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    Neues aus Absurdistan- oder die seltsame Gesetzesblüten aus dem Irrenhaus - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.01.09 12:18:33 von
    neuester Beitrag 07.01.09 13:49:11 von
    Beiträge: 29
    ID: 1.147.288
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      schrieb am 05.01.09 12:18:33
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      Avatar
      schrieb am 05.01.09 12:25:02
      Beitrag Nr. 2 ()
      LOL, wird wohl kaum exekutiert

      Wirtschaftssysteme anhand zweier Kühe erklärt::laugh:

      SOCIALISM You have 2 cows.You give one to your neighbor.
      COMMUNISM You have 2 cows.The State takes both and gives you some milk.
      FASCISM You have 2 cows.The State takes both and sells you some milk.
      NAZISM You have 2 cows.The State takes both and shoots you. BUREAUCRATISM You have 2 cows.The State takes both, shoots one, milks the other, and then throws the milk away...
      TRADITIONAL CAPITALISM You have two cows.You sell one and buy a bull.Your herd multiplies, and the economy grows.You sell them and retire on the income.
      SURREALISM You have two giraffes.The government requires you to take harmonica lessons
      AN AMERICAN CORPORATION You have two cows.You sell one, and force the other to produce the milk of four cows.Later, you hire a consultant to analyze why the cow has dropped dead.
      ENRON-LIKE VENTURE CAPITALISM You have two cows.You sell three of them to your publicly listed company, using letters of credit opened by your brother-in-law at the bank, then execute a debt/equity swap with an associated general offer so that you get all four cows back, with a tax exemption for five cows.The milk rights of the six cows are transferred via an intermediary to a Cayman Island Company secretly owned by the majority shareholder who sells the rights to all seven cows back to your listed company.The annual report says the company owns eight cows, with an option on one more.You sell one cow to buy a new president of the United States , leaving you with nine cows.No balance sheet provided with the release.The public then buys your bull.
      A FRENCH CORPORATION You have two cows.You go on strike, organize a riot, and block the roads, because you want three cows.
      A JAPANESE CORPORATION You have two cows.You redesign them so they are one-tenth the size of an ordinary cow and produce twenty times the milk.You then create a clever cow cartoon image called 'Cowkimon' and market it worldwide.
      A GERMAN CORPORATION You have two cows.You re-engineer them so they live for 100 years, eat once a month, and milk themselves.
      AN ITALIAN CORPORATION You have two cows, but you don't know where they are.You decide to have lunch.
      A RUSSIAN CORPORATION You have two cows.You count them and learn you have five cows.You count them again and learn you have 42 cows.You count them again and learn you have 2 cows.You stop counting cows and open another bottle of vodka.
      A SWISS CORPORATION You have 5000 cows. None of them belong to you.You charge the owners for storing them.
      A CHINESE CORPORATION You have two cows.You have 300 people milking them.You claim that you have full employment, and high bovine productivity.You arrest the newsman who reported the real situation.
      AN INDIAN CORPORATION You have two cows.You worship them.
      A BRITISH CORPORATION You have two cows.Both are mad.
      AN IRAQI CORPORATION Everyone thinks you have lots of cows.You tell them that you have none.No-one believes you, so they bomb the **** out of you and invade your country.You still have no cows, but at least now you are part of a Democracy....
      AN AUSTRALIAN CORPORATION You have two cows.Business seems pretty good.You close the office and go for a few beers to celebrate.
      A NEW ZEALAND CORPORATION You have two cows.The one on the left looks very attractive
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 12:25:12
      Beitrag Nr. 3 ()
      Was soll diese Aufregung? Stell dir mal vor, ich würde mein Penisfuttural in Deutschland öffentlich zur Schau stellen - vielleicht sogar in Bayern. Was gäbe das für ein Geschrei. Also lasse ich es schön züchtig unter meiner Unterhose.
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 12:30:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.304.384 von Dorfrichter am 05.01.09 12:18:33Die katholische Kirche soll ja ihren Gläubigen die Benutzung von Kondomen während des Geschlechtsverkehr verboten haben. Oder irre ich mich?
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 12:35:50
      Beitrag Nr. 5 ()
      Pornografie-Gesetz soll Penisköcher verbieten
      http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,599422,00.html

      Okay, die Penisköcher sind Schwachsinn und so sollte man nicht in Jakarta rumlaufen dürften. Man muss aber eher die Ureinwohner vor den radikalen der Zivilisation beschützen als umgekehrt. Es wäre schlauer mit den Ältesten über einen langsamen Wandel der Tradition zu verhandeln, der Staat hat doch viel zu bieten (angefangen von Kochtöpfen bis zu medizinischer Versorgung aber keine Schusswaffen - irgendwas findet sich schon). Ganz praktisch könnte man das Gesetz durchgehen lassen (abzüglich negativer Elemente, versteht sich) aber Ausnahmen (nämlich die Ureinwohner in ihrem eigenen Gebiet) zulassen.

      Eine viel kritisierte Klausel erlaubt nämlich Zivilisten die Durchsetzung "öffentlichen Anstands".
      Diese Klausel soll gestrichen werden. Vernünftige Handlungen (z.B. freundliche Hinweise und Polizei verständigen) sind schon erlaubt und ausreichend. Man darf auf keinen Fall radikalen Islamisten eine Rechtsgrundlage zum Stiften von Unfrieden liefern. (alles imho)

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      Avatar
      schrieb am 05.01.09 12:46:37
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.304.476 von Prospel7 am 05.01.09 12:30:44Ich möchte Euch nur aufmerksam machen, wie die INDIVIDUALRECHTE ganz langsam komplett verschwinden und wie man versucht, die ganze Menschheit in ein einziges Irrenhaus zu stecken, um tödliche Langeweile zu erzeugen.

      Dahinter verbirgt sich die Omnipotenz einer "zivilisierten Gesellschaft", die wohl in ihrer schärfsten Identitätskrise steckt. Man sieht ganz deutlich, wie religiöser Wahnsinn gepaart mit immer suspekterem "Weltverbesserungseifer" eingreifen bis in den Urwald zu den letzten Individualisten, die es noch gibt.

      Stecken wir doch diese Verbesserer endlich mal dorthin, wo sie hingehören- ins Irrenhaus! Dort dürfen sie dann ihren Wahn ausleben.
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 12:57:17
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.304.476 von Prospel7 am 05.01.09 12:30:44Die kath. Kirche kann nichts verbieten - sie kann "Empfehlungen"
      abgeben. Ob einzelne davon Sinnvoll sind darüber kann man streiten.
      Es hat keinerlei Auswirkung ob man sich daran hält oder nicht.

      Sharia hingegen ist in Islamischen Ländern Gesetz und dann kann man aufgrund vollkommen absurder Gesetze verurteilt werden und
      dann gibt es da so super Strafen wie Handabhacken, Auspeitschen,
      Steinigen usw.


      Denk lieber bevor du dumme Vergleiche postest....
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 13:01:05
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.304.566 von Dorfrichter am 05.01.09 12:46:37Der vom religiösen Wahn getriebene Fundamentalismus fast jeglicher Glaubensrichtung bedient tatsächlich immer absurdere Versuche den Menschen ihrer Denkfähigkeit zu berauben. In sofern stimme ich Dir voll und ganz zu.
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 13:09:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.304.638 von ArmerMilliardaer am 05.01.09 12:57:17Dass Du Deinen fundamentalistischen Senf absondern würdest war fast zu erwarten.
      Nebenbei: Die "Empfehlungen" der katholischen Kirche. gelten den strenggläubigen Kaktholiken durchaus als verklausolierte Verbote.
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 13:12:43
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.304.681 von Prospel7 am 05.01.09 13:01:05Auf alle Fälle sind das ganz "abstruse Blüten", die kein vernünftiger Mensch nachvollziehen kann.

      Irgendwie so komisch, daß man direkt lachen muß.
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 13:13:20
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.304.745 von Prospel7 am 05.01.09 13:09:57verklausulierte
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 13:26:36
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.304.566 von Dorfrichter am 05.01.09 12:46:37Hallo Dorfrichter.

      Das ist das beste Posting was ich seit einigen Jahren hier auf www.wallstreet-online.de gelesen habe.


      Ich möchte Euch nur aufmerksam machen, wie die INDIVIDUALRECHTE ganz langsam komplett verschwinden und wie man versucht, die ganze Menschheit in ein einziges Irrenhaus zu stecken, um tödliche Langeweile zu erzeugen.

      Dahinter verbirgt sich die Omnipotenz einer "zivilisierten Gesellschaft", die wohl in ihrer schärfsten Identitätskrise steckt. Man sieht ganz deutlich, wie religiöser Wahnsinn gepaart mit immer suspekterem "Weltverbesserungseifer" eingreifen bis in den Urwald zu den letzten Individualisten, die es noch gibt.


      Besser kann man es wohl nicht formulieren bzw. ausdrücken wie es derzeit abgeht.

      Scheinst mir ein kluges Kerlchen zu sein.

      Tja was soll ich noch dazu sagen...

      Menschlich sein und sich menschlich zu verhalten ist eigentlich ganz einfach.
      Nur leider fehlt es heutzutage in den Chefsesseln von Politik und Wirtschaft leider massiv an solchen Leuten, die wirklich umfassend verstehen, was zu machen ist, damit es auch wirklich besser wird, wenn man schon was weltverbesserisches vorhat.
      Leider wird schnell gesagt in den Chefsesseln was besser ist und zu machen ist, jedoch kommt es meißtens so rüber als führt da oben jemand was im Schilde (weil zu wenig nachgedacht wurde über das was zu machen wirklich Vorteile für jeden im menschlichen Miteinander bringt) und dadurch wird es dann eben doch nicht besser!
      Die einfachsten Sachen werden leider dort nicht mehr verstanden.

      Weltverbesserermentalität ist ja garnicht so schlecht, jedoch sind die meißten wahren Weltverbesserer heutzutage handelungsunfähig (siehe die am Rande von Indonesien lebenden Indianer) geworden durch die Weltverbesserungsvorschläge der Chefsesselfurzer.

      Nicht wahr?
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 13:59:19
      Beitrag Nr. 13 ()
      Bleibt nur noch festzustellen was die Sharia mit Zivilisation zu tun hat....
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 14:01:16
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.304.861 von ghaq am 05.01.09 13:26:36Menschlich sein und sich menschlich zu verhalten ist eigentlich ganz einfach.

      Sagen wir´s mal so:
      ...wäre eigentlich ganz einfach, wenn nicht permanent irgendein so ein krankes Gehirn sich durch seine abstrusen Ideen verwirklicht sehen will.

      Der "Individualismus" beginnt folglich im Dschungel.
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 14:05:14
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.305.146 von ArmerMilliardaer am 05.01.09 13:59:19Die sharia ist ein "Gesetz" von Glaubenden und hat nichts mit den "Wissenden" zu tun. Wissen und Glauben sind unvereinbar, auch wenn sie sich permanent tangieren.
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 14:05:22
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.304.638 von ArmerMilliardaer am 05.01.09 12:57:17Die kath. Kirche kann nichts verbieten - sie kann "Empfehlungen"
      abgeben. Ob einzelne davon Sinnvoll sind darüber kann man streiten.
      Es hat keinerlei Auswirkung ob man sich daran hält oder nicht.


      Immerhin droht die Kirche die Kirche mit der härtesten allen denkbaren Strafen, schlimmer als die Todesstrafe: Ewige Verdammnis!

      Wenn man das Ernst nimmt, ist die Scharia noch harmlos.
      Zum Glück nimmt das kaum noch jemand Ernst.
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 14:13:02
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.304.745 von Prospel7 am 05.01.09 13:09:57Ich bin kein Katholik.
      Aber ich bin fundamentalistischer Christ - betrachte es als Auszeichnung wenn du das sagst...

      Sharia ist offizielle GESETZGEBUNG in islamischen Ländern.
      Das ist etwas GANZ anderes als moralische Empfehlungen
      die von der kath. Kirche ausgesprochen werden.

      Zwischen der Empfehlung ein Kondom nicht zu benützen (was ich persönlich für Unsinn halte)
      und Gesetzten mit Strafen wie Steinigungen ist doch ein Unterschied.....
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 14:15:45
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.305.217 von rv_2011 am 05.01.09 14:05:22In beiden Fällen haben wir es mit mnschenfeindlichen Wirkungen zu tun, und das in seltsam spiegelverkehrter Entaprechung: ein Moslem, der den Gesetzen der Sharia zuwider handelt hat brutalste Strafen zu erwarten. Ein Katholik, der den Verboten seiner Kirche folgt, erliegt möglicherweise dem Tod durch HIV.
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 14:19:53
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.305.217 von rv_2011 am 05.01.09 14:05:22Du hälst die Sharia für harmlos? :eek::eek::eek::eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 14:28:28
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.305.310 von Prospel7 am 05.01.09 14:15:45Sag mal - dir haben sie das Gehirn abgesaugt -oder?
      Deine Vergleiche sind nur mehr geil....:laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 14:33:12
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hm, bin am überlegen. So ein Penisköcher hat was....
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 15:23:51
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.305.487 von DJSchnack am 05.01.09 14:33:12Hatte zuerst die "Ö" Tüttelchen übersehen.... :laugh::laugh::laugh:

      Gabriel Laub zur Zivilisation:

      Zivilisation bedeutet, dass die Eskimos warme Wohnungen bekommen und arbeiten müssen, um Geld für Kühlschränke zu verdienen
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 11:17:08
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ich wollte Euch (die Leser) nur sensibilisieren und nachdenklich machen. Im Grunde ist es nämlich so, daß auch wir einheitlich "zertifiziert" werden durch eine Kultur, die mit der Unsrigen überhaupt nichts zu tun hat.

      Ist es nicht so, daß das Coca-Cola-Männchen (Weihnachtsmann) bereits gesiegt hat und unsere Gehirne verrußt hat?

      Ist es nicht so, daß auch wir bereits vereinnahmt wurden durch einen (Un)Geist, der vor jahrzehnten nicht vorherrschte?

      Ist es nicht so, daß wir althergebrachte Werte einfach über Bord warfen, nur um des geliebten Mammons willen?

      Und- wo stehen wir heute denn? Wirtschaftskrise...jeder jault auf und heult Demjenigen nach, der mehr Geld verspricht. Haben wir alles was wir gelernt haben denn schon vergessen?

      Man müßte mal einem solchen Ureinwohner, der noch nie mit der Zivilisation Berührung hatte, einen Euro schenken. Er wüßte nichts über die Verwendungsfähigkeit.

      Und so stellen wir sie uns ins Fenster...die Coca-Cola-Männchen, gleichsam eines afrikanischen Buschmannes, der das erste Mal eine Plastiktüte in der Hand hält und aufgeklärt wurde, zu was man sie gebraucht.

      Unrat.
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 11:21:17
      Beitrag Nr. 24 ()
      Kontraste:

      _________________________


      Niedergang einer Welt

      Katharinas Leben

      60 Jahre ohne Strom, Telefon und Wasserleitung: Auf dem niederbayerischen Bergsodler-Hof starb die letzte Bäuerin und mit ihr eine archaische Welt.
      Von Hans Kratzer


      Es war eine unruhige Winternacht, Schneewolken jagten über das Landshuter Unterland, ein Sturmwind fuhr feindselig in den morschen Dachstuhl des Bergsodler-Anwesens. Katharina Walker träumte unruhig, wachte auf, betete und schlief wieder ein.

      Kurz darauf drang im Halbdämmer ein fremdes Geräusch zu ihr, das nicht in die Tonart des pfeifenden Windes passte. Jemand schabte und rüttelte an der Haustür. Kathl erschrak. Wer um Himmels Willen trieb sich nach Mitternacht in dieser gottverlassenen Gegend herum, wer begehrte so spät noch Einlass?

      Bis sie sich aus ihrem Schlaf-Sessel erhoben hatte, rissen die Männer bereits die Stubentür auf. Die gute Frau war wie gelähmt: die fremden Stimmen, die polternden Stiefel, das gleißende Licht der Taschenlampen.
      Der alte Hof hatte Räuber angelockt.


      Auch wenn hier außer einem wurmstichigen Schrank kaum etwas zu holen war, so wussten sie doch, dass sie leichtes Spiel hatten: Die alte Bäuerin lebte allein in großer Weltabgeschiedenheit. Weit und breit gab es keine Zeugen, und die 86-jährige Greisin bedeutete keine Gefahr. Wenigstens ließen die Eindringlinge die Kathl am Leben. Den Hof verließ sie aber trotz dieses Schreckens nicht.

      Fast 60 Jahre lang hat Katharina Walker auf dem Bergsodler-Anwesen gehaust, das auf einem Höhenzug von schrundigen Obstbäumen beschirmt wird. Nach ihrer Hochzeit anno 1948 war sie auf den Hof gekommen, den sie bis zu ihrem Tod vor wenigen Tagen nicht mehr verlassen sollte.

      Ihr Leben war von radikaler Kargheit und Zurückgezogenheit geprägt. Der Bergsodler-Hof war so etwas wie eine Enklave des 19. Jahrhunderts im modernen Turbo-Bayern. Die Hilfsmittel der industriellen Landwirtschaft drangen bis zuletzt nicht bis hierher vor.

      Die Bergsodler-Leute bewirtschafteten einen kleinen Grund von "sechs Tagwerk und 25 Dezimai", wie die Kathl immer voller Stolz betonte. Sie rangen dem Boden die Kartoffeln und das Getreide noch mit schweißnasser Stirn, schwieligen Händen und krummem Buckel ab.

      Im Stall, der direkt an die Bauernstube angrenzte, war Platz für zwei Kühe und sieben Hühner. Im Streuobstgarten standen der Backofen und das Aborthäusl. Als der Ochse, der zum Pflügen eingespannt wurde, tot umfiel, war das ganze Vermögen der Eheleute Walker dahin. Jetzt mussten sie die Kühe einspannen, um das Getreide zu ernten.

      Am äußersten Rand der Gesellschaft lebend, blieben Kathi Walker und ihr vor zehn Jahren verstorbener Mann Josef bis zuletzt vom Fortschritt und vom Strukturwandel in Bayern gänzlich unberührt. Die beiden hatten nie in einen Fernseher geschaut, nie Musik aus dem Radio gehört, nie telefoniert, sie kannten weder Elektroherd noch Waschmaschine, ja nicht einmal fließendes Wasser und elektrisches Licht. Auf dem Bergsodlerhof gab es bis zuletzt keinen Strom.

      Wenn der Nordwind in kräftigen Stößen ins Dach fuhr, dann rußte der Ofen wie eine Dampflok. Wenn das Tageslicht verloschen war, spendete nur noch eine Petroleumfunzel etwas Licht in der finsteren Stube. Das Wasser holten die beiden in mühsamer Schufterei mit Kübeln aus dem 15 Meter tiefen Hausbrunnen. Das Geld war rar.

      Zwar stand der Kathl, weil sie 30 Jahre als Dienstmagd gearbeitet hatte, eine kleine Rente zu, aber weit ist sie damit nicht gekommen. Auf den Tisch kamen Milch und Kräutertee, mittags Kartoffelbrei und Zwiebeln mit Salz. Hin und wieder Eier.



      "Bockiger Sonderling"
      Josef und Katharina Walker hatten kurz nach dem Krieg geheiratet. Als Soldat war er in Frankreich am Kopf verwundet worden. Nachdem ihn die Amerikaner 1945 entlassen hatten, währte die Freude nur kurz.

      Walkers Papiere waren unter dubiosen Umständen verschlampt worden. Die Folgen bekam der Kriegsheimkehrer bitter zu spüren, denn er konnte seine Rentenansprüche nicht durchsetzen. Die Hintergründe liegen im Dunkeln. Möglicherweise wurden alte Rechnungen beglichen. Eine dürre Zeile in einem Protokollbuch lässt Platz für Spekulationen: "Ein bockiger Sonderling", notierte der Gemeindeschreiber im Dritten Reich.

      Der hagere Bauersmann reagierte verbittert und vollzog einen radikalen Protest. Zwar war Katharina nach stundenlangen Fußmärschen noch mehrmals in den Ämtern vorstellig geworden, doch vergeblich. Fortan nahmen die Eheleute Walker die Behörden nicht mehr zur Kenntnis.

      Mit stummer Widerspenstigkeit verhinderten sie, dass ihr Anwesen an Strom- und Wasserleitung angeschlossen wurde. Während der Fortschritt über die Nachbardörfer schwappte, waren die Bergsodler-Leute wieder im 19. Jahrhundert angekommen. Wie verloren stand der Hof in der Gegenwart und fesselte die beiden Verlierer unerbittlich an sich.

      Mit dem Sonnenuntergang begann die Nachtruhe, die aber um 3 Uhr früh schon zu Ende war. Die Viecher mussten gefüttert werden. In 50 Jahren wurde dieser Rhythmus nicht ein einziges Mal unterbrochen. "Krank war ich nie", sagte die Kathl immer, vielleicht auch deshalb, weil ihr der erste Arztbesuch in schlechter Erinnerung geblieben war.

      Als Mädchen war sie todkrank 25 Kilometer weit zu Fuß nach Landshut gelaufen. Der Doktor stellte eine Lungenentzündung fest. Tatsächlich aber hatte sie unreife Zwetschgen gegessen. "Wenn der des net gspannt, dann brauch i koan Doktor nimmer", sagte sie und zeigte sich seitdem gegen jeden medizinischen Rat resistent.

      Trotz der vielen Entbehrungen hat sich die Kathl stets eine bewundernswerte Fröhlichkeit bewahrt. Schon an den kleinsten Dingen erfreute sie sich wie ein Kind. Sie holte sich ihre Informationen nicht aus den Medien, sondern aus der Natur. Sie kannte die Blumen und die Vögel, wusste die beste Pflanzzeit und sagte exakt das Wetter voraus. Sie hatte keinerlei Bedürfnisse.

      Von ihrem Hof aus öffnet sich ein fantastischer Blick über verspieltes niederbayerisches Hügelland. Das Auge trifft auf stolze Vierseithöfe, barocke Zwiebeltürme und offene Wälder. Wenn die Bergsodlerin aufs Feld hinaus schlurfte, dann hat sie oft den Blick nach Süden gerichtet, Sehnsucht getankt in den mühsamen Stunden der Feldarbeit.

      Manchmal rückte der Föhn die Berge ganz nah heran. Für die Kathi blieben sie freilich unerreichbar. Aber diesen einen Wunsch hatte sie: "Wenn i nur einmal die Berge aus der Nähe sehen derfat . . ."

      Unter der strengen Fuchtel der Mutter hatte sie schon als Kind schwer arbeiten müssen. Gerne wäre sie ins Kloster gegangen, aber als "Bangert" (uneheliches Kind) blieb ihr dieser Weg verschlossen. So musste sie schon ganz jung als Bauernmagd verdingen. Sie kannte nichts anderes, und so verwundert es nicht, das sie sich nach dem Tod ihre Mannes beharrlich weigerte, den Hof zu verlassen.

      In den frühen 80er Jahren hatte die Fotografin Heidi Sendler das Leben auf dem Bergsodler-Hof in einem wunderbaren, aber längst vergriffenen Bildband dokumentiert. Sie war die einzige Chronistin dieser alten Welt, deren Untergang sich in den 80er Jahren bereits deutlich abzeichnete. "Josef und Katharina Walker leben mitten unter uns ein Stück Menschheitsgeschichte zu Ende", schrieb damals die schwer beeindruckte Schriftstellerin Ruth Rehmann im Begleittext.

      Noch zwei Jahrzehnte lang setzte Katharina dieses Leben mit großem Gottvertrauen fort. Auch wenn sie von den Weltläuften nicht viel mitbekam, so ahnte sie doch den Schrecken, der überall herrschte. Vor allem die Flieger, die seit einigen Jahren über ihren Hof düsten, zeigten ihr, dass sich die Welt abrupt veränderte. "Woanders will ich gar nicht hin", sagte sie. In den letzten Jahren besaß sie ein Radio. "In München is ja oiwei Stau", hörte sie dort. Das schreckte sie am meisten.

      Als Katharina Walkers Sarg im Baierbacher Dorffriedhof ins Grab gesenkt wurde, mischte sich unter die Gebete der Trauergemeinde das Gekreische eines Düsenjets. Wenn die Maschinen im Minutentakt auf den nahen Münchner Flughafen zuhalten, überfliegen sie den Friedhof und etwas später auch den Bergsodler-Hof.

      Den aber nehmen die Nomaden der Freizeit- und Business-Welt, die aus Mallorca, China und Australien zurückkehren, durch ihre Guckfenster in der Regel kaum wahr. Eher schon die Berge am Horizont, nach denen sich Katharina Walker ihr Leben lang gesehnt hatte.

      Am offenen Grabe streiften sich ein letztes Mal die archaische Welt der Bergsodler-Leute und das globalisierte Superbayern, in dem die schlichte alte Bauernheimat keinen Platz mehr findet. Katharina Walker und ihre Welt werden bald vergessen sein.

      (SZ vom 11.6.2005)
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 11:36:56
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.305.276 von ArmerMilliardaer am 05.01.09 14:13:02in der sharia steht auch, dass einem dieb die hand bgehackt werden soll.
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 16:03:28
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.305.341 von ArmerMilliardaer am 05.01.09 14:19:53Du hälst die Sharia für harmlos?

      Nein. Nichts dergleichen habe ich gesagt.

      Aber das ewige Höllenfeuer für Ehebruch ist auch keine harmlose Drohung (für den, der daran glaubt).
      Avatar
      schrieb am 07.01.09 10:02:27
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.315.635 von rv_2011 am 06.01.09 16:03:28Ich hätte eigentlich bei dieser Threaderöffnung etwas anderes im Sinn, als eine Debatte über den "Islamismus".

      Sofort sprang etwas ins Auge, das auch bei uns permanent diskutiert wird- die Individualrechte- jedoch auf einer ganz anderen Ebene.

      Ein aktuelles Beispiel ist die Computerüberwachung. Wir sehen, auch die islamistischen Länder üben sich in ihren Bestrebungen, die persönlichen/individuellen /Rechte/Freiheiten komplett zu unterbinden und ihren Einflußbereich auszuweiten auf noch autarke Minderheiten.

      Wo wird das eines Tages enden?

      In einem globalen, langweiligen kulturellen Einheitsbrei, in einem Massensterben der verschiedenen Kulturen?

      Sollten wir nicht vielmehr darauf hinwirken, Diese zu erhalten?
      Avatar
      schrieb am 07.01.09 13:05:24
      Beitrag Nr. 28 ()
      Vielleicht könnte man irgendwo ein Gebiet einzäunen, wo alles erlaubt ist, sofern es nicht direkt Leben, Gesundheit und Selbstbestimmungsrecht eines Menschen gefährdet?

      Natürlich müsste es gerade dort eine sehr strenge Überwachung und Gerichtsbarkeit geben, um Menschenrechtsverletzungen (insbesondere wohl Gewalt) zu unterbinden. Was aber ist mit Privatbesitz? Diebstahl müsste man also auch verhindern. Autos sind auch ein Problem, weil potentiell gefährlich (zu schnell gefahrene Schrottkisten). Man sieht, ohne Regeln geht es nicht.

      Okay, wenn alles gut geht, dann hätte man dort eine kreative Happy-Hippie-Zone.
      Ohne Kontrolle und Gesetze hätte man dort vermutlich einen Sumpf grausigster Verbrechen.

      Ganz praktisch ist aber sicherlich für die Meisten ein starker Staat ideal, wo möglichst viel Gerechtigkeit, Sicherheit und soziale Harmonie gewährleistet wird (da bleibt noch genug individuelle Freiheit übrig). Übrigens kann es auch da noch beträchtliche Unterschiede geben, z.B. was Moralgesetze und kulturelle Handlungen (Traditionen) anbelangt.

      Übrigens kann eine Klassengesellschaft (Klassenzugehörigkeit nach Fähigkeiten und Leistungen) mehr individuelle Freiheiten für diejenigen erlauben, die durch die Freiheiten nicht sich oder die Gesellschaft gefährden. Ganz offensichtlich ist ein Geisteskranker anfälliger als ein sehr gefestigter und verantwortungsbewusster Mensch, so dass letzterer mehr Rechte (Autofahren, Waffen tragen, ... aber auch z.B. Gras rauchen, was weiß ich, muss man nur mal gründlich drüber nachdenken) haben könnte.

      -----------------------------------------------
      Was ziemlich verrücktes:

      Einmal hupen bitte
      Es dauert nicht mehr lange, dann wird Indien einer der drei größten Automärkte der Welt sein. Schon heute ertönt in dem Land das größte Hupkonzert der Welt. Kein Wunder: Das Signalhorn ersetzt den Blinker, das Licht – und häufig genug auch den Verstand.

      Seit zwei Wochen besitzt Sundeep Shah ein neues Auto. Ein einheimisches Fabrikat in weiß. Der Mann und sein Wagen gehören zur indische Mittelklasse. Zwei rote Banderolen, vom Autohändler in V-Form über die Motorhaube gespannt, künden vom Neuerwerb. Das soll jeder seiner Nachbarn wissen. Zwei kurze Stöße informieren jeden Morgen über Shahs bevorstehende Abfahrt im neuen Auto. Zwei weitere Stöße auf die Hupe ersetzen den Blinker beim Verlassen der Parklücke. Ein langgezogenes Signal warnt die Nachbarn, jetzt nicht die Straße zu betreten und sich unnötig in Gefahr zu bringen.

      Die Hupe ist die Allzweckwaffe des indischen Autofahrers. Sie wird abgefeuert zum Abbiegen, Bremsen, Anfahren, Beschleunigen, beim Spurwechsel, zur Warnung, zur Freude, zu Begrüßung, zum Abschied. Keine Stadt ist lauter. ... http://www.spiegel.de/auto/fahrkultur/0,1518,599498,00.html
      Avatar
      schrieb am 07.01.09 13:49:11
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.323.225 von HeWhoEnjoysGravity am 07.01.09 13:05:24Die Hupe ist die Allzweckwaffe des indischen Autofahrers. Sie wird abgefeuert zum Abbiegen, Bremsen, Anfahren, Beschleunigen, beim Spurwechsel, zur Warnung, zur Freude, zu Begrüßung, zum Abschied. Keine Stadt ist lauter. ...
      Warum nicht, wenn die Inder das so wollen?!

      Ich denke, wenn die Lärmbelästigung zu hoch wird, regelt sich das ganz von alleine binnen einer gewissen Zeitspanne.

      Es ist doch immer die Frage- "wünscht das die Mehrheit im Lande?"

      Um auf #1 zurückzukommen: Geht es da nicht um den Schutz einer ohnehin aussterbenden Kultur?
      Ist das eine "Zwangsmissionierung"?


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