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    Peak Oil und die Folgen (Seite 1412)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 19.04.24 18:35:40 von
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      schrieb am 03.09.10 10:23:30
      Beitrag Nr. 1.182 ()
      Hallo Triakel,
      ich würde dich übrigens auch sehr gerne mal persönlich kennenlernen. Deine Prognosen weiß ich sehr zu schätzen, komme im Moment aber kaum dazu hier etwas längeres zu schreiben, die ich beruflich sehr eingespannt bin..Muß gleich wieder einen Vortrag vor 100 Leuten halten..leider nicht über Peak Oil, sondern über BOB!

      Wenn ich in die gegend von Weimar komme melde ich mich vorher!

      Bis denne

      smiths74
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      Avatar
      schrieb am 03.09.10 10:10:59
      Beitrag Nr. 1.181 ()
      Schade.
      Ich hatte mir ja bei meiner Energieprognose für 2040 sehr viel Arbeit gemacht. Darüber wurde leider garnicht, sei es auch kontrovers, diskutiert. Und immer wieder werden hier Thesen wiederholt, die völlig unrealistisch sind und die ich mit meiner Beitragsserie detailliert angesprochen hatte.

      Beipiel Gas.
      Ich nehme an, wir sprechen über die Gasversorgung Deutschlands oder West- und Mitteleuropas und nicht über die von Katar? Katar wird, wenn sie ihr definiertes Maximum an Export-LNG-Kapazitäten etwa 2013 erreicht haben, eine nationale Reichweite von 80 bis 100 Jahren haben. Schön, nicht?
      Und jetzt mal alle die Hände hoch, wer Staatsbürger von Katar ist! Aha! Niemand. Hab ich mir´s doch gedacht.

      Also zur deutschen Situation:
      unser wichtiger Gaslieferant Niederlande wird innerhalb der nächsten 15 Jahre völlig als Gaslieferant ausfallen.
      Unser auch nicht ganz unwichtiger Gaslieferant Norwegen wird wohl in den nächsten 15 Jahren stabile Mengen liefern können, in den 30er Jahren aber erheblich an Exportkapazität einbüßen, bis etwa 2040 nicht mehr viel Gas aus diesem politisch stabilen Land kommt.
      Nun zu Russland, unserem größten Gaslieferer. Zunächst wird Russland noch steigende Mengen liefern können aus Westsibirien und aus dem nordkaspischen Fördergebiet, was ja über South-Stream ins europäische Gasnetz eingespeist werden soll. Das nordkaspische Gebiet ist allerdings keinesfalls mit den Westsibirischen Vorkommen zu vergleichen von der Größe her.
      Die westsibierischen Felder sind allerdings am längsten in der Produktion und werden spätestens in den 20er Jahren ihren Peak überschreiten. Bis 2040 wird dann nur noch ein Bruchteil der Gasmenge aus diesem Hauptversorgungsgebiet kommen. Der Gasimport aus Russland wird also in den 30er Jahren stark nachlasen.
      Die jetzt erst neu erschlossenen oder neu zu erschließenden Felder in Ostsibirien und Sachalin werden für Europa ohne Relevanz sein. Dort wird auschließlich nach China und Japan exportiert werden.
      Auch die mittelasiatischen GUS-Staaten orientieren sich bei dem Ausbau ihrer Exportinfrastruktur eindeutig nach China und werden für Europa nicht versorgungswirksam werden (was auch den Heldentod für Nabucco bedeuten wird, weil diese Pipeline nicht wirtschaftlich zu betreiben sein wird).
      Lediglich aus Algerien könnten wir bis 2040 eventuell eine etwas ansteigende Gasmenge bekommen. Aber prozentual ist Algerien für uns nicht der Hauptlieferant. Immerhin: der einzige begrenzte Hoffnungsschimmer.
      LNG wird´s nicht rausreißen, weil die weltweiten Kapazitäten in den 20er und erst recht den 30er Jahren hoffnungslos überfordert sein werden. Wenn wir aber endlich mal ein deutsches Terminal haben solllten, könnte eine begrenzte Menge darüber importiert werden.
      Shale-Gas wird kaum eine Rolle spielen im dichtbesiedelten Deutschland. US-Shalegas oder polnisches Shalegas wird uns nicht zur Verfügung stehen, ist also irrelevant für uns.

      Insgesamt gesehen werden wir uns wohl im Jahr 2040 mit etwa der Hälfte der heutigen Gasmenge begnügen müssen.
      Es wäre schön, wenn nicht immer mit diesen Plattitüden diskutiert würde a la "Wenn wir kein Öl mehr haben, nehemen wir eben Gas".
      Etwas mehr Gründlichkeit in der Analyse wäre wunderbar.
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 03.09.10 08:21:29
      Beitrag Nr. 1.180 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.092.814 von Mandala64 am 03.09.10 01:15:13Hallo Mandala,

      Elektromobilität wird sicher eine gewisse Entlastung bringen, aber eben nur eine Entlastung und keinen Ersatz und zwar wegen
      der Kosten
      der Begrenztheit anderer Ressourcen wie Neodym
      der fehlenden, aber notwendigen Infrastruktur
      der Probleme bei Langstrecken und nicht vorhandenen Einsatzmöglichkeit bei
      LKWs
      Schiffen
      Flugzeugen
      und wegen des EROEI allgemein.

      Witzig und interessant dein Link zum Autoverkehr in Indien, Chaos, aber es funktioniert einigermaßen. Auf der Seite gab es auch einen Film zu Shanghai, dort geht es disziplinierter/geordneter zu aber trotzdem Stau ohne Ende, Mentalitätsunterschiede, aber das eigentlich Brisante ist, dass all diese Menschen vor 30 Jahren überhaupt noch kein öl-getriebene Mobilität besaßen und Milliarden derzeit noch danach streben. Wir fokussieren uns hier immer sehr auf die Angebotsseite, dabei ist die Nachfrageseite ein mindestens genau so großes Problem.
      Ich erinnere mich noch an die autofreien Sonntage, ein besonderes Erlebnis die Autobahnen für Radtouren nutzen zu können. Man sollte gelegentliche Zwangssonntage ohne Auto-Mobilität wieder einführen, als wichtige Erfahrung, Anstoß, sich mal wieder gesund und natürlich zu bewegen und als Vorbereitung auf die Zukunft.
      Avatar
      schrieb am 03.09.10 02:02:49
      Beitrag Nr. 1.179 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.092.836 von Mandala64 am 03.09.10 01:50:34@all
      Wer von euch hat den eigentlich die "Auofreien Sonntage" miterlebt, die wärend der Ölkrise 1973 verordnet wurden?

      Wenn der Scheich es will stehen alle Räder Still
      http://einestages.spiegel.de/static/authoralbumbackground/84…
      Avatar
      schrieb am 03.09.10 01:50:34
      Beitrag Nr. 1.178 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.092.737 von smiths74 am 03.09.10 00:08:31@smiths74

      Ich find´s großartig, dass Du mit deinem Vortrag den Leuten dieses wichtige Thema nahe bringst.

      Peak-Oil sollte auch Pflichtthema in jeder Schule sein. Unsere jungen Leute sind ja im Überfluss geboren und aufgewachsen und können sich einen Mangel oder irgendwelche Einschränkungen gar nicht vorstellen. Die älteren Leute, die den Resourcenmangel in der Nachkriegszeit miterleben durften vielleicht schon.

      Ein Beispiel dazu: In unserer Wohnanlage (Baujahr 50er Jahre)gibt es einen ehemaligen Waschkeller, in dem ein großer alter Waschkessel steht. Der wurde früher mit Holz beheizt um darin gemeinschaftlich Wäsche zu waschen. Als der jetzt endlich entsorgt werden sollte, erhebte ein älterer Mitbewohner Einspruch. Man sollte den Kessel doch aufheben, für den Fall das wieder schlechte Zeiten kommen.
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      Avatar
      schrieb am 03.09.10 01:15:13
      Beitrag Nr. 1.177 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.092.802 von Mandala64 am 03.09.10 00:56:20Wo wir gerade beim zunehmenden Autoverkehr in den Schwellenländern sind, den hier möchte ich euch nicht vorenthalten!
      India Driving
      http://www.youtube.com/watch?v=RjrEQaG5jPM
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      Avatar
      schrieb am 03.09.10 00:56:20
      Beitrag Nr. 1.176 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.092.791 von Mandala64 am 03.09.10 00:44:22Noch mal n Beitrag zu den Autos:

      Kadett mit Holzvergaser

      http://holzgibtgas.com/viewtopic.php?t=5241&sid=f44fb3c0c352…
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      Avatar
      schrieb am 03.09.10 00:44:22
      Beitrag Nr. 1.175 ()
      was tut sich an der Autofront, der Quelle allen Übels?

      die Elektromobilität als Möglichkeit weg vom Öl hatte ich ja schon erwähnt. China will da Vorreiter sein.

      Chinas E-Auto-Offensive - Stromstoß aus Fernost
      http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,713699,00.html

      Den erforderlichen Srom regenerativ zu gewinnen braucht aber noch etwas Zeit.
      Momentan basiert Chinas Stromerzeugung auf Kohle. Und die wird mit dem LKW zum Kraftwerk transportiert. Die Eisenbahn-Infrastruktur hinkt nämlich dem rasanten Wirtschafts-Aufschwung hinterher.

      Verkehrskollaps in China - Gefangen im Superstau
      Ferienstaus auf deutschen Autobahnen sind nichts gegen das, was sich in der chinesischen Provinz Hebei gerade abspielt. Auf mehr als hundert Kilometern Länge ballen sich die Fahrzeuge, es geht mit Tempo 1 Kilometer / Tag voran, seit neun Tagen schon - und das Problem dauert noch ein paar Wochen an.
      .....Der Grund sind große Kohlevorkommen in der Inneren Mongolei, die seit einigen Jahren verstärkt ausgebeutet werden. Die Kohle wird größtenteils per Laster in Richtung Hauptstadt transportiert. Deswegen hat das Verkehrsaufkommen in der Region um jährlich rund 40 Prozent zugenommen.
      http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,713525,00.html

      Super-Stau die zweit:
      Chinas Verkehrsprobleme - Der Superstau ist wieder da
      mit Video
      http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,715357,00.html


      Ferrari hat das mit Peak-Oil auch verstanden und greift gleich zu radikalen Maßnahmen:

      Mit dem 458 Italia wollte der Sportwagenhersteller sich ein ökologisches Image verpassen. Zwar verbraucht der Flitzer tatsächlich viel weniger Sprit als sein Vorgänger - neigt aber dazu, in Flammen aufzugehen.
      http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,715246,00.html
      Hier das Video dazu!
      http://www.youtube.com/watch?v=JRHJACxTAUs
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      Avatar
      schrieb am 03.09.10 00:08:31
      Beitrag Nr. 1.174 ()
      Hallo @all!
      Ich komme gerade von meinem Vortrag zurück. Es ist meiner Meinung nach sehr gut gelaufen. Es waren ca. 20 Personen da. Nach dem Vortrag war ziemliches betretenes Schweigen, weil das Dilemma in dem wir stecken, ist glaub ich sehr gut rübergekommen ist!
      Leider war die 4 GB Karte der Kamera nach genau einer Stunde voll...so das mein Lieblingsteil "Netto Energie" leider nicht mehr drauf ist..es gab zwar Fragen bzgl. Alternativer Kraftstoffe, Desertec etc.

      Morgen mehr...

      Viele Grüße

      smiths74
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      Avatar
      schrieb am 03.09.10 00:00:59
      Beitrag Nr. 1.173 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.089.177 von Urlaub2 am 02.09.10 15:11:44Also ich habs schon verstanden, Öl wird definitiv bald knapp. Sollten wir aufheben, damit unsere Enkel nicht auf Plastik-Artikel verzichten müssen - obwohl, ein Notebook mit Holzgehäuse wäre echt edel. Kohle und Gas würde ja noch ne Zeit reichen, wenn da nicht dieses lästige CO2 entstehen würde.
      Biokraftstoffe, Solarstrom, Elektroauto, Esel und Drahtesel könnten ein paar Lücken füllen, genügen aber nicht um unseren dekadenten Lebensstil beizubehalten.

      Wobei ich meine, wenn die USA das ganze Geld welches deren Militär im Irak verpulvert hat, in den Ausbau von Solar- und Windkraft gesteckt hätte, ständen die jetzt viel besser und weniger abhängig von solchen hinterwäldlerischen* Ölförderländern da.

      Vielleicht kann uns diese vielversprechende Technologie aus der Patsche helfen:

      Kleinkraftwerke lassen Nuklearbranche neu hoffen
      http://www.vdi-nachrichten.com/vdi-nachrichten/aktuelle_ausg…

      Bill Gates will mit Mini-Meilern die Kernkraft revolutioniere
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,685289,00.…

      ansonsten von mir noch ein ernstzunehmender Vorschlag: als erste, weil einfach und ohne Verlust von Lebensqualität umzusetzende Maßnahme sollten wir alle Vegetarier werden. Fleisch hat bekanntlich einen ganz schlechten EROEI. Die Situation hinsichtlich der Resource Nahrungsmittel - Produktion und Verteilung ist ja hier auch stark abhängig von der Verfügbarkeit von Öl - würde sich sofort entspannen.

      *Synonym für "hinterwäldlerisch":
      http://www.sprachnudel.de/tag/hinterw%E4ldlerisch
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