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    Finanztransaktionssteuer kann Europa bis 116 Millarden/Jahr kosten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.01.12 21:36:04 von
    neuester Beitrag 11.01.12 21:12:06 von
    Beiträge: 9
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      schrieb am 09.01.12 21:36:04
      Beitrag Nr. 1 ()
      Studie von Ernst&Young
      http://www.accountancyage.com/aa/news/2135971/tobin-tax-cost…
      A report by Ernst & Young concluded that the EU's original estimate of €37bn revenue to be raised from the so-called Tobin Tax - which imposes a 0.1% charge on transactions between financial institutions - was based on "overly optimistic" assumptions. It warns that there will be a €2bn loss on tax revenue even under the most optimistic assumptions. However, this figure does not take into account falls in other tax revenues, such as capital gains, or the effect on the financial services sector.



      Marie Diron, economic advisor to Ernst & Young Eurozone financial services forecast, said: "The [European] Commission has acknowledged that it did not address the impact of lower GDP on revenue collection from other taxes. Even when modelled against the best case scenario this incurs a €39bn loss, making the net impact on overall tax revenues a loss of €2bn. Importantly, these figures do not take into account the likely fall in capital gains tax nor the full extent of the decline in revenues from the financial sector itself, which will significantly increase the loss in total revenue."

      The EC has acknowledged that the GDP loss could as much as 1.76%. "If output losses were this substantial they would result in a loss of government revenue of around €128bn," the report said.
      2 Antworten
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      schrieb am 10.01.12 01:04:52
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.570.850 von superdaytrader am 09.01.12 21:36:04geht es auch deutsch in einem dt. Bord?
      Avatar
      schrieb am 10.01.12 12:51:30
      Beitrag Nr. 3 ()
      Schlimm genug, das Banken trotz Basel II Schuldverschreibungen von Staaten nicht mit Eigenkapital hinterlegen müssen (Staaten gelten also risikofreie Anlage :laugh: ) und dies auch in der noch strengeren Basel III Regelung nicht berücksichtigt wird (warum wohl :D).

      Das ist ja auch ein Grund, warum die Banken in Zeiten sinkender Anleihekurse oder Ausfälle in die Krise geraten.

      Wird die Transaktionssteuer dann wenigstens dann auch für den Handel mit Staatsanleihen wirksam?
      Sicher nicht! Schließlich wollen die Politiker ihre Inverstoren ja nicht verschrecken.

      Die Politik versucht populistisch den schwarzen Peter an die böse Finanzindustrie abzuschieben, die natürlich nicht unschuldig an ihrer Situaion ist und auch in Haftung genommen werden muss.
      Bezahlen wird jeder Bürger durch weiter sinkende Überschüsse seiner Lebenversicherung oder Fonds. Schließlich lagern die ihre Kundengelder auch nicht im Keller!

      Der dumme Bürger wird trotzdem jubeln und nicht merken, das er sich selbst ins Knie schießt!

      Die o.g. Berechnungen halte ich für durchaus realistisch. Leider interssiert das unsere Politiker nicht die Bohne. Die wollen nur wiedergewählt werden. Koste es (dem Bürger) was es wolle.
      Avatar
      schrieb am 10.01.12 14:17:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.570.850 von superdaytrader am 09.01.12 21:36:04#1

      Wieso Europa ?

      Als wenn Schweiz, GB, Lichtenstein usw dabei mitmachen würden, und die sind ja auch Teil von Europa...

      ;)
      Avatar
      schrieb am 10.01.12 14:31:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wie immer in der deutschen Politik. Man ist unfähig ein Übel bei der Wurzel zu packen, aber für eine neue Steuer reicht es allemal. Damit wird den Staaten vorgegaukelt man brauche nicht zu sparen und Haushalte in Ordnung zu bringen, es gibt ja neue Einnahmen.

      Am besten kann man das daran erkennen dass der Beamtenapparat von Schäuble nicht nur die Transaktionssteuer vorbereitet sondern auch eine Aufweichung der Schuldenbremse.

      Aber Herr Schäuble wird uns dann sicher auch erklären können wie eine neue Steuer überbordende Schulden verhindern kann.

      Aber diese Steuer ist populär da angeblich "die Banken" die "von ihnen verursachte Krise" bezahlen müssen. Da sowohl die Verursachungstheorie bullshit ist als auch der Zahlschuldner nicht die Banken sondern die Bankkunden sind, erfährt der gemeine Neidhammel nicht.

      Wenn die Sonne tief steht werfen auch Zwerge lange Schatten .....

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      schrieb am 10.01.12 14:42:14
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ach ja, die Quelle für die Lockerung der Schuldenbremse:

      http://www.stern.de/politik/deutschland/finanzkrise-schaeubl…

      Es gibt zwar ein eiliges Dementi aus dem Hause Schäuble, aber was wir davon zu halten haben wissen wir bereits.
      Avatar
      schrieb am 10.01.12 15:09:37
      Beitrag Nr. 7 ()
      Zitat von sausebraus2000: geht es auch deutsch in einem dt. Bord?


      Ist im Prinzip das, was selbst die EU-Kommission bei ihrem, auf Druck des EU-Parlamentes (unbrauchbare und abgehalfterte Landespolitiker)entstandenen, Vorschlag zu einer Transaktionssteuer als Nachtrag aufgerufen haben.

      Sie erwarten, neben ihren halluzinierten XX-Mrd. Einnahmen einen nicht unerheblichen negativen Effekt auf das Bruttoinlandsprodukt im EU-Raum, weil es auf Absicherungsgeschäfte durchschlägt, Verlagerungen/Handelseinstellung mit einhergehenden Verlust von Einkommen- und Unternehmensteuern provoziert.

      Nach EU-Kommissionslogik natürlich "vertretbar", weil sie die Steuern aus der FTS für das EU-Budget behalten wollten und die negativen Effekte die Nationalstaaten zu tragen hätten. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.01.12 19:06:48
      Beitrag Nr. 8 ()
      "Die Transaktionssteuer gehört in die Kategorie von Ideen, die der amerikanische Publizist Henry Louis Mencken als "hübsch, plausibel und falsch" bezeichnete. Wer noch nie in seinem Leben über das Thema nachgedacht hat, findet die Idee reizvoll, Transaktionen zu besteuern, die zu Finanzblasen führen können. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sie sich als die logische Fortsetzung einer Krisenpolitik, die von Anfang an von ökonomischen und finanzpolitischen Analphabetismus zeugte."



      Herr Münchaus Artikel erklärt es doch auch so schön (und einfach; wie man es einem/jedem Kind erklären könnte! Müßte man meinen? :rolleyes:

      Bei der heutigen beteiligten Politiker-Riege muß man sich doch fragen, ob die Leute blos blöd im Kopp oder vorsätzlich kriminell sind und was gegebenenfalls das Schlimmere ist? :rolleyes:

      Der ganze Artikel:


      11.01.2012

      S.P.O.N. - Die Spur des Geldes
      Die Bank ist immer schneller

      Eine Kolumne von Wolfgang Münchau

      Mit der Steuer auf Börsengeschäfte geht ein alter Traum der Linken in Erfüllung. Bringen wird die Steuer wenig. Aber nicht etwa, weil die Banken aus der Euro-Zone abwandern. Sondern weil sie die Steuer mit neuen, kreativen Finanzprodukten umgehen werden.
      Info

      Vor der Krise gab es ein Ritual. In allen Diskussionen über die Eindämmung der Macht der Banken stand ein deutscher Sozialdemokrat oder ein französischer Sozialist auf und forderte eine Transaktionssteuer. Danach sprach ein Konservativer, ein Wirtschaftsprofessor oder ein Banker und sagte, die Idee sei im Prinzip gut, nur leider nicht umsetzbar. Damit endete die Diskussion - zunächst. Bei der nächsten Diskussion wiederholte sich das Ritual.

      Mit der Krise haben sich zwei Parameter in der Debatte geändert. Es sind jetzt die Rechten, die die Steuer fordern. Und sie wird jetzt tatsächlich kommen. Angela Merkel und Nicolas Sarkozy haben sich diese Woche auf eine Transaktionssteuer für den Euro-Raum verständigt. Sarkozy will sie sogar noch in diesem Frühling allein einführen, natürlich mit Blick auf die Präsidentschaftswahlen im Mai. Das Kalkül ist klar. Die Politiker glauben, Transaktionssteuern sind gerecht, angemessen und beim Wahlvolk beliebt. Auch Angela Merkel sieht den politischen Reiz einer solchen Steuer und hat kein Problem damit, ihren geschwächten Koalitionspartner zu verprellen.

      Die Transaktionssteuer gehört in die Kategorie von Ideen, die der amerikanische Publizist Henry Louis Mencken als "hübsch, plausibel und falsch" bezeichnete. Wer noch nie in seinem Leben über das Thema nachgedacht hat, findet die Idee reizvoll, Transaktionen zu besteuern, die zu Finanzblasen führen können. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sie sich als die logische Fortsetzung einer Krisenpolitik, die von Anfang an von ökonomischen und finanzpolitischen Analphabetismus zeugte.

      Was ist das Problem mit einer Transaktionssteuer? Das schlechteste Gegenargument ist leider dasjenige, das am meisten angeführt wird. Danach würden die Transaktionen einfach nach London ausweichen. Und wenn man es auf EU-Ebene macht, dann wandern sie in die USA. Und wenn Präsident Barack Obama ebenfalls mitmachen sollte, denn geht halt alles nach Singapur. Und die machen auf keinen Fall mit. Ende der Diskussion.

      Die Befürworter der Transaktionssteuer haben Recht, wenn sie sagen, dass man es sich mit diesem Argument etwas zu einfach macht. Schließlich kann man auch im Inland Transaktionen besteuern, die im Ausland stattfinden. Das ist rechtlich kein Problem und technisch dann möglich, wenn der Staat an die nötigen Informationen kommt. Ich weiß nicht, ob der Staat das kann, würde es aber nicht ausschließen. Die Kritik träfe sicherlich eher zu, wenn ein einzelnes Land die Steuer im Alleingang erhöbe. Das ist aber hier nicht der Fall.

      Umwandlung von Transaktionen in alternative steuerfreie Finanzinstrumente

      Die gewichtigeren Argumente gegen eine Transaktionssteuer sind andere. Das erste ist die wahrscheinliche Umwandlung von Transaktionen in alternative steuerfreie Finanzinstrumente. Eine der wichtigsten Eigenschaften moderner Finanzmärkte besteht darin, dass man traditionelle Finanzaktionen wie eine Versicherung oder den Kauf einer Anleihe mit anderen Finanzprodukten synthetisch nachbilden kann. Mit komplexen Kreditderivaten konnte man so das Konzept einer Versicherung rekonstruieren, die bei Insolvenz eines Staates oder eines Unternehmens auszahlt. Die Idee dahinter war, dass man so die strenge Versicherungsaufsicht umgeht. Wenn man jetzt Transaktionen auf Aktien besteuert, dann wird es den Finanzingenieuren in den Banken nicht schwerfallen, Finanzinstrumente zu schaffen, die eine Transaktion simulieren, ohne dass auch nur irgendeine Aktie die Hände wechselt.

      Jetzt kann man natürlich das Gesetz auch auf diese Produkte ausweiten, doch dann wird die Industrie wieder neue Produkte finden, die auch das neue Gesetz umgehen. Die Industrie hat dabei zwangsläufig die Nase vorn. Es dauert immer länger, ein Gesetz zu ändern als ein Finanzprodukt zu konstruieren. Die wirkliche Gefahr eines Scheiterns der Transaktionssteuer besteht also nicht so sehr in der geografischen Abwanderung, vor der sich alle so fürchten, sondern darin, dass am Ende keiner mehr weiß, was eine Transaktion überhaupt noch ist.

      Daraus ergibt sich ein weiteres Problem. Die Steuer trifft vorwiegend diejenigen, die ihr nicht ausweichen können, wie zum Beispiel Privatinvestoren oder Pensionsfonds. Sie trifft somit die kleinen und verschont die großen Investoren.

      Die Steuer erreicht auch dann nicht ihr Ziel, wenn sie funktioniert

      Für mich ist das wichtigste Argument gegen eine solche Steuer, dass sie auch dann nicht ihr Ziel erreicht, wenn sie funktionieren sollte. Was will man eigentlich erreichen? Will man einfach nur Geld von den Banken? Will man den Trend zum Risiko etwas eindämmen? Oder eine Kombination von beidem, wie so häufig in der Steuerpolitik?

      Ich glaube, man bekommt weder das eine noch das andere. Da man die Steuer auf mehrere Weise umgehen kann, werden die Steuereinnahmen eher gering sein.

      Und als Instrument für die Regulierung von Risiko ist diese Steuer denkbar ungeeignet. Das größte Risiko, das wir bei den Banken erleben, besteht in den staatlichen De-Facto-Garantien für alle Bankgläubiger. Damit meine ich nicht die kleinen Sparer, die man auf jeden Fall beschützen sollte, sondern die Aktionäre und Gläubiger der Banken selbst. Da man eine bankrotte Bank nicht ohne massiven Kollateralschaden in ein ordentliches Konkursverfahren verabschieden kann, gibt man den Banken einen staatlichen Anreiz zur Risikomaximierung.

      Wenn man die Zockerei wirklich unterbinden möchte, dann braucht man ein spezielles Konkursverfahren für Banken, das die Eigentümer zur Kasse bittet, die Gläubiger zu Eigentümern macht und die Sparer schont. Dann erfüllt das Bankensystem immer noch seine ureigentliche Funktion der Geldversorgung. Aber der Anreiz zur Spekulation wäre eingedämmt.

      Anstatt Transaktionen zu besteuern, befürworte ich Bankabgaben und progressive Einkommensteuern auf Gewinne, Bonuszahlungen und auch regulatorische Beschränkung von Dividenden und Optionen. Ich würde sogar Einkommensobergrenzen befürworten. Der Staat hat alle technischen Instrumente in der Hand, Finanzblasen zu verhindern.

      Eine Transaktionsteuer mag plausibel und populär sein. Sie ist aber nur eine Flucht in die Symbolik. Die Politik ist nach wie vor mit der Finanzkrise maßlos überfordert.
      quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,808451,00.html
      Avatar
      schrieb am 11.01.12 21:12:06
      Beitrag Nr. 9 ()
      Da wird er jetzt aber den geballten Hass der Finanzanalphabeten abbekommen, so richtig er auch den Umstand beschreibt. Selbst der IWF (vor der Französen) erteilte der Transaktionssteuer aus rein wirtschaftlichen Überlegungen und Berechnungen eine Absage und favorisierte eine Bankenabgabe.
      Aber ich lass mir hier nicht mehr meine Lebenszeit von diesen verbohrten Populisten und vermeintlichen Idealisten stehlen (und mein Geld schon garnicht) beim Richtigstellen und Aufklären über die Effekte solch einer Steuer. Als Feedback kommt da doch nur "lalala, machen wir trotzdem".


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