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    ja was denn nun Inflation oder Deflation?!?!? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.01.10 17:20:14 von
    neuester Beitrag 15.04.10 21:52:50 von
    Beiträge: 8
    ID: 1.155.468
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      schrieb am 21.01.10 17:20:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      Merkmale für Inflation:
      1.) steigende Verschuldungsbereitschaft
      2.) steigende Geldmengen im Wirtschaftskreislauf
      3.) steigende Produktionsauslastung
      4.) schnellerer Handels- und Geldumschlag

      Zur Klarstellung: Die Inflation dauerte bis Mitte 2007. Damals wurden Häuser überbewertet, überverschuldet, und jeder der ein einigermaßen passables Einkommen hatte fuhr mit nem BMW und nem Pick-up durch die Gegend. Die Bäuche waren prall gefüllt...

      Eine Inflation wird beendet durch Deflationsschocks.

      Bislang haben die ganzen Finanzspritzen nur dazu geführt, dass die Verluste aus diesem Deflationsschock ausgeglichen und zeitlich gestreckt wurden. Denn das bereitgestellte Kapital hat nur zu einem ganz geringen Anteil den Weg in den realen Wirtschaftskreislauf gefunden, und deckt nur einen geringen Teil der niedriegeren Kreditvergaben der Banken an die Wirtschaft ab. Der größte Teil blieb in dem Interbanken-/Finanzmarkt stecken.

      Da die oben beschriebenen Symptome noch bei weitem nicht erkennbar sind (man muss nur mal an die neuen Kurzarbeiter bei Opel und BMW denken), sind wir bislang noch meilenweit von einer Inflation entfernt.

      Also, was soll man/wird man tun. Eine längere Deflation würde den meisten Menschen den letzten Cent aus der Tasche ziehen, denn die "Großen" wird man bestimmt auf Kosten der "Kleinen" stützen. Eine weiter fortschreitende Globalisierung wird auch weiter sich angleichende Sozialsysteme und Lohnsysteme nach sich ziehen. Um den sozialen Frieden zu gewährleisten, werden Regierungen alles daran setzen, dass zumindest ein Mindestmaß für die ganz stark bedürftigen bereit steht.

      Eine starker und kurzer Deflationsschock würde allerdings eine stärkere Inflation nach sich ziehen, da danach Innovation, Fleiß und der Wille aufzustehen bei den Menschen vorherrschen würde.

      Ein Deflationsschock wird auch dazu führen, dass sich Schulden und Vermögen auflösen (dadurch dass Schulden ja nichts mehr Wert sind). Dies hat man in den letzten beiden Jahren zu verhindern gewusst, da gegen die Schulden-/und Vermögensausfälle einfach neue Schulden/Vermögen gestellt wurden. Dies wird nicht mehr wiederholbar sein, da die Menschen genau dies erkannt haben, und in diesem Fall versuchen werden ihr Vermögen zu schützen. Aber wie schütze ich mein Vermögen?
      1.) Festgeld/Geldmarktkonto - über Einlagensicherung staatlich (und damit über einen großen Schuldner) gedeckt. Na ja...
      2.) Immobilien - ist gebundenes Kapital, bei sinkendem Handel lässt sich auch ne Immo nicht so leicht veräußern
      3.) Staatsanleihen - siehe 1.) - gleiches Problem
      4.) Geldmarktfonds - klar, wenn man Gläubiger ist, hat man bei sinkendem Schuldenwert sicherlich gute Karten.

      Es ist also nicht so leicht...
      Avatar
      schrieb am 21.01.10 18:31:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.783.861 von Tobias79 am 21.01.10 17:20:14
      Inflation ist Geldmengenausweitung(inflare - aufblähen) nichgt mehr und nicht weniger.


      Alle Symptome daraus sind nicht als Inflation zu bezeichen, werden jedoch fälschlichereise so bezeichnet.
      Die Inflationssymptome sind alles Auswirkungen der Geldmenge, gibt es zuviel Geld wird das teurer wohin dieses Geld vermehrt fliesst.

      Deflation ist das Gegenteil, wenn die Geldmenge verknappt wird.

      Daher dürfte auch klar sein, was momentan vorherrscht - Inflation, und zwar geht es spürbar erst gerade los und dauert dann ein paar Jahre.
      Avatar
      schrieb am 21.01.10 18:43:43
      Beitrag Nr. 3 ()
      Inflation oder Deflation?
      Für die Meisten stellt sich diese Frage gar nicht und genau deshalb möchte ich sie beleuchten. Hört man sich um, so heisst es von allen Seiten, die exorbitant gestiegene Geldmenge müsse zwangsläufig zu einer hohen Inflation führen. Deshalb werden Sachwerte sowie Gold sowie andere Sachwerte seit Monaten als "sicherer Hafen" angepriesen nach dem Motto "Rette sich wer kann".

      Hätten wir es im Jahr 2008/2009 mit einer normalen zyklischen Wirtschaftsflaute oder überschaubaren Rezession zu tun gehabt, dann wäre bei der Geldmengenausweitung sicher ein großer Inflationsdruck entstanden, keine Frage. Allerdings handelte es sich um eine richtige Finanzkrise, eine Verschuldungskrise. Diese Verschuldungskrise hat viele Schuldner (z.B. Hypotheken Nehmer) in arge Bedrängnis gebracht und dazu geführt, dass auch Gläubiger wie Großbanken & Versicherungen extrem unter Druck standen. Manche dieser Großgläubiger sind zusammengebrochen, andere konnten nur durch staatliche Eingriffe gerettet werden. Alles in allem konnte das Finanzsystem wie wir es kennen nur durch massive Staatshilfen gerettet werden. Soweit so gut, daran ist ja nichts neu.

      Trotzdem sind die Nachwirkungen der "Verschuldungskrise" weiterhin spürbar, denn Deleveraging Effekte im privaten Bereich halten immer noch an. Würde sich die Geldumlaufgeschwindigkeit deutlich erhöhen, so könnte dies Deleveraging oder ungenügendes Leveraging wett machen, aber auch das scheint aufgrund der Krisensensibilisierung und Vorsicht unwahrscheinlich.

      Das bedeutet, dass im privaten Bereich bei weitem nicht genügend Schulden gemacht werden, um einen nachhaltigen Aufschwung und möglicherweise damit verbundene Inflationsgefahren zu erzeugen. Hohe Arbeitslosigkeit und Überkapazitäten lassen Preiserhöhungen auf breiter Front nicht zu, selbst wenn Rohstoffpreise, wie in den vergangenen Monaten, erneut stark ansteigen. Das durch Staatsverschuldung neu geschaffene Geld ist auch völlig falsch verteilt und "sitzt" bei großen Banken, statt sich in irgendeiner Form z.B. über Löhne oder Steuerentlastungen auf der Habenseite von Konsumenten zu sammeln.

      In unserem Währungssystem basiert alles Geld aus Schulden, die entweder privat oder von staatlicher Seite aufgenommen werden, ursprünglich bei Zentralbanken. Da für die gesamte im Umlauf befindliche Geldmenge Zinsen bezahlt werden müssen, steigt die Höhe der Gesamtverschuldung in Abhängigkeit von der Geldumlaufgeschwindigkeit automatisch stetig an, damit die meisten Gläubiger ihre Zinsen bekommen können, ansonsten müssten sie ja darauf verzichten. Die großen Fragen in unserem System lautet nur? Wer verschuldet sich, wer verleiht (durch Assets abgesichert) Geld und wer besitzt werthaltige Assets wie Grundstücke, Fabriken, Häuser und Rohstoffe. Kommt es durch unzureichendes Leveraging oder Deleveraging zur Deflation, dann kommen Schuldner unter Druck und müssen Assets zu niedrigen Preisen an Gläubiger abgeben weil Schulden nicht bedient werden können. Ein solches Szenario halte ich für durchaus realistisch, auch wenn man bedenkt, dass Assets das einzig wirklich werthaltige sind und alle Gläubiger im Prinzip nicht am Geld interessiert sind, sondern dieses nur ein Mittel zum Zweck darstellt, um an Assets zu kommen. Diese Gläubiger sind also darauf erpicht, zu möglichst niedrigen Preisen an möglichst werthaltige Assets zu kommen. Diese Umverteilung ist in einer Deflation besonders gut möglich, da sich in Boomzeiten bei der Oberklasse abgesicherte Forderungen und Bargeld angesammelt haben. Durch eine Krise und Deflation kann man nun diese abgesicherten Forderungen und Bargeld zu niedrigen Preisen in Assets umtauschen. Aus diesem Grund hat auch eine Krise immer ihre Gewinner, denn Geld, Schulden und Assets werden fortlaufend nur umverteilt. Wer viel Bargeld und abgesicherte Forderungen hat (die Mächtigen und Wohlhabenden also), dem würde eine deflationäre Krise also gerade recht kommen.


      Die jüngste Wirtschaftserholung ist wie im vorletzten Absatz beschrieben auf eine höhere Staatsverschuldung zurückzuführen und nicht auf eine höhere Verschuldung des privaten Sektors. Es stellt sich die Frage, ob die Staaten und Regierungen die Zeit überbrücken können bis Deleveraging Effekte abebben und sich wieder ins Gegenteil verkehren zum Leveraging. Dann wäre das Ziel erreicht und Wachstum könnte durch Impulse aus dem Privatsektor in Gang kommen (verbunden mit hohen Inflationsgefahren natürlich) Einige hoch verschuldete Staaten kommen dabei aber bereits jetzt unter Druck, siehe Dubai und Griechenland.

      Durch niedrige Zinsen wurden sichere Anlageformen in der Krise entwertet und unattraktiv. Dadurch wurden viele Anleger ins Risiko "getrieben" denn nur wer Risiken übernahm konnte auf Rendite hoffen. Dieser Effekt hat zu starken Anstiegen bei Aktien, Unternehmensanleihen, Gold und Immobilien geführt, gleichzeitig zeigte das "Cost Cutting" der Untenehmen Erfolge und ansehnliche Gewinne wurden eingefahren. Anleger sind also faktisch durch Abwertung sicherer Anlageformen ins Risiko gezwungen worden bzw. durch Inflationsgerede in Gold, Immobilien und andere Assetformen. Wenn die breite Anlegermasse nun also derart positioniert ist, dann liegt nichts näher, als dass die derzeit unattraktivste Formen der Anlage wie Sparbuch, Bargeld, Fest- und Tagesgeld möglicherweise gar nicht so uninteressant sind, vor allem nach den starken Anstiegen sämtlicher Märkte für riskantere Anlageformen... Und man kann sich darüber hinaus fragen welche Interessen hinter der starken Promotion für Gold und andere Assets stehen könnten...

      Wenn alle "Normalanleger" Inflation erwarten und diese aber ausbleibt, dann stehen alle auf dem falschen Fuß, richtig?

      P.S.: Der Gold Wahnsinn zeigt sich schon durch Schlagzeilen, dass große Banken neue Lagerräume anmieten müssen. Selbst in meinem Bekanntenkreis gibt es einige Verrückte, die sämtliche Ersparnisse in Gold umgemünzt haben.
      Und wo bleibt sie nun die Inflation???


      von http://www.trading-strategien.de/
      Avatar
      schrieb am 22.01.10 10:03:10
      Beitrag Nr. 4 ()
      danke für diese beiden Beiträge,

      sie hätten die derzeitige Diskussion nicht besser beschreiben können...
      Avatar
      schrieb am 22.01.10 10:24:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      Gehen wir mal in der Diskussion einfacher vor:

      1.Frage: Wonach sind die Menschen derzeit geil?

      1.) Nach Konsumwaren oder
      2.) Nach Geld

      Da derzeit auf allen Sendern eine "Konsumsverzichtsdiskussion" durchgeführt wird, und der Absatz von Konsumwaren sogar noch sta(a/t)tlich gefördert wurde, erscheint mir zweitere als logischere Option.

      Menschen horten Geld in Erwartung weiter fallender Preise, da der notwenige Abbau von Produktionskapazitäten noch nicht erfolgt ist.

      2. Frage: Hat der Konsument mehr oder weniger Cash in de täsch?

      Nun gut; zugegeben - er hat noch so viel Geld, dass er sich ein Iphone mit einem überteuerten Handyvertrag mittels monatlicher Raten leisten kann...

      3. Frage: Wovor haben die Menschen mehr Angst? Inflation oder Deflation?

      Es ist (Trommelwirbel): INFLATION. Weil man eine echte Deflation noch nie erlebt hat... Die 29er Krise war in D-land längst nicht so schlimm wie die 23er/24er...

      4. Frage: Wo bekommt der kleine Gewerbetreibende Kapital für seine Firma her?

      1.) von der Bank
      2.) von seinen Kunden
      3.) von seinen Ersparnissen

      1. - gibt nur Geld bei guten Zahlen
      2. - gibt (derzeit) nur Geld bei "sinnvollen" Produkten/Dienstleistungen
      3. - bleibt somit als letzte Option, wenn 1 und 2 scheitern

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      Avatar
      schrieb am 13.04.10 12:14:06
      !
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      Avatar
      schrieb am 13.04.10 12:48:48
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.322.530 von GueldnerG45S am 13.04.10 12:14:06+ 1,1% auf Jahresbasis.

      Ist es Satire, da schon von "Jetzt ist sie da, die Inflation" zu sprechen?

      Die EZB spricht bis + 2% von Preisstabilität. Übrigens wird aufgrund des Basiseffektes die Inflation im Jahresverlauf wohl wieder auf ungefähr 0,5 bis 1% sinken.

      Schön, daß wir aus den in manchen Bereichen deflationären Tendenzen langsam herauskommen.
      Avatar
      schrieb am 15.04.10 21:52:50
      Beitrag Nr. 8 ()
      Preisstabbilität wäre wie der Name schon sagt unverränderte Preise über die Zeit.
      Schade das dies von der EZB anders gesehen wird!


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