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    ANLAGESTRATEGIE VOR DER ABGELTUNGSSTEUER - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.09.08 23:45:17 von
    neuester Beitrag 24.10.08 09:50:30 von
    Beiträge: 80
    ID: 1.144.183
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      Avatar
      schrieb am 12.09.08 23:45:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      Von den Kursgewinnen aller
      Aktien, Zertifikate, Anleihen und Fonds,
      die ab dem 01.01. 2009 in unsere Depots eingebucht werden,
      wird uns die Abgeltungssteuer 25% der Gewinne wegfressen,
      auch wenn die Assets länger als ein Jahr im Depot liegen.

      Deshalb ist es Zeit für einige grundsätzliche Überlegungen
      zur langfristigen Vermögens-Anlage.
      Avatar
      schrieb am 12.09.08 23:46:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      Zwar finde ich es prinzipiell richtig, dass nicht nur die produktive Arbeit besteuert wird, sondern auch das Kapital, das Gewinne erwirtschaftet. Schließlich profitieren wir 1) alle von der Infrastruktur, der Kultur, dem Sozialsystem, der im Vergleich zu vielen anderen Ländern hohen Sicherheit, etc. in Deutschland. Und 2) müssen sich unsere Unternehmen dem internationalen Wettbewerb stellen. Daher müsste es eigentlich nur im Sinne von uns Aktionären sein, wenn nicht sämtliche Aufwendungen unseres guten demokratischen Landes die Stückkosten der heimischen Unternehmen belasteten. Aber gäbe es nicht andere Möglichkeiten?
      Doch alternative Besteuerungssysteme kühlen Kopfes zu durchdenken und zu diskutieren, dazu ist weder die Politik noch die Öffentlichkeit fähig. (z. B. die Erhebung nur einer einzigen Steuer: der Konsumsteuer, am gerechtesten unter Befreiung der Nahrungsmittel. Ein Vorteil der reinen Mehrwertsteuer-Finanzierung wäre, dass sie aus- und inländische Unternehmen gleichermaßen belastete und so den finanziellen Vorteil jener Länder verringerte, die ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt produzieren. Gerechter als die bisherige, selbst für viele Experten undurchschaubar komplizierte Besteuerung, die nur jene Steuerpflichtigen begünstigt, die sich die besten und teuersten Steuer-Füchse leisten können, wäre auch ein System a la Kirchhoff.) Doch es bringt einfach mehr Wählerstimmen, über eine Vermögenssteuer zu sinnieren, die höchst-richterlich bereits als verfassungswidrig verworfen worden ist, als nach einfachen, zukunftsweisenden und möglichst gerechten Lösungen zu suchen und die Öffentlichkeit in einem längeren Diskussionsprozess davon zu überzeugen.
      Aber genug des Lamentierens, das niemandem hilft.
      Auch ich spare mir natürlich gern Steuern, wo es rechtlich möglich ist. Daher habe ich überlegt, wie ich bis zum 31.12.2008 das Kapital noch langfristig, dabei möglichst sicher und doch ertragreich investieren kann.
      Avatar
      schrieb am 12.09.08 23:48:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Investition?
      Oder ist es trotz steuerlichen Nachteilen besser zu warten?

      Wie immer sind sich die Experten uneinig über die wirtschaftliche Entwicklung in der nächsten Zeit. Ich mir auch. (je nachdem, ob es gerade rauf oder runter geht!)
      Viele Experten erwarten, dass die Finanzkrise ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat, dass in deren Folge die Abwärtsspirale auch auf andere Bereiche der Wirtschaft übergreift und wir eine weltweite Rezession oder sogar eine Stagflation zu erwarten haben.
      Ich habe kein Wirtschaftsstudium absolviert, wohl aber gut 25 Jahre intensive Erfahrungen an der Börse gesammelt. Dabei habe ich nicht immer richtig gelegen, insbesondere in den Jahren 2001 bis 2003 nicht. Ich hoffe, daraus gelernt zu haben. So habe ich die Subprime-Krise vorausgesehen. Ich bin bereits im Mai 2007 aus dem Aktienmarkt ausgestiegen und habe fast nur noch in Jerini investiert. So habe ich jetzt das Kapital für Investitionen zur Verfügung und bin zum größeren Teil bereits in den letzten Wochen wieder eingestiegen.
      Denn ich glaube, dass die Stimmung in Deutschland wie so häufig auch z. Z. wieder schlechter ist als die Lage, auch wenn wir wahrscheinlich in eine Rezession hinein schlittern. Aber die Kurse vieler Aktien, insbesondere im Nebenwertebereich sind bereits auf 2-, 3-, 4- oder gar 5-Jahres-Tiefs gefallen.
      Und ein Niveau wie im Jahr 2003, auf dem Tiefstpunkt nach dem Platzen der Dotcom-Blase, nach dem Anschlag auf die Türme, zur Zeit der weltweiten Terrorismus-Panik und nach dem Ausbruch des Irak-Krieges ist für die kleinen deutschen Unternehmen häufig nicht gerechtfertigt.
      Denn viele haben sich in den letzten vier, fünf Jahren gut entwickelt, haben ihre Verschuldung abgebaut und die Kosten reduziert, ihre Produkte weiter entwickelt, ihre Abläufe optimiert, haben sich im Weltmarkt gut positioniert, einen Kundenstamm aufgebaut, sind in großem Maß ins Ausland expandiert, mit Produktionsstätten und mit Kooperations- und Vertriebspartnern. etc.
      Im Grunde haben sich manche Pläne vom Neuen Markt nach jahrelanger Kärrnerarbeit und nach weiteren Kapitalerhöhungen doch realisiert, wenn auch auf reduziertem Niveau.
      Da man aber nie weiß, wie weit Angst die Kurse noch nach unten treibt, kann es in der Marktbreite durchaus noch weiter abwärts gehen.
      Avatar
      schrieb am 12.09.08 23:50:10
      Beitrag Nr. 4 ()
      Doch
      1) reicht das Zeitfenster für die steuergünstige Anlage nur bis zum 31.12.2008,
      2) können die Aktien je nach Haltedauer und Endstand zunächst noch um etliche Prozente fallen, ohne dass ein Warten bis ins nächste Jahr günstiger wäre,
      3) könnte der Fall der Rohstoffpreise, das Erstarken des Dollars und die Verstaatlichung von Fannie und Freddie ein erstes Anzeichen für das Ende der Krise darstellen,
      4) wenn sich Warren Buffet für deutsche Unternehmen interessiert, wenn russische Investoren in west-europäische Unternehmen einsteigen, wenn die arabischen Öl-Scheichs für die Zeit nach dem Öl nach zukunftssicheren Investitionsmöglichkeiten suchen und wenn asiatische Staatsfonds die Gunst der Stunde nutzen, um ihre angesammelten Milliarden-Reserven lukrativer anzulegen als in US-amerikanische Anleihen, dann könnten die Kurse sehr schnell wieder nach oben drehen.
      5) die Börse schaut meist etwa 6 – 9 Monate in die Zukunft und die Wahrscheinlichkeit, dass eine Rezession Mitte nächsten Jahres bereits wieder vorbei ist, wird von vielen Experten als ziemlich hoch eingeschätzt (ein Argument ist z.B., dass fallende Rohstoffpreise die Inflation drücken, den Zentralbanken Zinssenkungen ermöglichen und die Zweitrundeneffekte reduzieren.
      6) im Gegensatz zur Jahrtausendwende ist der Risikoabschlag für Aktien heute extrem hoch, sodass ein Rückgang der Gewinne, wie er in Zeiten von Rezessionen normal ist, bereits eingepreist ist.
      Avatar
      schrieb am 12.09.08 23:51:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      Siehe dazu folgenden Artikel aus der FAZ:

      Risikoabschlag für Aktien so hoch wie noch nie
      Von Daniel Mohr
      06. September 2008 Aktien sind eine riskante Anlageform. Deswegen werden sie in Krisenzeiten meist mit einem Risikoabschlag gegenüber den sehr viel sichereren Staatsanleihen gehandelt. Über alle Krisen hinweg war der Bewertungsabschlag für Aktien allerdings noch nie so hoch wie derzeit. Während Bundesanleihen mit 10 Jahren Laufzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 24 gehandelt werden, liegt das KGV für Aktien auf Basis der Gewinnschätzungen für die nächsten 12 Monate bei historisch günstigen 10 - ein Bewertungsabschlag von fast 60 Prozent. Käufer der Bundesanleihen bekommen im Jahr 4 Prozent für ihr Geld, die Aktiengesellschaften erwirtschaften hingegen 10 Prozent ihres Börsenwertes im Jahr.
      „Die Diskrepanz ist so groß wie seit 30 Jahren nicht“, sagt Andreas Hürkamp, Aktienstratege der Commerzbank. „Für langfristige Anleger ist dies eigentlich ein Signal, Aktien zu kaufen.“ Dies macht trotzdem derzeit kaum jemand. Der Verkaufsdruck an den Märkten ist enorm hoch. 5 Prozent hat der Dax alleine am Donnerstag und Freitag verloren.
      „Der Markt ist derzeit optisch extrem günstig“
      Der Blick für die günstigen Bewertungskennziffern wird durch blanke Angst vor einer scharfen Wirtschaftskrise verstellt. Unternehmen wie Daimler (KGV 7) fürchten schon die Übernahme, Continental ist seiner niedrigen Börsenbewertung schon zum Opfer gefallen. Dabei ist eine Abschwächung der Wirtschaftsentwicklung in den Kursen längst berücksichtigt. Fielen die Gewinne der Dax-Unternehmen im nächsten Jahr 20 Prozent geringer aus als derzeit noch von Analysten geschätzt, läge das Dax-KGV bei 11. Auch das wäre noch ein historisch günstiger Wert. Selbst eine starke Abschwächung - Experten halten in tiefen Rezessionen durchaus auch einen Gewinnrückgang um 50 Prozent für möglich - ließe die Bewertungskennziffern noch moderat bleiben.
      „Der Markt ist derzeit optisch extrem günstig“, sagt Volker Borghoff, Aktienstratege von HSBC Trinkaus&Burkhardt. „Seit Beginn unserer KGV-Aufzeichnungen für die europäischen Indizes hatten wir noch nie einen Wert von unter 10 für den 600 Aktiengesellschaften umfassenden Stoxx 600.“ Relativiert würde dies jedoch dadurch, dass die Gewinnschätzungen wohl noch ein Stück zurückgehen dürften. Der Trend sinkender Gewinnerwartungen und die Sorgen um die weitere wirtschaftliche Entwicklung lassen die Anleger einen weiten Bogen um Aktien machen. Vielen Investoren steckt noch die bittere Erfahrung der Jahre 2000 bis 2003 in den Gliedern. Damals kam die konjunkturelle Abschwächung scheibchenweise, und die Aktienmärkte befanden sich drei Jahre in einem tiefen Fall.
      Damals wurden die Märkte allerdings zu Beginn des Abschwungs auf dem falschen Fuß erwischt. Ein schier grenzenloser Optimismus für eine glänzende Zukunft mit Internet und Mobiltelefonen sorgte für ein Dax-KGV von 32 im Frühjahr 2001. Selbst nach den Anschlägen vom 11. September 2001 war der Optimismus an den Märkten noch deutlich größer als heute, und der Dax wies ein KGV von knapp 20 auf.
      Seltene Chance für risikobereite Anleger
      Eine Begeisterung kam an den Aktienmärkten nach dem Absturz nicht mehr auf. Die außergewöhnlich gute Entwicklung besonders der deutschen Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren wurde an den Märkten mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen, die Bewertungen der Aktien blieben jedoch zurückhaltend. Beim Dax-Hoch im Juli 2007 bei 8152 Punkten lag das KGV gerade einmal bei gut 12. Der Risikoabschlag von Aktien gegenüber Rentenwerten wurde damit immer höher und erreicht nun seinen bisherigen Höchstwert.
      „Diese Bewertung ist ein gewisser Schutz vor einem tiefen Crash am Aktienmarkt“, sagt Hürkamp. „Sollte die Nachrichtenlage weiter sehr schlecht für die Aktienmärkte bleiben, dürfte dies wohl in einer volatilen Seitwärtsbewegung aufgefangen werden.“ Dass es wieder kräftig nach oben gehen könnte, traut sich derzeit aber niemand zu prognostizieren. Dazu ist die Stimmung zu schlecht.
      Besonders enttäuschend war für die Märkte die Zurückhaltung der Europäischen Zentralbank, was künftige Leitzinssenkungen angeht. „Von dieser Seite kommt keine Unterstützung für die Märkte, obwohl sie derzeit dringend nötig wäre“, sagt Gerhard Schwarz, Aktienstratege der Unicredit. Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen liegen mit 4 Prozent 0,25 Prozentpunkte unter dem Leitzins. „Dies impliziert, dass die Märkte entweder eine baldige Leitzinssenkung erwarten oder aber, dass die EZB zu lange abwarten wird und dann später um so kräftiger auf die Krise reagieren muss.“ Das zweite Szenario wird an den Märkten besonders gefürchtet. Mittlerweile hat sogar die Dividendenrendite im Dax das Niveau der Rendite für lang laufende Bundesanleihen erreicht. Auch das ist eine Seltenheit und eine Chance für risikobereite Anleger.

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      Avatar
      schrieb am 12.09.08 23:52:54
      Beitrag Nr. 6 ()
      Aber, ich gestehe gerne ein,
      dass sich Experten schon oft getäuscht haben
      und dass es ebenso gut auch andere Meinungen
      im Markt gibt, die vor einer jahrelangen Abwärtsspirale warnen,
      deren Ausmaß in den Kursen bei weitem nicht eingepreist sei.

      Folglich stelle ich eine Entscheidung
      in dieser Frage vorerst
      hinter weiteren prinzipiellen Überlegungen zurück.
      Avatar
      schrieb am 12.09.08 23:56:43
      Beitrag Nr. 7 ()
      Sind gemanagte Fonds oder Indexfonds die beste Anlage?

      Fonds haben den Vorteil,
      dass die Fondsmanager beliebig umschichten können,
      ohne dass der Anleger bei den Umschichtungen
      aus der bisherigen Anleger-freundlichen
      Gesetzesregelung herausfällt. Aber:
      Fonds kosten ca. 2 bis 5% Ausgabeaufschlag beim Kauf
      und jährlich meist 1,5 % bis 2% Managementgebühr.
      Das ergibt nach 10 Jahren auch etwa 20%,
      die dem Anlagevermögen entzogen werden.
      Und das unabhängig von steigenden oder
      fallenden Kursen oder von
      Erfolg oder Misserfolg des Managements.

      Oder mit anderen Worten:
      Unterstellt, dass die Kurse einer Assetklasse eines Landes
      (also z. B. der Aktien im Euro-Raum)
      sich im Großen und Ganzen parallel zueinander bewegen,
      dann gilt:
      Wenn die Kurse zu dem Zeitpunkt,
      zu dem der Anleger das Geld benötigt,
      gefallen sind, schneidet der Fonds noch schlechter ab
      als der Anleger mit direkter Aktienanlage
      und zwar genau um den Ausgabeaufschlag
      plus Anlagedauer in Jahren mal Managementgebühr pro Jahr.
      (in Prozent vom ursprünglichen Anlagebetrag)
      Liegen die Kurse zu dem Zeitpunkt des Verkaufs
      im Durchschnitt höher als die Einstandskurse
      verhält es sich ganz genauso.

      Fazit: Wer so viel Kapital zur Verfügung hat,
      dass er in 20 bis 40 Einzel-Werte investieren kann,
      kann selbst eine gewisse Risikostreuung erreichen
      und hat gegenüber der Anlage in Fonds einen Risikopuffer,
      der mit jedem Jahr zunimmt.
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 00:00:35
      Beitrag Nr. 8 ()
      Einen weiteren Nachteil von Aktienfonds
      möchte ich noch erwähnen,
      auch wenn er bei der langfristigen Anlage,
      die aus steuerlichen Gründen
      einen Zwischenverkauf gerade vermeiden soll,
      nicht ins Gewicht fallen sollte:
      Reine Aktienfonds können nicht antizyklisch agieren:
      Wie die Vergangenheit gezeigt hat,
      müssen reine Aktien-Fonds oft pro-zyklisch agieren:
      Dann, wenn der Hype am größten ist,
      müssen sie kaufen, um voll investiert zu sein und
      weil ihnen die Anleger sonst das Fell über die Ohren ziehen.
      Dann, wenn die Angst am größten ist
      und die Kurse ganz unten, müssen sie verkaufen,
      weil die letzten Börsen unerfahrenen Anleger
      schnell ihr Geld zurück haben wollen,
      koste es , was es wolle,
      bevor es vermeintlich ganz weg ist.
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 00:03:35
      Beitrag Nr. 9 ()
      In der Theorie sind daher für eine lange Anlagedauer
      gemischte Fonds den reinen Aktienfonds vorzuziehen.
      Doch in der Praxis zeigt sich, dass sie
      oftmals das Versprechen nicht einlösen können,
      den Vermögensverfall in schlechten Zeiten zu bremsen,
      während sie in guten Zeiten den Anstieg der Aktien
      auf Grund ihres Anleihe-Anteils nur begrenzt mitmachen können.
      Denn den wenigsten Fondsmanagern gelingt es,
      jeden Stimmungswechsel frühzeitig zu erkennen
      und die richtigen Anlageentscheidungen zu treffen.
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 00:10:07
      Beitrag Nr. 10 ()
      Indexfonds haben den Vorteil,
      dass sie deutlich weniger Managementgebühren wegfressen.
      Außerdem spricht für Indexfonds; dass es die wenigsten
      Fondsmanager regelmäßig jedes Jahr schaffen,
      eine höhere Rendite zu erwirtschaften als der Index.
      Aber es gibt bei manchen Indexprodukten
      den versteckten Anleger-Betrug:
      Nicht immer werden auch die
      Dividenden in die Anlage eingerechnet.

      Außerdem möchte ich auf einen Nachteil
      der höchsten Indizes aufmerksam machen,
      der noch niemandem aufgefallen zu sein scheint.
      MLP ist ein Parade-Beispiel für das, was ich meine:
      stark gestiegen, bis die Aktie den DAX erreicht hatte.
      Doch bereits kurz nach Aufnahme in den DAX
      gab es nur noch den Weg nach Süden für MLP.
      Zum Höchstkurs aufgenommen und
      zu einem niedrigen Kurs wieder ausgegliedert.

      Ich möchte daher vor Indexfonds auf den DAX,
      den TEC-DAX und den EURO-STOXX warnen.
      Ich bin der Meinung, dass Index-Fonds
      auf M-DAX oder S-DAX oder den DAX 100
      besser geeignet sind.

      Auch das jüngste Mitglied im DAX,
      Kali+Salz, musste um ca. 360% steigen,
      um in den DAX aufgenommen zu werden.
      Dieser Anstieg kam der Performance des M-DAX zu Gute.
      Es ist kaum anzunehmen, dass die Aktie
      solch einen Anstieg nochmals schafft.
      Daher erscheint mir das, was viele Analysten
      als erstaunliches Phänomen darstellen,
      nämlich dass Nebenwerte besser performen,
      systembedingt zu sein.
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 00:12:00
      Beitrag Nr. 11 ()
      Fazit:
      Wenn Fonds, dann Indexfonds,
      aber nur solche auf mid- oder small-caps.
      Oder aber gemischte Fonds
      mit einem variablen Anteil an Anleihen und Aktien,
      nicht mit einem unabänderlich festgelegten,
      und zwar solche, die auch in vergangenen Krisen
      bereits deutlich besser abgeschnitten haben
      als der Durchschnitt der Fonds.

      Man kann sich selbst einen Mischfonds zusammenstellen,
      aber dieser ist dann
      auch unter veränderten Weltwirtschafts-Bedingungen
      nicht variabel in seinem Verhältnis
      von Aktien zu Anleihen,
      außer unter Aufgabe des Steuer-Vorteils.
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 00:23:37
      Beitrag Nr. 12 ()
      Welches sind meine Kriterien für die Aktienauswahl?

      Ich bevorzuge:
      1) Unternehmen mit einem qualifizierten Management.
      Denn einem guten Management wird es in der Krise gelingen,
      das Unternehmen auf einen neuen, erfolgreichen Weg zu bringen,
      auch wenn es völlig umgekrempelt werden muss.
      Dagegen „schafft“ es ein unfähiges Management
      selbst in der wachstumsstärksten Branche,
      das Unternehmen in die Pleite zu führen
      (siehe Conergy) oder ständig Gelder zu vernichten
      (siehe Daimler mit seiner Großmannssucht).

      Flexibilität statt Starrheit,
      bescheidener Pragmatismus statt übersteigerter Visionen,
      inhaltliche Kompetenz und positive Motivation der Mitarbeiter
      statt selbstherrliches Pochen auf starren Hierarchien:
      Das scheinen mir neben der Technik- und
      der Finanz-Kompetenz entscheidende Punkte zu sein.

      2) Unternehmen, die Produkte für verschiedene Branchen
      anbieten können oder gar in verschiedenen Bereichen tätig sind.
      Denn hier ist die Abhängigkeit von einer Branchenkonjunktur
      und von Trends, die schnell wechseln können,
      geringer. (natürlich gibt es auch die Gefahr des Verzettelns)
      Damit stelle ich mich gegen die herrschende Meinung,
      die von Unternehmen verlangt, sich nur
      auf ihre Kernaktivitäten zu fokussieren.

      3) kleinere Unternehmen gegenüber den ganz großen.
      Neben der bekannten Tatsache, dass kleinere Unternehmen
      schneller auf Veränderungen des Marktes reagieren können
      als die großen, schwerfälligen Tanker, gibt es einen
      undiskutierten Punkt:
      Unternehmer, die nicht so viel verdienen,
      dass sie nach einem Jahr Tätigkeit für den Rest des Lebens
      aufhören können zu arbeiten, sind gezwungen,
      verantwortungsbewusster zu handeln.

      Ein Verdienst in der Größenordnung eines von Pierer,
      eines Schrempp oder eines Esser ist nicht mehr motivierend,
      sondern demotivierend. Muss sich ein Manager mit
      jährlichem Millionengehalt in schwierigen Zeiten
      den Problemen mit vollem Einsatz und in ganzer Schärfe
      noch stellen? Hat er das noch nötig?
      Mit dem Millionen-Vermögen aus Spitzen-Gehalt
      plus Aktienoptionen aus den guten Jahren plus Gehalts-Fortzahlung
      plus Abfindung plus einer Bezahlung für den „Verzicht“
      auf Arbeit für die Konkurrenz?
      Als kleines Zubrot der Aufsichtsratsposten.

      Im Hinterkopf pocht immer der mögliche Ausweg aus dem Dilemma.
      Warum nicht sich zurückziehen und das Leben genießen?
      Wollen wir es nicht alle lieber schön haben
      statt stressig? Das muss nicht einmal
      eine bewusste Kapitulation vor den Problemen sein.
      Es reicht das innerliche Beschönigen der Lage,
      weil es jedem Menschen angenehmer ist.
      Und wenn es wieder mal zu hart wird,
      schmeichelt dem Ego der Rückblick auf das Erreichte
      und die Gespielin auf den Geschäftsreisen.
      Und das alles bekommt der Manager auch noch risikolos,
      weil jede Haftung für seine Fehlentscheidungen
      durch eine Versicherung getragen wird,
      deren Prämien das Unternehmen zahlt.

      4) sehr kleine Unternehmen,
      die von keinem Fonds gehalten werden
      und die kaum von Analysten bewertet werden.
      Auch wenn es im Zuge einer Rezession
      an den Börsen weiter abwärts gehen sollte,
      so erwarte ich, dass solide kleine Unternehmen
      davon nicht mehr gravierend betroffen sein sollten.
      Wer sein Geld hier investiert hat, der weiß genau,
      was er tut und lässt sich von einem weiteren Kursverfall
      an den internationalen Börsen nicht irritieren.

      Ein Nachteil dieser kleinen Unternehmen könnte natürlich sein,
      dass keiner sie kauft, weil keiner sie kennt,
      so dass der Kurs noch jahrelang unten liegen bleibt,
      auch wenn sich die Geschäfte und die Gewinne
      kontinuierlich verbessern. Doch es sollen ja
      langfristige Investments sein und daher ist es egal,
      ob der Kurs noch drei Jahre unten bleibt.
      Entscheidend ist, dass es sich um
      gut geführte Unternehmen handelt,
      die in Wachstumsmärkten agieren
      und gute Produkte und innovative Ideen haben.
      Dann kommt der Kursanstieg irgendwann von allein.

      5) Unternehmen, bei denen das Management
      in starkem Maß finanziell engagiert ist.
      Sie schneiden häufig besser ab, weil die Manager wissen,
      dass sie bei Fehlentscheidungen nicht
      mit dem goldenen Handschlag rechnen können,
      sondern im Gegenteil ihr Privatvermögen verlieren.
      Daher agieren sie vorsichtiger und sind nicht bemüht,
      sich wie z. B. Schrempp ein Denkmal zu setzen,
      koste es, was es wolle.
      Ein Teil dieser Unternehmen ist im GEX-Index gelistet.

      6) Unternehmen mit einer geringen Verschuldung
      und einer hohen Eigenkapital- Quote.
      Sie können eine Krise überstehen, weil sie nicht
      auf Kredite angewiesen sind, die ihnen die Banken
      in einer Finanzkrise nur zögerlich oder gar nicht geben.
      Auch eine Kapitalerhöhung gestaltet sich in einer Krise
      meist schwierig, weil die Ausgabe von neuen Aktien
      nur relativ geringe Erträge bringt oder vom Markt
      gar nicht aufgenommen wird.

      7) Unternehmen mit einer traditionell
      freundlichen Dividendenpolitik, weil eine hohe Dividende
      es den Aktionären erleichtert, die Krise auszusitzen.
      Viele Anleger neigen dann dazu, die Aktie nicht zu verkaufen,
      weil sie bei einer Umschichtung in Anleihen oder
      in Geldmarktfonds auch nicht mehr Rendite erhalten würden.
      Dadurch wird der Kurs in der Krise gestützt.
      (Allerdings können Unternehmen, die sich in einer Phase
      starken Wachstums befinden, kaum Dividenden ausschütten.)

      8) Unternehmen mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis
      kleiner als 1, d. h., dass der Wert des Eigenkapitals
      und aller Anlagevermögen nach Abzug von Anteilen Dritter pro Aktie
      höher ist als der Aktienkurs.
      (Dieses Kriterium lässt sich nicht anwenden
      auf Software-, Beratungs- und Service- Unternehmen.)
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 00:35:17
      Beitrag Nr. 13 ()
      Sind kleine Unternehmen nicht viel risikoreicher?

      Während in der allgemeinen Bewertung die small-caps
      als risikoreicher eingestuft werden,
      schätze ich das Risiko bei den guten kleinen Unternehmen,
      die auf 3-, 4- oder 5-Jahrestief stehen,
      jetzt geringer ein als bei den großen.
      (Wo soll eine Cenit, eine SIS, eine IVU noch hinfallen?
      Ich weiß, dass viele jetzt widersprechen.

      Sicher, während sich viele Unternehmen aus dem DAX
      wie Daimler etc. „nur“ halbiert haben,
      hat sich SIS bei 5,20 € geviertelt,
      hat sich Cenit geviertelt, etc.
      Aber gerade deshalb glaube ich,
      dass diese Aktien jetzt,
      z. B. wenn doch noch eine größere Bank
      in den USA in die Pleite gehen sollte,
      darunter weniger leiden werden
      als die Aktien der großen Unternehmen.
      Die Software der Banken ist einfach zu dumm:
      Meines Wissens ziehen sie nur
      das Verhältnis aus Höchst- und Tiefstkurs heran
      und stufen die Aktien nur anhand dieses einen Quotienten
      in eine Kategorie ein. Aber eigentlich müsste sich
      das Risiko verringern, je weiter eine Aktie fällt,
      sofern man mit einbezieht,
      wie das Unternehmen wirtschaftlich
      und finanziell aufgestellt ist.

      In dieser Hinsicht stellt die Chart-Analyse
      mit ihren Oszillatoren in der Tat
      ein zuverlässigeres Handwerkszeug dar.
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 00:59:27
      Beitrag Nr. 14 ()
      Größere Unternehmen dagegen unterliegen stärker
      den Bedingungen / Risiken der globalen Kapitalströme:
      Stichworte wie Repatriierung von Anlegergeldern, carry-trades,
      Wechselkursveränderungen, generelle Einschätzungen
      eines Landes oder einer Region seien hier genannt.

      All diese Einschätzungen und globalen Bedingungen
      können Anleger zum Kauf oder Verkauf einer Aktie bewegen,
      unabhängig von der konkreten Situation der Firma.

      Es wird zwar allgemein bemängelt, dass die
      deutschen Anleger fast nur in Deutschland investieren,
      aber ich möchte das an dieser Stelle positiv wenden.
      Natürlich: Wenn wir in einem kleineren Land lebten
      mit wenigen guten und bedeutenden Unternehmen…
      Aber Deutschland ist immer noch Exportweltmeister
      (mit 84 Mio. Menschen und nicht mit 1,3 Mrd. wie China)
      und entsprechend bedeutend ist unsere heimische Industrie.
      Warum sollten wir also nicht hier investieren?
      Mit den entscheidenden Vorteilen, dass wir hier
      die Geschäftsberichte verstehen, bei der IR anrufen können,
      zur HV gehen können.
      Zudem: Wenn keine internationalen Fonds investiert sind,
      können sie ihre Gelder nicht abziehen.
      Der deutsche Kleinanleger dagegen
      bleibt „seinem“ kleinen Unternehmen eher treu,
      zumal, wenn er regelmäßig seine Dividende erhält.
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 01:19:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hier folgt nun eine erste Liste von Unternehmen,
      die jeweils nicht alle Kriterien gleichzeitig erfüllen,
      aber einen größeren Teil davon:

      Hightech / Informationstechnologie
      - Cenit AG Systemhaus, Stuttgart WKN 540 710 www.cenit.de
      - ISRA VISION AG, Darmstadt WKN 548 810 www.isravision.com
      - IVU Traffic Technology, Berlin WKN 744 850 www.ivu.de
      - Kontron AG, Eching WKN 605 395 www.kontron.com
      - Silicon Sensor, Berlin WKN 720 190 www.silicon-sensor.com

      Investitionsgüter-nahe-Industrie
      - Alphaform AG, Feldkirchen WKN 548795 www.alphaform.de
      - Böwe Systec AG, Augsburg WKN 523 970 www.boewe-systec.de
      - H&R WASAG AG, Salzbergen WKN 775 700 www.hur-wasag.de
      - Kuka AG, Augsburg WKN 620 440 www.kuka-ag.de
      - Pfeiffer Vacuum Techn. AG, Asslar WKN 691660 www.pfeiffer-vacuum.net
      - SGL Carbon AG, Wiesbaden WKN 723 530 www.sglcarbon.de
      - SMT Scharf AG, Hamm WKN 575 198 www.smtscharf.com

      Fondsartige Beteiligungsgesellschaften
      - 3i Group, London WKN A0MU9Q www.3i.com
      - bmp AG, Berlin WKN 330 420 www.bmp.com
      - Dt: Beteiligungs AG (DBAG), Ffm WKN 550 810 www.deutsche-beteiligung.de
      - GESCO AG, Wuppertal WKN 587 590 www.gesco.de
      - INDUS HOLDING AG, Bergisch-Gladbach WKN 620 010 www.indus.de
      - M.A.X. Automation, Düsseldorf WKN 658 090 www.max-automation.de

      Medizin / Gentechnik
      - AAP Implantate, Berlin WKN 506 660 www.aap.de
      - BB Biotech, Zürich WKN A0N FN3 www.bbbiotech.com
      - BB Medtech, Schaffhausen WKN A0N FN4 www.bbmedtech.com
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 02:09:43
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.085.646 von erdlink am 13.09.08 00:12:00wahrscheinlich alles in allem das beste was ich bsiher bei w;o gelesen hab!
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 02:18:36
      Beitrag Nr. 17 ()
      Den Nachteil dieser Strategie will ich nicht verschweigen:
      „Der“ Deutsche spart sein Geld am liebsten sicher.
      So hat sich die Zahl der Anleger, die direkt in Aktien investieren,
      seit dem Crash 2000 bis 2003 nicht wieder erholt.
      Fonds dagegen beachten meist die Untergrenze
      von 40 Mio. € Marktkapitalisierung,
      unter der sie ein Unternehmen nicht kaufen.

      Woher soll also der Anstieg der Kurse kommen?

      Ich habe nach den Unternehmen gesucht, deren Kurse nahe ihres 3-, 4- oder 5-Jahres-Tiefs notieren.
      Bei den ausgewählten Aktien steht das in krassem Widerspruch dazu,
      dass die Unternehmen deutlich besser aufgestellt sind
      als vor einigen Jahren und ein niedriges KGV, ein hohes Wachstum
      und ein niedriges Kurs-Buchwert-Verhältnis aufweisen.
      Dabei gehe ich davon aus, dass jede Krise irgendwann vorbei geht und dass die Börse dann nach unterbewerteten Aktien sucht und dabei ganz traditionell auf Gewinne und Dividenden schaut. Was dann passiert, wenn der Kurs langsam steigt, schließlich vom Radar einzelner Fonds erfasst wird, hat man bei den Nebenwerten schon häufig erleben dürfen. Aber das kann natürlich einige Zeit dauern.

      Wem die small-caps zu unsicher sind, der kann z. Z. auch
      unter den großen internationalen Unternehmen stark unterbewertete finden:
      Mit den größeren habe ich mich nicht so intensiv beschäftigt,
      aber mir scheinen unter langfristigen Gesichtspunkten
      folgende Unternehmen unterbewertet zu sein:
      Münchner Rückversicherung und Hannover Rück,
      Aareal Bank und HypoReal Estate
      Roche und Pfizer
      Aegon und Fortis,
      sowie Renault und BMW Vz.
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 02:22:48
      Beitrag Nr. 18 ()
      Aber jetzt geh ich erst mal schlafen.
      :yawn:
      Gute Nacht.
      Morgen / übermorgen mehr.
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 02:43:12
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.086.418 von thoraxsnaz am 13.09.08 02:09:43Kann mich da nur anschliesen ist alles sehr gut und leicht verständlich geschrieben. Zum Thema Momentan gibt es so viele Perlen und Möglichkeiten da wird sicher jeder Fündig. Ich für meinen Teil werde schauen das ich mich dieses Jahr noch fleißig mit Aktien eindecke.
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 08:15:31
      Beitrag Nr. 20 ()
      hier können sich Anlageberater mal ein Beispiel nehmen
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 09:58:10
      Beitrag Nr. 21 ()
      Explizit hinweisen möchte ich nochmals darauf,
      dass ich die meisten der Aktien, die ich hier zur Betrachtung
      oder gar zum langfristigen Kauf empfehle,
      in den letzten Wochen bereits gekauft habe.
      Das möge jeder bedenken, bevor er oder sie
      Es mir gleichtut und auch eine der Aktien kauft.

      Es liegt hier also in gewisser Weise ein front-running vor.
      Und wenn ich heute Morgen die Zahl der User lese,
      die allein in dieser Nacht meine Beiträge hier gelesen haben,
      so kann ich mir jetzt erst vorstellen, was das für eine Wirkung
      bei solch kleinen Aktienunternehmen haben kann,
      wenn jeder fünfte, der hier liest, eine der Aktien kauft.

      Zu meiner Entschuldigung kann ich aber das anführen,
      was Egbert Prior bei seiner Anklage erfolgreich vorbrachte:
      Zum Zeitpunkt des Kaufs dieser Aktien wusste ich noch nicht,
      dass ich diese Aktien der Öffentlichkeit empfehlen würde.
      Bei mir ist diese Aussage wirklich wahr.
      Ich wusste zum Zeitpunkt des Kaufs nicht einmal,
      dass ich überhaupt ein Internet-Forum eröffnen würde.
      Ich habe zunächst begonnen, diesen Text zu schreiben,
      um meinem Sohn zu erläutern, was ich warum mit seinem Geld anrichte
      und um ihm für die Zukunft etwas von meinem Börsenwissen zu vermitteln.

      Erst als der Text fertig war (und ich sah, dass er gut war :cool: ),
      kam ich auf den Gedanken, diesen Text der Anlegergemeinde
      zur Verfügung zu stellen. Ich habe ihn dann nochmals überarbeitet
      und die persönlichen Bemerkungen herausgenommen.

      Trotzdem will ich diesen Risiko-Hinweis geben:
      Alles, was ich hier schreibe, ist meine persönliche Meinung,
      Aktien können steigen oder fallen und ich habe keine Glaskugel.
      Ich kann keine Garantie geben, dass meine Einschätzungen richtig sind.
      Jeder handelt auf eigenes Risiko und muss sich selbst überlegen,
      welches Verlust-Risiko er oder sie tragen will und kann.
      (und erst wer einen Absturz wie 2000 bis 2003 mitgemacht hat,
      weiß, was Risiko wirklich heißt, und dass es sich nicht nur finanziell,
      sondern auch auf Familie, Beruf und die ganze Existenz auswirkt,
      wenn man das ganze Vermögen in eine Asset-Klasse investiert.)
      Jeder muss sich selbst seine Gedanken machen,
      statt irgendeinem Börsenguru blind zu vertrauen,
      heiße er Frick, Prior, Bernecker, Warren Buffet oder Ochner.
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 11:14:27
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ich will auch zur besseren Risikoabschätzung nochmals
      auf eine Gegenstimme hinweisen, die bedenkenswert ist:

      Ich schätze die Ansichten von Marc Faber,
      weil er ein Analyst ist, der je nach Marktlage
      wechselnd bullish oder bearisch ist,
      und zwar nicht so wie die meisten,
      die erst im Nachhinein schon vorher gewusst haben.

      http://www.faz.net/s/Rub48D1CBFB8D984684AF5F46CE28AC585D/Doc…

      Ich hoffe, dass der link funktioniert?
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 12:19:33
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hallo erdlink,

      auch mein Kompliment für deine Beiträge. Ich merke - du hast dir Gedanken gemacht.

      Nur frage ich mich, ob die Überschrift richtig gewählt ist. Jede Aktiendirektanlage zwingt den Anleger irgendwann zum Handeln, so dass das aktuelle Steuerrecht nur auf diese Zeit konserviert wird. Eine spätere Übergabe an die nächste Generation wird nur zu einem kleinen Teil mit "steuerlichem Altbestand" erfolgen.

      Die Rendite einzelner Aktien (ich hoffe du hattest ein glückliches Händchen!) wird immer besser als der Markt sein, so dass hier eine Outperformance ggü. einen Fonds begründet liegt. Hier wirst du also auch nach Abzug der Abgeltungssteuer höhere Gewinne machen - immer vorausgesetzt, dass du nicht in den breiten Markt direkt investierst und du dein Aktienportfolio aktiv managst.

      Aus steuerlichen Gründen empfiehlt sich nach meiner Meinung nur ein Fonds - wenngleich hier der Fokus auf vermögensverwaltende Fonds gelegt werden sollte. Diese können fast beliebig mit der Aktienquote spielen.

      Natürlich ist das weniger sexy. Aber jeder Anleger muss sich Gedanken machen, welche Intention er mit der Anlage verfolgt. Will er nur einen Aktienanteil, weil steuerlich und strategisch interessant, oder weil er sich mit bestimmten Werten schmücken will. (Natürlich gibt es auch andere Intentionen...)

      Ich gebe zu, ich habe deinen Text allerdings nur quer gelesen. Verzeih mir also, wenn du meine Gedanken schon in deinen Postings abgehandelt hasst...

      So long,
      Ace
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 15:06:59
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.085.538 von erdlink am 12.09.08 23:56:43also ich bin auch ganz deiner meinung das wir eher am ende der finanzkrise sind als am anfang.. meine erfahrung an der börse ist auch so das kurse schon früher fallen als die schlechten news erscheinen und umgekehrt die börsen schon steigen bis dann später die ersten guten news erscheinen...zu deinem posting zur frage indexfond oder normale fonds in bezug aufgabeaufschlag..ich hab ein depot bei der diba..da sind die meisten spitzenfonds ohne aufgabeaufschlag zu bekommen zb fondak,astra, pioner.global ecology usw..ich würde in dem fall mischen..einfach um eine möglich breite streung und verschiedene themen zu haben...bei sebstzusammengestellten aktien muss ich sagen...oft hängt man zu sehr an seinen schätzen und vergisst das rechtzeitige verkaufen...fondsmanager sind da emontionsloser :)
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 15:16:10
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.089.096 von erdlink am 13.09.08 11:14:27nochmal: super berichte grosses lob an den verfasser:D
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 15:24:46
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.088.510 von Oakatzl am 13.09.08 08:15:31Lieber Oakatzl,
      Anlageberater haben nicht das Interesse,
      dass ihre Kunden die "Geheimnisse" der Geldanlage verstehen,
      sonst könnten sie an ihren nichts mehr verdienen.
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 15:27:09
      Beitrag Nr. 27 ()
      Ich fahre erst mal fort in meinem Text
      und komme später auf die Einwände einiger User zurück.


      Zwar stimme ich Marc Faber nicht zu in puncto Gold und Edelmetalle,
      weil ich das einfach als völlig veraltete Anlageform betrachte,
      aber trotzdem lohnt es sich, über alternative Anlagen nachzudenken.
      Doch wer solche Angst hat, dass sich sämtliche Werte in Luft auflösen,
      der sollte sich nicht Gold oder Silber in den Keller legen
      (schon weil in solch extremen Zeiten die Kriminalität drastisch steigt),
      der sollte sich besser ein kleines Haus mit einem großen Garten zulegen
      und dort für den Notfall Obstbäume und Sträucher mit Beeren pflanzen,
      und statt Zierrasen Kartoffeln, Erdbeeren, Kohl und Salat anbauen,
      eine Schar Hühner darin laufen lassen und ab und zu eines „opfern“.
      Nur so kann man Krisen von derartigem Ausmaß gut überleben.
      Aber eine solche Krise liest sich vielleicht bei Margaret Atwood gut,
      (Oryx und Crake) ist aber völlig irreal.

      Überhaupt bietet sich als Sachwert neben der Aktie
      (denn diese ist ein Sachwert, weil sie ein Anteilschein ist,
      ein verbrieftes Besitzrecht an dem Unternehmen mit allen Maschinen
      und allem Know-how, ein Mitbesitz an sämtlichen Immobilien und Patenten
      und folglich auch an allen Produkten und den damit erzielten Gewinnen),
      in Deutschland der Immobilienbesitz an. Denn hier sind die Immobilienpreise
      noch niedrig und in Zeiten höherer Inflation zahlt sich ein Kredit leichter ab.
      Aber mein Ding ist das ehrlich gesagt nicht.
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 15:35:23
      Beitrag Nr. 28 ()
      Alternativ:
      Wer das Risiko scheut, in einzelne Aktien, und dann auch noch
      ausgerechnet in small-caps zu investieren,
      der kann den Anteil anderer Assets je nach Neigung höher gewichten.

      Auch einzelne Unternehmensanleihen werfen z. Z. hohe Renditen ab.
      Das liegt an der Finanzkrise, die die großzügige Kreditvergabe einschränkt,
      andererseits am Krisengerede, das die Befürchtung weckt,
      eine größere Zahl von Unternehmen könnte pleite gehen.
      Doch ich denke, dass Unternehmen wie Ford oder General Motors
      nicht auf Grund einer allgemeinen Krise vor dem Aus stehen,
      die bald alle erfassen wird, sondern nur, weil sie die Zeichen der Zeit
      nicht erkannt haben, während die deutsche und die japanische Autoindustrie
      ihre Hausaufgaben = ständige Überprüfung ihrer Strategie und
      Anpassung an langfristige Umwelttrends, zum Teil erledigt hat.
      (Um auch das mal in diesen Kreisen zu sagen: Den Grünen sei Dank !
      und der deutschen Gründlichkeit, die alles zweimal durchdenkt und
      Zweifel nicht als unpatriotisch verbietet, sondern zur Verbesserung nutzt.)

      Im Netz gibt es verschiedene Suchmaschinen, mit deren Hilfe
      sich im Kurs gefallene Unternehmensanleihen finden lassen,
      die hohe Renditen abwerfen und bei längerer Laufzeit
      eine größere Sicherheit geben als Aktien und am Ende – dank des
      deutlich gefallenen Kurses – einen steuerfreien Gewinn bieten:

      Beispielsweise:
      - WKN A0GMAY, 5,5 % Fresenius Finance B.V. EO-Notes 2006 (11/16), Laufzeit bis Jan. 2016,
      deren Kurs z.Z. bei etwa 83,50 steht und fast 9% Rendite bringt.
      - WKN A0BD4J, 5,125% Stora Enso Oyj EO-Medium-Term Notes 2004(14), Laufzeit bis Juni 2014,
      Kurs bei 87,50 und folglich 7,9% Rendite.
      - WKN A0DDW6, 4,625 Repsol Intl. Finance B.V. 2004 (14), Laufzeit bis Okt. 2014,
      Kurs bei 94,70, mithin etwa 5,7% Realzins

      Für den größeren Geldbeutel bietet sich folgende Wandelanleihe an,
      die nur in einer Stückelung von 100.000 angeboten wird,
      aber durch den Kursverfall „schon“ für 57.000 € zu haben ist
      (Realzins bei 9,2%):

      - WKN A0LNA8, 1,75% IVG Finance B.V. EO-Wandelanleihe 2007 (17),
      Endfälligkeit März 2017. steuerfreier Kursgewinn dann 43.000€,

      sofern das deutsche Immobilienunternehmen IVG, WKN 620 570, aus dem M-Dax mit 70% Gewerbe-Immobilien in Deutschland bis dahin nicht in die Pleite schlittert. Aber selbst dann würden die Besitzer der Wandelanleihe aus der Konkursmasse vor den Aktionären bedient.
      Ein Vorstandsmitglied von IVG hat sich vor zwei Wochen zwei dieser Dingerchen zugelegt. (also für 116.000€) Die Wandelanleihe bietet die theoretische Möglichkeit, Aktien von IVG zu Kursen um 45€ zu beziehen. Da die Aktie von IVG jetzt bei 10€ rangiert, kann und muss man das Papier als reine Anleihe betrachten. Aber 9,2% ist das höchste, was ich finden konnte, außer man will Kamikaze betreiben und sich eine Anleihe von Ford oder General Motors ins Depot legen (um die 30% Rendite) und darauf hoffen, dass der amerikanische Steuerzahler, statt eine Krankenversicherung für die Armen zu finanzieren, nicht nur die reichen Bankiers sondern auch noch seine unfähigen Manager finanziell unterstützt. Ich möchte darauf nicht wetten.
      Avatar
      schrieb am 13.09.08 15:40:34
      Beitrag Nr. 29 ()
      Ich persönlich teile das Familienvermögen auf:
      zu etwa 40 % in hochverzinsliche Unternehmensanleihen
      und zu 60 % hauptsächlich in Einzel-Aktien,
      zu einem geringen Teil davon in Aktienfonds.

      Zu den Fonds später. Jetzt erst mal zum Essen. :lick:
      Avatar
      schrieb am 14.09.08 23:39:04
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ich danke euch, Ace und taxat2008 für eure Beiträge, denn
      ihr habt mich gezwungen, noch einmal
      über die Schwächen meiner Argumentation nachzudenken

      Zunächst einmal bin ich davon überzeugt, dass sich der Steuervorteil nicht auf die nächste Generation vererben lässt (aber ich bin kein Jurist). Und außerdem bin ich davon überzeugt, dass das Steuerprivileg für „Altanlagen“ in einigen Jahren kassiert werden wird. Aber das sind Vermutungen, die sich nicht belegen lassen. (Der Hunger der Politik wird nicht nachlassen und letztlich finde ich es auch gerecht gegenüber der Besteuerung von Arbeit, wie schon oben gesagt. Trotzdem meine ich, dass die Politik eines entscheidend vernachlässigt: Die Ausgaben zu begrenzen.)

      Nein, die Schwierigkeit bei der Direktanlage in Aktien scheint mir darin zu liegen, dass es nahezu unmöglich ist, die neuesten Trends fünf bis zehn Jahre im Voraus zu ahnen. Wer hat 1998 an einen run auf Solarstrom und Windparks gedacht? Nur grüne Träumer. Wer hat 1999 seine D-Mark noch auf die „Old-Economy“ gesetzt? Nur verknöcherte Alte wie Warren Buffet, die zu blöd waren, Hightech zu verstehen. Konnte man im Jahr 2001 die Hausse bei den Rohstoffen schon sehen? Ich glaube kaum.
      Nur deshalb ist ein Fonds m. E. der Einmalanlage vorzuziehen, weil er jeweils die neuesten Trends in sein Portfolio aufnehmen kann, von denen wir heute noch nichts ahnen.
      Genau aus diesem Grund sollte man Branchenfonds meiden: Sie sind gegenüber neuen Trends genauso verschlossen wie die Einmalanlage. Und sie werden meist aufgelegt, wenn der Hype in einer Branche so groß geworden ist, dass bereits die große Masse danach schreit. Doch dann ist das größte Wachstum meist bereits vorüber und erste Unternehmenskonsolidierungen und eine Korrektur sind nah.

      Dagegen ist es auch bei Fonds nicht sicher, ob sie über einen langen Zeitraum existieren (Das gilt für Branchenfonds in verschärftem Maß). Es kommt gar nicht so selten vor, dass auch größere Fonds aufgelöst werden. Ich selbst habe das bereits zweimal in den Familiendepots erlebt. Und dann wäre der Steuervorteil genauso perdu.
      Je kleiner das Fondsvermögen, desto größer die Gefahr der Auflösung. Je größer das Fondsvermögen, desto größer die unbewegliche Masse von großen Aktiengesellschaften, die über Jahre und Jahrzehnte den großen schlafenden Grundstock bilden.
      Wenn man die Rechenschaftsberichte großer Fondsgesellschaften liest, sieht man, wie wenig sie letztlich umschichten. Hin und her macht die Taschen leer.

      Und: Auch Fondsmanager sind nur Menschen und nicht automatisch emotionslos. Auch sie können sich an ein Unternehmen klammern, können daran glauben, dass die Verluste nur kurzfristig sind und der CEO, der sich im persönlichen Gespräch so kompetent und sympathisch gezeigt hat, die Probleme in den Griff bekommt und dass seine Prognosen nach einer vorübergehenden Durststrecke eintreffen. Auch sie möchten ihre persönliche Niederlage lange abwenden, was sie nicht mehr können, wenn sie die Aktie, die sie so heftig verteidigt haben, mit satten Verlusten verkaufen. Es ist zwar nicht ihr Geld, aber ihre Reputation, die auf dem Spiel steht. Hatten wir nicht zwei große Fälle, in denen kleine Händler alles versuchten, um ihre Schieflage auszugleichen und dazu immer höhere Risiken eingingen? Wie viele kleinere Fälle dieser Art mag es unter den kühlen Profis geben? Über solche Fälle wird ein Fonds, wird eine Bank niemals reden, weil es ihrem Ruf schaden könnte. Die beiden Fälle dürften nur bekannt geworden sein, weil sie eine Dimension erreicht hatten, die sich nicht mehr verschweigen ließ.

      Was Fonds dagegen nicht garantieren können, ist eine Out-Performance. Ich habe mir seit gestern zahlreiche 5- und 10-Jahres-Charts angesehen von einzelnen Aktien wie auch von Fonds. Nun waren die letzten fünf Jahre allerdings einfach, weil sie uns einen ungebrochenen Aufwärtstrend über alle Branchen bis ins Jahr 2007 beschert haben. Trotzdem gibt es Aktienfonds, die deutlich schlechter abgeschnitten haben, so wie es auch Aktien gibt, die deutlich schlechter gelaufen sind. (Microsoft: minus 20%, Siemens: +20%, ThyssenKrupp +100%, Allianz +20%, Linde +100%, Jungheinrich +10%, FMC +115%, Gesco +200%, Rational +200%, Silicon Sensor +100%, Duerr +10%).

      Was aber mache ich mit einem Fonds, der mehrere Jahre lang permanent underperformt? Behalte ich ihn trotzdem? Nur wegen des Steuervorteils? Was nützt mir der Steuervorteil, wenn der Fonds mehr Geld vernichtet als die Steuer?
      Es ist doch eine Kapitulation des Denkens vor dem Marketinggerede der Fondsgesellschaften, dass mit einem Fonds alles gut wird.
      In wie viele verschiedene Fonds werde ich mein Geld aufteilen? Ich wette, dass die meisten es auf wenige Fonds verteilen. Weil die Profis das Kind ja schon schaukeln. Wenn ich das Geld auf 40 Aktiengesellschaften zu je 2,5% meines Vermögens verteile, bin ich vielleicht eher bereit, eine Position, die nach 40% Verlust nur noch 1,5% meines Vermögens ausmacht (bei gleichzeitigem Anstieg der anderen Aktien noch weniger) aufzulösen. Aber den Fonds, in dem 20% meines Kapitals stecken behalte ich bis zum Erbrechen, nur für einen Steuervorteil, der mir nichts nützt angesichts von Verlusten oder von Gebühren, die nach ca. 12-13 Jahren dem Steuersatz entsprechen und ab dann den Steuerbetrag überholen, von dem ich wenigstens etwas hätte, weil er dem Staat und damit auch mir zugute kommt und nicht nur den Spitzengehältern der Fondsmanager.
      Avatar
      schrieb am 14.09.08 23:46:11
      Beitrag Nr. 31 ()
      Ach ja, ich habe noch vergessen,
      den link zu einem kritischen Artikel über
      vermögenverwaltende Fonds in meinen Beitrag zu stellen:

      http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/marktberichte/:Port…

      Da, wo in dem link ein grünes Gesicht die Zunge herausstreckt,
      müsste ein Doppelpunkt und ein P stehen.
      Avatar
      schrieb am 15.09.08 00:23:31
      Beitrag Nr. 32 ()
      Die Financial Times Deutschland meldet, dass Europas Führungskräfte unbeirrt von der Finanzkrise massiv eigene Aktien kaufen. Das Frankfurter Analysehaus 2iQ Research, zählte im September europaweit bislang 761 Insiderkäufe mit einem Volumen von insgesamt 184 Mio. Euro. Dem standen nur 147 Verkäufe für zusammen 64 Mio. Euro gegenüber.

      Außerdem habe ich heute irgendwo gelesen (&finde es nicht wieder),
      dass eine nordeuropäische Investorengruppe begonnen haben soll,
      sich bei drei bis vier DAX-Unternehmen in größerem Stil einzukaufen. (Achtung: das ist nur ein Gerücht)

      Und die DZ-Bank weist darauf hin, dass die Stimmung am deutschen Aktienmarkt extrem schlecht sei: Der Sentiment-Index zeige einen ähnlich hohen Pessimismus wie beim Tiefststand des DAX bei 5999. Ein so hohes Maß an Angst und Verunsicherung habe in der Vergangenheit häufig eine Bodenbildung bedeutet.

      Nichts genaues weiß man nicht.
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 12:59:42
      Beitrag Nr. 33 ()
      Isaac Newton (oder wer war es?), sagte, er könne zwar den Kurs von Planeten berechnen, nicht aber, wohin eine aufgeregte Masse den Kurs einer Aktie treiben werde.

      Das können wir im Moment wieder erleben. Es ist z. Z. nicht zu prognostizieren, wo die Kurse in einem Monat oder gar nur am Ende des Tages stehen werden. Insofern muss ich mich gerade in solchen Zeiten fragen, ob es besser ist, der Intelligenz zu folgen oder mit der Masse mitzurennen.
      Die Antwort darauf hängt wieder von einer anderen Frage ab: In Zeiten von Trends ist es fatal, sich gegen die Masse zu stellen. Nur in Zeiten des Trendwechsels muss man sich gegen die Masse stellen, die den alten Trend noch für gültig hält, während wir in Wirklichkeit in den letzten erratischen Zuckungen hin und hergerissen werden, während wir also den Todeskampf des alten Trends erleiden, in denen der neue Trend unter heftigen Schmerzen geboren werden wird.
      Folglich kommt man nicht umhin, die Lage mit Hilfe der Ratio zu analysieren, um die Übertreibung und den Irrtum der Masse zu erkennen und rechtzeitig aus dem blinden emotionalen Massenrennen der Lemminge auszuscheren. Dabei kann man wohl niemals genau den Punkt des Wechsels erkennen. Und wenn man sich dann bereits positioniert hat, während die Lemminge noch in die andere Richtung rennen und einen selbst weiter mit sich reißen, gehört schon sehr viel Standvermögen dazu, (finanzielles, mentales und emotionales), sich dem Sog der Masse zu entziehen.
      Doch die Erfahrung lehrt, dass in Zeiten, in denen Angst oder Gier die Kurse nur noch in eine Richtung treiben, der Trendwechsel nah ist. Und ein Zeichen dafür, dass es bald soweit sein könnte, hat die Masse gegeben, als Morgan Stanley recht gute Zahlen gemeldet hat und die Anleger am Tag darauf meinten, dann könne es ja nur noch schlechter werden. An dieser Stelle hat das Denken bereits vollständig ausgesetzt und nur noch die nackte Panik regiert die Handlungen der Anleger.
      Trotzdem weiß man leider nicht, wie lange es noch dauert, bis rationale Überlegungen und realistische Berechnungen wieder die Oberhand gewinnen. Ich als sehr rational Handelnder habe das in der Vergangenheit schon häufig zu früh prognostiziert, eben weil ich in dieser Hinsicht doch wohl etwas anders ticke als die Masse.
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 13:26:21
      Beitrag Nr. 34 ()
      Jedenfalls gehört zu diesen Zeiten auch unabdingbar dazu, dass sich die Menschen am lautesten zu Wort melden, die den noch lebenden Trend in alle Zukunft hinein fortschreiben wollen. Jetzt also wird der völlige Kollaps des gesamten Weltwirtschaftssystems vorhergesagt, während es im Jahr 2000 hieß, dass dieses Mal alles völlig anders sei als jemals zuvor, weshalb keine der alten Regeln mehr Geltung habe. KGV, Dividenden, alles Quatsch. Nur noch Wachstum und das unendlich.
      Dann zeigte es sich, dass alles nur ein Kettenbrief war.
      Exponentielles Wachstum in der Realwirtschaft
      und bei Kursen und Gewinnen ist auf Dauer nicht möglich.
      Jetzt dagegen sollte man kühlen Kopfes bedenken, dass auch nach der Finanzkrise noch ca. 6 (?) Milliarden Menschen auf der Erde leben, die essen werden, Medizin brauchen, die in den industrialisierten Ländern Geld auf dem Konto haben und ein bisschen Spaß im Leben haben wollen, weshalb sie sich weiterhin das eine oder andere leisten werden.
      Auch wenn die Autobranche jetzt Absatzeinbußen hinnehmen muss, so werden auch in drei Jahren in West- und Osteuropa, in den USA und in Asien und Lateinamerika noch Autos verkauft werden. Nur wird es dann ein höherer Anteil an Kleinfahrzeugen, sowie an Hybrid- und Elektrofahrzeugen sein. Und diese müssen jetzt entwickelt werden. In der Energieerzeugung wird sich der Anteil der regenerativen Energien erhöhen. Und in der Finanzbranche wird es hoffentlich keine mehrfach gehebelten Derivate mehr geben und dafür mehr realistische Werte. Etc.
      Denn das ist m. E. die eigentliche Ursache dieser Krise, neben der Tatsache, dass die amerikanische Notenbank unter Greenspan die Märkte mit zu viel Liquidität geflutet hat: Dass die Geldgier der Anleger, angefeuert durch die Manager des Geldes, die ihnen die Instrumente dazu an die Hand gaben, sich immer mehr von den realen Werten entfernt haben und den ersten Hebel noch mehrmals gehebelt haben, so dass sie am Ende glaubten, mit sehr wenig Geld sehr viel Geld in der Hand zu haben. Sie verdrängten dabei, dass sie in der anderen Hand hohe Verluste hatten und dass der Markt allein entscheidet, welche Hand er am Ende nimmt. Nun hat er die Hand mit den mehrfach gehebelten Verlusten genommen.
      Und das begrüße ich hiermit ausdrücklich!

      Wer zuviel will, den bestraft das Leben.
      Und Geld ist kein Wert an sich. Wohl aber Menschlichkeit.
      Und die ist auch im kapitalistischen System möglich, auch wenn
      einige Bauernfänger nun wieder danach schreien, das ganze System abzuschaffen.
      Wir alle müssen nur dafür sorgen, dass diejenigen belohnt werden,
      die das menschliche Maß nicht aus dem Auge verlieren:
      Unternehmen, die Produkte zur Verbesserung des Lebens erzeugen,
      die sich für die Schonung von Umwelt und Ressourcen einsetzen,
      die für Kunden, Arbeiter und Geldgeber Verantwortung tragen,
      die wissen, dass ihnen das Geld nichts nützt,
      wenn um sie herum die Welt ins Desaster gleitet oder
      wenn sie Menschen zerstören für den eigenen Profit.
      Etwas mehr Kant und etwas weniger Keynes,
      mehr braucht es nicht, um diese Welt besser zu machen.
      Nicht aber ein anderes System.
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 14:19:47
      Beitrag Nr. 35 ()
      Ich trete nochmals einen Schritt zurück von der aktuellen Marktlage:

      Sprüche, die sich widersprechen
      Kürzlich konnte man es wieder erleben: Als die Kurse fielen, hieß es u. a., der hohe Ölpreis drücke die Gewinne der Industrie-Unternehmen und deshalb fielen die Kurse. Bei 150$ drehte der Ölpreis und stürzte innerhalb weniger Wochen auf jetzt etwa 95$, ein Fall um etwa 35% also. An der Börse fielen die Aktienkurse indes wiederum. Die Kommentare begründeten den Fall nun damit, der fallende Ölpreis zeige an, dass sich das Wirtschaftswachstum stark abschwäche, was zu sinkenden Unternehmensgewinnen führen werde. (In Wirklichkeit war es wahrscheinlich nur so, dass die schief liegenden Banken, Broker und Hedge-Fonds sich auf Teufel komm raus Geld besorgen mussten und alles auf den Markt geworfen haben, was sich verkaufen ließ.)
      Eine Vielzahl von solchen „Erklärungen“ haben die Experten in der Hinterhand, die dem Laien oft völlig widersprüchlich erscheinen. Erst heißt es zum Beispiel: Greife nie in ein fallendes Messer. Später dann, wenn die Kurse längst wieder nach oben davongezogen sind, erntet der Laie, der ihnen immer noch untätig hinterher schaut, ein hämisches: Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, hat sie auch nicht, wenn sie steigen.

      Wie kann man dieses Buch mit 7 Siegeln verstehen?
      Die einfachste Erklärung, auf die sich viele mit Begeisterung stürzen, ist die von der Effizienz der Märkte. Da heute sämtliche Informationen weltweit und praktisch „realtime“ für alle zugänglich sind, sei der Kurs immer die zum aktuellen Zeitpunkt realistische Wahrheit. (Der Markt hat immer recht.)
      Wie schon Warren Buffet erläuterte, ist das eine naive Vorstellung, die nur verhindert, dass man den Dingen auf den Grund geht und Fehleinschätzungen der Mehrheit der Anleger erkennt.
      Wie sollte die These von der Effizienz der Märkte mit dem erratischen Auf und Ab übereinstimmen? Der starke Anstieg von 1998 bis 2000, der dramatische Absturz von 2000 bis 2003, dann der Anstieg von 2003 bis 2007. Nein, im März 2000 hatte der Markt nicht recht, genauso wenig wie im März 2003. Und wer sich hier jeweils gegen den Markt gestellt hat, konnte ein Vermögen verdienen.
      Ist es also am besten, immer das Gegenteil zu tun, von dem, was die Masse tut? Nein, denn wer sich von 2003 bis 2007 gegen die Masse gestellt hätte, der hätte wiederum ein Vermögen verloren. Man muss mit dem Trend schwimmen, aber man muss erkennen, wann der Trend beendet ist und sich umkehrt. Und das eben ist das Schwierigste, das selbst den meisten Profis nicht gelingt, weil es innerhalb des lang laufenden Trends permanent ein Schwanken, ein kleineres Auf und Ab gibt, das niemals völlige Klarheit aufkommen lässt, ob es sich nur um eine kleine Korrektur innerhalb des Trends oder um den Beginn des Trendwechsels handelt.
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 15:42:30
      Beitrag Nr. 36 ()
      Gibt es einen „wahren“ Wert von Aktien?
      oder: Wie entstehen die Aktienkurse an der Börse?


      Wenn die Effizienz der Märkte eine Schimäre ist, aber die Ausschläge erratisch,
      sind dann die Kurse an der Börse unprognostizierbar? Ein Zufallsprodukt?
      Das zu glauben, wäre dieselbe Kapitulation des Denkens vor der
      Komplexität der Aufgabe, nur eben mit dem umgekehrten Ergebnis.

      Ich behaupte, dass der Markt in unterschiedlichen Phasen
      auf unterschiedliche Bedingungen sein Hauptaugenmerk richtet.

      Unternehmensdaten
      In der Phase einer ruhigen Wirtschaftsentwicklung ohne Krisen
      schaut der Markt auf die Daten der Unternehmen.
      Der Kurs richtet sich nach dem Kurs-Gewinn-Verhältnis oder dem
      Kurs-Cashflow-Verhältnis, berücksichtigt die Eigenkapitalquote und
      die Eigenkapitalrendite, schaut auf den Buchwert und die Dividendenrendite
      und berücksichtigt die Wachstumsaussichten des Unternehmens,
      sowie den Einfluss der Wechselkurse auf den Gewinn. etc.

      makro-ökonomische Daten
      parallel zu den Unternehmensdaten muss der Markt aber
      immer ein Auge auf die makro-ökonomischen Daten richten:
      Wie geht es der Volkswirtschaft? (heute der globalen Wirtschaft),
      In welcher Phase des Konjunkturzyklus befinden wir uns?
      Wie verlaufen die globalen Kreditströme (z. B. carry-trades)?
      Wie entwickelt sich der Zinssatz für Kredite und Anleihezinsen?
      Wie hoch ist die Geldmenge, die insgesamt in Umlauf ist?

      Stimmungen
      Angst und Gier sind die extremsten Stimmungen,
      die in gewissen Phasen in den Vordergrund treten
      und dann jede andere Bewertung aushebeln,
      die sich an den Unternehmens- und Wirtschaftsdaten ausrichtet.
      Aber auch in normalen Zeiten bewirken diese Stimmungen
      Unterschiede in der Bewertung von Aktien.
      In Europa und insbesondere in Deutschland
      ist die Stimmung eine andere als in den USA.
      In den USA ist man optimistischer, gibt mehr Geld aus,
      sieht die Zukunft rosiger und bewertet die Aktien
      daher auch gern mit einem höheren KGV.
      In der jetzigen Krise erweist sich das, was uns Deutschen
      in den letzten Jahren angekreidet wurde, als Vorteil.
      Weil wir mehr gespart und uns weniger verschuldet haben,
      wird uns die Krise wirtschaftlich nicht stark treffen.
      (Wir haben noch Geld zum Ausgeben statt Schulden und
      die Aktienkurse liegen auf einem niedrigeren Niveau.)
      Aber leider nützt uns das im Moment nicht viel, weil wir
      unsere viel bessere Lage wohl viel schlimmer einschätzen
      als die Menschen in den USA. Pessimisten eben.

      Politische und ethische Rahmenbedingungen
      Die Wirtschaft vertritt öffentlich gern die Auffassung,
      dass sich die Politik am Besten aus allem heraushalten möge.
      Aber das ist natürlich völlig unrealistisch.
      Die Wirtschaft kann dann am Besten funktionieren,
      wenn der Staat für ideale Rahmenbedingungen sorgt:
      Gute Bildung der Staatsbürger, eine ausgebaute Infrastruktur,
      Kunst und Kultur und eine gesunde Umwelt für die Bürger, etc.
      Aber dafür benötigt der Staat die finanziellen Mittel,
      die niemand anderer als die produktive Wirtschaft geben kann.
      (Also ein systembedingter ständiger Verteilungskampf,
      der in Deutschland EU-weit am Besten funktioniert hat,
      weil wir in den letzten Jahren eine Konsensgesellschaft waren.)
      Und wenn die Wirtschaft generell realistisch denken würde,
      dann hätte sie Verständnis für Umweltauflagen etc.
      Denn nur wenn sie nachhaltig wirtschaftet und sich
      verantwortungsbewusst den Menschen gegenüber verhält,
      bleiben ihr langfristig die guten Rahmenbedingungen erhalten.
      Anderenfalls verhält sie sich wie der Parasit, der seinen Wirt tötet:
      Er mag anfangs mehr Blut saugen, aber langfristig stirbt er selbst mit.
      Im Moment schauen die Märkte fast ausschließlich auf den Profit.
      In Zukunft werden ethische Standards immer wichtiger werden.
      Aber dazu muss der Konsument bei seiner Kaufentscheidung
      die Produkte der Unternehmen bevorzugen, die verantwortlich handeln,
      statt einzig und allein dem Geiz-ist-geil Impuls zu folgen.
      Hier müsste die Weltgemeinschaft der Staaten stärker eingreifen,
      damit die Nachhaltigkeit zu billigeren Produkten führt statt zu teureren.
      Und selbst Länder wie China werden bald erkennen,
      dass sie im Interesse ihrer Bürger Standards setzen müssen.
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 15:49:59
      Beitrag Nr. 37 ()
      Ich muss übrigens dringend mal darauf hinweisen:

      DAS URHEBERRECHT AN ALLEN MEINEN POSTINGS LIEGT BEI MIR.

      DER NACHDRUCK, AUCH AUSZUGSWEISE, IST VERBOTEN.

      JEDE VERWERTUNG IST OHNE MEINE ZUSTIMMUNG UNZULÄSSIG UND STRAFBAR
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 15:51:45
      Beitrag Nr. 38 ()
      Und falls jemand mir einen Job anbieten möchte,
      so würde mich das sehr freuen.

      Ich lebe zur Zeit im Raum Karlsruhe

      Über eine Bordmail kann man mit mir Kontakt aufnehmen.
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 19:02:44
      Beitrag Nr. 39 ()
      Ich bin also überzeugt davon,
      dass wir bald das Ende der Finanzkrise sehen werden
      und dass man die nächsten Wochen nutzen kann,
      um sich langfristig im Aktienmarkt zu positionieren.
      Auch halte ich es für besser, die Unternehmen zu wählen,
      die unterhalb des Radars der großen Investoren liegen,
      die von den globalen Kapitalströmen unberührt bleiben
      und die sich nicht für short-seller eignen,
      weil sie zu klein sind und ihre Bewertung extrem niedrig ist,
      schon allein durch den geringen Bekanntheitsgrad.

      Und bereits die letzten Tage haben gezeigt,
      dass etliche meiner kleinsten Unternehmen
      von dem teilweise massiven Rückgang der Großen
      kaum noch betroffen worden sind.
      Es kann andererseits sein, dass sie dafür aber auch
      von einem eventuellen starken Anstieg am Ende
      der Finanzkrise nicht so stark profitieren werden!

      Ich gebe nun ein etwas genaueres Bild
      von meinen kleinen, feinen Aktien,
      wie gesagt: die sich in der Mehrzahl
      bereits in den Familiendepots befinden:

      Hinweis: Aktien können steigen oder fallen.
      Ich kann keine Gewähr übernehmen. Jeder muss
      vor einer Anlageentscheidung selbst nachdenken,
      sich informieren, das Risiko abschätzen und
      in vollständig eigener Verantwortung entscheiden
      und das Verlustrisiko ganz allein selbst tragen.
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 19:07:28
      Beitrag Nr. 40 ()
      Hightech / Informationstechnologie-

      Cenit AG Systemhaus, Stuttgart WKN 540 710 www.cenit.de
      Softwareentwicklung, -beratung, -handel, und –anwendung zugleich im Bereich CAD / CAM. Arbeitet für die ganz Großen der Branchen Automobil, Maschinenbau, Finanzdienstleistung und Handelshäuser: Im Service-Bereich werden Produkt-Entwicklungen geleistet für Daimler, BMW und Airbus. Die Eigenentwicklungen der Software sind teilweise in die Unternehmenssoftware von SAP eingebunden. Eine Kooperation besteht mit IBM. Im Mai kam der größte Auftrag der Firmengeschichte von Airbus, Die Laufzeit des Vertrages geht über 5 Jahre. Dafür müssen neue Leute eingestellt werden, was den Gewinn belastet hat. Zudem wurden die Aufträge im letzten Quartal nur zögerlich erteilt, weil sich die Unternehmen über die weitere wirtschaftliche Entwicklung im Unklaren sind. Doch der Investitions-Stau sollte sich bald auflösen, da die Autoindustrie auf Grund von Umwelt- und Sicherheitsauflagen, Energieeinsparungen und Neuentwicklung von Elektrofahrzeugen vor großen Herausforderungen steht. Auch die Finanzindustrie wird nach dieser Krise eine andere sein müssen. Der Kurs liegt auf einem 5-Jahrestief. Somit sollten alle Risiken eingepreist sein. Zusätzliche Unterstützung sollte der Kurs durch die traditionell hohe Dividende erhalten. Selbst wenn sie für 2008 halbiert werden sollte, läge sie bei 5,8%. Liquide Mittel = 1,19€ pro Aktie

      - ISRA VISION AG, Darmstadt WKN 548 810 www.isravision.com
      Die bildverarbeitenden Systeme von Isra Vision kontrollieren vollautomatisch die Produktion z. B. von Glas oder von Bahnwaren aus Metall, Kunststoff, Papier (Surface Vision). Sie kontrollieren und steuern die Roboterführung (Robot Vision) in der vollautomatischen Fabrik beim Positionieren, Montieren, Handling oder Lackieren und sie führen eine Qualitätskontrolle (Quality Vision) unmittelbar in der Herstellung durch, sodass die Produktion beim Auftreten eines Fehlers sofort gestoppt werden kann, um die Ressourcen zu schonen. So amortisiert sich die Anschaffung von den Systemen der Isra Vision für die Industrie sehr schnell, weil der Ausschuss unmittelbar reduziert wird. Die Aktie ist abgestürzt, weil der Londoner Kairos-Fonds aufgelöst wurde, der einen erheblichen Anteil hielt. Aber das Unternehmen hat jüngst seine Prognosen erhöht. Hohe Rohstoffpreise sind ein Grund, die Systeme von Isra einzusetzen. KGV = 6,4 KBV = 0,65

      - IVU Traffic Technology, Berlin WKN 744 850 www.ivu.de
      IVU Traffic Technologies entwickelt und vertreibt Software- und Systemlösungen für die Mobilität von Personen sowie für den Transport von Gütern und Informationen. Die Firma hat sich auf die Organisation und Optimierung des Personenverkehrs, des Gütertransports und des gewerblichen Wirtschaftsverkehrs spezialisiert. Daneben bietet sie für die Marketing-Branche die Verarbeitung von ortsbezogenen und geographischen Daten, z. B. für die Einführung neuer Produkte.
      Größte Kunden sind die deutsche Bahn und die ungarische Staatsbahn. In den letzten Wochen hat das Unternehmen zwei Großaufträge gemeldet: In Saudi-Arabien und in Kolumbien. Durch den Fokus auf den ÖPNV relativ unabhängig von Konjunkturschwankungen, aber starke Schwankung innerhalb der Quartale.
      IVU stand 2002 kurz vor dem Konkurs, macht seit längerem wieder Gewinne und wird im Jahr 2009 komplett schuldenfrei sein. Der Markt hat das noch nicht erkannt und der Kurs steht auf Fünf-Jahres-Tief. Prof. Denert übernahm die Führung des Unternehmens in der Krise und hat es seitdem unter Einsatz seines eigenen Vermögens in die Profitabilität zurück geführt. Konservativ und zurückhaltend, aber dafür kompetent und nachhaltig.
      Verglichen mit INIT, dem Karlsruher Konkurrenz-Unternehmen, müsste sich der Kurs von IVU verdoppeln (Kurs-Gewinn-Verhältnis) bis verdreifachen (Kurs-Umsatz-Verhältnis) KGV = 5,4 KBV = 0,7

      - Kontron AG, Eching WKN 605 395 www.kontron.com
      Kontron ist weltweit führend in der Embedded Computer Technologie (ECT). Embedded Computer sind selbständig handelnde, intelligente Elektronikgehirne zur Steuerung von Anlagen, Maschinen und Geräten. Es gibt fast keine Branche, in der embedded Computer nicht zum Einsatz kommen. Von Automatisierung und Robotik, von der Daten- und Telekommunikation über den Automobilbereich, von der Mess- und Militärtechnik bis zum neuesten Kaffeevollautomaten. Embedded Computer steuern z. B. Navigationssysteme, Aufzüge, Multimedia-Telefone, Dialyse- und Röntgengeräte oder Bankautomaten. Durch die breite Diversifikation ist Kontron wenig von Konjunkturschwankungen betroffen. Das operative Ergebnis stieg zuletzt um 22%. Nach Aussage von Bill Gates sind Embedded Computer das Non Plus Ultra in der Technikentwicklung der kommenden Jahre. KGV bei 10, Div.-Rend. Bei 3%.

      - Silicon Sensor, Berlin WKN 720 190 www.silicon-sensor.com
      Die Silicon Sensor International AG ist ein Hersteller von optischen Präzisions-Sensoren. SIS entwickelt und produziert Mikrochips, die mit menschlichen Sinnesorganen vergleichbar sind. Sie wandeln optische und akustische Ereignisse in elektronische Signale um, die dann in technische Systeme eingespeist und dort verarbeitet werden.
      SIS findet seine Kunden in den Branchen Telekommunikation, Automobil, Medizintechnik, Umwelttechnik und Maschinenbau, aber auch unter Forschungszentren. So ist an Bord der europäischen Marsmission "Mars Express" eine hochauflösende Stereokamera, deren Kamerakopfelektronik von SIS entwickelt und gebaut wurde. Wie Isra Vision ist auch SIS abgestürzt durch die Auflösung des Kairos-Fonds, hat aber ebenfalls jüngst seine Jahresprognose erhöht und zieht gerade in eine neu gebaute Fabrik um, die das Wachstum ermöglichen soll. Ich begleite das Unternehmen seit über 3 Jahren, auch auf den HVs. Das Management arbeitet sehr konservativ, extrem kostenbewusst, baut das Unternehmen langfristig und nachhaltig auf und gehörte wohl schon in der DDR zur Elite der Tüftler, die im besten Sinne jeden Mangel kreativ umschifften.
      KGV = 9, KBV = 0,9
      (Gerade kam die Meldung, dass der VV Dr. Kriegel rausgeflogen ist. Mmhm?)
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 19:13:53
      Beitrag Nr. 41 ()
      Fondsartige Beteiligungsgesellschaften

      A) Venture-Capital
      - 3i Group, London WKN A0MU9Q www.3i.com
      So weit ich weiß in Europa die größte Venture-Capital Firma, mit so viel Kapital, dass sie auch größere Unternehmen kaufen, begleiten und an die Börse bringen können. Ich habe aber keine aktuelleren Informationen

      - bmp AG, Berlin WKN 330 420 www.bmp.com
      bmp beteiligt sich an innovativen Unternehmen in Deutschland und Polen und begleitet die Firmen meist über etliche Jahre von der Gründung bis zum Börsengang oder zum Verkauf an ein größeres Unternehmen. Neben der schrittweisen Finanzierung der Expansion berät bmp das Management seiner Beteiligungen in Fragen von Strategie, Finanzierung und Transaktionen. Im zweiten Bereich Private Equity Advisory verwaltet bmp Gelder für private und institutionelle Investoren und konzipiert und betreut Venture Capital Fonds (z. B. für König & Cie.). Die Roland Berger Group ist seit 2001 mit ca. 9% an bmp beteiligt. bmp brachte eine Reihe von Unternehmen an die Börse: Jerini, IVU, YOC, Bankiers.pl, Heliocentris Fuel Cells, etc. Die Aktie leidet wohl immer noch darunter, dass ihre Beteiligungen 2000 – 2003 voll von der DotCom-Krise erfasst wurden. Aber das Management ist hervorragend, ich war seit 1999 auf fast jeder HV. Allein die Barmittel betrugen zum 31.12.2007 0,43€ pro Aktie. KBV = 0,8

      B) Holdings im klassischen Industriesektor mit kontinuierlich hoher Dividendenzahlung (über 5%), was den Kurs nach unten absichert (ähnlich wie Fonds, aber zusammengesetzt aus kleinen bis mittelständischen Unternehmen in lukrativen Nischen)

      - Dt: Beteiligungs AG (DBAG), Ffm WKN 550 810 www.deutsche-beteiligung.de
      Beteiligt sich bei einer geplanten Neustrukturierung oder Expansion oder finanziert Management buy-outs von mittelständischen Unternehmen. Ziel ist der Weiterverkauf des Anteils nach ca. 4 bis 7 Jahren. z. Z. 30 Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau (68%) und je rund 10% aus dem Konsumgüter und Automobilzulieferbereich. Die Homag-Beteiligung belastet z. Z. den Gewinn, KGV 7, Div-Rend. 5,7%

      - GESCO AG, Wuppertal WKN 587 590 www.gesco.de
      Die Mittelstands-Holding erwirbt etablierte Nischenanbieter der Segmente Werkzeug-/Maschinenbau sowie Kunststofftechnik mit Umsätzen ab 10 Mill. Euro. Ziel der Holding ist es, den Wert jedes Unternehmens und damit der gesamten GESCO-Gruppe zu steigern, wobei Ertragssteigerung wichtiger als Umsatzwachstum ist. Die Beteiligungen werden dauerhaft fortgeführt, Exits wie bei DBAG spielen keine Rolle. Von Konjunkturabkühlung spürt Gesco bisher nichts. Das Management war stets verlässlich und eher konservativ in seinen Prognosen. KGV 6,9 Div-Rend. 5,4%

      - INDUS HOLDING AG, Bergisch-Gladbach WKN 620 010 www.indus.de
      Indus übernimmt leistungsstarke Betriebe in profitablen Nischen mit einem Umsatz zwischen 15 und 100 Mio. € im Jahr und führt sie wie Gesco in der Holding fort. (z. B. aus Familienbesitz, wenn sich kein Nachfolger findet) z. Z. gehören 42 Unternehmen zum Portfolio, Indus hat angekündigt, dass sie noch in diesem Jahr weitere Unternehmen übernehmen werden. Die Aktivitäten der Töchter sind auf die Segmente Maschinenbau und Konsumgüter, Bau- und Automobilindustrie konzentriert und reichen von der Kunststoffverarbeitung, über Sicherheitssysteme und Energietechnik bis zu Klima- und Wärmetechnik sowie Pumpen und Servicegeräte für die Mineralölindustrie. Diese breite Diversifikation ist Kern der Firmenstrategie. KGV 6, Div-Rend. 6,6%

      - M.A.X. Automation, Düsseldorf WKN 658 090 www.max-automation.de
      Beteiligungsgesellschaft in den Sparten Industrie-Automation, Maschinen- und Anlagenbau sowie Umwelttechnik. M.A.X. Automation erwirbt und verwaltet oder veräußert mindestens 10% des Kapitals von Unternehmen. Die operative Verantwortung bleibt so weit wie möglich bei den einzelnen Firmen, während die Holding das Controlling und die Beratung der Tochtergesellschaften übernimmt. KGV 8,5 Div-Rend. 2,5%
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 19:25:33
      Beitrag Nr. 42 ()
      Medizin- / Gentechnik

      - AAP Implantate, Berlin WKN 506 660 www.aap.de
      Medizintechnik wie künstliche Gelenke (Knie, Hüfte, Schulter), Schrauben und Metallplatten zur Heilung von Knochenbrüchen, biomedizinische Implantate wie Knochen- und Zahnsubstanz. Der Gewinn hat sich im 1. Halbjahr 2008 mehr als verdoppelt, danach erfolgte im Juni die Zulassung für die neue Knochensubstanz, der Kurs liegt dagegen noch am Boden. AAP wird von Finanzleuten geführt, etliche Einzel-Personen sind in nennenswertem Umfang investiert, bei der jüngsten Kapitalerhöhung haben sich zahlreiche Personen aus dem Management und dem Firmenumfeld satt beteiligt. Interessant ist: Der Außendienst des Konzerns setzt sich vorwiegend aus Ingenieuren zusammen, deren Aufgabe neben dem Verkauf und der Beratung auch in der Entwicklung neuer Implantate in Zusammenarbeit mit dem klinischen Fachpersonal besteht. (Also enge Kundenbindung und genaues Wissen über den Bedarf!) Geschäftspartner sind Krankenhäuser und Ärzte. Sowohl national als auch international arbeitet aap mit den großen Fachhändlern zusammen. Auf Grund der hohen Entwicklungskosten können hier die Kennzahlen wie KBV und KGV nicht so sein wie bei anderen Unternehmen. Aber der Verkauf des neuen Knochenmaterials wird das ganz schnell ändern. Die massive Zeichnung der Kapitalerhöhung durch Firmenangehörige spricht eine sehr deutliche Sprache.

      - BB Biotech, Zürich WKN A0N FN3 www.bbbiotech.com
      - BB Medtech, Schaffhausen WKN A0N FN4 www.bbmedtech.com
      Muss ich nicht viel dazu sagen: Wie ein Fonds, aber Mediziner entscheiden über die Aufnahme der einzelnen Unternehmen ins Portfolio, nicht Finanzleute. Was BB Biotech und BB Medtech von Fonds unterscheidet, ist, dass sie nur etwa 20 Unternehmen aufnehmen und davon etwa 5 Kernbeteiligungen teilweise sehr hoch gewichten. Schwerpunkt liegt auf Gentechnik (also meist US-Unternehmen) bzw. bei BB Medtech auf Medizintechnik (vornehmlich europäische Unternehmen).
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 23:11:15
      Beitrag Nr. 43 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.089.952 von erdlink am 13.09.08 15:27:09Wie ich vorhin schon zur Unvorhersehbarkeit sagte:
      Als ich meinen letzten Beitrag schrieb,
      notierten die amerikanischen Aktienmärkte etwa unverändert.
      Jetzt, nach dem Abendessen und einem Glas Wein haben sie
      in der gesamten Breite einen Jubelsprung um 4 bis 5% vollführt.

      Aber ich wollte meine flapsige Bemerkung
      aus dem o.a. Posting präzisieren:

      Viele dürften mich ob meiner Bemerkung über
      Gold als Anlage für naiv halten.
      Natürlich gibt es Zertifikate auf Gold statt des physischen Besitzes.
      Aber wissen wir nicht spätestens jetzt, was Zertifikate bedeuten?
      Dass sie unsicher sind, egal, auf welches underlying sie sich beziehen?
      Außerdem: was bringt mir Gold? Kann ich es essen?
      Gold ist doch als Zahlungsmittel betrachtet nichts anderes
      als eine geprägte Münze oder bedrucktes Papier(geld):
      Ein Zahlungsmittel, das nur deshalb funktioniert,
      weil alle es als solches akzeptieren.
      Eine Art Massenhysterie also, möchte ich ketzern.

      Und dem Artikel in der jüngsten Ausgabe der WiWo über Gold
      (in dem Goldaktien empfohlen werden) möchte ich entgegenhalten:
      In dem Artikel wird behauptet, dass Gold knapp sei.
      Wirklich?
      Aber was ist, wenn sich die Krise weiter verschärft
      und niemand mehr die inflatorisch gedruckten Dollars
      der amerikanischen Zentralbank akzeptiert?
      Wenn sie in die Panzerschränke von Fort Knox greifen,
      oder wo immer das Gold heute lagern mag,
      und wenn sie dann die Märkte mit Gold
      statt mit wertlosen Dollars fluten,
      wird dann das Gold immer noch knapp sein?
      Wofür wird man es brauchen können?
      Ja, natürlich, man kann es nicht beliebig drucken.
      Aber das ist auch das Einzige.

      Stattdessen könnte man aber auch genausogut
      Bernstein mit Insekteneinschlüssen nehmen
      (womit ich meinen Freund
      Walter B. grüße und sein Gedicht "electron"):
      Das wäre wenigstens ein prosaisches Geldmittel,
      an dem man immer noch seine Freude hätte,
      auch wenn es seinen Tauschwert eingebüßt hätte.
      Oder man könnte wieder bunte Glasperlen nehmen,
      mit denen die ausgewanderten Europäer schon
      die amerikanischen Ureinwohner betrogen haben.
      Avatar
      schrieb am 18.09.08 23:12:36
      Beitrag Nr. 44 ()
      Olafs Wein
      gab mir das ein.
      ;) :laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 11:07:01
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.173.390 von erdlink am 18.09.08 19:07:28Interessant, alle diese 5 Aktien hatte ich auch schonmal besessen.
      Allerdings finde ich bei Isra den cash-flow dürftig und die Gewinne existieren praktisch nur auf dem Papier.
      Bei Silicon Sensor wurde gesagt, dass das Halbjahresergebnis sich im 2. Halbjahr nicht wiederholen wird.
      Hier scheints irgendwie drunter und drüber zu gehen.
      Cenit, Kontron und IVU halte ich auch für interessant, wobei mich bei Kontron immer der Begriff Wachstumswert etwas stört. Ich halte es hier auch für möglich, dass sich eine schlechte Konjunktur negativ auswrikt. Bei Kursen über 8 EUR würde ich vielleicht Gewinne mitnehmen...
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 22:37:57
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.177.629 von erdlink am 18.09.08 23:12:36Nicht schlecht deine Beiträge
      Gerade die AAP werde ich mir mal genauer anschauen.
      Lt ComDi 70 % Gewinnwachstum dieses und nächstes Jahr - hat schon was.
      Ich habe das Teil vor Jahren aus den Augen verloren . Könnte jetzt ja genau der richtige Zeitpunkt sein ...
      Zumal am Montag wohl ein Platz in meinem Depot frei wird ( die Meldung von INIT heute gefällt mir irgendwie nicht )

      freue mich auf deine nächsten postings :look:
      butzelie
      Avatar
      schrieb am 19.09.08 22:53:37
      Beitrag Nr. 47 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.194.027 von butzelie am 19.09.08 22:37:57Kleine Tip
      ( auf Grund deines Postings bei Cenit )

      man nimmt die Diskussionsnr.:
      1.144.183 -> markieren -> Thread-Link anklicken .. ->>


      Thread: Kein Titel für Thread 11441831144183110
      Avatar
      schrieb am 23.09.08 09:59:23
      Beitrag Nr. 48 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.169.885 von erdlink am 18.09.08 15:51:45Ich glaube eher, so läuft das nicht... :laugh::laugh::laugh:
      Das ist doch eher Spass und Hobby hier und wenn man daraus noch einen Nutzen für seine privaten Finanzen draus ziehen kann wär das schon das Optimum.
      Avatar
      schrieb am 24.09.08 15:04:13
      Beitrag Nr. 49 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.173.703 von erdlink am 18.09.08 19:25:33Kannst Du das Quotenchaos (Beteiligungsquoten) bei AAP erklären?

      Gruss
      Sky
      Avatar
      schrieb am 24.09.08 21:19:04
      Beitrag Nr. 50 ()
      Seit einigen Tagen wird über das Verbot von Leerverkäufen diskutiert.
      Man kann dieser wie jener Meinung sein, aber ich will einen Aspekt hinzufügen:

      Von wem leihen sich die Leerverkäufer die Aktien?
      Ach so, von den Banken oder den Fondsgesellschaften!
      Wirklich?

      Nehmen die Banken die Aktien aus ihren eigenen Beständen?
      Oder nehmen sie sie aus den Depots der Anleger?
      In der Art, wie sie auch Kredite vergeben:
      Da wohl nicht alle Anleger gleichzeitig ihre Aktien verkaufen,
      können sie einen gewissen Prozentsatz verleihen.
      Nehmen wir an, bei der Deutschen Bank ruhen
      in den Depots der Anleger eine Million VW-Aktien.
      Vielleicht haben sie 40% davon an einen Lehman-Hedge-Fonds gegeben?
      Die Bank erhebt eine Leihgebühr und streicht einen sicheren Gewinn ein.

      Moment mal!
      Sind das nicht meine Aktien?
      Die Bank verwahrt sie nur für mich!
      Ich bezahle der Bank eine Depotgebühr dafür!
      Ich habe die Aktien gekauft, weil ich von dem Unternehmen
      überzeugt bin und steigende Kurse erwarte!
      Kann es da in meinem Interesse sein,
      dass jemand meine Aktien dazu benutzt,
      den Preis meiner Aktien herunter zu prügeln?
      Doch wohl kaum!

      Ich weiß nicht, ob es sich so verhält. Aber ich nehme es an.

      Wo ist der Insider, der hier postet, wie das Geschäft abläuft?

      Wo ist die Bank, die mir garantiert, dass sie meine Aktien nicht verleiht?
      Oder die mich an dem Verleihgeschäft prozentual beteiligt,
      wenn ich der Verleihung zugestimmt habe?

      Wo ist der Jurist, der hier postet, wie jeder Kleinanleger
      seiner Bank das Verleihen der Aktien verbieten kann?
      Avatar
      schrieb am 24.09.08 21:36:31
      Beitrag Nr. 51 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.253.493 von ykS am 24.09.08 15:04:13Was heißt da Chaos?
      Wäre es dir lieber, wenn 20% Wyser-Pratt gehörten
      oder einer anderen der von Münte so genannten Heuschrecken?
      Für mich spricht es eher für das Unternehmen,
      dass viele Personen aus Vorstand und AR
      nennenswerte Anteile am Unternehmen halten.

      Und das auch, obwohl mich die Art geärgert hat,
      in der die letzte Kapitalerhöhung zu Tiefstkursen
      Anfang September, zwei Wochen vor der HV durchgezogen wurde,
      unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre
      zu Gunsten der Vorstände, die sich fast alle beteiligt haben.

      Normalerweise sagt ein Unternehmen bei solchen Kursen
      eine Kapitalerhöhung ab, weil das EPS zu sehr verwässert wird,
      obwohl nur relativ wenig Kapital in das Unternehmen fließt.
      Avatar
      schrieb am 25.09.08 00:43:58
      Beitrag Nr. 52 ()
      In der jüngsten Ausgabe der WiWo (39/08 S. 130 ff) findet sich
      eine Buchbesprechung von "Der schwarze Schwan"
      vom Finanzmathematiker und ehemaligen Hedge-Fonds-Manager
      Nicholas Nassim Taleb, das am 1.Oktober auf Deutsch erscheint.
      (Das Buch erschien zuerst in den USA im Mai 2007)

      Zur Abschätzung von Risiken (z. B. bei Finanzanlagen), so begründe Taleb,
      griffen Menschen und Finanzmathematiker auf die Erfahrung zurück.
      Doch jedes Wissen, das aus Erfahrung gewonnen wurde, enthalte Fallen.

      Als Beleg dafür nennt er den Truthahn, der täglich von den
      netten und fürsorglichen Menschen gefüttert wird, die offensichtlich
      nur sein persönliches Wohlergehen im Sinn haben, bis er
      zu Thanksgiving seine empirische Erkenntnis über Bord werfen muss.

      Oder: Über Jahrtausende hinweg haben die Menschen erfahren,
      dass Schwäne grundsätzlich ohne Ausnahme immer weiß sind.
      Dann wurde Australien entdeckt und mit ihm der Schwarze Schwan:
      Ein einziges Ereignis widerlegte Jahrtausende alte Erkenntnis.

      So könnten auch Banken und Anleger, die ihr Leben lang
      jeden Crash überstanden haben, bei einem Ereignis,
      das anders verläuft als die bisherigen, alles verlieren.

      Taleb führt den Sommer 1982 an, in dem die US-Banken
      fast alles verloren, was sie in ihrer Geschichte erwirtschaftet hatten.
      Und er nennt weitere Crashs, die alle „unvorhersehbar“
      (sich aber im Nachhinein natürlich immer erklären ließen)
      über die angeblich so konservativen Banken hereinbrachen:
      in den frühen Neunzigerjahren gab es schon einmal einen Crash
      des Immobilienmarkts auf Kosten der Steuerzahler,
      dann folgte der Zusammenbruch des LTCM Hedgefonds,
      der mit Hilfe der Erkenntnisse von Nobelpreisträgern den Anlegern
      weiß machen wollte, Schwarze Schwäne könnten nicht auftreten.

      Ob uns das Auftreten von Schwarzen Schwänen überrascht,
      hängt vom Wissen ab: Was für den Truthahn
      überraschend kommt, ist für den Schlachter nicht unerwartet.

      Wenn sich Schwarze Schwäne nicht vorhersagen lassen,
      müssen wir uns auf ihre Existenz einstellen.
      So könnten wir Schwarze Schwäne vom positiven Typ zulassen,
      zum Beispiel, indem wir in wissenschaftliche Forschung
      und in viele junge, innovative Unternehmen investieren,
      die uns bei relativ geringem finanziellen Einsatz
      beim Auftreten eines Schwarzen Schwans hohen Ertrag bringen.

      Venture-Capital gleich Try and error,
      das Prinzip, nach dem auch die Evolution erfolgreich arbeitet.

      Die beste Strategie bestehe also darin, möglichst viel zu probieren
      und möglichst viele Chancen zu ergreifen, aus denen
      Schwarze Schwäne im positiven Sinn entstehen könnten:
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 19:45:25
      Beitrag Nr. 53 ()
      So Freunde,
      heut war wieder so ein Tag,
      an dem das Aufstehn Freude macht,
      für Sparbuchbesitzer und für Masochisten.

      Aber im Ernst.
      Ich bin heute Morgen aufgewacht mit dem Gedanken,
      dass die Börsen geschlossen werden müssten,
      und zwar weltweit und für etwa zwei Wochen.

      Und dann schlug Joachim Goldberg genau das vor,
      wenn er es auch nur für eine Woche forderte,
      aber natürlich wurde ihm sofort widersprochen,
      dann sei das Vertrauen doch völlig weg.

      Nein, möchte ich behaupten.
      Denn das, was im Moment an den Börsen passiert,
      kann man nur noch mit Psychologie verstehen.
      Niemand schaut mehr auf die Fakten.
      Alle starren nur noch gebannt auf die Kurse,
      wie das Kaninchen auf die Schlange.
      Und weil jeder denkt und jeder sagt,
      man könne nicht wissen, wie tief die Kurse noch stürzen,
      verkauft jeder seine letzten Aktien, egal, wie tief der Kurs steht,
      damit man heute noch etwas mehr Geld bekommt als morgen.
      Und deshalb, ganz allein deshalb, fallen die Kurse immer tiefer.

      Wer stoppt diesen Affenstall?
      Wer besänftigt die Massen in ihrer Hysterie?

      Wenn es jemand versucht,
      so wie Kanzlerin und Finanzminister letzte Woche,
      dann hat das nur noch die umgekehrte Wirkung!
      Was? Die Kanzlerin sagt, unser Geld sei sicher?
      Wie schlimm muss es dann darum stehen!
      Was? Die Kanzlerin garantiert unser aller Geld?
      Hat sie denn soviel? Kann sie das überhaupt?
      Hat nicht schon mal jemand gesagt, die Rente sei sicher?
      Und damit war nur die nächste, höhere Panikstufe ausgelöst.

      Deshalb bin ich für eine zweiwöchige Zwangspause an den Börsen.
      Damit alle mal zur Besinnung kommen.
      Damit alle merken, dass es auch ein Leben ohne Börse gibt.
      Damit dieser verhängnisvolle Rausch gestoppt wird,
      in den sich alle gegenseitig hineinsteigern
      und der uns alle nur besinnungslos nach unten reißt.
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 19:51:04
      Beitrag Nr. 54 ()
      Ich jedenfalls habe heute gekauft.

      Denn heute, so glaube ich, war ein guter Tag zum Kaufen.
      Kali und Salz oder K+S zum Kurs von 37,05 €,
      ja, den Düngemittelhersteller aus dem DAX
      mit einem KGV von 5,6 und einer Dividendenrendite von 6%
      Die Weltbevölkerung wächst unaufhaltsam weiter.
      Alle wollen essen und immer mehr Lebensmittel werden
      auf großen Äckern in industrieller Massenproduktion
      und in intensiver Bewirtschaftung hergestellt.

      Was hat K+S mit der Finanz- und einer ev. Wirtschaftskrise zu tun?
      Warum sollte der Umsatz oder der Gewinn von K+S fallen?
      Wird der Gewinn nicht eher noch steigen, weil im Falle
      einer Verschärfung der Krise die Rohstoffpreise fallen?
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 19:52:04
      Beitrag Nr. 55 ()
      Außerdem habe ich heute BB Medtech nachgekauft zu 24,80 €,
      die fondsartige Beteiligungsgesellschaft an diversen Medizintechnik-AGs.
      Die Bevölkerung in den industrialisierten Ländern wird immer älter.
      Je höher das Alter,
      desto mehr Krankheiten treten auf und Behandlungen werden nötig.
      Was hat die Medizintechnik
      mit der Finanz- und einer ev. Wirtschaftskrise zu tun?
      Warum sollten Umsatz und Gewinn von Medizintechnikunternehmen fallen?
      BB Medtech sind heute um 15 bis 20% gefallen.
      Gegenüber dem Wert der Beteiligungen notiert
      der Aktienkurs von BB Medtech mit einem Abschlag
      von sage und schreibe 30% (dreißig Prozent !) auf den NAV.
      Fast geschenkt, würde ich sagen.
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 20:15:11
      Beitrag Nr. 56 ()
      Dann habe ich mein Zukunftsdepot bereichert
      mit dem Nachkauf von Kontron zu 5,70 €. (Tec-Dax)
      Wahrlich ein Schnäppchen und ein Zukunftswert sondergleichen.
      Ein Hersteller von embedded Systems,
      also Kleinstcomputer, die heute in praktisch jede Maschine
      und in jedes Gerät eingebaut werden.
      Sie müssen meistens eigens entwickelt werden
      und ein Computerprogramm muss geschrieben werden,
      das die Funktionen und die mechanischen wie elektrischen Teile
      zum richtigen Zeitpunkt und im richtigen Maß steuert.
      Ohne embedded Computer kommt heute nichts mehr aus,
      egal, ob Auto (diverse), Handy, Waschmaschine,
      Kaffee-Vollautomat, Bohrmaschine des Heimwerkers.
      Embedded Computer finden sich in jedem Küchengerät,
      in jedem Werkzeug und in jeder Fabrik.

      Vor ein paar Wochen hat Kontron den
      Telekommunikations-Bereich von Intel aufgekauft. Ohne Kredit.
      Auch nach dem Kauf hat Kontron noch massig Cash herumliegen
      und ist folglich nicht von den Krediten der Banken abhängig.
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 21:20:06
      Beitrag Nr. 57 ()
      Um noch einmal genauer auf BB Medtech einzugehen:
      Der Kurs ist heute möglicherweise so stark eingebrochen,
      weil eine der Kernbeteiligungen von BB Medtech,
      der Schweizer Zahnimplantate-Hersteller Nobel Biocare,
      eine Gewinnwarnung herausgegeben hat.
      Daraufhin stürzte der Kurs von Nobel Biocare um 30% ab.
      Aber: Der Anteil von Nobel Biocare am Portfolio beträgt 7,3 %.
      Mithin ergibt sich für das gesamte Portfolio von BB Medtech
      zunächst einmal ein Rückgang um 2,19%.

      Aber!!! Und jetzt kommts:
      Gleichzeitig befinden sich im Portfolio von BB Medtech
      zwei Puts auf Nobel Biocare in Höhe von 0,4 % vom Portfolio,
      bei einem Gesamtwert der Assets von 592,4 Millionen CHF
      also die stattliche Summe von zwei mal 2,3696 Millionen CHF
      für Puts auf Nobel Biocare.

      Frage: Wie hoch dürfte also wohl der Gewinn
      aus dem Sturz von Nobel Biocare für BB Medtech sein?

      Tja, Freunde, so viel zu dem Thema,
      dass die Märkte heute über alles informiert sind, der Kurs
      immer den realistischen Wert eines Unternehmens widerspiegelt
      und man keine Vorteile durch Wissensvorsprung herausholen kann.
      Ich wette, dass die meisten, die BB Medtech heute
      panikaretig verkauft haben, das nicht wussten.
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 21:38:24
      Beitrag Nr. 58 ()
      Näheres zu BB Medtech unter:

      www.bbmedtech.com

      Dort finden sich genaue Angaben zur Zusammensetzung
      des Portfolios, wie auch zu jedem Unternehmen.
      Und eben die Angabe zu heutigen Schlusskursen:
      NAV 34,00 € pro Aktie und Xetra-Schlusskurs 23,70 € pro Aktie,
      mithin ein Abschlag von 30,29 %.

      Wie gesagt: Fast geschenkt.
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 21:54:32
      Beitrag Nr. 59 ()
      Zu einem anderen Aspekt hier bei w:o

      In der neusten Ausgabe der Börse Online (Nr. 42/08, S. 72/73)
      findet sich ein Artikel über bezahlte Postings,
      u. a. auch in Foren auf wallstreet-online
      ,
      insbesondere im Bereich Rohstoff-Pennystocks.
      In dem Artikel werden mehrere Namen genannt
      und es wird die Strategie beschrieben,
      mit einer größeren Anzahl von user-Identitäten,
      mit unterschiedlichem Auftreten und in mehreren Phasen
      (alles wird von einem Teamleader genau vorgegeben:
      Verschiedene Rollen, vom aggressiv euphorischen user bis zum
      rational argumentierenden, Zahl und Länge der Postings, etc.)
      So wird gezielt eine Euphorie bei ahnungslosen usern erzeugt,
      aus der heraus sie dann eine wertlose Aktie kaufen.

      Ich hatte ja schon immer einen Verdacht.

      Was wird hier eigentlich gespielt?

      Auch das ist ein Aspekt der Finanzmarktkrise,
      bei dem sehr viel Vertrauen langfristig verloren geht.


      Wer verfolgt und bestraft solche Leute?
      Das Schlimmste ist, dass man gegen eine
      abgestimmte Aktion von diversen usern nicht ankommt,
      weder zeitlich noch argumentativ.
      Allein durch ihr massenweises Auftreten schreien sie
      die ernsthaft nach Argumenten suchenden nieder.

      Wer legt diesen Sumpf endlich trocken?
      Warum geht w:o nicht gegen solche Leute vor?
      Warum muss nicht jeder user seine Identität nachweisen?
      Warum reicht eine e-mail-Adresse?
      Warum kann eine Person mehrere user-Identitäten annehmen?

      Weitere Infos finden sich unter folgender Internet-Adresse:

      www.graumarktinfo.de/gm/aktuell/warnung
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 23:44:47
      Beitrag Nr. 60 ()
      Bedauerlich für mich ist nur, dass in den letzten Tagen
      gerade auch meine kleinen, feinen Unternehmen abgestürzt sind,
      zwar meist erst seit Montag, aber dafür teilweise massiv.
      z. B.
      Cenit: minus 35%
      Silicon Sensor: minus 25%
      IVU Traffic Techn: minus 25%
      AAP Implantate: minus 30%
      Kontron: minus 20%
      Indus Holding: minus 20%
      Gesco: minus 30%
      M.A.X. Automation: minus 40%
      ISRA Vision: minus 30%
      etc.

      Doch gerade dieser starke Absturz innerhalb weniger Tage
      lässt mich für die nächste Woche hoffen,
      neben dem großen Treffen in Washington natürlich.
      Auch wenn davon keine Wunder zu erwarten sind,
      so aber doch ein gemeinsames und schon deshalb
      beruhigendes Vorgehen der großen Nationen.
      (Leider fehlen die arabischen und die BRIC-Staaten,
      was sich aber unter Obama schnell ändern dürfte.
      Allein schon die gigantischen Devisenreserven
      insbesondere von China und den arabischen Ländern
      schreien förmlich nach einer Mitsprache
      und nach einer Einbindung in die Krisenlösung.)

      Ein weiteres Indiz sind heute
      die am Ende relativ moderaten Verluste in New York.

      Vielleicht kommen die Anleger weltweit
      über das Wochenende auch einfach zur Besinnung.

      Denn rational sind die Bewertungen von vielen AGs nicht mehr
      und selbst wenn man einen Gewinnrückgang für 2008 / 2009
      wie bei Alcoa von etwa 50% annimmt,
      so sind KGV und Dividendenrendite oft immer noch günstig,
      nicht nur unter langfristigen Gesichtspunkten, sondern auch aktuell
      im Vergleich zu anderen Asset-Klassen wie Anleihen.
      Avatar
      schrieb am 10.10.08 23:53:15
      Beitrag Nr. 61 ()
      Wie gesagt:
      Die Welt wird sich weiter drehen und die Menschheit
      wird nicht aussterben, nur wegen einer Finanzkrise.
      In Europa wird man Weihnachtsgeschenke kaufen
      (vielleicht bei Karstadt?, um ein Traditionshaus zu unterstützen
      und den nächsten Urlaub wird man auch bald planen.
      Vielleicht kauft man sich zunächst lieber ein Fahrrad statt ein neues Auto.
      Aber ab dem Jahr 2012 etwa wird man das neue, das extrem
      trendige Electro-Mobil kaufen, mit Solarzellen als Dach
      und mit satten Batterien, schön in der Karosserie verteilt.
      Überall in den Städten wird es Aufladestationen geben,
      (von Stromkonzernen wie E-ON, RWE, Greenpeace oder Yellow)
      an die man die Autos anschließt,
      wenn man sie ein paar Stunden nicht braucht.

      Und was das Schönste ist:
      Erst in dieser Kombination macht regenerative Energie richtig Sinn:
      Windräder und Sonnendächer, die nur unregelmäßig Strom erzeugen,
      erhalten durch die angeschlossenen Autos eine Speichermöglichkeit.
      Software von Unternehmen wie PSI verteilt die Energie
      in den komplett vernetzten Systemen zwischen Energieerzeuger,
      Automobilen und anderen Endverbrauchern.
      Fällt viel Strom an, werden die Autobatterien zu 100% aufgeladen.
      Die Software speichert das Nutzerverhalten der Autofahrer
      und wenn ein Spitzenbedarf an Strom bedient werden muss,
      zapft sie aus den Autobatterien zehn bis zwanzig Prozent Energie ab,
      wenn der Nutzer dem prinzipiell zugestimmt hat (Bonus)
      weil er z. B. regelmäßig nur zwischen Arbeit und Wohnung pendelt
      und dafür z. B. nur 30% der Batterie-Energie verbraucht.

      Wo, bitte, gibt es einen Grund
      in Weltuntergangsstimmung zu verfallen?

      Man bedenke, dass nur etwa zehn Prozent der Deutschen
      Aktien oder Aktienfonds besitzen.
      Was geht uns also ein Aktiencrash wirtschaftlich an?
      Ein Einbruch des Konsums sei zu erwarten?
      Kann denn der Konsum in Deutschland noch stärker einbrechen?
      Oder wird man sich vielleicht in diesem Jahr
      zu Weihnachten endlich mal etwas gönnen?
      Nach dem Motto: Wer weiß, wie hart es noch wird.
      Aber jetzt genießen wir noch einmal,
      dass es uns eigentlich sehr gut geht!
      Avatar
      schrieb am 11.10.08 00:20:48
      Beitrag Nr. 62 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.085.980 von erdlink am 13.09.08 00:59:27Noch ein Nachtrag zum Problem Home-Bias:

      Auf Bloomberg-TV war heute wieder ein Beitrag,
      in dem behauptet wurde, dass die Anleger
      ihr Anlage-Risiko senken, wenn sie nicht nur
      in Anlagen aus dem eigenen Land investieren.

      Wann mag solch ein Experte das wohl gelernt haben?
      Und warum überprüft er es nicht in der Realität?
      Wenn er sich einfach mal umsehen würde:

      Angesichts der Globalisierung gibt es
      keine Risikostreueung mehr:
      Weltweit stürzen die Aktien im Gleichschritt, ob in Japan,
      Europa, den USA oder in sämtlichen Schwellenländern.
      Auch Zertifikate und Rohstoffe, ja selbst
      viele Unternehmensanleihen stürzen genauso ab.
      Avatar
      schrieb am 11.10.08 00:39:04
      Beitrag Nr. 63 ()
      Wohl tausendmal zitiert wurde die doppelte Bedeutung
      des chinesischen Schriftzeichens für Krise und Chance.

      Und allen Kritikern sei es gesagt, die jetzt wieder
      das Ende des Kapitalismus fordern oder herbeisehnen,
      weil sie glauben, er habe abgewirtschaftet:

      Der Kapitalismus ist deshalb das beste, real existierende System,
      weil er die Prinzipien der Evolution verwendet.


      Deshalb gehört die Krise unabdingbar zum System
      und beweist nicht etwa, wie Marx es behauptet hat,
      dass der Kapitalismus nicht funktioniert.
      So wie die Dinosaurier ausgestorben sind,
      sterben die schwächeren Unternehmen in einer Krise,
      die die schlechteren Produkte haben, nicht profitabel
      wirtschaften oder sich zu hoch verschuldet haben.

      Die Krise ist das Ausleseprinzip, das die Fittesten bevorzugt
      und die Schlechten, also Überflüssigen, vernichtet.

      Das Problem dieser Krise ist es vielleicht mehr,
      dass die Banken zu wichtig sind,
      um diesen sinnvollen Ausleseprozess wirken zu lassen.
      Avatar
      schrieb am 12.10.08 11:00:04
      Beitrag Nr. 64 ()
      Ein User hat mich freundlich ermahnt,
      ich verlöre mein Thema aus dem Blick
      und mein ungewöhnlich lesenswertes Monologforum
      sei in Gefahr, zu einem normal uninteressanten Pusherforum zu verkommen.
      Ich danke für die Warnung und werde die Kritik im Kopf behalten.

      Aber angesichts der dramatischen Entwicklung,
      die in diesem Ausmaß noch nicht zu erkennen war,
      als ich mein Forum eröffnet habe, bin ich verleitet,
      auch Aussagen über die derzeitige Lage zu treffen.
      Und dazu gehört, auf die Absurdität der Bewertungen
      bei konkreten Aktien hinzuweisen.
      Und wenn ich mich zu K+S, zu Kontron oder BB Medtech äußere,
      alles Aktien, die so groß sind, dass ich als unbedeutender User
      sicherlich nicht in der Lage bin, ihren Kurs zu bewegen,
      so möge man mir das verzeihen und die Aussagen
      als Beispiele für einen „irrationalen Unterschwang“ nehmen,
      von denen man auf dem Kurszettel inzwischen viele findet.

      Und wenn ich näher auf BB Medtech eingehe,
      so ist die Entwicklung für mich ein schlagender Beweis dafür,
      dass die Kapitalmarkt-Theorie von der Effizienz der Märkte
      völliger Blödsinn ist.

      Hätte ich am Freitag statt BB Medtech die einzelnen Aktien gekauft
      oder einen Medizintechnik-Fonds, hätte ich 30% mehr bezahlen müssen
      oder bei einem Fonds 30% mehr plus den Ausgabeaufschlag.
      Wären die Märkte effizient und spiegelte der Aktienkurs
      immer den marktrichtigen aktuellen Wert wider,
      so wäre ein aktueller Preisabschlag von 30%
      zum Wert aller Beteiligungen nicht möglich.
      Denn BB Medtech ist eine Beteiligungsgesellschaft,
      bei der sich der innere Wert wie bei einem Fonds
      nur durch den addierten Wert aller Beteiligungen ergibt.

      Folglich führt der Kurs ein Eigenleben,
      und richtet sich nicht nur nach realistischen Bewertungen.
      Man kann auch nicht mehr behaupten,
      dass der Kurs trotzdem grundsätzlich Recht hat,
      weil die Masse alle Entwicklungen der nächsten Zeit
      unbewusst in die Preisfindung einbezieht.
      Denn eines muss falsch sein:
      Entweder der Kurs von BB Medtech
      Oder die Kurse der Beteiligungen.
      Und meines Wissens ist eine Theorie bereits widerlegt,
      wenn sich nur ein Beispiel finden lässt.
      Avatar
      schrieb am 12.10.08 11:04:02
      Beitrag Nr. 65 ()
      Jetzt lesen wir Schlagzeilen wie:
      Franzosen kaufen Tresore
      oder
      Wochenlange Wartezeit für Münzen und Barren

      Ich habe mich schon zuvor in meinem Posting Nr. 43
      zur Anlage in physischem Gold geäußert.
      (es spricht natürlich Bände über das verlorene Vertrauen,
      wenn die Anleger jetzt nicht mehr Goldzertifikate oder
      Goldminenaktien kaufen, sondern physisches Gold im Garten vergraben!)
      Doch neben der Gefahr von Diebstahl, Vernichtung durch Feuer, etc.
      möchte ich alle, die mit dem Gedanken spielen sich Gold zu kaufen,
      darauf hinweisen, dass sie direkt beim Kauf einen Verlust von 19% erleiden.
      Die Mehrwertsteuer, die beim Kauf von Gold anfällt, werden sie nie wiedersehen.

      Übrigens findet sich auch in dem Film „good bye, Lenin“
      eine schöne Geschichte über den Verlust von verstecktem Geld.
      Avatar
      schrieb am 12.10.08 22:33:24
      Beitrag Nr. 66 ()
      Nachdem ich nun en passant eine wichtige Säule
      der modernen Kapitalmarkttheorie zum Einsturz gebracht habe,
      darf ich mich für einen Abend mal größer fühlen als ich sonst bin
      und morgen wohl wieder sein werde. :laugh:

      So stehe ich vor dem Spiegel und proste mir zu :kiss:
      mit einem Glas von Olafs rotem Cotes du Rhone.

      Die wirklich Großen aber sitzen im Moment woanders.
      Ich meine nicht die, die auf den Cayman-Inseln sitzen und
      sich allen Gesetzen und Finanzmarktregeln entziehen,
      sondern die Politiker, die den Karren aus dem Dreck ziehen müssen.

      Ein europäisches Finanzpaket über mehrere hundert Millionen Euro.
      Mmhm. Aber ist das nicht schon in den USA wirkungslos verpufft?
      Doch, doch. Aber die europäischen Politiker sind
      nicht nur glaubwürdiger als ein völlig gescheiterter George Bush.
      Da ist noch etwas anders:

      Man fragte Angela Merkel, wie das Paket genau aussehen solle.
      Aber sie sagte es nicht.
      Wie sie denn meine, dass der Markt darauf positiv reagieren könne?
      Der Markt wisse ja, dass etwas komme.

      Hut ab, Freunde. Das ist genial.
      Und ich wage die Prognose, dass der Markt nach oben schießen wird.
      Ja, sie haben verstanden! So funktioniert der Markt wirklich!

      Wie ich in meinem Posting Nr.53 beschrieben habe:
      Hätten sie heute bereits mitgeteilt, was geschehen soll,
      würde bis morgen früh alles zerpflückt, zerredet und die Wirkung zerstört.
      So aber wird sich kein Leerverkäufer mehr trauen, short zu gehen.
      Alle erwarten eine große, international abgestimmte Aktion.
      Alle großen Zentralbanken, der IWF, alle europäischen Staaten,
      in einigen Tagen kommen vielleicht noch die gigantischen Devisenreserven
      der BRIC-Staaten und der Schwellenländer hinzu.

      Keiner wird sich trauen, sich noch dagegen zu positionieren.
      Viele werden dabei sein wollen und morgen einsteigen.
      Und so werden die Kurse nach oben schießen,
      sodass die Zentralbanken und die Staaten möglicherweise
      gar nicht mehr mit ihrem Kapital eingreifen müssen.
      Chapeau. Das ist die echte Effizienz an den Kapitalmärkten.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 00:07:06
      Beitrag Nr. 67 ()
      Die zukünftige Entwicklung zu prognostizieren,
      ist auch deshalb so schwer, weil Menschen keine Computer sind.
      Es ist nicht in einem Programm eindeutig festgelegt,
      wie ein Mensch auf eine bestimmte Ausgangssituation reagiert.

      Die meisten Propheten erwarten heute, dass der Konsum
      in Deutschland angesichts der Krise einbrechen wird.
      Ja, das klingt so logisch, weil er schon seit Jahren am Boden liegt.

      Wirklich? Gibt es nichts, was den Trend umkehren könnte?
      In den Jahren 2006 und 2007 ging es uns in Deutschland gut.
      Alle erwarteten eine Verbesserung des Konsumklimas.
      Doch nichts passierte.

      Vielleicht reagieren wir pessimistischen Deutschen nur
      auf das Gespenst einer noch größeren Krise?
      Alle Asset-Klassen brechen ein.
      Anleihen, Rohstoffe, Zertifikate, Aktien: Alle sinken im Kurs
      und die Zinsen für Spareinlagen und Geldmarktfonds sinken.
      Dann erscheint am Horizont das Gespenst einer steigenden Inflation.

      Wie viele Menschen in Deutschland werden sich bald überlegen,
      ob sie ihr Geld nicht lieber ausgeben sollten, bevor alles weg ist?

      Ich weiß nicht, welche Entwicklung wahrscheinlicher ist.
      Aber es ist m. E. nicht ausgeschlossen,
      dass in der Summe ein Konsumanstieg folgt,
      der die Binnenkonjunktur anspringen lässt und
      ev. Exportrückgänge mindestens zum Teil ausgleicht.
      Avatar
      schrieb am 13.10.08 14:47:37
      Beitrag Nr. 68 ()
      ;)

      :)
      Avatar
      schrieb am 19.10.08 00:09:53
      Beitrag Nr. 69 ()
      ich bin auch gespannt wo die reise hingeht.:look:
      Avatar
      schrieb am 20.10.08 00:04:19
      Beitrag Nr. 70 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.169.709 von erdlink am 18.09.08 15:42:30Tja, Freunde, leider muss ich eine ziemliche Dummheit eingestehen,
      was mich zu zwei Schlussfolgerungen verleitet:

      Erstens zeigt sich, dass man mir auch nicht glauben kann, weil diese
      Riesendummheit beweist, dass ich nicht einmal 2+2 zusammenzählen kann.

      Zweitens enttäuscht ihr mich damit sehr, Freunde.
      Konnte mich niemand auf den Denkfehler aufmerksam machen?
      Muss ich alles allein machen?
      Erst die Lage analysieren, daraus eine Strategie entwickeln
      und mich dann auch noch selbst widerlegen?
      Kein Wunder, dass ihr keinen Erfolg an der Börse habt,
      wenn man euch jeden Quatsch erzählen kann und ihr glaubt es!

      In meinem Posting Nr. 36 habe ich behauptet,
      dass die deutschen Anleger Angsthasen seien,
      die die Lage viel pessimistischer einschätzen als sie ist,
      im Gegensatz zu den optimistischen Amerikanern,
      die ihre Aktienengagements cool durch die Krise fahren.

      In meinem Posting Nr. 61 habe ich festgestellt,
      dass nur etwa ein zehntel der deutschen Anlagegelder
      in Aktien und Aktienfonds investiert sind.

      Ja, merkt ihr immer noch nichts, Freunde?
      Nicht die deutschen Angsthasen sind dafür verantwortlich,
      dass der Aktienmarkt bei uns gnadenlos abgestürzt ist.
      Es waren die großen amerikanischen Adressen,
      die ihr Geld aus den europäischen Märkten abgezogen haben,
      weil sie dringend cash brauchten oder aus Angst cash sehen wollten.

      Die großen Pensionskassen ziehen ihr Geld ab.
      Die Hedgefonds haben in letzter Zeit keine Gewinne gemacht
      und die Anleger lösen ihre Positionen auf,
      was z. T. dazu führt, dass die Hedgefonds aufgelöst werden.
      Auch Warren Buffet wird patriotisch
      und kauft angeblich amerikanische Aktien,
      statt deutscher Unternehmen, wie er vor einiger Zeit noch wollte.

      Das gibt Vertrauen!
      Das animiert Joe, den Klempner, es ihm gleich zu tun
      und auch in heimische Aktien zu investieren,
      was die Kurse an den Börsen wieder steigen lassen wird,
      was dazu führen wird, dass die Amerikaner
      sich doch wieder reich fühlen können,
      weshalb sie dann weiter Geld ausgeben, was dazu führt,
      dass die Unternehmensgewinne nicht einbrechen,
      sondern steigen, was die gestiegenen Kurse untermauert,
      weshalb sie dann weiter steigen, was Amerika noch reicher macht,
      undsoweiterundsofortundimmersoweiterohneEndeoderbessermithappyend.

      Wir dagegen warten frustriert auf ein Zeichen von unseren Prominenten:
      Wo bleiben die Signale eines Klaus Zumwinkel oder eines Rolf Esser?
      Wann erklären sich von Pierer, Klaus Kleinfeld oder der Infineon-Schumacher?
      Wo bleibt die Kapitalerhöhung bei Daimler, die Reuter und Schrempp zeichnen,
      damit Daimler mit solargetriebenen Autos aufersteht
      aus dem Größenwahn des letzten Jahrzehnts?
      Wo stecken die Millionen von Ron Sommer und
      Und wann bringen Michael Schumacher, Steffi Graf und Boris Becker
      ihre Millionen in ihre Heimat zurück, um sie in Aktien zu investieren
      unter dem Blitzlichtgewitter der Fotografen und dem Surren der Kameras?

      Oder will Warren Buffet einfach nur, dass seine Aktien nicht weiter fallen?
      Damit sein Lebenswerk am Ende nicht den Bach runter gespült wird?
      Und deshalb soll Joe, der Klempner, als Kleinanleger ….?
      Und Jim Rogers mit seinen abstürzenden Rohstoffen…?

      Oh Gott, sagt mir bitte, Freunde:
      Wem kann man noch trauen,
      außer Peer Steinbrück und Angela?
      In Zukunft vielleicht noch der alten Baracke von Obama?
      Oder wird es nur wie immer über den Atlantik schallen:
      “God’s own country” und: “America first!” ?
      Avatar
      schrieb am 20.10.08 00:52:04
      Beitrag Nr. 71 ()
      Olafs Wein
      ist echt fein.

      :lick: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.10.08 01:07:56
      Beitrag Nr. 72 ()
      Aber im Ernst:
      In diesem Punkt möchte ich die deutschen Verhältnisse kritisieren
      und die amerikanischen loben (ausnahmsweise):
      Denn meines Erachtens liegt hier ein wesentlicher Grund,
      warum die amerikanische Wirtschaft so innovativ ist (war?).
      Es gibt in den USA viel mehr Venture Capital als bei uns.
      Und das liegt in erster Linie an den patriotischen Millionären
      und an den gewaltigen Pensionskassen.

      Bei uns leben wir in punkto Rente von der Hand in den Mund.
      Die aktiv Arbeitenden zahlen in die Rentenkasse ein,
      die das Geld unmittelbar an die Rentner auszahlt.
      Da wird nichts angespart, sondern komplett weitergeleitet.
      Auf diese Art steht kein Kapital zur Verfügung,
      mit dem man junge innovative Unternehmen fördern könnte,
      damit sie forschen, entwickeln und neue Arbeitsplätze schaffen.
      Und unsere Millionäre bringen ihr Geld lieber nach Liechtenstein,
      anstatt unser Land und unsere Wirtschaft zukunftsfähig zu machen.

      Dabei sollten wir aus der jüngsten Vergangenheit lernen:
      Die frühzeitige Förderung der regenerativen Energien
      hat uns einen Wettbewerbsvorteil und Arbeitsplätze gebracht.
      Auch der Hype am Neuen Markt hat dafür gesorgt,
      dass viele Unternehmen und Arbeitsplätze entstanden sind,
      Man schaue sich den Kurszettel an, wie viele der Unternehmen
      bei uns zwischen 1989 und 2001 an die Börse gegangen sind
      und jetzt profitabel arbeiten. (Dass der Videorecorder
      von Grundig entwickelt, aber von Japan vermarktet wurde,
      liegt eben nicht an der Dummheit der Deutschen,
      sondern nur an dem Fehlen des entsprechenden Kapitals.
      In den USA dagegen werden Firmen wie Amazon, Yahoo, Google
      oder e-bay jahrelang mit Geld durch das Tal der Verluste geführt, bis sie
      den Weltmarkt so beherrschen, dass niemand neben ihnen existieren kann.)

      Dieses Unverhältnis aber würde nur noch weiter verstärkt,
      wenn nach den Vorstellungen der Linkspartei (oder auch der Rechten?)
      die großen Vermögen in starkem Maß verteilt würden.
      Der kleine Mann würde sich irgendeinen Mist leisten,
      den er nicht braucht, der ihn nur einige Tage glücklicher macht und
      den er spätestens nach ein paar Jahren zur Müllhalde brächte.
      Und dann wäre das Kapital vollständig aufgeraucht.

      Um ein Unternehmen durch das Auf und Ab der Konjunktur zu führen,
      dazu braucht es eben nicht nur die Arbeiter, Herr Lafontaine,
      sondern auch das Kapital, das strategisch und langfristig bereit steht,
      Produkte für die Zukunft zu entwickeln, Durststrecken zu überbrücken
      und die Exportweltmeisterschaft unseres Landes
      immer neu im internationalen Wettbewerb zu behaupten,
      indem es die Zukunft denkt und an sie glaubt,
      dabei aber das Risiko des Verlustes eingeht und
      gute Forscher und Entwickler für gute Arbeit teuer bezahlt,
      weil sie sonst in die USA oder sonstwohin abwandern.

      (Andererseits kann es natürlich auch nicht so sein,
      dass Arbeiter von ihrer Arbeit nicht leben können,
      liebe Mitaktionäre.)
      Avatar
      schrieb am 20.10.08 01:50:22
      Beitrag Nr. 73 ()
      In den letzten Tagen mehren sich die Stimmen,
      die den Anlegern weltweit Mut machen,
      wieder in den Aktienmarkt einzusteigen, auch wenn
      niemand das Aufkommen einer Rezession bestreitet.

      Trotzdem bin auch ich in der letzten Woche etwas unsicher geworden,
      da sich die Meldungen über stark einbrechende Auftragszahlen häuften.
      Ich denke zwar immer noch, dass es möglicherweise so ist,
      dass die Unternehmen nur aus Unsicherheit über die Entwicklung
      ihre Aufträge an Zulieferer etc. stornieren. (stornieren also mehr
      im Sinne von so lange aufschieben, bis man die Lage klarer sieht.
      So gibt es z. B. bei den KfZ-Zulassungen zwar einen Rückgang
      in der oberen Mittelklasse, aber einen Zuwachs in der unteren Mittelklasse.)

      Aber da wir alle keine Glaskugel haben, sollten wir vorsichtig sein.
      So habe ich in der letzten Woche mehrere Aktien wieder verkauft,
      um sie dann zwei Tage später vier bis sechs Prozent tiefer
      wieder einzusammeln. Mehr wollte mir nicht gelingen,
      weil ich zu sehr von diesen Werten überzeugt bin.

      Diese Möglichkeit bietet die derzeitig sehr hohe Volatilität.
      So ist man dem Fallen der Kurse nicht völlig hilflos ausgeliefert.
      Aber es ist nervenaufreibend und es kann passieren,
      dass man die Bewegung des Marktes falsch einschätzt
      und den nach oben ausbrechenden Kursen hinterherlaufen muss.
      Aber zum Glück sind im Moment sehr viele Aktien spottbillig.

      Am Freitag hat es mich hoffnungsfroh gestimmt,
      dass bis zum Nachmittag eine Differenzierung der Kurse deutlich war.
      Während in den Wochen zuvor alle Aktien (außer VW)
      Brutal nach unten oder an anderen Tagen exorbitant nach oben liefen,
      gab es am Freitag bis kurz vor Handelsschluss gravierende Unterschiede.
      Gleichzeitig waren starke Kurserholungen neben deutlichen Abschlägen zu sehen.
      Wenn die Börse beginnt, wieder Unterschiede in einzelnen Aktien zu sehen,
      so ist das für mich eine gravierende Normalisierung,
      weg von der blinden Panik der letzten zwei Wochen.

      So erwarte ich für morgen eine positive Entwicklung der Kurse,
      wenn auch vielleicht noch nicht so deutlich am Morgen,
      aber spätestens am Nachmittag, wenn die US-Anleger
      äußerst gierig dem Orakel von Omaha folgen.
      Avatar
      schrieb am 20.10.08 10:34:40
      Beitrag Nr. 74 ()
      Es geht weiter in demselben Stil,
      den ich schon am Freitag registriert habe:
      Klare Differenzierung, nicht nur über die Branchen,
      sondern auch innerhalb der Branchen.

      Im Dax verlieren zyklische Werte und Finanzen
      wie Infineon, Linde, Lufthansa, MAN,
      Allianz, Commerzbank, Dt. Bank.
      Dagegen steigen die konjunkturunabhängigeren Aktien
      wie Bayer, E.ON, Henkel, Merck, RWE.

      Im Tec-Dax reagieren die Solarwerte sehr differenziert:
      Phönix Solar und Solon fallen um 5%, andere um 2%,
      dagegen steigen Solarworld deutlich um 3%.

      Das alles spricht für eine Normalisierung der Börse.
      Die Anleger denken wieder nach, berechnen
      den fundamentalen Wert und schauen auf die Einzelstory.

      Zeit für Schnäppchen mit Langfrist-Appeal.
      Avatar
      schrieb am 20.10.08 13:10:28
      Beitrag Nr. 75 ()
      Das Aufatmen an der Börse gibt mir Gelegenheit,
      mich auf mein Thema zurückzubesinnen:
      Die langfristige Anlagestrategie.

      Die Präsidenten-Wahl in den USA steht vor der Tür
      und alles deutet darauf hin, dass dieses Mal
      die Achse des Bösen von George Bush und Konsorten bis zu
      Dick Cheney und Brechstangen-Rumms-feld zerschlagen wird.
      Wir wissen nicht, wie sich Obama letztlich verhalten wird,
      aber es steht doch zu erwarten, dass er eher ein
      nachdenklicher, intellektueller Präsident sein wird,
      der mehr Kategorien kennt als schwarz/weiß und gut/böse.

      Dass lässt weiter hoffen,
      dass er den Schulterschluss mit der Weltgemeinschaft suchen wird,
      wo immer das möglich und durch die globalen Probleme geboten ist.

      Eines der größten globalen Probleme aber ist die Umwelt.
      Es gibt zwar immer noch viele Menschen (auch Experten),
      die die globale Erwärmung als unbewiesene Hypothese abtun,
      und ich muss meine Position dazu offen lassen,
      weil jedes Statement von mir ein reiner Glaubenssatz wäre.

      Fakt ist aber, dass wir als Menschheit die Erdbedingungen
      so massiv beeinflussen, wie keine andere Art und wie nie zuvor.
      Daher können wir nicht warten, bis sich die These beweisen lässt,
      sondern wir können nur mit aller Unsicherheit agieren,
      jedoch sicherheitshalber so, als wäre der Zusammenhang bewiesen.

      Irren ist menschlich, aber wir dürfen es nicht riskieren,
      dass unser Irrtum möglicherweise so groß sein könnte,
      dass er unsere eigene Lebensgrundlage zerstören kann
      .
      Wir müssen in Verantwortung für alle nachfolgenden Generationen
      so handeln, dass diese Erde bewohnbar bleibt, auch wenn wir
      dann und wann auf einen gewissen Luxus verzichten müssten.

      So wie wir als Anleger Gewinnchancen gegen Verlustrisiken abwägen,
      ohne dass wir zum Zeitpunkt unseres Handelns alle Fakten wissen,
      so müssen wir auch in der Zukunftsplanung Welt-Gefahren mit bedenken
      und gegen den zu erwartenden Schmerz der Einschnitte abwägen.
      Das heißt, sich vorausschauend zu verhalten und die Zukunft zu denken.

      Empfehlen möchte ich dazu den aktuellen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung:
      http://www.sueddeutsche.de/leben/525/314424/text/

      Und dann stellen wir vielleicht fest, dass die notwendigen Maßnahmen
      keine Einschnitte bedeuten, die unser Leben "lebensunwert" machen würden.

      Nein, es geht um sinnvolle Einsparungen wie bessere Isolierung,
      Abschaffung von unsinnigem Stand-bye, Energiesparlampen etc.
      und um den Ausbau von regenerativer Energie, einer Technik also,
      die zum Teil bereits entwickelt ist und sich durch
      intensive Forschung noch erheblich wird verbessern lassen,
      (die USA brauchen nur die bemannte Mars-Mission kassieren und
      die freiwerdenden Mittel in die Forschung für regenerative Energie umlenken.)

      Es zeigt sich, dass der Bereich regenerative Energie und Umweltschutz
      inzwischen weltweit und durch alle politischen Lager hindurch anerkannt ist.
      Daher müssen wir als langfristige Investoren diesen Bereich hoch gewichten.
      Avatar
      schrieb am 20.10.08 22:26:43
      Beitrag Nr. 76 ()
      Die größte Schwierigkeit bei einer relativ neuen Technologie ist es wohl,
      einzuschätzen, welche Unternehmen sich langfristig durchsetzen werden.

      Denn
      - die Technik bedarf noch der Verbesserung (z. B. der Wirkungsgrad),
      aber es lässt sich kaum frühzeitig erkennen, wer die beste Technik entwickeln wird.

      - viele Probleme sind noch nicht befriedigend gelöst,
      (z. B. wissen wir noch nicht, welche Probleme bei off-shore-Windparks auftreten können
      oder: es gibt kaum zuverlässige Erhebungen darüber, wo sich die Geothermie lohnt, aber IVU arbeitet daran)

      - aus unvermuteten Richtungen können bessere Lösungen auftauchen
      (vielleicht die Dünnschichttechnologie? oder in Zukunft andere Materialien als Silizium? Vielleicht künstliches Chlorophyll?).

      - unerwartete Schwierigkeiten können einer Lösung den Todesstoß geben
      (z. B. die Welt-Ernährungslage dem Bio-sprit).

      - eine rasante Entwicklung, wie sie in der Frühphase einer neuen Technologie zwangsläufig passiert,
      stellt hohe Anforderungen an das Management und an die Kreativität
      und Flexibilität aller Mitarbeiter. Diesem Prozess fällt immer ein Teil der Unternehmen zum Opfer
      (siehe Eisenbahnboom, Frühzeit des Automobils, Informationstechnologie-Boom 1998 bis 2002),
      (ein erstes Opfer dieser Gesetzmäßigkeit könnte Conergy sein,
      die zu vieles gleichzeitig erreichen wollten und sich dabei finanziell übernommen haben.)

      - die Gewinne sind in der Frühphase einer neuen Technik selten groß,
      weil die Entwicklungskosten hoch sind und viele potentielle Kunden
      noch vorsichtig bis skeptisch abwarten. In der Phase des ersten
      großen Wachstums dann müssen die Produktionskapazitäten
      immer wieder massiv ausgebaut werden, was wiederum die
      zum ersten Mal komfortablen Gewinne schmälert.

      - beim ersten Boom springen immer zu viele auf den Zug auf,
      mehr als der Markt schließlich wirklich ernähren kann.
      Das ist dann zwar positiv für den Käufer/Anwender,
      weil die starke Konkurrenz einen schnellen Preisrutsch bringt,
      negativ aber für die Industrie und den Investor,
      die nur ein kleines Zeitfenster für hohe Gewinnmargen haben.
      (außer es gibt einen Schutz durch unumgehbare Patente.)

      So kann man es dem konservativen Investor nicht verdenken,
      wenn er in der Frühphase nicht in eine neue Technologie investiert.
      Da wir aber unter dem Zeitdruck der Abgeltungssteuer stehen,
      bietet sich hier tatsächlich an, in einen Branchen-Fonds zu investieren.
      Avatar
      schrieb am 21.10.08 00:55:53
      Beitrag Nr. 77 ()
      Doch auch für die Auswahl einzelner Unternehmen
      lassen sich einige positive Kriterien benennen.

      So empfiehlt es sich,

      - die first mover zu wählen.
      das sind die Unternehmen, die in der ersten Welle den Markt betreten haben
      und nicht erst in der dritten oder vierten. Sie haben mehr Erfahrung mit der
      Technik und sie können sich auf gewachsene Kundenbeziehungen stützen,
      so dass sie eher in der Lage sind, die naturgemäßen Krisen zu überstehen.
      ( z. B. Solarworld, die bereits seit mehr als fünf Jahren auf dem Markt sind)

      - die Unternehmen mit der größten Wertschöpfungskette zu wählen, was sie
      befähigt, Preisrückgänge auf einzelnen Stufen auszugleichen.
      ( z. B. Solarworld, die vom Silizium bis zur fertigen Solaranlage alles herstellen)

      - die Unternehmen mit der besten Absicherung durch Patente zu wählen,
      was den Markteintritt für mögliche Konkurrenten erschwert oder unmöglich macht.

      - den Preisführer zu wählen, das Unternehmen also mit der effektivsten und
      Ressourcen schonendsten Produktion, das bei einem Preisverfall als letztes Gewinne macht.

      - Zulieferer aus bewährten Industrien zu wählen, ohne die die neue Technologie nicht auskommt.
      ( z. B. Pfeiffer Vacuum, die Vaccumpumpen herstellen, ohne die kein Wafer
      und keine Solarzelle in der notwendigen Reinheit produziert werden könnte)
      (oder SMA Solar, die Wechselrichter herstellen, ohne die der in Solarzellen erzeugte Gleichstrom
      nicht in das allgemeine Wechselstromnetz eingespeist werden könnte)

      - die größten und am besten kapitalisierten Unternehmen der Branche zu wählen.
      (z. B. Q-Cells mit einer Marktkapitalisierung von 2,6 Mrd. €, einem Umsatz von 860 Mio. €
      und einer Eigenkapitalquote von über 70%)
      ( oder Vestas Wind Systems AS mit einer Marktkapitalisierung von 9,1 Mrd. €)

      - Unternehmen zu wählen, die nicht nur für diese Branche Zulieferer sind.
      ( z. B. SGL Carbon, die hochwertiges Carbon herstellen, welches sehr leicht ist
      bei gleichzeitiger Festigkeit, welches Hitze- und korrosionsbeständig ist, Wärme- und Stromleitfähig.
      SGL stellt u.a. Rotorblätter für die Windräder her und beliefert die Solarindustrie.)
      (oder Wacker Chemie, die den Rohstoff schlechthin herstellen:
      hochwertiges Polysilicium für die Solar- und die gesamte Halbleiterindustrie.)

      - Unternehmen mit viel Geld zu wählen, die sich der neuen Technologien werden annehmen müssen.
      (z. B. E.ON, die in den letzten Tagen eine Kooperation mit dem Emirat Abu Dhabi geschlossen haben,
      um gemeinsam den weltweit größten Offshore-Windpark zu bauen.
      Wer, wenn nicht die Ölscheichs, weiß, wohin die Reise nach dem Öl geht?)
      Avatar
      schrieb am 23.10.08 00:23:33
      Beitrag Nr. 78 ()
      Hallo,

      habe mich nach "langfristig guten" Anlagestrategien umgesehen (wegen der ABGELTUNGSSTEUER und dem niedrigen Kursniveau) und interessiere mich daher für Anlageprodukte zu den nachfolgenden Strategien.

      BITTE nennt mir zu den 5 ANLAGESTRATEGIEN entsprechende ANLAGEPRODUKTE.

      A. "Momentum"-Anlagestrategie (RS-DAX/Relative Stärke)
      "Trendfolge"-Strategie wird es von der Zeitschrift FINANZTEST genannt (Stiftung Warentest).
      Siehe Seite 78 der letzten Finanztest-Ausgabe (11/2008).
      Hierbei wählt man die z.B. "drei" (DAX)-Aktien aus, die im vergangenen Jahr am stärksten gestiegen sind.

      B. "MACD"-Strategie (MACD- und Signallinie) für DAX, MDAX, MSCI World, . . .

      C. DAX Seasonal Strategy-INDEX
      --> investiert nur von Okt. bis Juli, Aug. + Sept. wird die Anlagesumme (auf einem Tagesgeldkonto) zwischengeparkt

      D.
      "Growth"-Strategie (Beispiel: Man nimmt die 5 DAX-Werte, die im Vorjahr das grösste Wachstum (Umsatz)
      vorweisen können.)

      E. "Value-Growth"-Strategie

      Mich interessiert, welche FONDS, ETFs, ... o.g. Anlagestrategien abbilden bzw. ähnlich sind.

      WICHTIG für mich:
      Das Anlageprodukt sollte "Sondermögen" sein, dass zu mind. 80% erhalten bleibt, wenn der Anbieter/Bank pleite geht.
      Dividenden- und Zinserträge sollten (möglichst) steuerfrei sein.

      Danke für eure Hilfe. :)

      Gruß
      Marco
      Avatar
      schrieb am 23.10.08 22:21:46
      Beitrag Nr. 79 ()
      Freunde, jetzt ist es so weit.

      Die Katastrophe ist da. :cry:

      Die Welt geht unter. :cry:

      Wie ich darauf komme?? :confused:

      Ich weiß nicht, ob ihr stark genug seid,
      die Nachricht zu hören, ohne tot zusammen zu brechen?

      Äähm. Daimler, ihr wisst schon, dieser Autobauer.

      Sie machen in diesem Jahr nur noch,
      oh Gott: nur noch sechs Milliarden Gewinn!
      Und Cash haben sie nur noch zehn Milliarden.
      Ungarische Forinth?
      Nein, nein. Euro natürölich.

      Mein Gott, wie schrecklich. Schnell,
      man reiche mir den Becher mit Gift,
      denn ich kann es nicht mehr ertragen.
      Avatar
      schrieb am 24.10.08 09:50:30
      Beitrag Nr. 80 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.681.091 von erdlink am 23.10.08 22:21:46Die Katastrophe ist noch nicht ganz da, aber kommt sehr bald, was man an den stark fallenden Aktienkursen sehen kann, die die Zukunft vorweg nehmen. Daimler hat nicht umsonst sein Aktienrückkaufprogramm gestoppt. Es geht darum jeden Cent zusammenzukratzen. Der Gewinn in Q3 war minimal. Ich rechne für 2009 mit einem dicken Verlust bei Daimler und vielen anderen Unternehmen.
      In der FAZ ist ein interessanter Artikel. Der Autor hält einen Dax-Stand in 2009 von 3.500 Punkten für gerechtfertigt, bei einem Dax-Gewinn von 270 Mrd. EUR (alle Dax-Unternehmen zusammen).
      Selbst dieser Wert dürfte meiner Meinung nach eher hochgegriffen sein, da wir in eine Wirtschaftskrise reinschlittern. Ich würde eher auf rund 100 Mrd. tippen, ungefähr das Niveau von 2001.
      Wir befinden uns aktuell noch in einer Hochgewinnphase. Diese Gewinne können die Unternehmen auf absehbare Zeit nicht mehr erreichen.
      SGL Carbon z.B. hatte 2006 glaube ich 0,60 EUR je Aktie verdient. Der Kurs ist zwar von ca. 50 EUR auf nun 15 EUR gefallen. Die Aktie wäre damit aber immer noch sehr teuer, wobei der Buchwert bei knapp unter 10 EUR dann stützen sollte.


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