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    Timothy Geithner -- Versager ?? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.02.09 22:17:33 von
    neuester Beitrag 20.02.09 21:09:16 von
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      schrieb am 11.02.09 22:17:33
      Beitrag Nr. 1 ()
      Selten hat ein Politiker bei seiner ersten Rede so versagt wie der neue US-Finanzminister Timothy Geithner gestern: Sein Plan kam über ein Grobkonzept nicht hinaus...

      Habe den aktuellen Kommentar von Boerse Online mal genutzt um ein paar Fakten zu dem noch vor kurzem von der Wall Street hochbejubelten neuen Finanzminister Timothy Geithner zusammen zu stellen :

      Versagen Nr. 1

      Geithner hat nie für die Wall Street gearbeitet, es wird ihm jedoch eine hervorragende Verbindung dahin attestiert. Daher ist auch der erste Kurssprung der Erleichterung von 6% an der NYSE zu verstehen, denn sein Name steht für Kontinuität. Leider ist das genau das falsche Signal für die US Wirtschaft und die Weltwirtschaft im Allgemeinen. Bis zu seiner Nominierung war Geithner bei praktisch jeder Entscheidung im Rahmen der jetzigen Krise involviert und hat unter anderem auch den Niedergang von Lehman Brothers mitgetragen, wenn nicht initiiert – einer der unglaublichsten Idiotien in der Wirtschaftspolitik seit Menschengedenken.

      .... Auch als Krisenmanager bringt Geithner zahlreiche Erfahrungen mit, die er als Chef der New Yorker Notenbank sammelte, die für die Durchsetzung der Entscheidungen der Federal Reserve im gesamten Land zuständig ist. Auch bei der Organisation der Übernahme der insolventen Investmentbank Bear Stearns durch JP Morgan Chase war die New Yorker Notenbank entscheidend beteiligt.
      Die einzige angebrochene Sprosse auf seiner ansonsten tadellosen Karriereleiter: Geithner war an der umstrittenen Entscheidung beteiligt, Lehman Brothers den Pleitegeiern zum Fraß hinzuwerfen. Allerdings hatte er auch entscheidenden Einfluss auf die Rettung der American International Group, einem amerikanischen Versicherungsunternehmen mit finanzieller Schieflage.

      Versagen Nr. 2

      Am 23. November 2008 wurde bekannt, dass der designierte US-Präsident Barack Obama ihn als Finanzminister in sein Kabinett berufen wird.[5] Seine Bestätigung durch den US-Senat erfolgte mit mehreren Tagen Verzögerung, da bekannt geworden war, dass Geithner während seiner Zeit beim Internationalen Währungsfond die Zahlung von rund 34.000 Dollar an Steuern verabsäumt und diese Gelder erst mit mehrjähriger Verspätung, zum Teil unmittelbar vor seiner Nominierung durch Obama, nachgezahlt hatte. Er entschuldigte sich hierfür vor dem Finanzausschuss des Senats und sprach von „fahrlässigen Fehlern“, die er begangen habe.

      Versagen Nr. 3 - Maßnahmenpaket Bankenkrise 10.02.2009

      Der Finanzminister erklärte nicht, wie er Privatinvestoren dazu bringen möchte, die Assets zu kaufen oder auch nur zu bewerten - zu einem großen Teil handelt es sich dabei um komplexe Hypothekenverbriefungen und Kreditausfall-Derivate. Ein Marktteilnehmer von SEI Investments kommentierte, dass weitere Details dazu, wie das private Kapital einbezogen werden soll, veröffentlicht werden müssten.

      Ein Experte von Themis Trading sagte, dass Händler die von Geithner veröffentlichten Vorhaben bereits weitgehend antizipiert hätten. Sie hätten auf zusätzliche Überraschungen gehofft nachdem das Gerücht umgegangen war, dass die "Mark-to-Market"-Regelung, die die Bilanzierung von Aktiva nach deren aktuellem Markwert vorschreibt, gelockert werden könnte.

      Noch nie ein Unternehmen geleitet

      Kritiker halten Geithner vor, dass er noch nie an der Wall Street gearbeitet und kein Unternehmen geleitet hat. Zudem ist kaum etwas bekannt über seine Ansichten in der Steuerpolitik. Und ausgerechnet seine bisherige Rolle als Krisenbekämpfer gibt einigen Anlass für Zweifel: „Wir wissen nur zwei Dinge über Geithner: AIG und Lehman Brothers“, zitierte die „New York Times“ aus kritischen Wall-Street-Etagen. Diese „Rettungen“ seien ein Desaster für den Steuerzahler und die Finanzmärkte, so lautet der Vorwurf.


      -----------------------------------------------------------

      Darüber hinaus ist Geithner Mitglied in der Trilateralen Kommission und der Bilderberger Group ....

      Die Trilaterale Kommission (TK) wurde 1973 auf Betreiben von David Rockefeller gegründet. Sie ist eine Gesellschaft mit über 300 Mitgliedern aus Europa, Nordamerika und Japan mit dem Ziel, die Zusammenarbeit dieser Regionen zu verbessern. Die großen Wirtschaftsblöcke USA/Nordamerika, Europa (EU) und Japan werden in der Internationalen Politischen Ökonomie auch als Triade bezeichnet.
      Auf den Zusammenkünften dieser Organisation werden als aktuell und global angesehene Probleme behandelt. Bisher existieren 51 Protokolle der Tagungen der TK.
      Der britische Politikwissenschaftler Stephen Gill, der an der York University in Toronto lehrt, hat 1990 eine Studie über die TK im Rahmen einer Theorie internationaler politischer Ökonomie vorgelegt. Er definiert das Anliegen der TK wie folgt: "Trilateralismus kann definiert werden als ein Projekt zur Entwicklung einer organischen (oder relativ dauerhaften) Allianz zwischen den größten kapitalistischen Staaten mit dem Ziel, eine stabile Form der Weltordnung voran zu treiben (oder zu erhalten), die ihren dominanten Interessen entspricht. Dies schließt ein Bekenntnis zu einer mehr oder weniger liberalen internationalen Wirtschaftsordnung ein." (vgl. Gill 1991:1)


      Geithners frühe Jahre und seine Karriere beim US-Finanzministerium

      Das Fundament für seine Karriere zimmerte Geithner an der International School Bangkok in Thailand, bevor er ans Dartmouth College wechselte und dort Politik und Asienwissenschaften studierte. Dieses Studium beendete Geithner 1983 mit einem Bachelor of Arts. 1985 erhielt er dann einen Master of Arts in Assienwissenschaften und International Economics an der John-Hopkins-Universität. Außerdem hat Geithner auch Chinesisch und Japanisch studiert.
      Seine ersten Sporen verdiente sich Geithner nach seinem Studium bei Kissinger Associates, einem in Washington beheimateten Consulting-Unternehmen, das von Henry Kissinger gegründet wurde. 1988 wechselte er dann zur Abteilung für Innere Angelegenheiten beim US-Finanzministerium, wo er 1999 bis 2001 als Staatssekretär unter den Finanzministern Robert Rubin und Lawrence Summers ( Anmerk. : Jetzt Leiter des Nationalen Wirtschaftsrates ) tätig war.

      Von 2001 bis 2003 war er Chef der Entwicklungspolitik beim Internationalen Währungsfonds, bevor er am 17. November 2003 an die Spitze der New Yorker Notenbank wechselte, die angesichts der aktuellen Finanzkrise eine wichtige Rolle für Amerika spielt.


      Nun ja, es steht mir sicher nicht zu , Herrn Geithner als Versager zu titulieren, gleichwohl ist doch erstaunlich, einem Mann, der bei der Lehman Pleite so wenig Weitsicht bewiesen hat, den wohl zur zeit wichtigsten Posten zuzusprechen ...
      Avatar
      schrieb am 11.02.09 22:25:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      noch ein aktueller Beitrag aus dem Handelsblatt ...

      Rettungspaket der US-Regierung
      Geithners „Saat für die nächste Katastrophe“
      von Nils Rüdel und Tino Andresen
      Der neue US-Finanzminister Timothy Geithner wollte mit seinem neuen Rettungspaket Bevölkerung und Märkte beruhigen. Doch statt für Klarheit zu sorgen, warf er neue Fragen auf. Die Reaktionen sind teilweise vernichtend. Das rief sogar Präsident Barack Obama auf den Plan.

      US-Finanzminister Timothy Geithner hat mit seinen Rettungsplänen nicht überzeugt. Quelle: ap

      DÜSSELDORF. Das Rettungspaket der US-Regierung für den Bankenmarkt lässt nach Meinung von Experten und Medienbeobachtern noch zahlreiche Fragen offen. "Der große Wurf ist das nicht und auch kein neuer Ansatz für die Lösung der Probleme", sagte Bernd Weidensteiner am Mittwoch im Gespräch mit Handelsblatt.com. Der Analyst mit Schwerpunkt USA bei der Commerzbank kritisierte, Geithner habe viele Worte gemacht, aber wenig Details gebracht.

      "Die wichtigste Frage bleibt unbeantwortet, nämlich wie man die Investoren dazu bewegt, den Banken in größerem Umfang die giftigen Wertpapiere abzukaufen", sagt Weidensteiner. Derzeit seien die Kreditinstitute nicht bereit, zu den Preisen zu verkaufen, die Investoren dafür bezahlen würden.

      Nach Geithners Vorstellungen soll ein öffentlich-privater Investmentfonds, für Weidensteiner "eine Art Bad Bank light", toxische Wertpapiere kaufen. Dafür sollen anfangs 500 Mrd. Dollar mobilisiert werden. Neben dem Fonds für die toxischen Wertpapiere ist geplant, ein Programm der US-Notenbank zur Ankurbelung des Kreditflusses an Verbraucher und Kleinunternehmen von derzeit 200 Milliarden Dollar auf bis zu eine Billion auszuweiten. Geithner kündigte auch die Bereitschaft zu neuen Kapitalspritzen für notleidende Banken an, allerdings zu schärferen Bedingungen. Ferner soll es bisher nicht näher beschriebene Hilfen für von Zwangsversteigerungen bedrohte Hausbesitzer geben.

      Die wenig konkreten Pläne waren am Dienstagabend an den US-Börsen mit Enttäuschung aufgenommen worden. Der Dow-Jones der 30 größten US-Aktien hatte nach Geithners Auftritt 4,6 Prozent verloren, der breiter gefasst S&P-500-Index gab fast fünf Prozent nach.

      "Wenn es (Geithners) Ziel war, Unsicherheit zu zerstreuen, dann hat es nicht funktioniert", urteilt das "Wall Street Journal" und liefert damit eine Begründung für die Kursverluste. Anstatt sich auf Banken alleine zu konzentrieren oder eine stringente Rettungs-Architektur vorzustellen, "bot Geithner etwas für jeden an, der Geldprobleme hat". Obendrein fehlten die Details zur Ausführung des Plans, alles bleibe im Ungefähren, schreibt das Journal.

      Letztlich klebe "der Finanzminister an der Vorstellung, die Banken, die wir haben, so zu lassen, wie sie sind", schreibt der ehemalige Hedge-Fonds-Manager Andy Kessler in einem Gastkommentar für das Blatt. "Aber wir brauchen keine Zombie-Banken, die voll sind mit schwachen Krediten - fragen Sie die Japaner", fährt er fort. Die Idee der Regierung, mit öffentlichen und privaten Mitteln den Banken ihre toxischen Wertpapiere abzukaufen, sei zum Scheitern verurteilt. Geithner habe noch immer nicht das Problem gelöst, dass Banken ihren Giftmüll nicht zu den gegenwärtigen Preisen verkaufen wollten. Außerdem wolle doch niemand die Papiere haben.

      An dem Modell für eine Bad Bank stoßen sich auch andere Experten: Am Ende müsse der amerikanische Steuerzahler für die Differenz zwischen den Preisvorstellungen von Käufer und Verkäufer aufkommen, die Gewinnmöglichkeiten würden jedoch privatisiert, kritisiert Commerzbank-Analyst Weidensteiner.

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      11.02.2009 , 13:01 Uhr

      Jeffrey A. Miron von der Harvard Universität findet die Pläne gar gefährlich: Ermuntere die Regierung durch den Aufkauf toxischer Papiere oder durch Kapitalspritzen die Kreditfreudigkeit, steigere dies letztlich auch wieder die Bereitschaft, Risiken einzugehen. Doch das sei ja gerade der Kern der Finanzkrise gewesen. "Die Maßnahmen, die das Chaos eigentlich beseitigen sollen, setzen die Saat für die nächste Katastrophe", schreibt der Wissenschaftler.

      Grundsätzliche Kritik an Geithners Plänen äußert die "Washington Post". Der neue Finanzminister sage, dass Vorgänger Hank Paulson stets nur hinter der Krise hergelaufen sei. "Doch sah es gestern so aus, als folge Geithner Paulsons Drehbuch", heißt es in einem Kommentar. Das meiste von Geithners Vorschlägen seien nur geringe Veränderungen der Strategie der alten Regierung gewesen.

      Geithner selbst hatte eingeräumt, er habe bisher lediglich eine "breit angelegte Architektur" vorgestellt. Es seien viele weitere Wochen nötig, um die Einzelheiten auszuarbeiten und die exakten Kosten einzuschätzen. Für Verunsicherung sorgten zudem die Aussagen des US-Finanzministers, die Regierung müsse Dinge ausprobieren, die vorher noch nie ausprobiert wurden, und sie werde Fehler machen.

      Investoren befürchten auch, dass die Maßnahmen noch immer nicht ausreichen, um der Finanzkrise Herr zu werden. Auch Commerzbank-Analyst Weidensteiner sagt: "Die Politik drückt sich um die Erkenntnis, dass die Rettung sehr teuer wird. Die wahren Kosten werden verschleiert."

      Auf derartige Kritik, die am Dienstag auch schon in den USA laut geworden war, reagierte sogar US-Präsident Barack Obama persönlich: "Die Wall Street hofft meiner Meinung nach auf einen leichten Ausweg aus dieser Angelegenheit, aber es gibt keinen leichten Ausweg".
      Avatar
      schrieb am 11.02.09 22:46:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      Obamas Finanzminister: Er verursachte die Finanzkrise

      Harald Schumann (Der Tagesspiegel)


      Jetzt werden sie als Retter gefeiert: Lawrence Summers, Obamas künftiger Wirtschaftschef, und der designierte Finanzminister Timothy Geithner. Doch sie hatten beide an der Finanzkrise ihren Anteil.

      Barack Obama war voll des Lobes, als er die Männer vorstellte, die künftig die beiden Spitzenposten für Wirtschaft und Finanzen in seiner Regierung besetzen sollen. Lawrence Summers, der als Direktor des nationalen Wirtschaftsrates im Weißen Haus die Wirtschaftspolitik koordinieren soll, sei "einer der großen ökonomischen Denker unserer Zeit", lobte Obama den Harvard-Ökonomen, der einst schon Bill Clinton als Finanzminister gedient hatte.


      Naja, sarkastisch betrachtet müssten diese Herren ja wenigstens etwas von der Materie verstehen, wenn sie den ganzen Schlamassel mit aufgebaut haben...:laugh::laugh::laugh: Und Timothy Geithner, der bisherige Chef der New Yorker Filiale der Notenbank Federal Reserve und künftige Finanzminister, sei wegen "seiner weitreichenden internationalen Erfahrung einzigartig geeignet" bei der Bekämpfung der globalen Finanzkrise an vorderster Front zu arbeiten. Gemeinsam, so erklärte der designierte US-Präsident, stünden sie für "solide Einschätzungen und eine Fülle von großen neuen Ideen."

      Summers und Geithner waren an höchster Stelle an vielen Entscheidungen beteiligt, die überhaupt erst zum Beinahe-Kollaps des Finanzsystems geführt haben.

      Summers bremste damals die Aufsichtsbehörde aus

      So war Summers als Vizefinanzminister gemeinsam mit seinem damaligen Chef und heutigen Manager der Citibank Robert Rubin einer der eifrigsten Unterstützer jener Reform, mit der im Jahr 1999 die bis dahin geltende strikte Trennung zwischen normalen Geschäftsbanken und den auf das Wertpapiergeschäft spezialisierten Investmentbanken aufgehoben wurde. Erst seitdem durften auch gewöhnliche Banken in die Ausgabe und den Handel mit Wertpapieren und Kreditderivaten einsteigen, was zuletzt allein bei der Citigroup zu Verlusten von mehr als 60 Milliarden und dem bisher größten staatlichen Hilfspaket für eine einzelne Bank führte. Summers war es auch, der im selben Jahr die damalige Chefin der zuständigen Aufsichtsbehörde ausbremste, als diese forderte, dass der außerbörsliche Handel mit Kreditderivaten wegen "schwerer Gefahren für die gesamte Wirtschaft" unter Aufsicht gestellt werden müsse.

      Acht Jahre später waren es vor allem diese Kontrakte, mit denen das Risiko für den Ausfall von Schuldnern vom eigentlichen Kredit getrennt wurde, die maßgeblich zur Eskalation der Krise beigetragen haben. Gleichwohl verlor Summers bis heute über seine damaligen Fehlentscheidungen kein Wort. Obamas Chefökonom sei "ein Deregulierer, das ist nicht das, was die Banken jetzt brauchen", kritisiert darum der Politikprofessor Steffen Schmidt von der Iowa State University, der über die Verflechtung von Politik und Finanzindustrie forscht.

      Geithner ließ widerstandslos Lehman Brothers pleitegehen

      Noch tiefer verstrickt ist der kommende Finanzminister Geithner, der als Summers Protegé gilt . Als Abteilungsdirektor beim Internationalen Währungsfonds (IWF) war er in den Jahren 2001 bis 2003 maßgeblich daran beteiligt, dass ausgerechnet die US-Finanzindustrie im Gegensatz zu jener in anderen Mitgliedstaaten nicht auf Schwachstellen untersucht werden durfte, berichten IWF-Insider. Mit der Ernennung zum Fed-Präsident in New York wurde Geithner sogar Amerikas oberster Bankenaufseher. Mehrfach beklagte er, dass die in der Branche gepriesenen "Finanzinnovationen" wie die Kreditderivate im Krisenfall "möglicherweise das systemische Risiko verstärken könnten."

      Den Beweis dafür hätte er durch die Anordnung von Prüfungen auch leicht erbringen und Abhilfe erzwingen können. Doch weil eine schärfere Regulierung politisch nicht erwünscht war, beschränkte sich Geithner darauf, die Banken zu freiwilligen Maßnahmen der Risikobegrenzung zu drängen. Widerspruchslos stützte Geithner schließlich auch den Beschluss des amtierenden Ministers Henry Paulson, die Wall Street-Bank Lehman Brothers pleite gehen zu lassen, was mittlerweile als die größte Fehlentscheidung im US-Krisenmanagement gilt.

      Obamas künftiger Finanzminister sei lediglich "ein Karriere-Opportunist", urteilt darum ein hochrangiger europäischer Bankenkontrolleur, der Geithner aus der Arbeit in den internationalen Gremien kennt. Geithner habe stets nur die Agenda der Mächtigen exekutiert.

      Unrühmliche Rolle bei der asiatischen Finanzkrise

      Künftig müssen Summers und Geithner nun aus eigener Macht das Vertrauen in Amerikas Finanzbranche wiederherstellen, vor allem im Ausland. Denn die US-Ökonomie benötigt wegen ihrer hohen Verschuldung täglich bis zu zwei Milliarden Dollar Auslandkapital, vorrangig aus China und den Ölstaaten. Aber auch dabei tragen Obamas Krisenmanager eine schwere Hypothek.

      Während der asiatischen Finanzkrise waren sie 1998 im Finanzministerium gemeinsam für die internationale Politik zuständig. Und es geschah auf Druck der US-Regierung, dass der IWF die Krisenstaaten im Austausch für die benötigten Hilfskredite zwang, ihre Volkswirtschaften erst durch radikale Sparprogramme noch tiefer in die Krise zu treiben und dann alle Begrenzungen für ausländische Investoren aufzuheben – ein Vorgang, den viele asiatische Politiker bis heute als größte Demütigung empfinden und für den Summers als einer der wesentlichen Drahtzieher gilt. Um seinen schlechten Ruf loszuwerden, wird Obamas ökonomischer Vordenker mehr als ein paar gute Ideen benötigen.
      Avatar
      schrieb am 11.02.09 22:51:24
      Beitrag Nr. 4 ()
      Geithner und China

      Geithner bezichtigt China der Manipulation

      von Tobias Bayer (Frankfurt)

      Noch kaum im Amt, schon hat Präsident Obama für Aufsehen in China gesorgt: Sein designierter Finanzminister kündigte mit drastischen Worten eine härtere Gangart gegen China an. Die Anleger reagieren verschreckt - und fürchten um die Beziehung zwischen beiden Ländern.

      Angesichts des weltweiten Abschwungs wachsen die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China. Timothy Geithner, designierter Finanzminister im Kabinett von Präsident Barack Obama, sagte am Donnerstag bei seiner Anhörung vor dem Senat, China manipuliere seine Währung. Er kündigte eine härtere diplomatische Gangart gegen Peking an. Geithner soll am Montag nächster Woche von den Abgeordneten bestätigt werden.

      Die verschärfte Rhetorik stellt einen Bruch mit der Regierung George W. Bushs dar, die das Wort "Manipulation" vermieden hatte. Experten befürchten nun, dass sich das Verhältnis der beiden Länder verschlechtert und die Gefahr des Protektionismus zunimmt.

      "Das Signal ist kein gutes", sagt Charles Freeman, Forscher am Center for Strategic and International Studies und ehemaliger China-Berater des amerikanischen Handelsbeauftragten. "Das könnte die Büchse der Pandora öffnen. Wir brauchen die Chinesen. Denn sie kaufen unsere Staatsanleihen und Hypothekenpapiere", sagte Freeman. Anleger reagierten alarmiert: Sie verkauften Staatsanleihen, die Rendite auf zehnjähriger Treasuries legte in der Spitze auf 2,63 Prozent zu. Das ist der höchste Stand seit sechs Wochen.

      China reagiert auf die Kritik der Amerikaner mit Unverständnis. Zhang Jianhua, Leiter der Researchabteilung der chinesischen Notenbank, nahm die USA selbst in die Verantwortung. "Falsche Wirtschaftspolitik und ungenügende Überwachung des Kapitalmarkts in den USA sind die eigentlichen Ursachen der Finanzkrise", sagte Jianhua vergangene Wochen laut Medienberichten. Er fügte an: "Jeglicher Versuch, die Verantwortung abzuschieben, llustriert nur die Unfähigkeit, mit der richtigen Einstellung nach Lösungen zu suchen."
      Avatar
      schrieb am 11.02.09 23:08:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      Staatsanwalt - Merrill hat heimlich Millionen-Boni beschleunigt

      wenne sich Konfetti-Tim das zurückholt, dann ok ansonsten Flop

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      Avatar
      schrieb am 11.02.09 23:19:11
      Beitrag Nr. 6 ()
      der Geithner muß ein totaler Versager sein ...absolut ... :eek:

      der ist schon 2 Wochen im Amt + die Weltwirtschaftskrise ist noch nicht gebannt ..............
      unglaublich ... ein totaler Anfänger ... :mad:


      und er soll den Guttenberg gleich mit nehmen ....
      der ist schon über 36 Stunden in Amt und Würden + Deutschland schwächelt wirtschaftlich immer noch .... :cry:
      was machen die nur ...... :confused:


      wenn die Jungs mal wirklich schwere Aufgaben zu bewältigen haben ......was dann ...... :confused: :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 11.02.09 23:34:15
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.561.995 von Elrond am 11.02.09 23:19:11Geithner ist seit 14 Tagen im Amt aber seit mehr als einem Jahr als Chef der Notenbank NY bei praktisch jeder Entscheidung im Rahmen der jetzigen Krise involviert ....
      Avatar
      schrieb am 12.02.09 07:56:03
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.562.044 von angoli77 am 11.02.09 23:34:15Ich wäre da mal ein wenig vorsichtiger mit solchen verfrühten Prognosen.
      Avatar
      schrieb am 12.02.09 12:30:01
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hallo,

      ich denke auch, dass man Hr. Geithner mehr Zeit lassen sollte, bevor man ihn schon abschließend be(ver)urteilt. Für eine Bewältigung der jetzigen Krise muss es auch nicht schlecht sein, wenn man die zur Krise führemden Strukturen sehr genau (auch durch eigenes Mitwirken) kennt. Und ob man zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt ein schlüssiges und abschließendes Gesamtkonzept zur Krisenbewältigung vorlegen kann, bezweifle ich auch. Im Moment entwerfen Staaten und Volkswirte verschiedene Lösungsansätze, die weltweit diskutiert werden.

      Fachlich traue ich Hr. Geithner zu, dass er die Ursachen für die jetzige Krise analysieren kann. Und wenn man sich fragt, ob er im Interesse der Allgemeinheit handelt, so würde ich mich zur Zeit noch auf die Urteilsfähigkeit von Obama verlassen. Obama hat ja auch noch andere Berater.
      Avatar
      schrieb am 17.02.09 16:08:21
      Beitrag Nr. 10 ()
      aktuell sind wir im DJ bei 7595 P ... bei fall der 7.500 ist mit weiteren dramtischen kurseinbrüchen zu rechnen ... und selbstverständlich wird diese szenario nicht nur auswirkunegn auf die aktienkurse sondern auch auf die reale witcshaft haben ...

      TG hat bei Lehman versagt und die Märkte/Banken zu Fall gebracht .. wir sind auf dem besten Weg dass sich der Fall beschleunigt ... kein Konzept , keine Ideen , keine Lösung ... TG führt das grausame Erbe des Paulson bis zum Erbrechen weiter ..
      Avatar
      schrieb am 20.02.09 21:09:16
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hmm da will wohl neben Geithner noch ein anderer den Versager Status für sich deklarieren :laugh::laugh:

      Wall Street: US-Senator schickt Kurse tiefer in den Süden

      New York (BoerseGo.de) - Die Wall Street setzt ihre Reise nach Süden fort. Dazu trägt jetzt ausgerechnet auch noch ein führender Politiker aus Washington bei. US-Senator Chris Dodd, ein hochrangiger Parteigenosse von Obama, gießt jetzt noch Benzin ins Feuer.

      Dodd erkärte gegenüber der Agentur Bloomberg, es könnte notwendig sein, einige Banken zumindest für kurze Zeit zu verstaatlichen. Das verschärft jetzt den Kurseinbruch bei der Citigroup und der Bank of America, den üblichen Verdächtigen für eine Verstaatlichung.

      Citigroup rutscht momentan 36 Prozent auf 1,63 Dollar, die Bank of America taumelt 33 Prozent auf 2,66 Dollar.


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