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    Was passiert, wenn die Euro-Zone auseinanderbricht? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.11.10 20:30:42 von
    neuester Beitrag 26.06.12 19:19:53 von
    Beiträge: 47
    ID: 1.161.297
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      schrieb am 18.11.10 20:30:42
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich frage mich, was wirtschaftlich passiert, wenn die Euro-Zone auseinanderbricht. Dies ist m.E. kein unwahrscheinliches Szenario. Griechenland, Irland, Portugal und wenn dann Spanien folgt, dann ist Schluss mit der Euro-Zone in der jetzigen Form.
      Vielleicht wird es einen "kleinen" Euro zwischen wenigen Staaten geben, vielleicht aber auch einen Rückfall in nationale Währungen. Was passiert dann mit den Sparvermögen hierzulande oder mit den Aktien im Dax?
      Wie sind eure Einschätzungen? Würde mich interessieren.
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 18.11.10 20:36:34
      Beitrag Nr. 2 ()
      dann wird der mars bereits besiedelt sein und wir haben dann andere probleme.
      Avatar
      schrieb am 18.11.10 20:43:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.549.543 von cashier am 18.11.10 20:30:42Was passiert dann mit den Sparvermögen hierzulande oder mit den Aktien im Dax?

      der Dax wird massiv haussieren, Banken werden massiv profitieren und der Depp von "normalem Bürger" zahlt weiterhin die gesamte Zeche für die Banken und die korrupten und -oder naiven Politiker - es wird sich also nix ändern. :cool:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 18.11.10 21:48:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.549.618 von Effektentiger am 18.11.10 20:43:53Wird jeder zu seinen eigenen Währungen zurückkehren.
      Auch wenn als unmöglich angesehen wird.Vorteilhafter, Effizienter.
      Avatar
      schrieb am 18.11.10 23:12:52
      Beitrag Nr. 5 ()
      Der Euro verfällt wertlos. Gold und Silber in Euro explodieren
      1 Antwort

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      schrieb am 18.11.10 23:54:55
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.550.726 von Berhugelgai am 18.11.10 23:12:52Wir bekommen die gute alte Goldmark wieder, Dank an Kaiser Wilhelm II.:p:p:p
      Avatar
      schrieb am 19.11.10 13:04:03
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.549.543 von cashier am 18.11.10 20:30:42Ich frage mich, was wirtschaftlich passiert, wenn die Euro-Zone auseinanderbricht.
      KERNSCHMELZE.

      Sämtliche Lebensversicherungen werden zunächst abgewertet, da ein Großteil dieses Geldes bereits verpfändet wurde.
      Avatar
      schrieb am 19.11.10 17:55:21
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.549.543 von cashier am 18.11.10 20:30:42Keine Sorge, unsere geniale Kanzlerin glaubt, dass der Euro nicht in Gefahr ist! :laugh:

      http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Wirtsch…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Wirtsch…


      Merkel sieht den Euro nicht in Gefahr

      17.11.2010 10:31 Uhr

      EU-Ratspräsident Van Rompuy warnt vor einem Kollaps der Eurozone - Bundeskanzlerin Merkel sieht hingegen keine Bedrohung.

      DPA

      Während Ratspräsident Van Rompuy vor einem Kollaps der Eurozone warnt, sieht Merkel trotz der Sorgen um die Finanzen von Irland und Portugal keine Bedrohung für die Gemeinschaftswährung.

      "Ich glaube nicht, dass die Eurozone gefährdet ist. Aber wir haben doch Turbulenzen und Situationen, die habe ich mir auch vor anderthalb Jahren nicht träumen lassen", so die CDU-Politikerin im ARD-Interview.

      Van Rompuy hatte zuvor angesichts der Krise mehrerer europäischer Länder vor einem Zusammenbruch der Eurozone gewarnt. Die europäischen Börsen verbuchten deutliche Kursverluste. Irland soll nun mit Hilfe der Europäischen Union seine maroden Banken retten.
      Avatar
      schrieb am 19.11.10 18:21:28
      Beitrag Nr. 9 ()
      hmm,

      mal etwas zum lesen, wie genau die politisch verantwortlichen denken und handeln.
      sollte uns das zu denken geben ???

      http://www.ftd.de/politik/europa/:agenda-befreien-sie-den-eu…

      4x
      Avatar
      schrieb am 19.11.10 22:06:42
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ich denke, ein Zusammenbruch des Euro-Systems wird zunächst politisch schlimmere Konsequenzen haben als wirtschaftlich. In einer ersten Phase, insbesondere die Wochen vor dem Zusammenbruch, werden die Börsen wahrscheinlich nach unten rauschen. Wenn dann tatsächlich einige Länder aus der Währungsunion aussteigen oder gar der Euro abgeschafft wird, werden die Staaten sehr schnell darauf reagieren. Eine nationale Währung wieder einzuführen, dürfte logistisch kein großes Problem sein.
      Dann sehe ich allerdings für den deutschen Markt große Vorteile, da die deutsche Wirtschaft mit zu den stärksten in Europa zählt und alle Anleger anzieht, die nicht wissen, wohin mit dem Geld.
      Avatar
      schrieb am 20.11.10 00:12:23
      Beitrag Nr. 11 ()
      naja, mal eine frage.
      angenommen, ein land steigt aus.
      hat dann eine neue, eigene währung.
      was passiert denn aber mit den schon existierenden euros?
      gegen wen richtet sich dann die forderung?

      es gibt dann sicher ein hauen und stechen um den richtigen umrechnungskurs.

      nein, ein ausstieg ist nicht leicht machbar.
      ist wie zahnpasta, nur mit umgekehrten vorzeichen:
      raus leicht, nur wieder rein ist schwer.....

      4x
      Avatar
      schrieb am 20.11.10 08:10:38
      Beitrag Nr. 12 ()
      Erst wurde der Wert der DM durch den Euro halbiert,
      falls es wieder eine neues Geld gibt,
      was ich nicht bezweifle,
      wird wohl wieder etwas vom Wert abgehobelt.

      Der Goldpreis wird dann wohl erstmal reduziert,
      damit das Volk an die neue Währung glaubt.

      Die Aktionäre werden wieder die Gewinner sein,
      da die Firmen mit dem neuen Geld weiterhin verdienen.

      Die Rentner werden wieder in die Röhre schauen.
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 20.11.10 13:06:44
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.558.358 von Goldbaba am 20.11.10 08:10:38Die Aktionäre werden wieder die Gewinner sein...
      Die Rentner werden wieder in die Röhre schauen.
      Außer Rentner, die Aktionäre sind! ;)
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 21.11.10 15:23:09
      Beitrag Nr. 14 ()
      hmm,

      120 mrd?

      http://www.marketwatch.com/story/ireland-164b-rescue-in-work…

      wie will man denn die zinsen dafür schultern?
      sind ja bei zb 5% etwa 6 mrd eo.
      bei 11 mio iren bleibt da für jeden doch noch etwas übrig.
      von rückzahlung reden wir erst mal nicht.

      pikanterweise kann der vollzug der rettung aber die eurokurse treiben.

      ach so, gab es da nicht mal die ansage, nur systemrelevante banken retten zu wollen????
      Avatar
      schrieb am 22.11.10 15:52:58
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.559.043 von Mariela am 20.11.10 13:06:44... die Erde wird sich weiter drehen und ihre 24 Stunden für eine Umdrehung um sich selbst benötigen.
      Wenn die Sonne einmal verglüht, gibt es auch keune Erde mehr.
      Wenn der " EURO " verglüht und verheizt wird - gibt es kein Europa mehr.
      Es wird nie wieder so , wie es vor dem Euro war!!!
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 22.11.10 17:03:29
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ich denke, man müsste sich zunächst einmal fragen, unter welchen Umständen kommt es zum Ende des Euro? Im Augenblick scheint es so zu sein, dass der Euro nicht mehr zu halten ist, wenn Spanien und/oder Italien unter den Schirm möchten. Das kann Deutschland nicht mehr stemmen (und darum geht es doch).
      Auch in diesem Fall wird dasselbe gelten wie bisher: Die PIGS können nicht aus dem Euro raus, weil sie sonst in ihren Euro-Schulden absaufen. Also müssen die Staaten des Nordens raus: Deutschland, Österreich, Benelux, Frankreich, Finnland (lassen wir die andern unbeachtet).
      Sie brauchen aber eine Währung. Entweder jeder macht sein eigenes Ding, oder sie schließen sich zu einem Neuen Euro (NEuro) zusammen, dem dann auch Schweden und Dänemark beitreten können. Vielleicht sogar irgendwann Großbritannien - gar Norwegen und die Schweiz?. Das wird eine starke Währung sein, während der alte Euro abstinkt. Der ist vielleicht nur noch 10% von heute wert. Damit können Spanien, Italien, Portugal, Irland, Griechenland ihre Schulden zurückbezahlen und wieder wettbewerbsfähig werden. Auch die Nordstaaten können ihre Schulden ruckzuck bedienen - da diese ja auf Alt-Euro lauten.
      Das Dumme dabei nur: Die Gläubiger sitzen ebenfalls in diesen LÄndern: Banken, Versicherungen, Altersvorsorgen, Privatleute. Diese würden dadurch ebenfalls enteignet, was wiederum systemrelevant in die Hose geht.
      Damit hat sich die Katze in den Schwanz gebissen und ich muß zugeben: Ich weiß es auch nicht.....
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 22.11.10 20:47:21
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.567.677 von debigboss am 22.11.10 17:03:29Du hast das schon richtig begriffen und der Irland Bailout ist ein MUSS da sonst die deutschen Banken absaufen :rolleyes:
      Das System ist nicht mehr reformierbar und wird sich selbst ad absurdum führen
      Deutschland bezahlt für Alles und Jeden solange bis wir selbst total bankrott sind

      Dann erfolgt der Absturz des Euro sowieso :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 22.11.10 22:16:13
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.567.677 von debigboss am 22.11.10 17:03:29Macht zwar wirtschaftlich Sinn, wenn die PIGS nicht aus dem Euro raus gehen, sondern die starken Staaten. Fraglich ist aber, was die Politik in den einzelnen Staaten diktiert. Die starken Staaten werden versuchen zu vermeiden, sich eine Blöße zu geben und ihren Fehler mit dem Euro einzugestehen, indem sie zuerst aussteigen. Viel schneller wird wahrscheinlich der Druck in den PIGS-Staaten entstehen, aus dem Euro rauszugehen. Die Schulden kümmern die Leute auf der Straße dort nicht. In deren Augen liegen die Fehler sowieso bei den anderen. Banken und Gläuber der PIGS-Staaten werden in dem Fall in den nächsten Monaten die Kredite nutzen, um möglichst viel Geld aus diesen Staaten rauszubringen, um es vor dem unvermeidlichen Zusammenbruch zu retten.

      Die EU sehe ich damit nicht am Ende. Politisch wird es einen herben Rückschlag geben. Der wäre allerdings nicht unverdient. Danach wird es in kleinem Kreis weitergehen. Vorausgesetzt, es treten keine größeren Schadensereignisse wie Kriege auf. Die Gläubigerbanken werden sich hierzulande nach Abschreibung einiger Verluste sehr schnell berappeln. Ohne Banken geht ja nichts, egal in welcher Währung.
      Avatar
      schrieb am 23.11.10 14:45:11
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.567.071 von Nuggettransfer am 22.11.10 15:52:58Bevor die Sonne verglüht, hat die Menschheit die Erde schon längst vernichtet!
      Der Euro hat einen hässlichen Namen, sieht hässlich aus und kann ruhig verbrannt werden.


      Es stimmt: Es wird nie wieder so (schön!) , wie es vor dem Euro war!!! :cry:
      Avatar
      schrieb am 07.04.11 20:27:31
      Beitrag Nr. 20 ()
      Der Euro ist eine tickende Zeitbombe. Wenn diese mittelfristig hochgeht, und das wird sie, angesichts Griechenland, Irland, Portugal und in Kürze Spanien, Italien usw., wars das mit unserem Wohlstand :

      http://www.sueddeutsche.de/geld/rettungsschirm-fuer-den-euro…
      Avatar
      schrieb am 12.04.11 06:22:30
      Beitrag Nr. 21 ()
      was passiert, wenn die Euro-Zone auseinanderbricht?

      aus meiner Sicht gibt es drei mögliche Szenarien, die allesamt besorgiserregend sind, aber keine Panik oder Angst auslösen sollten.

      1. ein oder mehrere Länder verlassen die €urozone (nach den "unterschriebenen" Stabilitätskriterien, von denen heute keiner mehr redet, wäre das schon fällig gewesen)

      2. die €urozone wird aufgelöst, Kernländer bilden eine dann wieder "stärkere" Gemeinschaftswährung, bisherige Schwachwährungsländer kehren zu eigenen Währungen zurück, die sie nach wirtschaftlichen Notwendigkeiten abwerten können.

      3. alle kehren zu eigenen Währungen zurück, weil die Bürger in Wahlen signalisieren, dass sie souveräne eigenstaatliche Währunspolitik einer bislang gescheiterten €uro-Währungspolitik vorziehen.


      Auswirkungen: "starke" neue Währungen bzw. der neue Kern-€uro werden gegenüber den anderen europäischen Währungen aufwerten. Das kann so aussehen, wie es der Schweizer Franken seit der angeblichen €urokrise (die ja eher eine Schuldenkrise einzelner Staaten ist) vorexerziert (hier haben wir ja schon den Präzedenzfall):







      Was passiert mit LVs und RVs? sie werten real (in Kaufkraft) ab, da in ihnen zahlreiche €uro-Anlagen liegen, die in der neuen Währung (DM oder Kern-€uro) ganz einfach an Wert verlieren. Gleiches gilt für andere €urobasierte Anlagen wie €uro-Rentenfonds.

      Was passiert mit Substanz-Aktien? Zunächst einmal wenig, da die meisten global und damit in verschiedenen Währungen gehandelt werden. Ihr Preis in alter und neuer Währung richtet sich nach globaler Nachfrage und daran ändert sich prinzipiell erstmal wenig. Natürlich könnte die Nachfrage nach Aktien der starken €uroländer anziehen, die Nachfrage nach Aktien der schwachen €uroländer einbrechen, jedoch nur übergangsweise, weil schnell "orakelt" wird, welche Auswirkungen die neue Währungslandschaft in Europa auf die Wirtschaft der einzelnen ehemaligen €uroländer hat. Neue Schwachwährungen können leichter abgewertet werden, um die Wirtschaft anzukurbeln. Die starke DM war ja angeblich auch negativ für unsere Exporte, was ich persönlich aber bezweifle.

      Gruß

      50667
      Avatar
      schrieb am 12.04.11 10:18:59
      Beitrag Nr. 22 ()
      Der € kann so einfach nicht zusamenbrechen weil er sehr stark mit Dollar gebunden ist (auch die Chinesen und Japaner sind stark an den Dollar gebunden, Russen auch aber nicht so stark). Bevor das aber passiert müsste im Euro-Raum eine Stagnation eintreten und dann eine Inflation. Zurzeit haben wir eine etwas komische Situation. Jeder im Euro-Raum weiss das wir in Wirklichkeit eine Inflationäre Zeit durchmachen. Preise sind um das vielfache gestiegen, seit der Einführung des €, (Treibstoffpreis, Nahrungsmittel,Energie u.a.). Das Gehalt des normalen Angestellten oder Arbeiters ist im verhältnis zu den Teuerungen nicht mitgegangen. Das sieht man daran das sich der Normalverbaucher nicht mehr soviel Leisten kann wie vor dem €. Falls der € zerbrechen sollte haben auch die anderen Währungen überlebensprobleme.
      Es könnte sein das es dann eine Weltwährung geben wird. Es könnte sein das es eine neue Weltordnung geben wird. So wie es bis jetzt war wird es sicher nicht mehr....., wir sehen gerade das uns die Zinsen und Zinseszinsen direkt in den Finanzielen Ruin treiben. Staaten müssen schon Kredite aufnehmen um überhaubt die Zinsen zahlen zu können. Der zusamenbruch kommt sicher irgendwan.... nur wie er aussieht und wan er kommt???
      Naja... Vielleicht machen ja die Ausserirdischen den Mächtigen dieser Welt einen Strich durch die Rechnung. Oder es geht die Welt Ende 2012 (laut den Inkas) unter. Oder es ist alles geplant von denen die nach dem "Zusamenbruch" gut dastehen werden. Oder werden wir von Aliens regiert?
      Keine Ahnung!
      Avatar
      schrieb am 14.11.11 23:50:00
      Beitrag Nr. 23 ()
      Finanzkrise

      Greenspan prophezeit Zusammenbruch des Euro

      24.08.2011
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,782021,00.h…
      Avatar
      schrieb am 15.11.11 00:00:01
      Beitrag Nr. 24 ()
      Banken in der Klemme
      Griechen räumen ihre Konten leer
      14.11.2011, 09:19 Uhr
      http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/griechen-raeu…

      Euro-Krise
      Deutsche Sparer ziehen Milliarden von der Börse ab
      14.11.2011, 18:53
      http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article13717104/Deuts…
      Avatar
      schrieb am 15.11.11 00:26:51
      Beitrag Nr. 25 ()
      anstelle von Prognosen, einfach mal kapieren was da läuft...


      super diskussionsveranstaltung

      1. der ankündiger
      http://doku.argudiss.de/data/11_10/finanzkrise_nbg_1011_ank.…

      2. zum anhören
      http://doku.argudiss.de/data/11_10/finanzkrise_nbg_1011_ges.…
      Avatar
      schrieb am 08.12.11 17:22:49
      Beitrag Nr. 26 ()
      Handelsblatt, 08.12.2011, 07:57 Uhr

      Worst-Case-Planung
      Schweiz bereitet sich auf Euro-Kollaps vor
      http://www.handelsblatt.com/finanzen/rohstoffe-devisen/devis…
      Avatar
      schrieb am 03.02.12 00:26:34
      Beitrag Nr. 27 ()
      letztlich gehts immer ums jeweils nationale Wachstum von...

      aber soll DAS wachsen ?

      http://www.contradictio.de/wachstum.pdf
      Avatar
      schrieb am 15.02.12 10:11:53
      Beitrag Nr. 28 ()
      Finanzpolitisches Vabanquespiel
      Der Zweck der Euro-Rettung: »Den Grundstein für die stärkste Währung der Welt legen«

      Von Theo Wentzke

      Die fortlaufenden »Euro-Rettungsmaßnahmen« offenbaren: Längst ist die Finanzmacht nicht nur dieses oder jenes Euro-Landes, sondern selbst der ökonomisch potentesten unter ihnen fragwürdig. Die Abwendung der Pleite Griechenlands durch neue Kreditzusicherungen überfordert das, was die Euro-Staaten, die noch Kredit haben, zu finanzieren bereit sind; Banken sollen Staatsschulden abschreiben; und der »Rettungsfonds« soll mit institutionellen Kreditgebern »gehebelt« werden und reicht doch erklärtermaßen nicht, um den nächsten Problemfällen – Spanien, Italien – ihre Kreditwürdigkeit zu sichern. Deutschland und Frankreich droht die Abstufung durch die Rating­agenturen. Die Krise ist in mehreren Ländern zur politischen geworden, Regierungen werden abgewählt oder durch nationale Notregierungen abgelöst. Das alles, weil – nicht nur – Europas Staaten um die ökonomischen Grundlagen ihrer Macht ringen: um den Zuspruch des Finanzkapitals und ein kapitalistisches Wachstum, das dem staatlich gestifteten Geld die Qualität eines gefragten Geschäftsmittels sichert.

      Die Macher Europas – Deutschland voran – begreifen diese Situation als Herausforderung und als Chance: Mit verbindlichen Regeln nationalen Haushaltens, Eingriffen in die Souveränität, die die Mitglieder der Euro-Zone auf effizientes kapitalistisches Wirtschaften nach von der BRD vorgegebenen Maßstäben verpflichten sollen, soll das Gemeinschaftsgeld die Rolle eines Weltgelds erobern, das dem Dollar Konkurrenz macht. Deutschland will damit zugleich die Stellung einer unbestrittenen europäischen wie globalen politischen und ökonomischen Führungsmacht festschreiben.

      Krise als Chance

      Die Krise als einmalige Chance in der Konkurrenz der Nationen um ihre nationalen Gelder zu nutzen – das ist das Ziel, zu dem sich Deutschlands Politiker bekennen und das sie mit aller Macht bei der »Rettung des Euro« verfolgen: Es geht darum, »jetzt den Grundstein für die stärkste Währung der Welt zu legen«, wie es der bayerische Finanzminister Markus Söder formuliert.

      Für die Kreditwürdigkeit der Euro-Zone – für die Rettung der Zahlungsfähigkeit der »Problemfälle«, für die Erhaltung der Liquidität schwächerer Partner sowie für ein gutes Rating der anderen Garanten des Euro-Stabilisierungsfonds EFSF – ist die Finanzmacht Deutschlands entscheidend. Ihre darauf gründende Stellung nutzt die Berliner Regierung zum einen gegenüber Frankreich zur Einschwörung des Konkurrenten auf ihre finanzpolitischen Interessen und ihre Richtlinien­kompetenz in der Krisenpolitik. Sie schmetterte den französischen Antrag ab, den Garantiefonds EFSF durch die Europäische Zentralbank (EZB), also praktisch unbegrenzt, durch die diesem Institut übertragene Geldhoheit der Euro-Länder finanzieren zu lassen. Dieser – von den Partnerstaaten mit schwächerem Rating unterstützte – Vorstoß hat das Ziel und hätte das Ergebnis, die Garanten des »Rettungsfonds« von allen Sorgen um die Belastung ihres Haushalts durch allfällige Zinsen und ihrer nationalen Kreditwürdigkeit durch zunehmende Schulden zu befreien: Die EFSF-Manager könnten sich jede benötigte Summe zu einem mit der EZB ausgehandelten Zinssatz besorgen.

      Übrig bliebe allein die gemeinsame Verantwortung aller Euro-Staaten für die – einstweilen noch gar nicht gefährdete – globale Anerkennung und die neben dem und in Konkurrenz zum Dollar weltweite Verwendung des gemeinsamen Geldes. Allerdings wäre Deutschlands gewaltiger materieller Vorteil in der Konkurrenz um Kredit egalisiert, die Abhängigkeit des Fonds, seiner Garanten und seiner Problemfälle von der deutschen Finanzmacht entscheidend vermindert.

      So läuft es nun nicht; statt dessen findet Frankreich sich darauf verwiesen, eben diese Abhängigkeit mitzuorganisieren und dabei den engsten Schulterschluß mit Deutschland zu suchen, damit es den kritischen Vergleich seiner Kreditwürdigkeit mit dem deutschen »Triple A« besteht; denn nur so ist der französische Staat – wenigstens bis auf weiteres – in der Lage, die Garantie für den Kredit der Euro-Zone, die er nicht an die EZB abtreten kann, ohne Schaden für seinen Kredit durchzuhalten. Entsprechendes gilt für die kleineren Euro-Partner mit starker Finanzmacht – soweit die sich nicht sowieso von vornherein um ihres nationalen Zinsvorteils willen und im Interesse eines starken, d.h. nicht für die Finanzierung problematischer Schuldenhaushalte aufgeblähten Euro der deutschen Position angeschlossen haben.

      Ihre derart gestärkte, nämlich von den Mitmachern unterstützte Kreditmacht nutzt die deutsche Regierung zum anderen –gegenüber den Staaten mit problematischem, von den Banken in Zweifel gezogenen und mit entsprechend hohen Zinsen belasteten Kredit – für die Anmaßung eines Kontrollrechts über deren Haushaltspolitik. Ohne für das Schicksal der dortigen Regierungen, geschweige denn für dasjenige, das die ihren Völkern bereiten, die geringste Verantwortung zu übernehmen, legen die Berliner Politiker ihre mit geringerer Kreditmacht gesegneten Kollegen, der jeweiligen Finanzlage entsprechend erpresserisch darauf fest, ihre Staatsangestellten, Rentner, Kranken, Sozialfälle usw. zu verbilligen und überhaupt die Kosten ihrer Herrschaft zu senken.

      Überwachung und Maßregelung überläßt die deutsche Regierung den Experten der EU und des IWF. An den Fällen Griechenland und Italien macht sie gemeinsam mit dem obersten Franzosen klar, bei wem die Entscheidungsmacht über die Finanzmittel liegt, mit denen in den Euro-Ländern regiert wird: Den mittlerweile zurückgetretenen griechischen Regierungschef stellten Merkel und Sarkozy knallhart vor die Alternative, sich allen Verpflichtungen zur Umgestaltung seines Landes zu beugen oder die Union zu verlassen; den ebenfalls abgetretenen italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi blamierten sie als unzuverlässigen Patron, dem ein überfälliges Reformprogramm durch eine von ihnen beauftragte Instanz aufgenötigt werden mußte.

      Konkurrent USA

      So setzt Europas deutsche Führungsmacht finanzpolitische Direktiven durch, die in der Sache ungefähr die alten Maastrichter Stabilitätskriterien zum Inhalt haben – und damit den Widerspruch verbindlich in Kraft setzen, der diese Kriterien auszeichnet. Sie sind abgeleitet aus Meßgrößen des finanzpolitischen Welterfolgs der D-Mark-Macht BRD; sie sind Indikatoren der Konkurrenz­erfolge, die der seinerzeitige Exportweltmeister sich mit verschiedenen Mitteln und Methoden und letztlich vor allem mit einer überlegenen Kapitalmasse erwirtschaftet hat, zusammengefaßt in einer nationalen Kreditbilanz. Und damit sind sie alles andere als Erfolgsrezepte, deren Befolgung das gewünschte Ergebnis hergeben müßte.

      Genau so, als finanzpolitische Handlungsanweisungen, werden sie von deutscher Seite aber in Spardiktate für die überschuldeten Partner umgemünzt. Als ließe sich der Konkurrenzerfolg einer Nation, die ihren Kredit verliert, ausgerechnet durch eine radikale Verbilligung der Staatstätigkeit herbeiführen; als wäre die Sanierung der Finanzmacht eines Landes nicht das Ergebnis akkumulierter Konkurrenzerfolge, sondern eine Auftragsarbeit, die mit dem festen Willen zu äußerster Sparsamkeit zu erledigen ist: In diesem Sinn schreibt die maßgebliche Euro-Macht ihren Partnern eine Politik des Verzichts auf gewohnte Herrschaftsmittel vor.

      Tatsächlich wäre eine derart restriktive Haushaltsführung schon unter den Bedingungen eines allgemeinen Aufschwungs alles andere als wachstumsfördernd. In der Krisensituation, die die Länder auf diese Art bewältigen sollen, wirkt sie bis auf weiteres ruinös. Sie mindert die Reproduktion des gesellschaftlichen Reichtums bis auf das Niveau massenhafter Verelendung. Die Krise wird weder abgewendet noch überwunden, sondern erst einmal weiter durchgesetzt. Das wirkt unweigerlich auf die Auftraggeber zurück; nicht nur durch die Minderung der nationalen Zahlungsfähigkeit der finanzschwachen Länder, die bislang nicht zuletzt von den exportstarken Partnern abgegriffen worden ist und deren Bilanzen aufgebessert hat.

      Der Einbruch der Geschäftstätigkeit und die verschlechterten Wachstumsbedingungen im Euro-Raum strapazieren den »Rettungsfonds« immer weiter und untergraben zugleich die Kreditwürdigkeit seiner Garanten; mittlerweile wachsen die Zweifel, ob das Angebot an die Märkte, mit EFSF-Anleihen Geld zu verdienen, überhaupt verfängt.

      Damit stehen die Erfolgsaussichten der produktiven Krisenbewältigungspolitik auf dem Spiel, die die deutsche Regierung durchgesetzt hat und auf der sie umso unerbittlicher besteht, je mehr ihre Partner auf alternative Lösungen drängen. Deutschland leistet sich damit seinerseits den Widerspruch, alles auf einen Erfolg zu setzen, den es erstens gar nicht in der Hand hat, weil er vom Urteil der Finanzwelt über erhoffte Erfolge der Austeritätspolitik überschuldeter Partnerländer abhängt, und den es zweitens selber untergräbt, soweit seine Sparvorschriften den erhofften Erfolgen entgegenwirken.

      Für dieses finanzpolitische Vabanquespiel hat die Berliner Regierung einen alles entscheidenden Grund, der in den offiziellen Begründungen – »Stabilitätskultur« usw. – allerdings mehr verschwiegen als offensiv geltend gemacht wird: Es geht um die Macht des europäischen Kredits und die Geltung der europäischen Währung in der Konkurrenz mit dem noch immer führenden Weltgeldschöpfer USA. Das Regime über Europas Finanzen, so wie die deutsche Seite es haben will, dient der Durchsetzung des Euro im globalen Kapitalismus als mindestens ebenbürtiger Alternative zum US-Dollar: Darin liegt seine eigentliche, nämlich weltpolitische Bedeutung.

      Offene Erpressung

      Politiker und Öffentlichkeitsarbeiter in etlichen EU-Staaten beschweren sich angesichts der von Berlin durchgesetzten Krisenpolitik über ein »deutsch-französisches Direktorium«, das die Mitentscheidungsrechte der anderen 25 überrollt. Tatsächlich ringt Deutschland in einem beiderseits nicht ganz freiwilligen Schulterschluß mit Frankreich um eine Richtlinienkompetenz in Fragen der Haushalts- und Finanzpolitik. Ohne Skrupel nutzt die Berliner Regierung die Auswirkungen der Krise, die Schwierigkeiten der schwächeren Mitglieder, speziell die Finanznot der Pleitekandidaten und setzt ihre eigene relative Stärke, als Machtinstrument ein. Um den Mitgliedern des Euro-Clubs die Unumgänglichkeit der verlangten Sparpolitik vor Augen zu führen, scheuen Deutschland und Frankreich vor einer Rausschmißdrohung gegen Griechenland nicht zurück: Mit ihrem Unvereinbarkeitsbeschluß gegen den Vorstoß der Athener Regierung, die die Übernahme des verhängten »Reform«-Diktats von einer Volksabstimmung abhängig machen wollte, stellten »Merkozy« klar, daß in der Euro-Zone die Souveränität der Einzelstaaten endet, wo die Union um ihre Währung kämpft. Da heißt die Alternative nur noch Unterwerfung oder Trennung.

      Ziel dieses offen erpresserischen Vorgehens ist freilich nicht die deutsche Machtergreifung in Europa, die Unterwerfung der 16 bis 26 anderen Souveräne unter einen selbstzweckhaften Herrschaftsanspruch Berlins, wie es manche Klage über ein von Deutschland gewünschtes »Direktorium« unterstellt. Es geht schon um die gemeinsame Sache – auch wenn die meisten Partnerländer sich von selbst nie zu einer derartigen Zielsetzung verstiegen hätten: um den Konkurrenzkampf mit den USA; um die Durchsetzung des europäischen Kredits und des europäischen Kreditgelds als Stoff des kapitalistischen Reichtums der Welt. Ein derartiger Erfolg ist jedoch nur zu haben, wenn alle nationalen Haushalte strikt am Kriterium einer weltweiten Nachfrage des Finanzkapitals nach ihren Schulden und einer entsprechenden Wertschätzung des gemeinsamen Kreditgelds ausgerichtet werden; das ist die Lehre, die die Europäer unter deutscher Anleitung aus der Krise ziehen müssen. Und deswegen verlangt die gemeinsame Sache eine Selbstbindung der Staaten in ihrer Haushaltsführung, die dem Verzicht auf nationale Souveränität in dieser Kernfrage der Politik gleichkommt.

      Einen solchen Verzicht hat in den gültigen EU-Verträgen kein Mitgliedsstaat geleistet. Vielmehr haben die Euro-Länder ihre Entscheidungsfreiheit über Haushalt und Schulden behalten und »nur« ihre Geldhoheit an die EZB abgegeben. Mit dieser Preisgabe der Währungssouveränität wurde nach deutschem Verständnis quasi eine Brandmauer eingezogen zwischen der Freiheit der Einzelstaaten, ihren Haushalt nach nationalem Bedürfnis und Ermessen zu führen, und der gemeinsamen ökonomischen Hauptsache, dem Euro mit seinem Auftrag zur Eroberung der Weltgeldmärkte. Diese Trennung ist durch die Eskalation der Finanz- zur Staatsschuldenkrise ad absurdum geführt worden:

      Griechenland ist ein haushaltspolitisch souveräner kapitalistischer Staat ohne eigenes Geld. Die Umkehrung dieses Verhältnisses wird dem Land jetzt aufgezwungen: Die Ausstattung mit einem Mindestquantum eigener Währung kostet es die Hoheit über den Staatshaushalt. Darin ist Griechenland gemäß der von Deutschland durchgesetzten Krisenrettungspolitik der Präzedenzfall für alle Euro-Länder, die mit ihren Schulden in Verlegenheit kommen. Und die alle sind Beispielfälle für das Prinzip, dem die Verfechter der Weltwährung Euro Geltung verschaffen und zu allgemeiner Anerkennung verhelfen wollen: In letzter Instanz hebelt die gemeinsame Sache die unbeschränkte Entscheidungsfreiheit des einzelnen Staates beim Gebrauch von Geld aus.

      Deutsche Definitionshoheit

      Den Widerspruch zwischen Wahrung und Preisgabe nationaler Haushaltsautonomie, dem die Euro-Länder (auch Deutschland) sich also stellen müssen, löst die deutsche Staatsgewalt für sich in der Weise auf, daß sie sich die Definitionshoheit über die gemeinsame Sache herausnimmt, sich selbst zum nationalen Subjekt der supranationalen Erfordernisse einer erfolgreichen Weltgeldkonkurrenz erklärt. In diesem Sinn beschließt der parlamentarische Souverän eine Schuldenbremse mit Verfassungsrang; die Regierung legt sich fast ebenso grundsätzlich und verbindlich darauf fest, bei der »Euro-Rettung« und darüber hinaus keine Alternative zu dem von Deutschland vorgegebenen Erfolgsweg der EU zuzulassen; das Bundesverfassungsgericht hat der Übertragung von Souveränitätsrechten und insbesondere der Hoheit des Parlaments über den Staatshaushalt ganz generell einen Riegel vorgeschoben.

      Damit steht von deutscher Seite immerhin nichts Geringeres als die Drohung im Raum, eher das ganze Unternehmen platzen zu lassen als in Sachen Gemeinschaftswährung Kompromisse einzugehen; und das nicht bloß aus finanzpolitischen, sondern aus verfassungsrechtlichen Gründen – also der Sache nach deswegen, weil sonst die Unterordnung unter die Gemeinschaft nicht mehr deckungsgleich wäre mit der Oberhoheit über das ganze Unternehmen und seine Räson, die der deutsche Souverän seiner Souveränität schuldig ist. Bei ihrem Vabanquespiel, in Sachen »Euro-Rettung« alles auf einen Erfolg zu setzen, den sie gar nicht in der Hand hat, baut die Berliner Regierung mit der Souveränitätsfrage einen fundamentalistischen Vorbehalt in ihre Euro-Politik ein, der im Fall des Scheiterns als Sprengsatz wirkt.

      Auf ihre Weise bemühen sich die anderen EU-Staaten, es Deutschland gleichzutun und den Widerspruch zwischen der Unterordnung unter das gesamteuropäische Geldregime und ihrer Haushaltsautonomie ebenfalls so zu bewältigen, daß sie die verlangte Disziplin und Beschränkung zum Gegenstand eigener, betont souveräner Entscheidungen machen.

      Manche verordnen sich nach deutschem Vorbild eine in der Verfassung verankerte Schuldenbremse und verpassen damit ihrer Unterwerfung unter die supranationale Räson der Weltgeldkonkurrenz den rechtlichen Charakter eines frei gewählten obersten Staatsziels. Über ihre gleichartigen Bemühungen stürzen in den Nationen, denen der Verlust ihrer Kreditwürdigkeit und die Notwendigkeit einer Rettung durch ihre solventen Führungsmächte droht, die amtierenden Regierungen – und werden durch neue ersetzt, die mit frischer Kraft dasselbe tun: In Irland sowie auf der iberischen Halbinsel nimmt das jeweilige Wahlvolk seiner Obrigkeit die Kürzungsprogramme übel, mit denen diese nichts anderes versucht, als die Vorgaben der europäischen Führungsmächte in ein ganz und gar nationales »Rettungsprogramm« zu überführen.

      Mit der Ermächtigung einer neuen Mannschaft, die gleich noch rigider ans Werk zu gehen verspricht, stellt es klar, daß ihm seine alten Herren und deren Verelendungspolitik vor allem unter dem Gesichtspunkt mißfallen haben, daß die Nation sich ohnmächtig gezeigt und fremden Diktaten gefügt hat. Mit seinem Wahlakt jedenfalls setzt es seine materiellen Hoffnungen und patriotischen Erwartungen auf Politiker, die das Versprechen verkörpern, mit ihrer Machtübernahme wäre die Nation wieder Herr ihres Schicksals – das deswegen noch elender als unter der alten Regierung ausfallen darf.

      Im Fall Griechenlands und Italiens nimmt die massive Mißtrauenserklärung seitens der Finanzmärkte sowie der Euro-Politiker in Berlin und Paris dem Wahlvolk die Mühe eines Urnengangs vorerst ab. Neue Regierungen der überparteilichen Fachkompetenz kommen ins Amt, um erstens das Verordnete ohne falsche Rücksicht aufs Volk zu vollstrecken und zweitens diesem glaubhaft zu machen, daß mit dem neuen Personal die bessere Einsicht und der autonome Wille der Nation zum Zuge kommen.

      So bringen Deutschlands Euro-Partner sich mehr oder weniger selbst auf die verlangte Linie – und ermutigen die Berliner Regierung auf der einen, die Brüsseler Europapolitiker auf der anderen Seite zu Initiativen, die darauf zielen, im Sinne der supranationalen Sache die dafür für nötig gehaltene Haushalts- und Schuldendisziplin rechtsverbindlich festzuschreiben.

      Innereuropäische Fronten

      Die deutsche Seite befürwortet Änderungen am geltenden Einigungsvertrag, um nach der Logik des »Rettungsfonds« EFSF eine Verpflichtung aller Mitglieder auf eine von den Weltfinanzmärkten und -mächten akzeptierte und honorierte Kredit- und Geldpolitik festzuschreiben und so ihre Sonderstellung als entscheidende Finanzmacht der Union zu verewigen. Zunächst schlägt sie in aller Bescheidenheit bloß ein paar Korrekturen im Kleingedruckten vor; daraus ist freilich sehr schnell die Forderung nach einer rechtlich verbindlichen »Fiskalunion« geworden.

      Die Alternativvorschläge beinhalten mehr eine Art Tauschgeschäft: Aufsichtsbefugnisse der Brüsseler Behörden über die nationalen Haushalte gegen eine gemeinschaftliche Kreditaufnahme, die den Schuldendienst der schwächeren Partner entlasten würde – auf Kosten des Zinsvorteils der Deutschen und der Abhängigkeit der anderen von Deutschlands Kreditwürdigkeit. Damit ist auch schon eine der Fronten klar, an denen die aus der Krise erwachsende Nötigung der Euro-Länder zu mehr Einigkeit die Währungsgemeinschaft spaltet.

      Eine andere tut sich im Verhältnis des vom »deutsch-französischen Direktorium« dirigierten Euro-Krisenclubs zu Großbritannien immer weiter auf: Der große Außenseiter bleibt nicht bloß von der Streiterei um die faktische und rechtliche Weiterentwicklung der Union ausgeschlossen; mit seiner eigenen Finanzindustrie, seinem eigenen Kreditgeld und vor allem mit der hartnäckigen Verweigerung der Abgabe von Hoheitsrechten an die Union rangiert das Land als Schranke und immerwährende Beeinträchtigung des Programms, das für die Führungsmächte auf dem Kontinent den letzten Zweck ihres Bündnisses ausmacht und dessen überragende Bedeutung von der deutschen Kanzlerin immer wieder beschworen wird, wenn sie mit dem Euro gleich die Einheit Europas scheitern sieht: das Projekt einer den USA ebenbürtigen Weltmacht des Geldes.

      Und mehr noch: Es geht, so hört man, um den Frieden in Europa. Die Bündelung der europäischen Kräfte für den Euro als Weltgeld, von dem jede Nation sich einen ökonomischen und politischen Machtzuwachs verspricht, den sie auf sich allein gestellt nie zuwege brächte, hat die Gegensätze untereinander nicht zum Erliegen gebracht. Im Gegenteil, die aktuelle Staatsschuldenkrise scheidet die europäischen Staaten in Gewinner und Verlierer, bringt also neue Gegensätze hervor. Deswegen verkündet die Kanzlerin den europäischen Völkern: »Ohne Europa gibt es keinen Frieden!« – Entweder, ihr laßt euch für die »Rettung Europas« einspannen und verarmt dabei, oder es könnte mit dem Zerfall ein neuer Krieg drohen, in dem weit mehr von euch gefordert ist! Geld oder Leben. Das sind sie, die Signale, die Europas Völker auf dem vorläufigen Höhepunkt der Krise zu hören kriegen.


      gefunden auf contradictio.de
      Avatar
      schrieb am 15.02.12 13:44:11
      Beitrag Nr. 29 ()
      Viele der obigen Gedanken und Argumente sind bedenkenswert und enthalten wertvolle Denkanstöße.

      Nur dem Gedanken der undemokratischn Unterordnung der Schuldenländer unter Geberländer oder Finanzinvestoren wie Banken vermag ich nicht zuzustimmen.

      Wenn ein Staat einen Kredit aufnimmt wandelt er sich vom Hoheitsträger zum Kreditnehmer. Jede Bank ist im Interesse ihrer Sparer aber auch nach dem Kreditwesengesetz verpflichtet, dem Kreditnehmer die für die Rückführung der Kredite aus seiner Sicht notwendigen Auflagen zu erteilen.

      Es ist dann die freie Entscheidung des Kreditnehmers die Auflagen der Bank oder sonstiger Kreditgeber zu erfüllen oder eben nicht.

      Jedes Land hat ja von vornherein die Wahl, ob es souverän bleiben will und keine überäßige Kreditaufnahme vornimmt oder eben zum Kreditnehmer unter Aufgabe eines Teils seiner Souveränität werden will. Hat man diese freie Entscheidung einmal getroffen, kann sie nicht ohne weiteres Rückgängig gemacht werden.

      Solche Entscheidungen gibt es ja auch in anderen Bereichen. Hat z. B. einmal ein Land in souveräner Entscheidung einem anderen Land den Krieg erklärt, kann es diese Entscheidung ohne Zustimmung der Kriegsgegner nicht mehr rückgängig machen.

      Auch die Geberländer haben natürlich souveräne Rechte. So können sie natürlich frei entscheiden ob überhaupt, und wenn ja unter welchen Bedingungen Kredite eingeräumt werden.

      Auch das Projekt Europa unterliegt natürlich der Abwägung der Wähler in den einzelnen Länder ob dieses Projekt den nationalen Interessen mehr nutzt oder schadet. In der Vergangenheit hat das Euro-Projekt Deutschland wohl mehr genutzt als geschadet. Dies scheint sich jetzt
      zu ändern.

      Wenn sich die Zahllasten der Geberländer unbegrenzt weiter erhöhen sollten, werden die Wähler in diesen Ländern zu entscheiden haben, ob sie der Gefahr eines Staatsbankrotts ihrer Länder weiter zusehen wollen oder nicht.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 15.02.12 19:04:03
      Beitrag Nr. 30 ()
      Auf Grund der vorliegenden Fakten sehe ich keine Gefahr für ein generelles Zerbrechen der Eurozone.

      Lediglich ein Austritt Griechenlands erscheint mir nach den vorliegenden Zahlen wohl unvermeidbar.

      Der Austritt Griechenlands wird meines Erachtens keine großen Auswirkungen mehr haben. Die Griechenlandkrise ist nunmehr seit zwei Jahren bekannt. Die Banken und Versicherungen haben ihre Griechenlandanleihen bereits weitgehend abgeschrieben. Ferner stehen für den Notfall zur Verhinderung von Schieflagen in der Finanzindustrie mit EFSF und ESM sowie der EZB und auch dem nationalen Deutschen Bankenrettungsschirm SOFFIN mehr als genügend Mittel bereit, um Bankenschieflagen aus dem Griechenlandbankrott zu verhindern.

      Die Börsen haben dieses Ereignis wohl bereits eingepreist, so dass auch keine Börsenzusammenbrüche mehr zu erwarten sind.

      Nur unerwartete Krisen bringen die Börsen in Bedrängnis. Krisen, die bereits bekannt sind, vermögen dies nicht.

      Deshalb können wir wohl - insbesondere in Deutschland - dem griechischen Staatsbankrott und dem dann wohl folgenden Austritt Griechenlands aus der Eurozone gelassen entgegen sehen.
      Avatar
      schrieb am 21.02.12 15:43:00
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.754.065 von kenkennard am 15.02.12 13:44:11Nur dem Gedanken der undemokratischn Unterordnung der Schuldenländer unter Geberländer oder Finanzinvestoren wie Banken vermag ich nicht zuzustimmen.

      Das ist kein "irgendwie" Gedanke

      das ist die Realität, der ZWECK den die "Macher"-Staaten verfolgen

      und es fragt sich haltz, ob man die Sprachregelungen dieser macher zu seinem eigenen Anliegen machen möchte
      Avatar
      schrieb am 22.02.12 00:47:09
      Beitrag Nr. 32 ()
      Ich bedauere es sehr, dass die Wähler der Geber-Länder nicht ausreichende Möglichkeiten hatten, über die Rettungsprogramme abzustimmen. Bei Vornahme entsprechender Volksabstimmungen würde es die Programme - so wie sie jetzt konzipiert wurden - wohl nicht geben.

      Das griechische Volk wird - ich hoffe dies sehr - dann im April 2012 die Möglichkeit zur Abstimmung über das Programm in einer freien demokratischen Wahl haben.

      Nach vorliegenden Umfragen werden sowohl die sozialdemokratische Pasok als auch die konservative ND nur noch einen Bruchteil der Stimmen aus er letzten Wahl von 2009 erzielen

      In diesen Umfragen liegen die drei Linksparteien unter Führung der Kommunistischen Partei Griechenlands deutlich vorne. Diese Partei hat ein klares Wahlprogramm, dass den Austritt Griechenlands aus dem Euro und die Nichtzahlung der griechischen Schulden vorsieht.

      Eigentlich bin ich eher ein Wähler konservativer Parteien. Aber in diesem besonderen Falle, wünsche ich mir einen Wahlerfolg der griechischen Kommunisten.

      Auch in Ungarn haben wir vor ca. zwei Jahren gesehen, dass die Regierungspartei auf eine Restgröße schrumpfte, wogegen die Konservativen mehr als 64 Prozent der Stimmen erzielten. Eine solche erdrutschartige Veränderung der Kräfteverhältnisse könnte es nun auch in Griechenland geben. Die Stimmung dort ist ja genug aufgeheitzt.
      Avatar
      schrieb am 27.02.12 15:50:31
      Beitrag Nr. 33 ()
      Es könnte sich in der mittleren Zukunft tatsächlich ein Szenario ergeben, in dem Deutschland und andere Geber-Länder den Euro-Raum verlassen und entweder einen "Nord-Euro" gründen oder zu ihren jeweiligen nationalen Währungen zurückkehren werden.

      Ich halte die Möglichkeit für einen Nordeuro für eine Möglichkeit mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit. Die Mentalität der anderen Länder spricht dagegen. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass es die Niederländer oder gar die Österreicher es für erstrebenswert halten, als Juniorpartner in einem von den Deutschen dominierten Währungsraum einzutreten.

      Somit ist in diesem Fall die Wiedereinführung der DM die wahrscheinlichere Lösung.

      Auch viele ausländische Anleger scheinen ja mit einer solchen Möglichkeit zu rechnen. Anders sind wohl die gigantischen Käufe aus dem Euro-Raum von Bundesanleihen nicht zu erklären. Diese Anleger hoffen wohl auf Währungskursgewinne der DM gegenüber dem Euro, falls die DM wirklich wieder eingeführt wird.

      Diese Spekulation könnte aber möglicherweise nicht aufgehen. In der dann vorzunehmenden Währungsumstellung wäre die jeweilige Bundesregierung ja frei. Ich habe im Internet ein folgendes zukünftiges Szenario hierzu gefunden.

      Eine Umstellung von 1 zu 1 erfolgt nur für sogenannte "Stromgrößen" wie z. B. Gehälter, Renten und Mieten.

      Bestandsgrößen wie z. B. Girokonten, Sparkonten, Bundesanleihen und auch Schulden werden nur 2 zu 1 umgestellt.

      Eine Ausnahme gibt es dann für Girokonten. Von dem Guthaben auf diesem Konto erhielte jeder Kontoinhaber eine Grundsumme von z. B. 5000 Euro im Verhältnis 1 zu 1 umgestellt. Darüber hinaus gehende Guthaben werden im Verhältnis 2 zu 1 umgestellt.

      Durch ein solches Verfahren würde die Bundesrepublik einen riesigen Gewinn an der Umstellung der Staatschulden machen. Die Staatsschulden werden also nur zur Hälfte ihres Nominalwertes auf die neue DM umgestellt. So würde Deutschland die Hälfte seiner Schulden los werden.
      Avatar
      schrieb am 29.02.12 06:00:46
      Beitrag Nr. 34 ()
      Zitat von kenkennard: Es könnte sich in der mittleren Zukunft tatsächlich ein Szenario ergeben, in dem Deutschland und andere Geber-Länder den Euro-Raum verlassen und entweder einen "Nord-Euro" gründen oder zu ihren jeweiligen nationalen Währungen zurückkehren werden.


      Weder noch. Das ist Quatsch mit Soße.

      Die dt. Staatsanleihen werden wegen der überdurchschnittlichen Sicherheit im Euroraum gekauft, einen Euro-Austritt wird es nicht geben. Da sprechen ca. 1000 gute Gründe dagegen, und ca 2-3 Nationen, die das keinesfalls tollerieren dürften...
      Avatar
      schrieb am 29.02.12 14:25:17
      Beitrag Nr. 35 ()
      Gratuliere !

      Du scheinst die Zukunft zu kennen.

      In der Regel scheitert hieran allerdings sehr oft schon die Wettervorhersage.
      Avatar
      schrieb am 29.02.12 15:11:45
      Beitrag Nr. 36 ()
      Natürlich kann man als "Nichtprophet" die Zukunft eigentlich nicht kennen.

      Man kann lediglich versuchen, die gegenwärtigen Trends zu erkennen und versuchen, diese in die überschaubare Zukunft fortzuschreiben.

      Die Geberländer werden von verschiedenen Seiten unter Druck gesetzt, ihre Garantiesummen für die Krisenländer ständig zu erhöhen.

      In den Krisenländern kämpft die dortige Bevölkerung mit den schweren Sparmaßnahmen.

      Vor diesem Hintergrund klingen die Parolen der Euro-Retter, "wir werden den Euro mit allen Mitteln verteidigen", so wie die Durchhalteparolen des Reichspropagandaministers am Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland.

      Werden die Krisenländer weiter in untragbare Sparprogramme getrieben, werden die dortigen Wähler in Wahlen dies beenden. Zunächst könnte dies in Griechenland geschehen. Auch in Irland wird nunmehr eine Volksabstimmung zum geplanten Fiskalpakt stattfinden. Die Irländer sind für ihre "Ablehnungsmentalität" bekannt.

      Die Geberländer werden durch eine unbegrenzte Erhöhung der Garantien für Krisenländer - wegen der erhöten Risiken - zunächst von den Rating-Agenturen weiter abgestuft. Dies führt in den Geberländern zu höheren Zinskosten. Am Ende könnte sogar der Staatsbankrott der Geberländer stehen.

      Am Anfang der Krise habe ich auch noch den Euro-Rettungsmaßnahmen positiv gegenüber gestanden. Wenn ich nun aber in der Presse von der Möglichkeit eines dritten Griechenlandhilfsprogrammes gelesen habe, sowie zur Kenntnis nehmen muss, dass Portugal und Spanien offenbar die geplanten Defizite nicht einhalten können, muss man ja wohl seine bisherige Meinung überprüfen.

      Nach Pressemeldungen haben nach dem griechischen Teilschuldenerlass wohl Irland und Portugal ebenfalls nach Schuldenerleichterungen gefragt.
      Avatar
      schrieb am 29.02.12 15:25:06
      Beitrag Nr. 37 ()
      Dies alles erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine krisenhafte Zuspitzung der gegenwärtigen Situation.

      Die griechischen Strukturprogleme können allein durch die Hingabe neuer Darlehn nicht beseitigt werden. Deren Problem im Tourismus ist z. B. im Vergleich zu dem Konkurrenzland Türkei, dass sie ca. 50 Prozent zu teuer sind. Diese fünfzig Prozent durch Lohnsenkungen "herein zu holen" wird sich nicht machen lassen. Dies werden die griechischen Gewerkschaften und Wähler auf Dauer nicht zulassen.

      Andere Krisenländer werden - auch mit Recht - die Frage aufwerfen, warum bekommt Griechenland von den Privatanlegern einen Schuldenerlass von fünfzig Prozent und warum nicht wir auch ?

      Dies wiederum könnte in den Geberländern die Bereitschaft zur Gewährung weiterer Hilfen deutlich senken. Schon jetzt werden die Hilfen ja nicht mit "Begeisterung" gegeben.

      Auch der sozialistische Präsidentschaftskandidat in Frankreich hat ja erklärt, dass er den angestrebten Fiskalpakt "neu verhandeln" wird. In Meinungsumfragen sieht es ja nun wohl so aus, dass dieser die Wahl im kommenden Frühjahr gewinnen wird.

      Die politische Zukunft der Euro-Rettung ist aus heutiger Sicht also in wichtigen Partnerländern sehr fraglich.

      Wenn aber wichtige Partnerländer bei der Euro-Rettung ausfallen ist die Situation auch in Deutschland neu zu bewerten.

      Natürlich kann ich nicht sagen, wie sich die einzelnen Länder in einer solchen Situation verhalten werden.

      Dennoch ist die oben von mir gemachte Aussage nicht vollkommen unwahrscheinlich.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 01.03.12 05:58:49
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.826.328 von kenkennard am 29.02.12 15:25:06@kenkennard
      Also, JA, das was Du schreibst stimmt wohl alles.
      Aber die Schlussfolgerung scheint mir nicht plausibel.

      Wenn die "Geberländer" keine weiteren Risiken eingehen wollen oder können (weil das Volk aufbegehrt), heißt das noch ganz lange nicht,
      daß irgendein Land den Euro verläßt. Das ist wohl eher ein Wunschtraum einiger Gestriger...

      Die Politiker der einzelnen Staaten haben de facto gar nichts mehr zu sagen was die Währung anbelangt, die Macht liegt einzig und allein bei der EZB. Und die hat mit den 2 letzten Tendern doch deutlichst gezeigt, wo es lang geht!

      Wir werden unsere Schulden mit Geld der EZB finanzieren, was eine Abwertung des Euros nach sich ziehen wird (mit Verzögerung), aber den Euro verlassen? Niemals wird sich das ein Staat antun.
      Avatar
      schrieb am 01.03.12 13:14:42
      Beitrag Nr. 39 ()
      Wenn in Griechenland die dortige Kommunistische Partei mit Unterstützung des von weiteren Parteien gebildeten "Linksblocks" die Wahlen gewinnt, ist meines Erachtens die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass Griechenand die Euro-Zone verlassen wird. Denn schließlich hat das Parteiprogramm der griechischen Kommunisten eine entsprechende klare Aussage.

      Sollte dies eintreffen, wäre dies für die restliche Eurozone wohl ein Glücksfall und würde die Wahrscheinlichkeit des Weiterbestehens der Eurozone erhöhen.

      Die übrigen Krisenstaaten halte ich grundsätzlich für stark genug, die Krise in einem Jahrzehnt zu überwinden, wenn sie die bereits in der Vergangenheit gezeigte Fiskaldisziplin noch einmal aufbringen. Aber gerade das griechische Beispiel wird dies den dortigen Regierungen vor ihren Wählern sehr schwer machen. Die Wähler dort werden den Regierungen doch die Frage stellen, warum sollen wir uns so stark mit Sparen anstrengen. Die Eurozone soll uns doch gefälligst ebenfalls wie Griechenland zu einem Schuldenschnitt verhelfen.

      Dies macht es dann weit weniger wahrscheinlich, dass diese Krisenländer die nötigen Anstrengungen zur Lösung der Krise unternehmen werden.

      Dies wird in der mittleren Zunkunft auch die Bereitschaft der Geberländer zu weiteren Hilfen erlahmen lassen. Schon heute gibt es in Finnland, Holland und auch Österreich starke Rechtsparteien, die dem ganzen Rettungsprojekt sehr reserviert gegenüber stehen. Auch in kleineren Ländern - wie der Slowakei - ist dies schon heute der Fall.

      Wenn nur einige dieser Länder aus dem Kreis der Geberländer ausscheiden wird dies auch nicht ohne Auswirkungen auf die Meinungsbildung in Deutschland bleiben.

      Die größte Gefahr bildet aber die weitere Entwicklung in Frankreich. Wenn der sozialistische Kandidat die Wahl gewinnt und seine Ankündigungen zur "Neuverhandlung" der bisherigen Vereinbarungen zu realisieren versucht, sind alle bisherigen Vereinbarungen ohne Grundlage. Eine Eurorettung ohne Frankreich ist schlicht nicht möglich.

      So sind die Risiken für die mittlere Zukunft recht groß. Das wir in einigen Jahren eine Euro-Zone mit anderer Zusammensetzung sehen werden ist ziemlich wahrscheinlich.

      Ob dann schwächere Länder oder Geberländer die Eurozone verlassen werden kann ich natürlich nicht sagen. Die Möglichkeit, dass man sich noch einige Zeit so weiterschleppt wie bisher, ist natürlich auch gegeben.

      Zugegebenermaßen kann man zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur Wahrscheinlichkeiten gegeneinander abwägen. Dies muss dann jeder für sich selbst tun.
      Avatar
      schrieb am 01.03.12 13:31:50
      Beitrag Nr. 40 ()
      Im Grundsatz würde ich ein "Weiter so" mit dem oben beschriebenen Szenario mit Finanzierung über die EZB und Abwertung des Euro auch für die positivere weil "schonendere" Lösung halten.

      Dieses Szenario würde genau dem Wunsch der deutschen Exportindustrie entsprechen. Eine Abwertung des Euro würde den Export der deutschen Industrie z. B. nach Asien deutlich unterstützen.

      Auch für die Südländer wäre mit einer Abwertung des Euro gegenüber anderen Konkurrenzländern - z. B. der Türkei - sicherlich geholfen. Dies ist darauf zurück zu führen, dass eine Abwertung des Euro z. B. für deutsche Touristen den Urlaub außerhalb des Euroraumes grundsätzlich verteuern kann. Dies wiederum könnte die Touristen des Euroraumes dazu veranlassen, wieder mehr Urlaub im Euroraum zu machen. Dies kann helfen die Probleme der Südländer zu erleichtern.

      Auch macht die Abwertung des Euro Importwaren teurer. So könnten die Verbraucher mehr auf in der Eurozone produzierte Waren ausweichen. Dies wiederum kann unter Umständen auch der Binnenkonjunktur der Eurozone helfen.

      Dies alles steigert natürlich auch die Inflation im Euroraum. Dies ist aber gewollt, weil dies den Leuten das Sparen verleidet und sie dann mehr für den Konsum ausgeben werden.

      Auch wirkt dieser Teil der Inflation den deflationären Tendenzen entgegen, die sich durch die in den Krisenländern vorgenommenen Sparmaßnahmen einstellen.

      Dies alles würde den Schock eines Verlassens der Eurozone mildern und auf mittlere Sicht zu einer Lösung der Krise führen.

      Auch soll man ja nicht verschweigen, dass Deutschland ja gerade durch den Kauf von Bundesanleihen durch verängstigte Anleger auch aus den Krisenländern in Form von niedrigen Zinsen für die Staatsschulden an der Krise nicht schlecht verdient. Schätzungen gehen von Zinsersparnissen von 25 Milliarden Euro pro Jahr für den Deutschen Staatshaushalt aus.

      Somit gehe ich davon aus - da wir ja für die Euro-Rettung bisher weit überwiegend nur Garantien und keine Barzahlungen geleistet haben -, dass zur Zeit für Deutschland die Rechnung aus der Krise noch positiv ist.

      Dies kann sich aber durch die Auflegung von immer neuen "Rettungsprogrammen" ändern.

      An diesem Punkt heißt es dann für die Geberländer "neu nachdenken".
      Avatar
      schrieb am 21.03.12 21:05:02
      Beitrag Nr. 41 ()
      Wenn man in der
      geschichte sucht, so wird man fündig-es gab mehrere Wähungsunionen,
      allgemein gesprochen, und alle sind an mangelnder Disziplin gescheitert-gänzlich scheitern wird der Euro wohl nicht-aber die derzeitige
      Ländermischung wird auch keinen Bestand haben.
      Avatar
      schrieb am 13.05.12 09:58:03
      Beitrag Nr. 42 ()
      Zitat von kenkennard: Somit ist in diesem Fall die Wiedereinführung der DM die wahrscheinlichere Lösung...
      Diese Spekulation könnte aber möglicherweise nicht aufgehen. In der dann vorzunehmenden Währungsumstellung wäre die jeweilige Bundesregierung ja frei. Ich habe im Internet ein folgendes zukünftiges Szenario hierzu gefunden.

      Eine Umstellung von 1 zu 1 erfolgt nur für sogenannte "Stromgrößen" wie z. B. Gehälter, Renten und Mieten.

      Bestandsgrößen wie z. B. Girokonten, Sparkonten, Bundesanleihen und auch Schulden werden nur 2 zu 1 umgestellt.

      Durch ein solches Verfahren würde die Bundesrepublik einen riesigen Gewinn an der Umstellung der Staatschulden machen. Die Staatsschulden werden also nur zur Hälfte ihres Nominalwertes auf die neue DM umgestellt. So würde Deutschland die Hälfte seiner Schulden los werden.


      Die Gefahr sehe ich auch, dass einfach die alte DM wiederkommt. Das wir keinen Schaden nehmen, finde ich naiv.

      Laut Koo http://www.faz.net/aktuell/finanzen/anleihen-zinsen/japanisc… leben wir in einer Bilanzrezession nach japanischen Vorbild, weil die Gesamtverschuldung zu hoch ist. Im Euroland ist sie 260% des BIP, in den USA 350%, in GB 500%. Also verträglich gelten 180%.
      Eine Lösung wäre bei einer Währungereform gleich die Schulden und damit auch die Guthaben zu halbieren.
      Ich finde es naiv, deutsche Staatsanleihen oder Aktien zu kaufen und auf eine Aufwertung der neuen DM zu setzen. Wenn eine DM kommt, wird sie zwar aufwerten, aber das Land rutscht dann die in die Depression, weil die Exporte wegen der teuren DM wegbrechen.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 15.05.12 12:07:17
      Beitrag Nr. 43 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.158.194 von MHeinzmann am 13.05.12 09:58:03Das Szenario der Depression würde ja Deflation bedeuten.

      Ein Großteil der Marktbeobachter erwartet eher Inflation.

      Die Geschichte zeigt aber, dass es eben sehr oft anders kommt, als es die Mehrheit der Teilnehmer erwartet.

      Tatsächlich wären im Falle des obigen Szenarios generell deutsche Staatsanleihen und auch deutsche Exportwerte wohl nicht die richtige Anlage.

      In einem solchen Fall wären wohl Unternehmensanleihen solider Konzerne mit niedrigerem Exportanteil die bessere Anlage.

      Im Falle einer Depression wäre wohl eher mit noch weiter sinkenden Zinsen zu rechnen. Da Unternehmensanleihen höhere Zinsen bieten als Staatsanleihen, hätten sie wohl ein gewisses Kurssteigerungspotential.

      Da man aber tatsächlich nicht sachgerecht beurteilen kann, ob wir denn nun in der Inflation oder der Deflation landen, können auch Wandelanleihen solider Konzerne ein Anlagevehikel sein.

      Wandelanleihen können in Zeiten der Inflation mit den Aktienkursen steigen. In Zeiten der Deflation überwiegt ihre Eigenschaft als Anleihe und man erhält zumindest sein Geld zuzüglich der Zinsen zurück.

      Natürlich könnte man so dem Schicksal der Euro-Abwertung gegenüber der starken neuen DM nicht entgehen. Dies würde nur gelingen, wenn man eine Währung ausfindig machen könnte, die sozusagen gleichwertig mit der neuen DM ansteigen würde.
      Avatar
      schrieb am 15.05.12 12:23:48
      Beitrag Nr. 44 ()
      Übrigens gab es in der Geschichte auch einige Währungsunionen, die nicht im totalen Chaos endeten.

      Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es eine Währungsunion zwischen Belgien und Luxemburg. Diese endete erst mit der Einführung des Euro und kann somit eigentlich als ein Erfolg gewertet werden.

      Zu den Zeiten der Deutschen Kleinstaaterei gab es im 19. Jahrhundert auf dem Gebiet des "Deutschen Bundes" einer Nachfolgeorganisation des vormaligen "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" eine Art Vorläufer der Europäischen-Wirtschafts-Gemeinschaft (EWG), nämlich den Deutschen-Zoll-Verein.

      Dieser Deutsche-Zoll-Verein hatte auch eine gemeinsame Währung, nämlich den Vereinstaler. Der Vereinstaler war im Gebiet des Deutschen- Zoll-Vereins am ca. 1857 im Umlauf. Auch nach der Gründung des Bismarck-Reiches und der Einführung der Reichsmark blieb der Vereinstaler im Werte von 3 Reichsmark noch bis 1907 im Umlauf.

      Im Jahre 1907 wurde der Vereinstaler durch die Ausgabe einer 3-Reichsmark-Münze ersetzt. Diese Münze blieb noch in den Zeiten der Weimarer Republik im Umlauf. Somit galt der Vereinstaler indirekt also bis in die Zeit der Weimarer Republik im Umlauf.

      Allerdings war der Vereinstaler eine Silbermünze mit eigenem Wert. Der Vereinstaler war eine Parallelwährung, da die seinerzeit gültigen Lokalwährungen der jeweiligen deutschen Fürstentümer ebenfalls gültig blieben

      Quelle : Wikipedia
      Avatar
      schrieb am 23.06.12 17:19:34
      Beitrag Nr. 45 ()
      Wie könnte man Spekulationsgewinne bei einer Wiedereinführung der DM machen? Schliesslich gibt es noch keine Zertifikate, die auf DM lauten.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 25.06.12 16:41:20
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.313.974 von lobor am 23.06.12 17:19:34Da eine starke Währung den Export behindert, müßten Aktien mit hohen Ertragsanteilen Ertragseinbußen erleiden.

      Folglich werden wohl deutsche Exportaktien Kursverluste erleiden.

      Dann sollten Put-Optionen auf diese Werte Erfolg bringen.
      Avatar
      schrieb am 26.06.12 19:19:53
      Beitrag Nr. 47 ()
      Es gibt auch Firmen die Importiern, die sollten profitieren.

      Können billiger Einkaufen...

      Vectron Kassensysteme...wen es eine DM gibt..

      Meta


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