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    S&P: Wir raten alles, auch wenn es von Kühen strukturiert worden ist. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.08.08 08:41:36 von
    neuester Beitrag 25.08.08 08:00:57 von
    Beiträge: 2
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      Avatar
      schrieb am 04.08.08 08:41:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      S&P: Wir raten alles, auch wenn es von Kühen strukturiert worden ist.
      ----------------------------------------------------------------------

      Ich möchte nich wissen, was inzwischen passiert wäre, wenn dieses sog. Rating-Unternehmen nicht in den USA lokalisiert wäre sondern beispielsweise in Europa. Die USA hätten uns alle doch schon längst platt gewalzt?!

      Warum ist dieser Laden - und ggf. die Konkurrenten, die ja in vielen Fällen vergleichbar fahrlässig gehandelt haben - nicht schon längst auf zig Milliarden Schadenersatz verklagt worden?
      Schließlich hat deren Handlungsweise die wahrscheilich größte Finanzkrise aller Zeiten (und des Universums) wahrlich gut mit gedeihen lassen, wenn man die Banken und Investmenthäuser mal außen vorlässt.

      Was wusste die FED, was das US Government? War ist staatlich geduldet oder gar insgeheim gefördert und gefordert?


      http://www.mmnews.de/index.php/20080802720/MM-News/Skandal-b…

      AAA über alles: S&P Rating Skandal PDF Drucken E-Mail
      Samstag, 2. August 2008

      Mitarbeiter der Rating-Agentur S&P warnten intern vor Kreditmüll: "Last uns hoffen, dass wir wohlhabend und pensioniert sind, bevor es zusammenkracht". Trotzdem AAA Ratings.

      In den USA kommt es zu einem Skandal bei der renommierten Rating-Agentur S&P. Wie aus internen Mails von Analysten und von für die Kreditbeurteilung zuständigen „Experten“ der Agentur hervorgeht, warnten diese eindringlich vor vielen Hypothekenprodukten - wie das Wall Street Journal berichtet.

      Trotz per Email dokumentierter Warnungen: Dies hielt die S&P Verantwortlichen nicht davon ab, undurchschaubaren Hypothekenderivaten die bestmögliche Auszeichnung zu geben: AAA.

      Intern jedoch warnten die Analysten eindringlich davor, darin zu investieren. Zitat: "Wir sollten es nicht raten (Bonität bewerten)!" Antwort vom Vorgesetzten: "Wir raten jeden Deal." Ausserdem wurde zusätzlich noch darauf hingewiesen: "Wir raten alles, auch wenn es von Kühen strukturiert worden ist."

      In einem anderen Fall urteilten die dafür betrauten Mitarbeiter sogar, dass die neu verpackten und „verdrehten“ Schuldvehikel „absolut lächerlich“ seien. Bei S&P hiess es intern, dass man darin auf keinen Fall investieren solle. Dies hielt die Bewertungsagentur allerdíngs nicht davon ab, Bestnoten zu erteilen.

      Das Wall Street Journal zitierte einen Untersuchungsbericht der US-Börsenaufsicht SEC. Daraus geht hervor, dass die Methoden bei S&P kein Einzelfall waren sondern bei allen Rating-Agenturen zur Tagesordnung gehörten: Beste Bonitätsnoten trotz interner Bedenken.

      In einem anderen Fall wurde ein S&P Mitarbeiter mit folgenden Worten zitiert: „Wir schaffen mit diesen CDOs ein irrsinniges Monster. Last uns hoffen, dass wir alle wohlhabend und pensioniert sind, bevor das Kartenhaus zusammenkracht.“

      Die SEC hat 10 Monate bei allen großen renommierten Rating-Agenturen geforscht. Die Untersuchungsergebnisse sollen teilweise erschreckend sein.

      S&P wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern.
      Avatar
      schrieb am 25.08.08 08:00:57
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dazu passt der Kommentar von Michael M. Mross.

      http://www.mmnews.de/index.php/20080824860/MM-News/Game-Over…


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      Game Over? PDF Drucken E-Mail
      Von Michael Mross
      Sonntag, 24. August 2008
      Hat die US-Notenbank die Kreditkrise hervorgerufen, damit es zur Katastrophe kommt?

      Einen anderen Schluss lässt der Lauf der Dinge kaum zu.

      Rückblende

      Anlässlich eines Dinners im Jahre 2004 traf ich mich einigen Börsenexperten aus den USA. Diese erzählten wirklich Unglaubliches: In den USA würden Banken an mittellose Menschen in großem Umfang Geld ausleihen, damit sie Häuser kauften. Es wären auch schon Obdachlose mit 6stelligen Dollarsummen bedacht worden. Das Ding hätte auch einen Namen. Man würde dieses Marktsegment „Subprime“ nennen. Bedeutet: Menschen bekommen Kredite, ohne dass nach Bonität oder Sicherheiten gefragt wird.

      Ich dachte zunächst, die beiden Experten würden einen Scherz machen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Banken im großen Stil solche Geschäftspraktiken betreiben. Wer sollte für diese Schulden grade stehen? Wie konnte man so etwas in seinen Büchern halten, ohne dass die Bankaufsicht zuschlägt?

      Die Antwort war einfach: Diese Kredite würden zerstückelt und mit anderen Schulden zusammengepackt, vermengt und vermischt. Anschließend würden Sie den Rating-Agenturen vorgelegt, welche dann ein Tripple-A-Prädikat ausstellten. Sodann würden diese neu verpackten Schulden in alle Welt verkauft.

      „Und wer kauft so etwas?“ fragte ich besorgt.

      „Die Dinger gingen weg wie warme Semmeln“ – lautete die Antwort. Schließlich gab es dafür etwas höhere Zinsen.

      Ich verließ die Runde ratlos. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dieses Spielchen so einfach funktionieren würde. Noch weniger konnte ich mir vorstellen, dass die Aufsichtsbehörden so etwas zulassen würden.

      Haben sie aber. Wie wir jetzt alle wissen.

      Und wir wissen mittlerweile noch viel mehr: Alle Verantwortlichen wussten von Anfang an, dass ein solches Gebaren zwangläufig in die Katastrophe führt. Dazu braucht man schließlich kein Volkswirtschaftsstudium. Das kann jeder Laie erkennen. Dies hielt US-Investmentbanken jedoch nicht davon ab, dass Spielchen bis zum Exzess zu spielen.

      Warren Buffett trennte sich schon 2001 von seinen Investments in Fannie Mae und Freddie Mac. Auf CNBC sagte er: „Als sich für uns herausstellte, dass die Banken nicht gut gemanagt waren, sind wir 2001 ausgestiegen. Ich fühlte mich unwohl mit den Risiken, welche die Banken einging“.

      Heute urteilt Warren Buffett über Fannie Mae und Freddie Mac, die beiden größten Hypothekenbanken in den USA mit 6 Billionen (amerikanisch: Trillionen) faulen Schulden in den Büchern: „Game over“.

      Schon 2003 prägte Buffett den historischen Ausdruck von „Finanztechnische Massenvernichtungs-Waffen“. Buffett tat in aller Öffentlichkeit kund, dass die Kreditvergabepraxis der US-Banken unweigerlich in die Katastrophe führen.

      Passiert ist nichts. Im Gegenteil. Jetzt gaben die Investmentbanken erst richtig „Gas“ – obwohl sie wussten, dass es ein böses Ende nehmen würde. Und die Zentralbank schaute tatenlos zu.

      Wie auf MMnews in verschieden Artikeln dargelegt, wusste die gesamte Branche, dass die Titanic auf den Eisberg zufährt. Das hinderte die Rating-Agenturen allerdings nicht daran, den Kreditmüll weiter mit AAA zu bewerten. Zitat von S&P: „Wir raten alles, auch wenn es von Kühen strukturiert wurde“.

      Wie die Staatsanwaltschaft ermittelte, gab es intern Bedenken. Doch die Rating-Maschine lief weiter.

      Ähnlich sah es bei den Auction Rate Securities aus. Bei einem Luxus-Dinner in Manhattan mailte ein Direktor von Merrill Lynch: „Das Ende naht, keine 2000$ Dinners mehr?“. Dies hielt die Verantwortlichen jedoch nicht davon ab, ihren Kunden bis zum bitteren Ende das Zeug zu verkaufen - bis der gesamte ARS-Markt vollkommen zusammenbrach.

      Die Liste könnte endlos weiter fortgesetzt werden. Alle wussten, dass die Katastrophe kommt. Jeder hat bis zum Ende mitgespielt, um noch schnell den letzten Dollar rauszupressen. Und die Notebank hat tatenlos zugesehen.

      Das Treiben der Investmentbanken war kriminell, wie die Staatsanwaltschaft heute feststellt. Und selbst, als die Titanic schon den Eisberg rammte, haben die Banken immer noch nicht aufgehört, ihre undurchsichtigen Junk-Schulden an Ahnungslose zu verhökern.

      Fest steht: Nicht nur Warren Buffett, sondern auch andere Koryphäen auf dem Gebiet haben vor der drohenden Mega Katastrophe gewarnt. Vor diesem Hintergrund erscheint es mehr als fraglich, dass der oberste US-Banker, Alan Greenspan, nichts von dem Problem mitbekam, wie er später sagte.

      Das Gegenteil dürfte richtig sein. Auch Alan Greenspan wusste, dass die Katastrophe unausweichlich ist. Er ist der Hauptschuldige.

      Anfang des Jahres gab der Ex-FED-Chef ein Interview zu der Frage. Es war unüberhörbar, wie sich Greenspan herausredete. Er wusste angeblich von nichts.

      Dieses Interview konnte man auch bei MMnews sehen. In dem Bericht „Greenspan im Kreuzfeuer“ war ein Mitschnitt dieses denkwürdigen Gesprächs sehen.

      Doch Youtube hat alle Versionen dieses Interviews gelöscht. Genauso wie die Investmentbanken Beweismaterial zerstörten, bevor es in die Hände der Staatsanwaltschaft gelangen konnte (Beispiel Citigroup).

      Was bleibt?

      Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Verantwortlichen in den USA genau wussten, dass der GAU kommt. Doch anstatt die Notbremse zu ziehen, oder sogar diese Kreditbetrügereien von Anfang an zu unterbinden, schützen sie das Kredit-Pyramiden-Spiel nicht nur – sie forcierten es sogar!

      Damit bleibt nur folgender Schluss: Die FED, Greenspan, sowie die Chefs und die Manager der großen Investmentbanken legten es auf den Zusammenbruch an. Ja, sie provozierten ihn sogar. Und selbst als das Ende unausweichlich und sichtbar war, versuchten sie noch bis zum Schluss, sich daran zu bereichern.

      Kein verantwortlich Handelnder hätte es so weit kommen lassen. Dass die Katastrophe nun da ist, ist kein Zufall, sondern Konsequenz eines Systems, welches alle Beteiligten mit großer krimineller Energie planten und bis zum Schluss künstlich am Leben hielten. Durch ihr Handeln wurde der Zusammenbruch bewusst und gewollt herbeigeführt.

      Vielleicht wird die Geschichte zeigen, welche Rolle die US-Notenbank bei diesem größten Betrug aller Zeiten gespielt hat.


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