Deutsche Rohstoff AG: Meldungen, Analysen, Meinungen (Seite 2956)

[zivielkubaner]

Zuerst meine Fragen:



1. Der Ölpreis ist in den letzten Wochen wieder ein gutes Stück gefallen. Bald gehen die ersten fünf Bohrungen bei Elster in Betrieb. Wurde für die erwartete Förderung schon eine Preisabsicherung gemacht? Soweit ich mich erinnern kann wurde das bei den ersten zwei Bohrungen von Tekton gemacht.


2. In Q4 sollten laut HV Präsentation weitere Bohrungen bei Elster starten, sowie die ersten Bohrungen bei Cub Creek. Bleibt es dabei oder verschiebt sich der Termin durch den aktuell schwachen Ölpreis?


3. Der Konkurrent PDC Energy hat zum zweiten Quartalsergebnis eine recht interessante Präsentation gemacht:

http://files.shareholder.com/downloads/AMDA-2XXE2L/567433288…

Könnte die DRAG nicht auch mal eine solche Präsentation herausbringen über das Wattenberg Feld, die eigenen Flächen (bzw. wo welche Flächen von Elster und Cub Creek sowie später auch von Salt Creek liegen), die zwei Ölfördernden Schichten, erwartete Produktionsmengen usw.
Das wäre sicherlich nicht teuer, so etwas umzusetzen. Es wäre sehr interessant für die Bestandsaktionäre und sicherlich eine gute Werbung für neue Aktionäre.


4. Die DRAG akquiriert nur erstklassige Flächen zu günstigen Konditionen. Wäre es auch denkbar weniger gute Flächen zu kaufen, notfalls auch etwas teurer? Nicht in erster Linie um diese selber zu entwickeln, sondern um sie später bei höheren Ölpreisen teurer wieder zu verkaufen oder aber gegen Umsatzbeteiligung von anderen Ölunternehmen entwickeln zu lassen.

5. Da Almonty mit Woulfe Mining fusionieren will, wird der prozentuale Anteil der DRAG an Almonty ein gutes Stück zurückgehen. Die aktuelle Börsenbewertung von Almonty erscheint mir recht günstig. Wäre es keine Option für die DRAG bei Almonty wieder etwas aufzustocken? Am liebsten sogar in Form einer Kapitalerhöhung von Almonty.



Da ich dem Herrn Gutschlag nicht gesagt habe, dass ich die Antworten auf Wstelle, wäre es glaub ich nicht Fair die Mail hier direkt zu veröffentlichen. Ich werde aber so Sinngetreu, wie mir möglich alles wiedergeben. Wer mir nicht glaubt, darf auch selber bei der DRAG anfragen, die Antworten kommen schnell.


Also:

Zu 1: Es wurde keine Preisabsicherung gemacht und zwar deswegen, weil die DRAG nicht Betriebsführer dieser ersten fünf Bohrungen ist. Damit hat die DRAG auch keine Kontrolle darüber, wann die Bohrungen letztlich in Produktion genommen werden. Und ohne diese Kontrolle ist ein Preishedging ein Risikogeschäft.

Mit dieser Antwort ist auch eine ältere Streitfrage weitgehend geklärt: Der Operator hat das Sagen! Vermutlich kann man Vertraglich alles mögliche fixieren, bis hin zum Förderbeginn, aber das scheint nicht üblich zu sein.


Zu 2: Der Termin bei Cub Creek steht immer noch, es soll nach aktuellem Stand weiterhin in Q4 gebohrt werden. Bei Elster weiß man es nicht, das liegt in der Hand von Extraction. Und die haben noch keine neuen Infos weitergegeben.


Zu 3: Die PDC ist der DRAG bekannt. Ein wenig mehr Infos möchte man den DRAG Aktionären auch weitergeben, aber wohl nicht so viel, wie die PDC veröffentlicht. Aus dem Grund: anscheinend ist das Wettbewerbsniveau weiterhin extrem ausgeprägt, man möchte ungern der Konkurrenz wichtige Informationen zukommen lassen.

Gut möglich, dass die DRAG hier Infos herausgibt/eine Präsentation macht, aber weniger Detailgenau wie PDC.


Zu 4: Die DRAG will in den nächsten Monaten weitere erstklassige Flächen akquirieren, daher gibt es derzeit gar kein Interesse an zweitklassigen Flächen.


Zu 5: Hier hat sich Herr Gutschlag dahin geäußert, dass es durchaus möglich ist, dass die DRAG bei Almonty weitere Aktien kauft...allerdings wohl nur bei einer Kapitalerhöhung.


Alles in allem: Schade, dass nicht bei dem kürzlich höheren Ölpreis abgesichert wurde...aber immerhin geht die DRAG damit auch keine unnötigen Risiken ein. Also dass Almonty den Start der Produktion verschiebt, die DRAG aber Öl fördern müsste um die Hedges zu kompensieren. Damit wäre bei einer ungünstigen Ölpreisentwicklung die ganze Absicherung eine recht teure Angelegenheit.

Bei den Flächenzukäufen bleibt die DRAG konsequent bei ihrer Strategie und kauft nur erstklassige Flächen. Also können wir wohl damit rechnen, dass sie auch gut damit zurechtkommt, wenn der Ölpreis nun dauerhaft so niedrig bleibt. Und falls er sich doch in naher Zukunft erholt, dann dürften die Gewinne geradezu explodieren. Ich hätte nichts dagegen

nur meine Meinung
der zivielkubaner

[sircoin]

Antwort auf Beitrag Nr.: 50.419.008 von zivielkubaner am 17.08.15 18:26:08

Kurs

Na ja, das eine ist der Kurs. Der ist gefallen und das ist Mist. Das andere ist aber die Betrachtung, bei welchen Umsätzen das passiert ist. Bis jetzt an allen Börsen heute etwas über 5.000 Stück gehandelt.

Wir wissen alle, dass es hier verhältnismässig viele (Privat-)Aktionäre mit relativ hohen Stückzahlen (4-5 stellig aufwärts) gibt. Wenn einer oder sogar mehrere davon vom Timing des Tekton-Verkaufs auf dem falschen Fuss erwischt wurden und jetzt oder in der Vergangenheit Cash gebraucht haben, dann haben sie vielleicht verkauft obwohl sie eigentlich gerne gehalten hätten.

Mindestens eine Person auf die dieses zutrifft ist mir bekannt.

[zivielkubaner]

Manchmal geht es schon sehr interessant her. Fast den ganzen Tag hält sich der Kurs der DRAG sehr gut, während der Gesamtmarkt sich relativ schwach zeigt. Also gegen Ende des Handelstags der Gesamtmarkt sich wieder gut erholt, die Ölpreise ins Plus drehen und der Euro ins Minus, fällt die DRAG plötzlich über 3 Prozent. Also rein rational: ein höherer Ölpreis bedeutet, dass die ersten fünf Bohrungen mehr Wert generieren und alle weiteren wohl auch. Ein schwacher Euro bedeutet, dass die US Assets mehr wert sind...der Innere Wert liegt mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit über 30 Euro je Aktie und dennoch dümpelt der Wert bei knapp über 15 Euro. Über 100 Mio Euro Liquidität sind in der Kasse, Es gibt fast 40 Mio Dollar Steuererstattungen, unsichere Werte sind fast komplett abgeschrieben, es läuft ein ARP. Dass es trotzdem Leute gibt, die zu solchen Kursen verkaufen bringt mich immer mehr zum Staunen.

Ich hab übrigens heute Morgen die Antwort auf meine Fragen von der DRAG erhalten, das werde ich euch natürlich nicht vorenthalten: folgt gleich!

nur meine Meinung
der zivielkubaner

[sircoin]

Antwort auf Beitrag Nr.: 50.415.426 von Wood-Cutter am 17.08.15 12:32:31

Ja, aber Import/Export hin oder her, letztendlich entscheidend ist das Verhältnis zwischen weltweiter Nachfrage und weltweitem Angebot.

Momentan wird global ca. 1% mehr gefördert, als verbraucht wird.

Die DRAG hat zwar auch 2018 eine 8% Anleihe zu bedienen, aber das Geld dafür liegt jetzt schon bei der DRAG "herum" um die Rückzahlung zu leisten. Und es gibt keine teuren "Altlasten" an Bohrungen, welche in der Vergangenheit "teuer" erkauft wurden.

[Wood-Cutter]

Antwort auf Beitrag Nr.: 50.415.114 von sircoin am 17.08.15 11:48:05

Zitat von sircoin: ... Hauptszenarien ... für den WTI-Preis für die nächsten 1-2 Jahre ...


... Welches Szenarien gibt es noch?

Unter diesen dreien sehe ich KEIN Szenario, in dem DRAG irgendwie verlieren würde. Was auch passiert, die Position ist so komfortabel, dass DRAG die jeweilige Situation für sich nutzen kann. Sie haben ja keine "teuren" Bohrungen online, die nun mit niedrigen Preisen amortisiert werden müssen...

Hallo Coin,
noch eine für die DRAG positive Anregung dazu.

Auf 2 Jahre gesehen wäre es möglich, daß das Export Verbot von Öl nach und nach gekippt wird. Dafür müßte sich aber die Infrastruktur noch etwas ändern.

Aber allein die Ankündigung der Möglichkeit würde Druck vom WTI nehmen und u.a. Brent würde verlieren.

Gruß Wood-Cutter

[sircoin]

Ölpreisszenarien und Auswirkungen auf DRAG

Am WE habe ich die hier eingestellten, verlinkten Artikel der letzten Wochen mal etwas intensiver gelesen. Es gibt da ja durchaus auch Argumente für weiter steigende US-Tagesproduktion trotz sinkender Rigzahl.

Da stellt sich mir die Frage, welche Hauptszenarien es für den WTI-Preis für die nächsten 1-2 Jahre gibt und welche Auswirkungen die auf DRAG hätten.

1. Gefallener Rig Count sorgt in den nächsten Monaten für stetig sinkende US-Förderzahlen. Der Markt realisiert dies und WTI-Preis bleibt stabil bzw. steigt.


2. Wie 1., jedoch sinkt die US-Produktion wegen der technologischen Entwicklung nicht, sondern bleibt stabil. TEchnologische Entwicklung führt zu drastischen Kostensenkungen für die Frackingunternehmen, so dass sie auch mit niedrigeren Preisen klarkommen. WTI bleibt stabil mit Tendenz weiter nach unten.


3. Wie 2., jedoch ist der technologische Entwicklungssprung so stark, dass die US-Produktion weiter steigt trotz sinkender Rigs. WTI-Preis wird dann vermutlich weiter fallen. Die Kostensituation für die Fracker verbessert sich aber derart, dass sie mit Preisen weit unter 40$ klarkommen.


Welches Szenarien gibt es noch?

Unter diesen dreien sehe ich KEIN Szenario, in dem DRAG irgendwie verlieren würde. Was auch passiert, die Position ist so komfortabel, dass DRAG die jeweilige Situation für sich nutzen kann. Sie haben ja keine "teuren" Bohrungen online, die nun mit niedrigen Preisen amortisiert werden müssen...

[sirmike [Blogger]]

Warum Öl zur Ramschware wird - und die Weltwirtschaft verändert


Öl ist momentan so billig wie lange nicht. Zwar hat sich der Preis zuletzt etwas stabilisiert, im vergangenen Jahr im Juni war Öl aber noch rund 40 Prozent teurer.

Die Ölstaaten bitten zur letzten großen Runde im Geschäft um das schwarze Gold: Bevor Umweltpolitiker und Investoren dem Klimakiller das Aus bereiten, wollen sie so viel verkaufen wie möglich. Der Ölpreis wird darum auf Dauer unten bleiben – wunderbar für das Verbraucherland Deutschland?

weiter bei WirtschaftsWoche...

[Gustavgans72]

Antwort auf Beitrag Nr.: 50.411.772 von KMST am 16.08.15 15:38:01

hehe, ich habe da mal nen Kommentar reingeschrieben....

[KMST]

http://www.godmode-trader.de/artikel/beginnt-jetzt-die-bankr…

zu thema insolvenzen, produktivitätssteigerungen und verschuldungen im us-ölgeschäft ein kurzer, lesenswerter artikel von clemens schmale

[question-mark]

Antwort auf Beitrag Nr.: 50.411.346 von zivielkubaner am 16.08.15 13:01:23

wenn die US Fracker untereinander konkurrieren, wird es letztlich an der Lage der Flächen und der finanziellen Situation der Unternehmen liegen, wie rentabel sie sein können.
Da steht die DRAG in beiden Punkten sehr gut da, um auch bei noch niedrigeren Ölpreisen profitabel zu sein.

Wenn die Förderung losgeht, werden wir endlich Zahlen bekommen, die "der Markt" dann auch beurteilen wird - mal sehen, ob der Kurs dann Fahrt aufnimmt.