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    FJS-eine Lichtgestalt - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.10.08 10:59:08 von
    neuester Beitrag 07.10.08 11:46:57 von
    Beiträge: 14
    ID: 1.144.738
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      schrieb am 03.10.08 10:59:08
      Beitrag Nr. 1 ()


      Nur ER könnte die CSU noch retten


      In Bayern war er eine Lichtgestalt, im Rest der Republik für viele eine Provokation. Eine Legende ist Franz Josef Strauß bis heute.

      http://www.fjs.de/
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 11:06:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      Selbst unsere Heimatzeitung berichtet :)
      http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/1562934/inde…

      03.10.2008 03:06

      20. Todestag von Franz Josef Strauß

      In der CSU bleibt Strauß ein Mythos.


      Am 1. Oktober 1988 erleidet Strauß bei einer Hirschjagd nahe Regensburg einen Zusammenbruch. Er stirbt am 3. Oktober, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.

      Mit einem Gottesdienst erinnert die CSU am Freitag an ihren langjährigen Vorsitzenden Franz Josef Strauß, dessen 20. Todestag sich am 3. Oktober zum 20. Mal jährt. Zu der vom Münchner Erzbischof Reinhard Marx zelebrierten Messfeier werden die drei Kinder des früheren Ministerpräsidenten und weitere Verwandte sowie hochrangige CSU-Politiker erwartet.

      Außer dem scheidenden CSU-Vorsitzenden Erwin Huber nimmt auch die stellvertretende Ministerpräsidentin und Sozialministerin Christa Stewens (CSU) an dem Gedenken in Rott a. Inn (Landkreis Rosenheim) teil. Sie wird in Vertretung des ebenfalls scheidenden Ministerpräsidenten Günther Beckstein anschließend einen Kranz in der Gruft niederlegen, wo Strauß beerdigt ist. In Rott a. Inn hatte Strauß zeitweise gelebt. Seine Ehefrau Marianne stammte aus dem oberbayerischen Ort. Strauß war am 3. Oktober 1988 im Alter von 73 Jahren überraschend in einem Regensburger Krankenhaus gestorben. Zwei Tage zuvor hatte er bei einer Jagd in Ostbayern einen Zusammenbruch erlitten. Er war von 1961 bis zu seinem Tod CSU-Vorsitzender und seit 1978 zusätzlich bayerischer Ministerpräsident.
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 12:03:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      Was würde FJS über seine Nachfolger sagen? - "Pygmäen!"
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 15:14:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.394.399 von shut am 03.10.08 12:03:40Franz Josef Strauß: Seine markantesten Sprüche


      1961, als Verteidigungsminister:
      Ich bin kein Freund von Atomwaffen. Ich habe sie nicht erfunden. Nach meinen eigenen naturwissenschaftlichen Kenntnissen wären sie nie in die Welt gekommen.

      1962, eine Woche vor seiner Entlassung als Verteidigungsminister:
      Ich bleibe Verteidigungsminister. Eine andere Entwicklung kann ich mir nicht vorstellen.



      1964:
      Wem es hier nicht passt, kann rausgehen aus Deutschland.

      1966 über Herbert Wehner, den damaligen SPD-Spitzenpolitiker:
      Ich möchte Herbert Wehner nicht mit Muhammad Ali Clay vergleichen. Ich möchte ihm aber zubilligen, dass er der Größte ist in der SPD.


      1968 über linke Studenten:
      Diese verdreckten Vietcong-Anhänger, die da öffentlich Geschlechtsverkehr treiben.

      1969 über die DDR:
      Ich würde zu Fuß nach Moskau laufen, mit Erbsen in den Schuhen, gekochten oder ungekochten, wenn ich dadurch auch nur einen Funken von Selbstbestimmungsrecht für die Deutschen in der Zone herausholen könnte.


      1969:
      Was mich angeht, so würde ich lieber Ananas in Alaska züchten als Bundeskanzler sein.

      1970:
      Ich will lieber ein kalter Krieger sein als ein warmer Bruder.

      1970:
      Wenn die Verflachung der Politik beginnt, dann wird aus den bayerischen Bergen die Rettung kommen.

      1976 über Helmut Kohl:
      Er wird nie Kanzler werden. Er ist total unfähig, ihm fehlen die charakterlichen, die geistigen und die politischen Voraussetzungen.

      1977, währen der Militärdiktatur Augusto Pinochets in Chile:
      Ich habe keine Zweifel, dass Chile ein demokratisches und freies Land ist.

      1979 über Journalisten:
      "Ratten und Schmeißfliegen"

      1979:
      Ich trete immer leise auf.

      1980 über den Kalten Krieg:
      Besucht die Sowjet-Union, bevor sie zu dir kommt!

      1980 über eine mögliche Moskau-Reise:
      Die Sowjets haben mich schon vor langer Zeit wissen lassen, bevor sie mich einladen würden, müsste ich meine Meinung ändern. Da können sie lange warten.

      1981 über deutsche Linke:
      Die hiesigen Breschnew-Bewunderer haben weniger Hirn im Kopf, als Reagan im Hintern hat.

      Über Heiner Geißler:
      Geißler wird nicht Verteidigungsminister, eher wird Rita Süssmuth deutsche Schönheitskönigin.

      Über Hans-Dietrich Genscher:
      Der Genscher ist eine armenische Mischung aus marokkanischem Teppichhändler, türkischem Rosinenhändler, griechischem Schiffsmakler und jüdischem Geldverleiher.

      Über seine Erwartungen:
      Ich bin ein Deutschnationaler und fordere bedingungslosen Gehorsam

      Über Jürgen Möllemann:
      Riesenstaatsmann Mümmelmann


      Über die Wirtschaftskompetenz der SPD:
      Eher legt sich ein Bernhardiner einen Wurstvorrat an, als dass Sozialdemokraten mit Geld umgehen können.

      Über Untergebene:
      Mir ist egal, wer unter mir Kanzler ist.
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 15:18:47
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.397.464 von GueldnerG45S am 03.10.08 15:14:23was er über Kohl gesagt hat stimmt haargenau! nur das der trotzdem Kanzler geworden ist :mad:

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      Avatar
      schrieb am 03.10.08 15:41:00
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.397.536 von zocklany am 03.10.08 15:18:47:cry: Das hat den Strauß sehr gewurmt:cry:
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 15:43:39
      Beitrag Nr. 7 ()
      03.10.08,

      20. Todestag
      Franz Josef Strauß bis heute Vorbild
      An Franz Josef Strauß können sich Politiker nach Ansicht von Erzbischof Marx auch 20 Jahre nach dessen Tod noch eine Scheibe abschneiden.


      Der frühere CSU-Ministerpräsident Franz Josef Strauß

      Strauß sei noch immer „Vorbild, Orientierung und Impuls“, sagte der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, am Freitag in der voll besetzten Pfarrkirche von Strauß´ Heimatort Rott am Inn. In Anwesenheit der Familie des Ex-CSU-Chefs sowie hochrangiger CSU-Politiker forderte Marx, die Standfestigkeit von Strauß müsse als Vermächtnis auch für die heutige Politikergeneration gelten. „Ohne große Ziele gehen selbst die kleinsten Schritte in die Irre“, betonte der Erzbischof. Der 20. Todestag des CSU-Politikers müsse „als Auftrag verstanden werden, die bayerische Heimat nicht einfach Menschen zu überlassen, die keine Prinzipien haben“. Politik sei „nicht beliebig“. Zugleich warnte Marx ausdrücklich vor einer allgemeinen „Politikerschelte“.

      Strauß war am 3. Oktober 1988 im Alter von 73 Jahren in einem Regensburger Krankenhaus gestorben. Zwei Tage zuvor hatte er bei einer Jagd in Ostbayern einen Zusammenbruch erlitten. Strauß war von 1961 bis zu seinem Tod CSU-Vorsitzender und seit 1978 zusätzlich bayerischer Ministerpräsident. Zeitweise lebte er in Rott am Inn, wo seine Ehefrau Marianne aufgewachsen war. uq/ddp/dpa

      http://www.focus.de/politik/deutschland/bayern/20-todestag-f…
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 16:09:34
      Beitrag Nr. 8 ()



      03.10.2008
      DJANGO ASÜL MIMT FRANZ JOSEF STRAUSS


      "Da hat ja jeder Scheintote mehr Gefühl fürs Volk"
      Der Zustand seiner CSU? Da dreht er sich doch im Grabe um. Für ein SPIEGEL-ONLINE-Interview schlüpft der Kabarettist Django Asül in die Rolle des vor 20 Jahren verstorbenen Partei-Übervaters - und bläst seinen politischen Erben so richtig den Marsch.

      SPIEGEL ONLINE: Herr Strauß, in Ihren posthum veröffentlichten Memoiren von 1989 äußerten Sie die Sorge, dass die CSU in Bayern - genau wie die CDU im Bund - unter 50 Prozent rutschen könnte. Wie fühlt man sich als Prophet?

      Strauß: Fühlen tu' ich bei dem Haufen schon lang nix mehr. Da hat ja jeder Scheintote mehr Gespür für das Volk als diese Wurmfortsätze der Stoiber'schen Selbstbeweihräucherungspolitik. Arroganz plus Ignoranz ergibt eine harte Landung. Das sag ich Ihnen als Hobbypilot und Parteichef.


      SPIEGEL ONLINE: Haben Sie sich wegen der 43,4 Prozent der CSU schon im Grabe herumgedreht?

      Strauß: Herumgedreht? Weggedreht hab ich mich. So wie die Leute auch. Wenn die jetzige CSU eine Fußballmannschaft wäre, würde ich als Zuschauer in der Halbzeitpause gehen.

      SPIEGEL ONLINE: Wer ist Schuld an dem Debakel?



      Strauß: Die ganze Bagage! Verraten und verkauft haben sie meine CSU! Dass der Edmund aus Berlin abgehauen ist, verzeihe ich ihm nicht. Dabei hätte er es so leicht gehabt gegen diesen Hosenanzug aus der Uckermark. Und dann will der Beckstein auf einmal einen gestandenen Bayern darstellen und sagt, er macht jetzt einen auf Stoiber ohne Schachtelsätze. Statt Speerspitze des Fortschritts nur noch Selbsterfahrungsgruppe ohne Geltungsanspruch.

      SPIEGEL ONLINE: Was hätten Sie denn selbst getan, um diese Niederlage abzuwenden?



      Strauß: Werter Herr Reporter, Sie glauben doch nicht im Ernst, dass eine CSU unter meiner Führung überhaupt hätte unter 50 Prozent rutschen können! Bevor der Wähler der CSU einen Tritt in den Allerwertesten gibt, hätte ich das ja schon viel eher getan. Aber wer einen Schmid zum Fraktionschef macht, erhebt ja Blutarmut zum Parteidogma. Und dass eine Haderthauer Generalsekretärin wird, kann nur als Verzicht auf Wahlkampf gedeutet werden. Bevor man mit dieser Frau eine Wahl gewinnt, gelingt eher ein Attentat mit einem Wattestäbchen.

      SPIEGEL ONLINE: In einem Interview mit der "Abendzeitung" sagten Sie einmal: "Ich bin g'scheit und faul, daher zum Truppenführer geeignet." Ihre politischen Erben Stoiber, Huber und Beckstein waren offenbar keine guten Truppenführer. Waren sie zu blöd oder zu fleißig?

      Strauß: Fleißig sind die Burschen schon – aber wobei? Vorn dran sein kann jeder Depp. Aber führen scheinbar nicht. Ich hab Bayern in die ganze Welt hinausgetragen. Und diese Hobbygeneräle kriegen nicht mal eine Märklin-Bahn zum Flughafen hin. Die taten ja so, als ob sie mit der Pendlerpauschale den internationalen Terror ausmerzen können. Die bayerischen Bürger haben zwar einen Sinn für Humor. Aber verarschen lassen sie sich zum Glück nicht.



      SPIEGEL ONLINE: Sie selbst haben sowohl Edmund Stoiber als auch den zurückgetretenen CSU-Chef Huber protegiert. Beide sind noch zu Ihren Lebzeiten CSU-Generalsekretäre geworden. Haben Sie damit nicht genauso versagt?

      Strauß: Ja, Herrgott, wer kann denn wissen, dass die nach meinem Abgang so degenerieren? Unter meiner Fuchtel hatten sie alle Chancen. Und jetzt haben sie die Strahlkraft von amoklaufenden Goldhamstern. Unser Bayernland steht bestens da. Und die CSU? Wirkt wie eine Grundschulklasse im falschen Ferienlager! Traurig ist das, nur noch traurig.

      SPIEGEL ONLINE: Was wünschen Sie dem kommenden CSU-Chef und möglichen Ministerpräsidenten Horst Seehofer jetzt?

      Strauß: Dem Seehofer kann ich nur wünschen, dass er aus dieser Truppe von farblosen Reißbrettkarrieristen wieder eine Garde formt, die sich unserer Heimat verpflichtet sieht und nicht ihrem Lebenslauf. Der Horst kann es schaffen, dass das Volk alles links und rechts von der CSU als Protestpartei wahrnimmt. Und mit dem Ramsauer hat er auch den passenden Rammbock in Berlin an seiner Seite.


      SPIEGEL ONLINE: Und was wünschen Sie Angela Merkel?

      Strauß: Die Kanzleramtsamsel soll ja ruhig sein! Da lässt sie unsere Burschen hängen im Wahlkampf und merkt nicht einmal, dass sie sich damit ins eigene Knie schießt. Ich wünsche ihr einen so fähigen Wahlkampfmanager wie die CSU mit der Haderthauer hatte. Obwohl: Der Wunsch hat sich eh schon erfüllt. Die Merkel hat ja den Pofalla.

      SPIEGEL ONLINE: Eine letzte Frage. 1963 haben Sie den SPIEGEL als "die Gestapo des heutigen Deutschland" bezeichnet. Warum reden Sie überhaupt mit uns?

      Strauß: Ich bin ein toleranter Mensch und rede mit allen. Und auch der SPIEGEL hat dazugelernt. Was meine Person betrifft, sind Sie ja zum Glück längst nicht mehr so penetrant wie damals. Von daher würde ich den SPIEGEL heute eher als "Bundespolizei" bezeichnen.

      Das Interview führte Thorsten Dörting

      http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,581832,00.h…
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 19:00:23
      Beitrag Nr. 9 ()
      Klasse Thread.;)

      Es gab auch mal eine andere Sorte von "denen".

      Würde auch Wehner dazuzählen - mit seinem Spruch:
      ...Sie Herr Sie angeblicher!"
      Avatar
      schrieb am 03.10.08 21:21:34
      Beitrag Nr. 10 ()
      Franz Josef Strauß

      "Er ist halt wie König Ludwig"

      Von Sebastian Jabbusch

      Zum 20. Mal jährt sich der Todestag von Franz Josef Strauß. stern.de sprach mit seinem ältesten Sohn Franz Georg über einen Politiker, der bis heute das Land prägt. Ein Interview über Erinnerungen, politische Erfolge und aktuelle Fehleinschätzungen der CSU.


      Wenn Ihr Vater heute das Chaos in der CSU kommentieren könnte, was würde er sagen?


      Franz Georg Strauß (rechts) erzählt im stern.de-Interview über seinen Vater Franz Josef Strauß
      Wenn Ihr Vater heute das Chaos in der CSU kommentieren könnte, was würde er sagen?
      Er würde wohl sagen 'Eine richtig verstandene Niederlage ist weniger schlimm als ein falsch verstandener Sieg'. Vor fünf Jahren ist der Sieg einfach falsch verstanden worden. Zudem hat man die Kommunalwahlen einfach als Ausrutscher betrachtet. Und wenn man die Wahl jetzt richtig interpretieren würde, müsste man sie als Chance für einen Neuaufbruch verstehen.


      Hätte Ihr Vater den Wahlkampf anders geführt?Nun ja - ich kann nur sagen, was ich weiß. Ihm war immer wichtig, dass die CSU das Straßenbild beherrscht. Das war erstmals nicht der Fall. In München war die CSU nicht präsent. So etwas hat ihn immer aufgeregt. Das erste, wonach er geschaut hat im Auto auf dem Weg zu einer Veranstaltung, war immer, wie plakatiert war. Zudem haben große Themen gefehlt. Mein Vater hätte gesagt, man müsse den Leuten aufs Maul schauen und nicht nach dem Mund reden.
      Und wen würde er zum künftigen Ministerpräsidenten machen?
      Ich glaube, dass mein Vater in der heutigen Situation dafür wäre, dass der zukünftige CSU-Vorsitzende in Berlin sitzt. Die Aufgabe des Ministerpräsidenten sollte davon getrennt sein. Wir stehen vor Europa- und Bundestagswahlen. Die CSU muss einfach bundespolitisch mehr Gewicht bekommen, und das bekommt sie nicht, wenn Horst Seehofer aus dem Kabinett ausscheidet. Eine ernsthafte Alternative wäre das Ausscheiden der CSU aus der Großen Koalition, mit der sich die CSU-Wähler sehr schwer tun.

      Was haben Beckstein und Huber falsch gemacht?Die zwei hätten sich so wie Edmund Stoiber 1993 verhalten können. Der hat eine Pressekonferenz einberufen, in der er über tatsächliche oder angebliche Fehler der Vorgängerregierung hergefallen ist. Themen hätte es wahrlich gegeben. Das hätte den zwei einigen Respekt in der Bevölkerung verschafft. So tragen sie jetzt die Folgen dessen, was in den Jahren davor falsch war. Es gibt da eine ganze Kette von Dingen, wo mal jemand hätten sagen müssen, dass Fehler gemacht wurden. Stattdessen hat man einfach nach der Devise 'weiter so' gehandelt und nicht gemerkt, dass sich im Land die Stimmung immer weiter gegen die CSU aufgebaut hat. Mit dem Rauchverbot, das ja eigentlich richtig war, aber großkotzig verordnet wurde, hat die Stimmung an den Stammtischen gedreht. Dazu kommt noch, dass die Huber und Beckstein zwar sehr erfolgreiche Politiker sind. Aber ihnen fehlt das Charisma oder die Aura, die gewisse Leute eben ausmacht.


      Sie waren oft zusammen mit Ihrem Vater unterwegs auf Auslandreisen. Was war das für ein Gefühl als junger Mann?Das hat richtig Spaß gemacht. Über vieles, was ich damals für selbstverständlich hielt, wundere ich mich heute. Zum Beispiel über seinen Zugang zum Weißen Haus, zum Präsidenten oder zum Papst. Heute weiß ich, dass das nicht selbstverständlich war. Wenn deutsche Politiker heute einen Termin bei Arnold Schwarzenegger bekämen, würden die dafür doch rüberschwimmen. Es gibt da schon einige Treffen die ich noch mal gerne erleben würde.
      Wenn Ihr Vater noch Bundeskanzler geworden wäre, wie hätte dies die Bundesrepublik damals verändert?
      Achje. Er wäre auf jeden Fall ein guter Kanzler gewesen, der auch lange dran geblieben wäre. Viele der heutigen Strukturprobleme angefangen bei der Rentenkasse über die Krankenkasse bis hin zum Riesenthema der Staatsverschuldung hätten wir lange nicht in diesem Ausmaß. Mein Vater hatte als bayerischer Ministerpräsident und als Bundesfinanzminister jeweils einen ausgeglichenen Finanzhaushalt hinterlassen. Bei der Ostpolitik wäre er nicht so naiv gewesen wie die SPD, die Glück gehabt hat, dass die Geschichte ihre Fehler kassierte.


      Sie wollen mit ihrem Buch die Erinnerungen an ihren Vater "richtig stellen". Was sind Ihrer Meinung nach die drei wichtigsten Fehler im öffentlichen Bewusstsein?Die Frage hätte ihm gefallen. Den Dreiklang mochte er auch gerne - das ist immer so griffig. Also, als erstes der Vorwurf, er sei ein 'unkontrolliertes Kraftpaket ohne Sicherungen'. Das stimmt so nicht. Er war zwar in der Rhetorik oft scharf, aber im Handeln immer ein Zauderer. Das zweite falsche Bild ist, dass er keine Menschenkenntnis gehabt hätte, weil er oft Schwierigkeiten mit Menschen aus seinem Umfeld hatte. Tatsächlich mochte er einfach spannende Menschen - Mensche mit Widersprüchen. Mit denen hat er sich auseinander gesetzt. Er glaubte, die Prozesse zu beherrschen - da hätte er vielleicht etwas vorsichtiger sein können. Drittens die gebetsmühlenhafte Wiederholung angeblicher Skandale. Selbst der Anpfiff eines Straßenpolizisen füllt noch fünf Minuten zur Hauptsendezit des ZDF.
      Kritiker werfen Ihnen vor, Sie würden die Skandale und Affären Ihres Vaters in ihrem Buch zu Intrigen seiner Gegner herunterspielen. Wenn sie die "Spiegel-Affäre" meinen: Ich beschreibe nicht die Affäre selbst, sondern nur die Wirkung der Affäre auf meine Mutter. Ich habe da nur auf die Bemerkung eines ehemaligen Weggefährten meines Vaters Bezug genommen, der das für eine Intrige gehalten hat. Franz Josef Strauß ist der einzige, dem bis heute seine Affären - richtig oder falscher Art - einfach nicht verziehen werden. Ansonsten ist es natürlich ein subjektives Buch, ja. Er hat auch Fehler gemacht, keine Frage, aber im historischen Bild ist das, glaube ich, völlig Wurscht.


      Sie haben Ihren Vater als einen "zweiten bayerischen Märchenkönig" mit "mythischer Bedeutung" bezeichnet. Ist das nicht zu viel?Ich meine damit, dass mein Vater für viele einfach ein Teil Bayerns geworden ist, gerade für die Jugend. Auf der Wiesn schimpfen sie über die CSU - aber sie tragen am ihren Franz-Josef-Strauß-Sticker am Dirndl oder Hut. Einfach weil's zur Wiesn dazugehört. Die mythische Bedeutung ist natürlich übertrieben, aber er ist halt wie König Ludwig: Einfach ein Teil Bayerns.


      http://www.stern.de/politik/deutschland/:Franz-Josef-Strau%D…
      Avatar
      schrieb am 05.10.08 15:40:14
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.397.536 von zocklany am 03.10.08 15:18:47#zocklany:
      "1976 über Helmut Kohl:
      Er wird nie Kanzler werden. Er ist total unfähig, ihm fehlen die charakterlichen, die geistigen und die politischen Voraussetzungen."

      Leider ist FJS nicht Kanzler geworden. Man sollte auch die Entwicklung von Bayern und "Restdeutschland" betrachten und bedenken, dass Bayern bis in die 60er Jahre rückständiges Agrarland war.

      Helmut Kohl hätte man schon vor der Wiedervereinigung absetzen sollen.
      Avatar
      schrieb am 05.10.08 23:17:24
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.393.375 von GueldnerG45S am 03.10.08 10:59:08den bericht/doku auf phönix über amigo franz j.s. hast du offensichtlich nicht gesehen ! L O L

      schade !
      Avatar
      schrieb am 06.10.08 21:20:15
      Beitrag Nr. 13 ()
      Avatar
      schrieb am 07.10.08 11:46:57
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.443.672 von ConnorMcLoud am 06.10.08 21:20:15Sollte man gesehen haben. Nach Helmut Kohls Beitrag kommt FJS.

      http://www.youtube.com/watch?v=rimMj4yrw7A&feature=related


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