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    Wann, wo, welche Krise ist... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.01.14 14:23:29 von
    neuester Beitrag 25.01.14 17:42:22 von
    Beiträge: 2
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      schrieb am 25.01.14 14:23:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      ...bestimmt immer noch die USA oder was?

      Etwas verwundert habe ich mir gestern das Marktgeschehen angeschaut, in dem der DAX gut 2,5% und der Dow knapp 2% nachgab. Als Grund wurde aus New York eine Krise in den Emerging Markets genannt. Dort würde das Geld hinausfliessen, weil man sich sicher ist, dass eine Zinswende bevorstünde (wenn ich das richtig verstanden habe wegen dem Tapering in den USA).

      Gleichzeitig steht der 10jährige US-Zins bei 2,74%, was um einiges niedriger ist als noch zu Jahresanfang. Also hat diese Argumentation für mich einen Haken (vielleicht ja der Haken mit der man dieses Argument in die Tonne schmeissen sollte).

      Als wichtigste betroffene Währungen (oder Märkte) werden aus den USA die Türkei und Argentinien genannt, aber auch aus anderen Märkten werden Geldabflüsse gemeldet, wie Indien, Südafrika oder Indonesien.
      Begründet wird dies mit der schwachen wirtschaftlichen und finanziellen Lage dieser Länder.
      Auch diese Argumentation kann ich nicht wirklich nachvollziehen, denn die Probleme in diesen Ländern sind ja schon länger bekannt.
      So kann man beispielsweise auf den Leitindex der türkischen Börse schauen und sieht, dass dieser bereits seit dem Sommer am sinken ist.
      Schaut man dagegen auf die Indizes von Argentinien und Indien stellt sich die Frage, wo denn da die Krise ist, denn die Aufwärtsbewegungen sind immer noch intakt. Was mir dagegen in der gestrigen Diskussion in den USA fehlte war Thailand. Dies, obwohl Thailand ein sehr wichtiger Markt in Südostasien ist, und das Land seit inzwischen Wochen komplett lahmgelegt wird (was die Situation dort ein wenig drastischer machen dürfte als in Argentinien oder der Türkei)

      Dass sich die USA-Investoren (oder deren Lautsprecher) gestern auf die Währungen fokussiert haben, hab ich auch vernommen. Ich gehe aber davon aus, dass Währungsabflüsse in der Bedeutung, wie sie aus den USA gestern diskutiert wurden, auch ihre Spuren an den Aktienmärkten hinterlassen (sollten).

      Ebenso verwundert hat mich der Zeitpunkt der "Krise". Denn das Monatsende im Januar ist nicht wirklich für Krisenausbrüche bekannt. Eigentlich überwiegt jetzt schon die Ergebnissaison in den USA, die so schlecht nicht ist, und die Frage nach der Anlage für das laufende Jahr. Dort spielen Fragen nach gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen zwar eine Rolle, werden aber normalerweise ignoriert.

      Es gab aber vor einigen Tagen eine Meldung, die in der Ergebnissaison eigentlich ein wenig untergegangen ist.

      Ich stell die mal im Original hier rein:
      http://video.cnbc.com/gallery/?video=3000238540&play=1

      Demnach könnte den USA schon am 7. Februar das Geld ausgehen, wenn die Schuldenobergrenze nicht frühzeitig angehoben wird, verlautet aus dem US-Finanzministerium.

      Diese Situation erinnert mich sehr stark an 2011, als die USA auch vor der Anhebung der Schuldenobergrenze standen, dies aber zwischen Regierung und Kongress umstritten war. Damals erfasste die Diskussion auch die Finanzmärkte, die mit einigem Unverständnis auf die Lage in Washington schaute. Bis dann auf einmal die Situation in Griechenland in den Fokus der US-Medien rückte und von der Krise im eigenen Land ablenken konnte.

      Ich werde den US-Marktteilnehmern nicht's unterstellen, mir fällt da nur eine Parallele des heutigen Marktgeschehens zur damaligen Situation auf.
      Auf den Euro wird sich die USA wohl nicht nochmal einschiessen, denn es ist klar, dass der Euro mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigt wird (Don't fight the EZB!). Da eignen sich kleine nationale Währungen, die auch noch stark von ausländischen Investoren abhängig sind, besser.

      Auf der anderen Seite hilft eine schwache Währung auch im Export, auf den diese Länder angewiesen ist, weil es keinen funktionierenden Binnenmarkt gibt.

      Deswegen halte ich das, was gestern an den Märkten passiert ist für übertrieben und spiegelt die tatsächliche Einschätzung internationaler Investoren wahrscheinlich nicht wieder.

      Dennoch kann diese Krise, die wohl vor allem eine Krise in den Medien ist, zu einiger Unruhe in den Märkten führen, sofern sich die Marktteilnehmer und Regierungen in den einzelne Währungsräumen damit erschrecken lassen (so wie der Euroraum 2011).

      Was ist eure Meinung zu dem was da gestern an den Märkten los war?
      Avatar
      schrieb am 25.01.14 17:42:22
      Beitrag Nr. 2 ()
      du sagst eigentlich alles schon selbst in deiner guten zusammenfassung.

      die probleme in schwellenlaendern mit handelsbilanzdefiziten sind bereits lange bekannt. und argentinien, das seit mehr als 10 jahren feststeckt, kann hoechstens bei seinen nachbarn eine krise ausloesen, aber nicht in der globalen wirtschaft.

      ich habe gestern mehrere europaeische qualitaetsaktien, die teilweise schon seit tagen nachgegeben haben und gestern um weitere 3-4% gefallen sind, gekauft. vielleicht war es zu frueh, aber das weiss man nie.

      die asiatischen maerkte werden montag wohl den us-trend nachvollziehen. die europaeischen maerkte werden im minus eroeffnen, um die entwicklung in den usa nach dem europaeischen handelsschluss abzubilden, und dann wird sich am nachmittag zeigen, wie sich die amerikanischen maerkte entscheiden. ich rechne nicht mit einer starken fortsetzung der abwaertsbewegung, sondern dass es spaetestens zur wochenmitte wieder aufwaerts geht. uebrigens tagt naechste woche die fed, die diese ereignisse beruecksichtigen wird. das thema der schuldenobergrenze in den usa ist meines wissens auf absehbare zeit erstmal vom tisch.


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