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    "Ein deutsches Gericht beziffert das Leben zweier russischer Studenten auf einen Wert von 5000 Euro" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.11.09 09:26:46 von
    neuester Beitrag 27.11.09 08:34:03 von
    Beiträge: 18
    ID: 1.154.397
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      schrieb am 24.11.09 09:26:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ein Russland-Skandal der ganz anderen Art

      Liebe Leser,

      an dieser Stelle haben wir uns schon häufig über die in Russland herrschenden, ganz eigenen Gesetze unterhalten – vor kurzem schrieb ich an dieser Stelle über den Fall Gazprom. Nun möchte ich den Spieß einmal umdrehen und über einen Skandal berichten, bei dem es - nach allem was bisher bekannt ist - um deutsche Behörden-Arroganz, Vertuschung und Kuschel-Justiz geht. Die Story bringt derzeit nicht nur unsere Bekannten in Petersburg, sondern ganz Russland zum Kochen. Daher möchte ich Ihnen die Geschichte der Fairness halber schildern, selbst wenn sie ausnahmsweise nichts mit Aktien zu tun hat. Vielleicht sind Sie ja bald in Russland unterwegs, dann werden Sie bestimmt darauf angesprochen.

      In der Nacht zum 30. November 2008 raste ein Porsche Cayenne mit Diplomaten-Kennzeichen durch Moskau. Auf einem Fußgängerüberweg überfuhr der Wagen im Süden der Stadt Andrej Kamynin und Alexander Jewtejew, zwei 17-jährige Studenten der Radiotechnik. Beide Männer starben noch auf der Straße. Der Porsche fuhr offenbar 110 Kilometer schnell – das wären mindestens 50 Kilometer zu viel, einige russische Medien schreiben sogar von 70 Kilometern.

      Am Steuer: Der deutsche Lehrer Benjamin Thomas H., er lehrte an der deutschen Schule in Moskau – das ist jene Einrichtung, an der auch die beiden Töchter von Premier Wladimir Putin zur Schule gingen. Als Botschaftsangehöriger genoss der Raser strafrechtliche Immunität, er konnte deshalb in Russland nicht verurteilt werden, sondern reiste nach Deutschland aus. Gerade ist das Urteil vor einem Gericht in Münster ergangen: Ein Jahr auf Bewährung, 5000 Euro Geldstrafe, ein Monat Führerscheinentzug.

      Kuschel-Justiz und schlafende Presse

      Und nun kocht Russland: "Ein deutsches Gericht beziffert das Leben zweier russischer Studenten auf einen Wert von 5000 Euro", rechnete die Internetzeitung Gaseta.ru polemisch vor. Olga Kamynina, die Mutter des getöteten Alexander, sagte der Zeitung "Nowije Iswestija": Nie hätte ich gedacht, dass die deutsche Justiz so prinzipienlos und offenbar gelenkt ist." Und " Vesti" urteilte, in Russland hätte der Lehrer mindestens sieben Jahre bekommen.

      Besonderen Zorn rufen die Begleitumstände der ganzen Angelegenheit hervor: Sofort nach dem Unfall habe der Fahrer gesagt, er spreche kein Russisch, dann habe er sich im Wagen eingeschlossen und auf den deutschen Konsul gewartet. Die Ausreise aus Russland geschah laut "Vesti" heimlich und ohne Information der russischen Behörden. Bei den Eltern oder den Verwandten der Getöteten habe sich der Raser nicht entschuldigt, sondern nur von einem Schicksalsschlag gesprochen.

      H. war außerdem nicht nur den russischen Behörden, sondern auch der Botschaft als überschneller Autofahrer bekannt. In den Akten der russischen Ermittler finden sich offenbar zwei Verweise der russischen Verkehrspolizisten. Das ist eher ungewöhnlich: Da H.’s Auto das rote Nummernschild der Diplomaten trug, traut sich die Miliz meist nicht an solche Wagen heran. H. muss also auf der Straße schon sehr stark aufgefallen sein. Russischen Medien zufolge war H. auch schon betrunken gefahren.

      Nun frage ich mich, warum ich außer in der "Süddeutschen Zeitung" noch nichts von dieser Angelegenheit gelesen habe. Wer, wie die deutsche Presse zu Recht ständig die Einhaltung bestimmter Standards in Russland anmahnt, sollte sich auch solche Geschichten genauer anschauen. Und ob ein Jahr auf Bewährung eine angemessene Strafe für zwei Menschenleben ist, sollen mir bitte die Juristen unter Ihnen erläutern.

      Mit besten Grüßen,

      Ihr Frank Lansky

      s.: http://www.good-morning-asia.de/

      dem kann ich nicht viel, außer kopfschütteln hinzufügen
      Avatar
      schrieb am 24.11.09 13:52:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      Du scheinst dich wohl über einen Normalzustand aufzuregen in der hiesigen Presselandschaft, der nicht normal ist und Du glaubst wohl noch es gibt in Deutschlands Zeitungen objektive Berichterstattungen über heikle oder paradoxe Themen, wie?
      Träum weiter, mein Lieber.
      In den meißten Zeitungen hierzulande sitzen doch fast nur noch Journalistenfuzis denen die Kraft zum nachdenken fehlt, was die Wirklichkeit ist.
      Ich schätze mal eher wenn man einen der Typen umgenietet hat (entweder der hinter dem Steuer saß oder der das zu milde Urteil gesprochen hat) wirst Du erst wieder was über den Todesfahrer-Vorfall in einer kleinen Spalte unten in der Ecke deiner Abknickerzeitung lesen.
      Und selbst wenn man dann später mal was drüber lesen sollte, mir würde das am Allerwetesten vorbei gehen.
      Was interessiert mich denn ein Richter der zu milde urteilt, weil er einen Immunitätgenießenden vor sich auf der Anklagebank sitzen hat oder ein Lehrer der gerne trunken vorm Steuer seines Porsche sitzt und Studenten in Moskau mit 110 Km/h die Kopfhaut abrasiert?
      Die können mir einfach beide gestohlen bleiben und von mir aus packen sich die Angehörigen der Getöteten gleich beide auf einmal.
      Dann haben wir hier halt zwei Pappnasen weniger.
      Aber das erzähle ich Dir natürlich nur, weil Du anscheinend zu gutgläubig bist gegenüber dem, was der Presse so alles wert ist veröffentlicht zu werden und was nicht...
      :D
      Avatar
      schrieb am 24.11.09 14:15:09
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.442.738 von reti am 24.11.09 09:26:46#1

      Naja, 4000 Euro sind in Russland auch eine Menge Geld...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 24.11.09 14:17:54
      Beitrag Nr. 4 ()
      Über den Wert entscheidet nicht der Strafrichter.
      Wertausgleich (Schadenersatz) muß vor einem Zivilgericht erstritten werden.
      Avatar
      schrieb am 24.11.09 14:28:18
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.445.069 von Blue Max am 24.11.09 14:15:09Klar Blue Max pro Minute -- ansonsten bewegt sich das so bei 2000€ bis 3000€ pro minute moskau ist teuer normalerweise reiht sich ein porsche fahrer da im normalen verkehr auch ein, luxuskarossen im höherwertigen Preissegement steht dann auch die schnelle Fahrspru zur Verfügung. und geh mal in einen der hübschen clubs da vor ort-- da kommst mit deinem alltäglichen Dytrading nicht mit

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      schrieb am 24.11.09 15:25:19
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.442.738 von reti am 24.11.09 09:26:46Wer so verblödet ist und den Unterschied zwischen "u.a. Geldstrafe" und "Wert eines Russen" nicht begreift sollte sich am besten selber vor ein schnelles Auto stellen und uns so eine verschissene Propaganda ersparen!
      Avatar
      schrieb am 24.11.09 16:19:31
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.442.738 von reti am 24.11.09 09:26:46das erläutere ich gerne:

      für die tat gab es 1 jahr auf bewährung und als bewährungsauflage dann 5000 euro...man kann darüber streiten, ob das urteil zu milde ist, aber auch bei einem solchen vorfall sollte das leben eines menschen nicht runiniert werden...die bewährungsauflage richtet sich nach den einkommensverhältnissen des angeklagten... sie erscheint mir aber auch zu niedrig...um es genau beurteilen zu können, muss man die details kennen und die kennt nur da gericht und die staatsanwaltschaft und natürlich der verteidiger...das einmonatige fahrverbot ist im vergleich zu einer einfachen trunkenheitsfahrt wirklich wenig, denn schon da gibt es in der regel führerscheinentzug und mindestens 9 monate sperrzeit....ich nehme aber an, dass man den promillegehalt nicht kannte, da wohl kaum eine blutprobe entnommen wurde...dennoch ist das menschlich gesehen eine katatstrophe und zwar für alle beteiligten...
      Avatar
      schrieb am 24.11.09 16:36:52
      Beitrag Nr. 8 ()
      Der BND hat vor Jahren schon gesucht jetzt sucht er wieder


      http://www.bnd.de/cln_153/nn_1365890/DE/JobsUndKarriere/Stel…

      Reicht wahrscheinlich aus für eine Erklärung warum der Herr lehrer so eine milde Strafe bekamm (1. Anzeige)
      Avatar
      schrieb am 24.11.09 16:37:23
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.442.738 von reti am 24.11.09 09:26:46Damit wurde nicht der Wert ermittelt, sondern die Höhe der Strafe.

      Das ist ein großer Unterschied.

      Egal wie man einen Wert ermitteln sollte, würde so etwas ein Zivilgericht, nach einer entsprechenden Schadensersatzklage, ermitteln. Nicht die Strafkammer.

      So ein reißerischer Aufriss ohne sachliche Argumentation. Echt schwach.
      Avatar
      schrieb am 24.11.09 16:50:56
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.446.146 von invest2002 am 24.11.09 16:19:31:confused:

      dennoch ist das menschlich gesehen eine katatstrophe und zwar für alle beteiligten...

      nach aller lebenserfahrung ist es vor allem eine katastrophe für die familien der getöteten. wie der täter damit zurechtkommt, werden wir wohl nie erfahren.
      aus ähnlichen fällen kann man mit einiger wahrscheinlichkeit jedoch ableiten, dass auch dieser täter sich durch verdrängung schützen muss und wird. deshalb wird in seinem zurechtgefixten rechtfertigungs-und erklärungsbild zum weiteren unbeschwerten weiterleben dann nach einiger zeit die getöteten die schuldigen für ihn sein,weil sie, nur für ihn selber, plötzlich zu schuldigen an ihrem unfall werden müssen.

      ein opfer-täter ausgleich wäre eine anständige materielle versorgung und entschädigung der familien zeitlebens für den täter...
      Avatar
      schrieb am 24.11.09 19:24:29
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.442.738 von reti am 24.11.09 09:26:46#1,

      frag doch mal bei Springer an warum die nicht berichten..
      Avatar
      schrieb am 25.11.09 08:58:59
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ich frage mich die ganze Zeit, welcher gleichwertige Strafe reti denn ansetzen würde?

      Soll der Täter als Strafe auch mit einem Wagen überfahen werden?

      So wie im alten Testament: "Auge um Auge, Zahn um Zahn"?
      Avatar
      schrieb am 25.11.09 12:27:19
      Beitrag Nr. 13 ()
      Welche Strafe würde ein russischer Diplomat in D bekommen, wenn er zwei Fussgänger anfährt ?

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 25.11.09 14:06:52
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.446.478 von Nannsen am 24.11.09 16:50:56Eine Strafkammer ist nicht dazu da Schadensersatzklagen durchzusetzen.

      Kennt denn hier keiner den Unteschied zwischen Strafe und Schadensersatz.
      Avatar
      schrieb am 25.11.09 15:14:37
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.452.562 von 23552 am 25.11.09 14:06:52na sicher kenne ich den... und zivilrechtlich können sich die eltern frauen usw an die haftpflichtversicherung der opfer wenden...was dabei herauskommt, steht aber in den sternen
      Avatar
      schrieb am 25.11.09 15:16:02
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.453.218 von invest2002 am 25.11.09 15:14:37soll natürlich heissen an die versicherung des verursachers
      Avatar
      schrieb am 26.11.09 19:47:02
      Beitrag Nr. 17 ()
      "... das Leben zweier russischer Studenten auf einen Wert von 5000 Euro"

      Für einen wären es 3000 Euro gewesen, ab zwei gibt es Mengenrabatt.
      Avatar
      schrieb am 27.11.09 08:34:03
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.453.218 von invest2002 am 25.11.09 15:14:37Das ist nun mal so in einem Rechtsstaat, dass man, sollte man einen Schaden erleiden, diesen einklagen muss.

      Bleibt aber die Frage, wie solche Leute denn bestraft werden sollen.

      Gleichwertig? Soll man sie also, per Rechtsspruch, den Täter auch überfahren?

      Der Titel des Threads ist schon reiner Schwachsinn, weil mit einer Strafe nicht der Wert eines Schadens bewertet wird.


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