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    Facebook hat 500 Millionen Nutzer... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.06.10 16:57:48 von
    neuester Beitrag 15.07.10 10:04:52 von
    Beiträge: 24
    ID: 1.158.484
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      Avatar
      schrieb am 24.06.10 16:57:48
      Beitrag Nr. 1 ()
      ...und will als größtes soziales Netzwerk künftig bis zu 1 Milliarde Internetnutzer erreichen :eek:

      Das ist jeder zweite im World Wide Web! Mit etwa 800 Millionen Dollar Umsatz im Jahr durch Anzeigen und virtuelle Güter kann dies über einige Marketingausgaben sicherlich auch erreicht werden.

      Das Marktforschungsinstitus Comscore gab bekannt, dass Facebook im April die VZ-Gruppe überholt hat.

      Ist man Out ohne diese Plattform?

      Bernecker1977
      Avatar
      schrieb am 24.06.10 17:00:35
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.732.386 von AndreasBernstein am 24.06.10 16:57:48:rolleyes: also MICH wirst vergebend da suchen :rolleyes:
      mir reicht W:0 ..ich brauch nicht 1256 freunde die ich nie real kennen werde :rolleyes:
      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.06.10 17:27:00
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.732.405 von lyta am 24.06.10 17:00:35Für Farmville, afia Wars, Fishville und SocialCity benötigst Du aber spätestens ab Level 137 viiiiiele Freunde :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 24.06.10 17:29:18
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.732.590 von AndreasBernstein am 24.06.10 17:27:00:confused::confused::confused::confused::confused:

      was bitte ist DAS denn :confused:
      Avatar
      schrieb am 24.06.10 17:37:49
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.732.611 von lyta am 24.06.10 17:29:18Soziale Spiele

      http://www.spiegel.de/netzwelt/games/0,1518,694205,00.html

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      schrieb am 24.06.10 17:42:47
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.732.667 von AndreasBernstein am 24.06.10 17:37:49:rolleyes: ach so ... also damit kannst mich jagen ..
      ich bevorzuge sowas ..z.b.http://www.coolespiele.com/spiel/Ballerspiele/Clusterz.html... allerdings häng ich seit monaten bei L 30 :cry:
      Avatar
      schrieb am 24.06.10 18:09:48
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.732.696 von lyta am 24.06.10 17:42:47Das hätte ich Dir garnicht zugetraut :eek:
      Avatar
      schrieb am 24.06.10 18:10:11
      !
      Dieser Beitrag wurde moderiert. Grund: themenfremder Inhalt
      Avatar
      schrieb am 24.06.10 18:18:10
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.732.883 von AndreasBernstein am 24.06.10 18:09:48:eek: warum nicht ??
      :cool:hälts mich für intelligenter als ich bin ??;)
      Avatar
      schrieb am 24.06.10 20:58:15
      Beitrag Nr. 10 ()
      Von 500 Mio. Nutzern heissen über 500 Andreas Müller...:eek:
      Avatar
      schrieb am 24.06.10 21:00:56
      Beitrag Nr. 11 ()
      ich find facebook gut

      Avatar
      schrieb am 24.06.10 23:09:38
      Beitrag Nr. 12 ()
      Mich kriegen die nicht. :p
      Avatar
      schrieb am 25.06.10 08:02:52
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.734.452 von corbie am 24.06.10 23:09:38:laugh: ich denke das ist eine liebeserklärung für W:0 ...
      Avatar
      schrieb am 25.06.10 10:21:03
      Beitrag Nr. 14 ()
      Mein Arsch gehört mir!

      In den USA ist es allerdings schon so weit, dass Personalchefs bei unter 30-Jährigen Bewerbern misstrauisch werden, wenn diese NICHT bei Facebook oder anderen sozialen Netzwerken sind ... solche Bewerber gelten als potentiell unsozial, weil sie keine virtuellen Freunde haben.
      Avatar
      schrieb am 25.06.10 11:31:06
      Beitrag Nr. 15 ()
      15.06.10

      Was wirklich hinter Facebook steckt


      Ein Datenschutzskandal jagt bei Facebook den nächsten. Trotzdem wächst die Internetfirma rasant. Aber wem schenken 470 Millionen Erdenbürger da eigentlich ihr Vertrauen? Und warum?


      Dass Mark Zuckerberg öffentlich um Entschuldigung bittet, ist nichts Besonderes mehr. Er tut es mindestens einmal im Jahr und sagt letztlich immer dasselbe: Andere Menschen seien leider der Ansicht, er verletze ihre Privatsphäre. Sorry. Sei nicht so gemeint. Vorige Woche war es wieder so weit.


      Wäre Zuckerberg ein Nachbar, wäre die Sache einfach. Man würde ihn meiden. Doch der 26-Jährige hat Facebook gegründet, und das inzwischen größte Soziale Netzwerk auf dem Planeten steuert auf einen milliardenschweren Börsengang zu. Wenn Zuckerberg als Vorstandschef nicht weiß, wo Schluss ist, trifft es mehr als 470 Millionen Menschen. So viele Mitglieder hat Facebook.


      Kürzlich kam heraus, dass die Firma nicht nur Statistiken, sondern auch die Namen von Nutzern an Werbekunden weitergereicht hat. Zugleich entrüstete es viele Mitglieder, dass sie bis zu 50 Einstellungen ankreuzen mussten, um ihre Privatsphäre zu schützen. Datenschützer und die Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ilse Aigner, prangern an, dass Zuckerberg auch über solche Menschen Informationen sammeln lässt, die gar keine Mitglieder sind. An diesem Donnerstag soll es ein Treffen zwischen der deutschen Ministerin und Vertretern von Facebook geben.


      Die Menschen wissen um die Skandale, viele misstrauen der Firma, Zehntausende wehren sich - und bleiben doch. Aber warum? Warum sagen sie nicht, sorry, Mark - und gehen?


      Das Netzwerk übt einen beinahe unheimlichen Sog aus. Mehr als 100 Millionen Mitglieder sind allein in den vergangenen fünf Monaten dazugekommen. In Deutschland hat sich die Zahl seit Januar auf 9,5 Millionen nahezu verdoppelt. Rund 200 Millionen Menschen auf der Erde besuchen ihre Facebook-Seite jeden Tag. Sie schreiben sich kleine Grüße und längere Botschaften, sie spielen, zeigen sich gegenseitig ihre Fotos, tun kund, was sie vorhaben, wo sie hinwollen. Und viele schmücken sich inzwischen mit den Marken, die sie mögen. Andere pflegen ihre beruflichen Beziehungen oder verbreiten, was sie vom Weltgeschehen wahrnehmen. Der amerikanische Präsident Barack Obama hat auf Facebook Wahlkampf gemacht. Paare fanden durch die Kontaktbörse ein Adoptivkind. Und in mindestens einem Fall kam ein Todkranker zu einer neuen Niere.


      Anders gesagt, das Soziale Netzwerk ist für Millionen zur Kommunikationszentrale im Internet geworden. Damit liefert die Firma eine der potenziell verstörendsten und zugleich spannendsten Erfolgsgeschichten aus dem Silicon Valley.


      So etwas wie Facebook hat es noch nicht gegeben. Die Internetsuchmaschine Google sammelt zwar ebenfalls unglaublich viele Informationen, kann sie aber nicht immer einer konkreten Person zuordnen. Wer bei Facebook mitmacht, speichert persönliche Informationen wie »meine Musik« oder »meine Lieblingsbücher« in Verbindung mit seinem wahren Namen und meist auch seinem Foto, sodass eine globale Datenbank des menschlichen Geschmacks entsteht.


      Man kann Facebook aber auch als gigantisches Sozialexperiment begreifen. 470 Millionen Menschen unterwerfen sich den Grundregeln, die ein gerade mal sechs Jahre altes Unternehmen aufstellt. Und weil diese Regeln in Software gegossen wurden, sind sie bindender als ein Knigge und die Moralvorstellungen der Kirche. Menschen können fünf gerade sein lassen. Software kann es nicht.


      Facebook maßt sich vor allem eines an: Es will bestimmen, was öffentlich ist und was privat und wie viel Selbstbestimmungsrecht der Einzelne in der Frage hat. Es ist eine zentrale Frage des digitalen Zeitalters, und Facebook-Gründer Zuckerberg hat eine klare Antwort darauf, da kann er sich noch so oft entschuldigen: Alle sollten offen sein, weil Offenheit zum Nutzen aller sei. Man könnte auch von einer Ideologie sprechen, die eine sehr praktische Seite hat: Je offener alle sind, umso besser kann das Werbegeschäft laufen. Geisteshaltung und Kommerz verbinden sich hier aufs Engste.


      Menschliche Freiheit war immer begrenzt, sei es durch sozioökonomische Strukturen, das Geschlecht oder die Nationalität. Aber innerhalb dieser Grenzen haben Menschen die Regeln ihres Zusammenlebens ausgefochten: in alltäglichen Debatten, politischen Auseinandersetzungen und Religionskriegen. Der Soziologe Pierre Bourdieu hat dies in seinem Werk Die feinen Unterschiede beschrieben. Warum sind die Menschen jetzt gegenüber einem IT-Unternehmen so duldsam?


      Kit Yarrow dreht sich auf dem glatten Steinboden langsam um die eigene Achse. Wo soll sie anfangen? Ihr Revier hat mehr als 100.000 Quadratmeter. Es ist ein Einkaufszentrum in Hillsdale nahe San Francisco. Ein perfekter Ort sei das, sagt Yarrow, um zu verstehen, wie Jugendliche und junge Erwachsene ticken. Sie lehrt Psychologie an der Golden-State-Universität, hat einen Bestseller über junge Menschen geschrieben und ist eine begehrte Rednerin bei Unternehmen und auf Kongressen. Ihr Urteil über diese Generation und Facebook lässt sich in einen Satz fassen: Abgesehen von Datenschutzfragen, haben die Software-Ingenieure bei Facebook die Menschen ziemlich gut verstanden. Deshalb bleiben die Nutzer.


      Die Psychologin erklärt es bei einem Rundgang durch das Einkaufszentrum. »Seit Langem halten amerikanische Eltern das Einkaufszentrum für einen sicheren Ort, in dem sie ihren Kindern freien Lauf lassen können«, beginnt sie. Verglichen mit Bushaltestellen oder Bars, gelten Einkaufszentren als sauber und familienfreundlich. »Viele Kinder wachsen hier praktisch auf. Hier treten Marken in ihren Alltag, bevor sie ihr erstes Wort sprechen. Und später treffen sie hier ihre Freunde.« Im Einkaufszentrum zu sein heißt aber auch, einem Strom von Eindrücken ausgesetzt zu sein. Dinge, Werbebotschaften, Menschen: Sie ziehen vorbei. Und manchmal kommt man ins Gespräch.


      Yarrow geht ein paar Schritte und bleibt in der Tür eines Modegeschäfts stehen. Forever 21 heißt es, nie älter als 21 Jahre alt werden. Mit einer Mischung aus mitfühlender Wärme und wissenschaftlicher Kälte mustert sie die jungen Frauen, die sich, teilweise gemeinsam mit ihren Müttern, Kleiderberge aufladen.


      Im Privatleben hat sie das selbst getan. Sie ist 50 Jahre alt, ihre Tochter ein Teenager.


      Dann betritt Yarrow den Laden und streunt umher wie eine Ethnologin durch ein Urwalddorf. Sie bleibt hier stehen und dort, befühlt einen Stoff, greift einen Gürtel. Forever 21 stattet junge Frauen schon ab 20 Dollar mit T-Shirt, Hose, Gürtel und Kette aus. Bei solchen Preisen könnten sich viele Städter jeden Monat neu einkleiden. Beiläufig erzählt Yarrow: »Diese Generation schätzt schnelle und häufige Kontakte mit Menschen wie mit Marken, auch weil ihre Aufmerksamkeitsspanne so gering ist. Gleichzeitig ist ihr Bedürfnis nach Stimulation sehr groß.«


      Facebook bedient diese Bedürfnisse im Internet erfolgreicher als alle anderen. Die Oberfläche sei ein Spiegelbild der Lebenswelten, die sie selbst erforsche, meint Yarrow. Denn was ist Facebook: ein soziales Rauschen. Es besteht aus Nachrichten, Werbebotschaften und kurzen Kontakten zu anderen Menschen. Die Seite ist so angelegt, dass stets mehrere Dinge gleichzeitig geschehen. Man sieht, welche Freunde online sind, man sieht die privaten Nachrichten der vergangenen Minuten und Stunden, Facebook schlägt automatisch vor, sich bei einem Bekannten mal wieder zu melden, und zeigt dessen Bild.


      Dazwischen steht ein kleines Werbebanner, unauffällig, es sieht genauso aus wie andere Elemente auf der Seite. »Connection is attention«, erklärt die Psychologin: Kontakt bringt Aufmerksamkeit. Liefert ein kleines Glückserlebnis. Wie im Einkaufszentrum. Man ist nicht allein, und je mehr Zeit die Menschen mit Facebook verbringen und je mehr von ihren Freunden dort sind, umso wahrscheinlicher wird es, dass ihnen dort etwas widerfährt, was sie bedeutsam finden.


      Je mehr mitmachen, umso mehr Nutzen kann der Einzelne daraus ziehen: Ökonomen nennen das einen »externen Netzwerkeffekt« - oder einfach einen Sog. Die Zahl der Nutzer steigt immens, wodurch der Abstand zwischen dem Marktführer und seinen Konkurrenten ins Gigantische wächst. Ähnliches geschah beim Auktionshaus eBay, beim Onlinehändler Amazon und bei Google.


      In Deutschland ist Facebook noch nicht so weit. Dort liegt es mit dem hiesigen StudiVZ (das wie Anteile der ZEIT zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gehört) gleichauf, wächst aber schneller. Doch in den USA kommt Facebook der externe Netzwerkeffekt schon voll zugute. Eine Untersuchung der gemeinnützigen Pew Foundation aus Boston besagt, dass in den USA die Hälfte aller 10- bis 30-Jährigen inzwischen Mitglied ist. Insgesamt verbringen Amerikaner dort schon neun Prozent ihrer Onlinezeit, und im März zog das Soziale Netzwerk zum ersten Mal mehr Menschen an als die Suchmaschine von Google.


      Da werden die sozialen Kosten für jene langsam hoch, die nicht bei Facebook sind, und an dieser Stelle geht es nicht mehr um Attraktivität. Es geht darum, dass man Mitglied werden muss, um nicht den Anschluss zu verlieren.


      Wettbewerber, die noch vor zwei Jahren in Reichweite waren, stehen vor dem Aus (Bebo) oder fallen ab (wie Friendster, orkut und selbst MySpace). Deshalb glauben Experten, dass Facebook bald zu den führenden Internetfirmen zählt: neben Google, Amazon und eBay. Und diese Entwicklung beginnt sich wirtschaftlich auszuzahlen. Die Werbetreibenden kommen.


      Rund 6 000 Kilometer weiter östlich, in New York, kann David Bell nicht verbergen, wie zufrieden er ist. Bell ist Marketingmanager bei Sony Music, dem zweitgrößten Musikkonzern der Welt. Und er kann die Wirkung von Facebook sehen. Direkt vor seinen Augen verwandeln sich Onlinewerbekampagnen in Aufmerksamkeit und am Ende in Umsatz.


      Wieso das so wichtig ist? Überall im Sony-Hochhaus an der Madison Avenue hängen Platinscheiben an der Wand. Musiker wie Alicia Keys, Pink oder die Band Bullet for my Valentine bekommen sie, wenn sie beispielsweise in Deutschland 200.000 CDs verkauft haben. Diese Platinscheiben werden gern in eine aufwendige Collage mit Bildern vom Künstler eingearbeitet - und mit Gravuren versehen. Sie symbolisieren den Erfolg. Aber sie stehen auch für die gute alte Zeit. Denn seit zehn Jahren verkaufen Plattenfirmen zunehmend weniger CDs. Erst kamen die Musikpiraten und tauschten die Lieder im Internet, ohne dafür zu bezahlen. Dann begannen die Plattenfirmen, ihre Musik online zu verkaufen, und in Amerika wird Sony Music in diesem Jahr voraussichtlich zum ersten Mal mehr Geld mit Musikdateien einnehmen als mit CDs.


      David Bell steuert das Onlinemarketing für viele Bands. Eine davon ist die Heavy-Metal-Truppe Bullet for my Valentine, deren Album Fever in Deutschland auf Platz drei der Hitlisten steht. Er beugt sich ein wenig vor und ruft ein neues Statistikprogramm in seinem Computer auf. Sobald die Fans mit ihrer Band im Internet den Kontakt aufnehmen, werden sie zu einer Zahl auf seinem Bildschirm. »Ist ein bisschen wie Big Brother«, sagt er und lächelt schief. Oben laufen die Ergebnisse der normalen Bannerwerbung ein, eine Zeile tiefer die seiner Google-Anzeigen und darunter das Ergebnis verschiedener Facebook-Kampagnen. In der letzten Spalte steht dann die wichtigste Zahl. Sie zeigt das Verhältnis zwischen denen an, die eine Werbung sehen, und denen, die am Ende etwas kaufen. Facebook schneidet fünf Mal so gut ab wie Google.


      Bell erklärt sich den Erfolg so: »Bei Facebook kann ich direkt und ausschließlich die Fans von Bullet for my Valentine ansteuern. Deshalb ist es wahrscheinlicher, dass sie etwas kaufen.« Man könnte das für einen Einzelfall halten und für das Gerede eines Mannes aus einer Industrie, deren Umsätze seit Jahren sinken. Plausibler ist aber, dass Bell einen erneuten Beleg dafür liefert, wie sehr die Software den Gewohnheiten vieler Menschen entspricht. Bei einigen Werbeformen werden sie gar freiwillig zu Markenbotschaftern.


      Beispielsweise platziert der Sportartikelhersteller adidas auf der Einstiegsseite eines Nutzers, nennen wir ihn Frank, ein sogenanntes Social Ad. Adidas bietet Frank an, ein neues Werbevideo zu schauen. Lässt er sich darauf ein, wird er hinterher gefragt, ob er die Werbung mochte. Klickt er auf »Ja«, sehen alle seine Facebook-Freunde, die ebenfalls die Anzeige zu sehen bekommen, folgende Worte: »Dein Freund Frank mochte dieses Video«.


      Was gibt es Vertrauenerweckenderes? Ein Bekannter oder enger Freund hatte Kontakt mit Coca-Cola, umgibt sich mit adidas, mag den neuen E-Klasse-Mercedes. Fachleute wissen das zu schätzen. »Es ist ein ziemlich guter Weg, um seine Botschaften zum Konsumenten zu schaffen«, sagt etwa Marc Pritchard, Markenmanager beim Konsumgüterkonzern Procter & Gamble.


      Die amerikanischen Marktforscher von Comscore stützen diese Aussagen. Im ersten Quartal hat in den USA, abgesehen von Google, keine Onlinefirma so viel Werbung gezeigt wie Facebook. Das Unternehmen selbst veröffentlicht, da nicht börsennotiert, keine Bilanz. Doch Stimmen aus dem Umfeld erwarten, dass der weltweite Umsatz in diesem Jahr um 70 Prozent steigt und die Milliardengrenze überschreitet.


      »Facebook hat die Werbelandschaft tief greifend verändert«, bestätigt James Cooper, oberster Digitalstratege bei der Werbeagentur Saatchi & Saatchi. Doch Cooper ist unsicher. Und nicht nur er. Wird Facebook ein so verlässliches Werbeumfeld wie das Fernsehen? Die Frage ist berechtigt. Bei der Internetfirma weiß man nie, was am nächsten Tag passiert. Das beweist auch die neueste Werbeform. Sie zwingt Nutzer, die sich darauf einlassen, alle Namen aus ihrem persönlichen Netzwerk an Geschäftspartner von Facebook weiterzureichen.


      Die neue Werbeform heißt Instant Personalization und ist ein Zwischending aus nützlicher Information und Reklame. Sie funktioniert so: Das besagte Mustermitglied Frank bewertet bei einem externen Internetservice namens Yelp neue Restaurants, in denen er gegessen hat. Das ist seit Längerem in Mode.


      Verbindet Frank nun sein Facebook-Profil mit Yelp, wird künftig jede seiner Bewertungen an alle Menschen in seinem Netzwerk verschickt, die ebenfalls bei Yelp Restaurants und Ähnliches bewerten. Dafür erhält Yelp die Kontaktliste des Nutzers auf Facebook.


      Facebook betont, man teste diese Werbeform nur mit drei ausgewählten Partnern, aber es bedarf keines Propheten, um sich vorzustellen, wie viele es sein könnten. Wahr ist auch, dass niemand mitmachen muss, aber wer es tut, ist einen großen Schritt weiter auf dem Weg zum Ende seiner Privatsphäre. Denn früher oder später verliert er oder sie die Kontrolle.


      Nicht zum ersten Mal vermengen sich die Ideologie der Offenheit und der Geschäftssinn derart krass. Doch treffen sie dieses Mal auf politischen Widerstand. Vier US-Senatoren und diverse europäische Politiker fordern eine Umkehr. »Die höchste Sicherheitsstufe muss zur Standardeinstellung werden«, sagt die deutsche Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner.


      Dafür wird sich die Firma aber von ihrem Gründer emanzipieren müssen.


      Die Frau, die dafür sorgen könnte, kommt mit langen Schritten aus einem Besprechungsraum, grüßt, rennt weiter. »Muss in die Kantine«, ruft sie, verteilt auf dem Weg noch Arbeit, um Minuten später mit einem Bündel Bananen zurückzukommen. Eine reißt sie auf, die anderen schiebt sie über den Tisch. »Möchte jemand?« Das ist Sheryl Sandberg. Seit zwei Jahren verwandelt sie die wild wuchernde Internetfirma in einen Konzern. Sie sagt: »Als ich vor zwei Jahren kam, hatten wir 450 Mitarbeiter. Jetzt sind es 1400.« Ihre Aufgabe ist es, die abertausend Alltagsfragen zu lösen, sie hat gemeinsam mit Zuckerberg beinahe das gesamte Führungsteam durch gestandene Manager ersetzt. Und sie hat eine erfahrene Lobbytruppe aufgebaut. Sie sagt: »Ich laufe den ganzen Tag mit meinem Klebeband herum, bisher ist nichts auseinandergefallen.«


      Monsterfiguren und Stofftiere erinnern noch an die Anfänge


      Ergebnisse zu liefern hat sie früh gelernt. Ihr Doktorvater in Harvard war Larry Summers, heute der oberste Wirtschaftsberater von Präsident Barack Obama. Dann ging sie zur Weltbank, wurde später Stabschefin im Washingtoner Finanzministerium, wechselte zu Google, baute dort das Werbegeschäft auf und wurde in den Vorstand befördert. Bis Mark Zuckerberg sie abwarb.


      Sandberg erledigt stets drei Dinge zugleich, egal, wen man fragt, so wird sie beschrieben, und keiner versäumt zu erwähnen, dass die Überfrau über alldem andere Menschen nicht vergesse. So wie bei den Bananen: eine Staude für die Mannschaft.


      Ihr Schreibtisch steht im Erdgeschoss der Zentrale und bildet einen Dreierblock mit dem von Mark Zuckerberg und ihrer gemeinsamen Sekretärin. Um sie herum haben sich auf mehreren Tausend Quadratmetern die Programmierer in ordentlichen Reihen ausgebreitet, ein guter Teil davon in Rufweite der Chefs, denn abgesehen von kleinen Besprechungskammern, ist Facebook ein offener Raum. Nur die verstreuten Habseligkeiten der Mitarbeiter erinnern noch an alte Zeiten, als Facebook wie das Zimmer eines männlichen Jugendlichen aussah, der seine Zeit am Computer verbringt, aber seine Stofftiere und Monsterfiguren noch nicht auf den Dachboden geräumt hat.


      Mittendrin organisiert Sandberg das Geschehen. »Keiner hier denkt, ich sei jung und cool«, sagt die 42-Jährige und lacht ihr leicht heiseres Lachen dazu. »Ich habe einfach geholfen, die Firma dem Wachstum anzupassen.« Kürzlich wurde sie dafür von der amerikanischen Frauenzeitschrift Vogue als weiblicher Superstar des Silicon Valley inszeniert, zumal sie neben ihrer Karriere auch noch zwei Kinder bekommen hat, die jetzt im Vorschulalter sind. Da war sie nun selbstbewusst - inmitten von Kabelsalat - zu sehen. Perfekt geschminkt. Perfekt frisiert. Dazu trug sie ein dunkelrotes, glänzendes Cocktailkleid.


      Nur, der tägliche Ansturm schafft manchmal selbst die Superfrau. Ende April ist so ein Tag, sie sieht nach wenig Schlaf aus, und das künstliche Licht im Besprechungsraum macht sie noch blasser. Wie ihr heutiger Tag werde? »Grauenhaft«, sagt sie. Es ist kurz vor Mittag.


      An jenem Tag, den Sandberg als grauenhaft einstuft, haben die vier US-Senatoren offiziell gegen Facebook Stellung bezogen. Unter ihnen ist Charles Schumer, einer der einflussreichsten Senatoren überhaupt. Das nennt man einen Frontalangriff aus Washington.


      Sandberg und Zuckerberg ziehen sich an diesem Tag lange in einen dreieckigen Besprechungsraum zurück. Er ist luftig eingerichtet, eine rote Kommode, ein paar braune Sofas. Zuckerberg sieht wie immer aus. Er trägt Jeans und T-Shirt. Sandberg steht einige Meter von ihm entfernt, sie hat eine helle Businesshose, ein ärmelloses Wolltop mit zugehöriger Jacke an. Sie diskutieren intensiv. Gestikulieren. Sandberg winkelt ihren Arm an und legt ihn eng an den Körper, die andere Hand stützt das Kinn. Dann endet der Wortwechsel, und Sandberg rennt im Stechschritt zu ihrem Schreibtisch. Sie schaut nicht links, nicht rechts. Lässt sich auf ihren Stuhl fallen und stürzt sich auf ihren Computer. Es sieht aus, als blicke sie in einen Tunnel.


      Was die beiden an diesem Tag zu besprechen hatten, wird vier Wochen später klar: Ende Mai kündigt Facebook große Veränderungen beim Datenschutz an. Statt mit 50 sollen Mitglieder nun mit 15 Klicks festlegen, wie viel Privatsphäre sie wollen. Und die Firma verspricht, ungefragt keine Daten mehr an Dritte zu vermitteln.


      Egal, was man von dieser Antwort hält, es setzt sich die Erkenntnis durch: Facebook ist auf seine Art wirklich ein gesellschaftlicher Glücksfall. Lange Zeit fehlte Politikern in Deutschland ein rechter Anlass, sich mit Datenschutz im Internet zu befassen. Zudem gab es einen ausgeprägten Hang in der jüngeren Generation, im Internet einen staatsfreien Raum zu sehen. Facebook und Google liefern nun abwechselnd die Beispiele, dass ein regulierender Staat nützlich sein kann.


      Und noch etwas fällt auf: So schnell, wie Facebook auf Kritik aus Washington reagiert hat, tun es eigentlich nur zerbrechliche Firmen. Man sorgt sich in Kalifornien, dass doch einmal eine breite Antibewegung entstehen könnte. Dass es nicht bei den 27000 Mitgliedern bleibt, die am vergangenen Montag öffentlichkeitswirksam ausgetreten sind. Käme es zu einer Trendumkehr, wäre das Unternehmen tatsächlich schwer getroffen. Der Umsatz wächst irre schnell, aber einen Gewinn erwirtschaftet es, soweit bekannt, nicht. Sandberg schweigt dazu.


      Doch ist die deutsche Regierung darauf vorbereitet, die Vorlage zu nutzen? Noch sieht es nicht danach aus. Die Aktivste war in den vergangenen Monaten die Verbraucherschutzministerin Aigner. Sie sagt es so: »Wir arbeiten in der Bundesregierung gemeinsam an Eckpunkten für einen verbesserten Verbraucher- und Datenschutz im Netz.« Federführend ist in vielen Fragen der Bundesinnenminister Thomas de Maizière, doch der ist thematisch seit Monaten abgetaucht. Aigner hofft auf erste Ergebnisse im Herbst.


      Wie ernst Facebook die Deutschen im Vergleich zu den Amerikanern nimmt? Zur Debatte um die jüngsten Änderungen beim Datenschutz wurden US-Senatoren und gemeinnützige Organisationen aus den USA eingeladen - aber niemand aus Berlin.


      Quelle: HANDELSBLATT
      Avatar
      schrieb am 25.06.10 15:56:27
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.736.445 von MFC500 am 25.06.10 11:31:06wundert dich das ??

      da kommen daten zusammen die KEINE firma in dieser menge + so zielgerichtet von irgendwo her bekommen kann ..
      + das kostet + face book VERDIIIIIIIENT SICH dumm + deppert auf den rücken leichtgläubiger user , die sich gut vorkommen wenn jeder alles über jeden da nachlesen kann :rolleyes:
      ich würde sage selber schuld :look:
      Avatar
      schrieb am 25.06.10 16:18:12
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.738.481 von lyta am 25.06.10 15:56:27Solange jeder selbst bestimmen kann, wieviel von der Intimsphäre er preis gibt, kann man dem Portal keine Schuld geben. Für Datenskandale allerdings schon - das DARF nicht passieren!

      Insgesamt ist facebokk dennoch kein hochprofitables Unternehmen, muss ich als BWL'er mal anmerken :cry:

      Gruß Bernie
      Avatar
      schrieb am 25.06.10 16:25:34
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.738.481 von lyta am 25.06.10 15:56:27wundert dich das ??

      nein, natürlich nicht. Schließlich muß sich Facebook finanzieren.

      ich würde sage selber schuld

      jein. Ja, weil niemand gezwungen ist, Facebookmitglied zu werden. Nein, weil das seitens Facebook sehr intransparent abläuft (was wiederum ein Versäumnis des Gesetzgebers ist)
      Avatar
      schrieb am 25.06.10 16:46:07
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.738.630 von AndreasBernstein am 25.06.10 16:18:12:( + eben deshalb VERKAUFEN SIE DIE DATEN ... wenn nur die hälfte der gerüchte darüber stimmt ...

      doch die idee an sich ist schon bemerkenswert :cool:
      Avatar
      schrieb am 28.06.10 11:18:36
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.738.630 von AndreasBernstein am 25.06.10 16:18:12Die Selbstbestimmung ist für den Arsch, wenn Du Dir der Fremdbestimmung nicht bewusst bist.
      Avatar
      schrieb am 28.06.10 11:23:01
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.738.805 von lyta am 25.06.10 16:46:07doch die idee an sich ist schon bemerkenswert

      Vielleicht könnte man die Idee mitbenutzen.
      Oder müsste ich dafür extra Nutzer-Gebühren zahlen? :confused:
      Avatar
      schrieb am 28.06.10 14:20:43
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.744.788 von corbie am 28.06.10 11:23:01:D VIELEICHT nicht in geld ... aba bezahlen wirst schon müssen :( + wenns nur mitder bekanntgabe deiner daten ist :cry:
      Avatar
      schrieb am 28.06.10 14:33:03
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.745.739 von lyta am 28.06.10 14:20:43Schon klar. Ich fragte ja auch nach extra, sprich, zusätzlichen Gebühren. ;)
      Avatar
      schrieb am 15.07.10 10:04:52
      Beitrag Nr. 24 ()
      Die tollen kleinen Spielchen auf Facebook sind oft von ZYNGA. Jetzt hat google sich dort eingekauft und somit im Spielemarkt positioniert:

      http://www.focus.de/digital/internet/google/zynga-googles-fa…

      Es bleibt spannend...


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