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    Vermögensbildung breiter Kreis der Bevölkerung - neuer Anlauf zur Volksaktie? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.05.11 00:19:43 von
    neuester Beitrag 20.05.11 13:52:26 von
    Beiträge: 9
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      schrieb am 19.05.11 00:19:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Vermögensbildung breiter Kreis der Bevölkerung", dieses Zauberwort geisterte in den 70-er-Jahren durch die Landschaft, und klingt gut:rolleyes:
      Warum nicht sollte jeder Deutsche perspektivisch z.B. 40 Cobankaktien (160 Euro), 4 VW-Stammaktien (460 Euro) oder 12 Dt.-Bank-Aktien (500 Euro) sein Eigen nennen, und damit hielte die gesamte deutsche Bevölkerung bis zu 100% aller Aktien (und Stimmrechte)?
      Für 60% der Bevölkerung wäre das locker selbst finanzierbar, man müßte nur einige überflüssige LV's , Riesterverträge, Fondssparpläne oder Sparguthaben auflösen, alleine aus Sparguthaben könnten die Deutschen den DAX ungefähr 2,5 mal kaufen. Geld ist also genug da:p

      Bisher waren diese Versuche, bis auf VW, die erste „authentische“ Volksaktie 1961, ja eher Abzockversuche des Staates, man denke an Telekom (insbesondere Tranche 2 und 3), T-Online, Deutsche Post, Deutsche Postbank, die Liste ist leicht verlängerbar. Da war das Volk nicht als Investor gefragt, der eine gute Verzinsung seines Investments erhält, sondern als wohlfeile Melkkuh:mad: Die angeblich zu fördernde Aktienkultur wurde so erst gar nicht aufgebaut, sondern bald nach der Emission in die Tonne getreten:(

      Warum plädiere ich nun für eine neuen Anlauf in dieser Richtung?

      Man wäre dann das internationale Finanzkapital auf der Eignerseite los, könnte Millionenvergütungen für Totalversager auf der HV missbilligen, Aufsichtsräte wählen die ihren Namen verdienen, jedes Jahr hübsche Dividenden einstreichen, und zwar in angemessener Höhe, also 60-70% Gewinnausschüttung, denn auch darüber bestimmt dann ja das 'mündige' Volk. Es benötigt dazu natürlich aktiver Anlegerkommunikation, und zwar staats- wie konzernunabhängig:look:
      Auch die ganze Kursmanipuliereritis durch Paketshortsellerei, Nanohandel der großen amerikanischen Brokerhäuser usw. wäre schlagartig beendet oder jedenfalls stark eingedämmt, wenn wahlweise die Deutschen untereinander sich ein paar Aktien hin- und herverkaufen oder diese an die nächste Generation vererben, so wie Berliner Familien die Aktie der Berliner Zoo AG.

      Der Handel wäre ähnlich aktiv wie jetzt bei AUDI, das Kursniveau konstant hoch, und eher an der langfristigen Perspektive als an kurzfristiger Zockerei orientiert.

      Das Ganze setzt natürlich Einiges voraus:

      Depots, bei denen der Plunder gebührenfrei verwahrt werden kann, Kaufspesen für den Ersterwerb rein prozentual (z.B. 0,2%) ohne Mindestprovision (wegen der ja relativ geringen erforderlichen Zahl an Einzelaktien, bei großer Streuung über den gesamten Markt), und die Bereitschaft einer namhaften Zahl von Bürgern, mitzuziehen.
      Fördern könnte der Staat das analog Riester/624-Mark-Gesetz durch einen Zuschuss pro Nase von meinetwegen 10% vom Kurswert beim Ersterwerb bis zu der Höhe des 'Bürgeranteils', also 1/80 Millionster Teil des Grundkapitals pro Nase und je Kind. Dividenden etc. auf diese Papiere werden generell steuerfrei gestellt, ebenso Veräußerungsgewinne, wenn der Käufer ein Berechtigter (inländischer Privater) ist:lick:

      Damit man an der Börse nun keine Kursexplosion auslöst, also die 10% Prämie nun einseitig die Altaktionäre (Finanzindustrie, Fonds etc.) begünstigen, müßte der Staat vorübergehend kursstabilisierend an der Börse eingreifen, also beim Erwerb im Rahmen des „Bürgeraktien“-Programms entsprechende Mengen Papiere kursstabilisierend leerverkaufen, um sie dann bei Kursrückgängen sukzessive wieder aufzustocken, ganz genau so wie es die Emissionsbanken bei Börsengängen handhaben.
      VW Dausend-Effekte verhindert man dadurch, daß z.B. der Zuschuss des Staates auf die Höhe von 10% des Buchwertes beschränkt bleibt, maximal aber der Börsenkurs, so daß Exzesse wie Telekom 100 oder eben VW Dausend verhindert werden:cool:

      Ohnehin sollten die Bürger erst verstärkt zuschnappen, wenn der nächste Finanzmarkt-Tsunami tobt, dann aber konsequent. Wenn erneut MerryLünch, Goldmann&Co. Millionen deutscher Aktien quer durch den Kurszettel kursdrückend auf den Markt kippen und parallel über die Futures den Markt zusätzlich shorten, sind ideale Bedingungen gegeben, ihnen die Papiere billig und dennoch endgültig abzujagen, eben dadurch, dass inländische Privatanleger das gesamte Angebot wegkaufen:D

      Um zu verhindern, dass nun die Bürger ihre Papiere im Verkauf doch wieder internationalen Finanzjongleuren oder gar Aufkäufern ahnungslos in den Rachen werfen, könnten vinkulierte Namensaktien der eine Weg sein und ein börsliches Vorkaufsrecht von inländischen Privatanlegern der zweite. Im Zeitalter der Computer ja alles kein Problem.

      Den Aktienmarkt wetterfest und vor allem krisenunabhängiger zu machen durch Mehrheitsbesitz inländischer Privater, was haltet ihr von dieser Idee?
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 19.05.11 08:04:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ein wundrbrer Gedanke. Doch das finanzielle Volksvermoegen wejst ejne sehr ungleiche Verteilung auf. Und diese gewaltige Fknanzmacht wird es nicht zulassen seine lrkfitable Position zu verlassen !!!
      Avatar
      schrieb am 19.05.11 09:28:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      HelicopterBen,#

      vor 25 Jahren wäre das eine gute Idee gewesen.... heute kaufst du mit Aktien aus dem DAX vorwiegend Schulden und Risiken, finanzierst die Dividenden der Großaktionäre.
      Wer Deutschland wirklich helfen will, müsste sein Geld in unsere Realwirtschaft stecken, Unternehmen gründen... und nicht Verlagerungen nach China finanzieren oder mithelfen, die nächste Blase zu nähren.

      Selbst wenn der Mehrheitsbesitz über Aktien in deutscher Hand wäre, haben diese Hände keinen Einfluss auf die Unternehmensstrategie oder
      die operativen Geschäfte. Nicht wenn es sich um Massen von Kleinanlegern handelt.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 19.05.11 11:58:03
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.524.498 von derdieschnautzelangsamvollhat am 19.05.11 09:28:14Nicht wenn es sich um Massen von Kleinanlegern handelt.

      Hier ein aktuelles Beispiel für die "Macht" der Kleinaktionäre:

      Zähne gezeigt
      Shareholder Activism: einen Milliarden-Konzern zum Einlenken gebracht

      Von Roland Klaus

      http://www.travelz.at/resources/Going+Public+Mai+2011.pdf
      Avatar
      schrieb am 19.05.11 12:31:17
      Beitrag Nr. 5 ()
      gut, Intershop ist im Vergleich zu den Dax-Konzernen ne Würstchenbude und gegen 27% in nem Smallcap kann man sicher etwas bewegen.

      Die Strukturen bei den Blue Chips sind aber ganz andere und in die Größenordnung muss man gehen, wenn man von einer Volksaktie mit Massenbeteiligung spricht.
      Da muss eine entsprechende Substanz und wirtschaftlicher Erfolg vorhanden sein, um eine hohe Kapitalisierung auch zu rechtfertigen. Ansonsten wird das Teil trotz Massen an Anlegern das EK kontinuierlich abbauen und keinerlei weitere Nachfrage nach der Aktie auslösen, sondern nur Verkaufsangebote... für die wiederum Käufer fehlen, dadurch der Kurs unter Druck gerät und der Massenanleger wieder durch die Röhre guckt.

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      Avatar
      schrieb am 19.05.11 22:42:23
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.523.704 von HelicopterBen am 19.05.11 00:19:43Eine andere Rechnung für die dt. Vermögenssicherung halte ich für grundsätzlich auch umsetzbar:

      Jede deutsche Familie oder sagen wir ca. 20 Mio Haushalte legt jeden Monat eine halbe Unze Gold zur Seite. Das macht bei jetzigem Preis 6000 Euro pro Jahr. Das sollte jede Familie locker übrig haben. Das wären dann 120 Mio Unzen oder 3756 Tonnen Gold. Das hieße binnen nur eines Jahres hätten die Deutschen die ca. drittgrößten Goldvorräte der Welt (hinter USA und D).
      Diese Vorgehensweise würde die Finanzmafia zudem an ihrer empfindlichsten Stelle treffen: es wären weniger Sparguthaben der Girokonteninhaber mehr zum Verzocken durch die Banken da. Ein Teil des Geldes, dass man monatlich ausbezahlt bekommt ist dem Finanzkreislauf entzogen. Es ist fest gebunden in einem seltenen Gut, dass nicht "re"produzierbar ist. Außerdem zählt bei dieser Strategie natürlich auch der erste zu sein bevor der Preis explodiert. Deutschland hätte locker die Finanzkraft so etwas durchzuziehen. Ich bin mir nur nicht sicher wie viele Goldunzen bei Banken überhaupt verfügbar wären. 120 Mio ist schon Einiges. Wenn jeder Münchner zu Proaurum rennen würde, dann müssen die den Laden wahrscheinlich schon nach dem ersten Tag dicht machen mangels Ware.
      So sähe wohl leider die Realität aus.

      Aber wer die Möglichkeit hat still und heimlich sich sein Polster außerhalb der Finanzmafia aufzubauen der macht vielleicht mal ein paar Sachen richtig im Leben.

      Die Idee mit dem Massenkauf von Commerzbank Aktien hat natürlich auch ihren Charme. Vor allem natürlich dann, wenn man bereits investiert ist bevor 20 Mio Schafe ein Depot eröffnen.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 20.05.11 02:59:46
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.529.466 von everyday1000 am 19.05.11 22:42:23Nun ja, alles Spargeld in Gold würde lediglich die Preise dieses knappen Gutes enorm aufblähen. Gold sollte aber stets Beimischung sein, 1-2 Unzen je Bundesbürger als Notgroschen wäre immer noch besser als nur das Sparbuch.

      Aber richtig ist der Einwand, bei AG's in DAX-Größe wäre der einzelne Volksaktionär a la Telekom machtlos und muss hilflos mit ansehen, wie der Konzern sich immer mehr verschuldet und die Aktienanzahl immer mehr aufplustert, um in USA, Osteuropa oder sonstwo das Globalisierungsmonopoly mitzuspielen.

      Nein, zu einer Volksaktie würde für mich auch dazugehören, den Fremdverschuldungsanteil gemäßigt zu halten (eine Art Schuldenbremse, die HV könnte ja auch, ähnlich genehmigtem Eigenkapital, ein Limit für Fremdkapital aussprechen, ich plädiere da für sehr viel mehr Aktionärsdemokratie als heutzutage zulässig bzw. üblich), und der Minderheitenschutz in so einer AG muß verbessert werden.

      Und: der Staat muß sich raushalten, er hat nur die Rahmenbedingungen zu setzen und nicht hineinzuregieren.
      Schlimmste Idee war ja die Bahn, dort wollte man am Schluss 25% stimmrechtlose Vorzugsaktien emittieren, so einen Müll hätten dann die privaten Deutschen zeichnen sollen.

      Vom Ansatz her war ja VW eine der besten Ideen bezüglich Volksaktie: 60% breit gestreut, na gut 20% Bund und Land mit Sperrminorität, da fing es aber auch schon an mit 'Hineinregieren'.
      Aber immerhin, so lange das VW-Gesetz heuschreckenfeindlich stand (20% Stimmrechtelimit für Einzelaktionäre) war zumindest diese Variante (Übernahme und Zerlegung durch irgendeinen Hedgefund oder die Konkurrenz) unmöglich.
      Warum bei einer echten Volksaktie nicht das Stimmrechtelimit auf 0,01% setzen, oder gar (im Aktienrecht nicht möglich, gibts im Genossenschaftsrecht) auf 1 Anteil (1 Anleger=1 Stimme)? Das Papier wäre schlagartig für Heuschrecken verschiedener Couleur und für die Konkurrenz uninteressant.
      Denn ohne Stimmrechtslimits wäre auch nach meinem Modell (nur inländische Privatanleger dürfen zeichnen bzw. erwerben) eines nicht ausgeschlossen: daß eine wohlhabende Milliardärsfamilie eine Kontrollmehrheit anstrebt á la Schaeffler oder Porsche.

      Es gäbe schon Hürden zu überwinden, aber ich sehen nichts völlig Unmögliches.

      Problem ist eher das ungebildete Volk, dass mit dem 'Teufelszeug' Aktie nichts zu tun haben will, da damit 'Verlust, Abzocke, Risiko' und andere unschöne Adjektive verbunden sind. Was ja oft genug auch stimmt.
      Avatar
      schrieb am 20.05.11 07:26:36
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.529.466 von everyday1000 am 19.05.11 22:42:23Wieviel von deinen 20 Mio Haushalten könnten es sich leisten jeden Monat 500 Euros für Gold auszugeben.

      Bei mehr als der Hälfte ist am 20. des Monates doch schon kein Geld mehr vorhanden und leben vom Dispokredit.

      Also solche Milchmädchenrechnungen kannst du vergessen.
      Avatar
      schrieb am 20.05.11 13:52:26
      Beitrag Nr. 9 ()
      Bevor wir zu Volksaktien greifen, sollte Deutschland erst einmal ein Volk von Aktionären werden. Derzeit sind meines Wissens nach nur 3% aller Bürger in diesem Land Aktionäre. Für eine führende Industrienation ist das lächerlich.

      Bevor man Deutschland zu einem Land von Aktionären macht, muss man die Bevölkerung realistisch darüber aufklären, welche Chancen und welche Risiken in Aktien stecken. Momentan tummeln sich an der Börse nicht die Investoren, sondern die Zocker, wie der in Deutschland besonders beliebte Handel mit Rohstoffexplorern zeigt. Zwar haben diese auch ihre Existenzberechtigung. Daneben gibt es aber eine Reihe von solide finanzierten und ordentlich wirtschaftenden Mittelständlern, die es verdient hätten gekauft zu werden, aber konsequent ignoriert werden, weil sie halt kein Zockerpotenzial haben.

      Die ausländischen Investoren aus dem Markt zu drängen halte ich dagegen für keine gute Idee und (es sei denn regulatorisch) auch nicht für durchsetzbar. Würden die Deutschen ihre eigenen Aktien kaufen, würde dies die Attraktivität des deutschen Aktienmarktes erhöhen, und damit den Zufluss ausländischen Geldes erhöhen, was dem Markt wiederum zu Gute käme. Eine Stärkung des deutschen Aktienmarktes würde aber sicherlich bedeuten, dass es ausländische Unternehmen schwerer hätten, deutsche AG's zu übernehmen (wie zuletzt Hochtief). Auch der Einfluss auf die Unternehmenspolitik könnte steigen -beispielsweise könnte man sich eine HV-Mehrheit vorstellen, die ein Unternehmen verdonnert ökologisch zu produzieren.

      Einer deiner Ansätze, HeliBen, entspricht aber genau dem Denken wie es in der deutschen Bevölkerung vorherrscht. Treten wir den Vorständen in den Hinten. Und daa wird am liebsten das Hinterteil von Herrn Ackermann ins Visier genommen (Ich weiss nicht ob du auch an den denkst). Dabei hat der für sein Unternehmen gut gewirtschaftet und kassiert seine Zulagen ja möglicherweise zurecht.
      Was aber ist mit den (Bank-)vorständen, die in nicht börsennotierten Unternehmen agieren? (SachsenLB, BayernLB, WestLB, Schäffler, ...)? Die Diskussion über Vorständen in Deutschland ist ein wesentlicher Teil der Neiddebatte. Dabei sind die meisten, die genau über "die da oben" schimpfen, selbst ein Teil der Mittelklasse, mit der finanziellen Möglichkeit selbst Aktien des Unternehmens zu kaufen über das sie schimpfen. Dass sie dies nicht tun, liegt nicht an den Vorständen, sondern an ihnen selbst.

      Steuerlich Förderungen sind zwar sinnvoll, ich denke aber, sie gehen am Kernproblem vorbei, solange die Deutschen Aktien für Teufelszeug halten. Es wäre wichtig schon in der Schule zu vermitteln, was Marktwirtschaft, Kapitalismus und Finanzmärkte bedeuten. Ich habe grad gestern gelesen, dass in Schulbüchern ein immer noch völlig falsches Bild vermittelt wird. Aus meiner eigenen Erfahrung (was auch schon 20 Jahre her ist) weiss ich, das uns der Eindruck vermittelt wurde, ein Job im Staatsdienst sei das erstrebenwerteste Ziel. Ich denke auch heute werden die meisten Schülern zu Angestellten erzogen statt zu Unternehmern. Das mag preussisch sein, nützlich ist es nicht.
      Man muss die Bürger in diesem Land endlich mit der Aktie als Anlageform seriös vertraut machen. Bislang, und da geb ich dir Recht, hat man den Bürger als Aktionär immer nur dann entdeckt, wenn es darum ging, Aktien aus Staatsbesitz möglichst gewinnbringend zu veräussern. Gerade bei den Emissionen der Telekom wurde das deutlich, als ein eigentlich als Substanztitel (fragt sich der Bürger: Was ist denn ein Substanztitel) eingestufter Wert, zum Wachstumstitel hochgejubelt wurde, um ihn überhaupt verkaufen zu können. Letztendlich war das für den deutschen Markt extrem kontraproduktiv. Denn diese Anleger mussten enttäuscht werden, und enttäuschte Anleger sind zumeist verlorene Anleger. Und sichrlich nicht wenige, für immer.
      Solange der Aktienbesitz auf diesem hisorisch niedrigem Niveau liegt, verbieten sich eigentlich auch alle steuerlichen Zugriffe. diese "Steuerfreiheit" würde möglicherweise auch dazu führen, dass ausländische Gesellschaften (die du so gern verbannen möchtest, die aber für den Markt wichtig sind) einen Großteil ihres Geschäftes nach Deutschland verlagern, was hier wiederum für Arbeitsplätze und auch letztendlich zu mehr Steuereinnahmen führt.

      Fallende Märkte zeichnen sich halt eben dadurch aus, das keine Käufer da sind (sonst gäbe es keine fallenden Märkte). Wenn die ausländischen Investoren ihre Taschen öffnen, die inländischen aber dastehen und kaufen, werden die Kurse nicht sinken. Warum aber sollte ien inländischer Investor eine schlechte Aktie kaufen, die ein ausländischer Investor abstösst. So bleibt für den inländischen Investor doch wieder nur der Rest übrig den keiner haben will.
      Wenn ich das auf die letzte Krise übertrage, würde das doch folgendes bedeuten: Der Inlandsanleger kauft vor allem die Aktien die am stäksten Fallen: das wären VW, die Commerzbank, die HRE... nun ja, die Inlandsanleger sind ja dank der Krise an allen 3 Unternehmen mehr oder weniger stark beteiligt.

      Was ich in deinem Post sehe (obwohl der Grundgedanke richtig ist, die Börse als Kapitalanlage im Inland zu stärken) ist eigentlich das einfordern von weniger Markt, bei einer gleichzeitigen Fokussierung auf den Inlandsanleger. Dabei finde ich, das Gegenteil sollte der Fall sein: Mehr Markt, mehr Wissen über das was Markt bedeutet, und weniger Reglementierung.


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