einer massiven Linksverschiebung nicht mehr ist. :p
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 19:28:29
      Beitrag Nr. 128 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.482.906 von CaptainFutures am 10.07.08 19:24:11mit sozialer Marktwirtschaft hat diese Volksverblödung, wie Du sie hier betreibst nichts zu tun, sie erinnert eher an vox populi, vox Rindvieh!
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 19:33:42
      Beitrag Nr. 129 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.482.944 von StellaLuna am 10.07.08 19:28:29Doch, genau das ist die soziale Marktwirtschaft so wie sich Ludwig Erhard einst vorgestellt hat.
      Dass Du aber gegen soziale Marktwirtschaft und zuweilen auch mal komplett gegen Marktwirtschaft agitierst, ist nichts Neues liebe Stella sondern hinreichend bekannt. :cool:
      Avatar
      schrieb am 10.07.08 22:30:41
      Beitrag Nr. 130 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.482.988 von CaptainFutures am 10.07.08 19:33:42Lass es den Markt richten!

      Wenn mehr und mehr Menschen sich für erneuerbare Energien entscheiden, ist Atomstrom über kurz oder lang kein Thema mehr. Natürlich kann es auch andersrum sein, was ich aber bezweifle.

      Wolfenhagen stellt um
      Alle Stromkunden werden Ökos
      Stadtwerke der hessischen Kleinstadt lassen sich zukünftig nur noch mit erneuerbarer Energie aus Österreich beliefern. VON CHRISTIAN SCHNORFEIL
      ...
      http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/alle-stromkunde…

      Eine kleine Gemeinde im Münchner Norden versorgt sich seit letztem Jahr nur über Solarstrom!
      ---
      10. Oktober 2007, Neue Zürcher Zeitung
      Kunden wünschen erneuerbare Energien

      Kunden wünschen erneuerbare Energien
      Aufschlussreiche Ergebnisse einer Untersuchung der Präferenzen von Ostschweizer Stromkunden Wasserkraft ist beliebt. (Von Andreas Burkhalter, Josef Känzig und Rolf Wüstenhagen, Institut für Wirtschaft und Ökologie, Universität St. Gallen*
      ...
      Kernenergie wenig beliebt
      Wie steht es nun um die Präferenzen der Kunden bezüglich des von ihnen als am wichtigsten erachteten Merkmals, des Strommix? Um diese Frage beantworten zu können, haben wir in unsere Wahlexperimente fünf verschiedene Produkte einfliessen lassen (siehe Grafik). Diese Strommixe wurden den Befragten jeweils in Kombination mit Variationen der oben beschriebenen sechs weiteren Produktmerkmale zur Auswahl vorgelegt. Die Ergebnisse der Analyse sind in der Grafik dargestellt. Sie zeigt die relativen Veränderungen des Kundennutzens gegenüber dem heutigen Basismix aus Kernenergie und Wasserkraft, was mit einer gewissen Vorsicht als Anhaltspunkt für entsprechende implizite Zahlungsbereitschaften interpretiert werden kann.
      ...
      Innerhalb der beiden rein erneuerbaren Produkte bevorzugen die Kunden einen Mix aus 85 Prozent Wasserkraft und 15 Prozent neuen erneuerbaren Energien (Mix 4) gegenüber einem reinen Wasserkraft-Produkt (Mix 5). Vor dem Hintergrund der Debatte um neue Grosskraftwerke ist interessant, dass der Vergleich zwischen dem heutigen Ostschweizer Basisprodukt, einem reinen Kernenergie-Wasserkraft-Mix (Mix 2), und einem Mix aus 50 Prozent fossiler Energie, 45 Prozent Wasserkraft und 5 Prozent neuen erneuerbaren Energien (Mix 3) spürbar zugunsten der kernenergiefreien Variante ausfällt. ...
      http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/aktuell/kunden_wuensch…
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 00:32:49
      Beitrag Nr. 131 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.484.474 von StellaLuna am 10.07.08 22:30:41Lass es den Markt richten!

      Dann muß der beschlossene Atomausstieg sofort wieder zurückgenommen werden!
      Denn der ist alles aber definitiv NICHT mit marktwirtschaftlichen Prinzipien zu vereinbaren.
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 08:42:42
      Beitrag Nr. 132 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.484.978 von CaptainFutures am 11.07.08 00:32:49Atomstrom wird vom Steuerzahler bezuschusst, den Markt teilen sich vier Betreiber. Von freiem Markt kann man hier wohl nicht sprechen.

      Für die Endlagerung ist übrigens die Bundesregierung zuständig, finanziert wird Suche und Bau der Zwischen- und Endlager vom Steuerzahler.
      Eine Technik zu fördern, die strahlenden Abfall für die nächsten 100.000 Jahren hinterlässt, ist verantwortungslos unseren nächsten Generationen gegenüber. Vor diesem Hintergrund sind Billionen Euro-Schulden ein Klacks.
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 12:05:50
      Beitrag Nr. 133 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.485.491 von StellaLuna am 11.07.08 08:42:42Die Betreiber stehen ja nicht nur untereinander in Konkurrenz, sondern auch zu anderen Anbietern wie Gas, Wind oder Solar. Und denkst Du die werden nicht subventioniert vom Steuerzahler? Ich bitte dich!

      Der Verbraucher und der Steuerzahler haben es selbst in der Hand, aus welcher Quelle sie Strom beziehen möchten. 100% Öko, Mix oder nahezu 100% Atom. Und wenn die Leute so heiß auf Öko wären, gäbe es nichts anderes mehr auf dem Markt.
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 12:17:57
      Beitrag Nr. 134 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.485.491 von StellaLuna am 11.07.08 08:42:42Atomstrom ist der billigste Strom den wir haben. Es gibt nichts billigeres. Wie es mit der Endlagerung laufen kann ist auch geklärt.
      Lass also die Leute und den Markt selbst entscheiden wie es weitergehen soll und nicht realitätsferne Politiker in ihren Elfenbeintürmen. Wenn es eine erhöhte Nachfrage nach Atomstrom gibt müssen eben neue AKWs gebaut werden wenn nicht dann nicht.
      Etwas von oben zu verbieten haben nur religiöse (Öko-)Eiferer und Fundamentalisten nötig.
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 12:26:01
      Beitrag Nr. 135 ()
      #134

      Einfach mal die Leute auf der Strasse fragen, wieviel % von denen freiwillig zu 100 % billigem Atomstromtarif wechseln würden...

      :D
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 12:29:33
      Beitrag Nr. 136 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.487.571 von Blue Max am 11.07.08 12:26:01Geiz ist (immer noch) geil! :D
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 12:36:35
      Beitrag Nr. 137 ()
      Gestern Abend wurde in der ARD gezeigt, wie sich zwei Mitarbeiter der Redaktion von "Hart aber fair" auf die Straße gestellt haben und für garantiert 100% Atomstrom warben.
      Sie hatten Verträge dabei, die 13 Cents/Kilowattstunde versprachen und damit deutlich unter dem aktuellen Schnitt lagen. Aller Anfang war schwer doch nach bereits kurzer Zeit interessierten sich viele für den angebotenen Tarif. Viele nahmen Broschüren mit, einige unterzeichneten sogar direkt vor Ort.
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 14:37:09
      Beitrag Nr. 138 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.485.491 von StellaLuna am 11.07.08 08:42:42Eine Technik zu fördern, die strahlenden Abfall für die nächsten 100.000 Jahren hinterlässt, ist verantwortungslos unseren nächsten Generationen gegenüber. Vor diesem Hintergrund sind Billionen Euro-Schulden ein Klacks.

      Wer kann heute mit Bestimmtheit sagen, daß der strahlende Abfall für 100.000 Jahre eingelagert werden muß?

      Die Nutzung der Atomenergie ist noch keine 70 Jahre möglich, militärisch oder zivil. Vielleicht wird in weiteren 70 Jahren der heutige Abfall zu neuem Brenn-, Legierungs- oder Werkstoff aufgearbeitet. Es wäre kein Novuum, bedenkt man, daß heute bereits ausgebeuteter Aushub noch einmal nach Edelsteinen oder Edelmetallen durchsucht und vor Jahren noch wertloser Ölsand und Ölschiefer zur Gewinnung von Öl verwertet wird.

      Vielleicht werden die zukünftigen Generationen dann unsere Weitsicht loben, daß wir Ihnen die strahlenden Abfälle so ordentlich gesammelt hinterlassen haben.

      Aber Sozen und Ökos wissen natürlich aber alles besser und dies dann auch noch mit hundertprozentiger Sicherheit.

      Siehe z.B. vor Jahren das Waldsterben oder heute die These, das CO2 sei Verursacher eines Klimawandels.
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 14:40:37
      Beitrag Nr. 139 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.488.994 von hete am 11.07.08 14:37:09:confused:

      Warum brauchen wir neue Kraftwerke ?
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 14:58:55
      Beitrag Nr. 140 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.487.472 von CaptainFutures am 11.07.08 12:17:57Klar! Und das andere Märchen heißt Hänsel und Gretel. Atomstrom ist also billig??? Wenn man die Energieunternehmen nur verpflichten würde eine Versicherung abzuschließen, die mögliche Folgeschäden eines Atomunfalls abdecken würde, würden die Kosten für Atomstrom durch die Decke gehen.
      Aber da wird subventioniert was das Zeug hält. Und wenn nun alle so klug wären wie die ganzen Atomfans die sich hier im Thread tummeln, reicht das Uran nur noch ein paar jahre (und was mit Rohstoffen passiert, die bald alle sind, sieht man ja nun am Rohöl ne). Zudem finde ich die Vorstellung, dass man die Probleme der Welt mit Atomstrom löst abenteuerlich. Wie soll denn in den wenig besiedelten Gegenden (Afrika, Teile von asien) der Strom transportiert werden. Von Dorf zu Dorf gebeamt? Oder sollen für viel Geld Stromleitungen gezogen werden? Die dann beim nächsten Konflikt bequem umgelegt werden können. Von den niedlichen Atomkraftwerken mal ganz zu schweigen. Das ist so arm hier!
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 15:10:01
      Beitrag Nr. 141 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.485.491 von StellaLuna am 11.07.08 08:42:42:)

      ( Stand 2000 )

      wobei der Inlandsverbrauch bei 499,9 Mrd. kWh lag
      Die Bruttostrom Erzeugung bei 564,5 Mrd. kWh lag
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 15:27:09
      Beitrag Nr. 142 ()
      Aber Deutschland braucht mehr Energieerzeugung nun mal.

      Deutschland kauft 60 Prozent des Energiebedarfs im Ausland
      http://de.news.yahoo.com/afp/20080710/tts-d-eu-energie-hande…
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 15:42:14
      Beitrag Nr. 143 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.488.994 von hete am 11.07.08 14:37:09#138

      "...Eine Technik zu fördern, die strahlenden Abfall für die nächsten 100.000 Jahren hinterlässt..."

      Strahlt das natürlich vorkommende Uran eigentlich weniger lange ?

      Und wenn nicht, sollten GRUENE und Gutmenschen dann nicht auch der Erde verbieten, dieses böse Uran einfach so vor sich hinstrahlen zu lassen ?

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 15:46:46
      Beitrag Nr. 144 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.489.208 von Huta am 11.07.08 14:58:55#139

      "...Warum brauchen wir neue Kraftwerke ? ..."

      Die heutigen könnten noch locker 100 Jahre laufen...

      :eek:

      #140

      "...Wie soll denn in den wenig besiedelten Gegenden (Afrika, Teile von asien) der Strom transportiert werden..."

      Dort wird logischerweise auch weniger Strom benötigt...

      :eek:


      "...Oder sollen für viel Geld Stromleitungen gezogen werden? Die dann beim nächsten Konflikt bequem umgelegt werden können..."

      Vielleicht könnten die ja auch langsam mal anfangen sich wie ordentliche Zivilisationen zu benehmen, und ihre Konflikte ohne Messer und Macheten lösen...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 15:48:54
      Beitrag Nr. 145 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.489.519 von sky7H am 11.07.08 15:27:09
      Aber Deutschland braucht mehr Energieerzeugung nun mal.

      Deutschland kauft 60 Prozent des Energiebedarfs im Ausland
      http://de.news.yahoo.com/afp/20080710/tts-d-eu-energie-hande…


      Hier sind allerdings Gas, Kohle und Oel mit eingerechnet.
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 15:49:46
      Beitrag Nr. 146 ()
      http://www.focus.de/politik/deutschland/atomkraftwerke-mehrh…

      Mehrheit von 54 Prozent befürwortet verlängerte Laufzeiten

      11.07.2008

      Der Atomausstieg in seiner derzeitigen Form hat offenbar den Rückhalt der Bürger verloren. Inzwischen spricht sich eine Mehrheit von 54 Prozent für den längeren Betrieb der vorhandenen Atomkraftwerke in Deutschland aus.
      ..."

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 16:01:51
      Beitrag Nr. 147 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.489.778 von Blue Max am 11.07.08 15:49:46was damit nicht richtiger wird.
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 16:21:41
      Beitrag Nr. 148 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.489.519 von sky7H am 11.07.08 15:27:09Stromverbrauch in Deutschland 2007

      Die Bruttostromerzeugung der Kraftwerke in Deutschland lag im Jahr 2007 mit rund 636,5 Mrd. kWh auf dem Vorjahresniveau. Die Beiträge der Kernenergie und des Mineralöls sanken stark, während die Stromerzeugung aus Stein- und Braunkohle und insbesondere diejenige aus erneuerbaren Energien zunahm.

      Strom Insgesamt nahm der Bruttostromverbrauch in Deutschland 2007 um 0,1 % auf 617,5 Mrd. kWh zu.
      Der Stromverbrauch von Industrie, Handel und Gewerbe stieg von 329 Mrd. kWh im Jahr 2006 auf 331 Mrd. kWh im Jahr 2007. Diesem Anstieg durch die gute konjunkturelle Lage bei Industrie, Handel und Gewerbe stand der dämpfende Effekt der milden Witterung im ersten Viertel des Jahres und des relativ kühlen Sommers gegenüber. So ging der Stromverbrauch der privaten Haushalte um beinahe 1 % auf gut 140 Mrd. kWh zurück. Der Verbrauch im Verkehr wie in den öffentlichen Einrichtungen veränderte sich kaum.

      Quelle: Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2007 (Hrsg. AGEB)
      Avatar
      schrieb am 11.07.08 16:23:05
      Beitrag Nr. 149 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.490.075 von Doc21 am 11.07.08 16:21:41die fehlte noch

      http://www.eta-energieberatung.de/40hmarka.php
      Avatar
      schrieb am 12.07.08 11:04:01
      Beitrag Nr. 150 ()
      Glos wird kreativ - es ist nicht zu fassen :mad:

      ENERGIEKRISE
      Glos lässt Prämie für Stromsparer prüfen

      Belohnung fürs Energiesparen, Sozialtarife aus Gewinnen von Atomstrom: Wirtschaftsminister Michael Glos lässt nach SPIEGEL-Informationen von Fachleuten seines Hauses und externen Experten Maßnahmen erarbeiten, um die Folgen steigender Energiepreise zu lindern.

      Hamburg - Auf dem Prüfstand dieser "Projektgruppe Energiepolitisches Programm" (PEPP) steht zum Beispiel eine staatliche Prämie für Energiesparer. Weist ein Haushalt nach, dass seine Stromrechnung im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, soll er zusätzlich zur eigenen Ersparnis eine Belohnung vom Staat bekommen. Finanziert werden könnte die Prämie aus den Erlösen, die der Staat durch den Verkauf und die künftige Versteigerung von Kohlendioxid-Zertifikaten erzielt.

      Die Bundesregierung will die steigenden Energiepreise mit einem Prämiensystem oder Sozialtarifen kontern

      Eine andere Idee verknüpft verlängerte Laufzeiten für Atomkraftwerke mit billigeren Tarifen für Niedrigverdiener. Wenn die Stromkonzerne ihre Atomkraftwerke länger am Netz behalten dürfen, sollen sie mit den zusätzlich anfallenden Gewinnen Sozialtarife finanzieren. Die PEPP soll Anfang September ihre Vorschläge präsentieren.

      Der Anstieg der Ölpreise hat die Bundesbürger seit Jahresbeginn knapp 25 Milliarden Euro gekostet. Das hat das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) im Auftrag des SPIEGEL berechnet. Sollte der Ölpreis im Jahresverlauf auf 200 Dollar steigen, würden die Bundesbürger der Analyse zufolge weitere 35 Milliarden Euro an Kaufkraft einbüßen.

      Den bundesdeutschen Durchschnittshaushalt hat der Ölpreisanstieg damit seit Jahresbeginn rund 650 Euro gekostet, wie aus der Berechnung hervorgeht. Steigt der Preis auf 200 Dollar, beliefen sich die Einbußen an Kaufkraft sogar auf mehr als 1500 Euro.

      Den Berechnungen des RWI zufolge belastet die Preisentwicklung insbesondere Geringverdiener sowie Familien mit Kindern. So ist der Einkommensanteil, den niedrig verdienende Vier-Personen-Haushalte für Benzin, Heizöl, Gas und Strom aufwenden, seit Jahresbeginn von gut 14 Prozent auf 18 Prozent gestiegen. Klettert der Ölpreis auf 200 Dollar, müssten diese Familien den RWI-Berechnungen zufolge sogar fast ein Viertel ihres Einkommens für Energie ausgeben. Für gutverdienende Singles würde sich der Energiekostenanteil dagegen lediglich von derzeit 4,8 Prozent auf 6,3 Prozent erhöhen.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,565481,00.html

      Auf den Sozialtarif für Geringverdiener werden sich die Betreiber nicht einlassen, da nicht finanzierbar. Derzeit erhalten ca. 6 Mio. Transferzahlungen ALGI oder ALGII, hinzu kommen noch die Rentner, bei einer Durchschnittsrente Männer von ca. 860 €, dürfte es sich sich auch hier um über 1 Mio. Menschen handeln, die Anspruch auf den Sozialtarif hätten.
      Die Schließung eines AKWs käme vermutlich billiger als der Sozialtarif :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.07.08 15:55:13
      Beitrag Nr. 151 ()
      Mehrheit der Deutschen für längere Laufzeiten


      Erstmals seit Jahren spricht sich eine Mehrheit der Deutschen für längere Laufzeiten der 17 Atomkraftwerke aus. 54 Prozent sind dafür, 40 Prozent dagegen, wie das ZDF aus dem Politbarometer berichtete. Damit hat sich das Verhältnis binnen eines halben Jahres glatt umgekehrt. Die Positionen der politischen Parteien sind hingegen verhärtet.

      Laut Politbarometer sind die genannten 54 Prozent dafür, die deutschen Meiler über das Jahr 2021 hinaus laufen zu lassen. Dies ist das Zieldatum für den Atomausstieg, der im Jahr 2000 von der rot-grünen Bundesregierung und den Energieversorgern vertraglich festgelegt worden war.
      Noch im Dezember 2007 hatten 53 Prozent der Befragten längere AKW-Laufzeiten abgelehnt; damals waren nur 40 Prozent dafür. Inzwischen plädieren rund drei Viertel der Anhänger von Union und FDP für längere Laufzeiten. Die Anhänger der SPD sind in dieser Frage gespalten.

      SPD-Vizechef Frank-Walter Steinmeier bekräftigte die offizielle Linie der SPD, am Atomausstieg festzuhalten. Sonst würden Investitionen in andere Kraftwerkstechnologien unterbleiben, sagte Steinmeier der „Frankfurter Rundschau“. Damit würden riesige Exportchancen verspielt.

      Sorge äußerte Steinmeier über die Bestrebungen anderer Länder weltweit, Atomkraftwerke zu bauen. Ein Atomkraftwerk sei kein Kühlschrank. Der Betrieb erfordere Sicherheitstechnologie, verlässliche Aufsichtsstrukturen und politische Stabilität. Brisant sei auch die ungelöste Endlagerproblematik, weil spaltbares Material in die Hände von Kriminellen und Terroristen gelangen könnte.

      Unterstützung für ihren Kurs bekommt die SPD vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). „Die Energiepreisfrage wird durch Atomstrom nicht gelöst“, sagte DGB-Vorstand Dietmar Hexel dem „Handelsblatt“. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast bekräftigte im Bayerischen Rundfunk noch einmal, dass Atomkraft auch keine Lösung im Kampf gegen den Klimawandel sei.

      Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU), der für längere Laufzeiten ist, äußerte im ZDF Verständnis für die Energieversorger, die mit Kraftwerks-Revisionen die Abschaltung hinauszögern. Das sei legitim. Bei der Wahl 2009 werde auch über den Atomausstieg entschieden, sagte er in der ZDF-Sendung Maybritt Illner.

      Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) warnte vor einem langsameren Wirtschaftswachstum wegen des Atomausstieges. Es gebe eine Lücke, die den Energiekonsum der Wirtschaft begrenze, sagte der Energie- und Konjunkturexperte der „Bild“-Zeitung. Damit sei das Ziel der Vollbeschäftigung in Gefahr.
      Avatar
      schrieb am 12.07.08 19:09:10
      Beitrag Nr. 152 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.489.745 von Blue Max am 11.07.08 15:46:46Zu Deinen "Einwänden":
      Weniger Strom heißt aber nicht "gar kein Strom". Also willst Du die Leute dort mit (wenig) Strom versorgen oder nicht? Und falls ja wie?
      Und zum Thema "Konflikte": Nur weil Du das irgendwie blöd findest, dass es in einigen Weltgegenden Konflikte gibt, werden diese nicht verschwinden!
      Im übrigen müsstest Du dann konsequent dafür sein, dass es überall auf der Welt Kernkraftwerke gibt- also auch im Iran und in anderen npotentiellen Konfliktzonen und bei Regimen, die nicht unbedingt vertrauenswürdig sind, Denn entweder ist Kernkraft DIE Lösung für die Weltenergiepobleme (so wie Du und Deine Freunde hier glauben machen wollen) oder eben nicht (wie ich glaube).
      Avatar
      schrieb am 12.07.08 19:42:00
      Beitrag Nr. 153 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.495.569 von Huta am 12.07.08 19:09:10AKWs sind nur für die so genannten "braven Staaten". Wer festlegt, welcher Staat ein Schurkenstaat ist und nicht über diese Technologie verfügen darf, ist noch nicht geklärt.

      Die USA haben sich die letzten zwei, drei Jahrzehnte bereits zweimal massiv verschätzt. Bush sen. hat mit Saddam Hussein kooperiert und in Afghanistan hat man die Taliban unterstützt.

      Staaten, die heute keine Schurkenstaaten sind, können es morgen oder übermorgen sein. Was dann? Will man sie, wenn sie sich vom Westen abwenden, angreifen und deren AKWs zerstören?

      Das, was unsere Politiker von sich geben ist an Doppelmoral nicht mehr zu übertreffen, und wenn Horst Köhler für die Verlängerung von deutschen AKWs plädiert der Arbeitsplätze wegen, so muss man ihm primitivsten Populismus unterstellen. Dem Dummvolk redet er, wie Glos auch, nach dem Maul. Geringverdiener sind Menschen zweiter Klasse, sie kaufen billiges Gammelfleisch und merken es nicht und jetzt bietet man ihnen günstigeren Atomstrom an, in der Hoffnung, dass die nicht unbeträchtliche Zahl der Geringverdiener die Unionsparteien wählen, für monatlich ca. 5 €, die sie evtl. weniger an Strom zahlen.

      Ich schlage vor, dass wir alle gesundheitlich Geschädigten im Uran-Abbau über unsere gesetzliche Krankenversicherung behandeln lassen, denn ohne Uran funktioniert kein AKW, und wir sind für die miserablen Arbeitsbedingungen in dieser Branche mit verantwortlich. Alternativ könnte man den Atomstrompreis erhöhen, um eine vernünftige medizinische Versorgung für diese Menschen zu gewährleisten.

      ----

      In der Debatte um die Atomstrom-Renaissance spielt das bisher allerdings kaum eine Rolle. In einer groß angelegten Studie mit dem Titel " The Future of Nuclear Power" setzte das renommierte Massachusetts Institute of Technology in Boston (MIT) schon im Jahr 2003 voraus, dass sich die globale Atomreaktorkapazität bis zum Jahr 2050 nahezu verdreifachen würde - auf rund 1000 Gigawatt. Vor einer solchen Ausweitung müssten jedoch vier "kritische Probleme" gelöst werden, schrieben die neun MIT-Professoren:

      - Die Kostenfrage: Auf dem freien Markt kann Atomstrom nicht mit dem billigeren Strom aus Gas und Kohle mithalten. Es bedürfe staatlicher Abgaben auf Kohlendioxid-Emissionen, um dem Atomstrom den entscheidenden Vorteil zu verschaffen.

      - Die Sicherheit: Moderne Reaktoren bergen nach Meinung des MIT-Teams "ein sehr geringes Risiko ernster Zwischenfälle" - jedoch nur, wenn die Meiler optimal bedient werden. Und selbst das garantiere noch nicht die Sicherheit bei der Brennstoffverwendung außerhalb des Kraftwerks.

      - Der Abfall: Die Endlagerung in geologisch geeigneten Stätten sei zwar technisch denkbar, aber noch nie erfolgreich demonstriert worden. Auch die Wiederaufbereitung von Atommüll berge Risiken und verursache hohe Kosten.

      - Proliferation: Die derzeitigen internationalen Maßnahmen gegen die Verbreitung von Nuklearwissen und -technologie "sind einer verstärkten Nutzung der Kernenergie nicht angemessen", urteilen die MIT-Experten trocken. Insbesondere die Wiederaufbereitung von Brennmaterial, die derzeit in Europa, Japan und Russland betrieben werde, berge "unvertretbare" Gefahren der Verbreitung nuklearen Materials

      Das Fazit der MIT-Autoren: Zumindest für die nächsten 50 Jahre sei der sogenannte offene Brennstoffkreislauf die beste Lösung.
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,564654,00.h…
      Avatar
      schrieb am 12.07.08 19:49:15
      Beitrag Nr. 154 ()
      ...
      Neben dem Diebstahl von Kernmaterial könnten Terroristen auch "die Reaktoren selbst zu Waffen machen", sagt Large. Denn beim Design der heutigen Meiler habe man noch gar nicht an eine terroristische Bedrohung gedacht. "Ihre Sicherheitssysteme sind auf Unfälle und Naturkatastrophen ausgelegt", sagt Large. "Einen gezielten Angriff hatte niemand in Betracht gezogen."

      Inzwischen gebe es unter Nuklear-Fachleuten "einige Sorge" um die Sicherheit. So könnten die meisten der rund 430 Reaktoren, die derzeit weltweit in Betrieb sind, dem Aufprall eines Passagierflugzeugs nicht standhalten. "Die Frage ist", meint Large, "ob es den Ingenieuren in den nächsten Jahren gelingt, die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen nachträglich einzubauen." Roland Schenkel, Generaldirektor der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission, gibt sich dagegen gelassen. "Auf all die Reaktoren, die seit Jahrzehnten in Betrieb sind, wurde meines Wissens noch nie ein gezielter Anschlag verübt."
      ...
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,564654-2,00…

      Ja, ja, bis 2001 wurden Flugzeuge zwar entführt aber noch nie für einen Anschlag verwendet.

      Wir in Deutschland können uns sicher fühlen, unsere AKWs werden eingenebelt um die Terrorpiloten in die Irre zu führen, und statt in ein AKW zu stürzen dürfen sie im Sturzflug in umliegenden Ortschaften "landen".
      Avatar
      schrieb am 12.07.08 22:17:38
      Beitrag Nr. 155 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.495.662 von StellaLuna am 12.07.08 19:49:15Die ganze von "nützlichen Idioten" wie Glos und unserem unsagbaren Bundespräsidenten Köhler befeuerte Debatte dient lediglich dem Ziel der Stromkonzerne, ihre abgeschriebenen Atommeiler noch lange zur Erzielung riesiger Gewinne nutzen zu können. Es ist ja auch ne tolle Sache. Nahezu sämtlichen Kosten hat die Atomlobby der Allgemeinheit aufs Auge gedrückt (Stichwort Sicherheit und z.B. Versicherung gegen Schäden) und der so subventionierte Strom wird zu einem schönen Preis über die Leipziger Strombörse verkauft. Da freut sich der Aktionär und da ärgert sich der Kunde. Und nun bringt man via der o.g. Herrschaften und einiger anderer "Experten" wie dem in jeder zweiten Talkshow zu dem Thema auftauchenden Utz Claassen die glorreiche Idee unters Volk, dass man doch den billigen Atomstrom ein wenig weniger teuer verkaufen könnte und schon feiert die Atomstromlobby wieder fröhliche Urständ. Nachdem man den Normalverbraucher durch diverse Maßnahmen im Steuer- und Sozialversicherungsbereich in Zusammenarbeit mit der Inflationsrate an den Rand der finanziellen Leistungsfähigkeit getrieben hat, giert der nach dem ja ach so günstigen Atomstrom und äußert sich in Umfragen entsprechend. Oder man nehme die tolle ZDF-Akton, Leuten auf der Straße Atomstrom für 13 cent anzubieten (und sich dann darüber zu freuen, dass viele Befragte das gut gefunden hätten). Den Leuten vorzugaukeln, dass Atomstrom billig ist, ist schon eine Perfidie ohne Gleichen. Die Kosten sind schon da, nur die hat der Staat und damit wir alle übernommen.
      Im übrigen finde ich kommt eine Frage in der ganzen Diskussion für mich zu kurz: Wie steht es eigentlich um die Vertagstreue der Stromkonzerne? Ich meine immerhin haben die mit der Regierung nach langen Verhandlungen einen Ausstiegsvertrag geschlossen und nun stänkern sie mit allen verfügbaren Mitteln dagegen an und versuchen ihn wieder zu kippen. Da hätte ich gerne mal den Aufschrei der Industrie gehört, wenn irgendeine Regierung versucht hätte, den Ausstieg zu beschleunigen. Es ist immer das selbe- entscheiden ist das Geld!!!
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 00:45:11
      Beitrag Nr. 156 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.495.979 von Huta am 12.07.08 22:17:38Es ist immer das selbe- entscheiden ist das Geld!!! - und Macht!

      Die Unionsparteien verkaufen uns zu einem Schleuderpreis an die Atomlobby und versuchen nun auch noch Geringverdiener mit günstigen Preisen zum Atomstrom zu treiben, um dann zu behaupten, dass die Nachfrage nach Atomstrom so hoch ist dass neue AKWs gebaut werden müssen. Das ist ein Teufelskreis, der sich da auftut.

      Bei Schulden denkt man an die zukünftigen Generationen, bei strahlendem radioaktiven Müll drückt man beide Augen fest zu und schert sich einen Teufel um die Zukunft.

      Eigentlich wollte ich FDP wählen nächstes Jahr, aber vor dem Hintergrund der AKW-Diskussion werden es wohl die Grünen werden, auch wenn mir das nicht leicht fällt.
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 01:20:41
      Beitrag Nr. 157 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.496.140 von StellaLuna am 13.07.08 00:45:11Wenn erst der für das Überleben jeder Gesellschaft unabdingbare Individualverkehr auf der Kippe steht, erledigt sich die Diskussion um die Atomkraft von selber. Kein Sparen, keine Effizienz, kein Wind und kein Solar kann die Mengen an Energie auf die Schnelle bereit stellen, die jede nur denkbare technische Lösung braucht, um dieses existenziell wichtige Problem zu beheben.
      Das Barmen um Generationen in 20000 Jahren wegen der Endlagerung, die Angst vor Terrorismus und sogar der Klimawandel sind vor diesem Hintergrund unwesentlich und die Risiken lächerlich gering. Da hilft kein Heulen und kein Zähneklappern.
      Und wir können nur hoffen und beten, dass wir in der damit gewonnenen Zeit die Kernfusion zur Serienreife gebracht haben, denn sonst sind wir ultimativ am Arsch.
      Wir schnallen den Erdölgürtel enger, machen uns fit und effizient um mit immer weniger Bedarf auszukommen, grämen uns um die schmutzige Hinterlassenschaft für Generationen in 50.000 Jahren, rennen dabei aber immer noch unverdrossen der untergehenden Sonne des Erdölzeitalters hinterher, bis auch der letzte Tropfen abgefackelt ist und plumpsen dabei ganz banal in das Loch das uns die Probleme der nächsten hundert Jahre gegraben hat.
      Denn was kostet eine kollabierte Gesellschaft, die ohne Individualverkehr ihre Geschäftsgrundlage verloren hat????
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 11:29:14
      Beitrag Nr. 158 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.496.155 von Kaperfahrer am 13.07.08 01:20:41Wir haben ohne AKWs und ohne Stromrationierung nicht nur den Wiederaufbau sondern auch einen einzigartigen Wirtschaftsaufschwung nach dem Krieg geschafft, wenn auch mit Kohlekraftwerken, warum sollen wir mit den neuen Herausforderungen nicht auch fertig werden?
      Mit einem Milliardenaufwand haben wir die DDR entseucht, die Region Wismar, Bitterfeld etc. waren große Giftmülldeponien.

      Schau Dir doch die DDR und die alte Sowjetunion an, die trotz vieler Atommeiler wirtschaftlich pleite gingen und hätte die USSR nicht die Gasvorkommen gehabt, deren Deviseneinnahmen das Überleben rettete, wäre sie vermutlich noch früher auseinander gebrochen.

      Nicht AKWs halten die Wirtschaft am Laufen, das sind die Menschen!

      Atomstrom wird Wahlkampfthema werden, und das ist gut so. Ich war schon einige Jahre nicht mehr auf einer Demo :D
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 11:39:16
      Beitrag Nr. 159 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.496.155 von Kaperfahrer am 13.07.08 01:20:41Was den Individualverkehr anbelangt, werden die Menschen sich vielleicht zukünftig entscheiden müssen, ob sie in Urlaub fliegen oder aber lieber mit dem Auto zur Arbeit fahren - mir gefällt dieser Gedanke :laugh:

      Und wenn die Kommunen statt roundabouts für den Autoverkehr zu bauen dann komfortable Radwege anlegen, so spricht auch dagegen nichts. Radfahren ist gesund, das hält fit und entlastet auf der anderen Seite unsere Gesundheitssystem. Was auf den ersten Blick unbequem aussieht, hat auf den zweiten Blick auch Vorteile.

      Es wird höchste Zeit, dass neue Technologien entwickelt werden, sei es in der Energieerzeugung sei es um den Benzinverbrauch bei Autos stark zu reduzieren oder Benzin über kurz oder lang überflüssig zu machen.

      Noch ist der Druck nicht groß genug, noch glaubt man bei uns, dass man mit einer Verlängerung der AKW-Laufzeiten das Schlimmste abwenden kann, aber das ist eine sehr kurzfristige Betrachtungsweise. Was kommt danach?
      Über Risiken unserer Uraltmeiler möchte ich jetzt nicht sprechen, auch nicht über die latente Bedrohung durch Terror - das fällt unter höhere Gewalt :D
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 11:56:24
      Beitrag Nr. 160 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.496.568 von StellaLuna am 13.07.08 11:29:14Wir haben ohne AKWs und ohne Stromrationierung nicht nur den Wiederaufbau sondern auch einen einzigartigen Wirtschaftsaufschwung nach dem Krieg geschafft, wenn auch mit Kohlekraftwerken, warum sollen wir mit den neuen Herausforderungen nicht auch fertig werden?

      Aber nicht ohne Mobilität. Und wieder blendest du diese höchst wichtige Kernfrage aus. Der Aufbau des Individualverkehrs und seiner Infrastruktur war ein Kernbereich des Wiederaufbaus und unser heutiger relativer Wohlstand ist ohne den überhaupt nicht vorstellbar.
      Deswegen noch einmal die Frage wie stellst du dir den Erhalt der individuellen Mobilität vor, ohne die es kein Auskommen mit demEinkommen gibt.
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 12:09:31
      Beitrag Nr. 161 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.496.648 von Kaperfahrer am 13.07.08 11:56:24Der Wiederaufbau verlangte eine sehr hohe Mobilität. Busweise wurden die Arbeiter am Montag morgen in die Städte gekarrt und am Freitag abend wieder zurück in ihre ländlichen Regionen. Unter der Woche lebten sie in Unterkünften, die ihnen die Unternehmen zur Verfügung stellten. Nur weil die Menschen damals keine eigenen Autos hatten, so heißt das nicht, dass sie nicht mobil waren.

      Was hat diese Mobilität mit Atomstrom zu tun :confused:

      Atomstrom verbilligt das Öl nicht, und noch sind sehr wenige Autos unterwegs, die an der Steckdose tanken. Vom hohen Ölpreis profitieren die AKW-Betreiber, aber nicht die Verbraucher. Sie tragen eher zu einer Öl- bzw. Benzinpreiserhöhung bei, da sie nicht bereit sind zu verzichten bzw. ihre Fahrten auf das Notwendigste zu reduzieren und stattdessen erwarten, dass die Politik beim Benzinpreis regelnd eingreift.

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      Avatar
      schrieb am 13.07.08 13:14:21
      Beitrag Nr. 162 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.496.707 von StellaLuna am 13.07.08 12:09:31die Arbeiter am Montag morgen in die Städte gekarrt und am Freitag abend wieder zurück in ihre ländlichen Regionen. Unter der Woche lebten sie in Unterkünften, die ihnen die Unternehmen zur Verfügung stellten?


      Und auf diesen Zustand willst du zurück???? Ernsthaft??
      Welche Arbeiter in welchen Großindustrien sollten das heute sein?
      Wirsind eine Dienstleistungsgesellchaft die auf Mobilität angewiesen ist.

      Selbst Hybridautos sind immer noch auf die zu Ende gehenden fossilen Brennstoffe angewiesen. Nochmal die Frage, was machst Du wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist?

      Ohne Atomstrom mit dem Fernziel Kernfusion keine alternativen Massenverkehrsmittel wie

      Batteriegetrieben Elektroautos im Kurzstreckenbetrieb.
      Oder die Nutzung von Wasserstoff http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffantrieb als Energieträger, die den Vorteil hat auch noch klimafreundlich zu sein und als "Abgas" nur noch reines Wasser zu emittieren. Einige Beispiele:

      BMW mit Wasserstoffverbrennung > http://de.wikipedia.org/wiki/BMW_Hydrogen_7
      Mercedes mit Brennstoffzellentechnologie: > http://www.auto-news.de/auto/news/anzeige.jsp?id=15446
      Linde die Wasserstoff-Produzent http://www.linde-gas.de/international/web/lg/de/like35lgde.n…
      Mit Toyota, Nissan, Honda, Hino, Suzuki und Mazda haben sechs Firmen aus Japan Wasserstoffwagen auf die Straße gebracht http://www.handelsblatt.com/technologie/forschung/wasserstof…
      Literatur zum Thema Wasserstoff hier http://www.dwv-info.de/wissen/literatur.html
      Selbst die Windkraft fände ohne den kostspieligen und umweltschädlichen Zwang Backupkraftwerke für die Grundlast zusätzlich betreiben zu müssen ihr sinnvolles Betätigungsfeld wenn sie sich allein auf die Produktion von Wasserstoff beschränkte.
      Ein weiteres zu lösendes Problem wäre, die bereit zu stellende Infrastruktur. Aber das wäre angesichts der unübersehbaren sozialen und wirtschaftlichen Folgen einer Bevölkerung ohne die Möglichkeit zur Mobilität eine gesellschaftliche Aufgabe wie es der Bau von Straßen und Autobahnen, von Telekommunikationsleitungen und einer Flächen deckenden Versorgung mit Krankenhäusern auch war. Das ist sicher nicht billig aber keinesfalls unlösbar oder unfinanzierbar. Es bestehen jetzt schon, unbemerkt von der Öffentlichkeit hunderte von Kilometern Wasserstoffpipelines, die in erster Linie die Chemische Großindustrie versorgen.

      Ich höre auf die Frage wie dieses Zukunftsproblem Mobilität zu lösen ist bei den Atomkraftgegnern immer nur Schweigen, Themenwechsel oder das Mantrahaftes: Risiko, Risiko, Risiko.
      Wir werden diese Risken eingehen müssen, wenn wir nicht in einer sozialen Katasrophe enden wollen.

      Es ist das Suppenkasparsyndrom:

      "Ich esse keine Suppe ! Nein !
      Nein, meine Suppe ess' ich nicht !"

      .......

      ...Am v i e r t e n Tage endlich gar
      Der Kaspar wie ein Fädchen war.
      Er wog vielleicht ein halbes Lot -
      Und war am f ü n f t e n Tage tot.
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 13:50:53
      Beitrag Nr. 163 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.496.915 von Kaperfahrer am 13.07.08 13:14:21Du hast die Mobilität damals angezweifelt, und ich habe Dich darüber informiert, dass die Menschen auch mobil waren, wenn auch nicht so komfortabel unterwegs wie heute - ein Auto, besetzt mit einer Person.

      Mobilität ist möglich und zwar unabhängig von AKWs, ausser es werden rucksackgroße Reaktoren entwickelt, die so viel Energie erzeugen, dass man sich damit vorwärtsbewegen kann :)

      Neue Technologien zu entwickeln kostet Geld, Deutschland hat diese Entwicklung über Jahre verpennt, Japaner machen uns vor, wie das funktioniert und nun endlich sind die deutschen Autobauer auch aktiv geworden, und mir scheint, sie sind sehr gut.

      Erkläre mir bitte doch leicht verständlich den Zusammenhang Mobilität und Atomkraftwerke. Noch sehe ich keinen bzw. einen klitzekleinen was Elektroautos anbelangt. Ansonsten führt die starke Ölnachfrage zu immer höheren Öl- und Benzinpreisen und diese hohen Ölpreise verteuern auch Nuklearstrom.

      Die deutschen Energiebetreiber haben kein Interesse an neuen AKWs, so fordern nur eine Verlängerung der Laufzeiten bereits bestehender Kraftwerke. Vor diesem Hintergrund ist Dein Fernziel "Kernfusion" visionär, kein Betreiber wird wird diese Investitionen locker machen und die Aktionäre würden sie böse bestrafen.
      In einem europäischen Land, welches das ist, weiß ich leider nicht mehr, haben Aktionäre den Neubau eines AKWs wegen der hohen Investitionen verhindert, ein anderes wurde nicht gebaut, da die geforderten Sicherheitsmaßnahmen sich nicht rechneten. Vergiss Investitionen in neue Technologien bei Atomstrom.
      Wir leben im Zeitalter der Rendite! Würden heute AKW-Betreiber ihr Stammpersonal durch Billiglöhner ersetzen, so würden die Aktienkurse steil nach oben gehen.

      Eine soziale Katastrophe verpestet Luft, Wasser und Böden nicht, aber eine atomare. Die soziale Katastrophe ist, so zynisch das klingen mag, das kleinere Übel, das man mit Geld in den Griff bekommen kann. Aber radioaktiv verseuchte Regionen sind nicht innerhalb von 5 oder 10 Jahren bewohnbar zu machen, so viel Jodtabletten und Milch kann kein Mensch zu sich nehmen um sich zu schützen. Ganz zu schweigen von Erbschäden, die die Sozialsysteme zusätzlich belasten.
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 14:01:23
      Beitrag Nr. 164 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.497.049 von StellaLuna am 13.07.08 13:50:53Erkläre mir bitte doch leicht verständlich den Zusammenhang Mobilität und Atomkraftwerke. Noch sehe ich keinen bzw. einen klitzekleinen was Elektroautos anbelangt

      Darauf hättest Du eigentlich selbst kommen können.
      Wenn Elektroautos -das sind solche, die mit Strom betrieben werden- zunehmend von den Verbrauchern genutzt werden, wird auch der Verbrauch an Strom erhöht. Soweit nachvollziehbar?
      Die erhöhte Nachfrage führt nun aber zu höheren Preisen. Erst recht wenn das Angebot durch den Ausstieg aus der Kernenergie zusätzlich verknappt wird. Alternativtechnologien können den Mehrbedarf (noch) nicht ausreichend decken. Deshalb ist ein Atomausstieg wirtschftlich und sozial durch und durch falsch.
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 14:11:17
      Beitrag Nr. 165 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.497.049 von StellaLuna am 13.07.08 13:50:53Fernziel "Kernfusion" visionär, kein Betreiber wird wird diese Investitionen locker machen

      In Frankreich steht bereits das Fusionskraftwerk ITER. Zwar ist es noch experimentell angelegt, aber das Potential dieser Technologie scheint die Investoren überzeugt zu haben.


      Würden heute AKW-Betreiber ihr Stammpersonal durch Billiglöhner ersetzen, so würden die Aktienkurse steil nach oben gehen.

      Wahrscheinlich eher nicht, da Aktionäre darauf wert legen werden, wie erfolgreich ein Werk laufen wird. Um erfolgreich zu sein und Rendite abzuwerfen, muß ein solches Werk optimal laufen, sprich sicher sein. Permantente Störfälle hingegen verhindern eine optimale Auslastung. Du siehst, das Gegenteil deiner Behauptung ist wahr.


      Eine soziale Katastrophe verpestet Luft, Wasser und Böden nicht

      Nun gut, aber sie führt zur Verelendung, zu gesundheitlichen Konsequenzen und womöglich zu Gewalt. Und ich denke, dabei würden sicher mehr Menschen umkommen als das etwa in Tschernobyl geschah.
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 14:25:24
      Beitrag Nr. 166 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.497.081 von Sexus am 13.07.08 14:01:23Wenn Elektroautos -das sind solche, die mit Strom betrieben werden- zunehmend von den Verbrauchern genutzt werden, wird auch der Verbrauch an Strom erhöht. Soweit nachvollziehbar? noch ist der Aktionsradius von Elektroautos zu klein, und sie werden sich nach dem aktuellen Stand der Technik so nicht durchsetzen.

      Sollte die Entwicklung aber so weit getrieben werden, dass sich Elektroautos durchsetzen, müsste man eine Gegenrechnung aufstellen, ob Strom oder Benzin das billigere Antriebsmittel ist. Wenn man für 100 km nicht 8 oder 10 € für Benzin zahlen muss sondern 1 oder 2 € für Strom, dann lohnt sich das allemal. Um diese Auto-Stromkosten dann einzuspielen, sollte man zuhause alle Stand by-Geräte abschalten, nur noch Sparlampen verwenden, statt eines Elektroherds einen Induktorenherd nutzen und nur noch energiesparende Hausgeräte kaufen. Damit lassen sich locker einige hundert Euros im Jahr sparen, und man spart auch Energie, die man dann mit dem Auto verprassen kann.

      Sobald es bessere Alternativen zu Öl gibt, werden die OPEC-Staaten ganz schnell den Ölpreis senken, denn sie möchten auf den noch vorhandenen Ölreserven nicht sitzen bleiben. Und dann geht das Geeier wieder von vorne los, einen Vorgeschmack haben ja alle die bekommen, die die 1. Ölkrise in Deutschland erlebt haben - autofreie Sonntage, Wärmedämmungen in Wohnungen und Häusern etc.

      Der Atomausstieg passiert nicht von heute auf morgen, im übrigen ist er seit langem bekannt. Alternative Energien wurden vor 10, 15 jahren belächelt, und heute ist Deutschland weltweit der größte Exporteur dieser Technologie.

      Das Argument eines Betreibers - das ist dieser Betreiber, der keine neuen AKWs in Deutschland bauen will -, dass wir neue Atomtechnologien entwickeln müssen um im Ausland ernst genommen zu werden, ist sehr fadenscheinig. Denn würde man das auf Medikamente und Nahrungsmittel übertragen, müssten wir alle als Testpersonen herhalten, damit im Ausland unsere Produkte akzeptiert werden.

      Was Deutschland dringend braucht, und damit wäre vermutlich das AKW-Thema ganz schnell vom Tisch, die Produzentenhaftung a la USA.
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 14:39:18
      Beitrag Nr. 167 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.497.112 von Sexus am 13.07.08 14:11:17Iter ist ein Forschungsprojekt an dem die EU und andere Staaten, Japan, Russland und und und beteiligt sind.
      Kanada und USA haben sich aus diesem Projekt vor einigen Jahren verabschiedet. Private Investoren sind da nicht involviert, da vermutlich auch die nächsten 10 Jahre keine Rendite zu erwarten ist.

      Klar würden sich die Aktionäre freuen, wenn die AKW-Betreiber die Lohnkosten senken würden. Wer heute noch guten Gewissens in AKWs, dessen Planungen aus den 60er Jahren stammen, investiert, der freut sich auch über Billiglöhner, das verspricht eine noch höhere Rendite.

      Die soziale Katastrophe erledigt sich irgend wann von selbst, wenn alle die vorzeitig an Krankheiten versterben oder sich gegenseitig umbringen, für die eine menschenwürdige Existenz in unserem Staat nicht mehr möglich ist. Das ist ja heute schon so, HartzIV-Empfänger sind häufiger krank und sterben früher.

      Radioaktiv verseuchte Regionen aber kann man nicht einfach begraben und vergessen, die strahlen Jahrzehnte, Jahrhunderte.
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 16:14:54
      Beitrag Nr. 168 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.497.049 von StellaLuna am 13.07.08 13:50:53Die Frage der Mobilität unserer Gesellschaft ist ein Problem mit ähnlicher, wenn nicht weit größerer Brisanz, wie heute und in Zukunft das Demografieproblem einer alternden Gesellschaft.
      Es wird vielleicht gerade aus diesem Grund von Medien und Politik tot geschwiegen weil sich keiner die Finger daran verbrennen will.
      Darum noch einmal die Frage, wie willst du die bis jetzt durch fossile Enegeien aufrecht gehaltene Mobilität (gilt auch für Hybridantrieb) einer Industrie und Dienstleistungsgesellschaft weiter ermöglichen. Glaubst Du an eine wundersame Energievermehrung oder Nachwachsen von fossilen Ressourcen durch Sparen und/oder Effizienz vor dem Hintergrund eines weltweiten Wachstums.

      Ein Ende des Erdölzeitalters bei gleichzeitigen Ausstieg aus der Atomenergie würde in Deutschland katastrophale Folgen haben, wenn vorher nicht einen grundsätzlichen Paradigmen wechsel bei den Energieträgern (bis jetzt Erdöl) vollziehen und den kann man nicht herbeisparen.
      Jeder siebte Deutsche ist direkt oder indirekt (Zulieferer) in der Autoindustrie beschäftigt. Geschenkt, packen wir alle nach HartzIV.
      Jeder Pizza, oder Paketbote ist auf die Mobilität angeweisen. Geschenkt, Pizza ist ungesund und die Päckchen holen wir uns zu Fuß oder mit dem Fahrrad selber vom Bahnhof ab, packen wir also alle nach hartzIV.
      Jeder Handwerker, jeder Außendienstmitarbeiter der auch mal in abgelegenere Gegenden zu tun hat, oder Material zu transportieren hat, oder mehrere Kunden zu besuchen hat ist auf das Auto angewiesen. Was solls, packen wir alle nach HartzIV.
      Jeder der nicht in der Nähe seines Arbeitsplatzes wohene kann braucht seine individuelle Mobilität, Geschenkt soll entweder umziehen oder packen wir nach HartzIV.
      Ach ja und die mobile Altenpflege. Zu was brauchen wir auch so etwas. Pfleger die mit Pampers und Pflegebedarf zu ihrer Kundschaft fahren, was soll der Luxus, packen wir einfach nach HartzIV und die Alten sollen sich um sich selbst kümmern oder werden in Bahn nahe (wg der Lebensmittellieferungen) noch zu bauende Seniorensilos verfrachtet.

      Die Liste ließe sich unendlich fortsetzen, deswegen noch einmal meine Frage.
      Wie gedenkst du dieses ziemlich zeitnah auf uns zukommende Problem anzupacken?
      Meines Erachtens wird total an der tatsächlichen Problematik des Energiemangels vorbei diskutiert, wenn man nur auf den Strompreis fokussiert.
      Ich akzeptiere kein Gelaber über die tausendste Generationen nach uns mehr. Das sind Probleme die die nächsten Generationen nach uns betreffen, die in unserer direkten Verantwortung liegen und die von uns angepackt werden müssen, wenn wir uns nicht später den Vorwurf der Wohlstands-Blindheit und Verantwortungslosigkeit gefallen lassen müssen.
      Gegen diese Probleme sind die Riseken der Kernkraft geradezu lächerlich.

      Wie Sexus schon anführte, Kernkraft ist eine Zwischenlösung auf dem Weg zur Kernfusion, das Projekt "Iter" die uns aller Energieprobleme entheben könnte.
      http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/kernfusion_aid_11970…
      http://idw-online.de/pages/de/news208061

      Und als absolut abartig find ich Deinen Kommentar:

      Eine soziale Katastrophe verpestet Luft, Wasser und Böden nicht, aber eine atomare

      Ja um was geht es denn dann wenn nicht darum diesen Planeten für die Menschen lebenswert zu erhalten??? Dazu gehört nicht nur die physuche Existenz sondern auch die Lebensumstände. So bekloppt kannst du doch nicht sein. Eine atomare Katastrophe lässt sich mit Verantwortungsgefühl und rigiden Sicherheitsstandards verhindern eine soziale Katastrophe ohne ausreichend Energien, Risikobereitschaft und Eigenverantwortung nicht! Was gibt es da noch zu wählen?
      Die Natur um die du so barmst hätte in ein paar Millionen Jahren, im Katastrophenfall(den wir sehr wohl verhindern können) die Strahlung mitsamt den Menschen vergessen und absorbiert, die weiß sich recht gut selbst zu helfen.
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 18:37:57
      Beitrag Nr. 169 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.497.112 von Sexus am 13.07.08 14:11:17"Würden heute AKW-Betreiber ihr Stammpersonal durch Billiglöhner ersetzen, so würden die Aktienkurse steil nach oben gehen."

      "Wahrscheinlich eher nicht, da Aktionäre darauf wert legen werden, wie erfolgreich ein Werk laufen wird. Um erfolgreich zu sein und Rendite abzuwerfen, muß ein solches Werk optimal laufen, sprich sicher sein. Permantente Störfälle hingegen verhindern eine optimale Auslastung. Du siehst, das Gegenteil deiner Behauptung ist wahr." :laugh::laugh::keks:

      Wie kann man sich nur so einen Schwachsinn ausdenken? Leiharbeiter gibt es schon seit Ewigkeiten in AKW`s. Und aus Gründen des Profits werden es immer mehr.


      Erneut Leiharbeiter
      im AKW Fessenheim verstrahlt

      Im Atomkraftwerk Fessenheim sind erneut ArbeiterInnen verstrahlt worden. Das 30 Jahre alte AKW befindet sich - 24 Kilometer vom Stadtzentrum der südbadischen Stadt Freiburg entfernt - an der elsässischen Seite des Rheins. Wie die Pressestelle der Direktion des AKWs mitteilte, wurden bei vier MitarbeiterInnen einer Zeitfirma am Vortag (Montag) "leichte innere Verstrahlungen" festgestellt. Bei einer Inkorporation radioaktiver Teilchen wie beispielsweise dem Alphastrahler Plutonium in die Lunge ist selbst bei einzelnen Atomen mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Lungenkrebs zu rechnen.

      Bereits am 26.10.07 war bekannt geworden, daß drei Tage zuvor ebenfalls bei einem Arbeiter eine "leichte innere Verstrahlung" festgestellt worden war. Inzwischen haben GewerkschafterInnen in Frankreich den steigenden Einsatz von Zeitarbeitern bei Wartungs- und Reinigungsarbeiten in den Atomkraftwerken kritisiert. Diese sind nach ihren Angaben oft unzureichend ausgebildet.

      Umweltschutz-Organisationen beiderseits des Rheins fordern seit Jahren die Stilllegung des pannenanfälligen AKW Fessenheim. Das immer häufiger wegen "Pannen" abgeschaltete AKW ging am 7. März 1977 in Betrieb und ist das älteste in Frankreich. Dennoch ist geplant, das AKW nicht vor 2017 abzuschalten.

      http://www.netzwerk-regenbogen.de/akwfes071127.html


      Störungsserie in Spaniens Atomreaktoren

      ... Um die Gewinne zu maximieren, wurden außerdem Stellen abgebaut. Altgediente Arbeiter gingen in den Frühruhestand und wurden durch Leiharbeiter ersetzt. "Die Bildungsstand der Beschäftigten lässt schwer zu wünschen übrig", moniert Bizzinato. (Reiner Wandler, DER STANDARD - Printausgabe, 4. Juli 2008)


      Details aus einem Prüfbericht zu den Ursachen eines Atomreaktorunfalls in Schweden

      Dennoch wurde ein Prüfbericht über den Stand der Sicherheitstechnik und -vorkehrungen in Forsmark in Auftrag gegeben, der nun Anfang der Woche in die Hände schwedischer Rundfunkjournalisten gelangt ist. Diese berichten im dortigen Fernsehen von unhaltbaren Zuständen in Forsmark. Mehrer Arbeiter hätten nach Hause geschickt werden müssen, weil sie angetrunken gewesen waren. Andere Medien sprechen von einer Stichprobe, bei der von 25 Getesteten drei Arbeiter nicht nüchtern gewesen seien. Nach einem [extern] Agenturbericht legte ein Sprecher des Betreibers Wert auf der Feststellung, dass es sich nicht um eigene Angestellte sondern Leiharbeiter gehandelt habe.

      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24566/1.html

      Und als krönenden Abschluß:

      Anfang Dezember wurde der Vattenfall-Chef Lars Josefsson zu einem der beiden Kimaberater der Bundeskanzlerin gemacht.
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 18:54:12
      Beitrag Nr. 170 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.497.399 von Kaperfahrer am 13.07.08 16:14:54Ein Ende des Erdölzeitalters bei gleichzeitigen Ausstieg aus der Atomenergie würde in Deutschland katastrophale Folgen haben - Das Problem ist noch viel größer als Du es Dir vorstellen kannst. Uranvorkommen reichen laut IAEO bis zum Jahr 2030, lt. Greenpeace einige Jahre länger.

      Und jetzt plane Dein neues AKW: Planungszeit ab heute ca. 10 Jahre, gibt es massive Einsprüche, könnte es 15 bis 20 Jahre dauern, Bauzeit bis zur Inbetriebnahme nochmal 5 bis 10 Jahre. Dann ist das AKW fertig, und es gibt kein Uran mehr oder aber es ist so teuer, dass Nuklearstrom sich nicht mehr rechnet.
      Wie gedenkst Du, dieses zeitnah auf uns zukommende Problem anzupacken?
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 18:55:09
      Beitrag Nr. 171 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.497.783 von niemwolf am 13.07.08 18:37:57Anfang Dezember wurde der Vattenfall-Chef Lars Josefsson zu einem der beiden Kimaberater der Bundeskanzlerin gemacht. - da wundert mich jetzt nichts mehr!
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 19:05:00
      Beitrag Nr. 172 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.497.783 von niemwolf am 13.07.08 18:37:57Vermutlich muss man den AKW-Befürwortern ein paar Verstrahlte ins Bett legen, und dann wollen sie vermutlich noch immer nicht wahrhaben, dass es einen Zusammenhang gibt, denn, Radioaktivität kommt immer und überall vor, nur in manchen AKWs a bisserl mehr - das aber führt nicht zu Gesundheitsschäden. In Tschernobyl gab es "nur" 20 bis 40 Tote bei den Rettungskräften, ansonsten geht es den Menschen dort gut, und Krebs kann schließlich jeder bekommen.

      Das sind die Argumente der AKW-Befürworter, dagegen ist kein Kraut gewachsen. So lange die Betreiber und die Politik jeden Zwischenfall herunterspielen und die ausgetretene Radioaktivität, sei es in die Luft oder ins Wasser, keine Gesundheitsgefährdung darstellt, man kann vorübergehend das Atmen einstellen, und man soll in den Gewässern nicht baden, nicht fischen und auch das Wasser nicht trinken, so lange ist das alles gesund - es handelt sich nur um eine Empfehlung!

      Diese Verharmlosung durch unsere Politiker grenzt an Menschenverachtung!
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 19:15:47
      Beitrag Nr. 173 ()
      damit es nicht vergessen wird.:
      ...
      Tschernobyl-Folgen in Deutschland

      Selbst in Deutschland, weit entfernt von Tschernobyl, wurden zusätzliche Fehlbildungen beobachtet. Im Januar 1987, neun Monate nach Tschernobyl, wurden in einem Labor für genetische Diagnostik in München bei Neugeborenen zwei- bis dreimal häufiger als üblich Trisomie 21 (Down-Syndrom) festgestellt.(5)

      Ebenfalls neun Monate nach Tschernobyl häuften sich auch in Berlin die Fälle von Trisomie 21 (Down-Syndrom). 12 Kinder mit kamen im Januar 1987 in West-Berlin zur Welt, während normalerweise nur zwei oder drei zu erwarten gewesen wären. Wegen der früheren "Insellage" der Stadt und der ausnahmslosen Zuständigkeit eines Instituts für die Betreuung der Kinder mit Down-Syndrom war das Zahlenmaterial im Gegensatz zu den Möglichkeiten in anderen Bundesländern praktisch lückenlos. Andere Ursachen für die Häufung der Chromosomenstörung als den radioaktiven Fallout im Frühjahr konnten ausgeschlossen werden, speziell auch das Alter der Mütter. Die Studie wurde später in einer Re-Analyse bestätigt.(6)

      Nach den Beobachtungen in Berlin wurde eine bundesweite Erhebung bei 40 humangenetischen Instituten und Untersuchungsstellen in der Bundesrepublik Deutschland veranlasst. Die Auswertung von 28.737 vorgeburtlichen Chromosomenanalysen aus dem Jahre 1986 hatte damals in 393 Fällen Abweichungen von der normalen Chromosomenzahl ergeben, davon 237 mit Trisomie 21 und mit der höchsten Anzahl bei Embryonen, die im Zeitraum der besonders hohen Strahlenbelastung in den Tagen nach dem Unglück von Tschernobyl gezeugt worden waren. Gehäuft war dies zudem im stärker radioaktiv belasteten süddeutschen Raum der Fall.(7)

      In Hamburg gab es im Tschernobyl-Jahr 1986 den seit 30 Jahren zweithöchsten Anstieg in der Zahl der mangel und frühgeborenen Säuglinge unter 2500 Gramm Geburtsgewicht. Diese Zahlen enthalten sowohl die mangelgeborenen als auch die frühgeborenen Säuglinge. Das teilte der Senat der Hansestadt Hamburg seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage mit. Während in den Jahren 1981 bis 1985, also vor Tschernobyl, meist rund 60 von 1000 lebendgeborenen Säuglingen untergewichtig waren (1982 waren es 65), waren es im Tschernobyl-Jahr 67 untergewichtige Säuglinge.(8)

      Auch in Ostdeutschland - damals DDR - kam es nach Tschernobyl zu Anstiegen strahlentypischer Fehlbildungen. In der DDR wurden gesetzlich verordnet alle Aborte und bis zum Alter von 16 Jahren verstorbene Kinder autopsiert. Das Fehlbildungsregister in Jena stellte 1986-87 einen 4-fachen Anstieg isolierter Fehlbildungen fest, der in den folgenden Jahren wieder abklang. Der Anstieg betraf vornehmlich das Zentralnervensystem und die Bauchdecke. Eine Analyse des DDR-Zentralregisters für Fehlbildungen ergab einen Anstieg der Lippen- und Gaumenspalten, der am ausgeprägtesten in den 3 nördlichen Gebieten auftrat, die am meisten vom Fallout betroffen waren.(9)

      In West-Berlin ergab sich nach dem Jahresgesundheitsbericht für Berlin 1987 eine Verdopplung der Fehlbildungen bei Totgeborenen. Am häufigsten waren Hände und Füße betroffen, ferner Herz und Harnröhre, außerdem gab es vermehrte Spaltbildungen.(9)

      Im Süden des Freistaates Bayern, der durch den radioaktiven Fallout vergleichsweise stark belastet war, war die Fehlbildungsrate Ende 1987, sieben Monate nach der höchsten Cäsiumbelastung von Schwangeren, nahezu doppelt so hoch wie in Nordbayern. In den Monaten November und Dezember 1987 zeigt die Fehlbildungsrate in den bayerischen Landkreisen eine hochsignifikante Abhängigkeit von der Cäsium- Bodenkontamination. Das Verhältnis der Fehlbildungsraten in Süd- und Nordbayern korreliert zeitlich mit der um sieben Monate verschobenen Cäsiumbelastung der Schwangeren. Die Fehlbildungsrate in den 24 höchstbelasteten Landkreisen im November plus Dezember 1987 war nahezu dreimal so groß wie in den 24 niedrigst belasteten Landkreisen Bayerns. In den zehn höchstbelasteten Landkreisen war die Fehlbildungsrate sogar fast achtmal höher als in den zehn niedrigst belasteten. Die Ergebnisse stimmten auch überein mit einer erhöhten Rate von Totgeburten.(10)

      Eine andere Arbeitsgruppe fand ebenfalls einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Fehlbildungsrate nach Tschernobyl und der Cäsium- Bodenkonzentration in den bayerischen Landkreisen. Für die Fehlbildungsgruppe Lippen, Kiefer und Gaumenspalten wurde eine Erhöhung der Fehlbildungshäufigkeit in den Jahren nach Tschernobyl (1987-1991) gegenüber den Jahren zuvor (1984-1986) ermittelt.(11)
      ...
      http://www.ippnw.de/atomenergie/atomenergie_und_gesundheit/t…
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 19:30:30
      Beitrag Nr. 174 ()
      Genügt ein Super-GAU nicht um sich der Gefahr der Atomstromerzeugung bewusst zu werden?
      Wie viele müssen es denn sein?
      So viele, bis sich der letzte AKW-Befürworter selbst ausgerottet hat?

      Seit den 70ern wissen wir, dass Ölvorkommen nicht endlich sind, und vor ca. 20 Jahren haben wir den ersten und hoffentlich letzten Super GAU erlebt, und nichts daraus gelernt.
      Wir haben zwar Dank der Grünen einen Schritt in die richtige Richtung, die erneuerbaren Energien gemacht, aber gegen den billig geredeten Atomstrom kommt das nicht an.

      Warum wird nicht akzeptiert, dass AKW-Strom für die Verbraucher nicht billig ist. Alle Risiken dieser Technologie werden auf die Gesellschaft abgewälzt bis hin zum noch nicht existierenden Endlager. Nur weil diese Position "Risiko" nicht auf der Stromrechnung steht, heisst das nicht, dass wir irgend wann mal das bezahlen müssen. Würde man die Risiken in die Stromrechnung aufnehmen, würde sich die Mehrheit der Stromkunden mit Grauen abwenden, das könnten sie sich nicht leisten.

      So aber hofft man dass nichts passiert und vertraut einer veralteten Technologie, deren renditeorienten Betreibern, und ein Teil unserer Regierung stimmt in das AKW-Halleluja mit ein.

      Denkt denn keiner an die zukünftigen Generationen, denen wir hochgiftigen, strahlenden, radioaktiven Müll hinterlassen? Schulden abbauen, das sind wir ihnen schuldig, aber hochgiftige Müllberge bauen wir parallel dazu auf und diese Hinterlassenschaft wird ihnen irgendwann mal um die Ohren fliegen!
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 20:15:59
      Beitrag Nr. 175 ()
      Wer gegen ein Endlager demonstriert dem sollte man die Brennstäbe im Keller endlagern für die nächsten 10.000 Jahre. Basta!
      Avatar
      schrieb am 13.07.08 22:02:58
      Beitrag Nr. 176 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.497.814 von StellaLuna am 13.07.08 18:54:12Wie gedenkst Du, dieses zeitnah auf uns zukommende Problem anzupacken?

      Uran ist genug da, die Frage ist wie schwierig bzw wie teuer ist die Erschließung

      Uranvorkommen bei einem angenommenen Erschließungspreis von…

      PreisAnteil des Rohstoffs bei Kernenregie 5%
      Preisanteil des Rohstoffs beim Erdöl 70%

      D.h. selbst bei einer Verdreifachung des Uranerschließungspreises würde das kaum Auswirkungen auf den Atomstrompreis haben.
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 08:50:18
      Beitrag Nr. 177 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.498.456 von Kaperfahrer am 13.07.08 22:02:58man könnte in Technologien investieren, die keine so hohen Sicherheitsanforderungen haben, deren Planungs- und Bauzeit keine 10 oder 20 Jahre betragen und man sollte mehr aber kleinere Kraftwerke bauen.

      Der Stromerzeugermarkt muss dezentrealisiert werden, das schafft Versorgungssicherheit, denn wenn irgendwo Leitungen z. B. unter einer Schneelast zusammenbrechen, wären vom Stromausfall nicht mehr mehrere hunderttausend Haushalte betroffen, sondern nur noch einige wenige.

      Strom ist für uns lebenswichtig, Stromversorgung fällt unter Sicherheit, und vor diesem Hintergrund verstehe ich nicht, dass man die Energieerzeugung privatisiert hat. Die Menschen und die deutsche Wirtschaft werden einigen wenigen Betreibern ausgeliefert, das heißt, wir alle sind erpressbar. Ohne Strom geht in Deutschland nichts, das wissen die Betreiber, und diese Karte spielen sie aus.
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 09:23:29
      Beitrag Nr. 178 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.498.082 von CaptainFutures am 13.07.08 20:15:59#175

      Wenn die Randalierer die Recycling-Anlage in Wackersdorf für Kernbrennstäbe nicht mit Gewalt verhindert hätten, hätten wir in D überhaupt gar kein Problem mit der Endlagerung.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 09:25:33
      Beitrag Nr. 179 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.499.253 von StellaLuna am 14.07.08 08:50:18man könnte in Technologien investieren, die keine so hohen Sicherheitsanforderungen haben

      In welche?
      Mach einen Vorschlag, der uns die realistisch benötigten Mengen und die Versorgungssicherheit bietet,und gleichzeitig von der politische Unabhängigkeit von Monopolisten befreit(Erdöl die extrem kritischen Opecstaaten oder Erdgas das ganz und garnicht unbedenkliche Russland mit seinen Machtallüren). UIran gibt es bei uns auch. Die Hauptlieferanten sind Kanada und Australien, also eine ganz andere Hausnummer wie die Saudis, der Iran und sonstige prekäre Kandidaten

      Ich sitze nicht vor AKWs, himmle sie an und freu mich über den anfallenden Atommüll, ich sehe bloß ganz pragmatisch keinen anderen Weg, bei zu erhaltender Mobilität, der nicht in eine Energieversorgungsfalle führt, wenn wir nicht ALLE Möglichkeiten bis zur Gänze ausschöpfen. D.h. inklusive Kernkraft, Windkraft und Solar so weit politisch praktikabel und sinnvoll Biosprit der zu explosionsartigen Preissteigerungen, bei Nahrungsmittel bei uns und besonders in der Dritten Welt führt ist für mich keine vernünftige und vor allem keine sozial faire Alternative.
      Was immer Du mir unter diesen Prämissen anbietest ich bin dabei.
      Es gibt einfach Realitäten und Umstände, denen man sich wenn auch Zähne knischend beugen muss. Dass bei der Privatisierung des Strommarktes üble Fehler gemacht wurden, die zu neuen Monopolen führten, darin stimme ich mit Dir überein.
      Aber das ist eine andere Baustelle, die nichts damit zu tun hat ob überhaupt ausreichend Strom zur Verfügung steht, mal ganz unabhängig vom sicher auch wichtigen Preis.
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 11:23:58
      Beitrag Nr. 180 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.497.399 von Kaperfahrer am 13.07.08 16:14:54
      "Die Frage der Mobilität unserer Gesellschaft ist ein Problem mit ähnlicher, wenn nicht weit größerer Brisanz, wie heute und in Zukunft das Demografieproblem einer alternden Gesellschaft.
      Es wird vielleicht gerade aus diesem Grund von Medien und Politik tot geschwiegen weil sich keiner die Finger daran verbrennen will."

      Wenn wir denn demnächst ein Mobilitätsproblem hätten, dann würde es ganz bestimmt nicht von Medien und Politik totgeschwiegen.
      Denn das wäre doch ein hervorragendes Argument.

      So ist dieses Argument also erstmal nur Gelaber. Und wenn du kein Gelaber akzeptierst, solltest du als erster damit aufhören.
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 13:59:31
      Beitrag Nr. 181 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.500.428 von niemwolf am 14.07.08 11:23:58>Wenn wir denn demnächst ein Mobilitätsproblem hätten, dann würde es ganz bestimmt nicht von Medien und Politik totgeschwiegen.
      Denn das wäre doch ein hervorragendes Argument.
      <


      Du scheinst noch ziemlich jung zu sein oder aus dem Osten zu stammen, sonst würdest du die Mechanismen die zu einem Totschweigen in einer Demokratie führen können, nicht so vollkommen falsch einschätzen. Die über jahrzehnte massiv geschürte Angst lässt sich nicht so einfach weg argumentieren, die hat aller Logik zum Trotz gewaltige Beharrungkräfte und wird von Wahlkämpfern gefürchtet, wie der Teufel das Weihwasser

      Was im Moment hier passiert ist ein Spiel auf Zeit aller Parteien und aus den verschiedensten Gründen. In den meisten Fällen der, unter Anerkennung von ungeliebten Notwendigkeiten, klar Position beziehen zu müssen. Meistens geht es um emotionalisierte Spektren der Wählerschaft die man fürchtet zu vergraulen.

      Das war in den 70er Jahren genauso, als die SPD mit vollen Händen aus der sozialen Wundertüte austeilte, ohne Rücksicht darauf, dass die damalige Bevölkerungsentwicklung (Pillenknick) schon klar dagegen sprach so zu überziehen und damit den noch nicht mitspracheberchtigten Folgegenerationen einen praktisch unbezahlbaren Mühlstein um den Hals hängte. Die damalige Opposition (CDU/CSU) argumentiert nur halbherzig dagegen, um nicht als vermeintlich unsozial hingestellt zu werden.
      Bestrebungen z.B. die Rentenbeiträge von Umlage wieder auf Kapital gedeckt umzustellen, was bei dem damaligen und aus heutiger Sicht geradezu lächerlichen Schuldenstand ohne weiters möglich gewesen wäre wurden wurden entgegen aller Vernunft, auch Partei-intern abgeblockt, um ein "sensibles" dabei aber ahnungsloses Wahlvolk ob des Ungewohnten und verlust des vermeintlich Bewährten nicht zu verschrecken.
      Dazu zählten kluge Leuten aller Parteien bevorzugt worden wären z.B. F.J.Strauß (CSU), Karl Schiller (SPD), Rainer Barzel (CDU), Ralf Dahrendorf (FDP). Vorwand, das Risiko einer Pleite, dem wie man aber heute sieht auch ein Staat nicht entgehen kann! (siehe DDR)

      Es wurde und wird nur von Wahltermin zu Wahltermin gedacht und gehandelt und das ist verdammt kurzatmig. Bestenfalls wird "ausgesessen". Nichts anderes passiert heute, wenn sich eine Merkel bedeckt hält, oder ein Hubertus Heil auf den Ausstieg beharrt, oder die Grünen (logisch) lauthals plärren.
      Es wird immer nur im 4-Jahresrhytmus mit den Ängsten der Menschen gedealt und die Notwendigkeiten erst einmal außen vor gelassen.

      Über die Unabwendbarkeit der kernkraft herrscht wohl bei keinem der führenden Beteiligten (inklusive der Grünen) der geringste Zweifel, nur will man das dafür notwendige politische und praktische Handeln möglichst weit hinausschieben und zwar über den Zeitpunkt hinaus, in dem man persönlich in der Verantwortung, oder zur Wahl steht und/oder Imageverlust befürchten müsste.
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 14:04:46
      Beitrag Nr. 182 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.500.428 von niemwolf am 14.07.08 11:23:58D.h. bei einer Laufzeitverlängerung wird es nicht bleiben, der Neubau ist nur eine Frage der Zeit, allen heutigen Beteuerungen zum Trotz.
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 17:28:06
      Beitrag Nr. 183 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.501.601 von Kaperfahrer am 14.07.08 14:04:46der Neubau ist nur eine Frage der Zeit, allen heutigen Beteuerungen zum Trotz.


      So ist es. Darauf läuft es so oder so hinaus. Da können sich alle Ökosozialisten zusammen auf den Drahtesel setzen und rund um die Uhr für Deutschland Strom erzeugen, es reicht nicht. Ohne Atomkraft wird auch in den nächsten Jahrzehnten nichts gehen, vergesst es!
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 19:59:57
      Beitrag Nr. 184 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.499.482 von Blue Max am 14.07.08 09:23:29Wiederaufarbeitung ist seit 2005 gesetzlich verboten, auch der Transport abgebrannter Brennelemente zu Wiederaufarbeitungsanlagen ist gesetzlich verboten. Es ist nur noch direkte Endlagerung möglich!

      Ursprünglich war eine WAA in Niedersachsen geplant, die Mehrheit der Menschen war dagegen, die Anlage wurde nicht realisiert.

      F.-J. Strauss bot Wackersdorf an, hat aber die Rechnung ohne die Wirte gemacht. Die Staatsgewalt konnte sich nicht durchsetzen, der Betreiber zog den Schwanz ein und verzichtete auf die Anlage. Jahre später wurde die Planung für das Bauvorhaben vom Gericht für nichtig erklärt.
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 20:02:24
      Beitrag Nr. 185 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.503.553 von CaptainFutures am 14.07.08 17:28:06der Neubau ist nur eine Frage der Zeit, allen heutigen Beteuerungen zum Trotz. - das vermute ich auch, und werde deshalb nicht wie geplant die FDP wählen :(
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 20:11:57
      Beitrag Nr. 186 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.505.036 von StellaLuna am 14.07.08 20:02:24>...das vermute ich auch, und werde deshalb nicht wie geplant die FDP wählen :(

      Meine Oma sagte immer: Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist!!
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 20:20:20
      Beitrag Nr. 187 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.501.561 von Kaperfahrer am 14.07.08 13:59:31
      Deiner Argumentation folgend dürfte es dann doch aber auch gar keine Diskssion über Kernkraft geben.
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 20:24:02
      Beitrag Nr. 188 ()
      "Wir brauchen Zahlen, keine Adjektive!"
      Dirk Scheuring 14.07.2008

      Ein Physikprofessor mischt die Energiedebatte auf
      David J.C. MacKay, Doktor der Informatik und Professor für Naturphilosophie im Fachbereich Physik an der Universität Cambridge, mischt sich derzeit mit dem unvollendeten Buchmanuskript Sustainable Energy - Without the Hot Air in die Klimadebatte ein. Unvollendet deshalb weil der Autor hofft, dass die Beta-Leser im Internet seine Resultate ergänzen und nötigenfalls korrigieren werden. Einzige Bedingung: Die Rechnung muss aufgehen.

      Gerechnet wird reichlich auf den bisher gut 370 Seiten; MacKay trägt Material aus allen möglichen Datenquellen zusammen. Dazu angeregt hat ihn die in den Medien und von Politikern oft wiederholten Behauptung, durch den Verzicht auf die Standby-Funktion seines Fernseher und das Ausstöpseln seines Mobiltelefon-Ladegerätes könnt jeder europäische Bürger seinen privaten Energieverbrauch wirkungsvoll senken und so seinen Beitrag zur Rettung des Planeten leisten. Wie man hört, soll das Potenzial an erneuerbaren Energien ja "riesig" sein; nirgendwo jedoch wurde bisher dieses Potenzial gegen den tatsächlichen Energieverbrauch des Einzelnen aufgerechnet, von dem man hört, dass er ebenfalls "riesig" sei. "Wir brauchen Zahlen, keine Adjektive", kontert nun der Physiker. "Ich bin mir sicher, dass jede vernünftige Diskussion über nachhaltige Energie Zahlen erfordert. Dieses Buch hat sie, und es zeigt, wie man sie benutzt."

      Zunächst zieht MacKay Bilanz: Unter detaillierter Angabe seiner Quellen listet er den Energiekonsum für Heizung und Kühlung, Transport und Verkehr, Beleuchtung, Betrieb von Informationssystemen und anderen Elektrogeräten sowie die Herstellung von Gütern und Lebensmitteln auf. Sein Kernschluss: Der durchschnittliche Europäer verbraucht rund 125 Kilowattstunden Energie pro Tag. Bei den Reichen, so schätzt er, sind es wohl eher 200, beim Durchschnitts-Amerikaner eher 300 - aber 125 kWh täglich hält MacKay für eine brauchbare Richtgröße. Die sollen, die müssen verlässlich erzeugt werden, und zwar in Zukunft - und das ist die Crux - ohne die Verwendung von herkömmlichen fossilen Brennstoffen wie Öl, Erdgas und Kohle.
      ...
      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28292/1.html

      Mitmachen!
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 20:36:54
      Beitrag Nr. 189 ()
      Eine kommentarlose Zugabe:

      Die aus Hessen stammende Wolf, die ihr Bundestagsmandat Ende 2007 zurückgegeben hatte, betreut als Beraterin in einer PR-Agentur den Informationskreis Kernenergie....
      Wolf ist nicht die erste Grünen-Politikerin, deren berufliche Orientierung nach der politischen Karriere überraschte. Ex-Grünen-Chefin Gunda Röstel etwa ging nach dem Ausscheiden aus dem Parteiamt im Jahr 2000 zur Gelsenwasser AG, die damals eine Tochter des Energieriesen und AKW-Betreibers E.ON war. Kritik von Parteikollegen gab es an Ex-Fraktionschef Rezzo Schlauch, als 2006 bekannt wurde, dass er mittlerweile im Beirat des Stromkonzerns EnBW sitzt, der ebenfalls Atomkraftwerke betreibt.

      http://www.tagesschau.de/inland/wolf100.html
      Avatar
      schrieb am 14.07.08 23:16:01
      Beitrag Nr. 190 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.505.202 von niemwolf am 14.07.08 20:20:20Deiner Argumentation folgend dürfte es dann doch aber auch gar keine Diskssion über Kernkraft geben.

      Selbstverständlich darf sie das, sie muss es sogar, allein schon als Kontrollinstanz um nicht übermütig zu werden und was Risiken angeht, hellwach zu bleiben.
      Ich halte die Kernkraftgegner keineswegs alle für Idioten und ihre Befürchtungen für unberechtigt oder vernachlässigbar. (außer jenen die diese Befürchtungen für ihre Machtspielchen nur instrumentalisieren).
      Sondern sie sind sozusagen die psychologische End-, Sicherheits- und Qualitätskontrolle für das, was wir durch die globalen Umstände gezwungen sind zu leisten.
      Avatar
      schrieb am 15.07.08 00:23:23
      Beitrag Nr. 191 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.505.239 von StellaLuna am 14.07.08 20:24:02Ein sehr schöner Link Stella, der im Prinzip alles beinhaltet was ich auch vertreten/unterstützen könnte, und die bisherigen Einsichten eines "grünen Pazifisten" lassen dir eigentlich alle verstandesmäßig vernünftigen Möglichkeiten offen, immer noch die FDP zu wählen, wenn du es denn willst. Als ewiger Wechselwähler ist mir das vollommen wurscht, Lagerdenken führt nur zu Denkblockaden.
      Ich zitiere:
      "Kern- oder Windenergie", so sein Fazit, "ist nicht die Frage. Wir brauchen alles, was uns in die Finger kommt - allen Wind und alle Kernenergie - und selbst dann sind wir noch in Schwierigkeiten."
      Für mich z.B. wären die Grünen erst wieder die Partei der Wahl, wenn sie über ihren Schatten springen könnten und den Pragmatismus in den Vordergrund stellte (d.h. inklusive Kernkraft, inklusive Gentechnologie) und nicht auf die mit Verlaub saublöde ideologische Verweigerungshaltung ihre Fundis beharren würde, den Wohlstandstalibans einer vergreisenden Gesellschaft ohne Zukunftsperspektive.
      Erst dann hätte sie das Potenzial sogar als Volkspartei die der SPD, CDU und CSU echt Paroli bieten könnte und nicht nur als deren Mehrheitsbeschaffer. Ich reibe mich seit fast 40 Jahren an der praktischen Unvernunft einer an sich höchst wichtigen Bewegung zur Bewahrung der Umwelt.
      Avatar
      schrieb am 16.07.08 20:29:51
      Beitrag Nr. 192 ()
      Weltweite Kernkraft-Erzeugung rückläufig

      Nach Berechnungen der für Kernenergie zuständigen Abteilung der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) ist die Stromerzeugung aus Kernkraftwerken im Jahr 2007 weltweit um 3,6 % auf 2,172 Mrd. MWh gesunken.

      Grundlage für die OECD-Statistik sind die Erzeugungsdaten der 346 Kernkraftwerke in den 17 OECD-Mitgliedsstaaten. Der Kernenergie-Anteil an der gesamten Stromerzeugung der Länder ging im Vergleich zum Jahr 2006 von 22,6 auf 21,6 % zurück. Das rückläufige Ergebnis sei nach OECD-Angaben auf eine niedrigere Produktion in Frankreich, Deutschland und Japan sowie auf die Stilllegung von Reaktoren in der Slowakei und Großbritannien zurückzuführen.

      Anfang 2008 befanden sich 14 neue Kernkraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 14 200 MW im Bau: Sechs Anlagen werden in Südkorea errichtet, drei in Japan und zwei neue Reaktoren in der Slowakei. Zudem wird noch jeweils ein Kernkraftwerk in Finnland, Frankreich und in den USA gebaut. Bis 2012 sollen dagegen insgesamt zwölf Anlagen stillgelegt werden: Fünf in Deutschland, vier in den USA und jeweils ein Reaktor in Frankreich, Japan und in der Slowakei.

      (powernews 16.07.2008)



      Alle Welt baut wie verrückt Kernkraftwerke, schon klar ... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.07.08 22:12:51
      Beitrag Nr. 193 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.523.810 von Jens T am 16.07.08 20:29:51Anfang 2008 befanden sich 14 neue Kernkraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 14 200 MW im Bau

      Mittlerweile sind es deutlich mehr geworden und es werden in Zukunft auch nochmal mehr werden, aber ist schon klar, die Welt steigt wie verrückt aus der Atomkraft aus...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.07.08 07:26:34
      Beitrag Nr. 194 ()
      Tricastin: "Nicht irgendein Zwischenfall"

      Zehn Tage nach dem Unfall im französischen AKW Tricastin , bei dem Uran aus einem schadhaften Auffangbecken in die Oberflächengewässer gelangt war, ordnete der französische Umweltminister Jean-Louis Borloo nun "eine sofortige Untersuchung des Zustands des Grundwassers in der Umgebung aller Atomkraftwerke" an. In einem Interview mit der französischen Tageszeitung Le Parisien sagte Borloo, dass er bei der zuständigen Kontrollbehörde, dem Haut Comité pour la transparence et l'information sur la sécurité nucléaire, radioökologische Proben angeordnet habe.

      Laut Zeitung wurde bei der Überprüfung der Unfallfolgen auch im Grundwasser Uran festgestellt, das bereits früher in die Umwelt gelangt sein muss. Schon 1998 soll in Tricastin 900 Kilogramm Uran aus "einem lange Zeit geheim gehaltenen Erdhügel" (so die Meldung der Neuen Zürcher Zeitung, die sich auf den Parisien beruft) ins Grundwasser gelangt sein: "In dem mehrere Meter hohen Erdhügel innerhalb der Anlage waren in den 70er Jahren 760 Tonnen uranhaltigen Atomabfalls aus Militärbeständen vergraben worden."

      "Eine Verschmutzung, deren Ursprung von einem Atomkraftwerk stammt, kan man nicht wie irgendeine andere behandeln" - Borloo will sich im Gespräch (Auszüge daraus sind in der Online-Ausgabe des Nouvel Observateur zu lesen) offensichtlich als jemand zeigen, der nichts verharmlost, andererseits wiegelt der Minister aber auch ab:

      "Es handelt sich hier nicht um einen nuklearen Unfall, sondern um eine Funktionsstörung des Betriebes zum Unterhalt der Anlage."...

      http://www.heise.de/tp/blogs/2/112950#

      Man kann also behaupten, so lange Ereignisse, Zwischenfälle etc. verheimlicht werden, so lange ist Nuklearenergie sicher. Je mehr man verheimlichen kann, um so sicherer ist es :D
      Avatar
      schrieb am 18.07.08 07:42:34
      Beitrag Nr. 195 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.506.951 von Kaperfahrer am 15.07.08 00:23:23Ein sofortiger Ausstieg aus der Kernenergie ist nicht möglich. Ich meine, dass Rot/Grün da eine praktikable Lösung geschaffen hat. Ein Energiebetreiber hat ein AKW vorzeitig abgeschaltet und die Kapazitäten auf ein anderes AKW übertragen. Es ist also eine flexible Gestaltung möglich. Beim Ausstieg soll es aber langfristig bleiben.

      Mittlerweile ist auch die CDU dieser Meinung und Köhler sagte in einem Interview gestern, dass keine neuen AKWs gebaut werden sollen in Deutschland. Ob man dies nur sagt um sich eine evtl. Koalition mit den Grünen nicht zu verscherzen oder aber davon wirklich überzeugt ist, das wird sich zeigen.

      Unsere vergreisende Gesellschaft kann auch Gentechnologie nicht stoppen. Mittlerweile sollten wir alle wissen, dass auch höchste Sicherheitsmaßnahmen und -vorschriften nicht vor Missbrauch schützen. Vor diesem Hintergrund sollte man nicht die Büchse der Pandorra öffnen.
      Avatar
      schrieb am 18.07.08 07:56:11
      Beitrag Nr. 196 ()
      Vorrang für Grundrecht auf Leben und Gesundheit
      "Das Atomkraftwerk Biblis ist aus rechtlichen Gründen stillzulegen"
      15. Juli 2008

      [ngo] Nach Auffassung der Dortmunder Rechtsanwältin Wiltrud Rülle-Hengesbach ist das Atomkraftwerk Biblis B nach dem Atomgesetz stillzulegen, weil es nicht mehr dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik entspricht. Die Anwältin vertritt drei Kläger, die gemeinsam mit der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW die endgültige Abschaltung des Atommeilers vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel durchsetzen wollen. Die Klage wurde am 17. Januar 2008 eingereicht. Die Rechtsanwältin betont, dass das beklagte Hessische Umweltministerium in einem Behördenvermerk zugegeben habe, dass das Atomkraftwerk Biblis "nicht dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik" entspricht (ngo-online berichtete). Nach Auffassung von Rülle-Hengesbach muss diese behördliche Bewertung Konsequenzen haben.

      Das Atomgesetz sehe eigens den so genannten "Widerruf" einer Betriebsgenehmigung vor, wenn der Stand von Wissenschaft und Technik als so genannte Genehmigungs-Voraussetzung "später weggefallen ist", betont Rülle-Hengesbach. Wenn also bei einem alten Atomkraftwerk Jahre "später" der aktuelle Sicherheitsstandard nicht mehr gegeben sei, dann sei die Anlage nach pflichtgemäßem Ermessen stillzulegen, so die IPPNW-Anwältin. Denn es sei im vorliegenden Fall auch keine "Abhilfe" möglich, da Biblis B mehr als 150 praktisch nicht behebbare Sicherheitsmängel aufweise.
      ...

      ...
      http://www.ngo-online.de/12ganze_nachricht.php?Nr=18355&Tite…

      Autos müssen regelmäßig zum TÜV und werden aus dem Verkehr gezogen wenn sie den Sicherheitsvorschriften nicht entsprechen bzw. die Mängel nicht behoben. Da gilt nicht, dass es so lange sicher ist, so lange nichts passiert ist.
      Avatar
      schrieb am 18.07.08 13:41:34
      Beitrag Nr. 197 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.534.414 von StellaLuna am 18.07.08 07:56:11IPPNW sollte sich lieber für den Neubau von AKWs auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaft und Technik stark machen, dann haben sich ihre Bedenken gelöst und es gibt keinen Grund mehr für eine Klage.
      So verstopfen sie nur die Justiz und belasten den Steuerzahler mit unnötigen Prozessen die sowieso keine Aussicht auf Erfolg haben und abgeschmettert werden. Die Zeche zahlen wir alle nur weil sich ein zwielichtiger Verein namens IPPNW mit ihrer unwissenschaftlichen Propaganda profilieren will.
      Die Ärzte sollten lieber bei ihren Leisten bleiben und den Menschen helfen anstatt sich mit einer Wissenschaft und Technik zu beschäftigen von der sie keine Ahnung haben und Desinformation betreiben.
      Avatar
      schrieb am 18.07.08 20:06:05
      Beitrag Nr. 198 ()
      Überprüfung aller 19 Atommeiler des Landes
      Und schon wieder wurde in Frankreich wild entsorgt:


      800 Gramm Uran aus Atomanlage in Frankreich ausgelaufen
      Bei einem erneuten Störfall in einer französischen Atomanlage sind am Freitag knapp 800 Gramm flüssiges Uran ausgetreten.

      rtr PARIS. Eine Gefahr für die Umwelt und die Mitarbeiter bestehe aber nicht, erklärte der Generaldirektor der französischen Atomaufsicht (ASN), Jean-Christophe Niel, am Freitag nach einer Untersuchung des Werks in Romans-sur-Isere im Südosten des Landes. Die Behörde stufe das Leck auf der ersten Stufe der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse ein. Die Skala umfasst die Stufen null bis sieben, wobei null die niedrigste Stufe darstellt. Die Betreiberfirma Areva hat die defekte Pipeline mittlerweile gesperrt. Es ist der zweite bekanntgewordene Störfall in Frankreich in diesem Monat.
      ...
      http://www.handelsblatt.com/journal/nachrichten/800-gramm-ur…

      Ob eine Gesundheitsgefährdung besteht/bestand kann erst nach Abschluss der Grundwasseruntersuchung festgestellt werden. Wenn Uran so ungefährlich ist, könnte man es ja Mineralwasser zusätzen, denn Uran kommt in der Luft vor, im Wasser, im Boden.
      Avatar
      schrieb am 18.07.08 23:29:27
      Beitrag Nr. 199 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.541.224 von StellaLuna am 18.07.08 20:06:05Stella,

      solche Störfälle wirst du den vernebelten Atomfreaks in ihrer Dimension wohl kaum klar machen können.
      Avatar
      schrieb am 19.07.08 08:10:43
      Beitrag Nr. 200 ()
      ist mir schon klar, denn kein Mensch ist tot umgefallen, oder morgens mit Tumoren übersät und entstellt aufgewacht, die Wiesen wurden nicht gelb und die Bäume nicht entlaubt. Und wenn die Betreiber sagen, dass keine Gefährdung besteht, dann ist das so. Warum die Menschen dann aber keine Fische aus diesen Gewässern essen und nicht in diesen Gewässern baden sollen, ist vor dieser Nicht-Gefährdung nicht nachvollziehbar.
      Die Informationspolitik ist noch immer die gleiche wie nach Tschernobyl. Erst informierte man über eine Havarie und keinerlei Gefährdung, als dann die Wolke über Europa gezogen ist, gab man den Deutschen Verhaltensregeln - keine Blumen pflücken, nicht mit Straßenschuhen in die Wohnung und und und - die Franzosen waren nicht gefährdet, die Wolke war schlau und stoppte an der französischen Grenze.

      Was das Grundwasser anbelangt, das über einen längeren Zeitraum mit Uran angereichert wurde, steht auf einem anderen Blatt Papier. Gefährdung besteht hier vermutlich auch nicht, wenn man dieses Wasser nicht trinkt. Da man den Menschen aber die letzten Jahre verheimlicht hat, dass das Wasser uranbelastet ist, tranken sie es und sind vermutlich selber schuld, wenn sie irgendwann gesundheitlichen Schaden nehmen.

      Wer Verheimlichen und Nichtinformieren mit Sicherheit gleichsetzt, dem ist nicht mehr zu helfen.
      Avatar
      schrieb am 19.07.08 19:42:43
      Beitrag Nr. 201 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.541.224 von StellaLuna am 18.07.08 20:06:05Eine Gefahr für die Umwelt und die Mitarbeiter bestehe aber nicht

      So langsam wirds öde, diese krampfhaften Versuche doch noch etwas negatives über die böse Atomkraft zu finden. :yawn:
      Avatar
      schrieb am 20.07.08 11:33:16
      Beitrag Nr. 202 ()
      Unfallserie und Vertuschung in spanischen Atomkraftwerken
      Ralf Streck 20.07.2008

      Die Atomaufsicht wiegelt ab und trägt wohl eher zur Vertuschung als zur Aufklärung bei

      Immer öfter kracht es in spanischen Atomkraftwerken. Wie oft und mit welchen Schäden für Mensch und Umwelt, bleibt nicht selten unklar, weil die spanische Atomaufsicht (CSN) ihrer Aufgabe nicht gewachsen ist oder ihr nicht nachkommt. Schwere Unfälle werden oft mit großer Verspätung bekannt, wenn Arbeiter die Vorfälle den Umweltorganisationen melden, wie zuletzt in Ascó. Vielleicht hat der sozialistische Regierungschef deshalb seine Position gegen die Renaissance der Atomkraft bestätigt, weil weder die Aufsicht funktioniert und die Endlagerfrage völlig ungelöst ist. So mussten gerade die Pläne endgelagert werden, bis 2010 wenigstens ein Zwischenlager zu errichten, weil Atommüll aus Frankreich zurückgeliefert werden soll. Die versprochene Abschaltung der Uraltreaktoren ist aber weiterhin nicht in Sicht.

      Seit Anfang des Monats kommt es zu zahlreichen Störfällen in spanischen Atomkraftwerken. Besonders stechen dabei die Reaktoren in Ascó hervor. Nach Reinigungsarbeiten, nach einem schweren Unfall im vergangenen Jahr, sollte Ascó I in der katalanischen Provinz Tarragona wieder ans Netz gehen. Doch das geht immer wieder schief. Insgesamt sind drei Versuche, ihn anzufahren, sind an technischen Problemen gescheitert. Seit 40 Tagen liefert der Reaktor keinen Strom. Eine kaputte Dichtung machte zuletzt in der vergangenen Woche den Betreibern erneut einen Strich durch die Rechnung. Im Nachbarreaktor Ascó II musste die Leistung wegen einer defekten Pumpe verringert werden. Noch weniger Leistung liefert der Reaktor in Cofrentes (Valencia), weil auch hier zu wenig Kühlwasser durch den Primärkreislauf gepumpt wurde. In Vandellòs, ebenfalls in Tarragona, gab es derweil einen Feueralarm.

      Die Atomaufsichtsbehörde (CSN) sprach von einer unglücklichen zufälligen Häufung von Problemen. Doch die Unfallserie ist längst nicht beendet und es ist auch nicht neu, dass die Behörde scheinbar ihre Aufgabe vor allem darin sieht, die Probleme klein zu reden. Dabei könnten ihr die eigenen Daten zu denken geben, wonach es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mindestens 34 Störfälle gegeben hat.

      Die oben angeführten Vorfälle sind nicht mitgerechnet und alles spricht dafür, dass die Rekordmarke von 50 Störfällen 2007 in diesem Jahr übertroffen wird. Schließlich sind auch die Alarmmeldungen vom 11. Juli in Cofrentes noch nicht in die Zählung eingerechnet, als ein Entlastungsventil im Primärkreislauf Druck abließ oder als zwei Tage später eine Pumpe ausfiel. Obwohl die CSN die Vorgänge klein redet, hat die Aufsichtsbehörde angesichts des öffentlichen Drucks den Betreiber Iberdrola aufgefordert, die Vorgänge zu untersuchen und Bericht zu erstatten.

      Untersucht werden muss auch, wie Erde um das Atomkraftwerk Vandellós II radioaktiv verseucht wurde, die kürzlich auf einem Lastwagen gefunden wurde, der das Gelände verlassen wollte. Inzwischen haben die Betreiber einen "Punkt" mit radioaktiver Aktivität auf dem Gelände festgestellt, der ebenfalls untersucht werden muss.

      Im Störfallbericht des 1. Halbjahres 2008 steht Cofrentes an dritter Stelle, direkt vor Vandellós II. Die Reaktoren in Ascó führen die Störfallliste an. Und sie stehen auch als Beispiel, dass die schwersten Unfälle oft gar nicht oder nur mit sehr großer Verspätung registriert werden. Die letzte größere Panne im Atommeiler Ascó weitet sich deshalb zum Super-Gau für die Atomaufsicht aus.

      Inzwischen wirft die Umweltorganisation Greenpeace der CSN vor, dem Betreiber Endesa dabei geholfen zu haben, einen Störfall, bei dem auch größere Mengen radioaktives Material freigesetzt wurde, zu verheimlichen. Nach der Auswertung der Daten aus dem Revira-Netz des CSN, die der Umweltorganisation zur Verfügung gestellt wurden, stellte Greenpeace fest, dass die Freisetzung von Radioaktivität ab dem 29. November 2007 vom CSN registriert worden war.

      Damit wird es nun ungemütlich für die Aufsichtsbehörde, schließlich war es Greenpeace, die mit einer Verspätung von fünf Monaten auf den Unfall hingewiesen hatte. Arbeiter aus dem Atomkraftwerk hatten die Organisation von dem Störfall informiert. Nur so kommen oft die Informationen an die Öffentlichkeit, was dann dazu führt, dass die Behörden tätig werden. Die Messungen, welche Greenpeace in der Umgebung von Ascó durchführte, konnten noch Monate später eine erhöhte Strahlung nachweisen.

      Erst nach der Veröffentlichung dieser Ergebnisse wurden beim CSN hektische Aktivitäten gestartet. Hunderte Personen wurden untersucht, darunter ganze Schulklassen, die sogar kurz nach der Kontaminierung das Atomkraftwerk besucht hatten. Schnell häuften sich Hinweise darauf, dass die Atomaufsicht aktiv versuchte den Vorfall in einem Augenblick unter den Tisch zu kehren, als auch die spanische Atomlobby den Bau neuer Reaktoren forderte.

      Doch die CSN versuchte weiter, den Vorfall zu verharmlosen, und erklärte, die ausgetretene Strahlung sei unerheblich. Greenpeace rechnet ihr allerdings vor, dass die nun gemessene Strahlung nur noch ein kleiner Teil von der ist, die einst abgeben wurde. Im Fall des freigegebenen Kobalts 58 (Co-58) betrage die Halbwertszeit 70,8 Tage. Fünf Monaten nach dem Unfall sei dessen Strahlung deshalb nur noch gering. Über den Wind seien die radioaktiven Partikel über zwei hohe Kamine zudem weit verteilt worden und könnten im AKW-Umfeld gar nicht gemessen werden, wo die Messteams des CSN unterwegs waren.

      Inzwischen ist auch geklärt, dass die Aufsicht längst von dem Unfall wusste und fünf Monate untätig blieb. Ihre Messstationen, zum Teil Hunderte von Kilometern entfernt, hatten die erhöhte Strahlung gemessen. Der Abgeordnete der Grünen im katalanischen Parlament wirft den Betreibern sogar vor, die "Absicht" bei der Freisetzung von Radioaktivität vor. In einem Beitrag für die Zeitung El Periodico schreibt Joan Herrera auf Basis der Daten, die der katalanischen Regionalregierung nun vorliegen:
      --------------------------------------------------------------------------------
      Der Betreiber wusste genau, was er tat, als er die Eichung veränderte und das Alarmsignal abschaltete, damit das Belüftungssystem vom Notbetrieb auf Normalbetrieb wechselte und es damit möglich war, die Radioaktivität nach außen zu leiten.

      Was eigentlich nur ein "Leck" war, wie die Betreiber bis heute sagen, wurde somit eine strafbare Handlung. Angesichts des verantwortungslosen Verhaltens können schwerere Unfälle nicht ausgeschlossen werden. Ohnehin sei noch immer nicht geklärt, welche radioaktive Menge ausgetreten sei und die Verantwortlichkeiten seien weiterhin nicht geklärt. "Katalonien kann sich die stümperhafteste Nuklearindustrie nicht leisten", resümiert er und fordert die sofortige Stilllegung der Atomkraftwerke.

      Marode Atomkraftwerke

      Tatsächlich sind die spanischen Atomkraftwerke fast alle uralt. Um die Gewinne zu maximieren, werden immer mehr Stellen abgebaut, erfahrene Arbeiter in die Frührente geschickt und durch billige unerfahrene Leiharbeiter ersetzt. Nur noch etwa ein Drittel der Arbeiter gehört zur Stammbelegschaft. Zudem wird nur wenig Geld in die Instandhaltung investiert. Diese beiden Faktoren werden für steigende Störfallzahlen verantwortlich gemacht. 2007 wurden in Spanien so viele Störfälle registriert wie in Frankreich oder den USA. In beiden Ländern sind sehr viel mehr Atomkraftwerken am Netz.

      Begünstigt wird die Gewinnmaximierung auf Kosten der Sicherheit dadurch, dass die Strafen bei Verstößen gegen die Sicherheitsauflagen so gering sind, dass es billiger kommt, sie zu bezahlen, als die Auflagen zu erfüllen. So hatten Endesa und Iberdrola 2005 zum Beispiel Vandellòs ein halbes Jahr weiterlaufen laufen lassen, obwohl radioaktive Flüssigkeit aus dem Kühlsystem lief. Die Strafe belief sich auf 1,6 Millionen Euro, doch täglich verdienten sie fast eine Million Euro an dem inzwischen 37 Jahre alten Reaktor.

      Mit einer verschärften Kontrolle und mit zeitgemäßen Sicherheitsauflagen könnte die sozialistische Regierung die Schrauben anziehen, um ihren Ausstiegsbeschluss umzusetzen. Darauf wartet die Ökologiebewegung seit fast fünf Jahren. Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero hat seine Position gegen den Trend zu einer Renaissance der Atomkraft, bekräftigt. Bei einem Besuch in Dänemark interessierte er sich kürzlich stark für Offshore-Windparks. Demnächst wird der erste in Deutschland ans Netz gehen. Zapatero erklärte, man habe genug Chancen in der Vergangenheit versäumt. Die "Energie der Zukunft" liege in den Erneuerbaren Energien. "Länder die auf Nuklearenergie setzen, haben wohl nichts anderes zur Verfügung, doch wir haben etwas", sagte er. "Spanien darf die Zukunft nicht verpassen"..

      Zapatero kann auf gute Zahlen bauen, schließlich wurde im vergangenen Jahr im spanischen Staat schon mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen produziert, als durch die Atomkraftwerke. Es waren fast 20 %, während die unsicheren Atommeiler, die wegen etlicher Störfälle oft ausfielen, nur noch knapp 18 % des Bedarfs lieferten. Angesichts der Pannenserie und vor allem dem starken Ausbau der Windkraft wird der Abstand dieses Jahr weiter zunehmen.

      Ungelöst ist weiterhin die Endlagerfrage. Den Sozialisten wird es nicht einmal gelingen, bis 2010 ein Zwischenlager zu errichten. "Weder kurzfristig noch langfristig" werde dieses Projekt verwirklicht, sagte die Vertreterin der Atomaufsichtsbehörde María de los Ángeles Alonso. 2010 ist das magische Datum, weil dann Atommüll aus Frankreich zurückgeschafft wird, der aus dem Atomkraftwerk Vandellòs stammte.

      Da das Datum nicht eingehalten werden kann, wird das erneut eine teure Angelegenheit für Spanien. Strafgelder in der Höhe von 50.000 Euro täglich fallen an, wenn der Müll nicht zurückgenommen werden kann. Schon zuvor hatte Nuclenor mit British Nuclear Fuels (BNFL) einen Vertrag geschlossen. Nuclenor zahlte 34 Millionen Euro, damit die 97 Tonnen Atommüll, die von 1971 bis 1983 in die Wiederaufarbeitungsanlage Windscale (wegen vieler Störfälle später in Sellafield umbenannt) geliefert wurden, dauerhaft auf der Insel bleiben.
      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28366/1.html
      Avatar
      schrieb am 20.07.08 22:31:47
      Beitrag Nr. 203 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.545.434 von StellaLuna am 20.07.08 11:33:16TP dreht wieder völlig frei

      Ralf Streck schreibt:
      > ... Schwere Unfälle ... zahlreiche Störfälle ... Unfallserie ...
      > ... 34 Störfälle ... 50 Störfälle ... radioaktiv verseucht ...
      > ... schwerste Unfälle ... Super-Gau ... Störfall ... Unfall ...
      > ... Störfall ... Kontaminierung ... Unfall ... schwerere Unfälle ...
      > ... steigende Störfallzahlen ... etliche Störfälle ...


      Es gibt nun mal eine international verbindliche Liste, wie Ereignisse
      in Nuklearanlagen zu bewerten sind. Demnach gab es in spanischen
      Kernkraftwerken seit zehn Jahren einen einzigen Störfall, keinen
      einzigen Unfall, schweren Unfall oder gar Super-GAU. Herr Streck
      dreht also mit seinen zusammenphantasierten Behauptungen völlig frei,
      irgend einen Bezug zur Realität gibt es nicht mehr. Normalerweise ein
      Fall für die Psychiatrie, aber bei TP findet sich immer ein dankbarer
      Abnehmer für solchen Schrott.

      Wenn "schwerste Unfälle" bei denen "größere Mengen radioaktives
      Material freigesetzt wurde[n]" noch nicht einmal bei Greenpeace mit
      empfindlichsten Meßgeräten Alarm auslösen, dann ist ja offensichtlich
      doch nichts bedeutendes passiert.

      http://www.heise.de/tp/foren/S-TP-dreht-wieder-voellig-frei/…
      Avatar
      schrieb am 23.07.08 10:36:39
      Beitrag Nr. 204 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.547.433 von CaptainFutures am 20.07.08 22:31:47ATOMUNFALL
      15 Personen in Frankreich radioaktiv kontaminiert


      Die Pannen bei französischen Atomanlagen reißen nicht ab: Bei der Inspektion der Atomanlage im südfranzösischen Saint-Alban sind 15 Mitarbeiter radioaktiv kontaminiert worden. Es ist der dritte Atomunfall innerhalb von zwei Wochen.

      Paris - Und wieder ein Atom-Zwischenfall in Frankreich: Bei 15 Mitarbeitern der Zentrale Saint-Alban im Südosten des Landes wurden Ende vergangener Woche leichte Spuren einer Kontamination festgestellt, wie der Stromkonzern EDF am Montag bekannt gab. Die Experten seien nach der Inspektion einer Baustelle untersucht worden, dabei seien leichte Spuren von radioaktiven Elementen gefunden worden.

      Die Kontamination sei aber ohne gesundheitliche Konsequenzen, und die Betroffenen hätten ohne Behandlung nach Hause gehen können, erklärte EDF. Eine Untersuchung sei eingeleitet worden, um den Grund der Verstrahlung herauszufinden. ...

      http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,567123,00.ht…

      Wie kann man heute bereits sagen, dass die Kontamination ohne gesundheitliche Konsequenzen sein soll? Häufig kommt es doch erst nach Jahren zu Gesundheitsschäden, das ist doch das Heimtückische an dieser Technik. Man sieht nichts, man riecht nichts, der Körper wird verstrahlt und reagiert oft erst sehr viel später darauf.
      Avatar
      schrieb am 23.07.08 11:56:08
      Beitrag Nr. 205 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.567.218 von StellaLuna am 23.07.08 10:36:39Die Kontamination sei aber ohne gesundheitliche Konsequenzen, und die Betroffenen hätten ohne Behandlung nach Hause gehen können

      :yawn::yawn::yawn:
      Avatar
      schrieb am 23.07.08 21:34:21
      Beitrag Nr. 206 ()
      "Keiner diffamiert mehr als die Grünen"

      "Keiner diffamiert mehr als die Grünen"- ]http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,567326,00.… Hubert Kleinert. "Die Partei straft den ab, der Widerstand leistet."
      Kleinert beschreibt das Problem richtig: "Nun mehrt sich die Zahl der Fachleute, die darauf hinweisen, dass mit ehrgeizigen Klimakonzepten allein die Versorgungslücken nicht zu schließen seien, die durch das baldige Abschalten aller Atomanlagen zu erwarten seien. Der Ausbau der regenerierbaren Energien ist zwar beachtlich, aber reicht mittelfristig nicht aus, um hier Kompensation zu schaffen. Also müssen entweder neue Kohlekraftwerke her oder über Restlaufzeiten von Atomreaktoren müsste noch mal neu geredet werden. Oder von beidem ein bisschen. Zweifellos ein sachliches, kein ideologisches Problem. Sicher eines, das der "Atomlobby" nicht ungelegen kommt; aber doch keines, das sie erfunden hätte. Die Deutsche Energieagentur etwa spricht von einer Stromversorgungslücke beim Atomausstieg."

      http://oliver-luksic.blogspot.com/2008/07/keiner-diffamiert-…
      Avatar
      schrieb am 24.07.08 11:35:37
      Beitrag Nr. 207 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.379.589 von Sexus am 26.06.08 12:54:38Hi Sexus,

      seit Deiner Thread-Eröffnung gab es mittlerweise den 4 "Störfall" bei Atomkraftwerken. Stimmt Dich alleine dieser Umstand nicht nachdenklich ? Ich möchte nicht wissen, wieviel Störfälle in den Dritten Welt Ländern der Zeit vorgekommen sind, die nicht gemeldet wurden..

      Alleine dieser Umstand, dass menschliche Fehler bei so einer gefährlichen Materie so oft vorkommen und die ach so gelobte umfassende Technik / Sicherheitssysteme dies nicht verhindern können, verlangt im Hinblick auf die globalen, nichtabschätzbaren Folgen eines GAUS und des nicht handelbaren Problems der Entsorgung des Atommülls nahezu die Ächtung der Atomenergie.....
      Avatar
      schrieb am 24.07.08 22:38:12
      Beitrag Nr. 208 ()
      Helmut Schmidt für Atomkraft

      Der Altkanzler und ZEIT-Herausgeber glaubt, dass Deutschland weiterhin Kernkraftwerke braucht – und dass seine SPD dies früher oder später einsehen wird



      Auf die Frage, ob die SPD sich einen Ausstieg aus dem Atomausstieg erlauben könne, sagt Schmidt dem ZEITmagazin: „Diese Wende ist im Augenblick nicht dringend notwendig, aber irgendwann wird sie kommen.“

      Schmidt hatte sich in seiner Zeit als Bundeskanzler gegen heftige Widerstände seiner Partei für Kernkraftwerke eingesetzt. „Ich finde es erstaunlich, dass unter allen großen Industriestaaten der Welt - von den USA bis China, Japan und Russland - die Deutschen die Einzigen sind, die glauben, sie könnten ohne Kernkraft auskommen. Wir haben praktisch unseren Kohlebergbau aufgegeben, wir haben so gut wie kein Öl in unserem Boden, auch nicht vor unseren Küsten. Deshalb liegt es nahe, dass Deutschland einen Teil seiner Energie aus Kernkraft bezieht. Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe“, sagt der Ex-Kanzler.

      Zu dem Risiko der Lagerung atomarer Brennstäbe sagt Schmidt: „Die große Mehrheit aller Staaten der Welt, aller Parlamente und Regierungen der Welt ist zu dem Ergebnis gekommen, dass dieses Risiko ethisch vertretbar sei. Ich wundere mich darüber, dass allein Deutschland zu einem anderen Ergebnis kommen möchte.“

      http://www.zeit.de/online/2008/30/schmidt-atomausstieg-spd
      Avatar
      schrieb am 25.07.08 09:14:22
      Beitrag Nr. 209 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.582.750 von CaptainFutures am 24.07.08 22:38:12und was willst Du uns damit sagen ?

      Der Altbundeskanzler ist jenseits der 70 und dürfte die Risiken eines mehrere hundert Jahre strahlenden Atommüll weniger interessieren. Ferner würde es mehr Courage bedeuten, wenn er als Bundeskanzler, der für die Atomenergie war, jetzt sich gegen die Atomenergie äußern würde - so aber, kann man die Äußerung auch als Starsinn beurteilen. Nur weil andere Länder sich für die Atomenergie entschieden haben, heisst das ja noch lange nicht, dass diese Entscheidung richtig ist...
      Avatar
      schrieb am 25.07.08 17:49:53
      Beitrag Nr. 210 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.584.043 von schulzse am 25.07.08 09:14:22Der Altbundeskanzler ist jenseits der 70 und dürfte die Risiken eines mehrere hundert Jahre strahlenden Atommüll weniger interessieren.

      Also die Logik musst du mir jetzt näher erklären?
      Meinst du jetzt etwa, wer über 70 ist, fällt sowieso gleich tot um und sollte also die Klappe halten, weil der zu seinem Glück ein Strahlungsrisiko nicht mehr so lange zu tragen hat??

      Wer hat Euch Bangbüxen bloß zu solch erbarmungswürdigen Hosenscheißern gemacht. Das hat nichts mehr mit Verantwortungsgefühl zu tun, das ist schon krankhaft. Du lässt dich wahrscheinlich auch nicht röntgen, oder?
      Avatar
      schrieb am 25.07.08 18:19:04
      Beitrag Nr. 211 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.584.043 von schulzse am 25.07.08 09:14:22Und was willst Du uns nun damit sagen?

      Dass Du alle anderen Ansichten und Meinungen, die mit Deinen eigenen nicht konform gehen als "Starsinn" abkanzelst oder dass ein Atomkraftgegner aus rein ideologischen Gründen nicht die Courage aufbringen kann sich jetzt für die Atomenergie zu äußern.
      Avatar
      schrieb am 26.07.08 01:32:26
      Beitrag Nr. 212 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.588.764 von Kaperfahrer am 25.07.08 17:49:53Ich kapiere Deine unangemessene Reaktion auf schulze's Beitrag nicht. Er hat doch lediglich seine Sichtweise zu Schmidt's Meinung dargetan. Ich kann nix lesen von wegen ein über 70-jähriger solle gefälligst seine Klappe halten. Oder war es die Bitte an CF, er möge doch mal seine Intention für seinen (c&p-)Beitrag darlegen, die Dich so die Fassung hat verlieren lassen?
      Avatar
      schrieb am 26.07.08 08:24:23
      Beitrag Nr. 213 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.590.953 von new_kid_in_town am 26.07.08 01:32:26Tut mir leid wenn dir das nicht passt, aber wenn Schulzse einen Mann von dem Format wie Helmuth Schmidt der geistig noch so voll da ist und im kleinen Finger mehr drauf hat, wie er wahrscheinlich in seinem ganzen Leben zu begreifen in der Lage ist, quasi als unverantwortlichen, senilen und starrsinnigen alten Trottel hinstelllt, da kann man schon mal die Fassung verlieren. Politisch war ich noch nie in Schmidts Lager, aber mir hat an ihm immer gefallen, dass er Verstandesmensch und Pragmatiker war und ist, nie Ideologe!

      Aber Leute wie Schulzse besaufen sich emotinal an ihren vagen Zukunftsängsten, eine bestimmte Sorte Politiker dealt damit um politische Macht (ernsthaft glaubt doch keiner von denen selber, den Mist den er da verzapft) und wenn ein Mann wie Schmidt da mal ein wenig praktischen Realismus anmahnt, der gerade uns Deutschen ganz gut zu Gesicht stünde, soll er nicht mehr ernst genommen werden? Man kann sich da nur noch an den Kopf fassen.
      Avatar
      schrieb am 26.07.08 09:24:57
      Beitrag Nr. 214 ()
      Es gab und es wird immer AKW-Befürworter und -Gegner geben. Darüber zu streiten bringt nichts.

      Man sollte sich eher Gedanken um derartige Vorgänge machen:

      VERDACHT AUF VERTUSCHUNG
      Polizei durchsucht Büros in Atomanlage Tricastin

      Nach der Pannenserie in einem französischen Atomkraftwerk Tricastin wird der Betreiber verdächtigt, die Vorfälle zunächst vertuscht zu haben. Die Polizei hat das Büro des Direktors der Anlage durchsucht und zahlreiche Unterlagen sichergestellt.

      Paris - Nach dem ersten Vorfall in der südfranzösischen Atomanlage Tricastin vor zweieinhalb Wochen habe die Polizei zweimal das Büro eines Betriebsleiters durchsucht, hieß es am heutigen Freitag in Ermittlerkreisen. Die Beamten wollen demnach herausfinden, ob die Areva-Tochterfirma Socatri sich unmittelbar nach dem Vorfall vom 7. Juli an die geltenden Bestimmungen gehalten habe. Die Polizisten hätten mehrere Schriftstücke sichergestellt. Dies sei Teil der Vorermittlungen, welche die Staatsanwaltschaft von Carpentras nach dem Vorfall eingeleitet hatte.

      Areva und die Staatsanwaltschaft wollten sich nicht zu den Angaben äußern. Der staatliche Atomkonzern hatte den Betriebsleiter der Tochterfirma zehn Tage nach dem Vorfall ersetzt, nachdem Socatri in die Kritik geraten war: Das Unternehmen, das auf dem riesigen Areal von Tricastin ein Werk zur Reinigung strahlender Materialien betreibt, hatte die Behörden demnach zu spät über den Vorfall informiert. Laut Areva vergingen knapp drei Stunden, bevor die Geschäftsleitung den Vorfall bekannt machte.
      ...
      Die deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) warnte vor einer Verharmlosung der Kontamination von Kernkraftwerksmitarbeitern. "Auch wenn keine akuten Strahlungsschäden auftreten, erhöht sich mit der Aufnahme jedes radioaktiven Partikels in den Körper das Risiko, nach mehreren Jahren an Krebs zu erkranken", erklärte IPPNW-Mitarbeiter Reinhold Thiel.
      Die französische Atomaufsicht hat die Anlage zur Aufbereitung radioaktiven Materials bereits schließen lassen (mehr...). Bei einer Inspektion vor wenigen Tagen sind etwa hundert Menschen mit radioaktivem Material in Berührung gekommen (mehr...).
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,568187,00.h…

      Wenn die Erzeugung von Atomstrom und die Ereignisse oder Unfälle so harmlos sind, wie sie hingestellt werden und weder Menschen noch Natur gefährden, warum wird dann vertuscht? Warum werden nicht vorhandene Risiken klein geredet bzw. verharmlost?

      Vertuschen und Verschweigen ist keine vertrauensfördernde Maßnahme, und so lange man dies dies tut, so lange sollte man Atomstrom mit all seinen weiteren Verarbeitungen nicht nur sehr kritisch gegenüberstehen sondern sie auch ablehnen.

      Insgesamt gab es in Tricastin die letzten ein oder zwei Wochen ca. 115 leicht verstrahlte Menschen. Wie ist das möglich? Und warum wird das runter gespielt? Diese Menschen haben eine höhere Strahlung als zulässig abbekommen und da behauptet man, dass keine Gesundheitsgefährdung vorliegt. Sollte einer dieser Betroffenen die nächste Zeit ein Kind zeugen oder bekommen, und dies kommt krank oder behindert zur Welt, dann fällt das wohl unter "dummer Zufall".

      ---

      Neben diesen frühen Wirkungen kann Radioaktivität auch Spätschäden wie Krebserkrankungen als Folge von Veränderungen des Zellwachstums verursachen. Und schließlich können Strahlenbelastungen durch Beeinträchtigung der Erbinformationen Erbschäden bei späteren Generationen hervorrufen.

      Da die langfristig möglichen Schadwirkungen niedriger Strahlendosen oft erst Jahrzehnte nach der Exposition wahrnehmbar und zudem nicht eindeutig auf eine Ursache rückführbar sind, lassen sich die Auswirkungen niedriger Strahlenbelastungen nur statistisch fassen. So schätzte zum Beispiel die Internationale Strahlenschutzkommission in den siebziger Jahren, daß jede zusätzliche Belastung mit 10 mSv unter einer Millionen Menschen zu rund 20 zusätzlichen Leukämiefällen führen kann.
      http://library.fes.de/fulltext/fo-wirtschaft/00311002.htm
      Avatar
      schrieb am 28.07.08 10:18:52
      Beitrag Nr. 215 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.591.113 von Kaperfahrer am 26.07.08 08:24:23Lieber Kaperfahrer,

      Ähnlich wie DU, bin ich auch ein Fan vom Altbundeskanzler Schmidt -man sagt ja, er wäre einer der besten Kanzler gewesen, nur er wäre in der falschen Partei gewesen :-)

      Mit meiner Mail wollte ich nur zum Ausdruck bringen, dass es nichts besonders Erwähnenswertes ist, wenn man einen Politiker, egal welcher Partei oder Rang, mit etwas zitiert, was er bereits vor 30 Jahren gesagt hat..... Dein Zitat bringt nicht Neues; es würde mich daher interessieren, welche neuen Erkenntnisse ihm dazu bewogen hat, seine damalige Äußerung zu bestätigen.... Die Energieknappheit ist nichts Neues, und nur deshalb den Betzelbub, sprich Atomenergie, zu wählen um den Teufel (spich negative Folgen der konventionellen Energiegewinnung) auszutreiben ist für mich keine Lösung...

      Mein Hinweis auf das Alter vom Altbundeskanzler bezieht sich nicht auf ein unterstelltes Alzheimer. Vielmehr wollte ich zum Ausdruck bringen, dass jemand in diesem Alter vielleicht ein potentielles Strahlenrisiko für den einzelnen Menschen, der Umweltbelastung für weitere Generationen vielleicht aus der persönlichen Sicht anders beurteilt als vielleicht ein Familienvater mit 2 Kleinkindern....

      P.S.: Was wäre Deine Reaktion, wenn ich hier ein Interview vom Herrn Joschka Fischer einstellen würde die besagt, er ist gegen die Atomenergie ? Deine Antwort wäre wohl auch:
      Na und, was ist daran neu ?
      Avatar
      schrieb am 28.07.08 10:24:29
      Beitrag Nr. 216 ()
      Energieversorgung in Deutschland

      Wind wächst stärker als Atom
      Wie ist das wirklich mit der Renaissance der Atomkraft? Die Windkraft verzeichnet rasante Zuwächse, die Atomkraft ist bislang eher rückläufig. VON BERNWARD JANZING

      FREIBURG taz
      In Deutschland haben die installierten Windräder inzwischen eine höhere Nennleistung als die Atomkraftwerke: Ende Juni waren hierzulande Rotoren mit zusammen gut 23.000 Megawatt am Netz. Das teilten am Mittwoch der Bundesverband Windenergie (BWE) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit. Die 17 deutschen Atommeiler kommen zusammen auf knapp 21.500 Megawatt.

      Allerdings muss man berücksichtigen, dass die Windräder längst nicht so kontinuierlich Strom liefern, wie das ein Atomkraftwerk nun einmal in der Regel tut. Schließlich weht der Wind nicht immer. Deshalb decken die bundesweit knapp 19.900 Windräder in einem mittleren Windjahr etwa 7 Prozent des hiesigen Strombedarfs. Aus den Atomkraftwerken kommt dagegen mit rund 26 Prozent ein fast viermal so hoher Anteil.

      Allein im ersten Halbjahr 2008 wurden in Deutschland 415 Windkraftanlagen mit 800 Megawatt errichtet. Der Anteil wird steigen, nachdem in diesem Sommer die ersten Offshore-Anlagen in der Nordsee errichtet werden. Die meiste Windkraft hat derzeit Niedersachsen mit 5.800 Megawatt, gefolgt von Brandenburg mit 3.500 Megawatt. Den höchsten Anteil seines Strombedarfs deckt unterdessen Sachsen-Anhalt mit Wind: beachtliche 42 Prozent.

      Deutschland steht mit seiner Windleistung weiterhin an der Spitze weltweit. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die USA und Spanien, die Ende 2007 Windkraftanlagen mit 16.800 Megawatt und 15.150 Megawatt installiert hatten. Der Wind-Weltmeister erzielt auch im Export große Erfolge: Am weltweiten Umsatz der Branche von 22,1 Milliarden Euro hatten deutsche Hersteller und Zulieferer im vorigen Jahr einen Anteil von fast 28 Prozent. Die Exportquote der deutschen Firmen stieg von 74 Prozent 2006 auf über 83 Prozent 2007.

      Auch für das laufende Jahr sind die Perspektiven der Branche prächtig: "Für 2008 werden allein in den USA 8.000 und in China 5.000 Megawatt an neu installierter Leistung erwartet", sagt Thorsten Herdan, Geschäftsführer beim VDMA. Nach Zahlen des BWE arbeiten derzeit gut 90.000 Menschen in der deutschen Windkraft-Branche.

      Trotz einer vermeintlichen Atom-Renaissance hat die Windkraft die Atomkraft international längst deklassiert, wenn man den Zubau betrachtet. Seit Anfang 2006 wurden weltweit rund 45.000 Megawatt Windkraft neu installiert, wie aus Zahlen der European Wind Energy Association (EWEA) hervorgeht.

      Zugleich lag die Leistung der neu in Betrieb genommenen Atomkraftwerke laut internationaler Atomenergiebebehörde IAEA bei lediglich 3.347 Megawatt. Rechnet man gegen, dass seither acht Atomreaktoren mit zusammen 2.236 Megawatt abgeschaltet wurden, so stieg die AKW-Leistung weltweit binnen zweieinhalb Jahren nur um 1.100 Megawatt. Im Vergleich dazu wurde 40-mal so viel Windkraft installiert.

      http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/wind-ueberholt-…
      Avatar
      schrieb am 28.07.08 10:43:00
      Beitrag Nr. 217 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.591.191 von StellaLuna am 26.07.08 09:24:57StellaLuna,

      genau diese VERTUSCHUNG und die vielen bekannten aber insbesondere die von mir unterstellte Vielzahl von unbekannten Störfällen ist u.a. das, was mich an der Atomenergie so stört....

      Einerseits wird immer auf den hohen Sicherheitsstandard verwiesen -andererseits gibt es trotzdem so viele Störfälle. Wie passt das zusammen. Natürlich sind die Stufen, bei dem bereits ein Störfall als Störfall bezeichnet wird, sehr niedrig. Nichtsdestotrotz bedeutet dies, das die sagenhafte Technik diese Störfälle, und die Risiken die Wesen des Menschen begründet liegt, nicht verhindern kann........ Wenn man sich jetzt ferner bewusst ist, dass in osteuropäischen Ländern (wie jetzt in Bulgarien) oder Dritte Welt Länder Atomkraftwerke mit veralteter (da billiger) Sicherheitstechnologie gebaut werden und man des weiteren bei diesen Mitarbeitern generell / pauschal von einem schlechteren Ausbildungsstand ausgehen muss, wird mir Angst und bange.....

      Wie die Vielzahl der Meldungen in den letzten Wochen aus Frankreich sowie die Vielzahl der Störfälle in Schweden letzte Jahr zeigt, schaffen wir es ja nicht mal in Westeuropa die Stromerzeugung via Atomenergie in den Griff zu bekommen.....

      Der Hinweis von manchen User, wonach die Menschheit nur dadurch Fortschritte erzielt hat, weil es Risiken eingegangen ist, kann ich nicht gelten lassen, weil die globalen Folgen eines Supergaus nicht abschätzbar sind und deren Folgen weder nur eine Firma, ein Land, ein kleines abgegrenztes Gebiet oder nur eine Generation betrifft.....Mich erinnert das Thema Atomenergie an den kleinen Zauberlehrling der in Abwesenheit vom Lauberlehrer mit dem Zauberbesen spielt..........nur, wir haben keinen Zauberlehrer, der den vom Zauberlehring angerichteten Schaden wir aufhebt......

      Und warum ist auf einmal das Thema Atomenergie wieder gesellschaftsfähig ?

      - nicht, weil man die Risiken der Endlagerung behoben hätte,
      - nicht weil man die Risiken in der Atomerzeugung durch eine
      unfehlbare Technik beseitigt hätte,
      - nicht weil man auf ein unermessliches Uranvorkommen gestossen
      wäre der die Versorgung der Atomreaktoren auf eine Vielzahl von
      Jahrzenten gesichert hätte

      , nein nur deshalb,

      weil die Rohölpreise aus spekulativen Gründen in die Höhe getrieben wurden ! Worin liegt hier die Logik ?
      Avatar
      schrieb am 28.07.08 12:25:08
      Beitrag Nr. 218 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.596.529 von schulzse am 28.07.08 10:43:00Du hast in Deiner Aufzählung Spanien vergessen, da gab es in letzter Zeit ebenfalls gehäuft harmlose, die Menschen nicht gefährdende "Ereignisse".

      Bulgarien fährt ein marodes, sehr störanfälliges AKW runter, schließt es und plant den Bau eines neuen Atomkraftwerks. Über die Endlagerung der Brennstäbe habe ich keine Informationen gefunden.

      Mittlerweile ist mir der Gedanke nicht mehr so fremd, dass unsere Regierung ein großes Interesse an den gestiegenen Energiepreisen hat, denn nur so können sie argumentieren, dass Atomstrom die billigste Lösung ist. Die Rechnung ist aufgegangen, mehr und mehr Menschen befürworten dies mittlerweile, sie haben Angst, dass sie irgend wann mal im Dunklen sitzen.

      Es geht ja auch nicht um den Bau von neuen AKWs, das wäre heute nicht mehr finanzierbar in Deutschland, da zu teuer. Nicht mehr der Staat bzw. die Steuerzahler müssten heute die AKWs finanzieren sondern die privaten Betreiber. Es geht nur um die Verlängerung der Laufzeiten, denn dieser Strom kostet die Betreiber fast nichts, die Verbraucher aber viel Geld. Atomstrom wird an der Energiebörse gehandelt, und der Strompreis wäre noch viel höher, würde nicht auch Atomstrom dort gehandelt werden so die Argumentation.

      Ich misstraue der Politik, ich werde die schlechte Informationspolitik anlässlich des Tschernobyl-Gaus nie vergessen. Man hatte Angst, dass die Menschen panisch reagieren und hat sie tagelang über das Ausmaß der Katastrophe im Unklaren gelassen. Erst als aus dem Ausland Informationen durchsickerten, musste man über die Tragweite informieren, einige Tage zu spät.

      Unsere Politiker haben mehr Angst vor Panik als vor großen Katastrophen, da riskiert man Gefährdung und auch Menschenleben. Dieses Verhalten von damals und das Verharmlosen von Störfällen, Ereignissen und Verstrahlung hat aus mir fast so etwas wie einen militanten AKW-Gegner gemacht.

      Hinzu kommt, dass wir noch immer kein Endlager für Brennstäbe haben. Es gibt zwar ein Endlager, Schacht Konrad, für schwache radioaktive Abfälle aber keinen für stark radioaktive Abfälle. Wir müssen weiterhin Atomstrom produzieren weil wir nicht wissen, wohin mit dem radioaktiven Abfall. Bislang durften wir ihn ins Ausland bringen, das ist aber mittlerweile per Gesetz untersagt. Dass da ein bayerischer Politiker für eine Laufzeit von 60 Jahren plädiert, überrascht vor dem Hintergrund des nicht vorhandenen Endlagers nicht.

      In England war man noch etwas frecher, da benannte man den Reaktor Windscale nach einer Fast-Katastrophe einfach in Sellafield um, um das Negativ-Image los zu werden. Allerdings ist Sellafield mittlerweile auch ein Negativ-Begriff. Und wie man damals die Bevölkerung informiert und die Folgen verharmlost hat, kann man hier nachlesen:

      ...
      Keine Evakuierung, nur Sperrzone
      Was in diesen dramatischen Stunden tatsächlich ablief, erfuhren die Briten erst 30 Jahre später - aus Angst, der Störfall könnte die atomare Partnerschaft zwischen England und den USA gefährden. So wurde damals lediglich das Werksgebiet zur Sperrzone erklärt, und die örtlichen Medien verbreiteten das Verbot, Milch aus der Region zu verkaufen. "Die Bauern sollten ihre Kühe trotzdem melken", erinnert sich Tuohy. Denn wie hätte man "den Tieren erklären sollen, was Radioaktivität bedeutet".

      Eine Evakuierung der britischen Bevölkerung hielt die Londoner Regierung damals nicht für nötig. Nach offiziellen Schätzungen starben bis zu 40 Menschen an den unmittelbaren Folgen des Unfalls. Ehemalige Mitarbeiter wie Tom Tuohy erkrankten mehrfach an Krebs. Überhaupt traten rund um Windscale deutlich mehr Leukämiefälle auf als im Landesdurchschnitt. Heute weiß man zudem, dass mindestens doppelt so viel radioaktives Material freigesetzt wurde, als man noch vor 50 Jahren annahm. Zu dem Ergebnis kommen jüngst britische Forscher, die die Unterlagen von damals erneut überprüft haben.

      Kurz nach dem Störfall wurden die Reaktoren in Windscale versiegelt, stillgelegt und die Anlage umbenannt. Heute heißt dieser Ort Sellafield. Doch auch unter neuem Namen sorgt das Gelände für Aufsehen: Zwei Wiederaufarbeitungsanlagen gerieten wiederholt in die Schlagzeilen, weil sie den Atommüll einfach in die Irische See kippten.
      ....
      http://www.tagesschau.de/ausland/sellafield2.html

      Im Umgang mit den Risiken dieser Energieerzeugung wird sich nichts ändern, Politik und Betreiber arbeiten Hand in Hand mit dem Ziel zu verharmlosen.
      Avatar
      schrieb am 28.07.08 13:20:25
      Beitrag Nr. 219 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.597.288 von StellaLuna am 28.07.08 12:25:08Hi StellaLuna,

      ich arbeite in der Exporfinanzierung einer Bank. Ich kann Dir sagen, dass das neue, in Bulgarien geplante AKW mit veralteter, russischer Technologie errichtet werden soll. Wir habe aus Imagegründen und aus Angst vor Demonstrationen vor der Bank die Finanzierung dieses AKW, wie manch eine andere Bank auch, abgelehnt. Mir ist allerdings nicht bekannt, inwieweit sie nun eine andere Bank gefunden haben.......

      Wie bereits in eínen meiner Beiträge bereits geschrieben, kenne ich kein einzigen schweren Störfall, der von Anfang an korrekt kommuniziert wurde - und wenn ich ehrlich bin, würde ich das an deren Stelle auch nicht tun ! Ich vergleiche dieses Thema in stark abgeschwächter Form mit einem Lebensmittelskandal, bevor eine Firma öffentlich bekannt gibt, dass sie gewisse Produkte zurückruft, wird alles Mögliche unternommen, das Thema auf " kleiner Flamme" anderweitig zu lösen... Der Rufschaden ist immens.. Gerade beim Thema Atomenergie trifft man als Betreiber bei Politikern auf offene Ohren, wenn man die Wahrheit verschweigt, um Panik in der Bevölkerung zu vermeiden ..... sobald die Gefahr vorbei ist, wir eine Untersuchungskommission ins Leben gerufen, die den Vorfall untersuchen soll...Die Aufregung in der Bevölkerung ist dann nämlich nur noch gering, weil ja nichts mehr passieren kann.....
      Avatar
      schrieb am 28.07.08 14:31:34
      Beitrag Nr. 220 ()
      Verbindliches Angebot
      RWE bietet für Bulgarien-AKW
      ERSTELLT 24.06.08, 20:51h

      RWE und das belgische Unternehmen Electrabel haben ihre angekündigten verbindlichen Angebote für eine Beteiligung am geplanten Atomkraftwerk in Bulgarien eingereicht. Es sei eine Offerte für 49 Prozent an der Projektentwicklungsgesellschaft des Kraftwerks in Belene abgegeben worden, sagte ein RWE-Sprecher.

      RWE und das belgische Unternehmen Electrabel haben ihre angekündigten verbindlichen Angebote für eine Beteiligung am geplanten Atomkraftwerk in Bulgarien eingereicht. (Bild: pda)

      RWE und das belgische Unternehmen Electrabel haben ihre angekündigten verbindlichen Angebote für eine Beteiligung am geplanten Atomkraftwerk in Bulgarien eingereicht. (Bild: pda)Essen - RWE und das belgische Unternehmen Electrabel haben ihre angekündigten verbindlichen Angebote für eine Beteiligung am geplanten Atomkraftwerk in Bulgarien eingereicht. Es sei eine Offerte für 49 Prozent an der Projektentwicklungsgesellschaft des Kraftwerks in Belene abgegeben worden, sagte ein RWE-Sprecher. Die bulgarische Elektrizitätsgesellschaft NEK hält 51 Prozent der Anteile des künftigen zweiten Atomkraftwerks in Bulgarien. Das AKW soll durch das russische Unternehmen Atomstroiexport gebaut und bis 2015 fertiggestellt werden. (dpa)
      http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1213977715487.sh…

      In 2007 schrieb die taz:

      Bedenken gegen Reaktorbau in Bulgarien
      AKW soll in Erdbebengebiet

      In Bulgarien soll ein AKW in einem erdbebengefährdetem Gebiet gebaut werden. Hinter dem ausführenden Konsortium steckt der russische Erdgas-Monopolist Gazprom. VON DANIELA WEINGÄRTNER

      Die Geschichte klingt wie das Drehbuch für einen ziemlich mittelmäßigen James-Bond-Film: Im bulgarischen Belene soll ein AKW gebaut werden, obwohl das Projekt 1992 von der damaligen Regierung schon einmal gestoppt wurde. Denn das Gebiet ist erdbebengefährdet und das Unternehmen wirtschaftlich nicht rentabel. Nun feiert die Totgeburt Wiederauferstehung. Umweltverbände behaupten: Dahinter steckt der russische Erdgas-Monopolist Gazprom und die korrupte bulgarische Regierung, die enge Beziehungen zu den Führungskadern der ehemaligen Sowjetunion unterhält.

      ...
      Von der EU-Kommission wird es abhängen, ob Euratom und die Europäische Investitionsbank dafür Kredite geben. Ohne öffentliche Mittel ist das Projekt vom Tisch, denn private Banken wollen nicht einsteigen - das finanzielle Risiko ist ihnen zu hoch.

      Als Experten mit Insiderkenntnissen haben die Verbände Gueorgui Kastchiev mit nach Brüssel gebracht. Der Atomphysiker war von 1997 bis 2001 Vorsitzender der bulgarischen Atomsicherheitsbehörde und arbeitet heute im Institut für Risikoforschung der Universität Wien. Glaubt man Kastchiev, so müssen auch Kernkraftbefürworter das geplante AKW in Belene bekämpfen - nicht nur aus Sicherheitsgründen. Bulgarien mache sich damit noch abhängiger von Moskau als zuvor.

      Schon jetzt bezieht das Land sein gesamtes Erdgas und die Brennstäbe für seine AKW aus Russland. Der nun geplante Reaktor soll von einem Konsortium gebaut werden, hinter dem Gazprom steckt. Areva und Siemens wären ebenfalls mit von der Partie. ...
      Kastchiev hält sich mit politischen Aussagen zurück. Er sei Naturwissenschaftler und liefere fachliche Argumente. Den vorgesehenen Reaktortyp AES-92 hält er für wenig vertrauenerweckend. Es handelt sich um eine russische Technologie, von der bislang nur ein Modell in Tianwan in China am Netz ist. In Bulgarien selber sei alles Know-How für ein Projekt dieser Größenordnung Anfang der 90er Jahre verloren gegangen, als Ingenieure und andere technische Spezialisten in Scharen das Land verließen.
      ...
      http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/akw-soll-in-erd…
      Avatar
      schrieb am 28.07.08 17:17:02
      Beitrag Nr. 221 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.598.219 von StellaLuna am 28.07.08 14:31:34was Du schreibst, bestätigt meine negative Einschätzung. Es ist für mich auch noch fraglich, inwieweit es für dieses Projekt eine EULER-Hermesdeckung für die deutschen Exporteure gibt....
      Avatar
      schrieb am 28.07.08 17:38:05
      Beitrag Nr. 222 ()
      Login von Bogdan Asaftei | 07.07.2008 | 20:32
      Bulgarien: Neue Hürden für AKW Belene

      Sofia. Der geplante Bau des Kernkraftwerks in Belene entwickelt sich zu einem Problemfall. Nach bulgarischen Medienberichten will sich die französische Bank BNP Paribas nicht finanziell an der Errichtung des zweiten bulgarischen Kernkraftwerks beteiligen. BNP wolle ausschließlich als Berater tätig sein und nicht, wie laut Ausschreibungsunterlagen eigentlich vorgesehen, die Organisation der Finanzierungspakete übernehmen. In Sofia wird nun darüber spekuliert, dass sich die nationale Energiebehörde NEK nun an Russland wenden könnte. Moskau hatte im Vorfeld Interesse an dem Projekt angemeldet und großzügige finanzielle Unterstützung zugesagt. Bis dato hatte NEK eine Beteiligung Russlands abgelehnt.

      Die bulgarische Regierung will einen Anteil von 51 Prozent an dem Projekt behalten, die restlichen 49 Prozent wollen sich die an dem Bau beteiligten Unternehmen RWE und Electrabel teilen.

      http://www.glocalist.com/index.php?id=20&tx_ttnews%5Btt_new…
      Avatar
      schrieb am 28.07.08 17:47:22
      Beitrag Nr. 223 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.600.058 von StellaLuna am 28.07.08 17:38:05ich kann Dir aus der Praxis her sagen, dass die BNP nicht gerade den Ruf hat, solche Projekte groß von moralischen Aspekten zu prüfen.... wenn eine BNP jedoch eine solche Finanzierung ablehnt, kann man aus meiner Sicht viel hinsichtlich des (sehr niedrigen) Sicherheitstandards bei diesem AKW ableiten....

      In diesem Zusammenhang noch ein Hinweis: Das der bulgarische Betreiber bzw. der bulgarische Staat hier weniger Sicherheitsan-sprüche an den Tag legt kann man ja vielleicht irgendwo verstehen -vorallem vor dem Hintergrund der von Dir dargestellten Abhängig-keiten gegenüber Russland, das jedoch die RWE als zukünftiger Anteilseigner ähnlich niedrige Ansprüche ab das Sicherheitenniveau an den Tag legt, stimmt mich ebenfalls bedenklich - da werden anscheinend für eine höhere Rendite jegliche Forderungen an Sicherheit über Bord geworfen....die man vermutlich auch als Minderheitsgesellschafter durchsetzen könnte......
      Avatar
      schrieb am 30.07.08 20:58:52
      Beitrag Nr. 224 ()
      Bei Wahlsieg setzt Merkel auf Renaissance der Atomkraft

      http://derstandard.at/?id=3414326
      Avatar
      schrieb am 30.07.08 21:01:25
      Beitrag Nr. 225 ()
      Polen will auf Atomkraft setzen

      Mit Kohleverbrennung Umweltziele unerreichbar

      Der Konjunkturmotor in Polen brummt. Rund sechs Prozent Wirtschaftswachstum werden auch in diesem Jahr erwartet. Mit dieser Entwicklung steigt auch der Energieverbrauch im Land drastisch an – Energie, die bis jetzt zu über 90 Prozent aus dem Verbrennen von Braun- und Steinkohle gewonnen wird. Das soll sich spätestens im Jahr 2020 ändern, heißt es nun in einem Strategiepapier der Regierung in Warschau. In spätestens zwölf Jahren soll in Polen nämlich das erste Atomkraftwerk des Landes ans Netz gehen.

      Das alles ist allerdings noch Zukunftmusik, denn die meisten Fragen sind noch ungeklärt, auch wo der Meiler stehen soll. Immer wieder fällt allerdings ein Name, der vor allem in Deutschland einiges Unbehagen auslöst: Gryfino (Greifenhagen) an der Grenze zu Brandenburg. Dort, heißt es, gebe es bereits die nötige Infrastruktur, um ein solches Kraftwerk zu betreiben. Doch auch im nordpolnischen Zarnowiew kommt als möglicher Standort infrage. Dort war bereits in den 80er Jahren ein Kraftwerk geplant, doch das Vorhaben scheiterte an Protesten von Umweltschützen. Die kündigen bereits an, auch dieses Mal Front gegen einen Meiler machen zu wollen. „Uns ist im Moment nichts vom Bau eines Atomkraftwerkes in Polen bekannt“, erklärt Jacek Winiarski, Sprecher von Greenpeace Polen. Aber man werde zum gegebenen Zeitpunkt alles in Bewegung setzen, damit es nicht zum Einstieg in die Atomkraft komme.

      Allerdings stehen die Umweltschützer auf nicht allzu gutem Posten. Wie eine Umfrage der polnischen Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“ in diesen Tagen ergab, sprechen sich 48 Prozent der Polen für die Atomkraft aus, 46 Prozent sind dagegen. Rund einem Drittel der Menschen würde es sogar nichts ausmachen, neben einem Akw zu wohnen.

      Ein Argument für den Einstieg in die Atomkraft ist allerdings nicht nur der steigende Energiehunger der Wirtschaft. Seit Russland immer wieder am Gashahn dreht, will sich Polen unabhänger von der ehemaligen Besatzungsmacht machen. Auf der anderen Seite drängt auch die EU das Land. Mit dem Beitritt hat sich Polen den Klimaschutzzielen des Kyoto-Protokolls verpflichtet. Mit Kohle als hauptsächlichem Energielieferanten aber ist eine Verminderung der CO2-Emissionen unmöglich. Auch der Ausbau von Biomasse oder Windenergie könne Polen nicht aus dieser Zwickmühle retten, schreibt die „Gazeta Wyborcza“.

      Im Herbst wird das Kabinett das noch konturlose Grundsatzpapier zum Einstieg in die Kernenergie präzisieren. Ein einflussreicher Handlungsreisender in Sachen Atomkraftwerke hat allerdings bereits im Juni bei der polnischen Regierung vorgesprochen. Der französische Präsident Nikolas Sarkozy erklärte bei seinem Staatsbesuch, dass Paris den Bau eines Kernkraftwerkes natürlich mit Rat und Tat unterstützen werde. Knut Krohn

      http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Atomkraft-P…
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      schrieb am 30.07.08 21:03:11
      Beitrag Nr. 226 ()
      „Das letzte grüne Tabu ist die Atomkraft“

      Der frühere Abgeordnete der Grünen, Hubert Kleinert, fordert von der Ökopartei ein Umdenken - ausgerechnet in Sachen Atomkraft.

      Man muss kein Provokateur sein, um Grünen-Politiker in der Atomdebatte dieser Tage zum Schäumen zu bringen. Es genügt schon, wenn man der Ökopartei angehört oder für sie einmal wichtige Funktionen ausgefüllt hat und nun das eherne Nein seiner Parteifreunde zu längeren Laufzeiten von Atomkraftwerken vorsichtig infrage stellt. Wütende Attacken folgen zuverlässig.

      So geht es nun dem Marburger Politikwissenschaftler Hubert Kleinert, der für die Grünen im Bundestag saß und als realpolitischer Vordenker Joschka Fischer beriet. „Mit Entsetzen“ reagierte die Grüne Jugend auf ein „Spiegel“-Interview des 54-Jährigen, in dem er die Atomkraft „das letzte verbliebene Tabu“ der Grünen nennt und dazu aufruft, „zu einer verantwortungsethischen und rationalen Bewertung“ bestehender Atomkraftwerke zu kommen. „Massiv geschadet“ habe Kleinert den Grünen, schimpft der Parteinachwuchs. Auch Fraktionschefin Renate Künast teilte kräftig aus und nannte Kleinert „naiv“. Das Interview zeige, dass auch ein Professor grüner Herkunft Dinge behaupte, „ohne Sachkenntnis zu haben“.

      Dabei macht Kleinert in dem Interview aus seiner kritischen Haltung zur Kernkraft keinen Hehl, spricht ihr das Prädikat Zukunftstechnologie ab und verweist auf das ungelöste Endlagerproblem. Doch allein die Anregung zur Debatte („Eine Verlängerung der Laufzeiten für moderne Atomkraftwerke scheint mir bei rationaler Risikoabwägung durchaus diskutabel“) gilt schon als Verrat. Das Nein zur Atomkraft ist bei den Grünen ein Glaubenssatz, für den Argumente höchstens nachgereicht werden. Rund ein Jahr vor der Bundestagswahl erlaubt sich kein aktiver Bundespolitiker, dieses Parteidogma infrage zu stellen.

      Kleinert freilich hat Erfahrung im Schleifen von Parteidogmen: In den frühen 90er Jahren half er mit, die weltfremde Einstellung der Grünen zur Wirtschaft und ihre Ohne-uns-Haltung in der Außenpolitik zu überwinden. Nach zwei Jahren als Landeschef der hessischen Grünen trat er 2002 zurück: Seine realpolitischen Zumutungen überforderten auch die realsten der Realpolitiker. Seither kann der politische Analytiker seine Meinung noch freier äußern. So hält er die Verteufelung von Ministerpräsident Roland Koch (CDU) durch seine Partei für unpolitisch. Und kein Verständnis bringt er dafür auf, dass sich die hessischen Grünen dem Kamikaze-Kurs von SPD-Landeschefin Andrea Ypsilanti verschreiben.Hans Monath

      http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/Atomkraft-Ener…
      Avatar
      schrieb am 31.07.08 09:08:21
      Beitrag Nr. 227 ()



      Eins von zehntausenden!
      Avatar
      schrieb am 31.07.08 09:13:42
      Beitrag Nr. 228 ()
      Aber was interessieren russische Kinder schon einen echten "deutschen Patrioten"? Nicht wahr, Capt`nDummheit?
      Avatar
      schrieb am 31.07.08 09:32:30
      Beitrag Nr. 229 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.618.335 von CaptainFutures am 30.07.08 21:03:11Iran setzt auch auf Atomkraft!

      Atomanlage Tricastin hält sich in den Schlagzeilen

      Die Atomanlage Tricatsin kommt nicht aus den Schlagzeilen. Zum dritten Mal in diesem Monat hat sich am Dienstag eine Panne ereignet. Nach einem Alarm, der auf Radioaktivität in der Luft hinweist, wurden 127 Arbeiter in Sicherheit gebracht, die mit Wartungsarbeiten am Reaktor 4 beschäftigt waren.

      Bei zwei der Beschäftigten wurden "extrem schwache" Spuren von Radioaktivität gefunden. Sie würden allerdings von dem Vorfall am 23. Juli stammen. Nach einem Mitarbeiter der Autorité de sûreté nucléaire (ASN) gab es dieses Mal keine Kontamination, ein Sprecher des Energiekonzerns sagte, es habe sich um einen Fehlalarm gehandelt.

      Florian Rötzer30.07.2008
      http://www.heise.de/tp/blogs/2/113537
      Avatar
      schrieb am 01.08.08 10:49:44
      Beitrag Nr. 230 ()
      Vor der Landtagswahl
      Störfall im Atom-Wahlkampf

      Dass die CSU gegen den Atomausstieg ist, ist bekannt - doch die Energiepolitik der Christsozialen bleibt undurchschaubar. Von Kassian Stroh

      "Heimat-Gespräch2 nennt die Bild am Sonntag (BamS) ihre derzeitige Serie von Interviews mit den Parteivorsitzenden. Diese Woche war CSU-Chef Erwin Huber dran. Für die BamS ließ er sich nicht nur in der Pfarrkirche seines Heimatorts Reisbach in Niederbayern ablichten. Er fuhr auch gut 20 Kilometer weiter und stellte sich in ein Kornfeld vor die beiden Atomkraftwerke in Ohu bei Landshut.

      Im Interview selbst ließ eine Passage aufhorchen: Die AKW-Laufzeiten müssten verlängert werden, forderte Huber, im Gegenzug sollten sich die Stromkonzerne verpflichten, die daraus resultierenden Mehrgewinne "im Wesentlichen zur Dämpfung der Strompreisexplosion einzusetzen". Je nach Lesart widerspricht oder erweitert der CSU-Chef damit die Beschlusslage seiner Partei.
      ...
      So findet es sich auch im CSU-Wahlprogramm. Darin ist von einem "maßgeblichen Teil der Gewinne" die Rede, die in erneuerbare Energien gesteckt werden müssten - beschlossen nur eine Woche vor Hubers Interview. Von einer Verpflichtung der Industrie, auch die Strompreise niedrig zu halten, ist nicht die Rede.
      ...
      Es geht um viel Geld:
      Sind die immens hohen Anfangsinvestitionskosten erst einmal abgeschrieben, wird Atomstrom im Vergleich zu anderen Energieträgern sehr billig. Jedes Jahr mehr an Laufzeiten würde der Industrie, so haben die Grünen errechnet, zusätzliche Gewinne von zehn Milliarden Euro einbringen. Sie müssten nach Huber also "maßgeblich" in erneuerbare Energien und "im Wesentlichen" in niedrigere Preise gesteckt werden - gleichzeitig.

      Da er den Verdacht hege, dass die Industrie die Erlöse einfach einstreiche, ist der atomkritische CSU-Umweltpolitiker Josef Göppel gegen eine generelle Laufzeitverlängerung - auch weil dies die Anstrengungen, Strom effizienter zu nutzen und regenerativ zu erzeugen, verschleppen würde.

      Hubers Atomkraft-Werbetour will er nicht kommentieren; andere CSU-Vertreter äußern jedoch Zweifel. Dass Huber in der BamS Laufzeiten von 60 Jahren als "technisch machbar" bezeichnete, halten manche für albern. Andere sorgen sich, dass nur ein kleiner AKW-Störfall in den kommenden Wochen zum Wahlkampf-GAU für die CSU werden könnte.

      http://www.sueddeutsche.de/bayern/460/304436/text/

      Warum hat man Angst vor einem AKW-Störfall? Radioaktiv belastetes Grundwasser ist nicht gesundheitsschädlich, Austritt von Radioaktivtät bei AKWs ist nicht gesundheitsschädlich, und sollten Mitarbeiter verstrahlt werden, so ist auch das nicht gesundheitsschädlich. Warum diese Angst bei dieser sehr umweltfreundlichen, ökologisch sinnvollen Energiegewinnung?

      Es wird kein AKW-Störfall passieren, und sollte doch, wird man uns erst nach der bayerischen Landtagswahl informieren, um das Wahlverhalten nicht zu beeinflussen :D
      Avatar
      schrieb am 04.08.08 17:35:28
      Beitrag Nr. 231 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.620.384 von niemwolf am 31.07.08 09:13:42Immer noch kein einziges Argument gegen Atomkraft!

      Wen, außer Deinen bekannten Gesinnungsgenossen, willst Du mit dem Schwachsinn eigentlich hier noch beeindrucken niemhirn?
      Avatar
      schrieb am 04.08.08 17:35:45
      Beitrag Nr. 232 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.620.582 von StellaLuna am 31.07.08 09:32:30Iran setzt auch auf Atomkraft!

      Der war gut! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.08.08 17:37:34
      Beitrag Nr. 233 ()
      Atomkraft bleibt: Deutsche Versorger setzen auf Erzeugung im Ausland

      Dortmund (dpa) - Die Atomgegner unter den Aktionären der großen deutschen Energieversorger werden bei Hauptversammlungen wohl noch lange gegen die Kernkraft wettern können. Denn selbst wenn der vereinbarte Atomausstieg in Deutschland umgesetzt werden sollte, sprechen hiesige Stromriesen wie E.ON von "nuklearer Renaissance". Der Grund: Deutschlands größter Energiekonzern und Atomstromproduzent E.ON hat sich längst neue Kernkraftwerks-Kapazitäten im Ausland gesichert.

      Vor allem in Skandinavien ist E.ON aktiv. In Schweden betreibt das Unternehmen mehrheitlich die Reaktoren des Kernkraftwerks Oskarshamn. An den beiden anderen Kraftwerksstandorten des Landes, Forsmark und Ringhals, ist E.ON Minderheitsgesellschafter. Auch in Finnland will E.ON Atomstrom produzieren. Als Konsortialpartner verfolgt E.ON ein Projekt, bei dem ab 2016 ein neuer Atomreaktor gebaut werden soll.

      Interessiert sei man auch am Bau neuer Kernkraftwerke in Großbritannien und Osteuropa, sagte E.ON-Chef Wulf Bernotat im Mai vor Analysten. Mit geeigneten Partnern sei man auch an Projekten in Frankreich interessiert, erweiterte Bernotat dann jüngst den Kreis der in den Blick gefassten Länder. Ein Auge geworfen haben die Düsseldorfer auch auf Italien: E.ON Italia-Chef Klaus Schäfer sagte in der Tageszeitung "Corriere della Sera", dass E.ON bereit sei, als erfahrener Kernkraftwerksbetreiber die Entwicklung der Kernkraft in Italien zu unterstützen. Italiens neue Regierung hatte im Mai angekündigt, dass Land wolle die Atomkraft wieder zivil nutzen.

      Es reiche nicht, den bestehenden Kraftwerkspark länger laufen zu lassen, sagte der E.ON-Vorstandsvorsitzende, ohne sich dabei auf ein bestimmtes Land zu beziehen. Neue Kernkraftwerke würden benötigt. "Viele Länder in Osteuropa sehen Kernkraft als eine Schlüsselkomponente eines ausgewogenen Erzeugungsmix", so Bernotat. Auch in Großbritannien unterstütze die Regierung den Neubau von Atomkraftwerken, um Atomkapazitäten zu ersetzen, die bis 2020 den Betrieb einstellen.

      Auch Partner für den Bau hat Bernotat schon an der Hand. Ende April unterzeichneten E.ON und die Kraftwerksbauer Areva und Siemens eine Absichtserklärung, beim Bau von Kernkraftwerken in Großbritannien zusammenzuarbeiten. Sogar der Reaktortyp, ein 1600 Megawatt-Druckwasserreaktor von Areva, wurde dabei schon genannt.

      Auch der Versorger RWE, der außer fünf Reaktoren in Deutschland noch keine Kernkraftwerke im Ausland betreibt oder an ihnen beteiligt ist, hält die Augen offen. In Rumänien will sich RWE an einem Projekt zum Bau von zwei Reaktoren beteiligen. Sie sollen 2014/15 fertig sein. Ende Juni gab der Konzern außerdem ein verbindliches Angebot für eine 49-Prozent-Beteiligung an einem in Bulgarien geplanten Atomkraftwerk ab. Das Kraftwerk soll ebenfalls 2015 ans Netz gehen. Bemüht hatte sich RWE laut Medienberichten auch um den britischen Stromversorger British Energy, der auf der Insel acht Atomkraftwerke betreibt. Bislang kam RWE jedoch nicht zum Zuge.

      Kernkraft spielt auch für die großen Energieunternehmen Vattenfall Europe und Energie Baden-Württemberg (EnBW) eine bedeutende Rolle. EnBW betreibt in Deutschland vier Kraftwerksblöcke. Atompläne im Ausland hat EnBW aber nicht: "Es gibt keine konkreten Pläne oder Überlegungen für einen Bau oder eine Beteiligung an Projekten im Ausland", sagt ein EnBW-Sprecher. Das Unternehmen ist zu 45 Prozent im Besitz des französischen Staatskonzerns EDF, des weltgrößten Anbieters von Atomstrom. EDF betreibt in Frankreich 58 Atomreaktoren.

      Auch der schwedische Konzern Vattenfall setzt weiter auf Kernkraft. In Schweden sollen die Erzeugungskapazitäten in Forsmark und Ringhals erhöht werden. In London eröffnete das Unternehmen ein Büro, um die Entwicklung auf dem britischen Markt zu verfolgen. "Kernenergie leistet durch CO2-Vermeidung einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und ist eine vergleichsweise kostengünstige Stromproduktion", sagte der Chef des Energiekonzerns, Lars G. Josefsson, Anfang Juli. In Deutschland betreibt Vattenfall die Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel und ist an Brokdorf beteiligt.

      Auch weltweit zeichnet sich derzeit alles andere als ein Atomausstieg ab. Nach Angaben der Atomwirtschaft waren im Juni in 31 Ländern 439 Kernkraftwerke in Betrieb. 33 Kernkraftwerke waren im Bau. Rund 40 Neubauten befinden sich außerdem in der konkreten Projektierungs- und Planungsphase, teils sind die Aufträge schon vergeben. Weitere etwa 100 neue Kernkraftwerke sind im Gespräch.

      http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=25068&g=po…
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 12:19:27
      Beitrag Nr. 234 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.644.623 von CaptainFutures am 04.08.08 17:35:28Lieber "Strahleman"Captain,

      seit dem dieser Thread eröffnet wurde, d.h. am 26.06.2008, somit seit gut 2 Monaten, haben sich "Störmeldungen" in mehreren Ländern, von Deutschland über Frankreich bis zu Iran gehäuft ereignet... (wahrscheinlich gab es weltweit die 3fache Menge an Störmeldungen Ferner gibt es regelmässig Meldungen nach ca. 1 - bis 2 Wochen nach solchen Störfällen, wie z.B. jetzt in Deutschland und Frankreich, das die Betreiber die vorgenannten Störfälle entweder zu spät gemeldet, verschwiegen oder verharmlost haben....

      Macht Dir dies keine Sorgen ? Ich glaube den Betreibern kein einziges Wort !!!! Wenn einmal solch ein Atomkraftwerk gebaut ist, möchten die Betreiber die relativ niedrigen Hertellungskosten pro Kilowattstunde nutzen um den maximalen Profit zu erwirtschaften - daher werden die einen Teufel tun, und die Öffentlichkeit bei Störungen - egal welcher Art - wahrheitsgemäß auf dem Laufenden halten....

      Von daher kann man eigentlich m.E. nur gegen die Atomkraft sein......
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 12:33:20
      Beitrag Nr. 235 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.658.966 von schulzse am 06.08.08 12:19:27Eigentlich müßte dir doch bekannt sein, daß es in einem derart durchregulierten Staat wie Deutschland alle möglichen Aufsichtsbehörden genau darüber wachen.

      Warum wohl ist aus jedem kleinen Mäusefurz gleich ein riesiges Theater gemacht worden? Es gibt Gruppen, die ein erhebliches nicht nur politisch-ideologisches, sondern auch zunehmend ökonomisches Interesse daran haben, die Kernenergie zu verteufeln. Das sollte immer bedacht werden. Die Frage der Atomenergienutzung läßt sich zudem nicht national lösen, sondern ist auf globaler Ebene zu diskutieren. Es bringt nämlich nicht das geringste, auf deutschem Boden Werke abzubauen, damit wichtige Investitionen zu verhindern, die Weiterentwicklung der Sicherheitstechnologie zu verpennen, Arbeitsplätze zu vernichten und sich nicht zuletzt von ausländischen Betreibern abhängig zu machen.

      Ein Austieg macht nur dann Sinn, wenn er aufgrund einer adäquaten Alternative geleitet ist und nicht von ideologischen Irrtümern. Aber leider genau das passiert momentan in Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 13:26:28
      Beitrag Nr. 236 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.659.095 von Sexus am 06.08.08 12:33:20Das du es bei solchen Bildern












      noch wagst, von "ideologischen Irrtümern" zu sprechen, zeigt nur, wie menschenverachtend du doch bist.
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 13:27:44
      Beitrag Nr. 237 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.644.647 von CaptainFutures am 04.08.08 17:37:34Auch in Großbritannien unterstütze die Regierung den Neubau von Atomkraftwerken, um Atomkapazitäten zu ersetzen, die bis 2020 den Betrieb einstellen. - das dürfte sobald nichts werden, denn die mit Frankreich geplante Kooperation findet nicht statt, EDF ist abgesprungen.

      ENERGIEKONZERNE
      Frankreichs EDF bringt britische Atompläne in Gefahr
      Der französische Energieriese EDF verzichtet überraschend auf einen Einstieg beim britischen Atomkonzern British Energy. Die Franzosen sehen nicht genügend Wachstumschancen in Großbritannien. Jetzt stehen die ambitionierten britischen Atompläne in Frage.
      ...
      British Energy gehört zu 35,2 Prozent dem britischen Staat, die Regierung in London will diesen Anteil allerdings verkaufen.
      ...
      Der Energiekonzern deckt knapp 20 Prozent des Strombedarfs in Großbritannien und betreibt acht Atomkraftwerke auf der Insel. Berichten zufolge hatten zwischenzeitlich auch die deutschen Konzerne RWE und E.on sowie Iberdrola aus Spanien Interesse an British Energy angemeldet.

      Die Londoner "Times" sieht in den EDF-Rückzug einen Rückschlag für die Nuklearpläne der britischen Regierung. Diese will die alternden Reaktoren des Unternehmens durch neue ersetzen. Ob London an diesem Kurs auch ohne Verkauf des staatlichen Anteils festhält, ist unklar.
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,569452,00.html
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 13:34:46
      Beitrag Nr. 238 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.659.624 von niemwolf am 06.08.08 13:26:28Ich verstehe ja, daß Du nun versuchst, auf die emotionale Ebene abzugleiten.

      Aber wo sind die Beweise, daß es sich dabei um strahlenbedingte Auswirkungen handelt?
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 13:38:27
      Beitrag Nr. 239 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.659.624 von niemwolf am 06.08.08 13:26:28mit diesen Fotos erschreckst Du hier niemanden, denn erstens könnten sie gefaked sein und zweitens hat es niemals einen GAU gegeben, der Menschen in Gefahr brachte, mit Ausnahme der Feuerwehrleute, die unmittelbar nach ihrem Einsatz verstorben sind, aber nur weil es am Einsatzort sehr heiß war.

      War es in diesem oder einem anderen srd wo glaubhaft gemacht wurde, dass Tschernobyl nur 20 Todesopfer gefordert hat, und das waren die Feuerwehrleute.
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 13:41:35
      Beitrag Nr. 240 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.659.624 von niemwolf am 06.08.08 13:26:28Aber wo sind die Beweise, daß es sich dabei um strahlenbedingte Auswirkungen handelt? - war zu erwarten!
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 14:21:17
      Beitrag Nr. 241 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.659.710 von Sexus am 06.08.08 13:34:46Meines Erachtens hat dies nichts mit "abgleiten auf die emotionale Ebene" zu tun !

      Wenn wir uns nicht darüber einig sein können, dass alleine die Zunahme an Schilddrüsenerkrankungen in Weissrussland sowie alleine die Zunahme an Fehlgeburten sowie an genetischen Defekten in Weissrussland seit der Tschernobyl-Katastrophe nicht ausreichend ist um diese gesundheitlichen Schäden nicht direkt dem Atomkraftwerkunfall anlasten zu können, erübrigt sich m.e. jede weitere Diskussion.....

      Ferner macht es bei diesem abstrakten Thema "Atomkraftwerk ja oder nein" sehr wohl Sinn, gerade die tatsächlichen Auswirkungen eines solchen atomaren Super-Gau´s aufzuzeigen - und da hilft es mir als Betroffenen sehr wenig, wenn nach so einem Super-Gau irgendein Betreiber, wenn überhaupt, "formal" die Verantwortung übernimmt - er muss ja dann mein geschädigtes Neugeborenes nicht aufziehen !
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 14:26:43
      Beitrag Nr. 242 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.660.085 von schulzse am 06.08.08 14:21:17Ich spiel jetzt mal des Teufels Advokat:

      er muss ja dann mein geschädigtes Neugeborenes nicht aufziehen ! - man kann abtreiben lassen!

      Wenn wir uns nicht darüber einig sein können, dass alleine die Zunahme an Schilddrüsenerkrankungen in Weissrussland sowie alleine die Zunahme an Fehlgeburten sowie an genetischen Defekten in Weissrussland seit der Tschernobyl-Katastrophe nicht ausreichend ist um diese gesundheitlichen Schäden nicht direkt dem Atomkraftwerkunfall anlasten zu können, - das kann niemand beweisen. Im übrigen könnte das, was Du als Folgen bezeichnest auch mit dem natürlichen Uran im Grundwasser zusammenhängen oder aber mit ungünstigen Lebensbedingungen oder aber mit einer genetischen Vorbelastung, von der man nichts wusste.
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 14:44:21
      Beitrag Nr. 243 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.660.122 von StellaLuna am 06.08.08 14:26:43StellaLuna,

      bist Du eigentlich so verbohrt oder tust Du nur so ?

      Wir reden hier nicht um eine Steigerung von 1 betroffenen Baby auf 2 Babies, wir reden hier von einer anderen Grössenordnung !!!!

      Ferner reden von den typischen gesundheitlichen Erkrankungen / Auswirkungen die im Zusammenhang mit einer Verstrahlung stehen !!!

      ....und um Deine Worte zu wählen, kommt es zufälligerweise gerade dann zu diesen vermehrten Krankheitsbildern innerhalb von sagen wir einmal 4 Jahren nach einem Atomunfall, obwohl es seit Erfassung dieser Messdaten nie zu solchen Ausschlägen gekommen ist, ferner wird zufälligerweise in diesen 4 Jahren das Grundwasser durch zufälligerweise vermehrt "ausgespülten" Urans belastet oder es tritt auf einmal ein auf wunderbarerweise "flächenmässig" und damit zufällig in der Nähe eines Atomreaktorunfalls auftretender lokal abgrenzbarer Gen-Defekt auf......das ist doch wirklich bullshit !
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 14:46:49
      Beitrag Nr. 244 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.660.268 von schulzse am 06.08.08 14:44:21Ich sagte doch, dass ich des "Teufels Advokaten" spiele.
      Ich verwende Argumente der AKW-Befürworter, bin aber AKW-Gegner.
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 14:53:30
      Beitrag Nr. 245 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.660.293 von StellaLuna am 06.08.08 14:46:49da ist mir doch was entgangen .......:D
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 14:56:34
      Beitrag Nr. 246 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.660.350 von schulzse am 06.08.08 14:53:30macht nix :)
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 15:42:00
      Beitrag Nr. 247 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.659.763 von StellaLuna am 06.08.08 13:41:35Bist du Ossi aus dem Tal dr Ahnunglosen, arbeitest du für KWU oder bist du nur doof?

      Wahrscheinlich bist du ein schlecht programmierter Pseudouser von der Atom Lobby:eek:
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 15:45:06
      Beitrag Nr. 248 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.660.871 von kaktus7 am 06.08.08 15:42:00jetzt schlüpf ich mal unter die Tarnkappe der AKW-Befürworter und schon krieg ich Prügel :laugh:

      Stachliger Geselle, lies weiter unten nach, und dann falle auf die Knie vor mir ;)
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 18:56:00
      Beitrag Nr. 249 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.658.966 von schulzse am 06.08.08 12:19:27Lies nochmal #203:

      Es gibt nun mal eine international verbindliche Liste, wie Ereignisse
      in Nuklearanlagen zu bewerten sind. Demnach gab es in spanischen
      Kernkraftwerken seit zehn Jahren einen einzigen Störfall, keinen
      einzigen Unfall, schweren Unfall oder gar Super-GAU. Herr Streck
      dreht also mit seinen zusammenphantasierten Behauptungen völlig frei,
      irgend einen Bezug zur Realität gibt es nicht mehr. Normalerweise ein
      Fall für die Psychiatrie, aber bei TP findet sich immer ein dankbarer
      Abnehmer für solchen Schrott.

      Wenn "schwerste Unfälle" bei denen "größere Mengen radioaktives
      Material freigesetzt wurde[n]" noch nicht einmal bei Greenpeace mit
      empfindlichsten Meßgeräten Alarm auslösen, dann ist ja offensichtlich
      doch nichts bedeutendes passiert.


      Und solange jeder durchgebrannte Transformator zum Super-GAU hochstilisiert wird kann man populistischen Organisationen wie Greenpeace oder den teilweise militanten Anti-AKW Aktivisten nur mit äußerster Vorsicht und Skepsis begegnen. Erstmal gilt das alles falsch ist was sie behaupten solange das Gegenteil eindeutig, stichhaltig und allgemein anerkannt von Fachmännern und Experten in der Atombranche bestätigt worden ist.
      Solange bleibt das alles purer Unsinn und Dummgelaber der Ökolobby.
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 18:58:17
      Beitrag Nr. 250 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.659.624 von niemwolf am 06.08.08 13:26:28Dass Du Dich überhaupt noch traust diese Bilder hier einzustellen die absolut nichts mit dem Thema zu tun haben und einzig und allein der Hetze gegen Andersdenkende dienen zeigt was für ein ideologisch verbohrter, arroganter, überheblicher, sektiererischer und hochnäsiger Ideologe bist!
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 19:01:45
      Beitrag Nr. 251 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.659.633 von StellaLuna am 06.08.08 13:27:44Noch ist gar nichts klar. Fakt ist jedoch: Weltweit findet die Atomrenaissance statt. Punkt.
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 19:05:59
      Beitrag Nr. 252 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.659.710 von Sexus am 06.08.08 13:34:46Ich verstehe ja, daß Du nun versuchst, auf die emotionale Ebene abzugleiten.

      Weil er so besser hetzen und auf Argumente komplett verzichten kann.

      Die gleiche Laier wie beim Thema Irak, Gitmo, Grüne Gentechnik, Afghanistan, Terrorabwehr, Islamismus, Israel, USA, etc. pp. also.
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 19:13:26
      Beitrag Nr. 253 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.663.087 von CaptainFutures am 06.08.08 19:01:45die Atomrenaissance findet weltweit statt, korrekt! Bislang aber nur auf dem Papier bzw. in der Presse :D

      In einem skandinavischen Land haben Investoren sich aus einer AKW-Planung zurück gezogen, da mit großem Widerstand der Bevölkerung gerechnet wurde und die Investition dadurch zu teuer wurde.

      Die britischen Atompläne sind vorerst auch auf Eis gelegt. Warten wir mal ab, ob sich ein neuer Investor findet.

      In Schweden musste man letztes Jahr 4 von 10 AKWs vorübergehend wegen massiver Sicherheitsmängel runterfahren. Ein AKW durfte dann aus Sicherheitsgründen von seinen drei Reaktoren nur einen wieder hochfahren.

      Mir ist übrigens aufgefallen, dass man in letzter Zeit nur ganz kurz von kleinen "Ereignissen" berichtet, die sich anschließend als Reinigungsmaßnahme entpuppen :D
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 20:57:27
      !
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      Avatar
      schrieb am 06.08.08 21:36:42
      Beitrag Nr. 255 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.664.106 von niemwolf am 06.08.08 20:57:2790000 dürften realistischer sein.

      Das ist propagandistischer Quatsch so wie er von dubiosen Organisationen wie Greenpeace vertreten wird und entbehrt jeder nachweisbaren und belegbaren Grundlage.

      Viel wichtiger ist immer wieder darauf hinzuweisen, daß Tschernobyl kein versehentlicher Unfall gewesen ist der auf die angeblichen Unsicherheiten von AKWs zurückzuführen ist sondern bewusst und mit Absicht herbeigeführt wurde und unter normalen Bedingungen niemals so hätte stattfinden können.
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 21:45:11
      Beitrag Nr. 256 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.664.485 von CaptainFutures am 06.08.08 21:36:42Viel wichtiger ist immer wieder darauf hinzuweisen, daß Tschernobyl kein versehentlicher Unfall gewesen ist der auf die angeblichen Unsicherheiten von AKWs zurückzuführen ist sondern bewusst und mit Absicht herbeigeführt wurde und unter normalen Bedingungen niemals so hätte stattfinden können. - wer hat Dich denn konditioniert :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 21:53:49
      Beitrag Nr. 257 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.664.543 von StellaLuna am 06.08.08 21:45:11Natürlich, wenn ich alle Sicherheitssysteme im AKW abschalte und bewusst eine Kernschmelze und Explosion im Kernreaktor herbeiführe, DANN ist Kernkraft in der Tat höchst gefährlich.
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 22:18:11
      Beitrag Nr. 258 ()
      So, der Vollständigkeit halber kommt jetzt der größte jemals produzierte Mythos von der bösen Atomkraft:

      Die Veröffentlichung des Tschernobyl-Berichts

      Zur Verlogenheit der Medienhetze gegen die Kernenergie

      Politische Tatsachen:

      Die Berichterstattung über den Bericht der Sowjetunion über die Tschernobyl-Ursachen war ein Skandal!

      Die Wiederinbetriebnahme der immerhin in enger Nachbarschaft stehenden Reaktoren von Tschernobyl blieb ohne jeden Protest der Anti-Kernenergie-Bewegung, die man besser als eine Demontagebewegung bezeichnen sollte!

      Der Bericht sagt aus: Sämtliche Sicherheitssysteme des Tschernobylreaktors wurden vorsätzlich lahmgelegt!

      Es wurden Experimente an dem Reaktor durchgeführt!

      Erst dadurch entstand die Voraussetzung für die Katastrophe !!!

      Der Unfall hatte eine monatelange Medienkampagne zur Folge - kein Thema nahm annähernd so viel Raum ein -Sondersendungen und Sonderberichte in jeder Menge von Mai bis August 86 !

      Und jetzt, nachdem die skandalösen Umstände des Unfalls bekannt wurden: KEINE REAKTION !!!!!


      Vor einigen Wochen veröffentlichten die sowjetischen Behörden einen Bericht über die Ursachen der Tschernobylkatastrophe. Diesen versandten sie vertraulich an die Regierungen der westlichen Staaten und an die internationale AtomenergieOrganisation (IAEO). Direkt veröffentlicht wurde er nicht. In der Tat liefert er auch einen merkwürdigen Kontrast zu der monatelangen Medienkampagne, die darauf abzielte, in der Bundesrepublik und anderen europäischen Staaten die Kernenergie durch Kohle und Windmühlen zu ersetzen. Gleichzeitig kündigte die Sowjetunion an, daß sie zwei der verbliebenen Reaktorblöcke im Herbst wieder ans Netz schalten wolle und auch den dritten, „etwas“ beschädigten Reaktorblock in einiger Zeit wieder in Betrieb nehmen wolle.
      Wie reagierten nun die ARD und das ZDF und die vielen Zeitungen, die angeblich linken Anti-Kernenergie-Organisationen, auf diese Veröffentlichung? Gibt es eine breite, empörte Reaktion?
      Die Reaktion war im wesentlichen: GAR KEINE.

      Zu dem veröffentlichten Bericht der sowjetischen Kernenergiebehörden über die Tschernobyl-Katastrophe stellen sich in der Tat gewichtige Fragen. Da läßt man den Reaktor fast 12 Stunden ohne Sicherheitssystem arbeiten, da schaltet man die wichtigsten Sicherheitssysteme des Reaktors alle ab. Da wird das Notkühlsystem in einer unzulässigen Weise ebenfalls stillgelegt. Und das alles zum Zeitpunkt, als man Experimente an diesem Reaktor durchführt, der an einen militärischen Komplex angeschlossen ist.
      Die Veröffentlichung dieses Berichtes vor der internationalen Atomenergieagentur hat in der Presse viel Lob erfahren, “wie offen und ehrlich doch die Sowjetunion nun sei“, nachdem sie am Anfang die Weltöffentlichkeit in die Irre geführt hatte. In Wirklichkeit muß einen dieser Bericht in höchstem Maße stutzig machen und kann im Grunde nur folgende Schlußfolgerung zulassen: Was immer die Ursache gewesen ist, daß eine derartig merkwürdige Kombination im menschlichen Verhalten zu diesem Reaktor möglich war, sei es totale Versumpfung des gesellschaftlichen Systems, sei es ein nahezu schon geistiges Weggetretensein der Mitarbeiter oder sei es mehr, sei es Manipulation z.B. von dem militärischen Komplex ausgehend, in jedem Fall ist die Ursache für einen derartigen Unfall, abgesehen von der unzureichenden Bauweise der Kernreaktoren vor allem in dem gesellschaftlichen System, in den unmöglichen Verhältnissen in der Sowjetunion zu suchen, die sich keineswegs nur auf dem Gebiet der Kernenergie zeigen, sondern auch an vielen anderen Dingen. Und darum müßte es eigentlich bei dem Protest gehen.

      Es ist doch zu merkwürdig: vor 7 Jahren kam es unter der Carter-Administration in Pennsylvania zu einem schweren Unfall. Und was war die Folge? Die Folge war, daß es eine Massenbewegung, einen Massenprotest in unserem Land gegen das damalige Wiederaufarbeitungsprojekt in Gorleben gab. Nicht in den USA und nicht in Pennsylvania gab es eine solche Massenbewegung, sondern hier. Und was passierte in diesem Jahr? In der Sowjetunion geht unter höchst fragwürdigen Umständen ein Reaktor hoch, und bevor irgend etwas bekannt ist über Ursache und Hintergründe dieses Unfalls gibt es wiederum, gerade in unserem Land, eine Bewegung gegen Kernenergie, wiederum gegen eine Wiederaufbereitungsanlage, diesmal in Bayern. Nicht in der Sowjetunion, nicht in der DDR und nicht in Finnland und noch nicht einmal in vergleichbarem Maße in Schweden gab es eine solche Bewegung, sondern wiederum gerade in der Bundesrepublik Deutschland.
      Dabei treten diejenigen Kräfte als Hauptpropagandisten gegen die Kernenergie hervor, wie die SPD und auch die Grünen, die ansonsten die sowjetische imperialistische Außenpolitik und Aufrüstungspolitik abwiegeln und verniedlichen und eben deren Expansionismus begünstigen.

      Ein schlechter Mensch, der zwischen diesen Dingen eine Parallele zieht und einen Zusammenhang sieht!




      Beobachtungen zur Anti-Kernenergie-Bewegung

      Nach der Katastrophe von Tschernobyl konnte man zunächst beobachten, wie die grüne und Alternativbewegung, die früher hunderttausende zur Anti-Akw-Bewegung mobilisierte, kaum, manchmal nur wenige Hundert und manchmal einige Tausend mobilisierte. Insgesamt kam die gesamte Massenbasis der Grünen gar nicht in Bewegung. Erst nach Wochen gelang es, größere Demonstrationen zu organisieren. Vor dem Vorfall von Tschernobyl war die grüne Bewegung regelrecht anti-Akw-müde geworden, nun wurde sie Anfang Mai 1986 mit allen Mitteln wieder angeheizt. Nach dem Unfall begann eine Medienorgie gegen die Kernenergie zu wüten, die in ihrer Dauer und Länge und Penetranz ohne Beispiel ist. Es ist durchweg immer die gleiche Presse, die sich dabei hervortut, die gleiche, die mit ihren Versprechungen von der “Entspannung“ seit 20 Jahren den sowjetischen Revisionismus und seine aggressive Politik, seine Militärpolitik hochgradig begünstigt, die im Grunde der Diplomatie der heutigen Sowjetunion, man könnte besser sagen der alten und neuen russischen Imperialisten, wie auf den Leib geschrieben ist.
      Es wurde eine regelrechte Hysterie verbreitet bis dahin, daß man Kinder nicht mehr auf die Spielplätze schicken darf. Wenn man der Propaganda hätte Glauben schenken wollen, dann hätte man meinen müssen, in Deutschland sei ein Kernkraftwerk explodiert, nicht aber in der Sowjetunion. Gezielt wurde durch einen wahren Wust an Meldungen über die angeblich bedrohlichen Werte in den Lebensmitteln, auf dem Boden usw., Kleinhändler und Gewerbetreibende aufgebracht, Mütter und kinderpflegende Berufe verunsichert, was soweit ging, daß Ärzte in völlig unverantwortlicher Weise manchen werdenden Müttern empfohlen haben, wegen Tschernobyl eine Abtreibung zu machen.

      Dies veranschaulicht, daß die Tschernobyl-Hetze von oben kommt, von den höchsten Propagandamedien des Landes wie ARD und ZDF, die die bissigen Bemerkungen gegen die Kernenergie in keiner Nachrichten- oder Magazinsendung ausließen, von den “hochangesehenen“ Zeitungen wie “Frankfurter Rundschau“, “Süddeutsche Zeitung“, von Zeitschriften wie “Stern“ “und “Spiegel“. Sämtliche Rundfunkprogramme entfachten von morgens bis abends eine Hysterie, die ohne Beispiel ist.


      Mitte Juni 1986 und am 20.7.86 veröffentlichte die Sowjetunion Zwischenbilanzen ihrer Katastrophe und erklärte dabei auch ganz nebenbei, daß sie gedenke, die beiden ersten Blöcke des Kraftwerks Tschernobyl wieder in Betrieb zu nehmen, und sogar der dritte in Mitleidenschaft gezogene Reaktorblock solle beizeiten wieder in Betrieb genommen werden.

      Ein Sturm der Entrüstung hätte durch die ganze Anti-Akw-Bewegung gehen müssen, wenn sie ihre Ängste, ihre Sicherheitsbedenken, ihre eigene Argumentation ernst nehmen würden. Nichts dergleichen geschah. Es ist nicht eine Demonstration oder Protestaktion deutlich geworden.
      Dies demonstriert sehr gut, daß die Anti-Akw-Bewegung eine Bewegung aus politischen und ökonomischen Beweggründen ist und daß ihre Sicherheitsargumente vorgeschoben sind. Dies zeigt, daß die maßgeblich führenden Leute dieser Bewegung sehr gut wissen, um was es ihr geht, daß sie auch genau wissen, wann sie diese Angst hochzutreiben haben und wann nicht.
      Das Wesen dieser Leute besteht darin, die Entfaltung der modernen Produktivkräfte in Europa und namentlich in der Bundesrepublik zu bremsen, sie auf einem “mittleren“ technischen Niveau zu halten und die Abhängigkeit gegenüber dem sowjetischen Revisionismus zu erhöhen. Ein zutiefst konservatives und reaktionäres Element.

      Die Sowjetunion kann also an ihrem Reaktor unhaltbare Experimente durchführen, dabei alle Sicherheitssysteme aussetzen, stundenlang den Reaktor ohne Sicherheitssystem stehenlassen, und wenn darin unter diesen Bedingungen eine durchaus nicht mehr unwahrscheinliche Katastrophe eintritt, dann erhebt sich in den angrenzenden westeuropäischen Ländern, vor allen in der Bundesrepublik Deutschland, eine Bewegung zur Abschaltung der Kernenergie im Lande. Diese Bewegung wird von den unmittelbaren Freunden der sowjetischen Revisionisten, der DKP und den dazugehörigen Kreisen aktiv unterstützt. Die Kräfte der Entspannungspolitik, die den “Ausgleich mit dem sowjetischen Expansionismus predigen, stehen an der Spitze derjenigen, die hier die Abschaltung der Kernenergie fordern und den Teufel in Form der Kernenergie ausmalen.

      Dies Vorgehen erfreut sich auch noch der besten Unterstützung aus den offiziellen politischen Parteien, nicht nur der SPD und der Grünen, sondern auch erheblicher Teile der Regierung. So erklärte der Außenminister Genscher zu Tschernobyl: Man dürfe die Sowjetunion nicht auf die Anklagebank setzen.
      - Obwohl doch deren Treiben, ihre Geheimhaltung ihre Forderungen ein Affront gegen sämtliche Länder waren, obwohl sie größten Schaden in anderen Ländern stiftete, Schäden die eben die gleiche Regierung zu größten Ausgaben zwingt, wegen Verseuchung von Lebensmitteln usw., die eben die gleiche Regierung veranlaßten, scharfe Restriktionen in unserem Lande, das nur verhältnismäßig wenig von der Radioaktivität betroffen war, einzuführen bis dahin, daß die Kinder nicht mehr auf Spielplätze gehen durften, große Massen von Gemüse vernichtet wurden usw.
      Aber: die Sowjetunion darf nicht auf die Anklagebank gesetzt werden.
      Der Ministerpräsident des Saarlandes, der unter anderem mit der dortigen Kohleindustrie verbunden ist, hat keinerlei Protest oder ernsthafte Einwände gegen die sowjetische Kernenergiepolitik und billigt diese. Er selber aber möchte in raschem Tempo sämtliche Kernenergieanlagen in der Bundesrepublik Deutschland stillegen. In der Außenpolitik betreibt er eine aktive Unterstützung der Aufrüstung und der damit verbundenen politischen Repressionspolitik der Sowjetunion gegenüber Westeuropa. Der gleiche Mann attackiert das Kernkraftwerk von Cattenom gegenüber seiner Landesgrenze und versucht einen Spalt zwischen Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland zu treiben.

      All diese Dinge sind sehr klar. Die Frage ist nur eine (wir können sie in einem kurzem Flugblatttext nur aufgreifen): Wie kommt es, daß in diesem Lande in den Medien, in den Parteien - SPD, Grüne sowieso, in der gesamten Pseudolinken, die heute vollkommen degeneriert ist, ja in der Regierung selber, eine derartig starke Strömung zur Begünstigung des sowjetrevisionistischen Expansionismus existiert. Nur ganz wenige Parteien sind wirklich dagegen. Die CSU von Strauß ist darunter zu nennen. Nur ganz wenige Gruppen unter den Linken sind wirklich gegen den sowjetischen Expansionismus. Da ist unsere Gruppe zu nennen.
      Wie kommt es, daß dieses Land unter eines derartig starken Einfluß steht, obwohl doch das sowjetrevisionistische System mit seinen Verbrechen gegenüber den Menschen und seinen Vergehen gegenüber den elementarsten Rechten, gegenüber allen Rechten der Arbeiterbewegung, uns direkt vor der Grenze liegt!!!

      Das Fernsehen macht aus Schwarz Weiß und hetzt allabendlich die Menschen in diesen Lande gegen die eigenen Produktivanlagen auf, lenkt von den tatsächlichen Gefahren ab und deckt den russischen Revisionismus und Expansionismus nach Strich und Faden.
      Das ist die erste Beobachtung und einfache Erkenntnis, die aus der Tschernobylangelegenheit zu ziehen wäre.
      Mit diesem Phänomen muß man sich noch viel häufiger befassen.


      aus: NEUE EINHEIT Nr.5/86 - als Flugblatt erschienen am 10.10.1986

      http://www.neue-einheit.com/deutsch/kernenergie/tschernobyl/…
      Avatar
      schrieb am 06.08.08 23:00:46
      Beitrag Nr. 259 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.664.841 von CaptainFutures am 06.08.08 22:18:11mich laust der Affe :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 00:37:05
      Beitrag Nr. 260 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.665.137 von StellaLuna am 06.08.08 23:00:4610. Jahrestag der Tschernobyl - Katastrophe:

      Die entscheidenden Fakten gehören endlich in die Öffentlichkeit


      Am 26.April jährt sich zum zehnten Male die Tschernobyl-Katastrophe. Wieder werden zahlreiche Gedenkartikel erscheinen und es werden Demonstrationen stattfinden. Gerade die Hintergründe jener Katastrophe aber, die wenigstens zu einem erheblichen Teil offenliegen, werden dort nicht behandelt werden. Wir halten es für notwendig, daß gerade diese Punkte in die Öffentlichkeit getragen werden, die unweigerlich auch ein wesentliches Licht auf die Anti-Atom-Bewegung und die gesamte grüne Kampagne, schon allein durch ihre Offenlegung werfen. Dieser Vorfall, diese Katastrophe wurde faktisch sofort von der gesamten grünen Bewegung und von allen parlamentarischen Parteien genutzt, die "sofortige Stillegung" der Kernenergie in der Bundesrepublik zu fordern. Diesen Zusammenhang zwischen einer Kernkraftwerkskatastrophe im Ausland, in diesem Fall in der Sowjetunion, und einer besonders schwergewichtigen Kampagne in diesem Land gilt es in der Tat zu beleuchten. Dazu ist unter anderem die Veröffentlichung der Hintergründe äußerst dienlich. Wir fordern unmißverständlich, daß die faktische Unterschlagung dieser Hintergründe in der Öffentlichkeit ein Ende hat.


      Noch im gleichen Jahre 1986 erscheinen sowohl ein sowjetischer Bericht über die technischen Einzelheiten als auch Publikationen der IAEO und der Gesellschaft für Reaktorsicherheit. Außer kurzzeitiger Erwähnung der hauptsächlichen Resultate in einigen namhaften Zeitungen werden diese nicht in der Öffentlichkeit behandelt, insbesondere nicht in den Medien, die für die breite Öffentlichkeit entscheidend sind. Wir gehen deshalb auf den russischen Bericht und seine Besonderheiten hier ein. Schon damals, im Sommer 86, wurde deutlich, daß die Sicherungssysteme des Reaktors im Rahmen von Versuchen außer Kraft gesetzt wurden und eine massive Manipulation des Reaktors erfolgt war, was seinerseits viele Fragen aufwarf.




      Der Bericht des sowjetischen Staatskomitees

      Der Bericht selbst enthält eine Abfolge krassester Eingriffe in den Reaktor, systematischer Beiseiteschiebung aller vorgesehenen Sicherheitseinrichtungen, so daß man sich fragen muß, was sich die Operatoren dabei gedacht haben, als sie den Reaktor in dieser Weise manipulierten und mit ihm gleich einem Spielzeug die waghalsigsten "Versuche" betrieben. Der Bericht schildert auf der einen Seite zahlreiche Einzelheiten des technischen Vorgangs in dieser Weise, um dann das Geschehen mit den völlig unpassenden und abwiegelnden Begriffen von "Bedienungsfehler" oder "Verletzung von Bedienungsvorschriften" zusammenzufassen und damit alle entscheidenden Fragestellungen zu umgehen. Die IEAO, für die dieser Bericht geschrieben wurde, ist übrigens ein Organ des sog. Atomwaffensperrvertrages und deckt als solche wie selbstverständlich die atomare Hegemonie der damaligen zwei "Supermächte", die beinhaltet, daß die atomaren Vormächte alle übrigen Länder kontrollieren dürfen, aber umgekehrt nicht.

      Zahlreiche Fragen, nach der Verantwortlichkeit dieses Unglücks, nach der Herkunft von Explosionen am Reaktor, bleiben in diesem Bericht und in den Ausführungen der IAEO und der Gesellschaft für Reaktorsicherheit unbeantwortet oder werden allenfalls mit vagen Hypothesen abgespeist.

      Der Reaktor wurde bewußt in eine extrem gefährliche, und zwar in ihrer Gefährlichkeit bekannte Situation gefahren, und dann wurden obendrein alle Sicherungsmechanismen außer Kraft gesetzt, angeblich um diesen Versuch durchzuführen, obwohl der Bericht auch noch erklärt, daß zumindest einige dieser Ausschaltungen von Sicherungsmechanismen gar nicht für diesen Versuch notwendig waren. Man mußte unter solchen Bedingungen auch nach damaliger Kenntnis wissen, daß man den Reaktor in eine gefährliche Lage exponierte, von der aus unbekannte Großkatastrophen wahrscheinlich wurden. Nichts, aber auch gar nichts hat diese Katastrophe etwa mit rein statistisch möglichem, extrem unwahrscheinlichen Zusammenfallen unglücklicher Zufälle zu tun. Im Gegenteil, was dort betrieben wurde, mußte direkt zu einer Havarie führen, genauso wie, wollte man mit einem Pkw mit 220 Km/h um eine 90 Grad Ecke fahren, das sehr wahrscheinlich auch zum Heraustragen des Fahrzeugs aus der Fahrbahn führte.

      Seitenweise liest sich der Bericht so: hier wurde diese verbotene Sache unternommen und gezielt jene Vorschriften verletzt, und damit der Versuch überhaupt möglich wurde, wurde erst dieses und dann jenes Sicherheitssystem außer Kraft gesetzt.
      Anlaß des Desasters war ein angeblicher Versuch, am Reaktor den Strom der auslaufenden Turbine für den Eigenbedarf zu nutzen. Es ist zunächst einmal überhaupt erstaunlich, daß ein solcher Reaktor, voll bestückt mit radioaktiven Brennstäben, angeblich von der Belegschaft als einfaches "Versuchsobjekt" benutzt wird. Normalerweise wird Derartiges erst einmal an Versuchsapparaten getestet.
      Der Bericht schiebt alles auf das Personal, auf dessen Leichtfertigkeit. Gleichzeitig geht aber aus dem Bericht auch hervor, daß dem Versuch ein Leiter vorstand, der kein Reaktorfachman war, sondern nur ein "einfacher Elektroingenieur", der offenbar der anwesenden Personalschicht seine Anweisungen erteilte.

      Es heißt zum Beispiel:

      "Die Operateure versuchten, im Handbetrieb die wichtigsten Parameter des Reaktors aufrecht zu erhalten: den Dampfdruck und den Wasserstand in den Dampfabscheidern jedoch gelang es nicht, dies in vollem Umfang zur erreichen. In diesem Zeitraum wurden Abnahmen des Dampfdrucks bis zu O,5-O,6 MPa und Absinken des Wasserstands bis unterhalb des Schutzgrenzwertes beobachtet. Um ein Abschalten des Reaktors unter diesen Bedingungen zu vermeiden, wurden durch das Personal die Signale des Notfallschutzes für diese Parameter blockiert. Zwischenzeitlich setzte sich das Absinken der Reaktivität des Reaktors langsam fort. Um 1h 22 Min 30 Sekunden sah der Operateur durch einen Ausdruck des Programms für die schnelle Reaktivitätsüberwachung, daß die Reaktivitätsreserve eine Größenordnung hatte, die ein unverzügliches Abschalten des Reaktors erfordert. Trotzdem ließ sich das Personal nicht abhalten, und die Versuche begannen."(S. 22/23) [ 1 ]
      Diese Sätze muß man sich in der Tat zweimal durchlesen, zeigen sie doch die ganze Gezieltheit des Vorgehens. Wer hat eine derartige rücksichtslose Vorgehensweise an dem Reaktor angeordnet? Jener Ingenieur, der gar nicht Reaktorfachmann war? Über diese Verantwortlichkeit schweigt der Bericht sich aus.
      Danach wird der Sicherungsmechanismus für den Fall, daß kein Turbogenerator mehr zur Verfügung steht, abgeschaltet.

      Es heißt:

      "Hierdurch wurde ein weiteres Mal von dem Versuchsprogramm abgewichen, in welchem ein Unscharfmachen des Schutzsignals bei Abschalten der beiden Turbogeneratoren nicht vorgesehen war." (S.23) [ 2 ]

      Kurz nach 1h 23 wächst die Reaktivität der Brennmasse plötzlich in dem hochgradig manipulierten und gewaltsam heruntergefahrenen Reaktor massiv an. Der Operateur versucht eine Notfallabschaltung, die aber - so der Bericht - mißlingt.
      Weiter heißt es:

      "Nach Angaben von Augenzeugen, die sich außerhalb des vierten Blocks befanden, waren ungefähr um 1h 24 Min zwei Explosionen zu hören, über dem vierten Block flogen heiße Stücke und Funken in die Höhe, von denen ein Teil auf das Dach der Maschinenhalle fiel und einen Brand verursachte." (S.23) [ 3 ]

      Später versucht man sich diese Explosionen anhand von einem mathematischen Rechenmodell zu erklären, aber sie werden nirgendwo wirklich schlüssig erklärt. Mathematische Modelle haben nur einen begrenzten Aussagewert und dienen normalerweise dazu, einen auf die Spur zur Ermittlung der Ergebnisse zu führen. Eine Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt und die auch der Ermittlung über die Hintergründe dieser Katastrophe etwas aufzeigen könnte, besteht darin: Wurde, bevor man daran ging, offensichtlich den Reaktor planmäßig zu manipulieren, ein Rechenmodell über die Auswirkungen erstellt? Das wäre doch eigentlich logisch. Wenn man über derartige Verfahren einer rechnerischen Simulation verfügt, warum sie dann nicht bei solchen gefährlichen Vorgängen vorher anwenden? Wenn sie aber existierte, was sagte sie aus?
      176 Personen befanden sich im gesamten Kraftwerk, davon eine Reihe im betroffenen Reaktorblock 4. Nach den damaligen sowjetischen Angaben müßte der größte Teil dieser Besetzung das Unglück überlebt haben. Zugleich soll aber die Explosion aus dem Inneren heraus eine 1000t schwere Platte umgeworfen haben. Wie können Menschen eine solche Explosion im Inneren überleben?

      Zu den Unfallursachen heißt es in dem sowjetischen Bericht:

      "Wie die oben dargestellte Analyse gezeigt hat, gehört der Unfall am vierten Reaktorblock des Kernkraftwerks Tschernobyl zu den Unfällen mit übermäßiger Reaktivitätszufuhr. Die Konstruktion der Reaktoranlage sah unter Berücksichtigung der physikalischen Besonderheiten des Reaktors einen Schutz vor Unfällen dieser Art vor, auch unter Berücksichtigung des positiven Dampfblasenkoeffizienten." (S.29) [ 4 ]

      Dieser Koeffizient beschreibt eine charakteristische Eigenschaft des RMBK-Reaktors, die besagt, daß bei Zunahme des Dampfgehalts im Kühlwasser sich unter bestimmten Bedingungen die Leistung erhöhen kann.
      Und gerade diese Schutzeinrichtungen wurden außer Kraft gesetzt.

      "Der Unfall nahm deshalb katastrophale Ausmaße an, weil das Personal den Reaktor in einen solch unvorschriftsmäßigen Betriebszustand brachte, daß sich der positive Reaktivitätskoeffizient entscheidend auf den Leistungsanstieg auswirkte.." (S. 31) [ 5 ]
      Durch die Explosionen und das ganze geschilderte Vorgehen gerieten große Massen von Radioaktivität in die Luft und wurden durch die Winde auf dem europäischen Kontinent verstreut. Sie führten in einigen näheren Regionen zu einem ernsthaften Anstieg der Radioaktivität. Die unmittelbare Umgebung mußte evakuiert werden. In den darauf folgenden Tagen arbeitet man mit großer Energie daran, das Reaktorgebäude zu verschließen und den Brand zu ersticken, was gelingt. Die Tage nach der Katastrophe sind zugleich Tage der größten atomaren Schutzmanöver, der atomaren Brandbekämpfung, Einschließung und so weit wie möglich der Dekontaminierung der Umwelt.
      Die Reaktorblöcke 1 und 2 in unmittelbarer Nähe des Reaktors 4 arbeiten noch am Tage der Katastrophe 24 Stunden weiter!!!

      Auch diese Darstellung zeigt übrigens, daß die Propaganda, wie sie hier lief, wenngleich diese Katastrophe schwerwiegend war, beabsichtigte, daraus eine regelrecht mystische Angelegenheit zu machen, in der Absicht, generelle Furcht vor der großen Technik zu erzeugen. Dies hat mit einer realistischen Einschätzung nichts zu tun. Das ist prinzipielle propagandistische Absicht, die all denen zugute kommt, die die Deindustrialisierung vorangetrieben haben und die die Verunsicherung gegenüber den materiellen Grundlagen der Gesellschaft betreiben.

      Der Bericht der damaligen politischen Verantwortlichen der Sowjetunion hält auch nicht ganz hinter dem Berg, was er politisch zu schlußfolgern gedenkt:

      "Der Sättigungsgrad der gegenwärtigen Welt mit potentiell gefährlichen industriellen Produktionsbereichen, der die Folgen von Kriegshandlungen erheblich vergrößert, läßt die Frage nach der Sinnlosigkeit und Unzulässigkeit eines Krieges unter den gegenwärtigen Bedingungen in einem neuen Blickwinkel erscheinen." (S. 3) [ 6 ]
      Damals wurde oft die Möglichkeit diskutiert, daß ein potentieller militärischer Gegner Atomkraftwerke angreifen könnte und man sie deshalb nicht bauen dürfte. Es waren die Gleichen, die die sog. Entspannungspolitik predigten, die dies äußerten. Sehr interessant: da passiert eine Katastrophe, ein angeblicher "Unglücksfall", an einem sowjetischen Reaktor, und die gleichen Verantwortlichen warnen andere Länder vor ihren Kernkraftwerken und Industrieanlagen, der Sättigungsgrad sei erreicht, das heißt, weitere Anlagen dürfen wohl nicht gebaut werden. De facto also Drohungen der damaligen sowjetischen Führung im Zusammenhang damit, daß bei ihnen unter sehr zweifelhaften Bedingungen eine Katastrophe passierte.
      Und dann erklärt Gorbatschow, unter dem die USA einen entscheidenden Einfluß in der Sowjetunion selbst gewannen, daß man anläßlich Tschernobyl enger mit der IEAO zusammenarbeiten solle, die wohl insgesamt die atomare Industrie, auch die russische, international enger kontrollieren solle.



      Die Schlußfolgerungen der Gesellschaft für Reaktorsicherheit

      Ebenfalls existiert im Anschluß an diesen Bericht eine ausführliche Darstellung der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) "Neuere Erkenntnisse zum Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl. Stand: Oktober 1986"

      Auch hier können die frappierenden Umstände nicht verschwiegen werden. Aber man versucht auch hier, das Ganze einfach unter der Rubrik "menschliches Versagen", unter "Verstoß von Betriebsvorschriften" einzuordnen.

      Man bemüht die Psychologie: die Mannschaft habe großen Ehrgeiz besessen und habe diesen Versuch in größerer Geschwindigkeit durchführen wollen. Andere wesentliche Fragen, nach dem politischen Kontext, in den die Sowjetunion selbst diese Sache stellen wollte, Fragen nach der Verantwortlichkeit dieses bar jeder Verantwortung betriebenen "Versuchsprogramms" an dem Reaktor, stellt man offensichtlich nicht.

      Zusammenfassend heißt es in diesem Bericht:

      "Bei dem Fehlverhalten handelt es sich um bewußte und grobe Verstöße gegen bindende Vorschriften. Die Häufung und das Gewicht der Fehlhandlungen deuten darauf hin, daß die Betriebspraxis durchgehend, nicht nur isoliert am 26.4.86, von einer Haltung mangelnden Bewußtseins für Sicherheitsfragen gekennzeichnet war." ( S.34) [ 7 ]
      Daß derartige verantwortungslose Handlungen - ein derartiger Begriff erfolgt von der IAEO oder der GRS nicht! - lediglich auf mangelndes Bewußtsein in Sicherheitsfragen zurückzuführen sei, ist lächerlich. Selbst ein Laie wüßte, daß ein derartiges Betreiben an einem Reaktor lebensgefährlich, und zwar nicht nur für die Belegschaft, ist. Ein ernsthaftes Bestreben, die Hintergründe dieses Verhaltens zur ergründen, ist von der IAEO oder GRS nicht zu erkennen. Die Frage, wer dieses Versuchsprogramm anordnete oder durch welche übergeordneten Behörden diese Versuche gebilligt wurden, wird nicht gestellt. Auch wird keinerlei Material darüber veröffentlicht, was denn die Verantwortlichen dieser "Schicht" bei den Untersuchungen ausgesagt haben oder ob diese alle bei dem Unglück ums Leben gekommen sind, was nach sowjetischer Darstellung kaum der Fall gewesen sein dürfte.
      Unter Wegstreichung aller dieser Punkte heißt es dann lediglich:

      "Das Verhalten des Personals war in Verbindung mit erheblichen Schwächen in der Anlagenauslegung die Ursache für den Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl." (S.33) [ 8 ]
      Personalschwächen und Schwächen der Bauweise - das ist die ganze Litanei, eine höchst billige Litanei, die der Qualität der Dinge in gar keiner Weise gerecht wird. Ebenso naiv sind die Vorschläge, mit denen Derartiges in Zukunft verhindert werden soll:
      "Personaltraining unter spezieller Berücksichtigung des Verständnisses über die Vorgänge im Reaktor und beim Reaktorbetrieb einschließlich der Schulung an Simulatoren, die auch die Vorgänge bei schweren Unfällen realistisch wiedergeben." (S. 32) [ 9 ]
      Kann man denn ernsthaft annehmen, diese Crew, die in diesem Reaktor erfolgreich seit Jahren arbeitete (so sagt der Bericht selbst), kennt das Gefahrenpotential nicht, das darin lagert? Die Anweisungen für den Reaktorbetrieb zeigen durchaus die Gefahr des Reaktors bei niedriger Leistung.
      Es heißt dann in dem Bericht der GRS:

      "Da ein bewußtes Herbeiführen des Unfalls ausgeschlossen werden kann, wird das Vorgehen des Personals nur verständlich, wenn man davon ausgeht, daß es das physikalische Verhalten des Reaktors im Bereich niedriger Leistungen nicht ausreichend kannte." (S.34) [ 10 ]
      Diese Formulierung zeigt, daß sich selbst die Redakteure dieses Berichts mit der Frage einer bewußten Herbeiführung einer schweren Havarie befassen mußten, warum dies aber ausgeschlossen wird, angesichts der ganzen Kette von Handlungen, die sie ermöglichte, bleibt ohne jede nähere Begründung.
      ________

      Im Zusammenhang mit dem Jahrestag von Tschernobyl werden wieder Demonstrationen stattfinden, mit faktischer Unterstützung der öffentlichen Medien, die die altbekannten Forderungen aufstellen und die altbekannte Litanei über die Unvermeidlickeit derartiger "Unfälle" aufstellen, und rücksichtslos und ohne Erbarmen die Stillegung aller Kernkraftwerke fordern. Achten Sie einmal darauf, ob hier in diesem Land oder im Ausland auch nur einmal auf diese frappierenden Umstände dieser Katastrophe eingegangen wird. Damit ist nicht wesentlich zu rechnen. Im Gegenteil, sie werden verschwiegen werden. Am 10. Oktober 1986 gab unsere Gruppe seinerzeit ein Flugblatt mit dem Titel "Die Veröffentlichung des Tschernobyl-Berichts" nach längerer Vorbereitung heraus, das auf die Hintergründe, soweit damals bekannt, einging. Bis zu diesem Zeitpunkt nahm die Tschernobyl-Propaganda einen wesentlichen Teil in den Medien ein. Leider hatten wir dann den Nachteil, daß von diesem Vorstoß durch einen Anschlag der sog. RAF auf einen Diplomaten noch in den Abendstunden des gleichen Tages abgelenkt wurde, eine Erfahrung, die wir schon bei ähnlichen aufklärerischen Vorstößen in früheren Jahren gemacht haben.

      Es muß in diesem Zusammenhang auch auf den Vergleich mit westlichen Reaktoren, namentlich in Deutschland, eingegangen werden. Richtig ist, daß eine Katastrophe wie in Tschernobyl, in der gleichen technischen Art, auf Grund der ganz anderen Bauweise der Siedewasser- und Druckwasser-Reaktoren nicht möglich ist. Außerdem sind diese Reaktoren auch gegen Eingriffe erheblich anders abgesichert. Aber prinzipiell gilt: wenn Leute in einer Betreibergruppe oder in einer Belegschaft oder deren Leitung etwas verursachen wollen, dann kann man zwar ein Werk relativ dagegen absichern, aber eine absolute Sicherheit kann es dagegen nicht geben. Als Gegenmaßnahme kann man nicht auf Reaktoren verzichten, die Betreffenden können auch chemische Werke oder militärische Anlagen in die Luft gehen lassen oder mit Gentechnik Katastrophen herbeiführen. Man muß derartige Gefahren gesellschaftlich bekämpfen, es ist die Frage, welche gesellschaftliche Kontrolle über derartige Bereiche erhoben wird.

      Man erinnere sich auch daran, daß in den Medien der Bundesrepublik wie in denen der USA ein Mann wie Dudajew gefeiert wird, der schon im Jahre 1991 mit Angriffen auf Kernkraftwerke drohte, wenn Rußland seinen Forderungen nach "Unabhängigkeit" seiner Kaukasusrepublik nicht stattgibt.

      Die mangelnde politische Hinterfragung der ganzen Angelegenheit ist nicht zufällig bei der IEAO, die ein Organ ist, das die Kontrolle der Atomenergie im Interesse einiger weniger Mächte, damals der USA und der Sowjetunion, ausübt. In diesem Kontext der Frage der Hegemonie der atomaren Technik ist aber auch der gesamte Rahmen der politischen Kampagne, die auf Tschernobyl folgte, zu sehen. Daß ein Sturm, angefeuert durch die öffentlichen Medien in der Bundesrepublik, auf sofortige Abschaltung der Kernenergie hierzulande drängte, ist selbst eine beredte Sache.

      Schließlich ist aber auch klar geworden, daß eine derartige komplexe Technik, die hohe Sicherheitsanforderungen stellt, auch eine entsprechende gesellschaftliche Grundlage benötigt. Man kann nicht menschlich, sittlich auf einem rückständigen Niveau leben, ja sogar Zersetzung in der Gesellschaft betreiben und gleichzeitig eine hochkomplexe und mit enormen Energiemassen operierende Technik betreiben. Aus all dem folgt in der Tat die Notwendigkeit der gesellschaftlichen Umgestaltung, aber die Demontage der Technik ist ein Weg in die falsche Richtung. Das Gleiche gilt auch für die anderen revolutionären Techniken wie die Gentechnik, die Computervernetzung der gesamten Menschheit, die in vollem Gange ist. Einigen Menschen erscheint diese Technik auch als unheimlich, da sie ihnen nicht mehr durchschaubar ist. Letztlich setzt die erfolgreiche Bewältigung einer solchen Technik auch eine solche sittliche Grundlage voraus, daß die Gesellschaft von sich selbst sagen kann: sie will die Natur in dieser Weise beherrschen, sie hat einen solchen Stand erreicht, daß sie auf dieser Ebene die weitere Umgestaltung der Natur betreiben kann.

      Hinter dem teilweisen Erfolg dieser antiindustriellen Kampagne liegt auch ein gesellschaftliches Problem. Sie nutzt alle Rückständigkeit in der Gesellschaft aus, versucht die Abneigung gegen die Naturwissenschaften zu vertiefen und greift die Zivilisation an einer empfindlichen Stelle an. Man darf nicht vergessen, daß die Technik als unweigerlich zweischneidige Sache sehr oft auch zur Unterdrückung mißbraucht wurde. Wir sehen, daß die Frage der Vergesellschaftung der Produktivkräfte, letztlich die Frage des Sozialismus, weiter akut ist.

      All dies zeigt, daß die Behandlung der gesellschaftlichen Grundlagen -die Diskussion, wie sich die Frage des gesellschaftlichen Eigentums und des privaten Eigentums und die Frage der Sittlichkeit in der Gesellschaft verhalten- als die hauptsächlich zu behandelnde Frage weitergeführt werden muß. Die Frage der Kernenergie ist nicht die erste Frage in der Gesellschaft, gleichwohl sich ganz Wesentliches der Naturanschauung und der Herangehensweise mit ihr verbindet. Aber es ist notwendig zu verdeutlichen, daß die Behandlung der Katastrophe von Tschernobyl nicht ohne die geschilderten frappierenden Umstände behandelt werden kann. Wir begrüßen es, wenn der Tschernobylereignisse gedacht wird, allerdings darf das Wichtigste dabei nicht außer Acht gelassen werden. Ohne dies ist es nur Irreführung und Heuchelei.

      K.S. 7.4.96





      Zitatnachweis und Literaturhinweis


      Anmerkungen [1] [2] [3] [4] [5] [6] zurück zum Text

      Staatskomitee für Nutzung der Kernenergie der UdSSR: Der Unfall in dem Kernkraftwerk von Tschernobyl und seine Folgen

      Eine für die Expertenkonferenz der IAEO vorbereitete Information (25. - 29. August 1986 in Wien);
      Teil I. Allgemeines Material; August 1986; Arbeitsunterlage

      (Übersetzung aus dem Russischen durch den Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit)

      http://www.neue-einheit.com/deutsch/extras/extra25d.htm
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 10:00:16
      Beitrag Nr. 261 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.663.087 von CaptainFutures am 06.08.08 19:01:45Hi CaptainFutures,

      aber genau dass macht mich ja erneut skeptisch !! Warum die Renaissance der Atomenergie ?

      Es weder eine neue / bessere /sichere Lösung des Endlagerproblems,
      noch sonstige Gründe, die die negativen Aspekte der Atomenergie lösen würden der einzige Grund sind die gestiegenen Marktpreise für die Energie- und Stromgewinnung !
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 11:21:12
      Beitrag Nr. 262 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.666.823 von schulzse am 07.08.08 10:00:16#261

      "...Es weder eine neue / bessere /sichere Lösung des Endlagerproblems,
      ..."


      Stimmt, denn die bereits bekannte Lösung ist ja bereits gut und sicher.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 13:04:58
      Beitrag Nr. 263 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.667.749 von Blue Max am 07.08.08 11:21:12Blue Max,

      das ist eine sehr sehr sehr sehr sehr gewagte Aussage von Dir.....

      Eine entsprechende Aussage hat man bezüglich Asse auch gesagt - zumindest gibt es Aussagen die behauptet haben, es keinerlei Wasser eindringen - soviel nur dazu...

      Jetzt wirst Du wieder behaupten, ich würde diesen Umstand dramatisieren - ich wiederum behaupte, Du wirst diesen Umstand wieder bagatellisieren.... Sexus würde sagen, dieses bischen Cäsium ist doch kein Problem, er würde es vermutlich auch trinken wollen - Wie auch immer: Es kommt immer auf die Sichtweise an...

      Aber bei einem Umstand kommt es nicht auf die Sichtweise an: Wenn bereits zugesicherte Eigenschaften eines Endlagers, nach Aufstellung einer solchen Zusicherung / Eigenschaft / Beschaffenheit (sprich: absolut trocken; keinerlei Wassereinbruch möglich), sich diese bereits nach 2 Jahrzehnten zu relativieren sind, wie sollen wir Menschen eine Beschaffenheit (sprich: Sicherheit auf Jahrhunderte von Jahren) / Zusage von "unabhängigen" Gutachter heute einwerten, wo es um Strahlungsrisken geht die über mehrere Jahrhunderte zutreffen müssen um mögliche Risiken für die Umwelt / Menschheit auszuschliessen ?

      Ferner glaube ich kaum, dass Gorleben nur deshalb noch nicht betriebsbereit ist, weil die Atomkraftgegner so stark sind.....

      Natürlich sehe ich z.B. das Erdbebenrisiko in Deutschland für gering an, würdest Du dies aber auch für einen Zeitraum von 1000 Jahren sagen können ?
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 13:27:24
      Beitrag Nr. 264 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.668.959 von schulzse am 07.08.08 13:04:58#263

      Das natürlich vorkommende Uran lagert ja auch ohne menschlichen Eingriff unterirdisch in der Tiefe von Bergwerken.

      Was sollte also dagegen sprechen, das Uran nach Gebrauch dort unterirdisch wieder einzulagern ?

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 14:06:41
      Beitrag Nr. 265 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.669.311 von Blue Max am 07.08.08 13:27:24Blue Max,

      ich wäre Dir dankbar, wenn Du auch die anderen Fragen beantworten würdest, anstatt mit einer Gegenfrage zu kommen......

      Die Antwort ist ziemlich einfach und simpel - Es ist eine Frage der Konzentration und der Strahlungsintensität ! Im einen Fall liegt der Atommüll in konzentrierter und angereichter Form vor; im anderen Fall handelt es sich, wie bereits von Dir dargestellt, um unbehandeltes Uran in der in der Natur üblich vorkommenden Konzentration in unbehandelter Kleinstmenge.........

      Warum wird wohl aktuell darüber diskutiert, dass man Höchstgrenzwerte für Trinkwasser einführen will / muss ? Sicherlich nicht deshalb, weil es unwichtig ist bzw. gesundheitlich ungefährlich ist ! Sondern weil Sie bereits jetzt im Einzelfall bedenklich hoch sind........

      Was Ihr Atomkraftbefürworter nicht verstehen wollt ist die Tatsache, dass das Risiko der Atomkraft aufgrund der exterm langen Dimension der Verfallzeit sowie der imensen Risiken im Schadensfall von keinem Menschen und keiner menschlichen Institution abschätzbar und damit beurteilbar ist.

      Der Vergleich mag aus Deinen Augen lächerlich sein - aber er trifft meines Erachtens im Kern das Thema. Glaubt Du, dass z.B. ein einziger Deutscher oder ein einziger Franzose hätte sich im Zeitraum von 1850 bis 1945 vorstellen können, dass beide Länder einmal gemeinsam in einem Wirtschafts- und Militärbündnis verbunden sind ? Das man von einer Deutsch-Französischen Freundschaft spricht ? Wir reden in diesem Fall jedoch von einem Zeitraum von nur knapp 100 Jahren, in einer immer schneller werdenen Zeit - und Du glaubst wirklich, das die Beurteilung von atomaren Risiken (welcher Art auch immer, d.h. vom Erdbebenrisiko bis zu Terrorrisiko, bis zum Betreiberrisiko bis zum Endlagerrisiko bis zum Uranbeschaffungsrisiko etc.) über einen Zeitraum vom sagen wir einmal 300 Jahren irgendwelche Politiker oder Gutachter richtig beurteilen können ? Wie gesagt, wenn es bewiesen ist, das man es bereits im Kleinen (sprich innerhalb von 20 Jahren bei Asse) sich gezeigt hat, das man es eben nicht kann........

      Und aufeinmal will man es können, weil bei unveränderter Sachlage man durch die gestiegenen Erdölpreise aufeinmal getrieben wird..... für mich alles mehr als bedenklich....
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 14:26:38
      Beitrag Nr. 266 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.669.852 von schulzse am 07.08.08 14:06:41Glaubt Du, dass z.B. ein einziger Deutscher oder ein einziger Franzose hätte sich im Zeitraum von 1850 bis 1945 vorstellen können, dass beide Länder einmal gemeinsam in einem Wirtschafts- und Militärbündnis verbunden sind ? Das man von einer Deutsch-Französischen Freundschaft spricht ? Wir reden in diesem Fall jedoch von einem Zeitraum von nur knapp 100 Jahren, in einer immer schneller werdenen Zeit - und Du glaubst wirklich, das die Beurteilung von atomaren Risiken (welcher Art auch immer, d.h. vom Erdbebenrisiko bis zu Terrorrisiko, bis zum Betreiberrisiko bis zum Endlagerrisiko bis zum Uranbeschaffungsrisiko etc.) über einen Zeitraum vom sagen wir einmal 300 Jahren irgendwelche Politiker oder Gutachter richtig beurteilen können ? Wie gesagt, wenn es bewiesen ist, das man es bereits im Kleinen (sprich innerhalb von 20 Jahren bei Asse) sich gezeigt hat, das man es eben nicht kann........

      Entwicklungen in der Geschichte und der Gesellschaft sind sicher nicht gleichzusetzen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen.

      Die Risiken, die du desweiteren nennst, sind auch relativ überschaubar. Beispielsweise ist Deutschland wie Frankreich kein klassisches Erdbebengebiet. Und auch wenn, ist die Technologie mittlerweile so fortschrittlich, um bereits kleinste Beben zu registrieren und entsprechend hohe Vorwarnzeiten und damit genügend Spielraum für ein Herunterfahren eines Werkes zu geben.
      Auch das "Beschaffungsrisko" ist wesentlich geringer als das von Öl oder Gas. Uran wird hauptsächlich in Kanada und Australien abgebaut, also in politisch und wirtschftlich wesentlich stabileren Ländern als Iran oder Russland.
      Auch über das "Betreiberrisiko" wurde oft genug debattiert. Ich möchte dazu nur soviel von mir geben, als daß falsche Behauptungen durch stoisische Wiederholungsorgien nicht wahrer werden. Gerade daß selbst kleinste Fälle der Öffentlichkeit bekannt werden, zeigt die Transparenz und Sicherheit. Nur werden diese dann gleich wieder als mögliche Gaus etc. ausgeschlachtet. Lass dir gesagt sein, Störfälle wie in Asse sind in keinster Weise eine Bedrohung.

      Im übrigen bin ich überhaupt kein eiserner Befürworter der Kernkraft, sondern bin gern bereits diese Technologie gegen eine gleichwertige zu ersetzen, wenn es sie denn gäbe. Aber ich befürworte sachliche Diskussionen und nicht das Betreiben von Panikmache, wie es hier immer wieder völlig argumentationsresistent betrieben wird.
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 14:30:42
      Beitrag Nr. 267 ()
      :rolleyes:
      #265


      Solche "Kniffe"stehen im kleinen Handbuch der Rethorik.Blue Max ist stets bemüht diese anzuwenden.
      Hier vergleicht er mal eben eine Luftmatratze mit einem Flugzeugträger,da ja beides schwimmt.Dadurch möchte er deine aussage relativieren und verniedlichen.Durch die Form der Gegenfrage versucht er dich dann in eine Rechtfertigungsposition zu bringen um a) entweder die Diskusion in ein für ihn wieder zu bewältingendes inhaltliches Niveau zu lenken,oder b) dich dazu zu bringen einen längeren Text als Antwort zu schreiben.Die Erfahrung lehrt daß das gros der User hier nicht fähig ist einen längeren Text zu lesen und zu verstehen.Sie werden ihn also nicht lesen und er kann sich als "Gewinner" sehen.
      Außerdem besteht die Chance das dein Beitrag auf die nächste Seite verschwindet und sowiso keine beachtung mehr findet.

      Eine sachliche oder fachliche Diskussion kannst du nicht erwarten.Aber vielleicht kriegst du noch ein Lachsmeley.

      Welcome to WI/Po :)
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 14:48:10
      Beitrag Nr. 268 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.669.852 von schulzse am 07.08.08 14:06:41#265

      "...Es ist eine Frage der Konzentration und der Strahlungsintensität ! Im einen Fall liegt der Atommüll in konzentrierter und angereichter Form vor; im anderen Fall handelt es sich, wie bereits von Dir dargestellt, um unbehandeltes Uran in der in der Natur üblich vorkommenden Konzentration in unbehandelter Kleinstmenge..."

      Dann verdünnt man den Müll halt durch Zugabe von ein paar Tonnen Sand und das Problem der Konzentration ist erledigt.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 14:54:54
      Beitrag Nr. 269 ()
      Nachtrag zu #267


      c) er gibt eine noch einfältigere Antwort
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 15:04:51
      Beitrag Nr. 270 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.670.478 von Blue Max am 07.08.08 14:48:10Nach Albert Einstein gilt
      E(nergie) = m(asse) c2 (Lichtgeschwindigkeit im Quadrat)

      Ergo ist das Uran was man ausgegraben hat nicht identisch mit dem Uranabfall den man wieder eingraben muss.

      Aus einem Benzinmotor tropft nach Energieabgabe schliesslich auch kein Benzin aus dem Auspuff - das weiss jeder, muss aber trotzdem erwähnt werden, weil viele Leute nicht wissen, dass es bei einem Kernkraftwerk nicht anders ist. (Das ist grob vereinfacht, muss aber für's Wirtschaft & Politik Forum in dieser Form ausreichen.)

      Kannst Dich ja mal einlesen:
      http://de.wikipedia.org/wiki/Kernspaltung
      und weniger posten.

      Die Sache mit dem Sand funktioniert vielleicht auf dem Bau und vielleicht auch in manchem Kopf, aber ganz sicher nicht beim Atommüll.
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 15:49:01
      Beitrag Nr. 271 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.670.584 von Beefcake_the_mighty am 07.08.08 14:54:54Danke Beefcake_the_mightly und ZackB,

      Eure Einschätzung hinsichtlich Blue Max "riecht" nach einem langem Leidensweg :D
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 18:19:17
      Beitrag Nr. 272 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.670.209 von Beefcake_the_mighty am 07.08.08 14:30:42Eine sachliche oder fachliche Diskussion kannst du nicht erwarten.

      :rolleyes:
      Wenn die Argumente gegen Null tendieren kommen immer solche Stilblüten zum Vorschein.
      Hauptsache Beefcake_the_mighty, schulzse und ZackB sind sich alle einig, dann stimmt schon alles irgendwie, auch ohne Argumente.
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 18:28:36
      Beitrag Nr. 273 ()
      ZackB und Schulze und haben hier in den letzten Postings Argumentiert.Gegen null haben die Argumente von dir und Max tendiert.

      Anstatt also auch das kleine Rethorikhandbuch zu verwenden um sie durch eine offensichtliche Falschbehauptung in die Defensive zu drängen solltest du vielleicht selbst mal ne Seite zurrückblättern und argumentieren.
      :)
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 18:37:52
      Beitrag Nr. 274 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.670.741 von ZackB am 07.08.08 15:04:51#270

      Wenn die Umweltideologen damals nicht die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersorf mit ihren gewalttätigen Ausschreitungen verhindert hätten, hätte man die Abfälle zum Grossteil wiederaufbereiten und das noch darin vorhandene Uran wiederverwenden können.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 18:58:36
      Beitrag Nr. 275 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.670.148 von Sexus am 07.08.08 14:26:38
      "Uran wird hauptsächlich in Kanada und Australien abgebaut, also in politisch und wirtschftlich wesentlich stabileren Ländern als Iran oder Russland." :laugh:

      Zu den Hauptabbaugebieten gehören Rußland und die in jeglicher Hinsicht politisch und wirtschaftlich stabilen Länder Kasachstan, Niger, Namibia, Usbekistan.

      Die USA betreiben ebenfalls Uranabbau, können aber leider nicht mehr als stabiles Land bezeichnet werden.
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 19:05:26
      Beitrag Nr. 276 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.674.310 von niemwolf am 07.08.08 18:58:36#275

      "...Zu den Hauptabbaugebieten gehören Rußland ..."

      Eine "lupenreine Demokratie" wie Gazprom-Gerd sagen würde...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 07.08.08 19:26:13
      Beitrag Nr. 277 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.670.478 von Blue Max am 07.08.08 14:48:10...
      Mit Atomkraftwerken haben die hohen Uranwerte im Trinkwasser nach Angaben des Umweltbundesamts nichts zu tun. Der Toxikologe Herrmann Dieter gibt Entwarnung: "Uran im Trinkwasser stammt aus Gesteinen im Untergrund, die Uran enthalten. Daran zeigt sich, dass diese Wässer natürlich und besonders rein sind." Solche geologischen Schichten mit natürlichem Uranvorkommen gibt es vor allem in Süddeutschland und hier besonders in Nordbayern. Aus diesem Grund sind auch die höchsten Uranwerte im Trinkwasser vom Gesundheitsamt des Landkreises Haßberge nordöstlich von Würzburg gefunden worden. 39 Mikrogramm auf den Liter Trinkwasser waren es dort. Das ist fast vier Mal so hoch wie der Richtwert von zehn Mikrogramm, den das Umweltbundesamt vorgibt.

      Natürliches Uran ist überall
      Uran ist nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ein weitverbreitetes, radioaktives Schwermetall. Es kommt in unterschiedlichen Konzentrationen und Verbindungen in verschiedenen Gesteinen und Mineralien, aber auch im Wasser, dem Boden und der Luft natürlich vor. Uran kann aber auch über mineralische Phosphatdünger in die Umwelt gelangen.

      Uran kann der Niere schaden

      Sorge bereitet den Experten weniger die vernachlässigbare Radioaktivität des Urans, sondern vor allem seine chemisch-giftige Wirkung, wenn man das Metall längerfristig zu sich nimmt. Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ist das Uran eine giftige Substanz, die zu Nierenschäden führen kann. Das Metall wirkt allerdings schwächer als Blei, Cadmium und Quecksilber.

      Giftfilter Niere
      Wird Uran über das Wasser aufgenommen, lagert es sich in den Tubuli der Niere ab und stört die überlebenswichtige Arbeit des Organs. Die Tubuli verhindern normalerweise, dass der Mensch in kurzer Zeit zu viel Flüssigkeit verliert und austrocknet. Nach Angaben des BfR entfaltet das Uran seine Wirkung hauptsächlich in den Nieren, weil die das wesentliche Ausscheidungsorgan für Giftstoffe sind. Für andere Organe wird das Uran erst in weit höheren Konzentrationen gefährlich.

      ...
      http://www.br-online.de/wissen/umwelt/uran-trinkwasser-wasse…

      ...
      Heute kommt die Uran-Variante, die für die Kernspaltung notwendig ist (Uran-235), in den Lagerstätten nur noch in geringer Konzentration vor. Grund dafür ist die natürliche radioaktive Umwandlung. Für den Einsatz im Kernkraftwerk muss dieses Uran zuerst aufkonzentriert, d. h. angereichert, werden. Erst dann ist das Material in unseren Reaktortypen spalt- und für die Stromproduktion nutzbar.
      ...

      http://www.energienucleaire.ch/de/entsorgung-sicherheit.html
      Avatar
      schrieb am 08.08.08 00:29:03
      Beitrag Nr. 278 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.673.903 von Beefcake_the_mighty am 07.08.08 18:28:36ZackB und Schulze und haben hier in den letzten Postings Argumentiert.

      Um diese Falschbehauptung zu belegen braucht man in der Tat nur eine Seite zurückblättern.
      Ergebnis: In den Beiträgen #261, #263, #265, #267, #269, #270 gibt es zwar viel Gerede und Geschwätz aber nicht auch nur ein einziges sachliches Argument gegen Atomkraft oder die Endlagerung.

      Anstatt also ständig die selbe Laier hier zu fahren warte ich mit Spannung auf Euer erstes Argument zum Thema. :)
      Avatar
      schrieb am 08.08.08 11:00:19
      Beitrag Nr. 279 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.678.449 von CaptainFutures am 08.08.08 00:29:03Hallo CaptainFutures,

      die Atomenergie hat ihre unbestrittenen Vorteile (keine Emissionen, niedrige Kosten bei der Energieproduktion etc.).

      Aber sie hat eben auch ihre Nachteile. Nachdem diese Nachteile ganz anderer Natur sind als bei der konventionellen Energiegewinnung, ist ein Vergleich nur sehr eingeschränkt möglich - ferner sind die meisten der negativen Faktoren bei der Atomenergie sog. \"Eventualrisiken\" d.h. Risiken die erst im Schadensfall eintreten sowie \"Langfristrisiken\" deren Abschätzung / Beurteilung aufgrund der langen Dimension Schwierigkeiten bereiten.

      Jedesmal wenn man nun die unbestritten vorhandenen Eventualrisiken aufzählt, wird man als Panikmacher dargestellt. Untermauert man anhand von aktuellen Beispielen die sogar in diesen Monaten kurz hintereinander erst aufgetreten sind, dass dieses Eventualrisiko durchaus nicht nur theoretische Eventualrisiken sind, dann wird dies lapidar als überzogene Panikmache durch die Atomgegnerlobby bzw. durch die Presse dargestellt. Verweist man dann in diesem Zusammenhang mehrfach darauf hin, dass i.d.R. erst einige Zeit sehr viel später herauskommt, dass der Ausmass der Störfälle größer war als ursprünglich vermeldet oder bereits über einen längeren Zeitraum vertuscht wurde wird auf diesem Umstand überhaupt nicht eingegangen bzw. wird ebenfalls lapidar auf die Panikmache verwiesen - gleichzeitig wird aber eingeräumt, dass es richtig wäre im Zwiefelsfall zu verharmlosen um eine mögliche Panik in der Bevölkerung auszuschliessen - Was denn nu ? Ich finde es in diesem Zusammenhang sehr \"bewunderungswürdig\", wie die Atomkraftbefürworter hier im Thread alle unmittelbar nach den Störfällen beurteilen können, dass es sich hierbei zu 100 % nur um belanglose Störfälle handet - insbesondere vor dem Hintergrund, wie ja selbst zugegeben haben, eine Verharmlosung von Störfällen sinnvoll ist um Panik zu vermeiden..... Leider oder Gott sei Dank können wir die Gefährlichkeit der Atomenergie nicht immer an Super-Gaus wie Tschernobyl nachweisen - aber sogar bei diesem unbestrittenen Super-Gau, wird deren Dimension / Ausmass, z.B. durch das Relativieren von Todesopfen oder die korrekte Zurechnung von Todesopfern der Katastrophe, in Zweifel gezogen. Es besteht ferner keinerlei Bereitschaft sich vorzustellen, was solch ein Super-Gau in einer dicht-besiedelten Wirtschaftsregion wie Deutschland anrichten würde.

      Auch die zeitliche Dimension von Risiken die sich aus der Endlagerung ergeben werden nicht akzeptiert - auch hier wird einfach mal mit dem natürlichen Strahlung von Uran im Gestein verharmlost. Auch die nicht ausreichend vorhandene Kapazität von Endlagerungsstätten wird nicht zur Kenntnis genommen.

      Eine wirtschaftliche Gegenüberstellung der Gesamtkosten der Atomenergiegewinnung ist nur sehr eingeschränkt möglich, weil die Kosten der Endlagerung, die Kosten der Castor-Transporte, die Kosten des Rückbaus von Atomkrafwerken durch den Steuerzahler im allgemeinen bezahlt werden müssen und nicht direkt durch die Stromkonzerne.... Jedes Bauunternehmen muss für die wirtschaftlichen Risiken aus Ihrer Bautätigkeit, sog. Eventualrisiken aus der Bauleistung, Gewährleistungsgarantien abgeben und deren Kosten in der Angebotserstellung bzw. Preisfindung berücksichtigen. Da fällt es ja der Atomlobby wunderbar ins Kalkül, dass die Schadensdimension eines Super-Gaus so hoch ist, dass dieses Risiko nicht versicherbar ist - und weil es so schön bequem ist, wälzt man dieses nichtkalkulierbare und diese wirtschaftlich nicht bezahlbare Risiken nicht auf die Energiekonzerne sondern wieder auf die Bevölkerung bzw. Steuerzahler ab. Somit muss man diese Kosten auch nicht der Atomenergie umlegen... Obwohl dieses Risiko als so hoch eingeschätzt wird, dass es nicht mal im Rahmen eines weltweiten Versícherungspools versicherbar ist, erklärt die Atomlobby andererseits, dass es sich um ein verschwindend kleines Risiko handelt und die Atomkraftgegner Panikmache betreiben...

      Und wenn alles nichts hilft, verweist man pauschal auf den Umstand, dass die Menschheit nur durch das Eingehen von Risiken dort hingelangt ist wo sie jetzt ist.... Dabei verschweigt man wissentlich, dass die Dimension und Auswikungen beim Eintritt von Risiken solcher Entwicklungsstufen der Menschheit ebenfalls drastisch gestiegen sind.

      Des weiteren wird die Tatsache, dass weltweit das hochgerechnete Uranvorkommen bei weitem nicht für eine solange Zeit ausreicht wie die konventionellen Energieträger, mit dem fragwürdigen Argument entkräftet, dass man noch nicht alle Förderstätten entdeckt bzw. erschlossen hätte. Als ob diese Aussagen für die konventionellen Energieträger nicht auch gelten würde - siehe Gewinnung von Rohöl in Canada aus den mit Öl durchtränkten Sandbeständen oder Erschliessung von Rohölvorkommen in schwierig zugänglichen Gebieten.....Somit bleibt Uran der Energieträger, der als Erstes zu Neige gehen wird....Gerade der Umstand, dass dereit soviele neue Atomkraftwerke gebaut werden, wird diese Knappheit weiter verschärfen.. Anstatt diesem Umstand Rechnung zu tragen, wird die Entscheidung Deutschlands in Zweifel gezogen, aus der Atomkraft langfristig auszusteigen. Nachdem Motto, wenn sich alle anderen Länder falsch verhalten, muss es richtig sein, sich ebenfalls falsch zu verhalten...und wenn alles nichs nützt argumentiert man damit, dass man dem Risiko der Atomenergie nicht entkommt, weil ja in anderen, an Deutschland angrenzenden Ländern, weiterhin die Atomenergie betrieben wird.........

      Ferner wird auf dem Umstand gar nicht eingegangen, dass die Gewinnung von Uran, aufgrund der schwächer werdenen Konzentration im Gestein, ein immer höher werdenen Aufwand benötigt und diese Gewinnung von Uran ihrerseits zu erhebliche Luftemissionen im größeren Umfang führt....

      Zu guter Letzt wird gar nicht auf die aktuelle Thematik eingegangen, dass die aktuelle Atomenergiediskussion, wie z.B. Verlängerung von Atomkraftwerken, nicht ihre Ursache in der Lösung der Endlagerungsfrage, oder in einer verbesserten Sicherheitstechnik der Atomkraftwerke bzw. in einer drastischen ERhöhung der Uranvorkommen hat, sondern ausschliesslich Ihren Ursprung in einer Erhöhung der Energiekosten hat. Mit anderen Worten: Die aktuelle Diskussion wird ausschliesslich als Wahlkampfthema hochstilisiert und hat keinerlei fundementalen Ursprung. Als ob mit einer Zusicherung, die Laufzeit von Atomkraftwerken zu verlängern, sich die Strompreise halbieren würden !
      Avatar
      schrieb am 08.08.08 12:54:16
      Beitrag Nr. 280 ()
      Als ehemals von der Atomindustrie direkt geschädigter Elektrizitätskunde der Firma LILCO empfehle ich den Interessierten (und des englischen kundigen) sich den Eintrag über eine Atomruine auf der dicht besiedelten Insel Long Island anzuschauen:
      http://en.wikipedia.org/wiki/Shoreham_Nuclear_Power_Plant

      Zur Info: ein Großteil der Stadt New York City liegt am Westrand dieser Insel (auch wenn die Bewohner das nicht so gerne hören ;) ). LI hat ungefähr 7,5 Millionen Einwohner und es gibt dort Gemeinden mit Durchschnittseinkommen von 160000 $ p.a.

      Also kurz zusammengefasst: nach vollständigem Aufbau des Shoreham Reaktors wurde es immer mehr Leuten klar, dass bei einem Störfall/Unfall (nennt es wie ihr wollt) 7,5 Millionen Leute über die schon bei normalen Tagesabläufen notorisch verstopften Brücken und Tunnels New Yorks flüchten müssten und die paar Touristenfährboote nach Connecticut kaum für Entspannung sorgen könnten. Den reichen Anwohnern war es sicher auch nicht recht die teuren Anwesen einer solchen Gefahr ausgesetzt zu sehen.

      Folglich wurde der Betrieb abgeblasen, die zusätzlich entstandenen Kosten den Stromkunden aufgehalst (3% auf jeden Rechnungsbetrag bis 2019 - wurde natürlich nie als Solidarbeitrag für die Atommafia ausgewiesen :laugh: ).

      LILCO wurde später verstaatlicht (pfui, Sozis) und die Stromrechnungen auf LI gehören weiterhin zur Championsleague der USA. Wie schon gesagt, viele Topverdiener dort können das schon tragen. Aber das Märchen von der günstigen Stromversorgung durch Kernspaltung wird weiter erzählt und erzählt.

      An den Verständnisschwierigkeiten mancher Teilnehmer hier kann ich offenbar nicht viel ändern. Den Spätmerkern sage ich aber jetzt schon: genau so wird jeder Kostenblock der Atomkette auf den Endkunden oder Steuerzahler abgewälzt. Und der zahlt es solange er noch nicht durch Strahlung oder giftiges Uran/Plutonium/Polonium usw. zuvor schon eingegangen ist.


      Was mich noch interessieren würde:
      haben die Vielschreiber des Wi & Po auch Interessen an der Börse (z.B. durch Aktienengagement EON, Areva, Uran Calls) oder vertreiben die sich nur auf unintelligente Weise hier die Zeit?


      Hinweis
      Auch und gerade im Forum "Wirtschaft & Politik" gelten unsere Boardregeln. Verstöße werden nicht toleriert. Das Forum von wallstreet-online versteht sich als Börsenforum. Die besprochenen Themen sollten einen klaren Bezug zu wirtschaftlichen bzw. finanzmarktrelevanten Fragestellungen aufweisen. Threads, denen dieser Bezug fehlt, werden i.A. geduldet, können im Zweifelsfall aber unabhängig von konkreten Boardregelverstößen gelöscht werden. Bitte geben Sie bei nicht selbst verfassten Texten immer eine Quelle an. (w:o-Team)


      Das rot hervorgehobene wird ja allermeist mehr oder weniger gekonnt ignoriert (leider auch von WO selbst - oder brauchen sie die paar klicks der treuen Kundschaft?)
      Avatar
      schrieb am 08.08.08 13:14:45
      Beitrag Nr. 281 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.674.013 von Blue Max am 07.08.08 18:37:52#274

      Würdest du auch so denken, wenn du dein Häuschen in der Nähe von Wackersdorf hättest:eek::eek:

      Aber so sind die Bayern: Dreck machen, und wo anders abkippen. Siehe Huber Erwins Aussage zur Atomkraft....
      Avatar
      schrieb am 08.08.08 13:19:00
      Beitrag Nr. 282 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.674.013 von Blue Max am 07.08.08 18:37:52Wiederaufarbeiten ist noch schlimmer als den Abfall unter den Teppich (Erdoberfläche) zu kehren.
      Avatar
      schrieb am 08.08.08 13:29:22
      Beitrag Nr. 283 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.674.013 von Blue Max am 07.08.08 18:37:52Wiederaufarbeiten ist noch schlimmer als den Abfall unter die Erdoberfläche zu kehren, weil der Betrieb von Brutreaktoren noch störanfälliger ist, als der Betrieb der U235 Reaktoren. Wer Natrium und seine Reaktivität, gerade mit Wasser(dampf), kennt, der weiss wovor einem hier grauen muss.

      Es gibt kein Versicherungsunternehmen, das den Betrieb irgendeiner Kernspaltungsanlage finanziell absichert. Das reicht als Argument in einem WIRTSCHAFT und Politikforum vollständig aus, um gegen den Betrieb solcher Anlagen zu sein.
      Avatar
      schrieb am 08.08.08 13:40:08
      Beitrag Nr. 284 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.678.449 von CaptainFutures am 08.08.08 00:29:03Es ist schon interessant daß du einerseits #261 , #263 #2265 als viel Gerede und Geschwätz bezeichnest,#264 beisbielsweise allerdings nicht.Dies lässt eindeutige Rückschlüsse auf deine Intentionen und deine Duskussionskultur im allgemeinen ziehen.
      Im übrigen ist es bezeichnend wenn gerade du,der du immer mehr Staatlicher überwachung der Bürger forderst,der du die Bundeswehr gegen das eigene Volk einsetzen willst und beides nur um einer vermeindlichen Sicherheit vor Terrorismus und Kriminalität Rechnung zu tragen Sicherheitsbedenken an der Atomkraft im allgemeinen und in der Endlagerung des Mülls im speziellen als viel Gerede und Geschwätz bezeichnest.
      Es ist natürlich klar daß du deine übliche Denkeweise was das Thema Risikominimierung und Sicherheit betrifft beim Thema Atomenergie nicht zum Zuge kommen lassen willst und kannst da du dir dann selber wiedersprechen müsstest.Allerdings empfinde ( garantiert nicht nur) ich es beleidigend und arrogant davon auszugehen,daß es niemanden auffällt.
      Dieses Kultur des arroganten,selbstherrlichen,schizophrenen,bewußt nicht auf Argumente eingehenden Diskussionsstils ist der Grund dafür daß viele hier nicht ( mehr) mitdiskutieren und ich im speziellen nicht mehr mit dir.Wahrscheinlich siehst du das als "Sieg" in der Diskussion an,aber lass dir versichern die Leute ziehen sich nicht wegen deiner Argumente zurrück sondern kapitulieren vor deine Argumentationsresistenz und Arroganz.
      Avatar
      schrieb am 08.08.08 13:55:51
      Beitrag Nr. 285 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.682.729 von Doppelvize am 08.08.08 13:14:45#281

      Würdest du auch so denken, wenn du dein Häuschen in der Nähe von Wackersdorf hättest

      Ja natürlich.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 08.08.08 13:58:42
      Beitrag Nr. 286 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.683.376 von Blue Max am 08.08.08 13:55:51Weil in Wackersdorf ja keine WAA ist,gelle ?

      :D
      Avatar
      schrieb am 08.08.08 14:00:54
      Beitrag Nr. 287 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.682.959 von ZackB am 08.08.08 13:29:22#283

      "...weil der Betrieb von Brutreaktoren noch störanfälliger ist, als der Betrieb der U235 Reaktoren..."

      Warum ?

      Und wie sicher und störunanfällig wäre solch ein Reaktor mittlerweile, wenn man damit in D jahrzehntelang Erfahrung hätte sammeln können, anstatt den einzigen Brutreaktor noch vor der Fertigstellung bereits zu verschrotten ?

      Und wer sagt, dass solche Brutreaktoren nur mit Natrium gekühlt werden können ? Womöglich hätte man da ja in der Zwischenzeit auch eine Alternative entwickeln können.

      :confused:

      "...Es gibt kein Versicherungsunternehmen, das den Betrieb irgendeiner Kernspaltungsanlage finanziell absichert. ..."

      Sind Windanlagen gegen Orkanschäden versichert ?

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 08.08.08 14:17:35
      Beitrag Nr. 288 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.683.451 von Blue Max am 08.08.08 14:00:54Könntest Du Dir bitte die Mühe machen und die Antworten auf Deine Fragen erst mal selber suchen, v.a. auf die Frage, die nichts mit Kernreaktoren zu tun haben.

      Was sagst Du zur wirtschaftlichen und politischen Vorgehensweise im Falle Shoreham. Hätte man das einfach einschalten sollen und den Inselbewohnern sagen "wird schon gut gehen". Soll ich mir jetzt genauso viele zukunftsgerichtete Fragen über Horrorszenarien in und um New York herum ausdenken und Dich damit belästigen?
      Avatar
      schrieb am 08.08.08 23:13:12
      Beitrag Nr. 289 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.683.451 von Blue Max am 08.08.08 14:00:54Sind Windanlagen gegen Orkanschäden versichert ? - sofern sie die Umwelt radioaktiv verseuchen sind sie bestimmt nicht versichert.
      Avatar
      schrieb am 09.08.08 00:02:04
      Beitrag Nr. 290 ()
      Die französische Regierung plant eine Begrenzung der Preiserhöhung für Strom und Gas

      Wie überall wollen auch die französischen Energiekonzerne ihre Preise weiter erhöhen. Der Energiekonzern EDF hat am 1. August angekündigt, dass er die Preise der Inflation (gegenwärtig 3,6 Prozent) anpassen möchte, um die Kosten zu decken. Der Stromkonzern GDF beklagte sich, dass die Gaspreise seit Beginn des Jahres nur um 10 Prozent gestiegen seien, während sich die Ölpreise verdoppelt hätten. Gesetzlich sind Preiserhöhungen auf die jeweilige Inflationsrate beschränkt.
      ...
      In Großbritannien fürchtet man nun, dass die Energiepreise steigen, weil sie in Frankreich begrenzt werden. Der auch in Großbritannien tätige Konzern EDF hat bereits die Strompreise um 22 Prozent und die Gaspreise um 17 Prozent. Britische Politiker warnen, dass der Energiekonzern die Einkünfte, die ihm in Frankreich verloren gehen, in anderen Staaten wieder hereinholen könnten, in denen wie in Großbritannien die Regierung weniger Einfluss auf die Preise hat. EDF weist dies zurück, zumal der französische Strom zu 80 Prozent aus AKWs käme und damit unabhängig von Gaspreisen sei.
      http://www.heise.de/tp/blogs/2/113961

      Interessant, sehr interessant :D
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 12:31:54
      Beitrag Nr. 291 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.683.718 von ZackB am 08.08.08 14:17:35Da Du gerade am abarbeiten aller Themen bist:
      hier kannst Du mal die Fragen beantworten - am besten ohne Witze zu erzählen
      Avatar
      schrieb am 11.08.08 22:03:54
      Beitrag Nr. 292 ()
      Um die Atomhaftung ist es schlecht bestellt
      Annette Hauschild/Helmut Lorscheid 11.08.2008

      In den meisten EU-Ländern mit Atomkraftwerken gibt es kaum eine nennenswerte Haftung bei Unfällen
      Atomkraftwerke lohnen sich vor allem für die Betreiber (Mehr als ein Sommertheater?). In den meisten europäischen Ländern gibt es nicht einmal eine nennenswerte Haftung für große Unglücksfälle. Dabei verursacht die radioaktive Umweltverschmutzung durch zivile Atomenergie und durch Atomwaffenprogramme weltweit zahlreiche Krankheits- und Todesfälle, vor allem durch Krebs.

      Leukämie bei Kleinkindern

      Die Kette der Skandale, Vertuschungen und Unfälle in der Atomindustrie ist endlos. Der weiterhin leichtfertige Umgang mit dieser Technologie ist erschreckend. Dabei ist wissenschaftlich belegt, dass etwa Kleinkinder, die näher an deutschen Atomkraftwerken wohnen, häufiger an Krebs und an Leukämie erkranken, als Kleinkinder, die weiter von Atomkraftwerken entfernt wohnen. Die Krebsrate ist um 60% und die Leukämierate um etwa 120% erhöht.

      ...

      In einem Beitrag zum 20. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl vor zwei Jahren wies die Grüne Europaabgeordnete der Grünen Hiltrud Breyer auf die Nicht-Haftung der Atomindustrie für die Folgen und Gefahren hin, die durch ihre Anlagen entstehen:
      -------------------------------------------------------------------------------
      Noch immer trägt die Atomindustrie nicht die Haftung für die Gefahren, die sie verursacht. Noch immer kommt die Atomindustrie nicht für die immensen Umwelt- und Gesundheitsschäden für den laufenden Betrieb auf. Noch immer genießt die Atomenergie massive Privilegien, vom staatlichen Schutz der Castor-Transporte bis hin zu garantierten Atomstrommengen.

      Frankreich hat die meisten AKWs und die meisten Störfälle

      Kaum eine Woche vergeht ohne ernsthafte Störmeldungen aus europäischen AKWs. Selbst ein GAU ist möglich, doch die Haftung der AKW-Betreiber hält sich meistens in sehr überschaubaren Grenzen. Insgesamt sind in Europa noch 149 Reaktoren in Betrieb, die Mehrzahl davon in Westeuropa (9 von 10 europäischen Reaktoren befinden sich dort). Jährlich wächst der Strahlenmüll um weitere tausend Tonnen. Besonders Frankreich setzt weiterhin auf Atomkraft und produziert mit 59 Reaktoren 45 Prozent aller Atomenergie in Europa. Laut Angaben des Atomwissenschaftlers Mycle Schneider hat es in den vergangenen 20 Jahren mindestens 700 Zwischenfälle in einem einzigen Atomkraftwerk, in Cattenom gegeben.

      Auch in diesem Jahr gab es in Frankreich die meisten – bekannt gewordenen – Störfälle. Einige Beispiele: Am 23. Juli wurden bei Wartungsarbeiten im Kraftwerk Tricastin etwa 100 Menschen radioaktiv kontaminiert Am 8. Juli traten in der Urananreicherungsanlage Eurodif 30 Kubikmeter radioaktive Flüssigkeit aus und gelangen teilweise in umliegende Flussläufe. Im Februar 2008 wurden in einem der vier Blöcke des AKW Paluel Fehldispositionen von Isolations-Armaturen vorgefunden, die während mehr als 5 Monaten bestanden. Ebenfalls im Februar 2008 wurde bekannt, dass die in der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague behandelten hochaktiven Substanzen laufend explosiven Wasserstoff freisetzen., der bei Reaktion mit Sauerstoff die Gebäudedichtheit bedroht.

      Angesichts der Risiken wirken die in Frankreich geltenden Schadensobergrenzen in der Atomhaftung gerade zu lächerlich. Während in Deutschland und Österreich bei Atomunfällen eine nach oben hin unbegrenzte Haftung besteht, haften die französischen AKW-Betreiber lediglich bis zu einer Summe von 84 Millionen Euro.

      Schrottreaktoren in Osteuropa

      In der Öffentlichkeit werden aber vornehmlich die Atomanlagen in Osteuropa wegen ihrer mangelnden Sicherheit wahrgenommen. Die "Hoch-Risiko-Reaktoren" in den EU-Ländern Litauen, Tschechien, Ungarn, Slowenien und der Slowakei sind zum Teil nicht nur dem Katastrophen-Typ von Tschernobyl beängstigend ähnlich, sondern weisen auch sonst besonders bedrohliche Defizite auf.

      Erst im Juni dieses Jahres wurde nach einem Zwischenfall im Kühlsystem des slowenischen Atomkraftwerks Krsko durch die EU-Kommission europaweiten Alarm ausgelöst. Im Hauptkühlsystem des Atomkraftwerks im Südwesten des Landes war Kühlflüssigkeit ausgetreten.

      Das AKW Temelin an der tschechisch-österreichischen Grenze hat z.B. erhebliche Mängel bei der Qualität der eingesetzten Bauteile; das slowenische AKW liegt in einem stark erdbebengefährdeten Gebiet. In den Reaktoren vom Tschernobyl-Typ in Ignalina/Litauen sind die Störanfälligkeit und Sicherheitsmängel besonders groß. Litauen bezieht 80 Prozent seiner Energie aus Atomreaktoren.

      Das Sicherheitsproblem ist ungelöst, denn mit dem EU-Beitritt mussten die Länder keinerlei Sicherheitsstandards übernehmen. Lediglich für die Atomreaktoren vom Typ Tschernobyl gibt es einen Stilllegungsplan, der ein Abschalten bis 2009 vorsieht. Litauen plant an der Grenze zu Belarus ein Atom-Endlager – ausgerechnet in der Nachbarschaft eines belarussischen Tourismusgebietes. Die Weißrussen befürchten, dass das Endlager auch von anderen EU-Ländern für ihren Atommüll genutzt werden könnte.

      Haftungsobergrenze von 3 Millionen Euro

      Denn sichere Endlager gibt es bisher nirgends in Europa. Auch die Haftung bei Atomunfällen ist in Europa alles andere als zufriedenstellend geregelt. Sie reicht von unbegrenzt – in Österreich und Deutschland, über 700 Mio. Euro in Spanien bis zu lediglich rund 3,3 Mio. Euro in Litauen. Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu den Störfällen im slowenischen Atomkraftwerk Krsko sowie im Atomkraftwerk Philippsburg (Baden-Württemberg) geht hervor, dass, die Atombetreiber in Belgien, Lettland, Rumänien und Schweden lediglich mit 330 Millionen Euro haften.

      Dabei sind auch schwedische AKW keineswegs besonders sicher. Zuletzt war es am 26. Juli 2006 im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark beinahe zur Kernschmelze gekommen (Fast-GAU in Schweden). In den Niederlanden beläuft sie sich die Haftungssumme auf 313 Millionen Euro, in Tschechien auf rund 250 Millionen Euro, in Finnland auf 194 Millionen Euro. In Großbritannien, wo über 40 Jahre alte und somit weltweit die ältesten Reaktoren betrieben werden, beträgt die Haftungsobergrenze wie auch in Polen und Slowenien etwa 165 Millionen Euro. In Ungarn etwa 100 Millionen Euro. In Frankreich beträgt sie rund 84 Millionen Euro, in der Slowakei etwa 82,5 Millionen Euro, in Dänemark rund 66 Millionen Euro und in Bulgarien 16,5 Millionen Euro, in Italien 5,5 Millionen Euro und in die Litauen beläuft sie sich lediglich auf 3,3 Millionen Euro.

      Auch die Bundesregierung hält die Höhe dieser Summen für "wenig befriedigend". Sie habe sich deshalb stets dafür eingesetzt, die summenmäßige Begrenzung aufzuheben oder zumindest die Höchstbeträge aufzustocken. Um in Deutschland Geschädigten unabhängig von den im Ausland festgesetzten Haftungssummen eine angemessene Entschädigung zu sichern, habe der Gesetzgeber im Atomgesetz einen Anspruch auf staatlichen Ausgleich bis zu 2,5 Milliarden Euro geschaffen.

      Statt also über eine Verlängerung der Laufzeiten zu diskutieren, sollten erst einmal endlich die Atomkraftbetreiber in Europa – und besser noch weltweit - zur unbeschränkten Haftung für die möglichen Folgen von "kleinen" und großen Atomunfällen verpflichtet werden. Eines lässt hoffen, seit Jahren muss man auf den Internetseiten der Betreiber deutscher Atomkraftwerke - E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall Informationen über ihre Atomkraftwerke gezielt suchen. Offensichtlich werden die Atomkraftwerke für diese Betreiberkonzerne als nicht mehr werbewirksam betrachtet.
      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28486/1.html
      Avatar
      schrieb am 12.08.08 11:34:44
      Beitrag Nr. 293 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.703.989 von StellaLuna am 11.08.08 22:03:54#292

      Selbst wenn irgendwann in D alle Atomkraftwerke aus rein ideologischen Gründen abgeschaltet werden, in unseren Nachbarstaaten, zb Tschechei und Frankreich, wird auch weiterhin Atomstrom produziert und genau dieser dort produzierte Atomstrom wird anschliessend teuer nach D verkauft.

      Das Ergebnis des deutschen Alleingangs beim Atomausstieg wird nur sein, dass die Verbraucher in D gigantisch höhere Strompreise bezahlen werden als die Menschen in unseren Nachbarstaaten.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 14.08.08 20:20:36
      Beitrag Nr. 294 ()
      Das ist ja mal eine sehr erfreuliche Nachricht :)

      Rechnerisch laufen drei Atomkraftwerke nur für den Export
      Keine Stromlücke in Sicht. In diesem Jahr wird Deutschland voraussichtlich mehr Strom exportieren als je zuvor. Der Exportüberschuss lag im ersten Halbjahr nach Erhebungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen bereits bei 14,4 Milliarden Kilowattstunden - 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bislang wurde mit 19,8 Milliarden Kilowattstunden im Jahre 2006 der größte Stromüberschuß erzeugt. Die Prognosen sehen ihn Ende 2008 bei 25 Milliarden.

      Der Grund für für die zunehmenden Überschüsse ist der Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten aus regenerativen Energieträgern. Voraussichtlich wird 2008 zum ersten Mal die Schwelle von 100 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom überschreiten. Schon im vergangenen Jahr wurden 87,5 Milliarden eingespeist. Trugen 2007 erneuerbare Energien noch 14 Prozent zum Strommix bei, werden es 2008 16 Prozent sein.

      Der BDEW prognostiziert für das laufende Jahr eine Einspeisung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) von 78 Milliarden Kilowattstunden. Dazu kommen noch die Erzeuger, die keine Einspeisevergütung erhalten, das sind vor allem die großen Wasserkraftwerke. Sie erzeugen jährlich 20 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom. Ob die Marke von 100 Milliarden Kilowattstunden regenerativ erzeugten Stroms Ende 2008 tatsächlich übertroffen wird hängt vom Wind ab - er erzeugt mittlerweile die Hälfte des deutschen Ökostroms.

      Matthias Brake14.08.2008
      http://www.heise.de/tp/blogs/2/114189


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