ADLER Real Estate -- heiße Empfehlung (Seite 67)

[honigbaer]

Da muss man unterscheiden.
Beim Delisting kann man sich mit der Abfindung am Börsenkurs (6 Monatsdurchschnitt) orientieren.
Bei einem Beherrschungsvertrag ist hingegen der Unternehmenswert gutachterlich mit einem DCF Modell zuermitteln. Der NAV ist dabei nicht maßgeblich, allenfalls als Anhaltspunkt, und kann deutlich vom Gutachterwert abweichen.

Der Börsenkurs (3 Monatsdurchschnitt) ist bei der gutachterlichen Bewertung eine Untergrenze.
Aber bei Adler und ADO dürfte der Gutachterwert beider Unternehmen deutlich über dem Börsenkurs liegen. Ich fürchte, aus dem Börsenkurs ergibt sich dann keine Sicherheit für die Höhe der Abfindung in Form von Aktien.

Nach NAV wäre das Umtauschverhältnis am 31.12.2019 28,59 / 65,80 = 0,4345 gewesen.
Das ist doch eher unter dem aktuellen Kurs.
Aber die Bewertung kann sich ja noch verzögern, vielleicht Bewertung zum 30.06. nach Adler Entkonsolidierung? Und NAV ist auch gar nicht maßgeblich. Finde ich ganz schwer einzuschätzen, was da am Ende herauskommt.

[Andrija]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.485.519 von China_Neo am 28.04.20 17:23:48

Zitat von China_Neo: Konsequenterweise ist sowohl Adler als auch Westgrund von der Börse zu nehmen, um Synergien zu heben und doppelstrukturen zu vermeiden.

Letzteres macht lt. Aussage von Maximilian Rienecker bei der Westgrund HV kaum Mehraufwand. Die Doppelstrukturen bleiben ja auch unabhängig von einer Börsennotierung nur mögliche Berichtspflichten entfallen.

@honigbaer
Umtauschverhältnis auf Basis des Börsenkurses? Geht sowas? NAV würde schon passen wobei die dann ja wohl auch wieder gutachterlich festgelegt werden müssten bei einem Umtausch mit gleichzeitigem Beherrschungsvertrag? Der Beherrschungsvertrag muss sich ja auch irgendwie an einem objektiven NAV orientieren und das doch unabhängig vom ADLER-NAV? Den Streit um den richtigen NAV gab es ja auch bei Westgrund und man kam da nicht weiter.

Für mich sieht das eher so aus als sammelt man so billig und so schnell wie möglich was geht. Der Rest geht dann in einen SQ mit möglichst kleinem "Spruchstellenverfahrenvolumen". Damit wären ADLER-Aktien langfristig eine ziemlich sichere Bank.

[honigbaer]

Ich hatte doch in #1.164 geschrieben, dass Aktienumtausch bei Immobiliengesellschaften der übliche Weg ist, bei WCM / TLG und in einigen anderen Fällen.

Laut §305 ist Aktientausch auch grenzüberschreitend möglich. Die Abfindung ist, wenn der Bieter eine
.... Aktiengesellschaft ... mit Sitz in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder in einem anderen Vertragsstaat des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ist, die Gewährung eigener Aktien dieser Gesellschaft

Fragt sich jetzt nur, welches Umtauschverhältnis festgelegt wird und wie hoch die Ausgleichszahlung ausfällt.
Man musste sich wohl beeilen, weil an der Börse das Umtauschverhältnis immer weiter anstieg, ich weiß aber nicht, wie in so einem Fall die Börsenkurse berücksichtigt werden. Bei Barabfindung wäre der Durchschnittskurs über drei Monate eine Untergrenze, aber bei der Festlegung eines Umtauschverhältnisses, bin ich mir da unsicher.

Wie wäre denn das Verhältnis anhand der Q1 NAVs?
An der Börse war ja das Umtauschverhältnis bis auf 0,528 heute Xetra-Schlusskurs angestiegen, beim Übernahmeangebot war es nur 0,4164.

[China_Neo]

Ja, ist schon erstaunlich. Was mich wundert ist, dass eine mögliche Abfindung in ADO Aktien erfolgen soll. Ist das überhaupt rechtens? Bisher kenne ich nur Barabfinding. Kennt sich jemand mehr aus? Gut ist, dass sich der Unternehmenswert am NAV orientiert. Da sehe ich nach wie vor Chancen für die Adler Aktie. Konsequenterweise ist sowohl Adler als auch Westgrund von der Börse zu nehmen, um Synergien zu heben und doppelstrukturen zu vermeiden.

[MONOTONI]

Jetzt geht es ab, inhaltlich und wohl auch beim Kurs (dabei ist nicht die Tatsache für mich überraschend, wohl aber das Tempo, das ADO hier an den Tag legt):

"Luxemburg, 28. April 2020 - ADO Properties S.A. ("ADO") hat heute beschlossen, den Abschluss eines Beherrschungsvertrags zwischen ADO als herrschendem Unternehmen und ADLER Real Estate Aktiengesellschaft ("ADLER") als beherrschtem Unternehmen einzuleiten ("Beherrschungsvertrag"). Der Abschluss des Beherrschungsvertrags ist von weiteren Schritten abhängig. Hierzu zählen unter anderem der Erhalt der IDW S1 Bewertung, und die Abstimmung mit dem Vorstand der ADLER, ob ein Beherrschungsvertrag, der auch der Zustimmung der Hauptversammlung der ADLER bedürfte, tatsächlich abgeschlossen werden soll. Dieser Vertrag wird nach dem Zusammenschluss von ADO und ADLER die Zusammenarbeit als kombiniertes Unternehmen erleichtern, da nach Abschluss eines Beherrschungsvertrags ADO ein Weisungsrecht gegenüber ADLER erhält.

Beim Abschluss des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots für ADLER hielt ADO 91,93% (94,15% inkl. eigener Aktien) des ADLER-Aktienkapitals. Den verbleibenden ADLER-Minderheitsaktionären wird nach einem möglichen Abschluss des Beherrschungsvertrages ein Abfindungsangebot unterbreitet. Die Minderheitsaktionäre werden die Möglichkeit haben, entweder ihre ADLER-Aktien gegen ADO-Aktien zu tauschen oder ihre Anteile an ADLER mit Anspruch auf eine jährliche Ausgleichszahlung zu behalten. Die finale Abfindung und die jährliche Ausgleichszahlung im Rahmen des Beherrschungsvertrags werden von den Unternehmen in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen und auf der Grundlage einer Unternehmensbewertung festgelegt.

Zudem wurde heute Maximilian Rienecker im Zuge der Kooptierung als neues Mitglied des ADO-Verwaltungsrats ernannt. Seine Amtszeit läuft bis zur nächsten Hauptversammlung, die voraussichtlich im dritten Quartal 2020 stattfinden wird. Herr Rienecker ist Co-CEO von ADO und wird dem Verwaltungsrat als Executive Director zur Verfügung stehen. Zur gleichen Zeit ist Florian Sitta von seiner Position im ADO-Verwaltungsrat zurückgetreten und hat seine Zuständigkeit mit sofortiger Wirkung abgegeben. Die verbleibenden Mitglieder des Verwaltungsrates danken Herrn Sitta für sein Engagement und seine Unterstützung der ADO."

[honigbaer]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.439.361 von immoscout am 24.04.20 10:23:19

Laut Mitteilung vom 31. März hat ADO derzeit 71.845.613 Aktien ausstehend, also bei Kurs 25 wären das 1,796 Mrd Marktkapitalisierung.

Dazu kämen ggfs etwa 500 Mio aus der geplanten Kapitalerhöhung und weitere etwa 500 Mio aus der Übernahme der restlichen Consusaktien, wenn die Option ausgeübt wird und mit aktien bezahlt wird.

https://www.dgap.de/dgap/News/nvr/ado-properties-veroeffentl…

@ China_Neo
Ich bin leider etwas überfragt, was die Entkonsolidierung angeht.
Erst war meine Annahme, bei einem Anteil unter 20% sei eine Verbuchung als Beteiligung nicht möglich, weil das ja die HGB Gernze ist, aber nach IFRS, weiß ich es nicht. Aber wegen der Verbindung der Unternehmen, ist das vielleicht sowieso unabhängig von der Höhe der Beteiligung möglich. Und eigentlich sind es ja "eigene Aktien" zumindest beim Mutterkonzern, für die wieder eigene Regeln gelten könnten.

Der Adler Börsenkurs ist 25% über dem alten Umtauschverhältnis, also scheint das Austauschverhältnis auf Basis NAV derzeit sowieso nicht maßgeblich zu sein, sondern die Abfindungsphantasie für Adler.

[immoscout]

Benennt sich nun ADO um?

Die MarketCap müsste doch mit ADE und Westgrund bei über 3 Mrd. liegen, oder?

[China_Neo]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.307.444 von honigbaer am 12.04.20 17:30:52

M.E. spielt es keine große Rolle, ob ADO nicht mehr konsolidiert wird. Adler bilanziert voraussichtlich die Beteiligung an ADO als Finanzbeteiligung. Wirtschaftlich bleibt es so wie es ist.

Der Kurs von Adler ist soweit unter NAV, dass es derzeit keine Rolle spielt. Wie es aussieht, steigt der Kurs kontinuierlich (Gründe s. mein Posting unten).

Zu Deiner Frage, als Anhaltspunkt könnte der NAV vor ADO Übernahme liegen, aus dem Kopf heraus 24 bis 26 EUR. Genug Platz nach oben.

[honigbaer]

Wie sieht denn der Adler NAV aus, wenn ADO nicht mehr konsolidiert wird?
Sollte die Kapitalerhöhung bei ADO umgesetzt werden, oder ein Aktienumtausch bei Consus, dann würde der Anteil von Adler an ADO unter 20% sinken.

In der dgap Mitteilung von ADO vom 09.04.2020 stand:
"Um das Übernahmeangebot zu ermöglichen, hat ADO 27.651.006 zusätzliche Aktien geschaffen. Somit beträgt die Gesamtzahl der Aktien des Unternehmens nun 71.845.613, wovon 14.692.889 Aktien (ca. 20,45% der Aktien) von ADO Group Ltd, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von ADLER, gehalten werden."

[guteboerseboeseboerse]

Bei Adler scheint sich jemand zu positionieren. Allein heute wurden ohne News gut 6 % des verbleibenden Free-Floats gehandelt. Dennoch sind sie am Nachmittag wieder etwas abgesackt.

Viele die getauscht haben werden sich ärgern aber hinterher ist man immer schlauer. Die Rallye kann auch schnell vorbei sein wenn ADO sagt, dass man am Rest kein Interesse hat. Oder der Zock nimmt noch weiter Fahrt auf.

Ich bin mit Adler durch. Hab alles getauscht und auch sonst in letzter Zeit viel Nerven gelassen. Beobachte das nur noch aus Interesse. Fühle mich auch wohl mit meinen ADO und immer noch 70 Prozent Discount. Sollte noch genug Aufholpotenzial bieten.