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    Griechenland "gerettet" Kursfeuerwerk an den Börsen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.05.10 12:05:54 von
    neuester Beitrag 13.05.10 13:03:36 von
    Beiträge: 24
    ID: 1.157.524
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      schrieb am 02.05.10 12:05:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      jetzt kann es endlich wieder grün werden.

      Griechenland
      Abkommen über Sparpaket steht
      Papandreou
      +
      Papandreou (Bild: rtr)
      Athen. Das Sparpaket zur Rettung Griechenlands vor einem Staatsbankrott steht. Der hoch verschuldete Staat hat nach Regierungsangaben einen Finanzierungsbedarf von 60 Milliarden Euro pro Jahr. Das gab Ministerpräsident Giorgos Papandreou am Sonntagmorgen in Athen bekannt.

      Die Einigung mit der EU und dem Internationalen Währungsfonds würden zusätzliche Belastungen für die griechische Bevölkerung bedeuten. Sie seien aber unvermeidlich, um einen Staatsbankrott zu verhindern.

      "Oberstes Gebot ist die Rettung des Vaterlandes. Ich werde alles tun, damit das Land nicht Pleite geht," sagte Papandreou in einer dramatischen Rede. "Es stehen uns schwierige Jahre bevor." Er versprach, er werde "alles tun, um die Schwächeren" schützen. "Ich verspreche mit ihnen allen zusammen zu kämpfen, damit Griechenland sich ändert", sagte Papandreou.

      Am Sonntag wollen die Euro-Finanzminister in Brüssel darüber beraten, ob das zwischen dem Internationalen Währungsfonds, der Europäischen Zentralbank und der EU ausgehandelte Sparpaket den Anforderungen für Hilfen genügt.

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      Fotostrecke Fotostrecke: Das griechische Debakel mit dem Euro
      Bei dem Treffen sollen nach Angaben von Diplomaten Kredite von mindestens 120 Milliarden Euro für drei Jahre beschlossen werden. Allein in diesem Jahr rechnen die Euro-Staaten mit 30 Milliarden Euro, davon 8,4 Milliarden aus Deutschland. Zusätzlich bekommt das vom Staatsbankrott bedrohte Land 15 Milliarden Euro vom Internationalen Währungsfonds (IWF).

      Für die geplanten Notkredite verlangen IWF und EU ein striktes Sparprogramm. Nach Angaben aus Athen soll Griechenland sein Defizit von derzeit 13,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes bis Ende 2011 auf 3,6 Prozent senken. Dafür sollen die Gehälter im öffentlichen Dienst und die Renten gekürzt sowie Steuern und Abgaben angehoben werden.

      Randale gegen Sparprogramm

      Die griechischen Gewerkschaften machen mit Streiks und Demonstrationen weiter mobil gegen die geplanten drastischen Sparmaßnahmen. Im Athener Zentrum randalierten Autonome und griffen Polizisten, Politiker und Journalisten an.

      Die Bahn und die Fähren wurden am Samstag bestreikt. In staatlichen Krankenhäusern behandelten die Ärzte nur Notfälle. Am Mittag versammelten sich im Zentrum der Hauptstadt an zwei Plätzen die Gewerkschaften zu Mai-Demonstrationen. Daran beteiligten sich nach Schätzungen mehr als 10.000 Menschen, zumeist Staatsbedienstete und Mitglieder oder Sympathisanten der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE).

      Auch in der Hafenstadt Thessaloniki und in anderen Städten des Landes gingen mehrere tausend Menschen auf die Straßen, berichtete das Fernsehen. Insgesamt waren es aber weniger, als von den Gewerkschaften zum Maifeiertag erhofft.

      Maidemonstration in Athen
      +
      Maidemonstration in Athen (Foto: dpa)
      An Athens zentralem Syntagmaplatz kam es zu Zwischenfällen. Automome warfen Steine auf die Polizei und attackierten Fernsehteams. Die Polizisten setzten Tränengas ein, um die Randalierer auseinanderzutreiben und die Journalisten zu schützen. Die Demonstranten zogen anschließend durch das Stadtzentrum. Dabei kam es erneut zu Ausschreitungen, ein Übertragungswagen des staatlichen Fernsehens wurde angezündet und brannte aus. Vermummte lieferten sich Schlägereien mit der Polizei und warfen in den engen Gassen Steine auf Schaufenster und Banken.

      Der ehemalige sozialistische Parlamentspräsident und heutige Abgeordnete Apostolos Kaklamanis wurde mit Flaschen und Steinen beworfen. Demonstranten beschimpften Politiker als Diebe und Lügner und drohten ihn zu lynchen. In letzter Minute konnte er sich in ein Café retten. Am Nachmittag verlagerten sich die Ausschreitungen in das als Hochburg der Autonomen geltende Stadtviertel Exarcheia.

      Die Generalsekretärin der Kommunistischen Partei, Aleka Papariga, rief zum "Aufstand" gegen das "verfaulte politische System" auf. Der Präsident der Staatsbediensteten-Gewerkschaft (ADEDY), Spyros Papaspyros, forderte die Beamten zum "Kampf" um ihre Rechte auf. "Die Rechnung müssen diejenigen zahlen, die für die Defizite verantwortlich sind", meinte der Gewerkschaftler im Fernsehen.

      Die Grundzüge des Sparprogramms: Die Gehälter im staatlichen Sektor sollen eingefroren werden, das 13. und 14. Monatsgehalt soll wegfallen. Das durchschnittliche Rentenalter soll von 61,3 auf 63,4 Jahre steigen. Die Mehrwertsteuer könnte von 21 auf 23 oder sogar 25 Prozent klettern. Auch die Steuern auf Tabak, Spirituosen und Kraftstoff sollen steigen.

      Experten befürchten wachsenden Widerstand in der Bevölkerung. Vor allem die zunftartigen Gewerkschaften des wichtigen staatlichen Bereichs und die kleineren kommunistischen Gewerkschaften proben den Aufstand. Sie wollen am 5. Mai das Land mit weitreichenden Streiks lahmlegen. Vom Montag an wollen die Lehrer jeden Tag vier Stunden streiken. Industrielle und Händler fürchten, dass diese Maßnahmen den Markt abwürgen und zu einer dramatischen Depression führen könnten. (dpa/rtr)
      Avatar
      schrieb am 02.05.10 13:20:58
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die zu erwartende Einigung mit IWF und EU wurde schon Donnerstag/Freitag früh eingepreist.Die Börse schaut nach vorn und sieht einen Rückfall Richtung Rezession den Sparmaßnahmen Südeuropas geschuldet.Ist der Generalstreik in Grichenland schon abgesagt?
      Avatar
      schrieb am 02.05.10 13:49:17
      Beitrag Nr. 3 ()
      Der Patient ist noch lange nicht geheilt.
      Es ist noch nicht einmal sicher ob der Patient die Medizin nimmt.
      Was dann, wenn das Volk seine Regierung zum Teufel jagt ?

      Die Messe ist noch nicht gelesen.
      Avatar
      schrieb am 02.05.10 13:50:55
      Beitrag Nr. 4 ()
      gerettet ist garnichts! die Regierung muß aufgrund ihrer rigiden Maßnahmen abdanken.Griechenland kassiert die Kohle und die nächste Regierung gibt sie mit vollen Händen aus :mad:
      Avatar
      schrieb am 02.05.10 14:01:54
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.440.691 von zocklany am 02.05.10 13:50:55Bisher zeigt die griechische Regierung eine weit über deutschen Verhältnissen liegende Reform- und Handlungsfähigkeit.

      Die Resteuropäer haben entschiedener und schneller als in der Finanzkrise vorher gehandelt, auch ein Pluspunkt.

      Das Populismusrisiko zeigt sich bei den Griechen in Minderheitendemonstrationen, wir haben eine FDP mit ultragriechischer Wahlansage in der Regierung.

      Eine konstruktive Erneuerungsfähigkeit ist für Börsen förderlich, passt schon.

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      Avatar
      schrieb am 02.05.10 14:35:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.440.733 von Friseuse am 02.05.10 14:01:54Bisher zeigt die griechische Regierung eine weit über deutschen Verhältnissen liegende Reform- und Handlungsfähigkeit.

      wo und bei welchen Maßnahmen?das Defizit ist der griecheschen Regierung schon lange bekannt und sie hat nichts unternommen.Sie wird auch nichts unternehmen sobald sie das Geld hat,wetten!
      Avatar
      schrieb am 02.05.10 14:58:44
      Beitrag Nr. 7 ()
      Positiv stimmt, dass der IWF mit im Boot ist. Die sind normalerweise nicht dafür bekannt, Schuldner mit Samthandschuhen anzufassen. Wären nur EU-Gelder im Feuer, würde sich in Griechenland garantiert nichts ändern, so besteht immerhin Hoffnung.
      Avatar
      schrieb am 02.05.10 15:02:03
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.440.818 von zocklany am 02.05.10 14:35:35Das ist eine Annahme, politischer Glaube. Auf der Ebene darf man die Zukunft abwarten.

      Die Griechen haben eine neue Regierung, die FDP-Entsprechung von Steuereinnahmenvermeidern und Vollgasverschuldern ist weg.

      Und den Unterschied zwischen Kreis und Dreieck haben die vor einiger Zeit bemerkt, Logik hat in dem Land eine für die Gegenwart ausgrabbare Tradition. Warum sollte eine praktische Anwendung den Griechen nicht möglich sein:confused: denen geht doch die Korruption selbst auf den Senkel;)
      Avatar
      schrieb am 02.05.10 15:58:54
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.440.872 von Friseuse am 02.05.10 15:02:03an deine Worte werde ich dich bei gegebener Zeit erinnern :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.05.10 15:58:58
      Beitrag Nr. 10 ()
      Eine kurzfristige Erholung ist nicht ausgeschlossen,doch das Kesseltreiben gegen den Euro geht weiter.Auch der steigende Ölpreis schwächt die Konjunktur in Europa.Und nach der NRW Wahl kommen neue Belastungen für uns Bürger.Schließlich müssen wir ja auch etwas gegen unsere steigende Staatsverschuldung tun.Also nur auf Tagessicht zocken...na ja eigentlich wie immer.
      Avatar
      schrieb am 02.05.10 15:59:14
      Beitrag Nr. 11 ()
      Gruene Zeiten an der Börse sind erstmal vorbei.

      Rest des Jahres geht die Reise per Saldo nach Sueden!

      Gute Fahrt !! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.05.10 16:50:23
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.440.967 von immer_runter am 02.05.10 15:59:14Wenn die faulen Griechen nur Geld bekommen nutzt das nichts.
      Weshalb gibt es so wenige Griechen, obwohl die doch die Kulturbringer in Europa waren? Die Z:laugh:urückgebliebenen verwechseln den Eingang.
      Avatar
      schrieb am 02.05.10 17:18:00
      Beitrag Nr. 13 ()
      Griechenland wird unterstützt aufgrund seiner "systemischen Bedeutung". Das gilt auch dann noch, wenn deren Regierung einen Teil der angekündigten Maßnahmen - aus welchen Gründen auch immer - nicht umsetzt. Welche Optionen hätten die übrigen EU-Länder und der IWF folglich?

      - Das Geld zurückfordern? Dies würde für G. den Staatsbankrott bedeuten
      - Weitere Zahlungen verweigern? Auch dann müßte G. seine Zahlungsunfähigkeit erklären.

      Glaubt also jemand ernsthaft an diese Möglichkeiten? Solange G. als systemrelevant eingestuft wird, brauchen sich Merkel und Co überhaupt nicht so aufzuplustern. Alles nur Show vor dem Wähler. Einfach lächerlich.
      Avatar
      schrieb am 03.05.10 06:46:56
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.440.964 von zocklany am 02.05.10 15:58:54Das könnte man aber bei dir genauso.
      Avatar
      schrieb am 03.05.10 15:57:47
      Beitrag Nr. 15 ()
      Der Euroraum ist nach wie vor unter Beschuß von
      "finanziellen Massenvernichtungswaffen":

      http://www.ftd.de/politik/europa/:kolumne-muenchau-das-ende-…

      ..Unmoralisch, aber legal
      Laut Anklage verfolgte Goldman Sachs ein ähnliches Prinzip. Die Bank kreierte ein bewusst schlechtes Produkt und nutzte ihr Insiderwissen und eine strukturelle Bewertungsschieflage aus, um sichere Profite einzufahren. Es ist keine Frage, dass so etwas unmoralisch ist..
      Avatar
      schrieb am 03.05.10 16:26:38
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.445.548 von Goldwalla am 03.05.10 15:57:47..zusätzlich helfen dabei noch die Ratingsagenturen
      und schaffen "Tatsachen" für die apokalyptischen Spekulanten.
      Avatar
      schrieb am 05.05.10 21:47:21
      Beitrag Nr. 17 ()
      ...
      Derweil wurde ein neues, wichtiges Detail der Griechenland-Hilfe bekannt. So haben die Euro-Länder untereinander vereinbart, dass einzelne Staaten zeitweise die Kreditvergabe einstellen können, wenn sie selbst am Markt mehr Zinsen zahlen müssen, als sie von Athen erhalten. Dies geht aus einer Vorlage für den Bundestagsfinanzausschuss hervor, die der FTD vorliegt. Demzufolge sollen die anderen Staaten entweder die Zusatzkosten übernehmen - oder gleich für die komplette vierteljährliche Kredittranche einspringen. Als Kandidat für die Klausel gelten Risikoländer wie Portugal. Der Anteil Deutschlands würde entsprechend steigen.
      ...

      http://isht.comdirect.de/html/news/actual/main.html?sNewsId=…
      Avatar
      schrieb am 09.05.10 15:06:32
      Beitrag Nr. 18 ()
      hier mal ein interessanter bericht, wie wir börsianer alle so verschaukelt werden.

      http://www.marktorakel.com/index.php?id=7902527374876318580

      p.s. ein wichtiger artikel, den ihr bitte vielen anderen zugängig machen solltet, indem ihr ihn auch weiter veröffentlicht.

      lg.

      taipan11
      Avatar
      schrieb am 09.05.10 21:26:26
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.441.137 von MFC500 am 02.05.10 17:18:00Warum so skeptisch:confused:

      Alles wird gut;)
      Avatar
      schrieb am 10.05.10 00:09:29
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.488.336 von Friseuse am 09.05.10 21:26:26Alles wird gut

      meinst du das ernsthaft? Wie soll Griechenland ohne einen teilweisen Schulden- oder wenigstens Zinsverzicht die Wende erreichen? Das Sparprogramm wird zu einer verschärften Rezession führen, mit entsprechenden Folgen für den Staatshaushalt. M.E. werden die Probleme so lediglich vertagt.
      Avatar
      schrieb am 10.05.10 00:32:11
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.488.725 von MFC500 am 10.05.10 00:09:29Die Griechen bekommen Kredite zu halbdeutschen Konditionen und die können sie tragen.

      Das die Griechen ihr über Jahre gelebtes Korruptionsförderprogramm nun einstellen finden die selbst in der Mehrheit richtig. Das ist einfach eine Frage von Funktionalität und Systemintegrität, betrachte die Schmiergeldwirtschaft mit Steuernichtzahlung mal nicht als Konjunkturprogramm i.S. einer Sahra Wagenknecht. Nimm die neue Situation als dynamische Entfaltungsmöglichkeit.

      Die bekommen jetzt was wie deutsche Ordnung, entfernen sich weiter von einer halbkolumbianischen Lebensart mit Schmierung von Polizei bis Verwaltung und Ärzten.

      Das ist zivilisatorischer Fortschritt und der geht einher mit der Chance auf ein höheres Effizienzlevel.

      Nimm als Neuaufsetzungsbeispiel Südkorea. Es gibt eine neue Zukunft mit neuen Chancen, die hat es in der Korrumpelsituation nicht gegeben.

      Und die europäischen Brüder und Schwestern helfen und schließen die Fahrt vor die Wand aus. Die hätte es sowohl bei weiterer Spekulation gegen Griechenland und auch bei einer Hilfeverweigerung a la Linkenpolitik gegeben, mit echt fataler Depression.

      Die europäische Idee lebt wie nie vorher, eine grandiose Chance bietet sich für alle Beteiligten.
      Avatar
      schrieb am 10.05.10 23:55:00
      Beitrag Nr. 22 ()
      10.05.10

      Radikaler Sparkurs spaltet Griechenland


      Die Lebensarbeitszeit soll steigen, die Pensionen schrumpfen: Griechenlands Premier Giorgos Papandreou fährt einen radikalen Sparkurs um den Staatshaushalt vor dem Kollaps zu bewahren. Das stößt bei einem großen Teil der Bevölkerung und in der Opposition auf Unmut. Doch auch aus dem Regierungslager droht Widerstand.

      Das griechische Kabinett wird heute in einer Sondersitzung über die Reform des defizitären Rentensystems beraten. Sie könnte neuen Widerspruch beim linken Flügel der Regierungspartei auslösen, der den Sparkurs ohnehin nur zähneknirschend mitträgt. Denn auf die Griechen kommen nun weitere Opfer zu. Die Lebensarbeitszeit soll wachsen, die Pensionen werden schrumpfen. Die Oppositionsparteien agitieren gegen die Konsolidierungspolitik. Denn das harte Sparkonzept, mit dem der sozialistische Premier Giorgos Papandreou den Weg für das Rettungsprogramm ebnete, stößt bei einem großen Teil der Bevölkerung, bei Gewerkschaften und Oppositionsparteien auf Widerstand. Es spaltet aber auch Teile der Opposition. Die geplante Rentenreform dürfte nun neue Proteste auslösen.

      Die ständig wachsenden Fehlbeträge der Rentenkassen sind eine der Ursachen für die Finanzkrise des Landes. Die öffentlichen Pensionskassen müssen von Jahr zu Jahr mit höheren Zuwendungen aus dem Staatshaushalt subventioniert werden: im Jahr 2008 schoss der Finanzminister 850 Mio. Euro zu, in diesem Jahr sind es bereits 3,8 Mrd., und 2011 werden voraussichtlich 5,2 Mrd. fällig. Hauptgrund für das Rentendesaster ist neben der weit verbreiteten Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen und der Verschwendung bei den Pensionskassen die ungünstige demografische Entwicklung: Während heute noch 100 Arbeitnehmer für 56 Rentenempfänger aufkommen müssen, werden im Jahr 2060 bereits 100 Beitragszahlern 102 Rentner gegenüberstehen. Arbeits- und Sozialminister Andreas Loverdos warnt, bereits 2015 drohe dem Rentensystem "die Katastrophe", wenn es bei den bisherigen Strukturen bleibe. Um den Zusammenbruch der Rentenfinanzen abzuwenden, will die Regierung das mittlere Renteneintrittsalter von jetzt 61,4 bis 2013 auf 63,4 Jahre steigern. Während heute noch viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst mit Mitte 50 in Pension gehen können, soll das Rentenalter bis Ende 2015 schrittweise für alle auf 65 steigen. Die Zahl der öffentlichen Versicherungsträger wird von 13 auf drei reduziert, um Kosten zu sparen.

      Papandreous Mehrheit bröckelt

      Bereits bei der parlamentarischen Abstimmung über das Sparprogramm enthielten sich vergangenen Donnerstag drei sozialistische Abgeordnete aus dem Regierungslager. Papandreou schloss sie umgehend aus der Regierungsfraktion aus. Dadurch bröckelte seine Mehrheit im 300 Sitze umfassenden Parlament auf 157 Mandate. Während Papandreou mit dem Fraktionsausschluss der drei Abweichler die Disziplin in den eigenen Reihen herzustellen versucht, wirbt er unermüdlich um einen Konsens aller politischen Kräfte - allerdings bisher ohne Erfolg. Heute soll eine Krisensitzung der Führer aller Parlamentsparteien unter Vorsitz von Staatspräsident Karolos Papoulias stattfinden.

      Aber die linken Oppositionsparteien verweigern sich. Die altstalinistische Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) schürt die militanten Proteste. KKE-Chefin Aleka Papariga spricht von "Klassenkampf". Auch die Linksallianz Syriza will das heutige Treffen boykottieren. Der konservative Oppositionsführer Antonis Samaras will zwar teilnehmen, verweigert der Regierung aber jede Unterstützung. Er legte seine Partei auf ein "Nein" zu den Sparmaßnahmen und den Hilfskrediten fest, mit denen EU und IWF Griechenland zu retten versuchen.

      Doch auch in Samaras? Nea Dimokratia (ND) rumort es. Die konservative Ex-Außenministerin Dora Bakogianni stimmte im Parlament entgegen der Parteilinie dem Sparprogramm zu. Noch am gleichen Abend ließ Samaras die lästige Rivalin, die ihm bereits im vergangenen Herbst den Parteivorsitz streitig gemacht hatte, aus der ND ausschließen. Beobachter erwarten, dass Bakogianni über kurz oder lang eine eigene Partei gründen wird - und auf Überläufer aus der ND-Fraktion rechnen kann.

      Unterdessen wartet die Regierung ungeduldig auf die Auszahlung der dringend benötigten Hilfskredite der Europäischen Union (EU) und des Internationalen Währungsfonds (IWF). Einen Teil der ersten Rate von etwa 18 Mrd. Euro braucht sie spätestens bis 19. Mai: 8,5 Mrd. benötigt Griechenland für die Refinanzierung dann fälliger Staatsanleihen. Mit dem Rest des Geldes sollen voraussichtlich Rückstellungen gebildet werden, um eventuelle Liquiditätsengpässe der griechischen Geschäftsbanken überbrücken zu können.

      Volksmeinung

      Strittiges Programm Eine knappe Mehrheit von 55 Prozent der Griechen, so eine am Sonntag in der Zeitung "To Vima" veröffentlichte Meinungsumfrage, akzeptiert zwar das Sparprogramm der sozialistischen Regierung, eine starke Minderheit von knapp 45 Prozent aber ist dagegen. Und 53 Prozent sprechen sich für weitere Streiks und Proteste aus - trotz der drei Todesopfer, die bei gewalttätigen Ausschreitungen in Athen bereits zu beklagen waren.

      Unumstrittener Premier Bei aller Kritik am Sparprogramm sehen zwei Drittel der Befragten keine Alternative zur Regierung Papandreou. Nur jeweils zehn Prozent trauen den linken Oppositionsparteien oder den Konservativen zu, mit der Krise besser fertig zu werden. Immerhin 71 Prozent fordern von den Oppositionsparteien, sie sollten auf einen Konsens hinarbeiten und mit der Regierung an einem Strick ziehen - ein Wunsch, dem sich die zerstrittenen griechischen Politiker aber bisher verweigern.

      Quelle: HANDELSBLATT
      Avatar
      schrieb am 11.05.10 06:53:55
      Beitrag Nr. 23 ()
      das signal an portugal und spanien und andere kandidaten ist prekär. mometnan gilt nur: überschulde dich als eu-land, die EZB springt schon ein.
      Avatar
      schrieb am 13.05.10 13:03:36
      Beitrag Nr. 24 ()
      Die Griechen wurden über Jahrzehnte zum faulsten Volk der EU erzogen.

      Viele Staatsbedienstete, viele Zuwendungen, Gehaltserhöhungen sobald ein Beamter nicht zu spät zur Arbeit (der Name Arbeit alleine ist schon ein Witz) kommt, Staatspensionen, wenn eine Frau nicht verheiratet ist, und auch wenn sie verheiratet ist. Pension mit 50.

      Und wir dürfen das jetzt bezahlen :mad:

      Die Regierung wird das Geld, sobald es eingetroffen ist mit beiden Händen ausgeben, um an der Macht zu bleiben.

      Ich möchte in Erinnerung rufen mit welchen Lügen und gefälschten Bilanzen und Zahlen sich die Griechen in die EU gegaunert haben.


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