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    noa Bank GmbH&Co. KG unter Moratorium - droht Insolvenz? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.08.10 03:05:28 von
    neuester Beitrag 25.08.10 20:14:56 von
    Beiträge: 7
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      schrieb am 23.08.10 03:05:28
      Beitrag Nr. 1 ()
      Schon wieder eine Bank in Deutschland, unter deutscher Bankenaufsicht, die nach noch nicht einmal einem Jahr am Markt operiert und jetzt wohl in die Insolvenz rutscht.
      Bilanzsumme 179 Mio, das klingt moderat, ist es auch, es ist eine kleinere Bank:rolleyes:

      Aber die Begleitumstände dieser Pleite (Insolvenz ist noch nicht, ich rechne aber in den nächsten Tagen mit einem Insolvenzantrag) sind abenteuerlich, und es gibt mehrere Anzeichen, daß erhebliche kriminelle Energie mit hineinspielt:eek:

      Kurze Zusammenstellung des Werdegangs der Bank:

      Inaktiver Bankenmantel der INVESCO, Ffm. wird von einer Firma zweier Belgier, der Herren Francois Jozic und Frederic Lodewyk, gekauft und zunächst in fair Bank, dann in noa Bank umbenannt.
      Im Oktober 2009 ist Markteintritt. Man startet mit flotten Sprüchen, einem alternativen, grünen Anstrich, und einem Transparenzversprechen, diese Bank würde nicht spekulieren, sondern ganz 'anders' sein. Für Tagesgeld bot man 2,2%, für Festgelder teilweise noch mehr, bis 3,5%. Ein kostenloses Girokonto war ebenfalls im Angebot, zinslos.
      http://www.noabank.de/
      Dann nahm man schrittweise diese Produkte wieder vom Markt, zuerst Tagesgeld, dann Girokonto, dann Festgeld. Der Eindruck entstand, nun habe man genug Geld eingesammelt:p

      In einem nächsten Schritt brachten die Gründer der Bank ihre eigene Firma, eine Factoringfirma Quorum AG, die man in noa factoring AG umbenante, in die Bank ein. Diese 'Giftpille', die noa factoring war nämlich noch unterfinanzierter als die inzwischen mit hohen Einlagen der Sparer bestückte Bank selbst, war der Anfang vom Ende. Am 24.06.2010 verbot die Bankenaufsicht BaFin der Bank die weitere Annahme von Einlagen und die Vergabe von Krediten (sog. 'Maßnahmen bei Gefahr' nach dem KWG). Dies verheimlichte die Bank den Kunden, und fabulierte das Märchen, der Grund sei, daß die Bank ein Ungleichgewicht zwischen Einlagen und Kredithöhe habe, und das wolle man nicht noch größer werden lassen.
      Nach weiteren Merkwürdigkeiten senkte die Bank ihre Sparzinsen, zunächst auf 1,5%, dann sogar, 1 Tag vor einer - allerdings nur der Bank selber bekannten - drohenden Schließung der Bank, auf 0,75%. Unmittelbar darauf ging die in die Bank eingebrachte Factoringfirma in Insolvenz. Denn die Refinanzierungsquelle Bank war ja seit der Verfügung der Bafin, keine neuen Kredite mehr vergeben zu dürfen, abgeschnitten. Extern gelang es offenkundig auch nicht, nun in dieser Schieflage noch Gelder aufzutreiben, und so schloß die Bafin am 18.08. die Bank für den Kundenverkehr und ordnete das Moratorium an, d.h. Zahlungsverbot und Verbot der Annahme von Geldern:cry:

      Der Sparer ist natürlich hier der eine Dumme, bis 50.000 soll nur entschädigt werden, das vollmundige Versprechen der Kanzlerin von 2008, daß alle Spareinlagen sicher seien und dafür die Bundesregierung einsteht, wird einfach vom Finanzministerium für nicht anwendbar erklärt:(
      By the way, kann man Politiker, die lügen, eigentlich einbuchten, oder sind die immun?
      Noch beschixxener sind die Gewerbetreibenden der Bank dran. Ihre Rechnungen weden nicht mehr bezahlt, das Geld können sie zur Tabelle anmelden, Zahlung: wann und wie hoch - ungewiß.

      Eigenkapitalgeber der Bank dürften die Kohle wohl auf immer los sein, man konnte zu 1.500 Euro dort Genußrechte kaufen, 5,5% Verzinsung, die haben noch keinen Zinstermin je erlebt, also: Totalverlust.

      Ein spezielles Betroffenenforum wurde schon eingerichtet, siehe hier: http://noa-bank.foren-city.de/ Was man da so liest, ist haarsträubend, Respekt, was heutzutage hierzulande nach wie vor unter dem Deckmantel 'Bank' für Schweinereien so möglich sind. Mich wundert gar nichts mehr:mad:

      Wenn jemand weitere Hintergrundinfos hat, gerne hier im Thread posten.
      Interessant wäre auch, wenn sich noa-Mitarbeiter, ggf. sogar mit Insiderkenntnissen, hier melden könnten, das wäre sogar hochspannend. Denn die wurden ja völlig in den Regen gestellt von den feinen Herrn aus Belgien.
      Sie werden mächtig Stress (14-Stundentag) jetzt haben und das alles im Angesicht der Tatsache, demnächst mal einen neuen Job suchen zu 'dürfen'.
      Avatar
      schrieb am 23.08.10 16:18:03
      Beitrag Nr. 2 ()
      Der Sparer ist natürlich hier der eine Dumme...

      genau, denn auch hier gilt die alte weisheit gier frisst hirn

      wenn eine bank das doppelte (und mehr) des üblichen zinses von filialbanken bietet und deutlich mehr, als es direktbanken tun, sollte man einfach mal das hirn einschalten und die finger davon lassen....
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 23.08.10 19:21:18
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.030.204 von greatmr am 23.08.10 16:18:03na ja ich sag mal Comdirekt 2,1%, Consors 3,2%, DAB 2,3%, IKANO-bank 2,22%, GE Capital Direct 2,25%, Bank of Scotland (Halifax-Gruppe HBOS) 2,2%, dann sind das auch alles Pleitekandidaten mit "Gier frisst Hirn"-Kunden, und die krachen binnen einiger Wochen demnächst auch alle?

      Nenene, noa war anders, das war ein auf Abzocke aufgebautes Geschäftsmodell, 2,2% wurden nur versprochen, um in den Vergleichlisten mit oben, eben bei den Mitbewerbern zu stehen. Ganz oben waren sie nie, aber relativ weit oben, und vor allem Anfangs ohne Cap (das hätte kritisch machen können, für die, die genauer hinsahen).

      Klar, wer die Bank verfolgte wußte seit ca. 1,5 Monaten, da braut sich was zusammen das geht demnächst, heftigst, nach hinten los, und zog sein Spargeld ab:cool:

      Aber ich erwarte eigentlich hierzulande von der Bankenaufsicht, daß sie bereits dann durchgreift, wenn noch nicht die Schxxxe öffentlich am Dampfen ist.

      BaFin mal wieder spät, zu spät eingegriffen, als die feinen Herren genug Zeit gehabt hatten, sich und das Geld der Kunden Richtung 'Ausland' (Belgien, Spanien, Luxembourg, Jersey) zu positionieren und dann wohl auch zu transferieren.

      Die Bank ging nicht an den 2,2% (später reduziert auf 1,5%, dann auf 0,75%) der Sparer unter, sondern an den 20-50% Renditevorstellungen und der Raffgier der Eigentümer :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.08.10 19:46:41
      Beitrag Nr. 4 ()
      Der Mitbegründer der Bank sieht auch schon sehr unseriös aus, stufe ihn leicht in die Schiene der Allmählichbekanntenabzockerkaffeefahrtenorganisatoren ein.

      Sehr unseriöses Geschäftsmodell und fadenscheinige Versprechen, gibt es in jeden Hochglanzmagazin über einige aufstrebende Anlageberater.

      Madoff lässt grüssen.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 24.08.10 03:11:42
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.031.469 von pjone am 23.08.10 19:46:41Oh ja, dieser sogenannte 'Gründer der Bank', ein gewisser Francois Jozic, Belgier, kanadischer Pass, wohnt in Barcelona, scheint ein Blender vor dem Herrn, erzählt uns 'im Himmel ist Jahrmarkt' und sieht uns dabei so wissend an, daß wir fast glauben mögen, dort sei wirklich einer:rolleyes:
      Im Hintergrund zieht ein gewisser Frederic Lodewyk, ebenfalls Belgier mit kanadischem Pass, wohnt auch in Barcelona, die Strippen, der ist 'nie zu sehn'. Wie die Sonne im Norden. Ein Herr Ansmann, ausnahmsweise mal deutscher Pass, kommt aus Bayern, soll dort die Basisarbeit erledigen, die Methoden sollen nicht ganz so feingeistig sein wie die 'Kultur' oder die 'Umwelt' auf der Website erahnen läßt.

      Wenn wir Pech haben, dan ist das nicht nur eine betrübliche Bankenpleite von Leuten, die sich gedacht haben "wir spielen jetzt mal Bank, mal gucken ob's klappt", sondern dann wurde dort mit erheblicher krimineller Energie und enormem Tempo abgezockt, daß es nur so eine Art ist.

      Näheres wird, hoffentlich bald, der Insolvenzverwalter gemeinsam mit dem Staatsanwalt aufhellen:mad:

      Noch ist die Homepage der Bank online - als hätte die Welt sich am 17.08.2010 aufgehört zu drehen, es wirkt alles reichlich surreal dort. Und überall auf den Websites schwirrt diese Mann mit der überdimensionierten Brille, dem offenen Hemd und den Turnschuhen umher, der damit kokettiert, er sei kein Bänker. Soso. Was ist er denn sonst? Phantast? Scientologe? Geistig Verwirrter? Die Frage bleibt merkwürdig offen:look:

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      schrieb am 24.08.10 09:00:56
      Beitrag Nr. 6 ()
      Die modernen BankräuberZ heutzutage machen sich keine Gedanken mehr darüber :

      - wie komme ich in den Schalterraum ?
      - wie komme ich an das Geld ?
      - wie komme ich schnell wieder raus ?
      - gelingt die Flucht ?.......springt der Fluchtwagen an ? :laugh::laugh:

      und und und

      Nein, die sitzen schon in der Bank, alles gut organisiert.
      Das Geld wird gebracht.

      2,3 Mausklicks...............Geld ins Ausland transferiert.

      Das war es dann.
      Avatar
      schrieb am 25.08.10 20:14:56
      Beitrag Nr. 7 ()
      Der Threadtitel hat sich insoweit erledigt, als das heute bekannt wurde, daß die BaFin schon gestern Insolvenzantrag beim AG Düsseldorf gestellt hat. Und heute stellten sie den Entschädigungsfall fest, man machte diese beiden Sachverhalte aber parallel bekannthttp://www.bafin.de/cln_152/nn_721290/SharedDocs/Mitteilunge…:eek:

      Bankraub ohne Pistole also soweit auch in diesem Falle erfolgreich, mal gespannt wieviel unverpfändtes Vermögen der Insolvenzverwalter nun noch zusammengestellt bekommt:look:

      Für die vollständige Entschädigung der Sparer reicht's ja (offenkundig) nicht aus:mad:

      Und wo die Bankräuber momentan weilen, in Belgien, Luxembourg, Barcelona, Kanada oder auf Jersey? Wer weiß. Hoffentlich gehen bald die internationalen Fahndungsaufträge raus, wie es bei Bankraub mit Pistole, sobald man die Namen der Täter kennt, üblich ist...

      Ach so, ich vergaß: "Bankraub ist ein Unternehmen von Amateuren. Profis gründen eine Bank.":laugh::laugh::laugh:


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