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    Amplitude Capital / Karsten Schröder: seriös oder Modell Madoff? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.07.11 22:51:28 von
    neuester Beitrag 11.07.11 14:30:23 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 02.07.11 22:51:28
      Beitrag Nr. 1 ()
      Karsten Schröder, Chef des Hedgefonds Amplitude Capital, ist einer der wenigen deutschen Hedgefonds-Manager und dank seiner knackig-kritischen Statements gern gesehener Talkshow-Gast.

      Was aber hat es mit seinem Hedgefonds auf sich, der behauptet, Kundengelder von 1 Millarde US-Dollar zu verwalten?

      Eine Überprüfung dieser Zahl ist schwer möglich, sitzt der Fonds doch in einem Steuerparadies, den Cayman-Inseln. Damit ist er jeder Kontrolle der Anleger entzogen.

      Ein Versuch, für den Hedgefonds in Deutschland eine Genehmigung der BAFIN zu erhalten, scheiterte schon früh, wie Schröder in Interviews gern zugibt. Nur eine zufällige Parallele zum Milllionenbetrüger Kiener, dessen K1-Fonds ebenfalls in Steueroasen residierte?

      Die Website von Amplitude Capital gibt neben einer Adresse in einem Gewerbegebiet im schweizerischen Zug noch eine weitere Adresse an:

      Amplitude Capital (UK) Limited
      The Chantry
      Rougham Green
      Bury St Edmunds
      Suffolk IP30 9JW
      UK

      Die englische Adresse ist ein Nest in der Provinz, umgeben von Feldern und Wiesen. Ob hier echte Geschäftstätigkeit stattfindet?

      Merkwürdig auch Folgendes: Schröder behauptet, das Hedge Fund Standard Board gegründet zu haben, dessen Qualitätssiegel nur an solche Fonds vergeben wird, die die Standards anerkennen (Quelle: http://www.welt.de/finanzen/article4806602/Warum-Hedgefonds-…." target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.welt.de/finanzen/article4806602/Warum-Hedgefonds-…. Laut Antonio Borges, Chairmann des Hedge Fund Standard Board, ist Amplitude Capital jedoch erst Ende 2008 beigetreten, als es bereits mindestens 24 andere Mitglieder gab (Quelle: http://www.hedgefundsreview.com/hedge-funds-review/news/1550…

      Wie aber ist Amplitude Capital organisiert? Da gibt es zunächst die Amplitude Capital AG in der Schweiz, gegründet am 28.11.2008. Im schweizerischen Handelsregister ist hierzu beim Gründungseintrag vermerkt: „Sacheinlage: Die Gesellschaft übernimmt bei der Gründung sämtliche Aktiven und Passiven der Amplitude Capital LLP, in London (GB), gemäss Vertrag vom 28.11.2008 und Übernahmebilanz per 28.11.2008, wonach die übernommenen Aktiven CHF 654'350.00 und die übernommenen Passiven (Fremdkapital) CHF 503'317.00 betragen, wofür 100'000 Namenaktien zu CHF 1.00 ausgegeben werden.“

      Von ganz anderen Zahlen schrieb kurz davor, im Oktober 2008, die Financial Times Deutschland in einem Beitrag über Amplitude Capital: „Vor zwei Jahren steckten 40 Mio. $ in seiner Hedge-Fonds-Firma Amplitude, vor einem Jahr waren es 100 Mio. $. Jetzt sind es 750 Mio. $“ – und: „Im kommenden Jahr schon soll Amplitude 3 Mrd. $ managen.“ (Quelle: http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:agenda-die-gluecksritter… ) - woraus nichts geworden zu sein scheint, siehe oben.

      Bleibt die Frage: Wenn die Aktiven am 28.11.2008 nur CHF 654.350, nach damaligen Kurs rd. US$ 750.000, betrugen, dann war das demnach nur ein Tausendstel (!!!) des Geldes, das Schröder dem Interview mit der Financial Times Germany zufolge in der Firma steckt.

      Wo ist der Rest?

      Gibt die Bilanz der Amplitude Capital LLP Aufschluß? Bei Companies House, dem englischen Handelsregister, ist die 2008er Bilanz veröffentlicht. Der Gewinn (Profit on ordinary activities) betrug 2008 satte 24,7 Millionen Pfund Sterling. In 2007 waren es noch 2,5 Mio. Pfund.

      Kein Wunder also, dass die Partner der Amplitude Capital LLP steuerlich das Weite suchten und in die Schweiz zogen. Partner waren der Bilanz zufolge neben Karsten Schröder Peter Voss, Steffen Bendel, bis 30.09.2008 John Harrison - und eine Amplitude Capital Management Ltd., die der Bilanz zum 31.12.2008 zufolge einen beträchtlichen Teil des Gewinns eingestrichen hat: 17,4 Millionen Pfund 2008 und 1,7 Millionen Pfund 2007.

      Umso erstaunlicher, dass über ihr Vermögen in 2009 das Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Der Insolvenzverwalter, Robert Stephen Palmer von der Kanzlei Gallaghers mit Sitz in London, fand nur noch Vermögen von 1.992.516,11 Pfund (Quelle: Liquidator’s Statement under section 192 Insolvency Act 1986, veröffentlicht bei Companies House).

      Die auf der Website angegebene Amplitude Capital (UK) Ltd. schließlich verfügt über Eigenkapital von 60.000 Pfund. Der Gewinn betrug zuletzt 28.475 Pfund. Alleiniger Gesellschafter ist die ACI Directors Limited (Quelle: Annual Return zum 28.05.2011 u. Accounts zum 31.12.2010, veröffentlicht bei companieshouse.gov.uk) – womöglich eine Treuhandgesellschaft, die normalerweise zum Einsatz kommt, wenn der eigentliche Gesellschafter im Dunkeln bleiben möchte.

      Bei Madoff war es nicht leicht, Kunde zu werden. Wesentlicher Erfolgsbaustein seiner Masche war die künstliche Angebotsverknappung – wer sein Vermögen von ihm verwalten lassen wollte, der musste schon auf Empfehlung eines anderen Kunden kommen.

      Schröder hält es in dieser Hinsicht so: „Wenn einfach jemand kommt und sagt: Ja, schönes Produkt, tolle Performance, da möchte ich rein - dann lehnen wir ab. Ich mache nicht den Lehrer. Deshalb bin ich auch strikt dagegen, Hedgefonds oder Private-Equity-Produkte privaten Anlegern zugänglich zu machen.“ (Quelle: http://www.welt.de/finanzen/article4806602/Warum-Hedgefonds-…
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.07.11 11:10:07
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.734.254 von sese44411 am 02.07.11 22:51:28Ein ganz neuer User und der erste Beitrag schon so kritisch. Wer bist Du? Jornalist, Konkurrent, enttäuschter Anleger oder gar abgewiesener Anleger?

      Was Du herausgefunden hast ist ja durchaus umfangreich. Belegen kannst Du aber nichts.

      Ein Fehler ist anzunehmen, das Vermögen einer Fondsfirma mit dem der verwalteten Kundengelder gleichzusetzen. Die paar 100k sind z.B. für Büroeinrichtungen wie PCs oder Dienstautos.
      Dass die keinen Kleinanleger ansprechen ist doch sehr gut. Dann trifft es schon die Richtigen wenn sie Betrüger wären.

      Disclaimer: ich bin in keiner Weise mit Amplitude Capital oder Karsten Schröder in irgendeiner Verbidung. Ich finde ihn durch seine Medienauftritte aber als sehr sympathisch.
      1 Antwort
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      schrieb am 03.07.11 12:43:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.734.722 von YellowDragon am 03.07.11 11:10:07Disclaimer: ich bin in keiner Weise mit Amplitude Capital oder Karsten Schröder in irgendeiner Verbidung. Ich finde ihn durch seine Medienauftritte aber als sehr sympathisch.

      :laugh::laugh::laugh::cry:
      Avatar
      schrieb am 11.07.11 14:30:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      Bei einer Due Diligence eines Fonds sollte man durchaus auch die Management Companies anschauen. Was in dem Fall sicher auch zu beachten ist, dass man in der Schweiz wohl eine Advisory Company und den Verkauf machen will und effektiv auch sicher die Trading Entscheide von hier aus getätigt werden, aber dass es vielmals (z.B. aus steuerlichen Aspekten für Manager aber auch für den Fonds) Sinn macht, einen Teil des Firmengeflechts auch offshore zu haben.
      Ein kleiner Research bei http://www.cimoney.com.ky/search/searchforentity.aspx zeigt, dass dort wohl auch der Investment Manager (amplitude Capital International) offiziell residiert.

      Für die Bewertung des Fonds ist aber viel wichtiger zu betrachten, wer die Service Provider sind. Tatsächliche AUM müssten z.B. bei dem Administrator und den Brokern abgeglichen werden, wenn man eine detailierte due diligence macht.

      Dass Schroeder eigentlich nur Institutionelle Anleger möchte (wie beschrieben wurde) würde daraufhin deuten, dass er sich solchen Checks dann auch stellen müsste.

      Auch ganz anders als bei Madoff sieht die Performance Entwicklung ja durchaus durchzogen aus, was auch ein Hinweis darauf ist, dass zumindest die Performance Zahlen wohl echt sind.

      Disclaimer: Ich habe zwar Amplitude einmal in Zug besucht (durchaus sehr representatives Office mit IT Installationen die auf einen echten Handel (im ST Trading Bereich auf systematischer Basis) hindeuten. Aber da wir nicht dort investiert sind und auch nicht so sehr daran interessiert waren, habe ich keine detailiert due diligence gemacht.


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