checkAd

    Streikrecht abschaffen! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.11.14 08:10:51 von
    neuester Beitrag 08.11.14 09:20:55 von
    Beiträge: 56
    ID: 1.201.978
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.845
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 08:10:51
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Zeiten der gnadenlosen Industriebarone und des rechtlosen Proletariates sind vorbei.

      Wenn dieses uralte, anachronistische Recht - aus Zeiten dampfender Schlote - jetzt nur noch von machtgeilen Psychopathen missbraucht wird, um auf unsere Gesellschaft einzudreschen, muss es weg!
      Die GroKo kann das machen.
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 08:12:04
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wir brauchen diesen destruktiven Anachronismus "Streik" nicht mehr, Zeiten ändern sich.
      Heute haben qualifizierte Arbeitnehmer ohnehin alle Macht, Stichwort Fachkräftemangel, Überalterung, Top-Jobs im Ausland etc.
      11 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 08:19:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.237.580 von Effektentiger am 06.11.14 08:12:04Heute haben qualifizierte Arbeitnehmer ohnehin alle Macht, Stichwort Fachkräftemange

      Schöne Satire! Danke dafür...:)
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 08:19:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.237.580 von Effektentiger am 06.11.14 08:12:04
      Zitat von Effektentiger: Wir brauchen diesen destruktiven Anachronismus "Streik" nicht mehr, Zeiten ändern sich.
      Heute haben qualifizierte Arbeitnehmer ohnehin alle Macht, Stichwort Fachkräftemangel, Überalterung, Top-Jobs im Ausland etc.



      Heute haben qualifizierte Arbeitnehmer ohnehin alle Macht....jap, nen geilen Zeitarbeitsvertrag nach der 100 Bewerbung zu bekommen.
      ...oder nen tolles Praktika für die ganz schlauen von der Uni

      Fachkräftemangel....Aua

      Überalterung... wird das nicht mit den schon aufgefüllt mit neuen "qualifizierten" ausländischen Arbeitskräften

      Top-Jobs im Ausland.....Wo...? in Spanien, Italien, Griechenland, Irland, Frankreich, etc...? Habe gehört die suchen händeringend und haben keienrlei Probleme mit Abzug Ihrer Jugend.

      In welcher Welt lebst du? :keks:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 08:27:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.237.670 von Doppelvize am 06.11.14 08:19:37
      Zitat von Doppelvize: Heute haben qualifizierte Arbeitnehmer ohnehin alle Macht, Stichwort Fachkräftemange

      Schöne Satire! Danke dafür...:)





      daß ich hier für den Schräd 1000 red thumbs bekomme, war mir klar. Querdenken ist halt nicht allen gegeben.
      2 Antworten

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Rallye II. – Neuer Anstoß, News und was die Börsencommunity jetzt nicht verpassen will…mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 08:29:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.237.682 von HAZARD05 am 06.11.14 08:19:57Top-Jobs im Ausland.....Wo...? in Spanien, Italien, Griechenland, Irland, Frankreich, etc...? Habe gehört die suchen händeringend und haben keienrlei Probleme mit Abzug Ihrer Jugend.




      achso, und warum lese ich hier immer, wie scheixxe es doch in Deutschland ist im Vergleich...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 08:37:16
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.237.568 von Effektentiger am 06.11.14 08:10:51
      Zitat von Effektentiger: Die Zeiten der gnadenlosen Industriebarone und des rechtlosen Proletariates sind vorbei.

      Wenn dieses uralte, anachronistische Recht - aus Zeiten dampfender Schlote - jetzt nur noch von machtgeilen Psychopathen missbraucht wird, um auf unsere Gesellschaft einzudreschen, muss es weg!
      Die GroKo kann das machen.




      die Politik muss handeln, bevor "Bahn-Ebola" auf andere Branchen übergreift und zur Seuche wird!

      Könnt ihr euch vorstellen, wie das wäre, wenn eine kl. Partisanenpartei GDWW ( Gewerkschaft dt. Wasserwerker) wochenlang amoklaufen würde? Oder die der E-Werker oder Gas-Werker etc.pp. Na viel Spass dabei...:rolleyes:
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 09:19:29
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.237.868 von Effektentiger am 06.11.14 08:37:16Seh schon, die Propaganda hat bei den meisten Zombie,s unter euch schon gewirkt-bin froh, bereits in absehbarer zeit aus dem Hamsterrad aussteigen zu können, und werden mir in der Heimat von Thailand aus über die BILD berichten lassen, wie es reel um Deutschland steht.
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 09:19:58
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.237.868 von Effektentiger am 06.11.14 08:37:16
      Könnt ihr euch vorstellen, wie das wäre, wenn eine kl. Partisanenpartei GDWW ( Gewerkschaft dt. Wasserwerker) wochenlang amoklaufen würde? Oder die der E-Werker oder Gas-Werker etc.pp. Na viel Spass dabei...:rolleyes:[/quote]

      Vielleicht würde wieder etwas mehr Solidarität in der Gesellschaft einkehren,
      fänd ich gar nicht so schlecht, in Fronkreich geht's ja auch....
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 09:35:53
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.238.420 von ElLute am 06.11.14 09:19:58Vielleicht würde wieder etwas mehr Solidarität in der Gesellschaft einkehren,
      fänd ich gar nicht so schlecht, in Fronkreich geht's ja auch....






      Solidarität - wer mit wem denn? Sind Lokführer viell. mit Bahnreisenden solidarisch, oder ist denen das Schicksal der anderen nicht eher wurscht? :confused:

      Und was hat ein machtgeiler Gewerkschaftsboss, mit höchst egoistischen Motiven, denn mit Solidarität zu tun??
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 09:56:32
      Beitrag Nr. 11 ()
      #1 Warum nicht auch gleich Lohnfortzahlung und gesetzlichen Urlaub abschaffen!

      Das schadet doch nur der Wirtschaft!;)
      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 10:20:04
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.239.050 von Doppelvize am 06.11.14 09:56:32
      Zitat von Doppelvize: #1 Warum nicht auch gleich Lohnfortzahlung und gesetzlichen Urlaub abschaffen!

      Das schadet doch nur der Wirtschaft!;)






      noch unsachlicher wäre es gewesen, wenn du auch noch eine Gehaltsabschaffung genannt hättest, also danke für deine Fairness. :kiss:
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 10:41:40
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.237.772 von Effektentiger am 06.11.14 08:27:19Zwischen querdenken und verquer denken gibt es doch noch einen kleinen Unterschied. Tarifautonomie und Streikrecht wurden mit Blut, Schweiß und Tränen erkämpft - die schafft man nicht einfach aus einer Laune heraus ab - gerade in Zeiten, in denen viele Arbeitnehmer, die sich ihren Gewerkschaftsbeitrag sparen wollen und deshalb keiner Gewerkschaft angehören, einfach klaglos einen Einzelarbeitsvertrag unterschreiben, die klammheimliche Einführung von Samstagschichten, die Streichung von Weihnachts- und Urlaubsgeld, den Solidaritätsbeitrag, die kalte Progression und was sonst noch klaglos hinnehmen,....

      http://www.t-online.de/wirtschaft/id_71620648/wolfgang-schae…

      Und übrigens: Wo finde ich denn eigentlich besagtes Symbol für den "Daumen runter" - und die dazugehörige Statistik über Threads, die entsprechend viele rote Daumen verdienen, weil sie schon vom Ansatz her einfach überflüssig sind wie ein Kropf...:confused:

      Ich werde mich lieber gleich mal selbst um Beantwortung dieser speziellen Frage kümmern.....;)

      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1127236-1-10/w-o-…
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 10:49:13
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.239.356 von Effektentiger am 06.11.14 10:20:04
      Zitat von Effektentiger:
      Zitat von Doppelvize: #1 Warum nicht auch gleich Lohnfortzahlung und gesetzlichen Urlaub abschaffen!

      Das schadet doch nur der Wirtschaft!;)






      noch unsachlicher wäre es gewesen, wenn du auch noch eine Gehaltsabschaffung genannt hättest, also danke für deine Fairness. :kiss:


      Unsachlich?

      Du scheinst nicht zu wissen was draußen läuft!

      Schade....

      Frag mal die Sub-Sub-Sub arbeitnehmer aus Bulgarien, Griechenland oder Rumänien was die in Zerlegebetrieben, oder auf Werften an "Gehalt" kriegen!

      Von Urlaub etc. wollen wir gar nicht reden!
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 11:00:21
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.239.734 von Doppelvize am 06.11.14 10:49:13Frag mal die Sub-Sub-Sub arbeitnehmer aus Bulgarien, Griechenland oder Rumänien was die in Zerlegebetrieben, oder auf Werften an "Gehalt" kriegen!




      o.k. und warum streiken die dann nicht? Und warum streiken dafür die gut versorgten Lokführer, hat das irgendeine Logik? :confused:
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 11:09:38
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.239.638 von Dauerfrusty am 06.11.14 10:41:40ich habe auschließlich die Abschaffung des Streikrechtes gefordert, bitte genau lesen! Alle anderen Erungenschaften sehe ich ja auch positiv.

      Und wie groß war denn das Geschrei, als man z.B den § 175 abgeschafft hat!? Das war undenkbar, lange Zeit!
      Das ging dann aber auch, warum soll das also nicht mit diesem anachronistischen Streikrecht möglich sein?

      Das Streikrecht ist in seiner Anlage grundsätzlich destruktiv, denn es soll Schaden anrichten!

      Es wird daher doch nur noch von diesen Partisanengewerkschaften missbraucht, andere haben es doch nicht mehr nötig!
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 11:14:07
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.239.923 von Effektentiger am 06.11.14 11:00:21Vielleicht liegt es ja daran, daß die von "Seelenverkäufern" angeheuerten verzweifelten "Arbeitnehmer" im Zerlegebetrieb wohl kaum eine Lobby in den um die "Soziale Marktwirtschaft" angeblich so besorgten politischen Parteien besitzen und einfach keine andere Wahl haben, wollen sie ihre kümmerliche Existenz auch morgen noch bestreiten können...

      Und das "warum streiken dafür die gut versorgten Lokführer" beantwortet sich dann auch von selbst - weil sie und ihre Streikkasse sich das offenbar erlauben können, ohne mit knurrendem Magen herumlaufen zu müssen.

      Dieser Satz wäre übrigens in naiver Einfalt noch zu toppen gewesen, wenn man ihn um den verqueren ZUSATZ wie folgt ergänzt hätte:

      "o.k. und warum streiken die dann nicht? Und warum streiken dafür die gut versorgten Lokführer UND DIE PILOTENVEREINIGUNG COCKPIT - hat das irgendeine Logik?" :confused:

      Ich muß mich echt dringend um dieses Tool mit dem roten Daumen nach unten kümmern....:cry::D
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 11:20:59
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.240.109 von Dauerfrusty am 06.11.14 11:14:07Und das "warum streiken dafür die gut versorgten Lokführer" beantwortet sich dann auch von selbst - weil sie und ihre Streikkasse sich das offenbar erlauben können, ohne mit knurrendem Magen herumlaufen zu müssen.





      ich arbeite schon sehr lange in D. und habe noch nie eine Fachkraft erlebt, die mit knurrendem Magen leben musste, sorry.
      Wo lebst du eigentlich mental - noch im Klassenkampf der Dampfmaschinenzeit?? :confused:
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 11:54:55
      Beitrag Nr. 19 ()
      Ja dat Andrea hat ja wohl ganz eigene Vorstellungen von Streikrecht. Vor nicht all zu langer Zeit hat se ja noch die Rote Fahne geschwungen und gegen Lohndumping und Ausbeutung geschrien. Welch ein Sinneswandel doch in so kurzer Zeit möglich ist.
      Das einzige was Unternehmen weltweit am besten produzieren können ist Altersarmut.
      Da sind wir ja doch wirklich froh das die Sozis dabei tatkräftig mithelfen.
      Wendehälse sind bisher immer abgestraft worden.
      Jeder aber auch wirklich jeder Arbeitnehmer hat das Recht so viel für sich rauszuholen wie es möglich ist.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 12:01:50
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.239.923 von Effektentiger am 06.11.14 11:00:21
      Zitat von Effektentiger: Frag mal die Sub-Sub-Sub arbeitnehmer aus Bulgarien, Griechenland oder Rumänien was die in Zerlegebetrieben, oder auf Werften an "Gehalt" kriegen!




      o.k. und warum streiken die dann nicht? Und warum streiken dafür die gut versorgten Lokführer, hat das irgendeine Logik? :confused:


      Weil sie nicht organisiert sind, und Angst um ihre paar Kröten haben!

      Es gibt genügend Firmen da nimmst du das Wort Gewerkschaft oder Tarif nicht in den Mund wenn du deinen Job behalten willst!
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 12:03:26
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.240.619 von VanGillen am 06.11.14 11:54:55Ja dat Andrea hat ja wohl ganz eigene Vorstellungen von Streikrecht. Vor nicht all zu langer Zeit hat se ja noch die Rote Fahne geschwungen und gegen Lohndumping und Ausbeutung geschrien.

      Die Dame ist in der SPD! Schon vergessen:confused:
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 12:34:47
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.240.619 von VanGillen am 06.11.14 11:54:55Das einzige was Unternehmen weltweit am besten produzieren können ist Altersarmut.




      billige Klassenkampfparole.

      Und da doch alle Unternehmen so scheixxe sind, wieso kommt einer wie du nicht auf die Idee, selber ein völlig faires Unternehmen zu gründen?

      Das kann doch wohl nicht so schwer sein, musst nur die Kunden überzeugen, hohe "faire deutsche Preise" zu akzeptieren.

      Und natürlich selber auch keine Dumpinglöhne zahlen, wie einst z.B. Verdi...
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 12:40:59
      Beitrag Nr. 23 ()
      Freiheit gibt es nicht umsonst. Entweder mann will in Freiheit leben und nimmt Bahnstreiks in Kauf. Oder man will in einem autoritären Staat mit pünktlichen Zügen leben und nimmt dann in Kauf, dass man vielleicht in ein Lager kommt. Beides zusammen geht nicht.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 13:35:09
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.241.300 von pastiera_e_sfogliatelle am 06.11.14 12:40:59
      Zitat von pastiera_e_sfogliatelle: Freiheit gibt es nicht umsonst. Entweder mann will in Freiheit leben und nimmt Bahnstreiks in Kauf. Oder man will in einem autoritären Staat mit pünktlichen Zügen leben und nimmt dann in Kauf, dass man vielleicht in ein Lager kommt. Beides zusammen geht nicht.






      Ist das so? Wir hatten hier aber schon Zeiten, da gab es beides, Freiheit und pünktliche Züge.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 14:28:00
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.242.059 von Effektentiger am 06.11.14 13:35:09
      Zitat von Effektentiger:
      Zitat von pastiera_e_sfogliatelle: Freiheit gibt es nicht umsonst. Entweder mann will in Freiheit leben und nimmt Bahnstreiks in Kauf. Oder man will in einem autoritären Staat mit pünktlichen Zügen leben und nimmt dann in Kauf, dass man vielleicht in ein Lager kommt. Beides zusammen geht nicht.






      Ist das so? Wir hatten hier aber schon Zeiten, da gab es beides, Freiheit und pünktliche Züge.


      Da hieß der Kanzler aber noch Willy Brandt und Freiheit gab es nur im Westen..
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 16:02:42
      Beitrag Nr. 26 ()
      Lesenswerter Kommentar von Spiegel-Online-Kolumnist Jacob Augstein.

      Der Mann hat Zeit, Geld und Grips genug, sich seine eigenen und vom Zeitgeist unabhängige Gedanken zu machen - so auch zum aktuellen Unmut über den Streik der Gewerkschaft der Lokführer.

      Man muß nicht mit jedem einzelnen Gedanken übereinstimmen, dennoch, die generelle Linie zum Thema "Streikrecht" erscheint mir im Großen und Ganzen bedenkenswert und akzeptabel, auch wenn Streiks in Deutschland inzwischen nahezu sakrosankt geworden sind, besonders, wenn Mutti Merkel sich "not amused" zeigt und grummelt....:cry::laugh:

      Tja, auch den Mauerfall hatte sie ja seinerzeit in der Sauna "verschwitzt" - und das Internet für sie ja nach wie vor "Neuland" - vielleicht wohl auch demokratische Errungenschaften und Spielregeln bei Tarifverhandlungen, die sich die Gewerkschaften in langen und blutigen Streiks und Demonstrationen erkämpfen mußten:confused:....:laugh::D:cry: Warum fallen mir ausgerechnet jetzt gerade spontan der Begriff "Solidarnosc" und der Name "Lech Walensa" ein..., vielleicht, weil gerade mal wieder scheibchenweise Arbeitnehmerinteressen kassiert werden sollen...:confused:

      http://www.sueddeutsche.de/politik/jahre-gewerkschaft-solida…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">
      http://www.sueddeutsche.de/politik/jahre-gewerkschaft-solida…

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bahn-streik-der-lo…

      Zitate (auszugsweise):

      Bahn-Streik: Ein Dank an die Lokführer

      Eine Kolumne von Jakob Augstein

      "Wenn Manager "Personal abbauen", nehmen wir es hin. Wenn die Abhängigen für ihre Interessen kämpfen, herrscht Empörung. Der Bahnstreik ist kein Skandal - sondern ein Geschenk. Er erinnert uns an die Macht der Arbeitnehmer."

      Weselskys Vergehen: Er macht von einem Grundrecht Gebrauch - dem Recht auf Streik. Kleine Erinnerung für die Empörten: Solange Weselskys Leute ihm folgen und kein Arbeitsgericht Einwände hat, kann er zum Ausstand aufrufen. Wem das nicht passt, sollte den Umzug nach China erwägen.

      Die deutschen Lokführer sind keine Ansammlung von Hasardeuren. Ihre Gewerkschaft nennt sich die älteste im Lande. Die Vorstellung, diese buchstäblich geradlinigen Leute trieben aus lauter Lust am Streit das Land mit einem Streik nach dem anderen vor sich her, ist nicht plausibel. Selbst Weselskys Gegner halten dem Gewerkschaftschef absolute Unkorrumpierbarkeit zugute - die Bahn hatte vergeblich versucht, ihn mit einem gut bezahlten Job zu kaufen.

      Was wird dem Mann vorgeworfen? Dass es bei dem neuerlichen Streik nicht allein ums Gehalt geht, sondern um Einfluss. Die Gewerkschaft der Lokführer will auch für die bei ihr organisierten Rangierführer, Disponenten und anderes Zugpersonal Tarifverträge abschließen. Die Deutsche Bahn will das nicht. Sie arbeitet da lieber mit der deutlich handzahmeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft zusammen, ihrer "angepassten Hausgewerkschaft", wie Weselsky spottet. Der Konflikt ist real. Der Streit ist legitim. Es geht um die Interessen der Beschäftigten. Was sonst ist die Aufgabe einer Gewerkschaft.?

      Wer zum Streik aufruft, macht sich heutzutage verdächtig. Solidarität? Vergesst es! Solidarität muss man üben. Sie verlernt sich sonst. Aber nicht mal in der gleichen Branche üben sich die Kollegen heute noch in Solidarität. Das wissen wir spätestens seit dem Scheitern des Metaller-Streik von 2003. Weil der Arbeitskampf der Metall- und Elektroindustrie im Osten die eigene Produktion behinderte, kochten die Kollegen im Westen vor Wut. Unvergessen, wie der damalige Chef des DaimlerChrysler-Betriebsrats den IG-Metall-Vize Jürgen Peters, der sich hinter die streikenden Ost-Kollegen gestellt hatte, einen "tarifpolitischen Geisterfahrer" nannte.

      Aber wo die Beschäftigten die Solidarität miteinander verlernt haben, wird jeder gesellschaftspolitische Konflikt zum individuellen Problem.

      .....Die Bahn ist ein Unternehmen in Staatshand, das aber nach den Prinzipien des privaten Profits betrieben wird - das ist die vollkommene Perversion des modernen Kapitalismus. Um es klar zu sagen: Wer nicht will, dass Lokführer streiken, der soll sie wieder zu Beamten machen.
      - Volle Zustimmung meinerseits.
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 16:31:22
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.244.702 von Dauerfrusty am 06.11.14 16:02:42Da mir zum Thema "Streikrecht erkämpfen" der Name von Lech Walesa zwar spontan einfiel, ich ihn aber falsch geschrieben habe, nutze ich meine Korrektur hiermit zugleich dafür, auf seine aktuelle Meinungsäußerung zu unserem aktuellen Staatsoberhaupt wie auch unserer Regierungschefin hinzuweeisen.

      http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-11/lech-walsea-polen…

      Bemerkenswert, was dieser religiöse und gewaltfreie und vorbildliche Vorkämpfer für Demokratie, friedlichen Sturz des Kommunismus im Ostblock und Arbeitnehmerinteressen in seinem politischen Leben zustandegebracht hat - und daß er sich seiner Sache noch noch so ganz sicher war, als man ihm den Friedensnobelpreis in Stockholm überreichen wollte, er aber lieber seine Frau und seinen Sohn zur Entgegennahme dieser Ehrung reisen ließ, weil er befürchtete, daß man ihn womöglich bei persönlicher Entgegennahme der Ehrung in Stockholm aus Polen ausgebürgert hätte.... Ist zwar schon alles knapp 30 Jahre her - sollte aber so schnell nicht vergessen werden.

      Wie sagte aktuell noch Jacob Augstein: "Wer zum Streik aufruft, macht sich heutzutage verdächtig. Solidarität? Vergesst es! Solidarität muss man üben. Sie verlernt sich sonst. Aber nicht mal in der gleichen Branche üben sich die Kollegen heute noch in Solidarität. Das wissen wir spätestens seit dem Scheitern des Metaller-Streik von 2003. Weil der Arbeitskampf der Metall- und Elektroindustrie im Osten die eigene Produktion behinderte, kochten die Kollegen im Westen vor Wut. Unvergessen, wie der damalige Chef des DaimlerChrysler-Betriebsrats den IG-Metall-Vize Jürgen Peters, der sich hinter die streikenden Ost-Kollegen gestellt hatte, einen "tarifpolitischen Geisterfahrer" nannte."
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 17:13:11
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.245.203 von Dauerfrusty am 06.11.14 16:31:22Ich habe Streik immer als eine Art "Notwehr" und letztes Mittel gesehen, wiel Streik destruktiv ist. Weselsky sieht das aber als einfachstes Mittel, irrige Forderungen mit Gewalt und sofort durchzusetzen. Er macht ja den Streik zur Normalität!


      Was hat das denn mit dem Streik der Danziger Werftarbeiter gemeinsam? Das war doch eine völlig andere Nummer, da ging es doch um die Befreiung eines Landes vor kommunistischer Unterdrückung! Dafür werden sogar schon Kriege in Kauf genommen.
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 17:23:06
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.244.702 von Dauerfrusty am 06.11.14 16:02:42Weselskys Vergehen: Er macht von einem Grundrecht Gebrauch - dem Recht auf Streik.




      sry, aber so klug kann der Schreiberling Augstein nicht sein.
      Er müsste wissen, daß dieses Grundrecht zugrunde gerichtet werden kann.

      Aktuelles Bsp. ist ganz klar die GDL mit vielen Streiks in kurzer Folge und alles auf Kosten anderer Menschen. Ich nenne das unsolidarisch, egoistisch, rücksichtslos und nicht vorbildlich.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 17:34:29
      Beitrag Nr. 30 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.246.001 von Effektentiger am 06.11.14 17:23:06
      Zitat von Effektentiger: Weselskys Vergehen: Er macht von einem Grundrecht Gebrauch - dem Recht auf Streik.

      sry, aber so klug kann der Schreiberling Augstein nicht sein.
      Er müsste wissen, daß dieses Grundrecht zugrunde gerichtet werden kann.

      Aktuelles Bsp. ist ganz klar die GDL mit vielen Streiks in kurzer Folge und alles auf Kosten anderer Menschen. Ich nenne das unsolidarisch, egoistisch, rücksichtslos und nicht vorbildlich.


      Na, als Querstänkerer sollte man einem anderen Querdenker schon das Recht auf eine eigene Meinung und die entsprechende Publizierung derselben zubilligen.

      Man kann den Streik für "unverhältnismäßig" und die dahinter stehende Forderung für "überzogen" halten, aber deswegen gleich das Streikrecht generell abschaffen zu wollen......?

      Der kleine Elektriker Lech Walesa ist zunächst nur über einen Werft-Zaun geklettert, um sich an einem zunächst noch illegalen Streik im real existierenden Kommusnismus-System zu beteiligen. Alles andere, auch der Umsturz in Polen, kam später, weil die übrigen Randbedingungen ( Besuch bzw. moralische Unterstützung der Solidarnosc durch einen polnischen Papst und den militärische Interventionen scheuende, eher milde gestimmten Reformer Gorbatschow als Nachfolger des Hardliners Breschnew ) Walesa als populären, mutigen und friedlchen Vorkämpfer ins publizistische Zentrum rücken ließen....

      Bevor man etwas abschaffen will, nur weil man seine Entstehenungsgeschichte ignoriert, bezeichne ich als "Ignoranz" - und Ignoranten sollte man dann wohl auch konsequenterweise ignorieren, was ich zumindest in diesem Forum ab jetzt auch tun werde.... Habe die Ehre!
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 18:28:26
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.246.163 von Dauerfrusty am 06.11.14 17:34:29Bevor man etwas abschaffen will, nur weil man seine Entstehenungsgeschichte ignoriert, bezeichne ich als "Ignoranz"




      du hast nicht verstanden, um was es geht.
      Als Streiks zu Ur-Großvaters Zeiten entstanden, waren diese sehr wohl nötig, das kann man nicht bestreiten.
      Aber die Zeiten haben sich geändert und diese, früher wichtige Waffe der Proletarier, wird heute von den falschen benutzt.
      Daher muss sie weg, oder entschärft werden, bevor noch mehr Typen wie Weselsky damit rumballern können wie es ihnen passt.

      Nach jedem Krieg werden die Kampfmittel geräumt, um Schaden zu vermeiden. Im Krieg waren diese unverzichtbar, danach schaden sie einer zur Ruhe gekommenen Gesellschaft. Ist das so schwer zu verstehen? :confused:
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 18:29:08
      Beitrag Nr. 32 ()
      Statt das Streikrecht, könnte man doch den Effektentiger abschaffen!:laugh:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 18:34:39
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.246.835 von Waldsperling am 06.11.14 18:29:08
      Zitat von Waldsperling: Statt das Streikrecht, könnte man doch den Effektentiger abschaffen!:laugh:





      mach doch nen Schräd auf! :D
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 19:08:38
      Beitrag Nr. 34 ()
      Streik ist richtig und wichtig und ein Grundrecht.
      Jedoch sollte Streik das letzte Mittel sein.

      Und es ist traurig, dass uns nach 25 Jahren deutsche Einheit ein Sachse die Reisefreiheit beschränkt.

      Ich gehe persönlich davon aus, dass mit Streikende und Ende des Tarifkonflikts Weselsky auf Abstellgleich geschoben wird.
      12 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 19:49:03
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.247.258 von androidplayer am 06.11.14 19:08:38
      Zitat von androidplayer: Streik ist richtig und wichtig und ein Grundrecht.
      Jedoch sollte Streik das letzte Mittel sein.

      Und es ist traurig, dass uns nach 25 Jahren deutsche Einheit ein Sachse die Reisefreiheit beschränkt.

      Ich gehe persönlich davon aus, dass mit Streikende und Ende des Tarifkonflikts Weselsky auf Abstellgleich geschoben wird.




      dafür httest du von mir einen green Thumb bekommen, allerdings stört der erste Satz das Bild.
      Warum muss das, was vor 100 Jahren noch gut war, denn heute immer noch so vehement verteidigt werden?
      Hat sich nichts geändert, muss es immer so bleiben wie zu Zeiten des Klassenkampfes?
      Arbeitnehmerrechte haben heute einen hohen Wert und Unternehmer sind nicht mehr dumpfbackige Ausbeuter, zumindest nicht bei uns. :confused:
      11 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 20:20:11
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.247.840 von Effektentiger am 06.11.14 19:49:03:( In welchen Betrieb bist du denn? Juniorchef oder leitender Angestellter ansonsten wohl eher Firmenerbe? So weit weg wie du von der Realität ist ansonsten nur Monaco von der Fußballweltmeisterschaft!
      10 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 20:32:23
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.248.209 von Briefmarke am 06.11.14 20:20:11
      Zitat von Briefmarke: :( In welchen Betrieb bist du denn? Juniorchef oder leitender Angestellter ansonsten wohl eher Firmenerbe? So weit weg wie du von der Realität ist ansonsten nur Monaco von der Fußballweltmeisterschaft!





      ich kenne deine Realität nicht, aber sie scheint schlimm zu sein. Da man hier zulande meist mit verantwortlich ist, für die Umgebung in welcher man leben muss, mein Rat an dich - arbeite an dir...:keks:
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 20:33:49
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.248.209 von Briefmarke am 06.11.14 20:20:11
      Zitat von Briefmarke: :( In welchen Betrieb bist du denn? Juniorchef oder leitender Angestellter ansonsten wohl eher Firmenerbe? So weit weg wie du von der Realität ist ansonsten nur Monaco von der Fußballweltmeisterschaft!


      Eher einer der sich für einen leitenden Angestellten hält, aber immer brav zur Betriebsratswahl latscht:laugh:
      8 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.11.14 20:44:34
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.248.338 von Doppelvize am 06.11.14 20:33:49Eher einer der sich für einen leitenden Angestellten hält






      das war viell. bis 1999 so. Kam damals mit meinem Boss nicht mehr klar und habe mich dann selbsständig gemacht. Die ersten Jahre waren brutal hart, jetzt gehts. Bei mir arbeiten nur Leute die fair bezahlt werden. Warum? Weil ich Ihnen jeden Tag pers. in die Augen sehe. Bin nämlich kein Manager sondern Unternehmer.
      7 Antworten
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 07:44:30
      Beitrag Nr. 40 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.248.455 von Effektentiger am 06.11.14 20:44:34Genau dies ist eventuell ein Problem bei der aktuellen Diskussion. Die eigene persönliche Situation begrenzt den Blick auf das Ganze. Ich bin Berufspendler und der Streik trifft mich mit voller Wucht. Nun wäre es leicht die mediale Verteufelung von Wesselsky fortzuführen. Aus meiner Sicht ist es jedoch so, dass auch ich Streikrecht als Grundrecht sehe. In der Historie (hiermit meine ich die 80er und 90er) gab es auch massive Streiks im öffentlichen Dienst und bei der IG Metall. Leider ist es so, dass heute viele Menschen vor allem im Niedriglohnsektor schlecht oder garnicht organisiert sind um Ihre schlechten Arbeitsbedingungen zu verbessern. Dies führt dazu, dass die Schere zwischen arm und reich weiter auseinander klafft. Die in dieser Hinsicht noch gut organisierte GDL kann sich noch erlauben zu kämpfen. Daher gilt dieser meine Solidarität. Besser fände ich es wie gesagt wenn im Niedriglohnbereich mehr Menschen organisiert wären um bessere Bedingungen zu erreichen. Dies muss nicht gewerkschaftlich sein. Aber wo sind in der recht unsolidarischen Ellbogengesellschaft die Alternativen?
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 07:55:58
      Beitrag Nr. 41 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.248.455 von Effektentiger am 06.11.14 20:44:34Bin nämlich kein Manager sondern Unternehmer.


      Dafür einen Daumen retour! :)
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 08:15:58
      Beitrag Nr. 42 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.250.534 von fohlenpelzig am 07.11.14 07:44:30
      Zitat von fohlenpelzig: Genau dies ist eventuell ein Problem bei der aktuellen Diskussion. Die eigene persönliche Situation begrenzt den Blick auf das Ganze. Ich bin Berufspendler und der Streik trifft mich mit voller Wucht. Nun wäre es leicht die mediale Verteufelung von Wesselsky fortzuführen. Aus meiner Sicht ist es jedoch so, dass auch ich Streikrecht als Grundrecht sehe. In der Historie (hiermit meine ich die 80er und 90er) gab es auch massive Streiks im öffentlichen Dienst und bei der IG Metall. Leider ist es so, dass heute viele Menschen vor allem im Niedriglohnsektor schlecht oder garnicht organisiert sind um Ihre schlechten Arbeitsbedingungen zu verbessern. Dies führt dazu, dass die Schere zwischen arm und reich weiter auseinander klafft. Die in dieser Hinsicht noch gut organisierte GDL kann sich noch erlauben zu kämpfen. Daher gilt dieser meine Solidarität. Besser fände ich es wie gesagt wenn im Niedriglohnbereich mehr Menschen organisiert wären um bessere Bedingungen zu erreichen. Dies muss nicht gewerkschaftlich sein. Aber wo sind in der recht unsolidarischen Ellbogengesellschaft die Alternativen?




      ich denke, daß ich die Situation schon einschätzen kann, kenne beide Seiten aus Erfahrung, komme aus einfachen Verhältnissen, mit Kohleofen aufgewachsen.
      In den 80er Jahren war ich bei Bosch Azubi und habe dort selber an einem Streik teilgenommen. War aber noch sehr jung und bin halt mitgelaufen...
      Ich war also sehr lange als Lohnabhängiger beschäftigt und nun bin ich es als Marktabhängiger.
      Seit ich selbsständig bin, weiß ich erst, wie schwer dieses ist. Vorher waren Unternehmer für mich auch eher reiche Säcke, Besserwisser, die andere für sich arbeiten lassen.
      Ich habe einige gut bezahlte Arbeitsplätze geschaffen, aber weiß bis heute noch nicht, ob ich im Alter selber arm sein werde. So sieht das aus. :look:
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 08:36:03
      Beitrag Nr. 43 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.250.852 von Effektentiger am 07.11.14 08:15:58Wenn Du meinen BeitrAg als Kritik an inhabergeführten Unternehmen siehst hast Du mich falsch verstanden. Ich hatte in meinem Berufsleben noch nie das Gefühl einen Besserwisser oder reichen Sack als Chef zu haben (vielleicht ab und zu ;)).Mein Anliegen war nicht den Blick auf das Gesamte, meiner Auffassung nach leider mehr und mehr unsolidarisch und ungerecht, zu verlieren. Nimm hierzu die Nachrichten des Tages mit den in Luxemburg sparenden Konzernen und der Diskussion um den Bahnstreik. In diesem Zusammenhang halte ich den Wunsch das Streikrecht abzuschaffen für ein falsches Signal. Aber so sind die Ansichten halt unterschiedlich und es ist gut wenn man diese hier austauschen kann.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 08:56:16
      Beitrag Nr. 44 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.251.044 von fohlenpelzig am 07.11.14 08:36:03Wenn Du meinen BeitrAg als Kritik an inhabergeführten Unternehmen siehst hast Du mich falsch verstanden




      das habe ich keinesfalls so aufgefasst. Ich wollte dir nur mitteilen, daß ich auch die Arbeitnehmerseite kenne, als geborenes "Arbeiterkind".

      Im übrigen bin ich keine Pendler und auch nicht vom Streik betroffen.
      Mich macht wütend :mad: daß ein Radikaler wie dieser Weselsky, das bestehende Recht bis zum erbrechen ausnutzt!

      Ich bin alt genug um zu wissen, daß einem so etwas immer "auf die Füße fällt".
      Das wollte ich mit diesem provokanten Schräd aufzeigen und nichts anderes.
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 08:57:59
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.250.852 von Effektentiger am 07.11.14 08:15:58Hätte ich dieses "Outing" bereits gestern schon eher lesen können, hätte es von mir kein Ignorieren eines Ignoranten gegeben. Daher ab jetzt vorzeitiges Ende meiner selbstauferlegten Schweigepflicht...;)

      Aber Dein Arbeitnehmer- und Unternehmerdasein hat eine Wandlung durchlaufen, parallel zum Charakter unseres Wirtschaftssystems. Früher, in der alten BRD, gab es eine "Soziale Marktwirtschaft", die noch den Namen verdiente, und die Gewerkschaften waren so etwas wie "staatstragend", daher gab es im europäischen Vergleich auch nahezu keinen "Mißbrauch" ( aus Sicht der betroffenen Arbeitgeber und unbeteiigten Öffentlichkeit ) des Streikrechts.

      Seit der Wiedervereinigung - so ist zumindest mein persönliches Empfinden - wurde das "Soziale" bei der Marktwirtschaft scheibchenweise aufgegeben, im selben Maße, wie in unserer "Ellebogengesellschaft" der Einsatz von Ellebogen zunahm. Leider ist mit dem Verschwinden der FDP aus dem Parlament diese Ellebogengesellschaft noch längst nicht abgeschafft worden, sondern eher als ihr "Vermächtnis" erhalten geblieben.

      "Das Sein bestimmt halt das Bewußtsein" wußte schon der olle Marx, der auf Kosten seiner Familie und seiner Freunde zeit seines Lebens den Bücherwurm, Klassenkämpfer und "Weltenerklärer" spielen durfte, und der übrigens zwar den Untergang des Kapitalismus prophezeit hat, was ihn aber nicht daran gehindert hat, relativ erfolgreich an der Londoner Börse im Exil zu spekulieren....:laugh:

      Und übrigens: Der Querdenker Jakob Augstein hatte gestern einige wichtige Hinweise von sich gegeben, die ich hier noch einmal zur Kenntnis bringe. Vielleicht erkennst Du Dich in folgender Beschreibung wieder....???

      "Der Philosoph Byung-Chul Han hat geschrieben: "Der Neoliberalismus formt aus dem unterdrückten Arbeiter einen freien Unternehmer, einen Unternehmer seiner selbst. Jeder ist heute ein selbstausbeutender Arbeiter seines eigenen Unternehmers. Jeder ist Herr und Knecht in einer Person.

      Auch der Klassenkampf verwandelt sich in einen inneren Kampf mit sich selbst. Wer heute scheitert, beschuldigt sich selbst und schämt sich. Man problematisiert sich selbst statt die Gesellschaft."


      Der Klassenkampf findet nicht mehr auf der Straße statt, sondern im Inneren. Margaret Thatcher musste die Gewerkschaften noch mit Polizeigewalt bekämpfen. Das übernehmen bei uns heute die Medien.

      Und Augstein gab noch einen Hinweis, der vielleicht schmerzlich war, aber voll zutreffend, zumindest sah das gestern spätabends das frankfurter Arbeitsgericht in erster Instanz ähnlich...

      Kleine Erinnerung für die Empörten: Solange Weselskys Leute ihm folgen und kein Arbeitsgericht Einwände hat, kann er zum Ausstand aufrufen. Wem das nicht passt, sollte den Umzug nach China erwägen.

      Erfolg für GDL: Gericht entscheidet - Bahnstreik geht weiter

      Das Arbeitsgericht Frankfurt am Main hat entschieden: Die Lokführer dürfen ihren Arbeitskampf fortsetzen. Die Bahn ist mit ihrem Antrag, den Streik zu verbieten, gescheitert. Jetzt geht sie in Berufung.


      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bahn-unterliegt…
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 09:30:39
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.251.371 von Dauerfrusty am 07.11.14 08:57:59Erfolg für GDL: Gericht entscheidet - Bahnstreik geht weiter

      Das Arbeitsgericht Frankfurt am Main hat entschieden: Die Lokführer dürfen ihren Arbeitskampf fortsetzen. Die Bahn ist mit ihrem Antrag, den Streik zu verbieten, gescheitert. Jetzt geht sie in Berufung.





      Das war klar, die Richter sind an das Gesetz gebunden. Eine Änderung des Gesetzes würde erst zu eine anderen Rechtssprechung führen.

      Wenn wir den §175 nicht abgeschafft hätten, würden Schwule heute leider noch immer zu Knast verurteilt, alles eine Sache der bestehenden Gesetzeslage. :O

      Wenn die Rechtssprechung zu Fehlentwicklungen führt, muss daher der Gesetzgeber handeln und oft hat er es schon getan.
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 10:17:23
      Beitrag Nr. 47 ()
      "Streik ist kein Ponyhof" - und immer nur die einzig wirksame Brechstange, wenn nach endlos zähen Verhandlungen keine Aussicht auf Erfolg in Sicht sind und auch bislang noch kein Schlichter gefunden wurde.... Aber das Recht zum Streik nach Auslaufen eines Tarifvertrages sollte man sich nicht nehmen lassen.... auch wenn man sich naturgemäß damit nicht zu "everybody's darling" macht...

      http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-11/lokfuehrer-streik-wese…

      Zitat: Sven Schmitte, der Bezirksvorsitzende der GdL in Nordrhein-Westfalen, hat sowieso keine Zweifel an der Geschlossenheit der Gewerkschaft. "Wir haben eine Streikbeteiligung von rund 90 Prozent", sagt Schmitte, "die Front bröckelt nicht". Die Beteiligung sei bereits beim letzten Streik im Oktober so hoch gewesen, obwohl die Mitglieder sich auf einige Unannehmlichkeiten einlassen mussten. Dazu zählen Auseinandersetzungen mit Arbeitgebern vor Ort und empfindliche Einbußen beim Lohn. "Streik ist kein Ponyhof", sagt der NRW-Bezirksvorsitzende. Dass die Kollegen trotzdem so zahlreich streiken würden, zeige, dass es ihnen wichtig sei.

      Um die finanziellen Einbußen für die Streikenden zu lindern, bekommen sie eine Entschädigung aus der Kasse der Gewerkschaft. 50 Euro maximal gibt es pro Tag. Verrechnet man das mit dem entgangenen Lohn bleibt den meisten Lokführern trotzdem ein Verlust von mehr als 100 Euro täglich. Die Streikkasse finanziert die GdL selbst. Während des jüngsten Ausstandes am Wochenende vom 17. Oktober traten laut Bahn 4.000 Lokführer in den Ausstand. Dem entspricht eine Streikgeld-Summe von 200.000 Euro.
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 11:47:33
      Beitrag Nr. 48 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.237.580 von Effektentiger am 06.11.14 08:12:04Es gibt keinen Fachkräftemangel. Man wünscht sich aber Fachkräfte zum günstigeren Tarif.


      Zitat von Effektentiger: Wir brauchen diesen destruktiven Anachronismus "Streik" nicht mehr, Zeiten ändern sich.
      Heute haben qualifizierte Arbeitnehmer ohnehin alle Macht, Stichwort Fachkräftemangel, Überalterung, Top-Jobs im Ausland etc.
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 11:53:49
      Beitrag Nr. 49 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.253.654 von Miriam99 am 07.11.14 11:47:33Man wünscht sich aber Fachkräfte zum günstigeren Tarif.




      und der deutsche Kunde wünscht billige Preise!

      Liebe Leute, dann seid doch auch bereit, die Preise zu zahlen, welche für ein dt. Produkt notwendig sind.
      Da kann man halt nicht Korea-Autos fahren, billiges Fleisch in Unmengen mampfen und die Klamotten beim Kik kaufen etc.pp...:rolleyes:
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 12:18:56
      Beitrag Nr. 50 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.253.735 von Effektentiger am 07.11.14 11:53:49Da kann man halt nicht Korea-Autos fahren

      Vorbei wäre es mit der Markenvielfalt....

      Wieviele Modelle werden denn noch in D gebaut??;)
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 13:16:04
      Beitrag Nr. 51 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.253.735 von Effektentiger am 07.11.14 11:53:49Schon mal drüber nachgedacht, wo eigentlich der Computer oder das Handy herkommen, den es so schön billig zu kaufen gab - oder kaufst Du grundsätzlich nur bei Aldi, und machst Dir keine Gedanken darüber, welcher Arbeitnehmer oder Unternehmer von denen mit ihrer Marktmacht ( Großeinkäufen ) ausgequetscht wird....

      Es hat alles immer seine 2 Seiten - und der Eintritt Rotchinas ab 2001 in die WTO hat hier in Europa und den USA für immer die Marktchancen auf sehr vielen Gebieten in der ganzen Welt durcheinandergewürfelt....

      Ich war zu jener Zeit gerade beruflich für eine Woche in Suzhou ( nahe Shanghai ) unterwegs, deshalb ist mir dieser Beitritt noch sehr gut in Erinnerung. Auf einem Meeting im März 2001 in einem Hotel in Suzhou haben unsere Tochterunternehmen aus den USA noch ihre Planungen für die Produktion ihrer Werke in den USA nach oben korrigieren wollen. Vier Wochen später wurde mehr als 25 Prozent der US-Produktions-Kapazitäten in dieser Branche ( Vormaterialprodukte für die Leiterplattenhersteller ) mit einem Schlag nach Rotchina verlagert - 5 USD Tageslohn waren einfach unschlagbar!! Danach haben wir auch in Europa alle Standorte bis auf einen im Laufe von 4 Jahren dichtgemacht.

      Mein Job war danach auch futsch, weil unsere kleine deutsche Unternehmensgruppe mit Standorten in der Triade ( Europa, USA, Asien ) an einen Finanzinvestor ("Heuschrecke") namens "Texas Pacific Group" verhökert wurde. Unsere Firmazentrale wurde von Deutschland nach Arizona verlegt, alle Vorstände und Stabsabteilungen der Gruppe in Deutschland gefeuert.....

      So ist das nun einmal in einer Ellebogen-Marktwirtschaft... nur die Franzosen glauben, sich gegen diese Markt-Gesetze mit Protektionismus noch stemmen zu können. Aber das neue Rom ( Rotchina ) wird langfristig auch die tapferen Gallier zur Strecke bringen, und bei der Wahl ihrer Mittel sind die Kommunismus-Kapitalisten sie nicht gerade zimperlich.... Der folgende SPIEGEL-Artikel stammt zwar aus 2007, hat aber nichts an Aktualität eingebüßt. Warum hofiert wohl Mutti Merkel mit diversen Reisen nach China und Einladungen zu Gegenbesuchen - das Thema "Menschenrecht" gehört dabei nur zum lästigen Pflichtprogramm...

      http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-50186302.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-50186302.html


      Mit planwirtschaftlichen Methoden rollt China den Weltmarkt auf. Der anscheinend unaufhaltsame Aufstieg des Landes zur globalen Wirtschaftssupermacht verblüfft Konkurrenten und Ökonomen gleichermaßen. Funktioniert der Kommunismus doch?

      Doch was Chinas Politbüro hier berät und beschließt, beeinflusst das Wohl von 1,3 Milliarden Landsleuten - und zunehmend auch das der ganzen Welt. Wäre das Reich der Mitte kein Land, sondern eine riesige Firma, sozusagen die Rotchina AG, dann entspräche das Politbüro etwa dem Vorstand und dem Aufsichtsrat in einem.

      .....Die Ironie: In Europa und den USA predigen Ökonomen als Antwort auf die Globalisierung und die chinesische Herausforderung "weniger Staat" und "offene Märkte", doch in China regiert eine marxistisch-leninistische Partei, die hemmungslos alle Vorteile des Kapitalismus nutzt, aber die staatliche Kontrolle über die Wirtschaft nicht aus der Hand gibt.

      ....Mit ihren gut 70 Millionen Mitgliedern ist die KP (wörtlich übersetzt: "Partei des gemeinsamen Eigentums") die größte Partei der Welt. Sie regiert ein Fünftel der Menschheit und ist doch ein verschwiegener Apparat, der sich aus etlichen "Führungsgruppen", Kommissionen, Forschungszentren, Zentralbüros und gar einem "Zentralkomitee für Geheimnisse" zusammensetzt.

      So eng sind die KP und die Bürokratie des Landes verwoben, dass Parteikader dieselben Privilegien wie Beamte genießen - von der Pensionsberechtigung bis zur Krankenversorgung. Wichtige Funktionäre tragen gar den Titel "Minister". Wer nicht Mitglied im exklusiven Club der Partei ist, hat keine Chance auf eine Karriere im Staatsapparat. Quereinsteiger aus dem privaten Sektor sind äußerst selten erwünscht.

      ....In China herrscht Goldgräberstimmung, fast wie einst in den Pioniertagen der USA. Partei und Zentralregierung legen zwar die große Richtung fest, aber ansonsten ist so ziemlich alles erlaubt, was den 70 Millionen Parteigenossen und ihren Landsleuten gerade einfällt, um Chinas Wirtschaftswunder anzufeuern. Denn solange China wächst, bleibt die Partei an der Macht. Und darauf kommt es an in diesem Reich der vielen Widersprüche, ob in Peking oder anderswo im Land.

      Auch in Shanghai: Xu Weihu, 60, spricht gern von der Partei, er gehört ihr schon ein Berufsleben lang an, zunächst als einfacher Arbeiter und jetzt als Boss des staatlichen Elektronikherstellers SVA. Mit seinen Flachbildschirmen spielt SVA in der ersten Liga der chinesischen Hightech-Industrie mit. Xu empfängt Besucher in seiner Firmenzentrale mit den neoklassizistischen Säulen. Das Gebäude sieht wie ein Schloss aus, es soll den Stolz über Erreichtes verkörpern - und den Anspruch auf die Zukunft.

      Doch seit Chinas WTO-Beitritt 2001 bekam SVA verstärkt Konkurrenz aus dem Ausland. Um sich dagegen zu wappnen, montiert SVA gemeinsam mit dem japanischen Konzern NEC hochwertige Flachbildschirme.

      Die Technologie für die fast staubfreie Fabrik mit 3400 Angestellten, von denen viele weiß vermummt sind wie Astronauten, stammt zwar aus Japan, doch für SVA ist das nur ein Anfang - auf dem langen Marsch an die Weltspitze. Genosse Xu spricht daher kaum über die japanische Hilfe, sondern lieber vom "Sozialismus mit chinesischen Merkmalen".


      Der Westen staunte: Wollte China jetzt so kapitalistisch werden wie die USA? Mitnichten, denn außer den USA besuchten Deng und seine KP-Genossen auch Japan, den Nachbarn mit der eigenartigen Mischung aus Sozialismus und Marktwirtschaft, sowie Singapur, den Stadtstaat mit der ebenso eigenartigen Mischung aus Polizeistaat und Marktwirtschaft. Überall prüften die roten Strategen sorgfältig, was sich von den Vorbildern eignete, um die KP an der Macht zu halten.

      Deng dachte nicht daran, die Diktatur der Partei aufzugeben. Nur diesem System traute er zu, das chinesische Riesenreich


      vor Chaos zu bewahren. Und damit die KP an der Macht blieb, mussten die Chinesen reich werden. Doch wie sollten sie den überlegenen Westen einholen?

      Etwa mit Protektionismus nach dem Vorbild des japanischen Miti, des im Westen gefürchteten Ministeriums für Internationalen Handel und Industrie? Unter der Führung des Miti hatte Japan sich vor ausländischer Konkurrenz abgeschottet und von seinem lukrativen Heimatmarkt aus die Welt mit billigen Fernsehern, Autos und Computerchips überflutet. Für die Japaner, die fast hundert Jahre Industrialisierung hinter sich hatten, war das relativ einfach. Dagegen ächzte Nachzügler China noch 1990 unter meist völlig veralteten Staatsbetrieben - Stahlwerke und Flugzeugbauer, die in der Stalin-Ära mit sowjetischer Hilfe gebaut worden waren.

      Ohne den Westen war der Sprung in die Moderne nicht zu schaffen. Also besannen sich die Chinesen auf ihre sprichwörtliche Taktik, mit der sie sich stets gegen überlegene Gegner gewehrt hatten: Sie spielten einen Barbaren gegen den anderen aus. China öffnete sich für die ausländischen Kapitalisten und ließ sie darum wetteifern, wer den Staatsbetrieben moderne Technologie überlassen durfte.

      Die Ausländer kamen in Scharen, angelockt durch billige Arbeitskräfte, niedrige Steuern und die Verheißung eines riesigen Markts. Sie schwärmten von jovialen KP-Bossen, die mit ihnen in durchzechten Nächten Millionenprojekte einfädelten, für die sie in Europa endlos mit Behörden, Gewerkschaften und Umweltschützern hätten verhandeln müssen.


      ....In strategisch wichtigen Industrien - Autos, Stahlhütten oder Kraftwerken - zwangen die Chinesen die Ausländer per Gesetz, ihre eigene spätere chinesische Konkurrenz zu trainieren und sich selbst langfristig überflüssig zu machen. Eine gewaltige Umverteilung von Wissen fand statt. Und wo westliche Firmen geistiges Eigentum nicht freiwillig herausrückten, kopierten die Chinesen illegal - "Sozialismus mit chinesischen Merkmalen" eben.


      ..... Und jetzt wird es für mich schon eher anti-nostalgisch, schließlich habe ich nur ganz kurz die ganz alten kulturellen Bauwerke im von Marco Polo so getauften "Venice of the East" = Suzhou als eiliger Langnasen-Tourist zu Gesicht bekommen... Aber ich komme am Ende meiner etwas längeren Zitat-Passagen wieder auf unser Ausgangsthema zurück....;)

      Wang Rong, 48, ist Parteiboss von Suzhou, anderthalb Stunden westlich von Shanghai gelegen. Einst war Suzhou vor allem berühmt als idyllische Wasserstadt am Yangtze und am alten Kaiserkanal, ein chinesisches Venedig mit engen Kanälen und steinernen Brücken. Jetzt ist Suzhou eine boomende Industriestadt mit rund zehn Millionen Einwohnern.

      Wang ist ein Standortpolitiker, und sein Vorzeigeprojekt ist ein gigantischer Industriepark, geplant von Experten aus Singapur. Die Idee dazu wurde in Peking geboren, aber der Lokalboss sorgte dafür, dass der Park nach Suzhou kam: Entlang mehrspurigen, schnurgeraden Alleen prangen die Firmenschilder von Bosch, BenQ oder Samsung. An den Kreuzungen überwachen Kameras den Verkehr. Parteiboss Wang will vor allem die lokale Industrie aufbauen. Und fast wie seine eigene Errungenschaft preist der Kader einen Mikrochip aus heimischer Fertigung an, den "Dragon Chip".

      Genüsslich erzählt Wang seine Erfolgsgeschichte: Da war eine Unternehmerin vom Lande, die hieß Qian Yuebao. Sie verdiente mit ihrer Textilfirma Menglan so viel Geld, dass sie kaum wusste, was sie damit anfangen sollte. Der KP-Chef handelte rasch - ganz nach seiner Devise: Was die Zentrale uns nicht verbietet, machen wir einfach.

      Wang brachte die Unternehmerin auf die Idee, sich an der Fertigung eines von der Chinesischen Akademie entwickelten Chips zu beteiligen. Der Drachen-Chip zählt inzwischen zu Chinas stolzen Hightech-Errungenschaften.

      Auch in Guangdong und Shenzhen, dort also, wo Chinas Aufstieg in den achtziger Jahren begann. Entlang der Autobahn Richtung Hongkong reiht sich eine Billigfabrik an die andere, für Textilien, Kabel, Steckdosen. Hier, in der südchinesischen Exportregion, kauft die ganze Welt ein. Die Gegend ist ein so wichtiger Lieferant, dass der US-Konzern IBM seine globale Zentrale zur Beschaffung von Zubehör hierher verlegt.

      In den Fabrikhallen mit den grellen Neonleuchten schuftet eine Armee von Arbeitssklaven. Es sind überwiegend junge Frauen, die oft noch wie Kinder aussehen. Neben den Fabriken stehen die Wohnheime, in denen Wanderarbeiterinnen in engen Mehrbettzimmern hausen. Die Heime unterscheiden sich von außen von den Fabriken nur durch die billige Wäsche, die vor den Fenstern zum Trocknen hängt.

      Die Geduld der Arbeiter scheint grenzenlos
      . Nur selten legen sie die Arbeit nieder, zum Beispiel wenn das Essen mal wieder zu schlecht ist. Dann brauchen die Bosse nur bei der Partei anzurufen, und die schickt die Polizei. Streiks sind in China verboten, seit die Kommunisten dieses Recht 1982 aus der Verfassung gestrichen haben.


      So - mein lieber Querdenker Effektentiger - meinst Du, die so überaus erfolgreiche Marktwirtschaft nach chinesischem Vorbild ist der Prototyp, den es für uns in Europa hier auch zu installieren gilt...:confused:

      Dann verfolge nur weiter Dein Anliegen, das Streikrecht abzuschaffen. Kannst ja schon einmal die Koffern packen, wie es Jacob Augstein empfohlen hat, und Dich in China umschauen. Da gibt es noch viel zu tun. Ob Du es dort als "Unternehmer" schaffen wirst, genug fürs Altenteil an die Seite zu legen - Who knows.
      ...:confused:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 15:33:39
      Beitrag Nr. 52 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.254.746 von Dauerfrusty am 07.11.14 13:16:04wer will denn so eine Doktorarbeit lesen!?:eek::laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 19:04:01
      Beitrag Nr. 53 ()
      Ich zum Beispiel. Die Beiträge von Dauerfrusty sind genial nur macht sich von uns Proletarier kaum jemand Gedanken darüber. Meiner Meinung nach solltest du dein Talent an geeignter Stelle einbringen! Rotchina ist wirtschaftlich derzeit unschlagbar und dafür zahlt Europa noch Entwicklungshilfe dorthin? Warum greift in Europa immer mehr der Niedriglohnbereicht um sich? Um die Leute länger zwangsweise an der Werkbank zu halten! Schuld sind diese ja selbst. Denn die Generationen der Babybommer geht bald in Rente und hat einfach zu wenige Kinder hinterlassen um das System erfolgreich weiterführen zu können!
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 19:45:55
      Beitrag Nr. 54 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.259.039 von Briefmarke am 07.11.14 19:04:01Briefmarke - danke für die Blumen.;) Ich bin selbst ein Proletarier-Nachkomme aus dem Kohlenpott - und stolz darauf, diesem Dasein mit eigenen Anstrengungen weitgehend entwachsen zu sein... Mein Vater war Bergmann, und hat, solange er frei wählen konnte, die Zentrumspartei gewählt - und dann, als die Nazis die letzte freie Wahl für sich entschieden, aus Protest die Kommunisten...

      Das mit dem Talent an geeigneter Stelle einsetzen scheitert wohl leider an meiner fehlenden Bereitschaft, mich jetzt noch an eine Partei oder ein Unternehmen dauerhaft zu binden.... Ich habe zumindest mit meiner langjährigen Bindung an eine Firma, deren Werdegang vom kleinen Unternehmen in der Rheinishen Provinz bis zum Weltmarktführer in einer kleinen Nische ich über 20 Jahre intensiv begleitete, so meine eigenen, eher desillusionierenden Erfahrungen gemacht... Aber - Schwamm drüber.

      Hoch lebe daher jetzt das Rentnerdasein - da braucht man nicht mehr auf den Chef / Arbeitgeber diplomatische Rücksicht zu üben, genausosowenig was die Parteizugehörigkeit angeht, wenn man sich als Wechselwähler versteht, selbst wenn man temporäre Sympathien für ein bestimmtes politisches Lager empfindet ( begründet durch die Proletarierwurzeln )...

      Und was die Generation der Babyboomer angeht, bekenne ich mich hiermit als "bevölkerungspolitischer Blindgänger" schuldig im Sinne der Anklage - mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa....;)
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 20:08:30
      Beitrag Nr. 55 ()
      Mein letzter Denkanstoß und meine letzte Leseempfehlung für heute - zum Thema Streikrecht und ( früher ) noch gelebte Solidarität...

      http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-11/streik-gdl-gewerkschaf…
      Avatar
      schrieb am 08.11.14 09:20:55
      Beitrag Nr. 56 ()
      Wer hätte schon zu Beginn des GdL-Streikes aus eigener Kenntnis die folgenden Sachverhalt benennen können...:confused:

      Manchmal muß eben so eine öffentlichkeitswirksame Streik-Kampagne sein, um zumindest bei jenen Medien, die nicht nur blanker Populismus und Sensationsgier antreibt, Hintergründe aufzudecken und ins öffentliche Bewußtsein zu rücken....:cool:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bahnstreik-beam…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bahnstreik-beam…

      Zitat: "Inzwischen hat sich das trübe Image der ehemaligen Bundesbahn-Beamten deutlich verbessert - nicht zuletzt wegen der ihnen verordneten Zuverlässigkeit. Schließlich dürfen sie auch in der privatisierten Deutschen Bahn AG nicht streiken. Und es gibt sie auch unter den Lokführern immer noch in großer Zahl: Etwa 5000 der aktiven 20.000 Lokführer sind Unternehmensangaben zufolge Beamte. Gemeinsam mit den bei der GDL-Konkurrenzgewerkschaft EVG organisierten ebenfalls rund 5000 Lokführern sorgen sie dafür, dass trotz Streik überhaupt noch etwas rollt auf Deutschlands Schienen.

      "Wir arbeiten 41 Stunden, die Kollegen 39"

      Wirklich wohl fühlen sich die meisten von ihnen in dieser Rolle allerdings nicht. Das macht Johannes Delhaes klar, Sprecher der Mobilisierungverereinigung beamteter Lokführer (Mobiv), in der rund tausend Lokführer-Beamte zusammengeschlossen sind. Die meisten beamteten Lokführer sind laut Delhaes auch Mitglied der GDL, die wiederum zum Deutschen Beamtenbund gehört.


      Mit den eigenen Arbeitsbedingungen seien die beamteten Lokführer trotz der längeren Arbeitszeit im Übrigen zufrieden, sagt Delhaes - gerade im Vergleich zu den angestellten Kollegen. "Die haben in der höchsten Einkommensstufe locker tausend Euro weniger als wir. Da geht uns schon besser." Daher könne man auch die Gehaltsforderungen der GDL gut nachvollziehen.

      Bahn bekommt Beamte zugewiesen

      Der Bahn AG selbst kommen die Beamten im Übrigen in der Regel nicht teurer zu stehen als deren angestellte Kollegen. Denn sie muss die Besoldung und Pensionen ihrer Beamten nicht selbst tragen - anders als die anderen aus den in den Neunzigerjahren privatisierten Behörden hervorgegangenen Konzerne, was für diese eine enorme Belastung darstellt. Die Deutsche Post Chart zeigen etwa gibt die Zahl ihrer Beamten aktuell mit rund 40.000 an, bei der Telekom Chart zeigen sind es etwas mehr als 36.000.

      Mit rund 35.000 sind auch die ehemaligen Bundesbahn-Beamten noch in ähnlicher Größenordnung aktiv. Allerdings sind sie eben nicht bei der Bahn selbst, sondern bei einer im Zuge der Privatisierung gegründeten Sonderbehörde mit Namen Bundeseisenbahnvermögen (BEV) angesiedelt. Von dort werden sie der Bahn zugewiesen, die dafür zumeist so viel zahlt, wie sie angestellte Mitarbeiter kosten.


      ..........EVG-Chef Alexander Kirchner zufolge sind in einigen Bereichen derzeit bis zu 35 Prozent der Beschäftigten krankgemeldet. Einige Mitglieder der GDL-Konkurrenzgewerkschaft würden sich so dem Tarifkonflikt entziehen.

      Gut möglich, dass sich auch einige Beamte auf diese Weise mit ihren GDL-Kollegen solidarisieren. Trotz Streikverbot
      .


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Streikrecht abschaffen!