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    Bankenrettungen - Konzepte - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.06.12 19:09:30 von
    neuester Beitrag 28.06.12 13:08:22 von
    Beiträge: 10
    ID: 1.175.148
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      Avatar
      schrieb am 27.06.12 19:09:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      Kann mir einer weiterhelfen? Es gibt rund um das Thema Bankenrettungen so viele Konzepte. Kennt einer ein gutes Dokument, wo alles einfach erklärt wird?

      Von den folgenden Konzepten habe ich gehört:
      - Bad bank / Good Bank
      - Aufkauf toxischer Assets durch den Staat
      - Garantie toxischer Assets durch den Staat
      - Bankeninsolvenz / Schuldenschnitt
      - Rekapitalisierung durch den Staat
      - Rekapitalisierung durch die bisherigen Eigentümer

      Am Ende läuft doch alles auf die Frage hinaus, ob die Gläubiger ihr geld vom Staat bekommen, oder leerausgehen. Oder?
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 27.06.12 19:12:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ups: Den Einlagensicherungsfonds hatte ich vergessen.

      Hier ein ganz interessanter Artikel zum Thema:
      https://liberalesinstitut.wordpress.com/2011/09/12/geordnete…
      Avatar
      schrieb am 27.06.12 21:32:27
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die naheliegendsten Lösungen werden inzwischen gar nicht mehr diskutiert, nämlich dass sich die Banken am Kapitalmarkt rekapitalisieren, oder mit den Gläubigern auf einen Debt-Equity-Swap verständigen. Schließlich ist in einer dynamischen Wirtschaft der Unternehmenswert nicht zwangsläufig null, nur weil ein Liquiditäts- oder Fristenkongruenz-Risko besteht. Vielmehr kann in späteren Jahren, bei besseren Margen im Kreditgeschäft, mancher Forderungsausfall wieder aufgeholt werden. Mit den dauernden "Rettungen" schafft man nur Verzerrungen und gibt auch den Bankmanagern und Bankaktionären wenig Anreiz zu verantwortungsvollem Verhalten.

      http://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/hans-werne…

      Dann wäre außerdem zu bedenken, dass ein Teil der Probleme durch erhöhte Eigenkapitalanforderungen und das Verbot der Anrechnung von Nachranganleihen und Genussscheinen auf das Eigenkapital erst entstanden ist. Hätte man diese Forderungen seinerzeit in der Hochkonjunktur gestellt, wären Kapitalerhöhungen möglich gewesen. Jetzt kommen sie hingegen zur Unzeit. Dennoch kann man sich mit etwas Phantasie leicht vorstellen, Banken auch inKrisenzeiten mit marktwirtschaftlichen Instrumenten zu rekapitalisieren. Wieso sollen Options- oder Wandelanleihen und Genussrechte hierzu nicht geeignet sein.

      Da die Rettung im Interesse der Gläubiger (Sparer) erfolgt, wäre der Ersatz von Einlagen durch Aktien oder Genossenschaftsanteilen denkbar, sofern die Sparer dies mittragen. Die Rettung liegt natürlich auch im Interesse der Kreditnehmer einer Bank, also könnten auch sie Aktionäre oder Genossen werden. Leider ist in Deutschland der Genossenschaftsgedanke mit einer Enteignung der Genossen verbunden worden, bei Auseinandersetzung erhalten die Genossen nur das Nennkapital zurück, nicht ihren anteil am Ganzen. Eine Reform in Richtung höherer Beteiligung an den Gewinnen könnte hier das Interesse am Anteilserwerb steigern.
      Avatar
      schrieb am 27.06.12 22:25:18
      Beitrag Nr. 4 ()
      Eine Einlagensicherheitsdefazilität gibt es glaube ich auch.
      Vielleicht hat ja einer davon schon mal was gehört.
      Ist sowas wie eine Sicherheit für die die Banken nicht haften können glaube ich.
      Na ja bleibt jedem selber überlassen was er dazu denkt und danach seine Anlageentscheindung trifft.
      Avatar
      schrieb am 27.06.12 23:08:10
      Beitrag Nr. 5 ()
      Zitat von ghaq: Eine Einlagensicherheitsdefazilität gibt es glaube ich auch.Vielleicht hat ja einer davon schon mal was gehört.
      Ist sowas wie eine Sicherheit für die die Banken nicht haften können glaube ich.
      Na ja bleibt jedem selber überlassen was er dazu denkt und danach seine Anlageentscheindung trifft.


      Tja, nur das in Wirklichkeit doch keiner heir genau weiss, was die Vor- und Nachteile der einzelnen Instrumente sind. Auch wenn viele so tun.
      Deswegen macht es schon mal Sinn, sich darüber auszutauschen.

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      Avatar
      schrieb am 27.06.12 23:42:44
      Beitrag Nr. 6 ()
      Zitat von ghaq: Eine Einlagensicherheitsdefazilität gibt es glaube ich auch.
      Vielleicht hat ja einer davon schon mal was gehört.
      Ist sowas wie eine Sicherheit für die die Banken nicht haften können glaube ich.
      Na ja bleibt jedem selber überlassen was er dazu denkt und danach seine Anlageentscheindung trifft.
      Avatar
      schrieb am 28.06.12 00:40:46
      Beitrag Nr. 7 ()
      Mist. Mein letzter Text wurde gerade verschluckt.

      Also haben wir drei weitere Instrumente:
      - Debt/Equity - Swap = Sanierungsverfahren
      - Kapitalzuschüsse der Kunden (= der Kreditnehmer) oder anderer Stakeholder
      - Liquidation
      Avatar
      schrieb am 28.06.12 08:12:44
      Beitrag Nr. 8 ()
      Zitat von bbrand:
      Zitat von ghaq: Eine Einlagensicherheitsdefazilität gibt es glaube ich auch.Vielleicht hat ja einer davon schon mal was gehört.
      Ist sowas wie eine Sicherheit für die die Banken nicht haften können glaube ich.
      Na ja bleibt jedem selber überlassen was er dazu denkt und danach seine Anlageentscheindung trifft.


      Tja, nur das in Wirklichkeit doch keiner heir genau weiss, was die Vor- und Nachteile der einzelnen Instrumente sind. Auch wenn viele so tun.
      Deswegen macht es schon mal Sinn, sich darüber auszutauschen.


      Gläubiger von Sparkassen und Genobanken erhalten indirekten Einleger-
      schutzdurch den Sparkassen-Stützungsfonds bzw. Garantiefonds und Garantieverbund der Genobanken.Diese Einrichtungensind ihrer
      Zielsetzung entsprechend auf den Erhalt des jew. KI ausgerichtet und gewähren aus diesem Grunde den Gläubigern indirekten Schutz.
      Avatar
      schrieb am 28.06.12 10:49:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.327.695 von bbrand am 27.06.12 19:09:30Es gibt mmn nur noch eine Alternative zu dem geplanten Szenario der Enteignung:

      Eine umfassende Währungs- und Bankenreform mit Schuldenschnitt hin zu einem System in dem die zinslose Geldschöpfung in die Händer der Staaten gelegt wird.

      Es wird ja viele getan um zu verschleiern, dass die Schuldenproblematik ein Zins- und Zinseszinsproblem ist.

      Leider ist ein solches Szenario unwahrscheinlich da es tabu zu sein scheint, die ursächlichen Probleme überhaupt zu benennen.

      Gruß
      Julia
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 28.06.12 13:08:22
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.329.901 von DIE_GERECHTIGKEIT am 28.06.12 10:49:57@ Die_Gerechtigkeit

      Also in so wenigen Zeilen habe ich selten so viel verwirrendes gelesen.

      Die Enteignungen werden ja nur vorgenommen, damit der Staat die Schulden / Probleme der Banken auf sein Konto übernehmen kann. Bei normaler Insolvenz würden die Gläubiger einen Bruchteil ihrer Forderung verlieren, wie bei den isländischen Banken und Lehman geschehen. Im Wirtschaftsleben ein normaler Vorgang, wird aber hier tabuisiert, indem die Enteignungen als alternativlos hingestellt werden.

      Währungsreform oder Schuldenschnitt muss es ja wohl heißen. Tatsächlich ist das die aktuell im Raum stehende Frage, kann man in Europa noch einzelne Staaten sanieren, notfalls mit Schuldenschnitt wie imFall Griechenlands, oder muss man eine generelle Euro-Abwertung / Inflationierung vornehmen, um dann eine null zu streichen (= Währungsreform). Noch haben wir aber hier die Wahl.

      Zinslose Geldschöpfung in die Hand des Staates, das nenne ich den Bock zum Gärtner machen. Der Staat würde dann auch bestimmen, wer dieses Geld leihen darf und wofür es verwendet wird, er müsste planwirtschaftlich Konsum und Investitionen lenken. Eine Horrorvision. Im übrigen, wie will man in einer freien Wirtschaft private Geldschöpfung verhindern? Sie findet täglich statt, indem eine Leistung erbracht wird, die nicht sofort bezahlt wird. Tatsächlich führt die Regulierung in diesem Bereich dazu, dass die Geldschöpfung überwiegend bei den Banken stattfindet, sie entscheiden, wer sich wofür verschulden darf. Das Ergebnis sehen wir seit 2007. Müssten die Banken ihre Ausleihungen mit 30% statt 3% Eigenkapital unterlegen, wie es die Bürger bei ihren Investitionen tun, um krdeitwürdig zu sein, sähe das Wirtschaftsleben anders aus. (Kapital wäre teurer, entsprechend würde weitaus sparsamer, auch resourcenschonender, gewirtschaftet.)

      Eine schöne Erkenntnis, dass die Schuldenprobleme ein Zins- und Zinseszinsproblem ist. Was sollen die Alternativen sein? Ein Goldstandard? Ein Zinsverbot? Zins und Zinseszins sind die Kosten des Kapitals. Und das Kapital einer Volkswirtschaft wird nicht durch Geld geschaffen, sondern besteht in den langlebigen Gebrauchsgütern, Immobilien und Produktionsmitteln. Natürlich wurden diese einst durch Sparen = Investition errichtet. Man muss auch keine Angst haben, dass diese verloren gehen, nur wegen einer Schuldenkrise. Das Problem ist allerdings, dass die Ersparnisse meist in Form von Geld, also Forderungen aufbewahrt werden. (Für den Rentner macht es keinen Sinn Fabriken zu besitzen, wenn er selbst die Geschäfte nicht führt. Vielleicht hat er Aktien oder Immobilienbesitz, wahrscheinlich hat er sein Geld dem Staat geliehen.)

      Führt man eine Nullzinspolitik ein, der wir uns ohnehin annähern, kommt logischerweise das Sparen und Investieren zum Erliegen, denn wo soll der Anreiz dafür liegen?

      Beim Zins schlägt natürlich die Stunde der Wahrheit. Aus Sicht einer Bank schien es sinnvoll, immer weiter Kredite in Erwartung steigender Hauspreise zu vergeben. Auch fehlte es nicht an politischer Rückendeckung dafür. An die Stelle der kalkulierbaren Einnahmen tritt die Hoffnung auf eine genehme Marktentwicklung, eine große Innovationskraft wohnt dem nicht inne. Andernsorts im Wirtschaftsleben, dort wo reale Investitionen getätigt werden, spielt der Zins als Steuerungsgröße eine maßgebliche Rolle. Lohnt es sich, ein teures Bahnsystem mit hohen Investitionskosten und geringen Betriebskosten anzuschaffen, oder rechnet sich der in der Anschaffung billige LKW? Die Zinserwartung der Investitionen bestimmt, welche Branche wächst und welche schrumpft und sorgt so dafür, dass die Investitionen vernünftig gelenkt werden.

      Somit ist beim Zins nicht der Zinseszins das Problem, sondern dass Entscheidungen am falschen Ort getroffen werden, von Leuten, die die Konsequenzen nicht tragen müssen und die Auswirkungen schwer einschätzen können.


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