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    eröffnet am 23.03.11 00:14:02 von
    neuester Beitrag 23.03.11 07:27:50 von
    Beiträge: 3
    ID: 1.164.925
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      schrieb am 23.03.11 00:14:02
      Beitrag Nr. 1 ()
      + Globale Lage:
      + globale geopolitische Verunsicherung
      + Libysche Angst; japanische Hoffnung
      + keine kurzfristige Beruhigung möglich

      + Märkte:
      + Unsicherheiten sind schädlich
      + Entspannung in Japan macht Hoffnung
      + viel kommt auf den Ölpreis an

      + Aktienmärkte:
      + Jahresanfangskurse und 200 Tagelinien
      + Einstieg oder Ausstieg ?
      + kurzfristig deutlich überverkauft

      + Bondmärkte:
      + bremst die globale Konjunktur ?
      + verschiebt die EZB die Anhebung ?
      + Bonds: keine klare Fluchtwährung

      + Währungen:
      + G7: Yen soll abgeschwächt werden
      + Gleichzeitig laufende Dollarschwäche
      + Euro fest gegen viele Währungen

      + Rohstoffe:
      + Globale Konjunkturzweifel
      + Dollarschwäche stützt Rohstoffe
      + Höherer Ölpreis hätte Bremswirkung

      + Interventionen

      Seit dem Wochenende befindet sich die Welt mit Libyen im Kriegszustand. Schon die ersten Kriegsstunden zeigen, dass dies kein kurzer Krieg wird, wie es sich Präsident Obama gewünscht hat. Es besteht die große Gefahr, dass die Stimmung in den arabischen Staaten umschlägt und dann gegen den Westen und besonders gegen die USA gerichtet sein wird.
      Mit dem Aufsteigen von Kriegsflugzeugen aus den USA, Frankreich und Großbritannien hat sich die Lage in Nordafrika und damit im ganzen Mittleren Osten schlagartig geändert. Schon kommen Rufe von den Aufständigen im Yemmen, die auch den Einsatz von westlichen Truppen fordern.
      Auch dort hat der Machthaber auf sein Volk schießen lassen.
      Natürlich bringt das Eingreifen des Westens in Libyen solche Folgen mit sich. Aus welchem Land wird der nächste Ruf kommen, wo man Hilfe braucht um seinen Machthaber zu verjagen ?
      Ich selbst habe den Eindruck dass man am Samstag in Paris nur noch Präsident Sakosi gefolgt ist und den Einsatz in Libyen nicht zu Ende gedacht hat. Wahrscheinlich hat man keine Vorstellung davon, was man mit diesen Einsätzen wirklich erreichen will. Was passiert, wenn es nötig sein sollte Bodentruppen einzusetzen um Gaddafi wirklich abzusetzen ? Will man so tief in die Konflikte in Nordafrika einsteigen ?

      Japan:
      Im Gegensatz zu Libyen scheint sich die Lage in Japan etwas zu entspannen, wenn man den Meldungen glauben darf.
      Sollte der ganz große Gau ausbleiben, dann würde die Welt sicherlich erleichtert aufatmen. Inzwischen verbreiten Meldungen von radioaktivem Wasser und Lebensmitteln neue Ängste in Japan. Auch ohne Gau wird es in nächster Zeit zu einem sehr vorsichtigen Verhalten gegenüber allen Waren aus Japan kommen. Es wird immer wieder Hochrechnungen geben, wie stark die Immobilien in Tokyo an Wert verlieren, wenn die Verseuchung zunimmt. Es gibt natürlich auch schon Hochrechnungen für die Weltkonjunktur, wenn Japan ganz ausfallen sollte.
      All diese Faktoren lassen sich zeitnah sehr schlecht in die Finanzmärkte einarbeiten. Wie soll es auch gehen, wenn sich die wirkliche Lage von Stunde zu Stunde in die eine oder andere Richtung verändern kann.
      Klar ist, dass die Finanzmärkte mit unklaren Situationen nur sehr schwer umgehen können und es dann oft zu einer Kettenreaktion kommt, die man am Anfang so nicht erwartet hatte. Dies muss nicht immer bedeuten, dass Märkte fallen müssen. In Chile hat der Aktienmarkt im vergangenen Jahr (nach dem Erdbeben) total nach oben überschossen, was man sicherlich nicht mit einer solchen Dynamik erwarten konnte.

      G7 - Yen-Abschwächung:
      Durch die schrecklichen Ereignisse in Japan war zu befürchten, dass Japan Gelder aus dem Ausland abziehen muss und damit der Wert des Yen steigt. Den Verkauft Japan zum Beispiel US Staatsanleihen, dann muss es auch Dollar verkaufen, also Yen kaufen. Dies würde dem Land und seiner angeschlagen Wirtschaft zusätzlich schaden.
      Um dies zu vermeiden und um den Abwärtsdruck in den globalen Märkten etwas abzufangen, haben sich die G7 Staaten zu gemeinsamen Interventionen entschlossen.
      Man will eine weitere Verteuerung des Yen aufhalten. Da sehr enge Korrelationen zwischen den Aktienmärkten in den USA und dem Yen bestehen (siehe Chart: Dow Jones, USDJPY) wurde mit diesem Eingreifen auch die Talfahrt der US Märkte aufgehalten. Besonders in den Jahren 2003 bis 2008 wurden weltweit hohe Summen an Carry Trades im Yen aufgebaut. Das Zurückdrehen solcher Carry Trades hat in 2008 die starke Talfahrt von Aktien und Rohstoffen stark beschleunigt. Würde man jetzt eine weitere Befestigung des Yen zulassen, würde nicht nur in Japan mehr Schaden entstehen, sondern die Gefahr einer globalen Ausstiegswelle an den Finanzmärkten wäre größer.
      Man sollte diese Interventionen der G7 Zentralbanken ernst nehmen und sich nicht gegen eine solche Bewegung stellen. In den vergangenen Jahrzehnten kam es immer an den Devisenmärkten zu einer totalen Umkehr, wenn dies die Zentralbanken gemeinsam wollten. Über viele Jahre war es in keiner Weise vorstellbar, dass man einmal im Namen Japans in die Märkte eingreifen würde. Die Größe der Katastrophe hat wohl den Ausschlag gegeben. Natürlich ist auch ein großer Teil von Eigenschutz hinter diesen Aktionen.
      Mit den Interventionen und der Abschwächung des Yen kam es sofort an den Finanzmärkten zu deutlichen Erholungen an den Aktienmärkten und bei den Rohstoffen.
      Interessanterweise hatten diese Interventionen gleichzeitig eine globale Dollarschwäche zur Folge.
      Der US Dollar fiel gegen den Schweizer Franken unter 0,9000 und damit auf einen historischen Tiefstand. Der Euro übersprang nachhaltig die 1,4000 und hat diese Ebene nicht mehr nach unten verlassen. Die Rohstoffe erholten sich deutlich und mit ihnen die meisten Rohstoffwährungen.
      Es sieht ganz danach aus, dass der Eingriff der G7 in die Devisenmärkte dazu geführt hat, dass ab sofort der Dollar wieder die Carry Währung ist und dies eine Stütze für alle Märkte darstellt. Eine solche Entwicklung wäre ganz im Sinne der USA, die über ihre QE Maßnahmen genau dies bewirken wollten.
      Glaubt man an eine nachhaltige Abschwächung des Yen, dann wäre wohl der Yen die beste Carry Währung. Da in dieser Hinsicht aber zu hohe Verluste gemacht wurden und es nicht ausgeschlossen ist, dass Japan doch sehr viel Geld nach Hause holen wird, hält man sich vom Yen fern und nimmt den US Dollar als Carry Währung. Die Tatsache, dass die USA die Zinsen noch für lange Zeit nicht anheben werden, gibt den Carry Händlern etwas Sicherheit.
      Im neusten Economist wird ein Artikel überschrieben:
      Stopping QE may be harder than starting ist.
      Man geht in diesem Artikel auch darauf ein, dass es ein Anliegen von Ben Bernanke ist die Aktienmärkte zu stützen. Wenn dies der Fall sein sollte, dann wird es in der Tat schwierig wieder aus QE auszusteigen, ohne den Aktienmärkten zu schaden. Diese starteten im vergangenen Jahr genau ab dem Tag nach oben durch, als BB QE2 verkündete.
      Kommen die Aktienmärkte noch mehr unter Druck, dann kann auch eine frühzeitige Ankündigung von QE3 nicht ausgeschlossen werden.
      Was macht die EZB nach den Ereignissen der letzten Wochen ?
      In der vergangenen Woche sagte EZB Chef Trichet, dass sich bis jetzt an seinen Plänen die Zinsen anzuheben noch nichts geändert hat. Ich denke man darf ihm dies glauben, was aber nicht bedeutet, dass sich dies bis zur nächsten Sitzung noch ändern kann. Allerdings kamen in der vergangenen Woche die Zahlen der Konsumentenpreise in Europa mit einer Steigerung von +2,4%. Dies kann ihn nicht kalt lassen. Sollte sich die EZB tatsächlich dafür entscheiden die Zinsen nicht anzuheben, dann wäre dies so wie eine weitere Verlängerung von QE2 durch Ben Bernanke und seine Fed. Allerdings würde es dem Euro etwas schaden, da in dem laufenden Anstieg sicherlich steigende Zinsen eingepreist sind. Für die Aktien in Europa wäre es eine Stütze, da die Gründe sicher nicht in Europa, sondern in Japan zu suchen sind.

      Die neue Woche beinhaltet große Unsicherheiten, was die Ausschläge an den Märkten nicht keiner machen wird.
      Stellen sich drei Faktoren so ein, wie man es sich gut vorstellen kann, dann kann es auch eine recht positive Woche werden. Die Faktoren sind:
      + Es kommt in Japan nicht zum großen Gau.
      + Trotz Libyen-Krieg steigt der Ölpreis nicht weiter.
      + Der US Dollar schwächt sich weiter ab.

      Wochenfahrplan:

      Montag:
      USA:
      Verkauf bestehender Häuser: 515.000 nach 536.000
      Europa:
      EZB Chef Trichet spricht in Brüssel

      Dienstag:
      USA:
      Dallas Fed Präsident Fisher spricht in Frankfurt
      Mittwoch:
      USA:
      Verkauf neuer Häuser: 290.000 nach 284.000
      Ben Bernanke spricht
      Europa:
      Industrieaufträge: +1,8% nach +2,4%

      Donnerstag:
      USA:
      Langlebige Wirtschaftsgüter: +3,2% nach +3,2%
      Treasury Auktion: 10jährige TIPS 11 mrd. USD
      Europa:
      PMI (Industrie): 58,0 nach 59,0
      PMI (Service): 55,8 nach 56,8
      Deutschland:
      PMI: (Industrie): 61,5 nach 62,7
      PMI: (Service): 57,6 nach 58,6
      Japan:
      Handelsbilanz: +720 mrd. nach +192 rd. JPY


      Freitag:
      USA:
      GDP 4.Qu.10 3.Revision: +3,2% nach +2,8%
      Folgende Fed Mitglieder sprechen heute:
      Kocherlakota; Fisher; Evans; Lockhart; Plosser
      Europa:
      Geldmenge M3: y/y: +2,0% nach +1,5%
      Deutschland:
      IFO Index: 110,3 nach 111,2
      Japan:
      CPI: y/y: +0,0% nach +0,0%

      Was ist wichtig ?
      Trichet (Montag und Bernanke (Mittwoch) werden sprechen.
      Für das GDP in den USA (4.Qu.10) kommt am Freitag die dritte Revision. Es wird mit +3,2% nach +2,8% gerechnet.
      Die Zahlen vom Häusermarkt in den USA sollen eher etwas schwächer kommen.
      Der PMI für Europa und Deutschland wird in der Industrie und im Service mit leichtem Rückgang erwartet. Dies gilt auch für den viel beachteten IFO Index für Deutschland, der am Freitag erscheint. Hier könnte allerdings erneut eine kleine Überraschung an der Oberseite möglich sein.

      Marktmeinung und Markttechnik:
      Ganz zu Beginn der Marktbesprechungen eine Meldung der T-Aktie.
      Deutsche Telekom verkauft T-Mobile USA für 39 Mrd. U.S.-Dollar an AT&T.
      Zum Höhepunkt der Technologie-Blase war die Telekom in den USA eingestiegen. Vielleicht ist dies ja der Befreiungsschlag für die Aktie.

      Wie oben schon angeführt, sollten in dieser Woche die Ausschläge nicht viel kleiner werden.
      Innerhalb der Märkte wird der weitere Verlauf des Dollar eine ganz große Rolle spielen. Übrigens haben ausländische Anleger, die in Europa anlegen nicht ganz so viel verloren, da der Anstieg des Euro sie abgefangen hat.
      Anders sieht dies zum Beispiel für japanische Anleger aus, die in den USA angelegt haben. Siehe Chart Dow Jones USDJPY.
      Geht man nun davon aus, dass die G7 den Dollar gegen den Yen stabil halten und der Euro weiter gegen den Dollar steigt, dann sollte der Euro auch gegen den Yen deutlich steigen. Auch dies war für lange Zeit eine positive Korrelation zum deutschen Aktienmarkt.

      Aktienmärkte:
      Die Einschläge der vergangenen Woche waren natürlich sehr intensiv. Sie waren in den EM Ländern in keiner Weise so stark wie in den USA oder Europa. In vielen Märkten wurden die 200 Tagelinien erreicht. Gleichzeitig waren die Bewegungen so intensiv, dass ganz Retracements in einem sehr kurzen Zeitraum gehandelt wurden. Besonders im kurzfristigen Bereich sind viele Märkte überverkauft und der Risikoabbau wurde vorgenommen.

      Dax & Co.:
      Der M-Dax mach mir die meisten Sorgen. Er hatte in der vergangenen Woche schon eine so klare Umkehrformation, die sich nun auch noch voll entfaltet hat (mehr unter M-Dax).
      Dax Index: (6.664)
      Monatschart:
      Im Monatschart hat der lange Aufwärtstrend von 2009 gehalten. Er verläuft nun bei 6.640. Er wurde zwar verletzt, hat aber bis jetzt gehalten. Bei 6.530 wurde sogar das ganz kurze 23,6% Retracement der ganzen Aufwärtsbewegung (seit März 2009) erreicht.
      Wochenchart:
      Das 61,8% Retracement der letzten großen Aufwärtsbewegung (Sommer 2010) liegt bei 6.450. Das Tief der vergangenen Woche wurde bei 6.483 gehandelt.
      Die 200 Tagelinie verläuft bei 6.592. Sie wurde nur für kurze Zeit unterschritten.
      Tageschart:
      Es besteht ein Gap bis 6.847, welches noch geschlossen werden sollte.
      Stundenchart:
      Nach einem weiteren Test der 6.600 sollte der Dax wieder steigen. Erstes Ziel 6.850.

      V-Dax: (22,00)
      Nach einem Hoch von 25,59 ist der V-Dax wieder auf 22% zurückgefallen. Dies ist kein Zeichen von Aufwärtsdynamik.

      M-Dax: (9.854)
      Der M-Dax hat eine Schulter-Kopf-Schulter Umkehr gebildet. Die Nackenlinie wurde bei 9.980 nach unten gebrochen.
      Nach einem Tief unter 9400, macht der Markt nun schon den pullback zur Nackenlinie. Genau dort wird jetzt die Entscheidung fallen. Überspringt der M-Dax diese Nackenlinie wieder, dann dürfte die größte Gefahr vorbei sein. Läuft er nur bis zu dieser Marke und nimmt Dynamik nach unten auf, dann wäre die Umkehr vollzogen. Also Entscheidung bei 9.980.
      Die 200 Tage verlaufen bei 9.238.

      TecDax: (868)
      Dank der vielen Solarweite hat sich der TecDax gut halten können. Nach dem Tief bei 843 hat er sich schon wieder an den Big Point 870 heran gehandelt. Über dieser Marke wäre Platz bis 955 nach oben. Entscheidung am Big Point 870.

      EUROSTOXX 50: (2.792)
      Der Ausbruch bei 3.030 muss bis jetzt als falscher Ausbruch gesehen werden. Allerdings ist der Aufwärtstrend über 2.740 noch immer voll in Ordnung. Erst unter dieser Marke droht mehr Gefahr.

      IBEX (10.328)
      Der Aufwärtstrend verläuft bei 9.600 und ist weiter in Ordnung. Bei 10.066 wurde das 61,8% Retracement der Aufwärtsbewegung (vom Jahresanfang) erreicht. Dies berechtigt zu weiterem Anstieg.

      Dow Jones & Co.:
      In den USA war die Volatilität über die Marke von 30% angestiegen um bei unter 25% die Woche zu beschließen.
      Dow Jones (11.858)
      Im Tageschart wurde bei 11.573 das 76,4% Retracement erreicht. Damit sollte die Welle 4 nach unten abgeschlossen sein. Die folgende Welle 5 sollte bis 12.630 gehen.
      Ein erneuter Einbruch unter 11.500 würde mehr Gefahr bringen.
      S&P 500 (1.279)
      Im Stundenchart hat sich eine Umkehr von unten nach oben gebildet. Sollte 1290 übersprungen werden, wäre das Ziel bei 1330. Unter 1250 wäre mehr Gefahr zu erwarten.

      FTSE: (5.718)
      Von der Aufwärtsbewegung von 4.788 bis 6.105 wurde bei 5.602 das 38,2% Retracement gehandelt. Dies berechtigt zum weiteren Anstieg. Die 200 Tagelinie hat bei 5.630 gehalten.

      Nikkei: (9.206)
      Im Monatschart ist der Big Point von 9.200 sehr deutlich zu erkennen. Dort fällt die Entscheidung für die nächsten Wochen.
      Der Monatschart zeigt, was passiert, wenn der Nikkei nicht wieder über 9.200 steigt. Die nächsten Ziel nach unten wären 6.750 und später 4.800. Wie gesagt nur unter 9.200.

      SMI: (6.098)
      Der SMI sah schon in den letzten Wochen (ohne Japan) sehr schlecht aus. Er ist schon weit unter der 200 Tagelinie.
      Der Big Point nach unten liegt bei 5.930. Wehe er hält nicht.

      All Ordinaries: Sensex: Shanghai SHANG; Türkei Titans 20:
      Diese Märkte sehen eher positiv und nicht negativ aus.
      Ein Kauf der besonderen Art ist der Markt in der Türkei. Er hat einen pullback gemacht, den man sich nur erträumen kann. Er sollte nun mit Dynamik steigen.
      All Ordinaries (4.715)
      Bei 4.525 befindet sich das wichtige 61,8% Retracement. Das Tief in der vergangenen Woche wurde bei 4.559 gehandelt.
      Von 4.550 sollte der Markt in Australien wieder steigen.
      Shanghai SHANG (3.046)
      Trotz Japan ist der Markt in Shanghai nicht wirklich gefallen. Er kam nur nicht viel weiter nach oben. Der Big Point bei 3.080 wurde leicht nach unten verlassen. Über dieser Marke ist die Aufwärtsbewegung gesund.
      Sensex (17.878)
      Der Markt in Indien ist in eine Konsolidierung gelaufen. Dies zeichnet das große Dreieck aus, in dem sich der Markt befindet. Wichtig ist die Marke bei 17.900.
      Auch die Zinsanhebung der vergangenen Woche konnte den Markt nicht nachhaltig drücken.
      Türkei Titans 20 (642)
      Technisch ist dieser Markt ein Kauf.
      Bei 583 hatte der Markt in 2010 die Krise zurückgehandelt und stieg bis 745. Jetzt wurde ein totaler pullback zum Ausbruch vorgenommen. Nach dem Test der 583 stieg der Markt wieder an. es sollte jetzt noch mehr Dynamik nach oben aufkommen.

      Also zu den Aktienmärkten:
      Aus technischer Sicht sind die Märkte in keiner Weise so angeschlagen, wie sich dies anfühlen mag.
      Dies gilt besonders für die Märkte der EM Länder.
      Aber auch im Dax oder FTSE haben die 200 Tagelinien gehalten und die langen Dochte nach unten zeigen eigentlich mehr Marktstärke an. Da auch die Vola im V-Dax oder besonders im VIX Index wieder total eingebrochen ist, fehlt hier die Dynamik in Richtung Ausstieg.
      Natürlich ist die Markttechnik nur die eine Seite des Marktes. Eine Welt im Krieg mit Libyen und ein möglicher Atom-Gau, kann zu total Panik führen. Diese würde aber nicht wie in 2008, durch starkes deleveraging verstärkt. Dies hat die Erholungsfähigkeit der Märkte (in der vergangenen Woche) gezeigt.

      Bonds:
      + Interventionen
      + G7 schwächt den Yen
      + was wird mit den T-Bonds ?
      + wird Japan Kapital zurückholen ?
      + Weltkonjunktur was nun ?
      + Bernanke: bald QE3 ?
      + Inflation in den USA steigt
      + EZB: keine Erhöhung ?
      + Inflation in Europa steigt
      + Zinsanhebungen diese Woche:
      + Russland und Philippinen

      Die Zentralbanken der G7 haben jede Menge Yen verkauft um eine weitere Befestigung der japanischen Währung zu unterbinden.
      Durch die Katastrophe in Japan besteht die mögliche Notwendigkeit, dass Japan Anlagen im Ausland auflöst und das Geld zurück holt.
      Würde Japan einen Teil seiner Bestände an US Staatsanleihen auflösen, dann käme der Bondmarkt in den USA noch mehr unter Druck, als er so oder so schon ist. Alle Käufe der US Notenbank von eigenen Staatspapieren konnte bis jetzt den Anstieg der langfristigen Zinsen nicht aufhalten.
      Die Interventionen zur Schwächung des Yen können in keiner Weise die Gefahr für den US Bondmarkt beseitigen.
      Da mit diesen Interventionen eine Welle von globaler Dollarschwäche entstanden ist, sorgt diese Entwicklung zusätzlich für eine steigende Inflation in den USA. Jetzt könnte man sagen, dass die ja gerade das ist, was sich Ben Bernanke gewünscht hat. Ein fallender Dollar, der Inflation erzeugt. Sieht man sich aber die Inflationsentwicklung in den USA an, dann darf man daran zweifeln, dass jeder weitere Preisanstieg wirklich von Ben Bernanke bejubelt wird. In der vergangenen Woche kamen die Konsumentenpreise mit einem Jahresanstieg von +1,6%. Die Erzeugerpreise stiegen um 5,6% nach 3,6%. Die Importpreise lagen 6,9% höher, nach 5,4% im Vormonat. Dies sind deutliche Sprünge und mit einem schwächeren Dollar sollte sich diese Tendenz noch verstärken.
      Bernanke spricht ja schon lange nicht mehr von Exit oder Zinsanhebungen. Vielleicht zwingen ihn die Preissteigerungen zum Umdenken. Da Bernanke auch die Aktienmärkte am Herzen liegen und er für einen Anstieg dieser Märkte sorgen will, kommt ihm die künstliche Abschwächung des Yen allerdings entgegen. Mit der Umkehr von USDJPY (Interventionen) hat auch der Dow Jones umgedreht. An mehr QE dürfte BB erst denken, wenn die Aktienmärkte noch stärker unter Druck kämen.

      Auch in Europa steigt die Inflation weiter an. In der letzten Woche wurden +2,6% gemeldet. Dies kann Herrn Trichet sicher nicht recht sein. Trotzdem gibt es jetzt Zweifel an seiner angekündigten Zinsanhebung. Die EZB wird sicherlich den Einfluss auf die Weltkonjunktur durch die Lage in Japan, bei ihrer Entscheidung mit in Betracht ziehen. Trichet wird sich aber nur mit sehr schwerwiegenden Fakten umstimmen lassen. Wahrscheinlich dürfte auch die Entwicklung in Japan bis zur EZB Sitzung, eine Rolle spielen.

      Inzwischen geht die globale Zinsnormalisierung weiter. In der vergangenen Woche hat Chile einen großen Zinsschritt von 3,50% auf 4,0% vorgenommen. Indien hat auf 6,75% angehoben und geht steil in Richtung Normalisierung. In dieser Woche werden Russland und die Philippinen die Zinsen anheben.

      Bondmärkte:
      Die globalen Bondmärkte waren in den vergangenen Krisen die eigentlichen sicheren Häfen.
      Die Schuldendebatte rund um die Welt hat besonders den Staatsanleihen diesen Bonus weggenommen. Deswegen werden sie jetzt auch nur teilweise als Sicherung gekauft.
      Besonders in den USA kommen immer mehr Zweifel an der Sicherheit der Staatsanleihen auf, da die eigenen Banken oder Fonds sich von diesen Papieren trennen.
      Aus technischer Sicht waren die Erholungen der letzten zwei Wochen nicht so überzeugend, dass man von einer Umkehr von unten nach oben sprechen könnte. Vielmehr handelt es sich um eine Erholung, die ihre Fortsetzung in tieferen Kursen finden sollte.
      Mehr zu den Bondmärkten finden Sie hinter dem Bund Knopf.

      Währungen:
      + Interventionen
      + G7 schwächen den Yen
      + folgt eine Dollarschwäche ?
      + USDCHF: historisches Tief
      + China sieht Dollarrückgang
      + Rohstoffe erholen sich
      + Erholung der Rohstoffwährungen

      Wenn die Zentralbanken der G7 Staaten in die Devisenmärkte gemeinsam eingreifen, dann sollte man der Richtung dieser Zentralbanken folgen. Dies war bis jetzt fast immer ein guter Rat, denn dies geschieht nicht so oft.
      Allerdings war es bis jetzt nie der Fall, dass man Japan dabei geholfen hat seine Währung zu schwächen. Dies war besonders wirkungsvoll der Fall, als man durch das Plaza-Abkommen den Dollar abschwächte. Diese fiel in 12 Monaten um ganze 30%. Allerdings waren die Devisenmärkte im Jahr 1984 auch noch besser beherrschbar als heute.
      Die Interventionen der vergangenen Woche haben aber noch mehr ausgelöst als nur eine Abschwächung des Yen. Gleichzeitig haben sich die Aktienmärkte gefangen und der US Dollar ging gegen viele andere Währungen deutlich schwächer. Die Schwäche des Dollar könnte mit den Korrelationen der Aktienmärkte mit dem Dollar zusammenhängen.
      Nimmt man den Dollar als Carry Währung, dann kauft man damit Aktien oder Rohstoffe. Genau diese haben sich seit dem Eingriff der Zentralbanken wieder kräftiger erholt.
      Würde sich eine globale Dollarabschwächung durchsetzen, dann würde sich die Absicht der USA durchsetzen, auch ohne die Forderungen von US Finanzminister Geithner. Dieser hatte ja Währungsverschiebungen gefordert, wenn bestimmte höhen in den Leistungsbilanzen erreicht würden.

      China sieht Dollarschwäche
      Ein Berater der Chinesischen Zentralbank (Li Daokui) sagte am Wochenende, dass er eine stärkere Dollarabschwächung in den nächsten 3 Jahren sieht. Er sieht diese Dollarschwäche aber nicht so stark gegen den Yuan, sondern deutlicher gegen den Euro. Er ist der Meinung, dass China einen großen Beitrag zur globalen Stabilität leistet, wenn seine Bestände an US T-Bonds nicht verkauft. China könnte aber mehr Anleihen in Europa kaufen, was wohl auch seine Meinung zum Euro erklärt. Vielleicht denkt er dabei auch an den eigenen Aktienmarkt. Wie der Chart (EURCNY, Shanghai 100) zeigt, besteht eine sehr enge Korrelation zwischen der Entwicklung des Euro und dem Aktienmarkt in China und dies nicht erst seit letzter Woche.

      Aus technischer Sicht kommt EURUSD jetzt in die Nähe der nächsten Zielmarke von 1,4280. Wahrscheinlich wird es schon vorher einige Verkäufer geben. Da der Euro aber sehr deutlich auch gegen den Yen, das Pfund und viele andere Währungen steigt, sollte man sich nicht wundern, wenn auch die 1,4280 deutlich übersprungen wird. Eine globale Dollarschwäche wäre in diesem Fall natürlich zusätzlich hilfreich. Steigt der Euro weiter und der Yen wird durch die Zentralbanken geschwächt, dann sollte EURJPY auch bald den Big Point bei 115,50 überspringen können.
      Mehr zu den Währungen finden Sie hinter dem Dollar Knopf.

      Rohstoffe:
      + Interventionen
      + G7 schwächen Yen
      + Dollarschwäche folgt
      + Dollarschwäche = Rohstofferholung
      + Die Welt im Krieg mit Libyen
      + Steigt der Ölpreis wieder ?
      + Palladium mit sehr guter Reaktion
      + Agrarwerte stabilisiert

      Nach den Interventionen der G7 Zentralbanken, den Yen zu schwächen, haben sich die Aktienmärkte und auch die Rohstoffe deutlich stabilisiert. Hoffnungsmeldungen aus Japan kamen natürlich hilfreich hinzu.
      Seit den Erholungen in den Aktienmärkten hat sich der US Dollar deutlich abgeschwächt. Diese Dollarschwäche ist die markttechnische Unterstützung für die Rohstoffe.
      In den nächsten Tagen und Wochen wird viel von der weiteren Entwicklung der Lage in Libyen abhängen. Folgt dem Krieg ein deutlicher Anstieg des Ölpreises, dann wird dieser Ölpreis zur Bremse der globalen Volkswirtschaften. Ein hoher Ölpreis zusammen mit den Bremswirkungen aus Japan, wäre sicherlich keine gute Mischung für die Rohstoffe allgemein.
      Da inzwischen die globale Zinsnormalisierung weitergeht, werden steigende Zinsen eine Konkurrenz für Anlagen in Rohstoffen die keine Zinsen zahlen. Dies betrifft besonders Gold.
      Aus technischer Sicht hat besonders Palladium eine solche Reaktion vollzogen, dass der Anstieg steil weitergehen kann.
      Mehr zu den Rohstoffen finden Sie hinter dem Gold Knopf.

      Soooooooooooooo...........................
      Aus der Sicht der Zeitreihen ist die vergangene Woche genau gegensätzlich verlaufen, als ich es angenommen hatte. Bis Mittwoch war es schwach und dann kamen die Erholungen.
      Nach meinen neusten Berechnungen sollte übers Wochenende eine deutliche Veränderung stattgefunden haben. Danach sollte die neue Woche eine einheitliche Bewegung bringen. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird es eine Woche mit 5 positiven Tagen für die Aktienmärkte.
      Sollte der Montag allerdings sehr negativ werden, dann ist dies in Frage zu stellen.
      Ich bitte um Verständnis, dass bei diesen Marktbedingungen ein höheres Risiko besteht.

      Zentralbanken:
      In der vergangenen Woche hat Indien die Zinsen von 6,50% auf 6,75% angehoben. Chile ging von 3,50% auf 4,0%.
      Kolumbien hat von 3,25% auf 3,50% angehoben.
      In dieser Woche werden die Philippinen die Zinsen von 4,0% auf 4,25% anheben. Russland geht von 3,0% (Anlagesatz, Woche) auf 3,25%.
      Weitere Sitzungen gibt es in Tschechien; Südafrika, Türkei.
      Dort werden keine Änderungen erwartet.

      Was machen wir ?
      Wir besitzen Calls auf EURUSD und EURCHF (halten).
      Wir sind EURCZK long bei 24,30. (halten)
      Hier sehe ich mehr Dynamik aufkommen.
      Wir waren USDCAD bei 0,9800 minus.
      Dies wurde beim Einstand aufgelöst.
      Wir sind den IBEX long bei 10.465. (halten)
      Wir sind den Sensex bei 17.900 long (halten).
      Wir sind den Markt in Shanghai bei 2.950 long (halten)
      Der Shanghai SHANG steht bei 3.046.
      Wie man sieht ist bei diesen Positionen nicht viel Unheil entstanden. Ich werde aber mit erhöhter Vorsicht agieren.
      Wenn EURUSD weiterlaufen sollte und USDJPY durch die Zentralbanken stabil bleibt, dann sollte EURJPY auch stärker steigen können. EURUSD kommt jetzt aber erst einmal an den Big Point bei 1,4280.
      Der Aktienmarkt in der Türkei (siehe Chart) sieht aus wie ein guter Kauf. Zusätzlich ist die Lira in den letzten Wochenwieder billiger geworden. Der Einstieg wäre gut, wenn die allgemeinen Risiken nicht so hoch wären.
      Bei den Rohstoffen hat Palladium das beste Retracement gemacht.
      Bund Future Händler sollten eher minus sein.
      Das Retracement bis fast 124,00 war eine wichtige Erholung.
      Unter 122,00 gibt es mehr Abwärtsdynamik.
      Ich spreche diese verschiedenen Ausgangslagen hier an ohne eine zusätzliche Position zu machen. Dies liegt daran, dass die Lage etwas zu unübersichtlich ist.

      Also...
      Die neue Woche bietet zusätzlich zum Krieg in Libyen, der Lage in Japan, eine Rede von Trichet und eine Rede von Bernanke. Der IFO Index kommt erst am Freitag, genau wie die Revision des GDP in den USA.
      Wird es eine positive Woche an den Aktienmärkten, dann wird sie richtig positiv und die Kurse der vergangenen Woche werden schnell weit weg sein.
      Viel hängt in diesem Zusammenhang vom Dollar ab (geht er weiter schwach ?) und vom Ölpreis, der nicht als Bremse für die Weltkonjunktur in Richtung 130 laufen darf.
      Am heutigen 21.März ist übrigens der eigentliche Frühlingsanfang. Wenn dies kein positives Zeichen ist.

      Viel Erfolg
      Avatar
      schrieb am 23.03.11 06:02:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      boah ne, das les ich net alles.... mach ma kurzform draus
      Avatar
      schrieb am 23.03.11 07:27:50
      Beitrag Nr. 3 ()
      Zitat von jinestal: + Globale Lage:
      + globale geopolitische Verunsicherung
      + Libysche Angst; japanische Hoffnung
      + keine kurzfristige Beruhigung möglich

      + Märkte:
      + Unsicherheiten sind schädlich
      + Entspannung in Japan macht Hoffnung
      + viel kommt auf den Ölpreis an

      + Aktienmärkte:
      + Jahresanfangskurse und 200 Tagelinien
      + Einstieg oder Ausstieg ?
      + kurzfristig deutlich überverkauft

      + Bondmärkte:
      + bremst die globale Konjunktur ?
      + verschiebt die EZB die Anhebung ?
      + Bonds: keine klare Fluchtwährung

      + Währungen:
      + G7: Yen soll abgeschwächt werden
      + Gleichzeitig laufende Dollarschwäche
      + Euro fest gegen viele Währungen

      + Rohstoffe:
      + Globale Konjunkturzweifel
      + Dollarschwäche stützt Rohstoffe
      + Höherer Ölpreis hätte Bremswirkung

      + Interventionen

      Seit dem Wochenende befindet sich die Welt mit Libyen im Kriegszustand. Schon die ersten Kriegsstunden zeigen, dass dies kein kurzer Krieg wird, wie es sich Präsident Obama gewünscht hat. Es besteht die große Gefahr, dass die Stimmung in den arabischen Staaten umschlägt und dann gegen den Westen und besonders gegen die USA gerichtet sein wird.
      Mit dem Aufsteigen von Kriegsflugzeugen aus den USA, Frankreich und Großbritannien hat sich die Lage in Nordafrika und damit im ganzen Mittleren Osten schlagartig geändert. Schon kommen Rufe von den Aufständigen im Yemmen, die auch den Einsatz von westlichen Truppen fordern.
      Auch dort hat der Machthaber auf sein Volk schießen lassen.
      Natürlich bringt das Eingreifen des Westens in Libyen solche Folgen mit sich. Aus welchem Land wird der nächste Ruf kommen, wo man Hilfe braucht um seinen Machthaber zu verjagen ?
      Ich selbst habe den Eindruck dass man am Samstag in Paris nur noch Präsident Sakosi gefolgt ist und den Einsatz in Libyen nicht zu Ende gedacht hat. Wahrscheinlich hat man keine Vorstellung davon, was man mit diesen Einsätzen wirklich erreichen will. Was passiert, wenn es nötig sein sollte Bodentruppen einzusetzen um Gaddafi wirklich abzusetzen ? Will man so tief in die Konflikte in Nordafrika einsteigen ?

      Japan:
      Im Gegensatz zu Libyen scheint sich die Lage in Japan etwas zu entspannen, wenn man den Meldungen glauben darf.
      Sollte der ganz große Gau ausbleiben, dann würde die Welt sicherlich erleichtert aufatmen. Inzwischen verbreiten Meldungen von radioaktivem Wasser und Lebensmitteln neue Ängste in Japan. Auch ohne Gau wird es in nächster Zeit zu einem sehr vorsichtigen Verhalten gegenüber allen Waren aus Japan kommen. Es wird immer wieder Hochrechnungen geben, wie stark die Immobilien in Tokyo an Wert verlieren, wenn die Verseuchung zunimmt. Es gibt natürlich auch schon Hochrechnungen für die Weltkonjunktur, wenn Japan ganz ausfallen sollte.
      All diese Faktoren lassen sich zeitnah sehr schlecht in die Finanzmärkte einarbeiten. Wie soll es auch gehen, wenn sich die wirkliche Lage von Stunde zu Stunde in die eine oder andere Richtung verändern kann.
      Klar ist, dass die Finanzmärkte mit unklaren Situationen nur sehr schwer umgehen können und es dann oft zu einer Kettenreaktion kommt, die man am Anfang so nicht erwartet hatte. Dies muss nicht immer bedeuten, dass Märkte fallen müssen. In Chile hat der Aktienmarkt im vergangenen Jahr (nach dem Erdbeben) total nach oben überschossen, was man sicherlich nicht mit einer solchen Dynamik erwarten konnte.

      G7 - Yen-Abschwächung:
      Durch die schrecklichen Ereignisse in Japan war zu befürchten, dass Japan Gelder aus dem Ausland abziehen muss und damit der Wert des Yen steigt. Den Verkauft Japan zum Beispiel US Staatsanleihen, dann muss es auch Dollar verkaufen, also Yen kaufen. Dies würde dem Land und seiner angeschlagen Wirtschaft zusätzlich schaden.
      Um dies zu vermeiden und um den Abwärtsdruck in den globalen Märkten etwas abzufangen, haben sich die G7 Staaten zu gemeinsamen Interventionen entschlossen.
      Man will eine weitere Verteuerung des Yen aufhalten. Da sehr enge Korrelationen zwischen den Aktienmärkten in den USA und dem Yen bestehen (siehe Chart: Dow Jones, USDJPY) wurde mit diesem Eingreifen auch die Talfahrt der US Märkte aufgehalten. Besonders in den Jahren 2003 bis 2008 wurden weltweit hohe Summen an Carry Trades im Yen aufgebaut. Das Zurückdrehen solcher Carry Trades hat in 2008 die starke Talfahrt von Aktien und Rohstoffen stark beschleunigt. Würde man jetzt eine weitere Befestigung des Yen zulassen, würde nicht nur in Japan mehr Schaden entstehen, sondern die Gefahr einer globalen Ausstiegswelle an den Finanzmärkten wäre größer.
      Man sollte diese Interventionen der G7 Zentralbanken ernst nehmen und sich nicht gegen eine solche Bewegung stellen. In den vergangenen Jahrzehnten kam es immer an den Devisenmärkten zu einer totalen Umkehr, wenn dies die Zentralbanken gemeinsam wollten. Über viele Jahre war es in keiner Weise vorstellbar, dass man einmal im Namen Japans in die Märkte eingreifen würde. Die Größe der Katastrophe hat wohl den Ausschlag gegeben. Natürlich ist auch ein großer Teil von Eigenschutz hinter diesen Aktionen.
      Mit den Interventionen und der Abschwächung des Yen kam es sofort an den Finanzmärkten zu deutlichen Erholungen an den Aktienmärkten und bei den Rohstoffen.
      Interessanterweise hatten diese Interventionen gleichzeitig eine globale Dollarschwäche zur Folge.
      Der US Dollar fiel gegen den Schweizer Franken unter 0,9000 und damit auf einen historischen Tiefstand. Der Euro übersprang nachhaltig die 1,4000 und hat diese Ebene nicht mehr nach unten verlassen. Die Rohstoffe erholten sich deutlich und mit ihnen die meisten Rohstoffwährungen.
      Es sieht ganz danach aus, dass der Eingriff der G7 in die Devisenmärkte dazu geführt hat, dass ab sofort der Dollar wieder die Carry Währung ist und dies eine Stütze für alle Märkte darstellt. Eine solche Entwicklung wäre ganz im Sinne der USA, die über ihre QE Maßnahmen genau dies bewirken wollten.
      Glaubt man an eine nachhaltige Abschwächung des Yen, dann wäre wohl der Yen die beste Carry Währung. Da in dieser Hinsicht aber zu hohe Verluste gemacht wurden und es nicht ausgeschlossen ist, dass Japan doch sehr viel Geld nach Hause holen wird, hält man sich vom Yen fern und nimmt den US Dollar als Carry Währung. Die Tatsache, dass die USA die Zinsen noch für lange Zeit nicht anheben werden, gibt den Carry Händlern etwas Sicherheit.
      Im neusten Economist wird ein Artikel überschrieben:
      Stopping QE may be harder than starting ist.
      Man geht in diesem Artikel auch darauf ein, dass es ein Anliegen von Ben Bernanke ist die Aktienmärkte zu stützen. Wenn dies der Fall sein sollte, dann wird es in der Tat schwierig wieder aus QE auszusteigen, ohne den Aktienmärkten zu schaden. Diese starteten im vergangenen Jahr genau ab dem Tag nach oben durch, als BB QE2 verkündete.
      Kommen die Aktienmärkte noch mehr unter Druck, dann kann auch eine frühzeitige Ankündigung von QE3 nicht ausgeschlossen werden.
      Was macht die EZB nach den Ereignissen der letzten Wochen ?
      In der vergangenen Woche sagte EZB Chef Trichet, dass sich bis jetzt an seinen Plänen die Zinsen anzuheben noch nichts geändert hat. Ich denke man darf ihm dies glauben, was aber nicht bedeutet, dass sich dies bis zur nächsten Sitzung noch ändern kann. Allerdings kamen in der vergangenen Woche die Zahlen der Konsumentenpreise in Europa mit einer Steigerung von +2,4%. Dies kann ihn nicht kalt lassen. Sollte sich die EZB tatsächlich dafür entscheiden die Zinsen nicht anzuheben, dann wäre dies so wie eine weitere Verlängerung von QE2 durch Ben Bernanke und seine Fed. Allerdings würde es dem Euro etwas schaden, da in dem laufenden Anstieg sicherlich steigende Zinsen eingepreist sind. Für die Aktien in Europa wäre es eine Stütze, da die Gründe sicher nicht in Europa, sondern in Japan zu suchen sind.

      Die neue Woche beinhaltet große Unsicherheiten, was die Ausschläge an den Märkten nicht keiner machen wird.
      Stellen sich drei Faktoren so ein, wie man es sich gut vorstellen kann, dann kann es auch eine recht positive Woche werden. Die Faktoren sind:
      + Es kommt in Japan nicht zum großen Gau.
      + Trotz Libyen-Krieg steigt der Ölpreis nicht weiter.
      + Der US Dollar schwächt sich weiter ab.

      Wochenfahrplan:

      Montag:
      USA:
      Verkauf bestehender Häuser: 515.000 nach 536.000
      Europa:
      EZB Chef Trichet spricht in Brüssel

      Dienstag:
      USA:
      Dallas Fed Präsident Fisher spricht in Frankfurt
      Mittwoch:
      USA:
      Verkauf neuer Häuser: 290.000 nach 284.000
      Ben Bernanke spricht
      Europa:
      Industrieaufträge: +1,8% nach +2,4%

      Donnerstag:
      USA:
      Langlebige Wirtschaftsgüter: +3,2% nach +3,2%
      Treasury Auktion: 10jährige TIPS 11 mrd. USD
      Europa:
      PMI (Industrie): 58,0 nach 59,0
      PMI (Service): 55,8 nach 56,8
      Deutschland:
      PMI: (Industrie): 61,5 nach 62,7
      PMI: (Service): 57,6 nach 58,6
      Japan:
      Handelsbilanz: +720 mrd. nach +192 rd. JPY


      Freitag:
      USA:
      GDP 4.Qu.10 3.Revision: +3,2% nach +2,8%
      Folgende Fed Mitglieder sprechen heute:
      Kocherlakota; Fisher; Evans; Lockhart; Plosser
      Europa:
      Geldmenge M3: y/y: +2,0% nach +1,5%
      Deutschland:
      IFO Index: 110,3 nach 111,2
      Japan:
      CPI: y/y: +0,0% nach +0,0%

      Was ist wichtig ?
      Trichet (Montag und Bernanke (Mittwoch) werden sprechen.
      Für das GDP in den USA (4.Qu.10) kommt am Freitag die dritte Revision. Es wird mit +3,2% nach +2,8% gerechnet.
      Die Zahlen vom Häusermarkt in den USA sollen eher etwas schwächer kommen.
      Der PMI für Europa und Deutschland wird in der Industrie und im Service mit leichtem Rückgang erwartet. Dies gilt auch für den viel beachteten IFO Index für Deutschland, der am Freitag erscheint. Hier könnte allerdings erneut eine kleine Überraschung an der Oberseite möglich sein.

      Marktmeinung und Markttechnik:
      Ganz zu Beginn der Marktbesprechungen eine Meldung der T-Aktie.
      Deutsche Telekom verkauft T-Mobile USA für 39 Mrd. U.S.-Dollar an AT&T.
      Zum Höhepunkt der Technologie-Blase war die Telekom in den USA eingestiegen. Vielleicht ist dies ja der Befreiungsschlag für die Aktie.

      Wie oben schon angeführt, sollten in dieser Woche die Ausschläge nicht viel kleiner werden.
      Innerhalb der Märkte wird der weitere Verlauf des Dollar eine ganz große Rolle spielen. Übrigens haben ausländische Anleger, die in Europa anlegen nicht ganz so viel verloren, da der Anstieg des Euro sie abgefangen hat.
      Anders sieht dies zum Beispiel für japanische Anleger aus, die in den USA angelegt haben. Siehe Chart Dow Jones USDJPY.
      Geht man nun davon aus, dass die G7 den Dollar gegen den Yen stabil halten und der Euro weiter gegen den Dollar steigt, dann sollte der Euro auch gegen den Yen deutlich steigen. Auch dies war für lange Zeit eine positive Korrelation zum deutschen Aktienmarkt.

      Aktienmärkte:
      Die Einschläge der vergangenen Woche waren natürlich sehr intensiv. Sie waren in den EM Ländern in keiner Weise so stark wie in den USA oder Europa. In vielen Märkten wurden die 200 Tagelinien erreicht. Gleichzeitig waren die Bewegungen so intensiv, dass ganz Retracements in einem sehr kurzen Zeitraum gehandelt wurden. Besonders im kurzfristigen Bereich sind viele Märkte überverkauft und der Risikoabbau wurde vorgenommen.

      Dax & Co.:
      Der M-Dax mach mir die meisten Sorgen. Er hatte in der vergangenen Woche schon eine so klare Umkehrformation, die sich nun auch noch voll entfaltet hat (mehr unter M-Dax).
      Dax Index: (6.664)
      Monatschart:
      Im Monatschart hat der lange Aufwärtstrend von 2009 gehalten. Er verläuft nun bei 6.640. Er wurde zwar verletzt, hat aber bis jetzt gehalten. Bei 6.530 wurde sogar das ganz kurze 23,6% Retracement der ganzen Aufwärtsbewegung (seit März 2009) erreicht.
      Wochenchart:
      Das 61,8% Retracement der letzten großen Aufwärtsbewegung (Sommer 2010) liegt bei 6.450. Das Tief der vergangenen Woche wurde bei 6.483 gehandelt.
      Die 200 Tagelinie verläuft bei 6.592. Sie wurde nur für kurze Zeit unterschritten.
      Tageschart:
      Es besteht ein Gap bis 6.847, welches noch geschlossen werden sollte.
      Stundenchart:
      Nach einem weiteren Test der 6.600 sollte der Dax wieder steigen. Erstes Ziel 6.850.

      V-Dax: (22,00)
      Nach einem Hoch von 25,59 ist der V-Dax wieder auf 22% zurückgefallen. Dies ist kein Zeichen von Aufwärtsdynamik.

      M-Dax: (9.854)
      Der M-Dax hat eine Schulter-Kopf-Schulter Umkehr gebildet. Die Nackenlinie wurde bei 9.980 nach unten gebrochen.
      Nach einem Tief unter 9400, macht der Markt nun schon den pullback zur Nackenlinie. Genau dort wird jetzt die Entscheidung fallen. Überspringt der M-Dax diese Nackenlinie wieder, dann dürfte die größte Gefahr vorbei sein. Läuft er nur bis zu dieser Marke und nimmt Dynamik nach unten auf, dann wäre die Umkehr vollzogen. Also Entscheidung bei 9.980.
      Die 200 Tage verlaufen bei 9.238.

      TecDax: (868)
      Dank der vielen Solarweite hat sich der TecDax gut halten können. Nach dem Tief bei 843 hat er sich schon wieder an den Big Point 870 heran gehandelt. Über dieser Marke wäre Platz bis 955 nach oben. Entscheidung am Big Point 870.

      EUROSTOXX 50: (2.792)
      Der Ausbruch bei 3.030 muss bis jetzt als falscher Ausbruch gesehen werden. Allerdings ist der Aufwärtstrend über 2.740 noch immer voll in Ordnung. Erst unter dieser Marke droht mehr Gefahr.

      IBEX (10.328)
      Der Aufwärtstrend verläuft bei 9.600 und ist weiter in Ordnung. Bei 10.066 wurde das 61,8% Retracement der Aufwärtsbewegung (vom Jahresanfang) erreicht. Dies berechtigt zu weiterem Anstieg.

      Dow Jones & Co.:
      In den USA war die Volatilität über die Marke von 30% angestiegen um bei unter 25% die Woche zu beschließen.
      Dow Jones (11.858)
      Im Tageschart wurde bei 11.573 das 76,4% Retracement erreicht. Damit sollte die Welle 4 nach unten abgeschlossen sein. Die folgende Welle 5 sollte bis 12.630 gehen.
      Ein erneuter Einbruch unter 11.500 würde mehr Gefahr bringen.
      S&P 500 (1.279)
      Im Stundenchart hat sich eine Umkehr von unten nach oben gebildet. Sollte 1290 übersprungen werden, wäre das Ziel bei 1330. Unter 1250 wäre mehr Gefahr zu erwarten.

      FTSE: (5.718)
      Von der Aufwärtsbewegung von 4.788 bis 6.105 wurde bei 5.602 das 38,2% Retracement gehandelt. Dies berechtigt zum weiteren Anstieg. Die 200 Tagelinie hat bei 5.630 gehalten.

      Nikkei: (9.206)
      Im Monatschart ist der Big Point von 9.200 sehr deutlich zu erkennen. Dort fällt die Entscheidung für die nächsten Wochen.
      Der Monatschart zeigt, was passiert, wenn der Nikkei nicht wieder über 9.200 steigt. Die nächsten Ziel nach unten wären 6.750 und später 4.800. Wie gesagt nur unter 9.200.

      SMI: (6.098)
      Der SMI sah schon in den letzten Wochen (ohne Japan) sehr schlecht aus. Er ist schon weit unter der 200 Tagelinie.
      Der Big Point nach unten liegt bei 5.930. Wehe er hält nicht.

      All Ordinaries: Sensex: Shanghai SHANG; Türkei Titans 20:
      Diese Märkte sehen eher positiv und nicht negativ aus.
      Ein Kauf der besonderen Art ist der Markt in der Türkei. Er hat einen pullback gemacht, den man sich nur erträumen kann. Er sollte nun mit Dynamik steigen.
      All Ordinaries (4.715)
      Bei 4.525 befindet sich das wichtige 61,8% Retracement. Das Tief in der vergangenen Woche wurde bei 4.559 gehandelt.
      Von 4.550 sollte der Markt in Australien wieder steigen.
      Shanghai SHANG (3.046)
      Trotz Japan ist der Markt in Shanghai nicht wirklich gefallen. Er kam nur nicht viel weiter nach oben. Der Big Point bei 3.080 wurde leicht nach unten verlassen. Über dieser Marke ist die Aufwärtsbewegung gesund.
      Sensex (17.878)
      Der Markt in Indien ist in eine Konsolidierung gelaufen. Dies zeichnet das große Dreieck aus, in dem sich der Markt befindet. Wichtig ist die Marke bei 17.900.
      Auch die Zinsanhebung der vergangenen Woche konnte den Markt nicht nachhaltig drücken.
      Türkei Titans 20 (642)
      Technisch ist dieser Markt ein Kauf.
      Bei 583 hatte der Markt in 2010 die Krise zurückgehandelt und stieg bis 745. Jetzt wurde ein totaler pullback zum Ausbruch vorgenommen. Nach dem Test der 583 stieg der Markt wieder an. es sollte jetzt noch mehr Dynamik nach oben aufkommen.

      Also zu den Aktienmärkten:
      Aus technischer Sicht sind die Märkte in keiner Weise so angeschlagen, wie sich dies anfühlen mag.
      Dies gilt besonders für die Märkte der EM Länder.
      Aber auch im Dax oder FTSE haben die 200 Tagelinien gehalten und die langen Dochte nach unten zeigen eigentlich mehr Marktstärke an. Da auch die Vola im V-Dax oder besonders im VIX Index wieder total eingebrochen ist, fehlt hier die Dynamik in Richtung Ausstieg.
      Natürlich ist die Markttechnik nur die eine Seite des Marktes. Eine Welt im Krieg mit Libyen und ein möglicher Atom-Gau, kann zu total Panik führen. Diese würde aber nicht wie in 2008, durch starkes deleveraging verstärkt. Dies hat die Erholungsfähigkeit der Märkte (in der vergangenen Woche) gezeigt.

      Bonds:
      + Interventionen
      + G7 schwächt den Yen
      + was wird mit den T-Bonds ?
      + wird Japan Kapital zurückholen ?
      + Weltkonjunktur was nun ?
      + Bernanke: bald QE3 ?
      + Inflation in den USA steigt
      + EZB: keine Erhöhung ?
      + Inflation in Europa steigt
      + Zinsanhebungen diese Woche:
      + Russland und Philippinen

      Die Zentralbanken der G7 haben jede Menge Yen verkauft um eine weitere Befestigung der japanischen Währung zu unterbinden.
      Durch die Katastrophe in Japan besteht die mögliche Notwendigkeit, dass Japan Anlagen im Ausland auflöst und das Geld zurück holt.
      Würde Japan einen Teil seiner Bestände an US Staatsanleihen auflösen, dann käme der Bondmarkt in den USA noch mehr unter Druck, als er so oder so schon ist. Alle Käufe der US Notenbank von eigenen Staatspapieren konnte bis jetzt den Anstieg der langfristigen Zinsen nicht aufhalten.
      Die Interventionen zur Schwächung des Yen können in keiner Weise die Gefahr für den US Bondmarkt beseitigen.
      Da mit diesen Interventionen eine Welle von globaler Dollarschwäche entstanden ist, sorgt diese Entwicklung zusätzlich für eine steigende Inflation in den USA. Jetzt könnte man sagen, dass die ja gerade das ist, was sich Ben Bernanke gewünscht hat. Ein fallender Dollar, der Inflation erzeugt. Sieht man sich aber die Inflationsentwicklung in den USA an, dann darf man daran zweifeln, dass jeder weitere Preisanstieg wirklich von Ben Bernanke bejubelt wird. In der vergangenen Woche kamen die Konsumentenpreise mit einem Jahresanstieg von +1,6%. Die Erzeugerpreise stiegen um 5,6% nach 3,6%. Die Importpreise lagen 6,9% höher, nach 5,4% im Vormonat. Dies sind deutliche Sprünge und mit einem schwächeren Dollar sollte sich diese Tendenz noch verstärken.
      Bernanke spricht ja schon lange nicht mehr von Exit oder Zinsanhebungen. Vielleicht zwingen ihn die Preissteigerungen zum Umdenken. Da Bernanke auch die Aktienmärkte am Herzen liegen und er für einen Anstieg dieser Märkte sorgen will, kommt ihm die künstliche Abschwächung des Yen allerdings entgegen. Mit der Umkehr von USDJPY (Interventionen) hat auch der Dow Jones umgedreht. An mehr QE dürfte BB erst denken, wenn die Aktienmärkte noch stärker unter Druck kämen.

      Auch in Europa steigt die Inflation weiter an. In der letzten Woche wurden +2,6% gemeldet. Dies kann Herrn Trichet sicher nicht recht sein. Trotzdem gibt es jetzt Zweifel an seiner angekündigten Zinsanhebung. Die EZB wird sicherlich den Einfluss auf die Weltkonjunktur durch die Lage in Japan, bei ihrer Entscheidung mit in Betracht ziehen. Trichet wird sich aber nur mit sehr schwerwiegenden Fakten umstimmen lassen. Wahrscheinlich dürfte auch die Entwicklung in Japan bis zur EZB Sitzung, eine Rolle spielen.

      Inzwischen geht die globale Zinsnormalisierung weiter. In der vergangenen Woche hat Chile einen großen Zinsschritt von 3,50% auf 4,0% vorgenommen. Indien hat auf 6,75% angehoben und geht steil in Richtung Normalisierung. In dieser Woche werden Russland und die Philippinen die Zinsen anheben.

      Bondmärkte:
      Die globalen Bondmärkte waren in den vergangenen Krisen die eigentlichen sicheren Häfen.
      Die Schuldendebatte rund um die Welt hat besonders den Staatsanleihen diesen Bonus weggenommen. Deswegen werden sie jetzt auch nur teilweise als Sicherung gekauft.
      Besonders in den USA kommen immer mehr Zweifel an der Sicherheit der Staatsanleihen auf, da die eigenen Banken oder Fonds sich von diesen Papieren trennen.
      Aus technischer Sicht waren die Erholungen der letzten zwei Wochen nicht so überzeugend, dass man von einer Umkehr von unten nach oben sprechen könnte. Vielmehr handelt es sich um eine Erholung, die ihre Fortsetzung in tieferen Kursen finden sollte.
      Mehr zu den Bondmärkten finden Sie hinter dem Bund Knopf.

      Währungen:
      + Interventionen
      + G7 schwächen den Yen
      + folgt eine Dollarschwäche ?
      + USDCHF: historisches Tief
      + China sieht Dollarrückgang
      + Rohstoffe erholen sich
      + Erholung der Rohstoffwährungen

      Wenn die Zentralbanken der G7 Staaten in die Devisenmärkte gemeinsam eingreifen, dann sollte man der Richtung dieser Zentralbanken folgen. Dies war bis jetzt fast immer ein guter Rat, denn dies geschieht nicht so oft.
      Allerdings war es bis jetzt nie der Fall, dass man Japan dabei geholfen hat seine Währung zu schwächen. Dies war besonders wirkungsvoll der Fall, als man durch das Plaza-Abkommen den Dollar abschwächte. Diese fiel in 12 Monaten um ganze 30%. Allerdings waren die Devisenmärkte im Jahr 1984 auch noch besser beherrschbar als heute.
      Die Interventionen der vergangenen Woche haben aber noch mehr ausgelöst als nur eine Abschwächung des Yen. Gleichzeitig haben sich die Aktienmärkte gefangen und der US Dollar ging gegen viele andere Währungen deutlich schwächer. Die Schwäche des Dollar könnte mit den Korrelationen der Aktienmärkte mit dem Dollar zusammenhängen.
      Nimmt man den Dollar als Carry Währung, dann kauft man damit Aktien oder Rohstoffe. Genau diese haben sich seit dem Eingriff der Zentralbanken wieder kräftiger erholt.
      Würde sich eine globale Dollarabschwächung durchsetzen, dann würde sich die Absicht der USA durchsetzen, auch ohne die Forderungen von US Finanzminister Geithner. Dieser hatte ja Währungsverschiebungen gefordert, wenn bestimmte höhen in den Leistungsbilanzen erreicht würden.

      China sieht Dollarschwäche
      Ein Berater der Chinesischen Zentralbank (Li Daokui) sagte am Wochenende, dass er eine stärkere Dollarabschwächung in den nächsten 3 Jahren sieht. Er sieht diese Dollarschwäche aber nicht so stark gegen den Yuan, sondern deutlicher gegen den Euro. Er ist der Meinung, dass China einen großen Beitrag zur globalen Stabilität leistet, wenn seine Bestände an US T-Bonds nicht verkauft. China könnte aber mehr Anleihen in Europa kaufen, was wohl auch seine Meinung zum Euro erklärt. Vielleicht denkt er dabei auch an den eigenen Aktienmarkt. Wie der Chart (EURCNY, Shanghai 100) zeigt, besteht eine sehr enge Korrelation zwischen der Entwicklung des Euro und dem Aktienmarkt in China und dies nicht erst seit letzter Woche.

      Aus technischer Sicht kommt EURUSD jetzt in die Nähe der nächsten Zielmarke von 1,4280. Wahrscheinlich wird es schon vorher einige Verkäufer geben. Da der Euro aber sehr deutlich auch gegen den Yen, das Pfund und viele andere Währungen steigt, sollte man sich nicht wundern, wenn auch die 1,4280 deutlich übersprungen wird. Eine globale Dollarschwäche wäre in diesem Fall natürlich zusätzlich hilfreich. Steigt der Euro weiter und der Yen wird durch die Zentralbanken geschwächt, dann sollte EURJPY auch bald den Big Point bei 115,50 überspringen können.
      Mehr zu den Währungen finden Sie hinter dem Dollar Knopf.

      Rohstoffe:
      + Interventionen
      + G7 schwächen Yen
      + Dollarschwäche folgt
      + Dollarschwäche = Rohstofferholung
      + Die Welt im Krieg mit Libyen
      + Steigt der Ölpreis wieder ?
      + Palladium mit sehr guter Reaktion
      + Agrarwerte stabilisiert

      Nach den Interventionen der G7 Zentralbanken, den Yen zu schwächen, haben sich die Aktienmärkte und auch die Rohstoffe deutlich stabilisiert. Hoffnungsmeldungen aus Japan kamen natürlich hilfreich hinzu.
      Seit den Erholungen in den Aktienmärkten hat sich der US Dollar deutlich abgeschwächt. Diese Dollarschwäche ist die markttechnische Unterstützung für die Rohstoffe.
      In den nächsten Tagen und Wochen wird viel von der weiteren Entwicklung der Lage in Libyen abhängen. Folgt dem Krieg ein deutlicher Anstieg des Ölpreises, dann wird dieser Ölpreis zur Bremse der globalen Volkswirtschaften. Ein hoher Ölpreis zusammen mit den Bremswirkungen aus Japan, wäre sicherlich keine gute Mischung für die Rohstoffe allgemein.
      Da inzwischen die globale Zinsnormalisierung weitergeht, werden steigende Zinsen eine Konkurrenz für Anlagen in Rohstoffen die keine Zinsen zahlen. Dies betrifft besonders Gold.
      Aus technischer Sicht hat besonders Palladium eine solche Reaktion vollzogen, dass der Anstieg steil weitergehen kann.
      Mehr zu den Rohstoffen finden Sie hinter dem Gold Knopf.

      Soooooooooooooo...........................
      Aus der Sicht der Zeitreihen ist die vergangene Woche genau gegensätzlich verlaufen, als ich es angenommen hatte. Bis Mittwoch war es schwach und dann kamen die Erholungen.
      Nach meinen neusten Berechnungen sollte übers Wochenende eine deutliche Veränderung stattgefunden haben. Danach sollte die neue Woche eine einheitliche Bewegung bringen. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird es eine Woche mit 5 positiven Tagen für die Aktienmärkte.
      Sollte der Montag allerdings sehr negativ werden, dann ist dies in Frage zu stellen.
      Ich bitte um Verständnis, dass bei diesen Marktbedingungen ein höheres Risiko besteht.

      Zentralbanken:
      In der vergangenen Woche hat Indien die Zinsen von 6,50% auf 6,75% angehoben. Chile ging von 3,50% auf 4,0%.
      Kolumbien hat von 3,25% auf 3,50% angehoben.
      In dieser Woche werden die Philippinen die Zinsen von 4,0% auf 4,25% anheben. Russland geht von 3,0% (Anlagesatz, Woche) auf 3,25%.
      Weitere Sitzungen gibt es in Tschechien; Südafrika, Türkei.
      Dort werden keine Änderungen erwartet.

      Was machen wir ?
      Wir besitzen Calls auf EURUSD und EURCHF (halten).
      Wir sind EURCZK long bei 24,30. (halten)
      Hier sehe ich mehr Dynamik aufkommen.
      Wir waren USDCAD bei 0,9800 minus.
      Dies wurde beim Einstand aufgelöst.
      Wir sind den IBEX long bei 10.465. (halten)
      Wir sind den Sensex bei 17.900 long (halten).
      Wir sind den Markt in Shanghai bei 2.950 long (halten)
      Der Shanghai SHANG steht bei 3.046.
      Wie man sieht ist bei diesen Positionen nicht viel Unheil entstanden. Ich werde aber mit erhöhter Vorsicht agieren.
      Wenn EURUSD weiterlaufen sollte und USDJPY durch die Zentralbanken stabil bleibt, dann sollte EURJPY auch stärker steigen können. EURUSD kommt jetzt aber erst einmal an den Big Point bei 1,4280.
      Der Aktienmarkt in der Türkei (siehe Chart) sieht aus wie ein guter Kauf. Zusätzlich ist die Lira in den letzten Wochenwieder billiger geworden. Der Einstieg wäre gut, wenn die allgemeinen Risiken nicht so hoch wären.
      Bei den Rohstoffen hat Palladium das beste Retracement gemacht.
      Bund Future Händler sollten eher minus sein.
      Das Retracement bis fast 124,00 war eine wichtige Erholung.
      Unter 122,00 gibt es mehr Abwärtsdynamik.
      Ich spreche diese verschiedenen Ausgangslagen hier an ohne eine zusätzliche Position zu machen. Dies liegt daran, dass die Lage etwas zu unübersichtlich ist.

      Also...
      Die neue Woche bietet zusätzlich zum Krieg in Libyen, der Lage in Japan, eine Rede von Trichet und eine Rede von Bernanke. Der IFO Index kommt erst am Freitag, genau wie die Revision des GDP in den USA.
      Wird es eine positive Woche an den Aktienmärkten, dann wird sie richtig positiv und die Kurse der vergangenen Woche werden schnell weit weg sein.
      Viel hängt in diesem Zusammenhang vom Dollar ab (geht er weiter schwach ?) und vom Ölpreis, der nicht als Bremse für die Weltkonjunktur in Richtung 130 laufen darf.
      Am heutigen 21.März ist übrigens der eigentliche Frühlingsanfang. Wenn dies kein positives Zeichen ist.

      Viel Erfolg


      so wird es sein,obwohl,es kann auch anders kommen :rolleyes:


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