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    Wie brauchen eine "Good-Bank" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.01.09 00:01:49 von
    neuester Beitrag 24.01.09 14:55:09 von
    Beiträge: 27
    ID: 1.147.730
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      Avatar
      schrieb am 22.01.09 00:01:49
      Beitrag Nr. 1 ()
      In vielen Threads lese ich, dass wir in Deutschland, in Amerika,
      in GB etc. eine Bad-Bank brauchen,

      weil die Nieten in Nadelstreifen aus einer Kombination von Habgier und Dummheit die Aktiv-Seiten ihrer Banken mit so viel nicht- oder wenig wertvollen Vermögenswerten aufgefüllt haben,

      dass, jetzt nach der nötigen Neubewertung der Aktiva, plötzlich das Eigentkapital nicht mehr ausreicht,

      um beide Bilanz-Seiten auf ein ausgegliechenen Niveau zu bringen.



      Während einige wenige Bankmanager, einige wenige Top-Angestellte und einige wenige Aktionäre Jahre lang von den eingegangenen Risiken profitierte und einige dabei unheimlich reich wurden,

      sollen nun die einfachen Steuerzahler für die Verluste dieser Banken und deren Manager einstehen?

      Wie kann jemand nur auf so eine Idee kommen?

      Nun der Grund dafür, so ein perfides System überhaupt ins Spiel zu bringen besteht darin,

      dass man sagt, man braucht funktionierende Banken,

      und die großen Banken könnten nur funktionieren, wenn sie ihren Bilanzmüll zu Lasten der Allgemeinheit entsorgen können.

      Doch es gibt eine Alternative:

      Anstatt den Bilanzmüll auf die Allgemeinheit, also den Steuerzahler und somit den Staat abzuwälzen,

      sollte die Allgemeinheit, vertreten durch ihren jeweiligen Staat, sich eine neue, völlig unbefangene "Good-Bank" finanzieren.


      Eine neue, von allen Bilanz-Risiken definitiv befreite "Good-Bank" könnte meines Erachtens binnen weniger Monate aufgebaut werden -

      arbeitslose und wechselwillige Banker gäbe es genug, zumal die bereits bestehenden Bad-Banken ja nach und nach abgewickelt werden könnten.

      Die "Good-Bank" könnte, wenn der Staat hier das gleiche Kapital einbringt, das er in eine "Bad-Bank" einbringen soll, statt der wertlosen Assets der Banken, deren Perlen übernehmen und würde so binnen weniger Jahre zu einer Goldgrube für den Staat, die er nach und nach an die Börse bringen und so mit Gewinn aussteigen könnte.


      Fazit:

      Anstatt wertloses Vermögen von privaten oder staatlichen Bad-Banken zu einer offiziellen staatlichen Bad-Bank zu verschieben,

      schlage ich die Gründung einer staatlichen "God-Bank" vor.



      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 22.01.09 00:13:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      Erzähl das mal dem langen Rattenschwanz aus Poltik, Verbänden & Banken ...

      Ich wünsch Dir viel Glück und lass mich von deiner Überzeugungskraft gern überraschen.

      Hoffe, Du hast genügend Ausdauer für alle die Minenfelder, die dich erwarten.

      Gute Nacht ( im wahrsten Sinne des Wortes )

      WS
      Avatar
      schrieb am 22.01.09 00:20:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.423.487 von Wechselschalter am 22.01.09 00:13:12PS.

      Man konnte doch sehr schön an den letzen Monaten sehen, Geld ist ein absolut wertloses Stück Gut, es geht um Machtausübung. Genausogut könnte man Geld abschaffen, nur dann wäre auch die Macht dahin.

      Deswegen wird es auch überhaupt keine Rolle spielen, ob es nun eine Good bzw. Bad Bank wird. Die Hauptsache dabei ist doch, nur die Macht zu erhalten und die Idee / Ideologie, die dahinter steht.

      Machen wir uns also nichts vor, es kommt wie es kommt und bleibt beim Alten ...

      Gute Nacht

      WS
      Avatar
      schrieb am 22.01.09 00:29:38
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.423.512 von Wechselschalter am 22.01.09 00:20:48Du irrst Wechselschalter:


      Eine Bad-Bank bedeutet, jene, die ihre Banken "bad" gemacht haben bekommen weiterhin ihre Gehälter und Pensionen;
      Jene Aktionäre oder Eigentümer der Bank, die als Aufsichtsorgan und Eigentümer versagt haben, bleiben weiterhin Eigentümer

      und alle zusammen behalten weiterhin die Macht.


      Die Gründng einer Good-Bank - Banken sind nun mal nötig - dagegen bedeutet Marktwirtschaft und Demokratie, weil die Versager auf ihrem "Bad-Zeugs" sitzen bleiben, weil die Versager, die das "Bad" zu verantworten haben, ihre Macht, ihr Eigentum und ihre Pensions- und Gehaltsansprüche verlieren.


      Bad-Bank bedeutet weiter so wie bisher,

      Good-Bank dagegen bedeutet Neuanfang und Gerechtigkeit gegenüber dem Steuerzahler.


      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 22.01.09 00:38:17
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.423.512 von Wechselschalter am 22.01.09 00:20:48Ferner denke ich, dass der Amtseid der Bundesregierung diese dazu verpflichtet eine Good-Bank zu gründen und keine Bad-Bank.

      Denn angenommen ein privater Investor hätte 300 Milliarden Euro, die er gedenkt in das Bankensystem zu stecken,

      würde er sich davon die schlechtesten Vermögenswerte aller Banken kaufen,

      oder würde er stattdessen nicht besser eine eigene, neue Bank gründen und diese mit 300 Milliarden EK ausstatten, welche bei einem überschaubarem Hebel von 5 bereits incl. EK bereits 1,8 Billionen an Krediten vergeben könnte. Bein einer Zinsspanne von nur 1 % hätte diese Bank also einen Jahresgewinn von 18 Milliarden bei 2 % was bei Vergabe an Private, statt in Staatsanleihen durchaus möglich ist, wäre ein Jahresgewinn von 36 Milliarden Euro drinnen zuzüglich Provisionen, Gebühren etc.

      Würde diese Good-Bank die Hälfte ihres Gewinnes ausschütten, könnte sie die Hälfte, der anderen Hälfte beispielsweise als Risikokapitalgeber in Startups stecken - das wären jährlich 9 Milliarden für Startups - damit würde Deutschland zum innovativsten Land der Erde und könnte Kalifornien überholen.


      Deshalb:
      Ein Politiker der auch nur an die Gründung einer Bad-Bank denkt, hat Deutschland bereits verraten. Wir brauchen eine Good-Bank!

      mfg
      thefarmer

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      Avatar
      schrieb am 22.01.09 00:57:40
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.423.546 von thefarmer am 22.01.09 00:38:17da der kleine abhängige Steuerzahler letztendlich nur komplett enteignet werden soll
      (ich behaupte nicht mal das 99,9% der Politiker das überhaupt schnallen) wird das nicht geschehen da Geld die Welt regiert,
      egal in welcher Form der Staat sich bisher organisiert hat.
      Avatar
      schrieb am 22.01.09 06:55:02
      Beitrag Nr. 7 ()
      Das mit der staatlichen Good-Bank ist eine gute Idee.

      Private Banken wollen Gewinne machen und diese gehen zu Lasten des Volkes. Die Gewinne der privaten Banken werden eigennützig für überhöhte Gehälter verwendet. Des weiteren haben private Banken offensichtlich ihnen anvertrautes Geld veruntreut, indem sie vielfach fahrlässig und in einigen Fällen grob fahrlässig das Geld verspekuliert haben. Es kommt nicht in Frage, dass der Staat direkt oder indirekt Schrottpapiere kauft oder für diese bürgt.

      Ganz praktisch sollte sich der Staat eine oder mehrere geeignete gute Banken aussuchen, die dann im Laufe der Zeit zur Staatsbank werden können. Dies könnte die Commerzbank und Dresdnder Bank sein. Als nächsten Schritt sollte man die Postbank in die gute Bank integrieren, bevor die Deutsche Bank die Postbank zerstören (in den Abgrund reißen) kann. Es ist sicherer, stabiler und vielleicht auch billiger die Infrastruktur einer bereits bestehenden, eingearbeiteten Bank zu nutzen.

      Die gute Bank sollte möglichst schnell ihre Schrottpapiere auf dem freien Markt verkaufen, egal für wieviel Geld (derzeit könnte es sogar noch viel Geld geben, wenn das erst alle machen, fallen die Kurse). Der Staat stellt die Existenz der guten Bank mit Bürgschaften für normale Kredite sicher. Selbstverständlich muss die gute Bank dafür mit dem Staat kooperieren und und zum Wohle von Deutschland arbeiten.

      Leider gibt es derzeit noch einige korrupte Anhänger des alten Ausbeutersystems, die es zu besiegen gilt. Ich denke aber, dass das ganz schnell gehen wird, denn die wissen selbst, dass man mit den guten Wölfen (dem Staat) heulen muss. Je hartnäckiger jemand für das schlechte alte System kämpft, desto wahrscheinlicher hat er sich etwas zu Schulden kommen lassen und desto sicherer kriegt er Ärger mit der Justiz.
      Avatar
      schrieb am 22.01.09 08:15:59
      Beitrag Nr. 8 ()
      #44 wird nichts anderes übrigbleiben,als eine staatliche Goodbank
      zu gründen und die FED langsam auszuschalten.
      Das wäre die einzige Lösung weltweiter Probleme-.

      Allerdings wird es das wohl nicht selber feiern können.:cry:
      Avatar
      schrieb am 22.01.09 09:55:37
      Beitrag Nr. 9 ()
      warum eine neue staatliche Bank. Stellt Euch vor, dass einige Superreiche und Unternehmen eine neue Bank gründen. So wie Ende des 19. Jahrhunderts die Deutsche, Coba, die Dreba und andere gegründet wurden.
      Diese neue Bank könnte völlig ohne Altlasten ihr Geschäft aufnehmen.
      Was spricht gegen diese Geschäftsidee?
      Avatar
      schrieb am 22.01.09 10:22:26
      Beitrag Nr. 10 ()
      #9 > Stellt Euch vor, dass einige Superreiche und Unternehmen eine neue Bank gründen.
      Also die Unternehmen haben imho nur deswegen Banken gegründet, um besser mitzocken zu können.

      Theoretisch spricht nichts gegen eine private Neugründung einer Bank, denn private Banken sind noch erlaubt. Mit Sicherheit werden aber für die Volkswirtschaft schädliche Spekulationen (z.B. Derivatenhandel, Leerverkäufe) verboten werden (zumindest, wenn es nach mir geht) und womit soll eine private Bank in Zeiten der Finanzkrise und sinkenden Zinssätzen eigentlich noch ihr Geld verdienen? Banken produzieren nichts, die Zocken andere ab.

      Für Reiche ist es viel schlauer ein Unternehmen in einem zukunftsträchtigen Wirtschaftszweig zu gründen, denn private Unternehmen werden bestimmt weiterhin erlaubt sein und es gibt bald massig Arbeitslose. Ein Unternehmen, das ganz real etwas produziert, ist eine viel sichere Investition als eine Bank.

      Schon aus diesem Grund wird bald kein Privater mehr eine Bank haben wollen.
      Avatar
      schrieb am 22.01.09 10:23:21
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.423.453 von thefarmer am 22.01.09 00:01:49:confused:

      Auf den ersten blick ein guter ansatz.
      Auf den zweiten blick und etwas nachdenken kommt man m.e. sofort darauf, dass es damit auf den unkontrollierten crash der mehrzahl, bzw. aller anderen banken hinauslaufen muss, denn sie werden keine möglichkeit der refinanzierung mehr haben und auch keine möglichkeit den notwendigen cashflow zu generieren.

      von notwendigen gewinnen um daraus heraus abschreibungen vorzunehmen keine rede mehr.


      Die gute bank würde den schlechten banken schlicht den lebenssaft nehmen,nämlich den ständigen und notwendigen kapitalfluß.

      Wenn wir den gedanken weiterführen, dann bedeutet der crash der übrigen banken den sofortigen verlust von billionen verlorener einlagen, den sofortigen stillstnd der wirtschaft und absolutes chaos.

      selbstverständlich wird in dieser lage auch niemand einer sogenannten good bank trauen wollen, zumal es auf einige zeit keine wirtschaftliche aktivität geben wird, für die man eine good bank als funktionierende bank braucht.

      Ich möchte mich an dieser stelle nicht noch einmal wiederholen, aber ich gehe davon aus, dass sich im laufe der nächsten zeit die einsicht durchsetzen wird, dass wir uns rechtzeitig gedanken über einen kontrollierten crash des systems machen sollten, damit ein neuanfang für alle unter vernünftigeren bedingungen noch möglich ist. je länger damit gezögert wird, je fürchterlicher in der zerstörung der gesellscaften wird die agonie eines langsamen verendens.
      Avatar
      schrieb am 22.01.09 10:32:28
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.424.804 von Nannsen am 22.01.09 10:23:21"kontrollierten crash"

      ich wäre auch dafür, nur glaubst(erkennst) Du ernsthaft den Willen dazu der Masse auch nur den Hauch einer Chance zu ermöglichen?

      Für mich schaut es nach der ultimativen letzten Umverteilung aus.
      Avatar
      schrieb am 22.01.09 10:45:53
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.424.885 von Bernd_das_Brot am 22.01.09 10:32:28:confused:

      Die masse ist meines erachtens insofern bedeutend, weil leicht in jede richtung manipulierbar und damit immer als werkzeug eines dahinter stehenden mastermindes zu gebrauchen.


      Entscheidend sind m.e. die kapitalbesitzer, die ungleiche vermögensverteilung und die damit verbundene macht in zu wenigen händen.

      Aus dieser geradezu immer wieder entstandenen historischen klassischen gesellschaftsordnung kurz am ende ihres folgerichtigen unterganges ist es dann relativ leicht, diese massen in entsprechende auswegloser ökonomischer lage für eine neuverteilung zu gewinnen. (siehe hierzu die entsprechende historie auch zurück bis zu den spartanern, wo alle hundert jahre dieses ungleichgewicht gewaltsam zurechtgerückt wurde.)
      Avatar
      schrieb am 22.01.09 11:05:16
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich schlage diesen Thread zum Thread des Monats vor.
      Endlich mal wieder eine sinvollere Diskussion, als viele andere Diskussiuonsrunden hier, die hier mit diesem Thread angedacht wurde.
      Ich verfolge das mal sehr gespannt...
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 22.01.09 11:28:46
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.424.804 von Nannsen am 22.01.09 10:23:21Gerade in n-tv gehört:

      Jetzt sollen die Banken (wie nach dem Krieg als ihre Bilanzen ebenfalls ruiniert waren) wieder die Möglichkeit von Ausgleichsforderungen haben;

      na, da werden die wohl die nächsten Jahrzehnte dran knabbern und sie allenfalls Stückchenweise abbauen können.

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 22.01.09 12:45:30
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.425.359 von thefarmer am 22.01.09 11:28:46:confused:

      na, da werden die wohl

      Hat der ignorante nachrichtensprecher tatsächlich ohne rot im gesicht zu werden "die" gesagt???
      Ich vermute mal, der geneigte leser hat ohnehin schnell begriffen und in der gewohnten stoischen ruhe akzeptiert, das mit "die"
      "wir" gemeint gewesen ist.

      eine lehrstunde, wie man es dem volke schmerzfrei erklärt...
      Avatar
      schrieb am 23.01.09 14:10:01
      Beitrag Nr. 17 ()
      Buiters “Bad Bank”-Konzept

      von weissgarnix, 23. Januar 2009 13:26

      Willem Buiter, der englische Ökonom, der Klartext spricht, hat in seinem “Maverecon”-Blog kürzlich seine Vorstellungen präzisiert, wie man das Bankenproblem seiner Meinung nach ein- für allemal lösen könnte, ohne die Wirtschaft in noch größere Kreditengpässe abdriften zu lassen, oder en passant die Kreditwürdigkeit des Landes zu versenken. Die “bad Bank” ist auch Bestandteil seines Konzepts, und weil uns das Thema hierzulande demnächst sehr intensiv beschäftigen wird, egal, wie ablehnend sich Steinbrück und Co. aktuell noch dazu vernehmen lassen, nachfolgend Buiters Plan schon mal zur thematischen Einstimmung:

      (1) Alle privaten Großbanken werden komplett verstaatlicht. Und zwar zwangsweise, ohne Ausnahme, auch die Banken, die nach wie vor meinen, sie wären solvent und könnten es auch alleine schaffen.

      (2) Das bestehende Management wird gefeuert, die Aufsichtsgremien ditto, mit Ausnahme derer, die erst nach Ausbruch der Krise im September 2007 an Board gekommen sind.

      (3) Es gibt keine weiteren staatlichen Garantien für bestehende Kreditforderungen oder sonstige Assets. Unabhängig davon, ob sie toxisch, zweifelhaft oder werthaltig sind. Garantien gibt es stattdessen nur noch für Neukredite.

      (4) Alle toxischen und zweifelhaften Assets werden von den nunmehr verstaatlichten Banken in eine neue “bad bank” transferiert. Eventuell zum Nulltarif, soweit das möglich ist, und wo nicht (etwa aus rechtlichen oder regulatorischen Gründen), bestimmt man die Transferpreise im Rahmen von offenen Auktionen. Da beide Banken, die alte übernommene wie die neue bad bank, ohnehin dem Staat gehören, ist die Bewertung letztlich egal. Der Ankauf der Assets durch die bad bank wird durch einen staatlichen Kredit an die bad bank finanziert, oder durch eine durch sie begebene Anleihe, die der Staat zeichnet.

      Soweit es die bad bank betrifft, war’s das auch schon. Mit dem Staat als einzigen Eigentümer wie auch einzigem Gläubiger, kann sie nun mit den übertragenen Assets machen, was sie lustig ist, sie weiterverkaufen oder sonstwie verwerten, soweit das eben geht. Oder, falls einige der Forderungen tatsächlich noch zu laufenden Cash Flows führen, dann kann sie sie auch bis zur Fälligkeit halten, warum nicht.

      (5) Als Spezialfall von (4) wäre auch denkbar, die Banken zu verstaatlichen, und hernach samt und sonders als “bad banks” zu klassifizieren, was bedeuten würde, dass sie effektiv für Neugeschäfte geschlossen wären, und damit in der bestehenden Form das Zeitliche segnen. Ihre Einlagen werden aus den bad banks auf neue “good banks” übertragen, dafür erhalten sie gleichhohe Forderungen an den Staat. In einem Auktionsprozess könnten die neuen Banken all diejenigen Vermögenswerte der alten, nunmehrigen bad banks, erwerben, von deren Werthaltigkeit sie überzeugt sind. Die restlichen verwertet der Staat wie oben.

      Die neuen Banken verbleiben in öffentlichem Eigentum und betreiben ihr Geschäft nach den neuen regulatorischen Grundsätzen, die die Politik (hoffentlich) für sie aufstellen wird. Und dereinst, wenn der Himmel wieder blau ist und die Vögel wieder fröhlich zwitschern, kann man auch darüber nachdenken, sie wieder zu privatisieren.

      Kleine Anmerkung meinerseits: Willem Buiter ist Professor an der renommierten London School of Economics, war im Board der Bank of England, berät Goldman Sachs, HSBC und haste-nicht-gesehen, ist also, mit einem Wort, nicht gerade das, was man landläufig einen “Salon-Marxisten” nennen würde. Die deutsche Politik, wie auch die engagierte Öffentlichkeit, könnte sich daher seinem Vorschlag gänzlich furchtlos nähern, kein Che Guevara, Hugo Chavez oder gar Josip Stalin werden plötzlich hinter irgendeiner Ecke hervorspringen …

      23. Januar 2009 13:26
      Avatar
      schrieb am 23.01.09 14:43:53
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.435.609 von Bernd_das_Brot am 23.01.09 14:10:01:confused:

      ich möchte ja nicht schon wieder ätzen lieber bernd, aber hast du je mal etwas von diesem komischen vogel gehört, als es noch genügend zeit war warnend die stimme zu erheben.???

      Wenn ich so seinen auswurf analysiere, dann merke ich, dass dieser professor anscheinend nie persönlich guthaben, somit forderungen gegen eine bank, versicherung etc. sein eigen genannt hat, und deshalb so locker aus der sicheren versorgung des staates heraus von den totalverlusten der anderen fabuliert.
      Avatar
      schrieb am 23.01.09 14:49:13
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.435.912 von Nannsen am 23.01.09 14:43:53keine Sorge du ätzt nicht!

      ich brauche zur eigenen Meinungsbildung eben öfters auch andere

      Danke
      Avatar
      schrieb am 23.01.09 15:14:03
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.435.970 von Bernd_das_Brot am 23.01.09 14:49:13:confused:

      ich vermute mal, dass wir beide im prinzip begriffen haben, dass ein schneeballsystem (im positiven sinne) nur funktionieren kann, wenn genügend masse von schnee vorhanden ist, aus denen dann die schneebälle geformt werden können.

      womit ich gleich bei der vermögensverteilung der freien marktwirtschaftlichen gesellschaften bin.
      jeder wird sofort einsichtig nicken, wenn ich behaupte, so locker nach der laffer kurve, dass bei null steuern der staat null steuern bekömmt und bei der erhebung von 100% ebenfalls null steuern in das staatssäckel wandern. Die begründung hierfür ist sofort für jedermann nachvollziehbar.

      genauso verhält es sich mit den zinsen für die staatschulden, denn wenn diese zinszahlungen nur etwa 6 -8% der bevölkerung als ein arbeitsfreies einkommen von etwa 3 viertel des zinsaufkommens von 70 milliaren zufließen, dann besteht für diese rentiers und deren nachkommen, niemals wieder ein anreiz, evtl. unternehmerisch tätig zu sein oder zu werden und dadurch arbeitsplätze zu schaffen.
      wenn nun theoretisch 100% des zur verfügung stehendes haushalts als zinsen bezahlt werden, dann wäre jedermann rentier der sich seine rente selber zahlt. völlig absurd und trotzdem läuft es darauf hinaus.

      Deshalb muss ein kontrollierter crash zunächst nur die treffen, die ohnehin nach unserem sozialstaatsprinzip - eigentum als verpflichtung- dieses eigentum dem staat wieder zwangsweise zur verfügung stellen müssen, weil sie es ohnehin nicht nach diesem prinzip der verpflichtung benutzt haben.
      deshalb gehört als erstes die zunächst vorübergehende einstellung der zinszahlungen für staatspapiere, die individuell über 50000Euro jahreszinsen liegen. damit hätte der staat ohne jede neuverschuldung sofort etwa 50 milliarden flüssig für sanierungsmaßnahmen. die eingestellten zinszahlungen treffen weder den konsum, noch die breite masse, die diese vermögen für wenige geschaffen hat. Die staatspapiere verlieren zunächst ihren nominalwert, werden aber nach einigen jahren möglicherweise teilweise wieder werthaltig, falls die zinszahlungen jemals wieder aufgenommen werden.
      Avatar
      schrieb am 23.01.09 15:32:26
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.436.219 von Nannsen am 23.01.09 15:14:03ich beneide Dich ob Deiner Formulierungskünste :cool:
      Avatar
      schrieb am 23.01.09 15:33:59
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.436.219 von Nannsen am 23.01.09 15:14:03"womit ich gleich bei der vermögensverteilung der freien marktwirtschaftlichen gesellschaften bin."

      Dann kann ich ja hoffen, daß ich von Deinem Bauernhof auch etwas abbekomme.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 23.01.09 15:40:40
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.436.431 von Wilbi am 23.01.09 15:33:59:confused:

      leider nein wilbi, der wirft leider nichts -im sinne des wortes nichts- ;)ab, nicht mal die 50000 euro die ich den wenigen staatspapierhaltern als existenzsicherung zubilligen möchte.

      die große masse der zinsen geht dann noch an etwa vielleicht 4-5%.der superreichen bevölkerung.
      wenn du die eingesparten zinsen zur senkung der lohnsteuer einsetzen würdest, dann würdest du oder deine arbeitenden kinder und enkel einen fairen anteil abbekommen wilbi.
      Avatar
      schrieb am 23.01.09 18:55:55
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.436.513 von Nannsen am 23.01.09 15:40:40Wer sich heutzutage noch Reitpferde leisten kann, muß zu den Vermögenden gehören. Das kann sich kein Hartzler leisten.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 23.01.09 18:58:15
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.436.513 von Nannsen am 23.01.09 15:40:40Wer sich heutzutage noch Reitpferde leisten kann, muß zu den Vermögenden gehören. Das kann sich kein Hartzler leisten.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 24.01.09 02:28:50
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.435.609 von Bernd_das_Brot am 23.01.09 14:10:01Ja, Buiters Konzept ist schlüssig,

      und vorallem: Es ist marktwirtschaftlich, weil es jene bestraft, die uns den Mist eingebrockt haben. Natürlich sind auch viele Aktionäre betroffen - aber diese haben eben versagt, weil sie die Nieten nicht rechtzeitig gefeuert haben...

      Was bisher gelaufen ist, bei Landesbanken, IKB, etc. ist doch die Nieten in Nadelstreifen und Stöckelschuhen für ihren Mist auch noch zu belohnen.

      Ich habe auch Verluste am Neuen Markt gemacht - hatte leider die Aktien einiger ganz großen Nieten (Mühl/SER), bei denen Kanzler Gerhard zu Besuchen war und die Vorzeigeunternehmer lobte, aber die Firmen gingen pleite und meine Verluste hat mir keine Bundesregierung ersetzt....... Also weshalb rettet die Regierung die Aktionäre der Commerzbank oder anderer Banken????

      Ich hätte die Commerzbank und andere abgewickelt und den Aufbau neuer Banken gefördert; das wäre die bessere Lösung.

      Nun noch eine Information weshalb die Banken überhaupt so tief fallen und so viel Mist anhäufen konnten:

      John M. Keynes sagte: "Für die Karriere eines Bänkers ist es besser mit dem Vorstand falsch, als gegen ihn richtig zu liegen".

      Die Selektion der Karrieren in Banken erfolgt also mindestens seit Keynes Zeiten nach dem Angepasstsein und nicht nach dem mutigen, gesundem Menschenverstand.


      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 24.01.09 14:55:09
      Beitrag Nr. 27 ()
      ich kann euch nur empfehlen hier mal öfters zu lesen!

      Michael { 24.01.09 at 14:24 }

      @Marlene
      Logischerweise können nur Teilsummen der 500 Mrd. € angezahlt worden sein. Selbst Steinbruch kam ja bei “Hebeln” ins Schwärmen. Das ist ganz genau das, was ein Spekulant nicht macht, solange er noch klar im Kopf ist, Herr Minister.

      Wo kommen die 500 Mrd. € her ? Ein Teil aus den Ländern, an den Dingen, die jetzt als “Konjunkturpaket” verkauft werden, insbesondere dem Bildungsbereich wurde lt. Bericht Bundesfinanzministerium seit Jahren brutalstmöglich “gespart”. Wohl um “investieren” zu können. Der Rest, ich wage es kaum zu schreiben, von den SPARKASSEN. Die Spareinlagen sind eben so “sicher”, wie die Rente. Die haben hier lieber nicht soviel Kredit vergeben, offenbar gab es keine profitable Nachfrage, dafür ihre großen Meister von den Landesbanken investieren lassen.

      Die Leuchten der betroffenen LB müßten sehr wohl komplett gefeuert und vor Gericht gestellt werden. Einschließlich ihrer Vorstände aus den “etablierten” Parteien. Natürlich gibt es eine riesige Abfindung, denn die zählt bei Schritt b mit. Und der heißt: Urteil Geldstrafe i.H.v. dem Doppelten des persönlichen Besitzes, “großzügiger” Kredit der KfW i.H.v. der fehlenden Hälfte. Nicht unter 10 % Verzinsung. Natürlich gibt es keine Pension für Kapitalverbrecher. Die hätten danach nie wieder “Anlagenotstand”. Sie könnten das von ihnen selbst mit geknüpfte bzw. reformierte “soziale Netz” voll austesten. :-D

      Aber, darüber hatte ich nie ehrliche Zweifel, der Steuerzahler wird löhnen. Deshalb bin ich gegen diese Neiddebatten. Gegen JEDE Steuererhöhung. Die Schulden des Staates werden so oder so nie wieder zurückgezahlt werden. Also soll der Staat ruhig Schuldenberge auftürmen. An diesem Geldsystem sind schon ganz andere verrückt geworden. Keine Assel machen. Die Hetzer von Finanzministern einfach ins Leere laufen lassen. Soll doch der Steinbruch zusehen, wo er die 11 Mrd. € für die IKB-Rettung herkriegt. Und soll sein Nachfolger zusehen, wo er die “Rettungsschirme” herkriegt. Papier ist geduldig. Die brauchen ihre “patriotischen” Taten nur hübsch außerhalb des Haushaltes lassen. Und dann können sie endlich aufhören, die bösen US-Konsumenten vorzuschieben. Deren Häuserkredite sind garantiert der kleinste Teil des Problemes hierzulande. Die faulen Eier wurden seit vielen Jahren in tiefen, dunklen Kellern versteckt.

      Man braucht sich nur die “Leistungen” der Greul-Hand ansehen, dann weiß man, wie aus Billionen Plus hunderte Milliarden Minus zu Ungunsten des Staates und somit zu Gunsten “privater Investoren” gemacht wurden. Vom Kaliber her ist die “Finanzkrise” nicht weniger. Wohl aber eine Möglichkeit den garantiert seit Jahrzehnten versteckten Kreditmüll offiziell zu entsorgen.

      Alles kein echtes Problem, solange die Sparer nicht zu der Entscheidung gelangen, daß Geld im Kopfkissenbezug am besten verwahrt werden kann.


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