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    Nur falls Jemand noch nicht weiß, was los ist.... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.10.08 08:26:20 von
    neuester Beitrag 18.11.08 12:26:29 von
    Beiträge: 13
    ID: 1.145.689
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      schrieb am 30.10.08 08:26:20
      Beitrag Nr. 1 ()
      Momentan glauben ja viele, die Krise sein irgendwie "irreal". Man selbst hat ja noch Arbeit, manche Unternehmen produzieren volle Granate und die Autobauer wollen trotz Milliardengewinne plötzlich Subventionen. Was ist also los?
      Dazu reicht ein Bild auf den Baltic Dry Index:



      Der Baltic Dry Index ist ein Index für Frachtpreise auf internationalen Standardrouten für das Verschiffen von Massenfrachtgut. Er setzt sich aus vier Sub-Indizes (Capesize, Panamax, Supramax und Handysize) zusammen, die verschiedene Schiffsklassen für das weltweite Verschiffen der Hauptfrachtgüter, wie Kohle, Eisenerze und Getreide abbilden.

      Der von der Londoner Baltic Exchange berechnete BDI-Index fiel auf 982 Punkte, den niedrigsten Stand seit dem 08. August 2008. Der Höchststand war im Mai 2008 bei 11793 Punkten. Crashartig brach der Index zusammen, der Verlust des BDIs von -92,4% seit Mai 2008, spiegelt zwar in erster Linie den Preisverfall wieder, dieser geht aber einher mit sinkender Nachfrage, schwacher Auslastung und einem Aufbau von gewaltigen Überkapazitäten.

      Es besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Frachtraten und Rohstoffpreisen, sowie der Nachfrage nach Metallen, Treibstoffen und Nahrungsmitteln. Der BDI erfasst nicht die Ladungen von Container-Schiffen mit fertigen Waren. Er zeigt den Handel der Grundstoffe zur Produktion an: Massengutfrachter, mit Baustoffen, Zement, Getreide, Kohle und Eisen beladen. Die Reaktion auf eine veränderte Nachfrage ist relativ unelastisch, es dauert um neue Schiffe in Betrieb zu nehmen, im Gegenzug ist die Anschaffung zu teuer um Schiffe aus dem Verkehr zu ziehen.

      Gewaltige 90% des Welthandels werden über dem Seeweg abgewickelt und auch hier funkt die Kreditkrise ordentlich dazwischen, denn Ursache für die wegbrechenden Frachtraten sind neben der wegbrechenden Nachfrage, die mangelnden Akkreditive, eine Art Zahlungsversprechen der Bank eines Importeurs, für die Ware eines Exporteur Zahlung zu leisten! Für die Zahlung muss der Importeur eine entsprechende Kreditlinie bei seiner Bank haben und diese werden gerade massiv gestrichen! Von den weltweit gehandelten Gütern im Volumen von 13,57 Billionen Dollar in 2007, wurden 90% auf Basis der Akkreditive abgewickelt. Akkreditive sind Jahrhunderte alte Instrumente, und selbst diese werden als Folge ungezügelte Spekulation in der Kreditkrise zerlegt.

      Das System des Welthandels könnte kollabieren, wenn Banken sich nicht gegenseitig Vertrauen und nicht bereit sind, ein Akkreditiv als Nachweis, für eine folgende Zahlung einer anderen Bank auszustellen. Die Gebühren für ein Akkreditiv haben sich verdoppelt bis verdreifacht und explodieren auf bis zu 1,5% des Transaktionsvolumens für die verschiffte Ware. Ohne Akkreditive findet kein internationaler Handel statt.

      Mehr dazu:

      http://wirtschaftquerschuss.blogspot.com/2008/10/bdi-unter-1…


      Diese Lawine rollt momentan auf uns zu. Mit voller Wucht. Hier geht es dann nicht mehr darum, ob ein paar Spieler an der Wall Street den DOW morgen um 15 % hochjagen und übermorgen um 20 % fallen lassen. Hier wird es für viele Menschen bald um existenzielle Dinge gehen!



      Arthur Spooner
      Avatar
      schrieb am 30.10.08 08:30:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.758.567 von ArthurSpooner am 30.10.08 08:26:20Guter Beitrag.

      Sehe ich genauso.

      Läuft Butter nicht, läuft Käse auch nicht.
      Avatar
      schrieb am 30.10.08 08:34:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ja, ist wohl von vielen Marktpreisfeststellungen der zuverlässigste Indikator und zeigt wohin der Trend in den nächsten Monaten, ggfs. auch 1-2 Jahren, geht.

      Überdramatisieren würde ich es indes nicht!
      Avatar
      schrieb am 30.10.08 08:51:53
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.758.567 von ArthurSpooner am 30.10.08 08:26:20Und ich dachte immer "baltic dry" sei ein trockenes alkoholisches Getränk.
      Avatar
      schrieb am 30.10.08 08:56:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.758.567 von ArthurSpooner am 30.10.08 08:26:20Und hier die Parallele zu Deinen Ausführungen für den Bereich Schiffsbeteiligungen ( Containerschiffe )

      http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,577854,…

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      schrieb am 30.10.08 10:26:58
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.758.567 von ArthurSpooner am 30.10.08 08:26:20was für ein segen diese globalisierung doch ist....( ironie des schicksals )
      Avatar
      schrieb am 30.10.08 12:42:02
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.760.158 von clelia am 30.10.08 10:26:58was für ein segen diese globalisierung doch ist....


      Sie könnte ein Segen sein, allerdings steht der Mensch mit Seiner maßlosen Gier dem im Wege....:rolleyes:
      Was an den unglaublichen Verkaufszahlen der deutschen Exportindustrie real war und was nur auf exzessiver Kreditvergabe beruhte, werden wir in den kommenden Monaten sehen. Man darf jetzt schon gespannt sein, wieviele Aufträge wegbrechen und wie es mit neuen Aufträgen aussieht. Dann kann man sich auch ein klareres Bild über den Zustand unserer Wirtschaft machen.


      Arthur Spooner
      Avatar
      schrieb am 01.11.08 09:22:50
      Beitrag Nr. 8 ()
      Von Heinz-Jürgen Fandrich
      Freitag, 31. Oktober 2008

      Baltic Dry Index auf Jahrzehnt-Tief. Transport auf Weltmeeren praktisch zum Erliegen gekommen. Gewaltige Versorgunslücke droht.

      Steiler Absturz. Der Baltic Dry Index auf tiefstem Stand seit Jahren. Am 31. Oktober fällt er auf 885 - so tief wie noch nie in diesem neuen Jahrtausend.

      Genauso dramatisch die Abnahme der Schiffstransporte weltweit. Es werden weniger Waren transportiert.

      Frühindikatoren kommender Versorgungsengpässe und Krisen:

      - Verpackungsindustrie
      - Übersee Schiffsfrachtraten
      - Binnen Schiffsfrachtraten
      - LKW Transportauslastung
      - Umsätze hochwertiger Wirtschaftsgüter

      Eigentlich hatte ich einen Aufschrei in Medien und Politik erwartet. Stattdessen nehme ich leise Fingerzeige von Insidern und Berichte unter ferner liefen wahr. Wenden wir uns dem Schwergewicht der Frühindikatoren zu.

      90% aller Warenströme verlaufen über die Weltmeere. Wo könnte man die zukünftige Wirtschaftsentwicklung früher erkennen, als an den Frachtraten? Schiffe müssen fahren für die Wirtschaft. Kein Eisenerz … kein Auto, kein Kühlschrank, kein Zahnrad. Viele Schiffe … starke Wirtschaft. Wenig Schiffe … schwache Wirtschaft. Keine Schiffe … Wirtschaft kaputt. Aktuell? Fast keine Schiffe!

      Der Baltic Dry Index zeichnet uns täglich pünktlich um 13.00 in der Baltic Exchange London den irrsinnigen Frachtratenverfall an die Wand. ( Wikipedia lehrt uns: Der Baltic Dry Index (BDI) wird von der Baltic Exchange in London veröffentlicht und ist ein wichtiger Preisindex für das weltweite Verschiffen von Hauptfrachtgütern wie Trockengüter und Schüttgüter wie Kohle, Eisenerz, Getreide usw. auf Standardrouten.)

      Verlauf Baltic Dry Index im letzten halben Jahr


      Am 20. Mai 2008 verzeichnete der BDI ein Allzeithoch mit 11.793 Punkten. Am 31. Oktober 2008 stand der BDI nur noch bei 885 Punkten. Ein Absturz von mehr als 90 % in nur 5 Monaten. Das ist dramatisch. 90 % weniger Schiffstransporte auf den Weltmeeren. 90 % weniger Trocken- und Schüttgüter auf dem Weg. 90 % weniger Lebensmittel in der globalen Verteilung.

      Wie das zustande kommt? Es hat mindestens 2 Ursachen. 1) Die Weltwirtschaft erlahmt. Nicht verkaufte Waren müssen nicht transportiert werden. Wo weniger verkauft wird, wird auch weniger produziert. Die Transportkette der Rohstoffe, Vor- Zwischen- und Halbprodukte ist stark reduziert. 2) Beherrscht von gegenseitigem Bankmisstrauen werden die für die Verschiffung notwendigen Letter of Credit kaum noch ausgestellt. Jeder Schiffstransport ist aber zwingend auf Kredite angewiesen.

      Wenn die Schiffstransportlogistik nicht in kurzer Zeit auflebt, werden wir Versorgungsengpässe, wenn nicht gar Versorgungskrisen in einigen Ländern erleben.

      Wichtig auch in diesem Zusammenhang: Schifffahrtsrouten und Ladekapazitäten, die einmal abgebaut wurden, können so schnell nicht wieder hergestellt werden. Zudem dürften im Rahmen der Krise viele Reeder Pleite gehen, weil die meisten Schiffe auf Kredit gekauft wurden.

      http://www.mmnews.de/index.php/200810311426/...Reeder-funken…
      Avatar
      schrieb am 01.11.08 09:40:45
      Beitrag Nr. 9 ()
      #8 Das ist vielleicht nur eine temporäre Konzentration auf lebensnotwendige Güter (die ja nach wie vor nachgefragt werden müssen). Erhaltenswerte Werften können vom Staat unterstützt oder bei einer Pleite übernommen werden.
      Avatar
      schrieb am 01.11.08 11:16:59
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.787.181 von ArthurSpooner am 01.11.08 09:22:50An Versorgungsengpässe glaube ich nicht. Die Vorratslager werden jetzt langsam abgebaut, z.B. die Hallden bei den Autobauern durch Zwangsurlaube und Erhöhung der Rabatte. Wenn das passiert ist und Banken sich wieder besinnen werden, werden auch wieder Akkreditive ausgestellt und der Baltic Dry Index sollte dann einen Boden finden. Könnte aber durchaus Monate dauern.

      Avatar
      schrieb am 01.11.08 13:42:03
      Beitrag Nr. 11 ()
      Interessanter chart, aber 2001 war der Index auch so niedrig und niemand hats gestört, also was solls. :confused:
      Avatar
      schrieb am 04.11.08 08:10:53
      Beitrag Nr. 12 ()
      'Schlimmster Monat seit dem Zweiten Weltkrieg' für US-Automarkt

      06:49 04.11.08

      NEW YORK (dpa-AFX) - Schwarzer Oktober am US-Automarkt: Die Verkäufe sind erneut massiv eingebrochen, auch deutsche Hersteller wurden von dem Abwärtssog mitgerissen. Besonders schwer traf es abermals die amerikanischen Autogiganten. Die Opel-Mutter General Motors (GM) (Profil) erlitt einen erdrutschartigen Absatzeinbruch von 45 Prozent. GM-Manager Michael DiGiovanni sprach vom schlimmsten Monat seit dem Zweiten Weltkrieg. Allerdings verkaufte der größte US-Hersteller mit seinen gut 170.000 Fahrzeugen immer noch mehr als doppelt so viel wie die deutsche Konkurrenz.

      Der gesamte US-Automarkt dürfte im Oktober Branchenschätzungen zufolge um 31 Prozent auf 850.000 Fahrzeuge geschrumpft sein. Experten erwarten, dass im gesamten Jahr weniger als 14 Millionen Fahrzeuge verkauft werden - der weltgrößte Automarkt schrumpft damit rapide auf das Niveau von Anfang der 80er Jahre.

      AUCH TOYOTA HAT ES ERWISCHT

      Der aktuelle freie Fall ist vor allem eine Folge der Kreditkrise und der Wirtschaftsschwäche. Immer mehr Kunden bekommen entweder keine Kredite oder halten angesichts der unsicheren Lage ihr Geld zusammen. Das "erschreckendste" an der Entwicklung im Oktober sei, dass von September auf Oktober beim hochgerechneten Jahresabsatz zwei Millionen Fahrzeuge wegbrachen, sagte GM-Manager DiGiovanni in einer Telefonkonferenz am Montag. Bereinigt um den Anstieg der Einwohnerzahl dürfte die Branche den schlechtesten Monat seit Ende des Zweiten Weltkriegs erlebt haben. GM-Verkaufschef Mark LaNeve stimmte zu: "Es war, als hätte jemand das Licht ausgeknipst." Er habe in 27 Jahren im Geschäft so etwas noch nie erlebt.

      Die US-Autobauer kämpfen schon seit mehreren Jahren mit Problemen, seit der Anstieg der Spritpreise bei den Amerikanern die schweren Geländewagen und Pickups auf einen Schlag weniger populär machte. Damals führten vor allem die japanischen Konkurrenten mit ihren sparsameren Autos die US-Platzhirsche vor. Heute kann sich niemand mehr der Krise entziehen: Selbst der Überflieger Toyota verbuchte im Oktober ein saftiges Minus von 25,9 Prozent auf gut 152.000 Fahrzeuge.

      ABSATZZAHLEN ERHÖHEN DRUCK AUF FUSIONSGESPRÄCHE

      Die desolaten Verkaufszahlen dürften den Druck bei den Fusionsgesprächen zwischen GM und Chrysler verstärken. Bei Chrysler fiel der Absatz um 35 Prozent auf rund 94.500 Fahrzeuge. Die beiden Autobauer, die mit Milliardenverlusten kämpfen, verhandeln unter Hochdruck über eine Fusion. Analysten warnen, dass ihnen binnen eines Jahres das Geld ausgehen könnte.

      Der Rivale Ford Motor (Profil) erlitt einen Absatzeinbruch von 30 Prozent auf knapp 133 000 Fahrzeuge. Fast ein Drittel der Verkäufe entfiel dabei auf die großen Pickups der F-Serie - ein Zeichen dafür, dass es in Amerika immer noch einen großen Markt auch für diese Fahrzeugklasse gibt.

      STARKE RÜCKGÄNGE BEI DEUTSCHEN HERSTELLERN - AUSSER AUDI

      Von den deutschen Herstellern konnte sich einzig die VW-Tochter (Profil) Audi mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 7433 verkaufte Autos gegen die Talfahrt stemmen. Volkswagen of America verkaufte dagegen mit 15 889 Fahrzeugen 7,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Bei Porsche fiel der Absatz in Nordamerika um 39 Prozent auf 1541 Fahrzeuge.

      Bei BMW wurde der Rückgang vom Erfolg des MINI abgebremst. Die 25 475 verkauften Fahrzeuge bedeuten ein Minus von fünf Prozent. Der Absatz der Kernmarke fiel dabei um 13,9 Prozent auf 20.203 Autos. Die MINI-Verkäufe schossen dagegen um 56,4 Prozent auf 5.272 Wagen hoch. Auch beim Konkurrenten Daimler (Profil) milderte der Kleinwagen smart den Abschwung etwas ab. Der Absatz der Marke Mercedes-Benz stürzte um 34,3 Prozent auf 14.996 Fahrzeuge. Der smart, der seit Januar in den USA auf dem Markt ist, wurde aber 2.236 Mal verkauft. Dadurch fiel der Konzernabsatz noch um 24,5 Prozent auf 17.232 Autos./so/he/DP/zb
      Quelle: dpa-AFX
      Avatar
      schrieb am 18.11.08 12:26:29
      Beitrag Nr. 13 ()
      Günstig ist anders:

      http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/marktberichte/Das-K…


      Noch viel Platz nach unten...;)


      Arthur Spooner


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