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    Special Situations - wie von speziellen Börsensituationen profitieren? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.11.11 10:37:49 von
    neuester Beitrag 12.05.13 17:51:57 von
    Beiträge: 30
    ID: 1.170.260
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      schrieb am 10.11.11 10:37:49
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo, Freunde der fundierten und gepflegten Spekulation!

      In den letzten Jahren machten mir Spekulationen an der Börse besonders viel Freude, bei denen eine spezielle Situation vorlag. Denn sie können vollkommen unabhängig vom allgemeinen Auf und Ab an den Märkten interessante Renditen erwirtschaften:lick:

      Es ging jeweils um eine Aktie, bei der ein Großgesellschafter entweder ein freiwilliges Kaufangebot oder ein Pflichtangebot unterbreitete, einen Squeezeout betrieb, oder einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag schloß.
      In all diesen Fällen ist bekanntlich vorgesehen, daß Aktionäre der Gesellschaft, manchmal freiwillig, manchmal zwangsweise, ihre Aktien einem Großgesellschafter andienen können oder müssen, und eine gewisse Zeit lang notiert dieses Papier dann weiterhin an der Börse, während der Preis, zu dem es angedient werden kann oder abgegeben werden muss bereits feststeht oder sich jedenfalls abzeichnet.

      Handelt es sich um Zwangsmaßnahmen, kann (oft alternativ zum Verkauf über die Börse) auch über ein Verfahren vor Gericht (Spruchverfahren) der Preis ggf. überprüft werden, bei größeren AG's ist das dann der Regelfall.

      In diesem Thread soll es darum gehen, solche aktuellen 'special situations' zu erkennen, zu analysieren, ggf. eine Spezialthread abzuspalten, um davon entweder zu profitieren oder Verluste zu vermeiden (drohende Nassrasur nach Ende solcher Kapitalmaßnahmen für Aktionäre, die das alles 'verschlafen' haben).

      Beispiele, um was es gehen könnte:

      Techem-Squeeze-Out

      Situation:
      Aktie notiert in der Finanzmarktkrise 2008 deutlich unter dem SO-Preis, obwohl der SO unmittelbar bevorsteht
      Strategie: Kauf der Aktie zu 52, Rausschmiss wenige Wochen später zu 59
      Risiko: der Übernehmer (in diesem Fall: australischer Infrastrukturfonds) sowie seine finanzierende Bank gehen pleite


      Conti-Übernahme

      Situation:
      Übernahmeangebot der Schaeffler-Gruppe zu 75, Umtauschaktie stürzt in der Finanzmarktkrise 2008 bis auf 52 ab
      Strategie: Kauf der Aktie zwischen 52 und 68, Rausschmiss wenige Monate später zu 75
      Risiko: der Übernehmer (in diesem Fall: Schaeffler) sowie seine finanzierende Bank gehen pleite - oder wahlweise: die Übernahme wird von der EU nicht genehmigt


      MAN-Übernahme

      Situation:
      Übernahmeangebot von VW zu 95, Umtauschaktie rutscht in Börsenturbulenzen 2011 bis auf 88,10 ab
      Strategie: Kauf der Aktie zu 89-91, Rausschmiss wenige Monate später zu 95
      Risiko: der Übernehmer (in diesem Fall: VW) sowie seine finanzierende Bank gehen pleite - oder wahlweise: die Übernahme wird von der EU nicht genehmigt

      Man sieht an den 3 Beispielen unterschiedliche mögliche Renditen, aber auch unterschiedliche Risikoprofile der diversen 'special situation'-Spekulationen.
      Ihnen allen ist gemein, daß der Preis, der zu erhalten ist, also das Ergebnis der Spekulation fixiert ist und feststeht (bei Aktien ansosten untypisch, man kennt das nur von Anleihen), aber der Zeitpunkt und manchmal auch die Eintrittswahrscheinlichkeit ist ungewiss.

      Sinn des Threads soll auch sein, diese Zeiträume oder Eintrittswahrscheinlichkeiten abzuschätzen und zu diskutieren, um die eigene Strategie darauf abzustimmen, also z.B.:

      - welche Positionsgröße wähle ich?

      - macht eine 'Nachkaufstrategie' bei sinkenden Kursen oder wenn die Börsen gar richtig crashen Sinn? (an der Börse oft: nein - in special situations oft: ja)

      - soll ich eine Kreditspekulation aufbauen oder nur mit cash spekulieren?

      - ist eine Hebelung oder Absicherung der Spekulation am Terminmarkt (Optionen, Futures) möglich, und/oder sinnvoll?

      Ich freue mich auf angeregte Diskussion und auf Ideen zu konkreten Papieren, wie z.B. Dt. Börse, Renk oder AMB/Generali:cool:
      Avatar
      schrieb am 10.11.11 13:38:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      sehr interessant, tolle sache

      werde immer wieder mal reinschauen. würde mich freuen wenn Pfleiderer (nicht ganz das Thema...) evtl. auch mal hier thematisiert wird.

      Gruss
      CC
      Avatar
      schrieb am 10.11.11 15:13:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich setze auch ein Lesezeichen und wünsche viel Erfolg!

      Gruß Bernecker1977
      Avatar
      schrieb am 11.11.11 12:30:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      Noch ein Lesezeichen
      Avatar
      schrieb am 15.11.11 13:55:16
      Beitrag Nr. 5 ()
      danke heli, für Deine Threaderöffnung.

      Ja, die dt. AMB Generali ist zu 93% in der Hand des ital. Generali-Konzerns. Da könnte ein Squeeze Out irgendwann kommen. Zumal Generali vor etlichen Jahren ein Übernahmeangebot zu 95 unterbreitet hatte und die Aktie nun zu 54 zu haben ist. Auf der anderen Seite haben ital. Finanzwerte derzeit andere Probleme als das Herauspressen der Kleinaktionäre, um von 93 auf 100% zu kommen. Die Macht hat Generali ohnehin.

      Renk ist ebenfalls ein interessanter Wert. Hier hat MAN und somit VW das Sagen. Rund 76% hält MAN an dem Getriebehersteller und so recht passen tut das Sortiment nicht zu den Nutzfahrzeugen und LKW`s von VW, MAN und Scania. Daher könnte ein Verkauf - z.B. an Siemens oder Rheinmetall - interessant sein. Die Aktie scheint um die 60 einen Boden auszubilden.

      Joyou ist ebenfalls nicht uninteressant. Die dt. Grohe hält an den Chinesen über 50% und hatte zu 13,50 Euro Anfang des jahres eine Übernahmeofferte. Wenn man bedenkt, dass der Kurs nun bei unter 8 ist, klingt das auf den ersten Blick vielversprechend. Aber wie gesagt, es ist ein chin. Wert und da ist alles möglich, zumal der Immo-Markt in China schwächelt und das schlägt sich natürlich auf einen Armaturenhersteller voll aus.

      So, dies waren zunächst einmal meine ersten Gedanken und Überlegungen zum neuen Thread. Freue mich auf interessante Beiträge und Diskussionen.

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      schrieb am 16.11.11 02:58:48
      Beitrag Nr. 6 ()
      aus aktuellem Anlass: ich will mal zeigen, wie so eine erfolgreiche Spekulation laufen kann

      IVG Deutschl. Immobilien AG - Übernahme durch Konzernmutter IVG im Rahmen eines SO

      Die Spekulation war:

      a) Kauf der Aktie, möglichst unterhalb des SO-Preises (was damals möglich war, ebenso bei techem)
      b) Rausschmiss im Rahmen des SO
      c) Spruchverfahren, dort Nachbesserung erstreiten (Rechtsstreitkosten trägt übernehmende Gesellschaft).

      Dies in der Praxis:

      Kauf der Aktie am 20.10.2008 (als es so richtig krachte im Gebälk) zu 10,25 EUR - 52 Cent unterhalb des SO-Preises
      Rausschmiss im Rahmen des SO am 13.03.2009 zu 10,77 EUR :lick:
      Spruchverfahren, dort Nachbesserung am 11.11.2011 um 0,66 EUR :lick::lick:
      Prozesszinsen am 14.11.2011 mit 0,08 EUR :cool:

      Die Bilanz also:
      Aufwand 10,25+Spesen (in meinem Fall ca. 7 Cent/Aktie-war mit kleinerem Betrag dabei)
      Ergebnis 11,51
      Das wären 12,3% - was für 2 Jahre Wartezeit nicht so extrem aufregen klingt.
      Rechnet man aber die Kapitalbindung mit ein, ergibt sich ein anderes Bild:
      SO-Rendite 12,7% - Geld dann zu 100% zurück bereits nach 0,4 Jahren oder 144 Tagen (ähnlich schnell wie bei MAN)
      Die Abfindungsrendite dagegen liegt bei 'unberechenbar', da die Kapitalbindung 0 war. Die 66+8=74 Cent gibt es also "on top", ohne daß noch Kapital gebunden war! Je länger es dauert je höher die Verzugszinsen, 5% über Basiszins (derzeit 5,37%) ist ja nicht unattraktiv.
      Das macht Zwangsmaßnahmenspekulationen so reizvoll, verglichen mit freiwilligen Maßnahmen.

      Die von Aktienschach angeregte Renk-Story solte man also mal weiter beleuchten, auch bei AMB Generali könnte man versuchen, mit frisierten Billigutachten die Aktionäre unter Wert abzudrängen. Gerade in der Finanzkrise ist das besonders lohnend!
      Avatar
      schrieb am 07.12.11 16:49:47
      Beitrag Nr. 7 ()
      Zu den Spruchverfahren allgemein bestehen folgende (Rest-)risiken:

      Die übernehmende Gesellschaft geht pleite
      Die zu übernehmende Gesellschaft geht pleite (unproblematisch nach Vollzug der Übernahme, dann ist das nicht mehr unser Problem, könnte aber ggf. auf das Spruchverfahren ausstrahlen)
      Es kommt zwischenzeitlich eine Hyperinflation/Währungsschnitt (dann ist der Ausgleich +5% über Basiszins ggf. für die Tonne)

      Ansonsten ist die Spekulation mit SO bzw. BGAV relativ risikolos, dafür auch meist margenarm.

      Hauptvorteil ist das nicht gebundene Kapital, das beim SO bereits zurückgezahlt wurde, nicht mehr zurückgefordert werden kann und daher für Folgespekulationen zur Verfügung steht.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 04.01.12 21:00:37
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.450.956 von HelicopterBen am 07.12.11 16:49:47Die Euwax AG ist mittelfristig auch so ein Kandidat. Besitzverhältnisse:

      http://www.boersen-zeitung.de/index.php?l=0&li=22∈=DE0005660…

      Dazu gibt es einen laufenden Fünfjahresvertrag welcher eine Garantiedividende vorsieht.

      Ist das der Haken bei einem späteren squeeze-out?
      Avatar
      schrieb am 02.04.12 20:14:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      Was haltet Ihr denn von MAN Vorzügen? Macht m.E. doch für VW vollkommen Sinn, die "vom Markt zu nehmen" bzw. erst ein Umtauschangebot (Tausch in Stammaktien) zu machen, oder nicht? Sorry, falls das hier nicht 100%ig reinpasst...
      Avatar
      schrieb am 02.04.12 22:56:53
      Beitrag Nr. 10 ()
      Was spricht Deiner Meinung aus Sicht von VOW dafür, die MAN Vorzüge vom Markt zu nehmen? Mir fallen da nur Gründe ein die dagegen sprechen, entsprechend halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass das in nächster Zeit passiert.
      Avatar
      schrieb am 03.04.12 10:58:29
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ok, die Argumente muss ich nochmal genau zusammentragen, bevor ich hier mit solidem Halbwissen glänze ;-) Letztendlich geht es darum, was VW machen muss, um die MAN-Synergien komplett zu heben...Andere Frage: Warum handeln die Vorzüge 30 Euro unter den Stämmen, obwohl das Stimmrecht bei einem Mehrheitsaktionär so gut wie keinen Wert mehr hat??
      Avatar
      schrieb am 03.04.12 11:15:15
      Beitrag Nr. 12 ()
      Der prozentuale Abstand zwischen Stämmen und Vorzügen ist bei BMW sogar noch größer als bei MAN. Und die haben schon lange einen Großaktionär.

      Entscheidend ist für die Investoren scheinbar vor allem welche Aktie liquider ist und in dem größeren Index ist.

      VOW notierte früher auch deutlich über den VOW3. Nachdem dann die VOW3 in den Dax kamen hat sich das geändert, jetzt sind die Vorzüge höher.

      Auch bei Henkel notieren die Vorzüge die im Dax sind über den Stämmen.
      Avatar
      schrieb am 13.04.12 16:03:42
      Beitrag Nr. 13 ()
      Zumindest kauft VW die MAN Vorzüge im Markt ;-)
      Avatar
      schrieb am 13.04.12 16:15:55
      Beitrag Nr. 14 ()
      ja, sie haben allerdings nicht nur Vorzüge sondern auch die Stammaktien gekauft.

      für einen Investor sind Vorzugsaktien in der Regel relativ uninteressant.

      Wenn jemand Argumente kennt warum VOW die Vorzüge kauft und weiter kaufen sollte (und vielleicht sogar umtauschen), bitte hier posten.
      Avatar
      schrieb am 13.04.12 17:43:03
      Beitrag Nr. 15 ()
      Mir ist jetzt doch noch ein Grund eingefallen wieso VOW die MAN3 kaufen und möglicherweise umtauschen könnte.

      Es gibt nämlich nur ca. 6 Mio MAN3 (im Vergleich zu ca. 140 Mio MAN), und davon hat VOW schon über 1,5 Mio gekauft. Man könnte sich also mit relativ kleinem Kapital einer möglichweisen lästigen Zweitgattung entledigen.
      Avatar
      schrieb am 16.04.12 12:40:07
      Beitrag Nr. 16 ()
      Alsooo, wenn VW MAN mit Scania verschmelzen möchte, braucht VW auf der HV auch die Mehrheit der MAN Vorzüge-Eigentümer. Daß VW am Freitag bekanntgegeben hat, mittlerweile 26,46% der Vorzüge zu besitzen, deutet darauf hin, daß VW dieses vorhat und ergo weitere Vorzüge im Markt kaufen muss. Und wo der Kurs dann hingeht, wenn weitere 1,5 Mio Stück eingesammelt werden bei einem Orderbuch, welches immer leerer wird, kann man sich wohl vorstellen...
      Avatar
      schrieb am 16.04.12 13:28:14
      Beitrag Nr. 17 ()
      Auf welcher gesetzlicher Regelung etc. beruht die Aussage, das VOW dann auch die Mehrheit der Vorzüge-Eigentümer braucht? Wo kann man das nachlesen?
      Avatar
      schrieb am 16.04.12 13:42:41
      Beitrag Nr. 18 ()
      Muss ich raussuchen. Schreibt der Commerzbank-Analyst heute über die VW/MAN-Situation, denke, der wird sich schon mit den gesetzlichen Grundlagen beschäftigt haben ;-) Schau aber, daß ich noch etwas konkreteres finde...
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 19.04.12 16:51:16
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.043.755 von Ernie1904 am 16.04.12 13:42:41Laut Aktiengesetz (§ 291, 293)
      http://www.gesetze-im-internet.de/aktg/index.html#BJNR010890… braucht man für den von VOW wohl angestrebten Gewinnabführungs und Beherrschungsvertrages eine Gesamtmehrheit von 75 % des vertetenen Kapitals bei der HV. Sie bräuchten also nicht die Mehrheit der Vorzugsaktien und Zustimmung der Vorzugsaktionäre um das zu erreichen.

      Aber natürlich ist und war es zur Erreichung dieses Ziels natürlich günstiger auch Vorzugsaktien zu kaufen. Das war vermutlich der Hauptgrund warum VOW das gemacht hat.

      Villeicht wollen sie die Vorzüge auch abschaffen oder umwandeln. Das muß aber nicht sein, denn bei VOW und Porsche wird diese Aktiengattung ja auch gerne genutzt, (vorteilhaft wenn man Kapital beschaffen will ohne Stimmrechte zu verlieren).
      Avatar
      schrieb am 23.04.12 06:57:55
      Beitrag Nr. 20 ()
      Ich habe auch nicht geschrieben, daß für das domination agreement auch nur eine Vorzugsaktie benötigt wird. Mein Kommentar bezieht sich auf eine Verschmelzung von MAN und Scania. Und daß VW weiterhin Vorzüge im Markt kauft, ist bei kontinuierlicher Beobachtung des Handels in dieser Aktie mehr als offensichtlich...
      Avatar
      schrieb am 23.04.12 10:29:20
      Beitrag Nr. 21 ()
      Ich hatte das mit dem Beherrschungsvertrag geschrieben, weil das momentan in den Medien als wahrscheinlichstes Szenario gesehen wird. Da VW dazu lediglich sagt dass sie sich alle Optionen offen lassen, ist natürlich auch eine Verschmelzung nicht ausgeschlossen.
      Ich hab jetzt nochmal ein wenig in die entsprechenden Gesetze geschaut und folgendes gefunden:

      http://dejure.org/gesetze/UmwG/65.html

      § 65
      Beschluß der Hauptversammlung

      (1) Der Verschmelzungsbeschluß der Hauptversammlung bedarf einer Mehrheit, die mindestens drei Viertel des bei der Beschlußfassung vertretenen Grundkapitals umfaßt. Die Satzung kann eine größere Kapitalmehrheit und weitere Erfordernisse bestimmen.

      (2) Sind mehrere Gattungen von Aktien vorhanden, so bedarf der Beschluß der Hauptversammlung zu seiner Wirksamkeit der Zustimmung der stimmberechtigten Aktionäre jeder Gattung. Über die Zustimmung haben die Aktionäre jeder Gattung einen Sonderbeschluß zu fassen. Für diesen gilt Absatz 1.

      Was mich dabei etwas verwirrt ist das in Absatz 2 steht, dass es der Zustimmung aller stimmberechtigten Aktionäre jeder Gattung bedarf. Haben für diese Sonderabstimmung dann alle Vorzugsaktien ein Stimmrecht?

      Tendenziell würde ich Dir zustimmen, dass demnach bei einer Verschmelzung auch ¾ der bei der Sonder-HV anwesenden Vorzugsaktionäre zustimmen müssen.

      Sollte VW also eine Verschmelzung anvisieren, würden weitere deutliche Anteilsaufstockungen in den MAN3 durchaus Sinn machen.

      Sollte sie nur auf einen Beherrschungsvertrag abzielen müssten sie das nicht unbedingt, da sie die nötigen 75 % des Gesamtkapitals schon fast erreicht haben. (Allerdings muss VW bei einem derartigen Beherrschungsvertrag ein Abfindungsangebot/Garantiedividende (laut Gutachterbeschluss über den Unternehmenswert) an alle restlichen Aktionäre machen, dass aber erfahrungsgemäß in der Regel unter dem aktuellen Aktienkurs liegt).

      Woran erkennst Du denn bei Deinen Beobachtungen, dass es tatsächlich Käufe von VW sind, die den MAN3 Kurs in den letzten Tagen so hochgezogen haben, und nicht Käufe von anderen Anlegern, die darauf spekulieren, dass VW weitere MAN3 kaufen wird?
      Avatar
      schrieb am 23.04.12 14:36:29
      Beitrag Nr. 22 ()
      Genau so sehe ich das auch, wobei es wohl Gerüchte gibt, daß ein Gutachten den Unternehmenswert bei 130 Euro pro Stammaktie festlegen könnte (was ich persönlich allerdings für Quatsch halte).
      Die Schlussfolgerung, daß VW im Markt Vorzüge kauft, ist zugebenermaßen spekulativ, es scheint halt EINE Adresse zu geben, die kräftig einsammelt und da liegt nach dem VW Statement vom 13.4. (Bekanntgabe des 26.46%-Anteils an den Vorzugsaktien nach knapp 3% im November) der Schluss mehr als nahe (was will man auch mit 26.46%??)
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 26.04.12 16:04:32
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.075.424 von Ernie1904 am 23.04.12 14:36:29Woran kann man aus Deiner Sicht erkennen, das es EINE grosse Adresse ist, die da einsammelt?

      Nun ging es VOW nur um einen Beherrschungsvertrag bräuchten sie dafür 75 % des Grundkapitals (also Stämme und Vorzüge zusammen und da ist es dann egal wie hoch der Anteil der MAN3 ist, da machen auch 26 % Sinn).

      http://www.gesetze-im-internet.de/aktg/__293.html

      Bei 30 Euro Preisdiffernz zwischen Stämmen und Vorzügen ist es da durchaus sinnvoll die Vorzüge zu kaufen um insgesamt die 75 % am Gesamtkapital zu erhalten.

      Geht es VOW nur um den Beherrschungsvertrag bräuchten sie nicht unbedingt weitere MAN3 kaufen.

      Inzwischen liegt der Abstand zwischen Stämmen und Vorzügen ja nur noch bei etwa 10 Euro.

      Es kommt also drauf an, was VOW mit MAN vor hat und was ihnen das Stimmrecht wert ist.

      Aus meiner Sicht ist es durchaus möglich das VOW weitere MAN3 im Markt kauft, könnten aber genauso gut auch andere spekulative Anleger sein, die denn MAN-Spread (MAN/MAN3) so stark zusammen ziehen, z.B. grössere Anleger die schon einigen Bestand in MAN3 günstig einstehen haben und hoffen, dass VOW ein Übernahmeangebot über oder in der Nähe der aktuellen Kurses macht (wie gesagt, bei über 75 % muß VOW ein Angebot machen).
      Avatar
      schrieb am 06.05.12 15:24:00
      Beitrag Nr. 24 ()
      Mal etwas anderes: Schaut sich jemand Rhoen-Klinikum AG an?
      Avatar
      schrieb am 01.06.12 17:20:39
      Beitrag Nr. 25 ()
      So, MAN Vorzüge und Stämme gleichauf, verabschiede mich aus der Position...
      Avatar
      schrieb am 19.06.12 01:46:23
      Beitrag Nr. 26 ()
      Rhoen Klinikum - ich denke die sollten vor Ablauf des Fresenius Angebots nochmal mind. Richtung 22EUR laufen.
      90% Annahmequote ist zwar sehr hoch, aber Fresenius zahlt ja auch einen üppigen Aufschlag.
      Zudem haben sie schon die Stuecke vom größten Einzelaktionär (Rhoen Klinikum Gruender) bekommen. Auch Paulson will seine 3% andienen.

      Denke hier wird bald gut gezockt.
      Bei Kursen um die 21,4 kann man nicht viel falsch machen zur Zeit.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 02.08.12 01:21:10
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.296.580 von immer_runter am 19.06.12 01:46:23Röhn wird jetzt tatsächlich interessant, Fresenius will weiterhin den Klinikkonzern übernehmen, der Kurs ist aber auf 17/18 Euro zurückgefallen. Da man auf der freiwilligen Ebene die damals gebotenen 22,50 nicht unterschreiten dürfte, sind einige Euro drin (momentan ca. 3,70=knapp +20%).

      Zu MAN: bin nach wie vor in kleinem Umfang (ca. 7% des damaligen Volumens bei den Umtauschern) in den Stämmen investiert, die auf 76 zurückfielen nach über 100 zwischendurch (insofern später auch die Nicht-Andiener noch über 95 aussteigen konnten, als VW Richtung 75% zukaufte).
      MAN sollten mittelfristig auf 95 steigen, spätestens wenn VW den BGAV vorschlägt und dann (zwingend) auch ein weiteres Übernahmeangebot machen muß sowie eine 'ewige Rente' (jährliche Ausgleichszahlung) als Ersatzdividende anbieten muß. Ich schätze diese 'ewige Rente' um die 5-6 Euro und das Übernahmeangebot zwischen 88 und 100, je nach dem wie die rechnen. Dies übrigens für beide Gattungen identisch, also auch die Vorzüge. Denn das Stimmrecht ist nach Abschluss eines BGAV eher Makulatur (da sowieso die restlichen Beschlüsse nur einfache Mehrheit benötigen und die hat VW).

      Da die Vorzüge ohnehin kaum noch Abstand haben, kann man jetzt auch jederzeit MAN Stämme kaufen.

      Weitere special situation: Postbank AG (WKN 800100)

      Die zahlen bereits ab 2013 eine ewige Rente von 1,66 (auf aktueller Kusrbasis über 6 % p.a.), zudem kann man sie zu 25,18 (zzgl. 5% über Basiszins seit Eintragung des BGAV in das Handelsregister) einer Deutschen Bank-Tochter andienen (was nur attraktiv ist wenn man sich im Spruchverfahren eine höhere Abfindung erhofft, ansonsten kann man über die Börse um die 27,80 aktuell kaufen oder eben auch verkaufen).

      Ich rechne ohnehin demnächst mit einem Postbank-Squeezeout, alleine schon weil die Dt. Bank beharrlich dementiert, in dieser Richtung Absichten zu hegen.

      Man wird wohl kaum 1,66 p.a. ewige Dauerrente zahlen wollen und weiterhin sinnfreie teure Hauptversammlungen abhalten wollen.

      Bin bei der Postbank mit ein paar 100 Stücken mit dabei. Markt recht eng inzwischen, kaum noch Stücke erhältlich. Über L&S häufig nur noch 300 Stücke Maximum, auf XETRA kaum mehr. Wer einige 1000 Stücke einsammelt, bewegt sofort den Kurs.
      Avatar
      schrieb am 21.03.13 23:59:03
      Beitrag Nr. 28 ()
      Es ist so weit: VW gibt die Konditionen des BGAV MAN bekannt. Abends, so dass man auf XETRA nicht mehr reagieren konnte. Der Kurs der Stämme stürzt daraufhin von 88 auf 84 ab. Vorzüge, schon vorher bei etwa 85, sacken ebenfalls auf 84 durch.

      Denn VW will uns klamm halten: lediglich 3,07 soll die 'ewige Rente' betragen, und die Barabfindung 80,89, Rendite somit 3,8%. Nicht besonders üppig, man hat MAN anscheinend arm gerechnet. Zur nächsten HV sind die Gutachten vorzulegen und werden voraussichtlich dort dann auseinandergenommen.
      VW wird sich fragen lassen müssen, wieso sie für eine Firma 95 €/Aktie zahlen, bei der auf lange Sicht im Mittel 3,07 €/Aktie verdient werden können, und die 'eigentlich' nur 80,89 Euro wert ist.

      Sollte sich der MAN-Kurs unterhalb von 84 einpegeln, wäre MAN wieder ein Kauf. Stämme oder Vorzüge ist dabei egal, das Stimmrecht ist in sich wertlos, da VW die AG ohnehin ab der kommenden HV beherrscht. Die Stämme sind wegen Marktbreite bei gleichem Kurs allerdings zu bevorzugen.

      Mit Abstauberlimits kann man sich im Bereich 81 bei beiden Gattungen aufbauen, denn ab HR-Eintragung werden die 80,89 mit 5% über Basiszins verzinst, derzeit ungefähr 5,12% - wo gibt's so was sonst noch?
      Wenn zudem ein Spruchverfahren angestrengt wird (wovon auszugehen ist) kann man bis zum Abschluss des Verfahrens, das kann Jahre dauern, die 5,12% Verzinsung in Anspruch nehmen und bekommt ggf. noch eine Nachbesserung (Jahre später...).

      Fazit: MAN ist wieder ein Kauf, zumal ein finaler Squeezeout ja nicht auszuschließen ist, wenn VW seine 95% im Sack hat.
      Aus systematischen Gründen werden viele größere Investoren andienen, so kommt VW automatisch den 95% näher:look:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 23.03.13 01:10:22
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 44.284.549 von HelicopterBen am 21.03.13 23:59:03Freitag, 22. März 2013
      VW-Abfindung weit unter aktuellem Kurs
      Piech übertölpelt MAN-Aktionäre

      The winner takes it all: Volkswagen gehören mehr als 75 Prozent an MAN. Das reicht den Wolfsburgern und so bietet Europas größter Autobauer den Minderheitsaktionären des Lkw-Herstellers nur knapp 81 Euro je Anteilsschein an. Nicht nur in den Augen von Analysten viel zu wenig. Sie rechnen mit einer Klagewelle. Der Kurs der Aktie sackt ab.

      CHARTS

      MAN 84,06

      VW Vorzüge 157,75
      Der Aufsichtsratschef des Volkswagen-Konzerns, Ferdinand Piech, bleibt hart und zahlt den Minderheitsaktionären von MAN nur eine geringe Entschädigung dafür, dass sie künftig bei dem Lkw-Hersteller nichts mehr zu sagen haben. Damit geht Piech ähnlich vor wie beim Übernahmeangebot von Porsche für VW vor mehreren Jahren. Damals bot Porsche beim Überschreiten der 30-Prozent-Marke nur die gesetzlich vorgeschriebene Pflichtofferte und machte es damit für viele VW-Anleger uninteressant, Papiere zu verkaufen.

      Mit 80,89 Euro je Aktie liegt das MAN-Angebot zwar leicht über dem Durchschnittskurs von 79,20 Euro der drei Monate vor Bekanntgabe der Pläne, den VW mindestens zahlen muss. Sie liegt aber weit unter den Markterwartungen von 95 Euro. Aus Enttäuschung darüber, verkauften viele MAN-Aktionäre zum Wochenschluss ihre Papiere und schickten die Aktie auf ein Zweieinhalbmonatstief von 82,92 Euro. Damit waren MAN der Topverlierer im MDax. Später notierten sie rund 3 Prozent im Minus bei etwa 84,30 Euro.

      Volkwagen will die schleppend laufende Lkw-Allianz von MAN und Scania auf Trab bringen und hatte im Sommer 2012 die Schwelle von 75 Prozent bei dem Münchner Maschinen- und Lastwagenbauer überschritten. Im Januar kündigten die Wolfsburger einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag an, der ihnen erlaubt, MAN vollends an die kurze Leine zu nehmen. Damit wurde ein Abfindungsangebot fällig, das die Wolfsburger - nach der vorläufigen Bewertung von MAN durch Wirtschaftsprüfer - jetzt vorlegten. Aktionäre, die ihre Papiere behalten, sollen eine jährliche Garantiedividende von 3,07 Euro bekommen. Dem Vorhaben sollen die MAN-Aktionäre am 6. Juni zustimmen. VW spart die Kosten eine außerordentliche Aktionärsversammlung, weil die Tochter Truck & Bus GmbH den Vertrag mit MAN abschließt.

      Viel Einfluss zu geringen Kosten

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      14.01.11 – 00:56 min
      MEDIATHEK
      VW erteilt Fiat Abfuhr
      Scania und MAN sind unverkäuflich
      "Es geht VW darum, möglichst großen Einfluss bei MAN zu haben, aber nicht 100 Prozent", sagte NordLB-Analyst Frank Schwope. "Das ist quasi ein Pflichtangebot, um die Formalien zu erfüllen und keinen hohen Aufschlag zu zahlen." Wie andere Experten auch rechnet der Autoanalyst mit Klagen gegen die VW-Offerte. Die US-Investmentbank JP Morgen weist darauf hin, dass viele Beherrschu ngsverträge vor Gericht landen, weil Aktionären die Abfindungsangebote zu niedrig sind. In rund 70 Prozent der Fälle werde zugunsten der Kläger entschieden. Allerdings ziehen sich die Verfahren oft viele Jahre hin.

      Mehrere Experten erwarten nur geringe Resonanz auf das Angebot, so dass VW seine Beteiligung nur um einige Prozentpunkte aufstocken dürfte. Die DZ Bank schätzt, dass Investoren darauf spekulieren, dass Volkswagen später ein weiteres Angebot vorlegen könnte, um den MAN-Anteil über 95 Prozent zu hieven. Ab dieser Schwelle kann der Wolfsburger Konzern die Minderheitsaktionäre aus dem Unternehmen drängen (Squeeze-Out). Die Commerzbank rechnet nicht damit, dass VW MAN von der Börse nimmt. Die Tatsache, dass Europas größter Autobauer ein eher niedriges Angebot vorgelegt habe, deute darauf hin, dass der Einfluss VW wichtiger sei als die Anteilshöhe, schrieben die Analysten in einem Kommentar.

      255 Jahre Tradition

      Mit dem Beherrschungsvertrag hat VW nicht nur Zugriff auf die Kasse von MAN, der Vorstand in München muss sich auch Weisungen der Konzernzentrale in Wolfsburg beugen. VW könnte sich zudem den Scania-Anteil im MAN-Besitz von 17,4 Prozent der Stimmrechte - womöglich zu einem günstigen Preis - einverleiben und seine Dominanz bei der schwedischen Lastwagenschmiede auf knapp 90 Prozent ausbauen, schätzen Branchenbeobachter.


      Quelle: n-tv.de , rts
      Avatar
      schrieb am 12.05.13 17:51:57
      Beitrag Nr. 30 ()
      Rhön könnte wieder interessant werden


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