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    Mineralbunnen: Nur ein Sch..jahr? (Seite 7)

    eröffnet am 12.06.09 11:02:54 von
    neuester Beitrag 02.06.23 16:34:23 von
    Beiträge: 88
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      schrieb am 28.07.11 11:43:32
      Beitrag Nr. 28 ()
      Die Lokalpresse schreibt zur gestrigen HV:

      Aktionäre lassen Dampf ab

      Stuttgart. Bei der Hauptversammlung der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG sind viele Fragen der Aktionäre unbeantwortet geblieben. Das Unternehmen befindet sich weiter auf Restrukturierungskurs.
      Etwas gereizt ist die Stimmung im großen Saal des Internationalen Congresscenters am Stuttgarter Flughafen. Die Mineralbrunnen AG (Minag) hat zu ihrer Hauptversammlung eingeladen. Die Aktionäre sind verärgert, denn das börsennotierte Unternehmen steckt in tiefroten Zahlen, von einer Dividendenausschüttung spricht zurzeit keiner und die Vorgänge im Unternehmen bleiben zumindest für Außenstehende und Aktionäre unklar.

      Die Minag selbst setzt auf einen harten Umstrukturierungskurs, Gesundschrumpfen heißt ihre Devise. Der ehrgeizige Plan lautet, dass man im kommenden Jahr in die Gewinnzone zurückkehren will. Vier Jahre infolge schloss das Unternehmen mit einem negativen Ergebnis ab, 2010 betrug der Verlust knapp 25 Mio. EUR.

      Die Mineralwasserfirma präsentierte gestern auf der Hauptversammlung eines der schlechtesten Ergebnisse ihrer Geschichte. "Denen steht das Wasser bis zum Hals", schimpft ein älterer Mann. "Als ich die Aktien gekauft habe, war das eine solide Firma; und jetzt weiß ich selber nicht, was ich denken soll." Der 80-Jährige hofft nun, dass die Sanierung bald Erfolge zeigen.

      Es ist auch kein einfacher Tag für den Sprecher des Vorstandes, Michael Bartholl. Erst seit Oktober 2010 gehört er dem Unternehmen an. Das ist seine erste Hauptversammlung. Er treibt den "intensiven Restrukturierungsprozess", wie es heißt, voran: Die Minag trennte sich vom Thermalbad und Kurpark am Stammsitz Bad Überkingen, verkaufte zudem den defizitären Brunnenbetrieb Überkinger an das Investorenkonsortium Pro Aqua, Bad Imnau wurde geschlossen, weitere Brunnenbetriebe als selbständige GmbHs ausgegliedert; die Hotels in Bad Überkingen und Teinach sind als nächstes dran, nach zähen Verhandlungen bleibt die verschlankte Verwaltung der nun zu einer Finanzholding geschrumpften Minag mit knapp 20 Mitarbeitern in Bad Überkingen vorerst bestehen.

      Die Umstrukturierung zeigt offenbar Erfolge. "Operativ liegen wir 2011 über dem Plan", sagt Bartholl. Wie der Plan aber ist, verrät er nicht. Zahlen werden keine genannt. Dieter Tassler von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SDK), der die Kleinaktionäre vertritt, bleibt da skeptisch, er fragt nach. Wirklich befriedigende Antworten bekommt er und weitere Fragende nicht. Das sorgt für Unmut im Publikum.

      Als die Frage nach einem möglichen Verkauf der eher defizitären Marken Afri-Cola und Bluna kommt, warten die Herren auf dem Podium auf die Antwortvorgaben aus der zweiten Reihe, dem so genannten Backoffice. "Kann der Vorstand diese einfache Frage nicht einfach spontan beantworten?", schallt es verärgert aus dem Publikum.

      Der Aufsichtsratsvorsitzende Richard Weber beruhigt, erklärt. Im Laufe der Hauptversammlung kommt auch das Eingeständnis, ja man hätte früher auf die Krise reagieren sollen. Der Kurswechsel käme etwas spät.

      Das Jahresergebnis 2010 ist mit dem Verkauf des Brunnnenbetriebs Überkinger, der zuletzt statt 300 Mio. Liter im Jahr nur 25 Mio. Liter abfüllte, belastet. Die Schulden betrugen knappe 66 Mio. EUR. , das waren 27 Prozent der Bilanzsumme. Nun seien sie auf 15 Mio. EUR gesunken, betont Bartholl. "Hat das Schrecken nun ein Ende", fragt Aktionärsvertreter Tassler und will wissen, wohin die Reise nun gehe und ob der "Sommerschlussverkauf der Filetstücke der Minag" nun beendet sei. "Die Aktionäre wollen es nicht mehr hören, die Erklärung schwacher Sommer, starker Wettbewerb ist jetzt oft genug genannt worden", schimpft er und spricht sich gegen einen Rückkauf der eigenen Aktien durch das Unternehmen aus: "Ich sehe da keinen Bedarf dafür."

      Hardy Hamann von der deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) spricht aus, was viele im Saal denken: Warum hat der Altvorstand nicht rechtzeitig gehandelt? Warum wurde der Brunnenbetrieb in Bad Überkingen unter seinem Wert "verscherbelt"? Die Antworten fallen mager aus.

      Die MinAG schrumpft weiter

      Stuttgart / Bad Überkingen. Die Aktionäre der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG haben einen langen Leidensweg hinter sich. Nun hoffen sie auf bessere Zeiten. Die gestrige Hauptversammlung brachte noch keine guten Nachrichten.

      Einer der Kleinaktionäre ist aus Berlin angereist. Er komme zu Hauptversammlungen jener Unternehmen, bei denen er das Gefühl habe, da sei etwas nicht ganz in Ordnung: "Seit vier Jahren wurde ich bei der Mineralbrunnen AG in dieser Hinsicht nicht enttäuscht". Bei der Hauptversammlung, die gestern im Internationalen Congresscenter Stuttgart stattfand, plädierte er dafür, den Vorstand nicht zu entlasten. "Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache", meinte der ältere Herr.

      Der Vorstand wurde trotzdem entlastet, mit einem Abstimmungsergebnis von 99,11 Prozent. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Richard Weber und der Vorstandssprecher Michael Bartholl bestätigten den eingeschlagenen radikalen Umstrukturierungskurs. Nach und nach gliedert das Unternehmen Geschäftsbereiche aus und trennt sich von unrentablen Abfüllbetrieben. Nun wurde die Ausgliederung der firmeneigenen Hotels in Bad Überkingen (Bad Hotel) und Teinach beschlossen. Ein Verkauf sei nicht ausgeschlossen, sagte Bartholl. "Schlank, schnell, regional vermarktet" waren die Begriffe, welche die Aktionäre gestern zu hören bekamen. Mit den Restrukturierungsmaßnahmen will die MinAG zurück in die Gewinnzone. Bereits 2012 soll es soweit sein.

      Für die Aktionäre blieb bei all den Erklärungen und Berichten vieles unklar. Dividende gab es schon seit Jahren nicht mehr. Das Unternehmen schloss 2010 mit einem Verlust von 25 Millionen Euro. Der Verkauf des Brunnenbetriebs am Standort in Bad Überkingen habe das Ergebnis belastet, hieß es. Zum Preis, den das Investorenkonsortium Pro Aqua zahlte, wurden bis jetzt keine Angaben gemacht. Bartholl verriet nur so viel, dass er unter einer Million Euro lag. :look:

      "Das kann doch nicht wahr sein", rief empört eine Aktionärin. "Verscherbelt haben Sie es. Für nichts." Viele Überkinger im Saal schüttelten den Kopf. Der Abfüllbetrieb hatte zuletzt eine Jahresleistung von 25 Millionen Liter. Früher waren es noch 300 Millionen Liter, und man arbeitete dort in vier Schichten. Ein Aktionär fragte, warum die MinAG noch Überkingen in ihrem Namen trage, da es mittlerweile doch kaum noch eine Verbindung zum Ort gebe: "Unser Standort bleibt vorerst in Bad Überkingen." Die Verwaltung der verschlankten Finanzholding, die jetzt die MinAG ist und die die ausgegliederten selbständigen Brunnenbetriebe mit den Kernmarken Teinach und Krumbach verwaltet, umfasst etwa 20 Mitarbeiter.

      Die neuen Besitzer des Überkinger Brunnenbetriebes waren auch ein Thema bei der Hauptversammlung. Pro Aqua sei eine Gesellschaft, die sich noch in Gründung befindet und den Zusatz Immobiliengesellschaft im Namen trage: "Soll der Abfüllbetrieb eingestellt und das Gelände bebaut werden?", fragte Hardy Hamann von der deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Eine eindeutige Antwort kam nicht, was für Unmut im Saal sorgte. Bad Überkingens Bürgermeister Matthias Heim verfolgte interessiert die Debatte: "Es geht schließlich immer noch um den Ort. Die MinAG ist da nach wie vor wichtig."

      Die Aktionäre verließen die Hauptversammlung mit gemischten Gefühlen: "Ich weiß nicht, wohin es fü
      hren soll", sagte eine ältere Frau, die seit 20 Jahren Aktien der MinAG besitzt. "Immer schlanker könnte auch heißen, sich irgendwann aufzulösen."

      (Südwest Presse vom 28.7.2011)
      Avatar
      schrieb am 29.06.11 14:43:58
      Beitrag Nr. 27 ()
      Der Vorstand der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG hat beschlossen, die zur MinAG-Gruppe gehörende Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH nebst zugehöriger
      Betriebsgrundstücke an die Deutsche Sinalco GmbH Markengetränke & Co. KG zu
      veräußern
      .
      Die Parteien haben sich inzwischen auf einen entsprechenden Kaufvertrag geeinigt und diesen abgeschlossen. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der fusions-kontrollrechtlichen Freigabe. die ich erwarte, denn der Mineralwassermarkt ist gross und hat viele Anbieter.

      Es wird erwartet, dass auf Konzernebene im Zuge der Umsetzung der Transaktion nach IFRS ein positiver Ergebniseffekt von ca. EUR 18,5 Mio. und nach HGB von um die EUR 20 Mio. erzielt wird.


      Da will man wohl vor der Hauptversammlung die Restaktionäre beruhigen. Diese stille Reserve war doch wohl auch schon in der IFRS Bilanz per 31.12.2010 da - oder? Oder wurde sie nicht gebucht, weil man sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht sehen wollte?
      Welcher Wirtschaftsprüfer ist dort eigentlich im Spiel der Mächtigen?
      Avatar
      schrieb am 29.05.11 12:57:17
      Beitrag Nr. 26 ()
      Habe gerade den Geschäftsbericht der MUT AG erhalten.

      Und der zeigt, wie der ARV und Grossaktionâr Dr.Weber und sein Vorstand eine tolle Eigenkapitalvernichtung in 2010 betrieben haben.

      EK Ende 2009 83,8 Mio €
      EK Ende 2010 48,3 Mio €, im Konzern noch 6 Mio € weniger.

      Der Verkaufspreis der Brunnenbetriebe Überkingen wird als 'Geheim' bezeichnet; das muss in der HV am 27. Juli offengelegt werden.
      Vor allem, soweit man das aus der Analyse des GB heraudfinden kann, eher noch Geld an den Käufer gezahlt werden musste.

      Wer sind die Eigentümer von Pro Aqua? Ist vielleicht Herr Breuer dabei? Es wâre ihm zu gönnen.

      Die ganze Geschichte ist ein Fall für die Bafin und die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung.

      Journalisten der Göppinger Zeitung oder der Stuttgarter Zeitung schaffen da keine Aufklärung. Und für den Spiegel ist der Laden zu klein.
      Avatar
      schrieb am 12.01.11 08:34:49
      Beitrag Nr. 25 ()
      Wenig positiv zu den neuen Eigentümern und ihrem Konzept fiel der Kommentar in der Südwest Presse aus:

      ÜBERKINGER: Keine überzeugenden Rezepte

      Autor: SWP | 07.01.2011

      Zu schön, um wahr zu sein: Da kommen drei Investoren, übernehmen den maroden Überkinger Mineralbrunnen und führen ihn zu neuer Blüte. Schön, wenn dieses Vorhaben von Erfolg gekrönt ist. Doch wie sie das hinbekommen wollen, haben Christoph Miller und Rolf Glöckler nur ansatzweise verraten: Marken stärken, neue Handelspartner und Absatzwege suchen sowie mit Billigprodukten in den Markt eindringen - das mag gut klingen, doch überzeugend ist das nicht.

      Der Mineralwassermarkt ist schwierig. Vor allem für die deutschen Brunnen, die sich in einem heftigen Preiskampf mit ausländischen Anbietern befinden. Hier bestimmen inzwischen die Discounter, was das Mineralwasser kosten darf. Mit dem herkömmlichen Einmaleins des Marketings wird es kaum möglich sein, in dem harten Wettbewerb neue Marktanteile für sich zu gewinnen. Und ob es sich die Investoren leisten können und wollen, weiteres Geld in pfiffige Werbekampagnen oder gar in die Entwicklung innovativer Getränkesorten zu stecken, ist mehr als fraglich. Schließlich soll sich für das Trio die Investition in das Unternehmen schnell lohnen.

      Was bleibt, haben die Investoren zwischen den Zeilen durchblicken lassen. Zum einen der Ausbau der Lohnabfüllung. Zum anderen der Zusammenhalt der Mitarbeiter, die wie eine Familie zu ihrem "Überkinger" stehen :look:;). Mit beidem könnte das Unternehmen schnell Geld verdienen.;)

      RÜDIGER GRAMSCH
      Avatar
      schrieb am 12.01.11 08:30:21
      Beitrag Nr. 24 ()
      Über die neuen Eigentümer schrieb die Südwest Presse:

      Mineralbrunnen Überkingen GmbH: Die drei neuen Chefs

      Autor: SWP | 07.01.2011

      Drei Geschäftsführer vom Fach, die zugleich Gesellschafter sind, führen die Pro Aqua GmbH, der seit 1.1.2011 die Mineralbrunnen Überkingen GmbH gehört.

      Rolf Glöckler, 59, Kaufmann, gebürtiger Rheinländer, war 15 Jahre als "Großgastronom" zum Beispiel Inhaber von sechs Betrieben (Disco, Gaststätte, Hallenbad) in Bonn; er war kurzzeitig Vorstand bei Löwenbräu und Generaldirektor von Danone Zentraleuropa; er führt die Holding Glöckler und Co, München, die diverse Beteiligungen hält. Sie berät Unternehmen der Bereiche Konsumgüter, Dienstleistungen, Lebensmittel und Bioprodukte.

      Christoph Miller, 44, Kaufmann aus Hamburg, ist seit 20 Jahren als Selbstständiger in der Getränkebranche tätig, Schwerpunkt Marketing; zunächst war er im Bierimport tätig, dann im Import alkoholfreier Getränke; diese Firma namens "drinks and more" mit 40 Beschäftigten führt er seit 1991. Außerdem gehört ihm eine Mineralwasserfirma in Südafrika mit 20 Beschäftigten.

      Christoph Koos, 41, Kaufmann ist Finanzexperte; er hält weitere Beteiligungen.
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      Avatar
      schrieb am 11.01.11 10:17:18
      Beitrag Nr. 23 ()
      Zur Zukunft des Brunnenbetriebes in Bad Überkingen schreibt die Geilinger Zeitung:

      Überkinger soll neu sprudeln

      Autor: RODERICH SCHMAUZ | 07.01.2011

      Bad Überkingen. Seit dem Jahreswechsel gehört der traditionsreiche Brunnenbetrieb in Bad Überkingen nicht mehr der MinAG, sondern "Pro Aqua". Deren drei Geschäftsführer wollen die Markenwasser wieder zum Sprudeln bringen.
      Die Mineralwassermarken "Überkinger" und "Ü" sowie das Heilwasser "Adelheid" schienen untrennbar verknüpft mit der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG. Doch hat die Min AG ihren seit Jahren tief rote Zahlen schreibenden Brunnenbetrieb verkauft, das Geschäft wurde am 1. Januar rechtskräftig. Das Betriebsgelände ist riesig, die Abfüllanlage modern - doch war sie seit Jahren nur zu einem Bruchteil ausgelastet.
      Die Mineralbrunnen Überkingen GmbH mit den Marken und der Immobilie (mit Ausnahme des Zentralverwaltungsgebäudes der Min AG und der Thermalbadtechnik) wurden von der Pro Aqua GmbH gekauft. An dieser Gesellschaft halten die Geschäftsführer Rolf Glöckler und Christoph Miller jeweils 30 Prozent. Die weiteren 40 Prozent verteilen sich nach ihren Worten auf weitere Investoren, darunter Christoph Koos, der als dritter Geschäftsführer fungiert.
      Den Brunnenbetrieb hätten sie keineswegs für einen Apfel und ein Ei gekauft, dementiert Glöckler anderslautende Mutmaßungen, sondern "zu einem einstelligen Millionenbetrag". Übernommen wurden alle 60 Mitarbeiter und mit ihnen alle tarifgebundenen Arbeitsverträge. Für eine Übergangszeit, auch um die Kontinuität zu Handel und Konsumenten zu wahren, nimmt die Min AG den Vertrieb für die Pro Aqua wahr. Im Gegenzug ist die neue Gesellschaft Logistikpartner und Abfüller für die Min AG.
      "Für die nächsten Jahre ist das Unternehmen durchfinanziert", versichert Geschäftsführer Miller. Gleichwohl streben die neuen Inhaber, die ihre Investition in Überkinger als langfristiges Engagement bezeichnen, am Ende des zweiten Betriebsjahres den Turnaround an, wollen also ab dann schwarze Zahlen schreiben. "Überkinger soll wieder zu einem prosperierenden Unternehmen zum Wohl aller Beteiligter werden", sagt Glöckler.
      Als Brancheninsider mit langjähriger Erfahrung und in Kenntnis der Umwälzungen auf dem Mineralwassermarkt wissen die neuen Chefs sehr wohl, dass das alles andere als ein Selbstläufer wird. "Das ist eine komplexe Aufgabe, es gibt viele Stellschrauben", weiß Glöckler.
      Die neuen Inhaber setzen zum einen auf die Mitarbeiter. Die seien hoch motiviert und würden sich stark mit Überkinger identifizieren. "Die Familie Überkinger hält zusammen", gibt Glöckler als Motto aus. Eine Aufbruchstimmung hat Miller in der Belegschaft ausgemacht: "Da ist ein Knoten geplatzt."
      Mit dazu beigetragen dürfte Millers Vertrauen in "die Kraft der Marke". Sogar ihm als Norddeutschem sei "Überkinger" schon immer ein Begriff gewesen. "Das ist doch wie ,Uhu als Synonym für Klebstoff." Gerade im "Überkinger" sieht Miller noch "viel Potenzial". Die Marken stärken, das ist ein Ansatz der neuen Chefs. Ein Problem der Min AG seien womöglich deren zahlreiche Premium-Marken gewesen. Die Pro Aqua kann sich voll auf "Überkinger" konzentrieren. Für Glöckler ist klar: "Wenn wir die Chance haben, auch künftig Premium zu bleiben, dann werden wir diese Chance nutzen." Andererseits suchen die Neuen nach weiteren Handelspartnern und Absatzwegen. Und sie sind guter Dinge, bald fündig zu werden. Sei es mit dem Preiseinstiegssegment, also bei preiswertem Mineralwasser, sei es mit Lohnabfüllungen wollen sie die große Anlage besser auslasten. "Wir sind flexibel und wir sind wettbewerbsfähig", ist Glöckler überzeug.
      Avatar
      schrieb am 21.12.10 19:54:37
      Beitrag Nr. 22 ()
      ... und zur Gegenwart heißt es:

      Kaufvertrag ist fix

      Autor: SWP | Geislinger Zeitung vom 21.12.2010

      Bad Überkingen. Der Kaufvertrag ist fix: Mit der gestern erfolgten Unterzeichnung geht der Bad Überkinger Brunnenbetrieb der Mineralbrunnen AG zum 1. Januar rechtskräftig an die ProAqua GmbH über - dabei handelt es sich um ein Investorenkonsortium mit den neuen Eigentümern Christoph Miller und Rolf Glöckler. Beide werden mit Beginn des neuen Jahres die Geschäftsführung des Abfüllbetriebs übernehmen. Die Firmenbezeichnung lautet weiterhin Mineralbrunnen Überkingen GmbH.

      Zwischen den Vertragsparteien ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit geplant, heißt es in einer Pressemitteilung. So wird der Vertrieb der verkauften Marken "Überkinger", "Ü" und "Adelheidquelle" vorerst vom Außendienst der MinAG übernommen. "Die Handelspartner in der Region werden weiterhin die gewohnte Betreuung durch die ihnen bekannten Mitarbeiter bekommen", erklärt MinAG-Vorstandssprecher Michael Bartholl. Zudem wird - trotz des Verkaufs des Betriebs - am Standort Bad Überkingen die eigene Logistikplattform für das bestehende Sortiment der Mineralbrunnen AG erhalten bleiben.

      Beide Seiten wollen in der Zusammenarbeit mögliche Effizienzeffekte und Werbepotenziale nutzen. "Unser Ziel ist es, ergänzend zum bestehenden Angebot, bald mit neuen Produkten in unterschiedlichen Segmenten aufwarten zu können", sagt Neueigentümer Rolf Glöckler. Damit wolle man die Auslastung des Betriebes erhöhen und die Wirtschaftlichkeit des Standorts Bad Überkingen sicherstellen. Glöckler: "Die Nutzung von gemeinsamen Ressourcen hilft so beiden Vertragspartnern."
      Avatar
      schrieb am 21.12.10 19:51:35
      Beitrag Nr. 21 ()
      In einem Rückblick auf die erheblich bessere Vergangenheit schreibt die Geilsinger
      Zeitung:

      Die Zacken brechen aus der Krone

      Autor: RODERICH SCHMAUZ | Geislinger Zeitung vom 18.12.2010

      Bad Überkingen. Die Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG verkauft den Brunnenbetrieb am Stammsitz. Otto Neidhart wird sich im Grab herumdrehen.

      Mit dem Verkauf der Mineralwassermarken und dem Abfüllstandort in Bad Überkingen durch die MinAG endet eine Ära. 1923 vereinigten sich die beiden damals größten Mineralwasserproduzenten Süddeutschlands zur Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG mit Sitz in Bad Überkingen.

      Einen Sauerbrunnen gibt es in Bad Überkingen seit Jahrhunderten. So wird in einem Dokument aus dem Jahr 1415 ein "Swalbrunnen", ein Schwallbrunnen, erwähnt. Den entscheidenden Aufschwung erfährt der Mineralwasserhandel, als der Geislinger Carl Haegele, der auch für die WMF eine entscheidende Persönlichkeit war, gegen Ende des 19. Jahrhunderts den Brunnen kaufte und wenig später mit dem Bahnanschluss ein moderner Versand möglich wurde.

      1926, als die AG drei Jahre bestand, wurde die Adelheid-Heilwasserquelle erbohrt, benannt nach dem Vornamen der Gattin von MinAG-Geschäftsführer Josef Nuber. Laufend folgten bauliche Erweiterungen, technische Neuerungen und Bohrungen. Die AG kaufte weitere Brunnen zu - im Überkinger Logo, der weißen Krone auf rotem Grund, stand jeder der fünf Zacken für einen Brunnenbetrieb (Bad Überkingen, Bad Teinach, Kisslegg-Krumbach, Bad Imnau, Beinstein).

      Die prägenden Unternehmerpersönlichkeiten waren im 20. Jahrhundert Josef Neidhart (im Vorstand und Vorstandsvorsitzender von 1933 bis 1967) und sein Neffe Otto (im Vorstand und Vorstandschef von 1961 bis 1990). Unter Otto Neidhart entstanden 1980 bis 1983 der moderne Verwaltungsbau (der nun bei der MinAG bleibt), 1985 bis 1990 das neue Betriebs- und Lagergebäude (das nun verkauft wird).

      Nach Neidhart war es mit der großen personellen Kontinuität vorbei. Vorstandsmitglieder gaben sich die Klinke in die Hand, bevor Heinz Breuer in den letzten zehn Jahren das Unternehmen zu sanieren versuchte. Aus dem Kronen-Logo sind mittlerweile mehrere Zacken gefallen, nun auch der vormalige Hauptzacken.

      Quelle Alfred Straub, Weiße Krone auf rotem Grund, in: Bad Überkingen, Zweiter Band, Seiten 122 - 141
      Avatar
      schrieb am 17.12.10 20:05:36
      Beitrag Nr. 20 ()
      Zu den Folgen der MinAG-Entscheidung schreibt die Geislinger Zeitung:

      Hauptsache die Mitarbeiter bleiben

      Autor: JOACHIM ABEL | 17.12.2010

      Bad Überkingen. Abfüllbetrieb, Verwaltung, Hotel, Thermalbad - in Bad Überkingen hat die Mineralbrunnen AG über Jahrzehnte das Gemeindeleben mitbestimmt: Was sagen die Bürger zum Verkauf des Brunnenbetriebs?

      Der Verkauf des Bad Überkinger Abfüllbetriebes kam für Insider nicht überraschend, hatte die Mineralbrunnen AG doch mit der Aufgliederung der Firma in Holding und Tochtergesellschaften schon die Voraussetzungen für Veränderungen geschaffen. Auch wussten die Bad Überkinger, dass der Abfüllbetrieb seit Langem nur unzureichend ausgelastet war und Verluste einfuhr. Wie berichtet, hat die MinAG nun einen Käufer für den Brunnenbetrieb gefunden. Das Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum der MinAG soll dagegen im Ort verbleiben.

      Da hat der Vorsitzende des Bad Überkinger Gewerbevereins, Klaus Straub, so seine Bedenken. Der Steuerberater kann sich nicht vorstellen, dass der MinAG-Vorstand auf einen Betrieb schauen will, der ihm nicht mehr gehöre. "Das Belassen der Hauptverwaltung in Bad Überkingen ist sicher nur eine Übergangslösung" :look:, ist sich Straub sicher. Er lässt auch kein gutes Haar an der Führung. "Schlechter kann man ein Unternehmen nicht führen." :look::( Straub macht vor allem die verfehlte Preispolitik für den Niedergang der ursprünglich sehr gut dastehenden Firma verantwortlich. Die hohen Preise mit einem gleichzeitigen Rückzug aus der Gastronomie und dem Verzicht auf edle Flaschen sind für ihn verantwortlich für den immer weiter zurückgehenden Absatz der Marken Überkinger und Adelheid-Quelle. "Der Verkauf der Mineralbrunnen Überkingen GmbH ist für mich eine gute Nachricht", sagt Straub - denn: "Ein als Profitcenter geführtes Unternehmen hat sicherlich gute Chancen am Ort".

      Auf die Wichtigkeit des Abfüllbetriebes für Bad Überkingen weist der Leiter der Kurverwaltung Bad Überkingen, Thomas Straub, hin. Ein Teil der Mitarbeiter wohne schließlich in der Gemeinde, zudem finden regelmäßig Tagungen der MinAG im Bad Hotel statt und die von der Kurverwaltung angebotenen Führungen durch den Abfüllbetrieb sind immer ausgebucht. Allein bei den drei bis vier Führungen im Rahmen des "Sommers der Verführungen" kommen jedes Jahr bis zu 150 Gäste nach Bad Überkingen. "Und nicht zu vergessen: Jeder Bürger der Gemeinde Bad Überkingen hat einen Schlüssel für das Wasserhäusle und kann sich da jederzeit kostenlos Wasser der Adelheid- oder der Helfenstein-Quelle holen" :lick:;), fügt Straub hinzu.

      Wie Bad Überkingens Bürgermeister Matthias Heim erklärt, beruht dieses Recht noch auf einer alten Urkunde aus ulmischer Zeit, nach dem der jeweilige Besitzer der Quellen diese auch instand halten muss. Inwieweit das Thermalbad vom Verkauf betroffen sein wird, ist laut Heim noch nicht geklärt. Zwar hat die Gemeinde das Bad vor einigen Monaten von der MinAG übernommen, aber die Wärme für das Bad bezieht man nach wie vor vom Abfüllbetrieb.

      Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Gemeinde sind die immer noch rund 140 Beschäftigten in der MinAG-Verwaltung und im Brunnenbetrieb. Die Bäckerei Siehler beliefert die Firma mit Backwaren, noch wichtiger sind aber die Mitarbeiter, die Tag für Tag ihre Vesper beim Bäcker um die Ecke holen. Gerda Siehler begrüßt denn auch jede Entscheidung, die den Fortbestand der Arbeitsplätze sichert.

      Dies sieht auch Silvia Krauledat vom Gasthof Stern so, bringen doch die Mitarbeiter einen "merklichen" Umsatz in ihren Gasthof. "Schon die vorübergehende Schließung der Therme hat sich bei allen Gasthäusern im Ort deutlich bemerkbar gemacht", sagt Krauledat. Ihre Vorgänger als Wirtsleute des Sterns, Rolf und Suse Groß, erinnern sich noch gerne an früher, als über 250 Mitarbeiter bei der MinAG tätig waren, von denen viele regelmäßig den Gasthof aufsuchten.
      Avatar
      schrieb am 15.12.10 09:51:30
      Beitrag Nr. 19 ()
      Soso, der Käufer kommt also aus der Branche. Wird doch kein Vehikel des Großaktionärs sein?:rolleyes:
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