EDF - größter(?) Stromversorger weltweit (Seite 5)

[ZaV834ti]

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die US-Bank JPMorgan hat EDF (EDF (Electricité de France)) von "Underweight" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 7,60 auf 12,00 Euro angehoben. Der Energieversorger müsse mit dem Ausfall von Kernkraftwerken und außerordentlich hohen Energiepreisen zurechtkommen, schrieb Analyst Vincent Ayral in einer am Montag vorliegenden Studie. Diese Probleme verstärkten den Regulierungsdruck auf die französische Regierung massiv. Die angekündigte vollständige Verstaatlichung von EdF dürfte eher mit einem freiwilligen Übernahmeangebot als mit einem entsprechenden Gesetz über die Bühne gehen. Die Minderheitsaktionäre könnten auf einen Bewertungsaufschlag für ihre Anteile hoffen, da dies den Prozess beschleunigen würde. Ayral erwartet einen Preis etwa in der Mitte einer Spanne von 14 bis 20 Euro je Aktie./gl/ag

[deepvalue]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.954.335 von Superworld am 11.07.22 09:56:20

EDF baut nur Flamenville für den eigenen Kraftwerkspark. Hinkley Point und das finnische KKW wurden noch von Areva verkauft. Das Frankreichgeschäft ist allerdings auch ohne diese Neubauten nicht besonders profitabel, da die Regulierung so unternehmensfeindlich ist (mich hat immer gewundert, dass die EU Kommission dieses zugelassen hat).

Den Neubau von KKW sehe ich aus Kostengründen auch skeptisch, da die Baukosten m.E. nicht kalkulierbar sind. Allerdings wird die Strategie im Elysse festgelegt und Macron sieht wohl die Exportmöglichkeiten neuer KKW (ich würde stärker Erneuerbare bauen, Frankreich hat ja genügend Küsten und Fläche).

Zitat von Superworld:

Zitat von deepvalue: Das Problem der EDF sind nicht die zugegeben schon recht alten KKW, sondern die vom französischen Staat künstlich niedrig gehaltenen Strompreise plus vom Staat verordnete Unternehmenskäufe (Areva) und Investitonen (Flamenville).

Es gibt mehrere Gründe dafür. Hinter jedem schlagartigen Einbruch im EdF Chart steht ein Grund.

Ich persönlich habe EdF für 9€ gekauft, als Macron an die Macht kam und den Atomstromanteil auf 50% reduzieren und durch Wind/PV ersetzen wollte. Ich hatte mir ähnliche Kursverläufe wie RWE, EnBW, ... erhofft, die einen vergleichbaren Weg gehen. Das ist gescheitert. Von Wind/PV ist nur noch die Rede als Zwischenschritt, weil das schneller geht als der Errichtung neuer AKWs.

Die letzten AKW Neubauten der EdF wurden um 3 Mrd.€ und 5 Jahre Bauzeit veranschlagt. Real dann absurde 18 Mrd.€ und 15 Jahre. Und das war nicht nur bei einem AKW so, sondern bei Hinkley Point, Olkiluoto und Flamanville ähnlich. Mit diesen Milliardengräbern lässt sich nie mehr Geld verdienen. Anstatt jetzt endlich die fehlerhafte Strategie zu ändern, will man bis zu 14 weitere dieser Möhren bauen.

[Superworld]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.949.897 von deepvalue am 09.07.22 22:45:24

Zitat von deepvalue: Das Problem der EDF sind nicht die zugegeben schon recht alten KKW, sondern die vom französischen Staat künstlich niedrig gehaltenen Strompreise plus vom Staat verordnete Unternehmenskäufe (Areva) und Investitonen (Flamenville).

Es gibt mehrere Gründe dafür. Hinter jedem schlagartigen Einbruch im EdF Chart steht ein Grund.

Ich persönlich habe EdF für 9€ gekauft, als Macron an die Macht kam und den Atomstromanteil auf 50% reduzieren und durch Wind/PV ersetzen wollte. Ich hatte mir ähnliche Kursverläufe wie RWE, EnBW, ... erhofft, die einen vergleichbaren Weg gehen. Das ist gescheitert. Von Wind/PV ist nur noch die Rede als Zwischenschritt, weil das schneller geht als der Errichtung neuer AKWs.

Die letzten AKW Neubauten der EdF wurden um 3 Mrd.€ und 5 Jahre Bauzeit veranschlagt. Real dann absurde 18 Mrd.€ und 15 Jahre. Und das war nicht nur bei einem AKW so, sondern bei Hinkley Point, Olkiluoto und Flamanville ähnlich. Mit diesen Milliardengräbern lässt sich nie mehr Geld verdienen. Anstatt jetzt endlich die fehlerhafte Strategie zu ändern, will man bis zu 14 weitere dieser Möhren bauen.

[Malecon]

Der Widerstand vom März wackelt:




🤔

[deepvalue]

Das Problem der EDF sind nicht die zugegeben schon recht alten KKW, sondern die vom französischen Staat künstlich niedrig gehaltenen Strompreise plus vom Staat verordnete Unternehmenskäufe (Areva) und Investitonen (Flamenville).

Leider macht Frankreich über EDF Industriepolitik und versucht über die niedrigen Strompreise die Grundstoffindustrie zu subventionieren. Hinzu kommen die aus politischen Gründen niedrigen Haushaltsstrompreise. Die Firma selbst ist eigentlich gut gemanaged und relativ effizient.

Wenn EDF "normale" Marktpreise ansetzen könnte, wäre das Unternehmen trotzdem hoch profitabel.

Ich hoffe, dass der französische Staat mit Rücksicht auf die vielen EDF Belegschaftsaktionäre das Unternehmen zu dem IPO Preis von 27 Euro verstaatlicht.

[valueanleger]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.948.232 von Superworld am 09.07.22 14:12:33

Zitat von Superworld:

Zitat von onlythebest: Ich staune nur noch wie hier Leute zu EdF von einem Pleitekandidat schwadronieren können.

Die EdF ist ein Konkursfall. Sie kann (darf) aber nicht in Konkurs gehen, weil ...
1) ... es kritische Infrastruktur ist
2) ... dann 56 Reaktorruinen herumstehen würden die zurückgebaut werden müssten. Nach heutigen, saloppen Behauptungen sind das pro Reaktor 1 Mrd.€ Kosten und 10 Jahre Rückbauzeit. In Ostdeutschland baut der Bund das AKW Lubmin seit den 1990er Jahren zurück und man redet bereits von 100 Jahren Rückbauzeit und koste es was es wolle.

Deshalb übernimmt der franz. Staat die EdF jetzt komplett und versucht den Laden mit viel Geld vom Steuerzahler und Kapitalmarkt (deshalb die Taxonomie) zu sanieren.

Superworld, du liegst genau richtig.
Wobei ich gehört habe das die Rückbaukosten sogar etwas höher als 1 Mrd € liegen könnten.
Ich gehe aber davon aus das die Reaktoren in Frankreich nicht auf "grüne Wiese" zurückgebaut werden, so wie in Deutschland.

EDF hat über die Jahre viel zu viel Dividende bezahlt um den Staatssäckel zu füllen - das rächt sich nun.
Ein Blick in die Bilanz zeigt wie schlimm es um EDF steht - und das richtige Debakel beginnt nun erst.

Trotzdem bin ich eine kurzfristige Tradingposition eingegangen, die aber 50% unter den aktuellen Kursgewinnen abgesichert ist.
Mal sehen was der französische Staat bereit ist zu bezahlen?

Gruß
Value

[Superworld]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.944.365 von onlythebest am 08.07.22 16:43:07

Zitat von onlythebest: Ich staune nur noch wie hier Leute zu EdF von einem Pleitekandidat schwadronieren können.

Die EdF ist ein Konkursfall. Sie kann (darf) aber nicht in Konkurs gehen, weil ...
1) ... es kritische Infrastruktur ist
2) ... dann 56 Reaktorruinen herumstehen würden die zurückgebaut werden müssten. Nach heutigen, saloppen Behauptungen sind das pro Reaktor 1 Mrd.€ Kosten und 10 Jahre Rückbauzeit. In Ostdeutschland baut der Bund das AKW Lubmin seit den 1990er Jahren zurück und man redet bereits von 100 Jahren Rückbauzeit und koste es was es wolle.

Deshalb übernimmt der franz. Staat die EdF jetzt komplett und versucht den Laden mit viel Geld vom Steuerzahler und Kapitalmarkt (deshalb die Taxonomie) zu sanieren.

[onlythebest]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.943.519 von valueanleger am 08.07.22 14:59:31

Ich staune nur noch wie hier Leute zu EdF von einem Pleitekandidat schwadronieren können.
Das ist Hochtechnologie und pure Nutzung der zivile Kerntechnik und ein Schnäppchen für den französischen Staat bei den immer teurer und verknappen Ressourcen an fossilen Brennstoffen in Europa.
so long
only

Zitat von valueanleger:

Zitat von bodystyler1: Was hält man von der Verstaatlichung, gut oder nicht für Aktionäre ..
M K

Das ist die einzige positive Option für die Aktionäre.
Ich habe sofort nach der Meldung auch etwas investiert.
Eigentlich ist EDF wegen der hohen Verschuldung ein Pleitekandidat - nun werden sie vom französischen Staat gerettet.
Das ist doch (für die Aktionäre) wunderbar, für die französischen Steuerzahler allerdings sicher nicht.

Gruß
Value

[valueanleger]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.930.904 von bodystyler1 am 06.07.22 21:23:17

Zitat von bodystyler1: Was hält man von der Verstaatlichung, gut oder nicht für Aktionäre ..
M K

Das ist die einzige positive Option für die Aktionäre.
Ich habe sofort nach der Meldung auch etwas investiert.
Eigentlich ist EDF wegen der hohen Verschuldung ein Pleitekandidat - nun werden sie vom französischen Staat gerettet.
Das ist doch (für die Aktionäre) wunderbar, für die französischen Steuerzahler allerdings sicher nicht.

Gruß
Value

[bodystyler1]

Antwort auf Beitrag Nr.: 71.934.330 von bodystyler1 am 07.07.22 12:02:27

Zitat von bodystyler1: Da wäre noch die Vermutung ob das
ø Kursziel: 12,67 EUR hieraus generiert wurde.
M.K

Das letzte Mal war das so bei der Twitter Aktie, denke Mal das die Französische Regierung verlässlichere Ansagen abgibt als Elon Musik
M.K.