ETF-Indexfonds oder Einzelaktien? - 500 Beiträge pro Seite

[Holger_]

Hallo,

ich möchte die nächsten 2-3 Jahre lang monatlich ca. 2000 Euro in DAX-Aktienwerte anlegen.

Ich frage mich, ob ich jeden Monat für 2000 Euro eine DAX-Aktie kaufe (natürlich jeden Monat eine andere) oder jeden Monat diesen Betrag in einen (passiven) DAX-Indexfonds investiere. Ich würde dann einen ETF wählen, da ich die Gebühren niedrig halten möchte.

Ich frage mich jetzt, welche Vor- und Nachteile der Aktienkauf gegenüber dem ETF-Kauf hat. Was mir so einfällt:

1) Aktienkauf hat weniger Gebühren. Ich zahle nur die Courtage. Die müsste ein ETF beim Aktienkauf allerdings auch zahlen, berechnet aber zusätzlich eine Managementgebühr.

2) ETF streut besser. Fange ich beim Aktienkauf z.B. mit VW an und die Firma geht pleite (heutzutage ist ja alles denkbar), dann liege ich erstmal mächtig hinten mit Performance meines Aktiendepots vs Investment in ETF, weil der ETF ja nur 1/30tel durch den (imaginären) VW-Konkurs verloren hätte.

Gibt es sonst noch Pro+Contra ?

Gruss, Holger

[Datteljongleur]

Antwort auf Beitrag Nr.: 37.449.555 von Holger_ am 23.06.09 14:56:05

Vorteile ETFs:

Geringe Kosten
Exchange Traded Funds sind in der Regel günstiger, als andere Investmentfonds. Die Kostenstruktur ist übersichtlich und einfach zu durchschauen. Im Vergleich zu herkömmlichen Fonds fallen bei ETFs keine Ausgabeaufschläge beim Erwerb eines Fondsanteils an. Durch den Verzicht auf aktives Management ist die Verwaltungsgebühr sehr niedrig. Soll ein Fondsanteil an der Börse gekauft oder verkauft werden, fällt - neben den üblichen Ordergebühren - lediglich der Spread an, die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs eines ETFs. Dies senkt die Handelskosten bei dieser Anlageart deutlich.

Hohe Flexibilität
ETFs können genau wie Aktien permanent an den Börsen gehandelt werden. Dies gibt dem Anleger die Möglichkeit, schnell und flexibel auf aktuelle Marktsituationen zu reagieren.

Kein Emittentenrisiko
Im Gegensatz zu Index-Zertifikaten, die rechtlich gesehen eine Inhaberschuldverschreibung darstellen, wird das in ETFs investierte Kapital als Sondervermögen behandelt. Das Vermögen eines ETF ist somit vom Vermögen des Emittenten getrennt und bleibt auch bei Insolvenz des Emittenten erhalten.

Hohe Transparenz
ETFs sind sehr transparent, da sie sich aus denselben Aktien wie der jeweils zugehörige Index zusammensetzen. Die Zusammensetzung des Fonds werden permanent an die Gewichtungen innerhalb des Indexes angepasst. Zudem sind alle Börseninformationen, wie der aktuelle Kurs, Handelsvolumen, Spread, ect. jederzeit einsehbar.

Hohe Liquidität
Bei Exchange Traded Funds garantieren bestimmte Händler (auch Market Maker oder Designated Sponsor genannt), dass jederzeit Kauf- und Verkauf-Kurse gestellt werden. Sie ermöglichen damit, dass die Fonds permanent gehandelt werden können und garantieren eine hohe Liquidität.

Hohe Risikostreuung
Durch ihre Zusammensetzung garantieren ETFs eine hohe Diversifikation. Durch eine breite Anlagestreuung verringert sich das Risiko eines Totalverlustes.



Nachteile ETFs:


Abhängigkeit von der Marktentwicklung
Da sich Exchange Traded Funds bei passivem Management zum Ziel setzen, einen Vergleichsindex möglichst genau abzubilden, können ETFs die Entwicklung des zugehörigen Indexes nie übertreffen. Eine höhere Rendite könnte unter Umständen mit einem aktiv gemanagten Fonds erzielt werden. In Zeiten von fallenden Kursen könnten aktiv gemanagte Fonds zudem durch mögliches Umschichten innerhalb des Portfolios eventuelle Verluste eher kompensieren.



Wobei ich persönlich dies als keinen Nachteil gegenüber eines aktiv gemanagten Fonds sehe.
Denn in fallenden Märkten haben diese überbezahlten Fondsmanger ebenfalls die Benchmark in den wenigsten Fällen geschlagen!!!

[Holger_]

Antwort auf Beitrag Nr.: 37.450.181 von Datteljongleur am 23.06.09 16:03:51

Hallo Datteljongleur,

danke für die Infos.

Meine Frage war aber nicht Pro/Contra von ETF vs. "herkömmlichen" Investmentfonds oder Zertifikaten.

Sondern Pro/Contra Index-ETF vs. manuelle Einzelanlage in allen Aktien eines Indexes.

Zu meiner Frage bieten die von Dir geposteten Infos leider keine Antwort/Auskunft.

Gruss, Holger

[Datteljongleur]

Antwort auf Beitrag Nr.: 37.450.360 von Holger_ am 23.06.09 16:21:57

Du beantwortest Dir deine Frage doch eigentlich schon selber unter 2.) in deinem Eröffnungsposting!

Das wäre das Contra in Bezug auf den Kauf einer Einzelaktie!


Andersrum kann es natürlich auch laufen, nämlich wenn eben diese Einzelaktie den Index extrem outperformed! (VW ist da ein gutes Beispiel)


Aber wer weiss da schon vorher?????


Bei der Summe die du offensichtlich bereit bist anzulegen (monatlich 2000€), würde ich eine andere Strategie empfehlen:


Kauf ETFs auf unterschiedliche Länder, Branchen und Indexes!!!
Warum alles auf Deutschland?

[Holger_]

Antwort auf Beitrag Nr.: 37.450.917 von Datteljongleur am 23.06.09 17:17:58

Ja, ich nenne in meinem Eröffnungsposting EINEN Contra-Punkt gegen den Einzelaktienkauf. Ich habe den Thread eröffnet, um zu sehen, ob jemand noch andere Pro/Contra sieht.

Zum ETF div. Länder/Branchen/Indexes: Mein Depot ist sehr gut diversifiziert, weltweit. Meine Monats-Sparrate von 2000 Euro möchte ich die nächsten 1-2 Jahre in Deutschland anlegen.
Würde ich weltweit anlegen, würde das auch nicht soo viel an meiner Ursprungsfrage ändern. Auch bei Europa/USA-Aktien stellt sich die Frage ob ETF oder Direktkauf, bei BRIC weniger.

[randolf01]

Meiner Ansicht nach sind die Risiken nicht vergleichbar.

Bei der Einzelaktie hast du das volle Ausfallrisiko einer Einzelaktie, aber dafür je nach Titel auch deutlich höhere Ertragsmöglichkeiten.

Wenn du dich für einen tollen Stockpicker hältst, dann investiere in die entsprechende Aktie. Ansonsten ETF oder noch besser ein guter aktiver Fonds.

[Leitning]

Ich nehme an, dass du bei einer "manuellen" Nachbildung des DAX durch Kauf von Einzelaktien auch in etwa die Gewichtung der Einzelaktien so wie im DAX anstrebst? Wenn diese Annahme zutrifft, fände ich es einen ziemlichen Blödsinn, das manuell zu machen. Es wäre ja auch mit dem Kauf nicht getan: Man müsste ja Indexanpassungen auch nachvollziehen.
Ganz abgesehen davon: würdest du jeden Monat einen Titel mit der Gewichtung des DAX in dein Depot aufnehmen, bräuchtest du immerhin 30 Monate, um beim Ziel-Rendite/Risiko-Profil des DAX anzukommen. Mit einem ETF hast du es von der ersten Sekunde an.

Warum kompliziert wenn es auch einfach geht?

[Wallgasse]

Ist ein ETF-Indexfond auf den DAX mit seinen 30 Aktien schlechter als auf einen größeren Index?

[enzofran]

Antwort auf Beitrag Nr.: 37.449.555 von Holger_ am 23.06.09 14:56:05

Hallo!

Wie ich heute gesehen habe, gibt es bei http://ETFSuche.de eine neue Kaufempfehlung. Nachdem ich dort im März Banken ETF empfohlen bekam und schöne Gewinne einfahren konnte, riet man im Mai/Juni zu Biotech ETF sowie Solar ETF und wieder waren schöne Gewinne möglich. Nun empfiehlt man dort den Einstieg in einen ETF auf den US-Immobilienmarkt. Da ich ohnehin schon ein Interesse am US-Immobilienmarkt hatte, bin ich der Empfehlung gefolgt. Was meint Ihr zu dieser Empfehlung? Gut oder schlecht?

Den Artikel mit der "Kaufempfehlung" findet Ihr übrigens hier: http://etfsuche.de/2009/08/06/neue-investmentidee-etf-auf-de…

LG Enzo