Wie genau kann China diese Devisenreserven ansammeln? - 500 Beiträge pro Seite

[pusselman]

Ich habe nun ewig lange versucht Wiki zu verstehen und komme einfach nicht darauf, wie China soviel Reserven ansammeln konnte. Der Renminbi-Kurs ist doch niedriger als der des Dollars und die meisten Waren werden in Dollar getauscht. Wenn diese Dollar nun zurückgetauscht werden, heißt das doch eig, dass die Chinesen weniger "Wert" zur Verfügung haben. Ich verstehe nur noch chinesich.
Freue mich über jede hilfreiche Antwort...

[AndreasBernstein [VIP]]

Antwort auf Beitrag Nr.: 42.452.777 von pusselman am 08.12.11 00:55:38

China kauft in großem Stil Förderrechte an Rohstoffen, Unternehmensbeteiligungen und auch Staatsanleihen. Dort wird das Geld nicht nur geparkt, sondern langfristig sicherlich auch bestens verzinst. In 40 Jahren ist China dann unangefochtene Nummer 1 auf der Welt, wenn man diversen Prognosen Glauben schenken darf oder muss.

Gruß Bernecker1977

[Demotrend]

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[pusselman]

Danke, nun ist es klar.
Liebe Grüße

[timekiller]

Da China seine eigene Währung hat und nicht in einer Währungsunion ist, kann es auch theoretisch seine Währung auf- oder abwerten.

[Demotrend]

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[AndreasBernstein [VIP]]

Eine spannende News gerade über boerse-go:

Nach Informationen von Reuters aus Kreisen will die chinesische Zentralbank zwei Fonds im Gesamtvolumen von $300 Mrd auflegen, um verstärkt in Europa und den USA zu investieren.

Das Geld kommt also quasi auch zu "uns"

Gruß Bernecker1977

[Demotrend]

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[pusselman]

Ja, so wird es wohl sein. Welche Seite ist nützlich, damit man die neusten News möglichst schnell bekommt. Am besten international.
L.g

[Frogscalper]

Ich lebe seit langem in China. China hat die letzten knapp 20 Jahre vom Export gelebt. Da kommen viele Währungen, nicht nur Dollars sondern auch Euro und Yen ins Land. Das gesamte Bankenwesen ist staatlich strikt kontrolliert. Einfach, einen großen Teil der Währungen zu behalten / anzulegen.

Hohe Währungsreseven geben dem Land sehr viel politische Macht. Man denke nur, was passiert, wenn die Chinesen plötzlich ihre Dollars auf den Markt werfen. Oder einfach den Schuldenstaaten nichts mehr leihen.

China hat seit einigen Jahren begonnen, systematisch Technolgie im Westen einzukaufen. Beispiel: Kauf von internationalen Automarken. In China denkt man politisch traditionell sehr viel langfristiger als im Westen. Im Westen denkt man bis zur nächsten Wahl. Hier in China: Was sind schon hundert Jahre??? Beispiel Honkong.

Gruß aus China - Der Frogscalper

[autobahn_rs]

China hält seit Jahren eine sehr konsolidierte und strikte Politik. Soweit ich mich erinnern kann, hat das Land auch stabile Goldreserven. Diese Tatsache in Kombination mit den akkumuliertem Devisenreserven treibt China auf guten globalen Führungspositionen. Wie der Frogscalper erwähnt hat, ist dies eine langfristige Denkweise, die momentan gewinnbringend erscheint zu sein.
Diese Meinung schildert nun nur die wirtschaftliche Seite. Die politische ist eine andere Geschichte. China mag ein mächtiges Land sein. Doch so eine riesige Maschine kann sehr schwer verwaltet bzw. gesteuert werden. So besteht theoretisch immer die Möglichkeit, dass in einem Moment sie allein von sich selbst zusammenbricht. Natürlich ist für die Europäer diese Möglichkeit ausgeschlossen, doch ich meine, es ist eher eine Sache des Denkens.

[Frogscalper]

Politische Stabilität in China: Meine Einschätzung ist, daß China politisch sehr stabil ist.
- Ein totalitärer Staat läßt sich viel leichter lenken als ein demokratischer Staat.
- Die Mehrheit des Volkes ist wenig and Politik und Demokratie interessiert. Das Bildunssystem und die Tradition stützen dies.

Die Führungsriege hat trotzdem Angst oder Respekt vor dem eigene Volk. Die Gefahr liegt aber nicht so sehr in dem Freiheitswillen der Bevölkerung, sondern in wirtschaftlichen Fragen. Wohnungspreise derzeit ca. 35 durchschnittliche Jahreseinkommen gegenüber 5 in Europa. Und Preissteigeruing in den Grundnahrungsmitteln und Bekleidung.

Und damit zurück zum alten Thema: China wird die Gold und Wähungsreserven auch benötigen, um die innere Ruhe aufrecht zu halten.

Derzeit die schwierige Situation: Geld verknappen, um Preissteigerung bei Immobilien und Grundnahrungsmitteln unter Kontrolle zu bekommen. Gleichzeitig Gelder freigeben, damit die Wirtschaft nicht abschmiert.

Und für alle Trader: Die wirtschaftliche Lage in China ist deutlich schlechter, als bisher verkündet. Hier kommen in den nächsten Wochen und Monaten noch einige schlechte Nachrichten von der Konjunkturlokomotive China. Aber man ist in der Zwickmühle und kann nicht so heftig Liquidität auf den Markt werfen wie in der letzen Krise 2008/2009.

Gruß aus China, der Frogscalper