Schiffsbeteiligungen - 500 Beiträge pro Seite

[ganymede]

Hallo zusammen,

ich hätte eine Frage zum Thema Schiffsbeteiligungen bzw. Schiffsfonds.

Diese Art der Geldanlage wurde ja vor ca. 10 Jahren des öfteren von den Banken den Anlegern empfohlen. Natürlich haben die Banken auch durch Provisionen gut daran verdient.

Nachdem die Weltwirtschaft die letzten Jahre natürlich nicht mehr so wächst, benötigt man weniger Schiffe. Ergo sind auch die Charterraten für die Schiffe stark gefallen. Dadurch sind viele Schiffsfonds in finanzielle Schieflage geraten und versuchen nun, die Talfahrt mit Kapitalerhöhungen zu bremsen.

Meine Frage ist nun, kommt man aus diesem Kreis durch einen Verkauf der Schiffsbeteiligung wieder heraus?

Die Frage ist natürlich, wer kauft solch ein Produkt zur Zeit überhaupt? Dass das mit massiven finanziellen Verlusten einhergeht, ist mir klar.

Oder soll ich mich zähneknirschend an den Kapitalerhöhungen beteiligen?

Es handelt sich um sogenannte DS-Rendite-Fonds der GVT (Gesellschaft für die Verwaltung von Beteiligungen an Tankschiffen)

Vielen Dank, ich bin für jeden Tipp dankbar!

Gruß,
Harald

[Swapper]

Wie immer gilt es hier zu prüfen auf wessen Rat du die Beteiligung gekauft hast ...

Wenn dein Fonds ebenfalls von der Insolvenz betroffen ist ... kommt es auf darauf an was an Werten zu Geld gemacht werden kann und wie hoch die Forderungen sind.

Das wird eher kein akzeptables Ende für dich nehmen.

http://www.anwalt.de/rechtstipps/auf-grund-gelaufen-schiffsf…

[MG1109]

Hallo Harald,

gern möchte ich mich auf Ihre Fragen beziehen.

1. Zur Zeit werden wohl nur Zweitmarktfonds und einige wenige Privatanleger die gezielt in diesem Markt unterwegs sind solche Beteiligungen prüfen und evt. kaufen.

2. Aus meiner Sicht macht die Beteiligung an der Kapitalerhöhung nur dann Sinn wenn es perspektivisch eine Chance gibt das die Beteiligung mittelfristig wieder auf die Beine kommt.

Es macht keinen Sinn an der Kapitalerhöhung teilzunehmen um die Schaden für die finanzierende Bank zu mindern.
Dieser wird vermutlich noch versuchen über die bereits gezahlen Ausschüttungen eine Weg zu finden um evt. an Geld zu kommen.


Soweit ich die DS Tankschiffreihe kenne sind dieser nach meinem aktuellen Stand perspektivisch nicht in der Lage sich mittelfristig zu erholen. Dementsprechend wird es wohl von Zweitmarktakteuren keine oder nur extrem geringe Angebote geben. Eine solche Pauschalaussage sollte aber unbedingt mit einer individuellen Prüfung der Beteiligung überprüft werden.

Was die rechtlichen Wege angeht, sollte man sich das genau überlegen. Am Markt kreisen die Rechtsanwälte ja wie Geier um auf Manadantenfang zu gehen. Als ersten sollten mal Verjährungsfristen geprüft werden und wenn Sie dann noch eine Rechtsanwalt finden der auf Erfolgsbasis arbeitet, dann wäre der Klageweg sehr interessant. Denn dann müssen Sie im Erfolgsfall zwar etwas mehr abgeben aber können gleichzeitig mit den Standardargumenten der Anwaltszunft wie " Kick-Back Urteile, falsche Beratung ...." während der Klage entspannt umgehen.

Ich erwähne dies da es mittlerweile Reihenweise urteile gibt bei denen der Kläger verloren hat, da diese Argumentation vielen Richtern einfach nicht mehr ausreicht. Und dann müssen Sie nicht nur den eigenen Anwalt bezahlen sondern die Kosten für die Gegenseite ebenso. Der Klageweg gegen eine Bank ist auf jedenfall erfolgsversprechender aus gegen einen freien Vermittler. Das beziehe ich jedoch auf die Zahlungsfähigkeit im Fall einer erfolgreichen Klage.

Bevor jedoch eine Klage angestrengt wird sollte man mit sich selbst ehrlich sein und prüfen aus welchen Gründen die Anlageentscheidung getroffen wurde. Vor 10 Jahren sah die Welt noch ganz anders aus.

[ganymede]

Antwort auf Beitrag Nr.: 45.707.701 von MG1109 am 28.10.13 14:58:32

Vielen Dank für die Beiträge.

Ich bin eher pessimistisch was die Zukunft dieser Fonds angeht - zumindest auf absehbare Zeit.

Die Schiffe werden ja auch nicht jünger und so ist die Kapitalerhöhung in der Tat wohl hauptsächlich für die finanzierende Bank gedacht.

Was natürlich mit jedem Schreiben der Fondsgesellschaft verbunden ist, ist die "Drohung" eventuell in der Vergangenheit getätigte Ausschüttungen zurückzuverlangen - sollte man sich an der Kapitalerhöhung nicht beteiligen.

Inwieweit das zulässig ist, kann ich nicht beurteilen.

Im Moment tendiere ich dazu, mich nicht zu beteiligen und abzuwarten wie sich das ganze entwickelt.