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    STRA-TE-GIE OR NOT TO BE - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.04.00 11:23:05 von
    neuester Beitrag 19.07.00 10:44:43 von
    Beiträge: 71
    ID: 122.910
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      schrieb am 21.04.00 11:23:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wenn man die Börse mit einem Schachspiel vergleicht, so wird in Wallstreet-Online hauptsächlich darüber diskutiert, welcher Bauer denn nun der Schönste ist ... ;)

      was sicherlich nicht verkehrt ist, da aus einem Bauern ja auch einmal eine Dame werden kann! Ohne eine geeignete Strategie jedoch, wird man kein Schachspiel gewinnen können.

      Ansätze für Strategien kann man in Leonardos Atelier finden und in den Kriterien für Könige, Revolutionäre ect. Wie fügt man aber das Ganze zu einem sinnvollen Gesamtbild zusammen?

      Meine bisherigen Gedanken dazu poste ich hier noch einmal (zum dritten und letzten) und möchte alle Leute bitten, die eine Meinung dazu haben oder eine eigene Strategie verfolgen, diese hier auch einmal zu posten.

      Wie könnte eine Strategie für den Privatanleger aussehen? Mein Vorschlag:

      1) Gewinne realisieren frühestens nach einem Jahr und einem Tag (wegen der Speku-Steuer), am besten aber laufen lassen, solange die fundamentalen Daten und die Story stimmt.

      2) Verluste (ab Einstandskurs + Spesen) können früher realisiert werden, wenn sich eine einzelne Aktie schlechter als der Markt entwickelt.

      3a) Der Verlust wird nicht prozentual zur Position bestimmt, sondern prozentual zum gesamten Vermögen (also alle liquiden Werte die man inkl. Aktien hat. Eine Immobilie ist zwar auch Vermögen, aber nicht sehr liquide. Ein Verkauf kann sehr lange dauern. Eine Alternative sind u. U. Immobilienfonds, die werktäglich zurückgegeben werden können.) Angenommen, ich gehe pro Position maximal das Risiko ein, 1% meines gesamten Vermögens zu verlieren, dann ist diese Position bei einer volatilen Aktie automatisch kleiner. Wenn ich also der Meinung bin, dass bei dieser volatilen Aktie eine Schwankungsbreite von 25% normal ist, dann darf diese Position eben maximal 4% an dem Gesamt-Vermögen einnehmen, mit einem Stopp-Loss von 25% unter Kaufkurs. Bei einer konservativen Aktie mit 15% Schwankungsbreite darf diese Position dann eben 6,6% am Gesamt-Vermögen betragen, mit einem Stopp-Loss von 15% unter Kaufkurs. Dieses sind nur beispielhafte Angaben, die das Prinzip verdeutlichen sollen. Dass man sich vorher überlegt, wieviel man maximal mit einer Aktie verlieren will, widerstrebt wohl der Psyche der meisten Anleger. Lieber rechnet man sich reich, indem man Kursziele nach oben hin festlegt, was ich nun wiederum für Blödsinn halte (oder gibt es hier jemanden, der vorher bei EM-TV ein Kursziel von + 32.000% festgelegt hat?)

      3b) Jetzt kann man das Ganze noch auf die Spitze treiben, wenn man keine Lust hat, sich um Stopp-Loss-Kurse zu kümmern:

      Jede Position beträgt nur noch 1% am Gesamt-Portfolio, der Totalverlust einer Position wäre nicht weiter tragisch, nach einem Jahr oder zweien kann man auch mal ausmisten und die Werte rausschmeissen, die sich unterdurchschnittlich entwickelt haben. Eine Strategie für den faulen und wohlhabenden Anleger.

      Probleme bei 3b):
      - die Bankspesen sind höher, wenn man viele kleine Positionen hat, man muss also einen günstigen Discount-Broker finden.
      - es ist auch gar nicht so einfach, soviele gute Aktien zu finden! :(

      3c) Eine Kombination aus 3a) und 3b), welche mir persönlich am besten gefällt.
      Könnte z. B. so aussehen: 10 Könige à 5 % + 20 Revolutionäre à 1 % des liquiden Gesamtvermögens.

      4) Das Ganze eventuell noch mischen mit Fonds, Rentenwerten und Cash.

      5) Sinnvoll ist es meiner Meinung nach auf jeden Fall, die Stop-Loss-Verkäufe nicht automatisch durch die Bank auszulösen zu lassen, weil man dann in Gefahr läuft, bei einer Überreaktion des Marktes alle seine fundamental guten Werte zu verkaufen (und später teurer zurück zu kaufen).

      Wenn man diese Strategie anwendet (was ich bisher auch noch nicht getan habe, weil ich sie mir gerade erst ausgedacht habe), dann hat man eine absolut unemotionale Einstellung zu seinen Aktien. Man macht auch schon mal ein Bauernopfer, wenn man eine Möglichkeit sieht, sein Geld besser für sich arbeiten zu lassen. Echte Revolutionäre werden gehalten, bis sie zu Königen werden. Unechte Revolutionäre müssen frühzeitig aussortiert werden, weil sie Vermögen vernichten.

      Bei Aktien ohne nennenswerte Firmengeschichte muss man irgendeine Form der Risikokontrolle betreiben, wenn man im Spiel bleiben will. Dann kann man auch ruhig schlafen. :)
      Avatar
      schrieb am 21.04.00 14:07:26
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hi Hamuebue,

      Deine Strategie scheint interessant, auch wenn ich ehrlich gesagt die prozentuale Trennung der Gewichtung Könige/Revolutionäre als deutlich überzogen ansehe. Zudem bezweifle ich, dass man rd 50 Werte (30 im Depot und 20 auf der Watchlist) wirklich überblickt.

      Aber ich wollte Euch auch meine Strategie erklären. Ich betrachte mich als konservativer Langfrist-Investor. Wenn ich einmal von einem Wert überzeugt bin, nehme ich diesem Wert auch eine Korrektur nicht übel. Ich investiere grundsätzlich nur in Wachstumswerte und solche, die es mit hoher Wahrscheinlichkeit werden (Revolutionäre). Wenn ein Wert in der Vergangenheit ein kontinuierliches Wachstum aufweist (LeoWolfgang würde das LURO nennen, also von Links Unten nach Rechts Oben), ist dieser Wert für mich interessant. Ganz automatisch werden durch diese Betrachtung Zykliker und Wackelkandidaten eliminiert (zeigen eben nicht LURO). Beim Kauf achte ich darauf, dass immer in etwa ein gleicher Betrag als Anfangsinvestition getätigt wird. Eine Ungleichgewichtung kommt dann durch unterschiedliche Performance von alleine. Ich setze bei meiner Depotbank keine Stopp-Loss Marken, sondern notiere mit Milestones in meiner eigenen Depotverwaltung (per Excel). Wird solch ein Milestone erreicht, ist das für mich zwingender Grund, den Wert kritisch unter die Lupe zu nehmen. Bin ich weiter vom Wert überzeugt, behalte ich ihn, sonst wird umgeschichtet. Ich setze mir grundsätzlich kein Limit zwecks Gewinnmitnahmen. Würde ich das machen, hätte ich statt Aktien Cash in der Hand und damit den Zwang, mir eine neue Investitionsmöglichkeit zu suchen. Nun habe ich aber betont, dass ich davon überzeugt bin, in meinem Depot das Beste vom Besten zu haben. Wo also sollte ich dann auf die Schnelle einen mindestens gleichwertigen Ersatz finden? Nein, ich lasse die Gewinne schön laufen. Wenn die Gewinne meiner Meinung nach aber allzuweit davongelaufen sind, prüfe ich, ob ich einen Teil in gleichartige und gleichwertige Papiere umschichte. (So habe ich z.B. den Aktiensplit bei Nokia genutz, mir eine Position Oracle aufzubauen.) Wichtig bei meiner Strategie ist zudem, das Depot auf breite Füsse zu stellen. Ich achte auf eine Verteilung USA/Europa/Asien und auf einen Branchensplit, also nicht alles nur in Hightec, sondern auch Pharma, Finanz, Konsum etc. Und selbst innerhalb von Hightec eben nicht alles auf Computer, sonderrn auch Telefonie, Internet usw.

      Liebe Grüsse, Dieter
      Avatar
      schrieb am 21.04.00 15:17:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo Dieter,

      so unterschiedlich sind unsere Strategien ja gar nicht, warst Du auch einmal beim SAC, dem Erfinder der LURO-Taktik? ;)

      Die Prozentzahlen, die ich genannt habe sind beispielhaft gemeint, das Wichtige bei meiner Strategie ist die Tatsache, dass das Risiko einer einzelnen Position in einem bestimmten Verhältnis zum gesamten liquiden Vermögen gesetzt wird, bei dieser Vorgehensweise ist es mathematisch gesehen äusserst unwahrscheinlich, dass das Vermögen gegen Null geht, weil nach einem schlechten Börsenjahr die neuen Positionen automatisch kleiner sind. Dieser Ansatz ist natürlich alles andere als antizyklisch, aber ich habe es schon mit Fremdwährungsanleihen erlebt, was es bedeutet, 10 Jahre auf Verlusten sitzen zu bleiben, das ist alles andere als angenehm. Hätte ich die Verluste sofort realisiert und das Geld lieber in Aktien investiert, wäre ich heute wahrscheinlich schon FU. Das hat mir aber mein Bankberater nicht gesagt, deswegen nehme ich es heute lieber selbst in die Hand.

      Genauso wichtig ist es, dass man nicht verkauft, wenn alle Aktien einbrechen, weil da der Grund nicht in der einzelnen Aktie zu finden ist, sondern in der Emotionalität der Masse. Das machst Du ja genauso. Verkauft wird also nur, wenn sich die Aktie im Branchenvergleich schlecht entwickelt. Also, keine automatischen Stopp-Loss-Orders.

      Was nun die 50 Werte angeht, im Internet kann man doch heutzutage in kurzer Zeit alle relevanten Daten zu einer Aktie herausfinden, für deutsche Aktien z. B. unter www.onvista.de. Diese kurz eintragen in die von Dir erwähnte Excel-Tabelle. Was jetzt noch fehlt, ist ein Informationsdienst, der einem per eMail alle relevanten News zu den beobachteten Aktien liefert, und nur zu diesen. Kennt vielleicht jemand einen solchen Anbieter? Kann auch ruhig Geld kosten.

      Die Könige kann man sicherlich gut im Auge behalten, etwas schwieriger ist es mit den Revolutionären, zumal wenn diese noch nicht einmal schwarze Zahlen schreiben. Hier greift dann mein System. Wenn man z. B. der Überzeugung ist, dass sich BtB durchsetzt, dann setzt man eben kleinere Einsätze auf die ersten 5 Anbieter, mindestens einer wird sich schon durchsetzen. Wenn sich nach einem Jahr herausstellt, dass sich 2 von 5 durchsetzen können, dann verkauft man die restlichen 3 und kann sich überlegen, ob man bei den führenden 2 nachkauft. Auf dem Weg zum König kann also der Einsatz erhöht werden. Ich gestehe, ich bin etwas durch meine Erfahrung mit AOL verdorben, wo ich in 1,5 Jahren meinen Einsatz verzehnfachen konnte. :)

      Deinen Ansatz der geographischen Diversifizierung kann ich nur voll unterstreichen, falls man nämlich nur Aktien aus dem Silicon-Valley hat, ist man pleite, wenn dieses doch einmal durch ein Erdbeben geflutet wird. :( (was hoffentlich nie passiert.)

      Harald
      Avatar
      schrieb am 21.04.00 19:44:59
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo Harald,

      Du hast recht, so sehr unterscheiden sich unsere Ansätze wirklich nicht, und vielleicht habe ich bei Deinen 1% für Revolutionäre nicht weit genug gedacht. Du setzt das in Relation zum Barvermögen. Wäre es nicht möglich, es in Bezug auf das Gesamtvermögen zu betrachten (wenn einer z.B. auch (schuldenfreie) Immobilien besitzt)? Zudem gehst Du bei Deinen 1% von einem Totalverlust aus. Wenn wir aber wie beschrieben handeln, stossen wir den Verlustbringer doch schon sehr viel früher ab, oder.

      Was mir nicht ganz so schmeckt sind Deine 5 b2b-Werte (Beispiel). Für mich und selbst für viele Profis ist es eben nicht möglich, aus der Menge der entsprechenden Gesellschaften den künftigen Sieger vorher zu sagen. (Beispiel: im Herbst werden in BRD genau 8 Mobilfunk-Lizenzen "versteigert". Derzeit tummeln sich auf dem deutschen Markt 12 Anbieter, und weitere Interessenten (z.B. Telefonica) haben ihren Hut schon in den Ring geworfen. Ich vermag heute nicht zu sagen, wer im Herbst wirklich zum Zuge kommt. Mit Sicherheit Telecom, aber wer noch..). Ähnlich sehe ich es bei Revolutionären, und ich kaufe mir dann lieber große Firmen statt kleine Klitschen, die nur aus reiner Phantasie bestehen. Sicher ist eine Perle dabei, aber finde die mal.

      Vielleicht bin ich in meinem Denken zu sehr Brandmeier-geprägt, aber mit meiner modifizierten Strategie liege ich sicher nicht allzu falsch, und auch wenn viele - vor allem wegen des Musterdepots - auf SAC schimpfen, ich verdanke denen zumindest, keine großen Anfängerfehler gemacht zu haben.

      Liebe Grüsse, Dieter

      P.S. Erwähnen sollte ich noch, dass ich mir gerne die "Ausrüster" der Goldgräber kaufe und weniger die Goldgräber selbst. Im Falle Biotec also lieber z.B. Qiagen.
      Avatar
      schrieb am 21.04.00 19:55:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      hallo,

      könnt ihr mir bitte kurz die "links-unten-rechts-oben" strategie erklären? schaut ihr dabei auf den aktienkurs, die steigerung des umsatzes des unternehmens oder die steigerung des unternehmensgewinnes?

      zum stop loss setzen möchte ich nur sagen, daß das gedankliche stop loss setzen viel schwieriger aufgrund der psychologie durchzuführen ist als das setzen eines stop loss bei der bank, das bei einem verlust automatisch durchgeführt wird.

      zieht ihr das stop loss bei einem kursanstieg mit, z.b. wenn die aktie von 10 auf 12 steigt setzt ihr dann den stop loss statt bei z.b. 9 bei z.b. 10,5?

      danke für die antwort
      schnauff

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      Avatar
      schrieb am 21.04.00 23:35:36
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hi schnauff,

      wenn bei Betrachtung eines Chart die Linie schön von links unten nach rechts oben verläuft (LURO), dann gefällt uns das. Dann haben wir eine Wachstumsaktie nach unserem Wunschbild gefunden. Wenn Du Dir die Langfrist-Charts von z.B. Cisco, Nokia, Intel, oder anderen Königen ansiehst, weißt Du wovon wir sprechen. Natürlich ist diese Linie nicht wirklich schnurgerade, sondern weist leichte Kursschwankungen auf, also eine natürliche Volantilität. Wenn wir die gedanklichen Stop-loss nachziehen, müssen wir diese natürlichen Schwankungen mit in unsere Überlegungen einbeziehen. Insofern setze ich keine starren prozentualen Marken, sondern schaue, was der Restmarkt uns insbesonders was die Konkurrenten meines Depotwerts machen.

      Grüsse, Dieter
      Avatar
      schrieb am 22.04.00 09:17:25
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo Dieter,

      wie heisst es doch so schön, es gibt keine Regel ohne Ausnahme. Klar kann man seine Immobilie mit in die Rechnung einbeziehen, sofern man auf absehbare Zeit keine liquiden Mittel benötigt (weil man z. B. in der Glücksspirale gewonnen hat :) ) und sofern man keine Hypothek aufnimmt, um Daytrader in Optionsscheinen zu werden.

      Du schreibst: Was mir nicht ganz so schmeckt sind Deine 5 b2b-Werte (Beispiel). Für mich und selbst für viele Profis ist es eben nicht möglich, aus der Menge der entsprechenden Gesellschaften den künftigen Sieger vorher zu sagen. Gerade deswegen bin ich ja darauf gekommen, mit kleineren Beträgen auf alle aussichtsreichen Kandidaten zu setzen. Um bei meinem Beispiel zu bleiben, nehmen wir an, ich kaufe für jeweils 1% meines Vermögens die ersten 5 BtB Anbieter (was auch Zeit spart, weil ich mir nicht wochenlang überlegen muss, welcher den nun der beste ist). Von diesen 5 verzehnfacht sich einer, die restlichen halbieren sich, dann habe ich immer noch eine Performance von 140%, aus 5% meines Vermögens werden 12%.

      Meine These ist: überdurchschnittlich riskant ist eine Aktie erst, wenn man sie im Verhältnis zu seinem gesamten liquiden Vermögen zu hoch gewichtet; auf gut deutsch, wenn man zu gierig wird.

      Hallo Schnauff,

      Deine Frage zieht ihr das stop loss bei einem kursanstieg mit, z.b. wenn die aktie von 10 auf 12 steigt setzt ihr dann den stop loss statt bei z.b. 9 bei z.b. 10,5? finde ich sehr interessant, weil man sich emotional nicht nur auf mögliche Verluste vorbereiten muss, sondern auch auf mögliche Gewinne :)

      Es gibt Leute, die ihr Depot einmal im Jahr umschichten, um wieder die ursprüngliche prozentuale Aufteilung des Depots (z. B. 10 Aktien à 6% , 30% Anleihen, 10% Cash) zu erreichen. Diese widerspricht allerdings der alten Regel, Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen. Man verkauft die guten Aktien und kauft die schlechten nach. Deswegen kann ich mich mit dieser Strategie nicht so richtig anfreunden.

      Was passiert aber, wenn ein Wert wie z. B. EM-TV (+ 32.000%) so gut läuft, dass er plötzlich 50% des Depots einnimmt? Ein Stop-Loss in Höhe von 1% des Gesamt-Vermögens wäre sinnlos, weil dieser dann 2% unter dem aktuellen Kurs liegen müsste, eine Schwankung, die tagtäglich völlig normal ist. In diesem Fall wäre sicherlich ein Teilverkauf angemessen, bei welchem man mindestens seinen ursprünglichen Einsatz + einer angemessenen Verzinsung aus der Position herausnimmt.

      Bis es soweit ist, kann man sicherlich noch einmal in aller Ruhe darüber nachdenken ;)

      Harald
      Avatar
      schrieb am 22.04.00 09:31:58
      Beitrag Nr. 8 ()
      als Ergänzung, es gibt natürlich noch eine Variante des jährlichen Umschichtens, wo man auf die Gewinner des vergangenen Jahres setzt, dieses scheint sehr erfolgreich und mit geringem Zeitaufwand verbunden zu sein, unser Boardmaster LeoWolfgang kann das besser erklären, wenn er wieder aus dem Urlaub zurück ist, man kann es aber auch unter www.wallstreet-village.de nachlesen, Die Börse ist ein Pferderennen ...
      Avatar
      schrieb am 22.04.00 10:33:45
      Beitrag Nr. 9 ()
      hi dips,

      danke fuer die antwort zu LURO, die chartvariante ist auch irgendwie einleuchtender...

      hamuebue,

      zum stop loss: diesen im verhältnis zum gesamtvermögen zu setzen hat glaube ich mit dem "value at risk" ansatz zu tun, muß mich aber erst einlesen.

      würdest du also z.b. für dich festsetzen daß der verlust maximal z.b. 4% vom gesamtvermögen ausmachen darf und danach den stoploss für alle aktien festsetzen?

      weiter oben hast du auch gesagt daß du den stop loss nach der volatilität der aktie festlegen würdest. Wenn ich also der Meinung bin, dass bei dieser volatilen Aktie eine Schwankungsbreite von 25% normal ist, dann darf diese Position eben maximal 4% an dem Gesamt-Vermögen einnehmen, mit einem Stopp-Loss von 25% unter Kaufkurs. Bei einer konservativen Aktie mit 15% Schwankungsbreite darf diese Position dann eben 6,6% am Gesamt-Vermögen betragen, mit einem Stopp-Loss von 15% unter Kaufkurs

      würde mich über eine weitere diskussion freuen, weil ich selbst gerade am basteln meiner strategie bin. :)

      ist heute so schönes wetter, daß ich den pc mal abdrehen werde... ;)

      schnauff
      Avatar
      schrieb am 22.04.00 12:19:28
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hallo Schnauff,

      den "value at risk" - Ansatz kenne ich nicht, würde mich über Buchtips aber freuen und suche wie schon erwähnt einen Anbieter im Internet, der einem massgeschneiderte eMails zu allen beobachteten Aktien liefert.

      Meine Prozentrechnung ist so zu verstehen: da ich nicht unfehlbar bin, gestehe ich mir pro Anlageentscheidung eine Fehlertoleranz von z. B. 1% zu, ein Fehler darf mein liquides Vermögen also maximal um 1% reduzieren. Der Aktie gestehe ich eine bestimmte Volatilität (Schwankungsbreite) zu, da dieses normal ist. So komme ich auf den Anteil, den die Aktie an dem gesamten Depot einnehmen darf (Könige z. B. 6,6%) . Unterschreitet die Aktie den "virtuellen" Stop-Loss, ist das ein erstes Warnsignal. Jetzt ist zu prüfen, ob sich die Aktie im Branchenvergleich unterdurchschnittlich entwickelt, oder ob es evtl. bessere Alternativen gibt. Bei einem Crash bleibe ich auf meinen Aktien sitzen (was bei automatischen Stop-Loss-Orders nicht der Fall wäre), da nach einem Crash oftmals eine heftige Gegenreaktion erfolgt. Ganz Hartgesottene kaufen jetzt sogar die Werte, die sie schon lange auf der Watchlist haben. Wichtig ist, dass man bei all dem noch ruhig schlafen kann, deswegen werde ich niemals zu 100% in Aktien investiert sein. Bei meiner Strategie fühle ich mich einigermaßen sicher, da ich mich nur im kontrollierten Rahmen dem mir persönlich nicht bekannten Management der von mir gehaltenen Aktien ausliefere. Warren Buffet ist ja bei den Unternehmen die er hat, Grossaktionär, und kann somit die Entscheidungen des Managements massgeblich beeinflussen. Das können wir (höchstwahrscheinlich) nicht. Sicherlich erfordert dieses Vorgehen mit virtuellem Stop-Loss Disziplin, aber wenn man durch die Börse Disziplin erlernt, kann das im sonstigen Leben nur von Vorteil sein.

      So, und jetzt werde auch ich die Sonne geniessen :)

      Harald
      Avatar
      schrieb am 22.04.00 19:12:26
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hallo Harald,

      das Thema Revolutionäre habe ich etwas anders gelöst. Obgleich alle Werte in einem Depot gehalten werden, führe ich die Werte in 3 unterschiedlichen EXCEL-Tabellen. Eine Tabelle bezeichne ich als meine konservativen Anlagen, und das sind wirklich Könige und zudem reinrassige Wachstumsaktien (derzeit Amgen, Bombardier, Cisco, City, Gen.Electric, H & M, Nokia, Oracle, Pfizer, Sun Micro). Eine zweite Tabelle beinhaltet meine spekulativeren Werte (derzeit Aixtron, Internolix, Medarex, Qiagen, Palm und Singulus), und natürlich wird auf diese Werte ein deutlich größeres Augenmerk gelegt. In einem dritten virtuellen Depot ziehe ich einen Vergleich mit einem meiner Fonds. Dieses dritte Depot enthält nur 3 Werte unter besonderer Berücksichtigung von Branchen- und Länderstreuung (derzeit Aegon, Medtronic und EMC). Meine spekulativen Werte erreichen innerhalb meiner Aktien einen Anteil von ca 25 Prozent und ich betrachte diesen Teil als meine Spielwiese, ohne Wert für Wert prozentual auf mein Gesamtengagement hochzurechnen. Nur der prozentuale Gesamtanteil (25%) sollte sich nicht deutlich verschieben. Wenn einer der Revolutionäre von mir aufgrund seiner Entwicklung in mein konservativen Kontent verschoben wird, schaffe ich dadurch einen Ausgleich, dass dann Cash (z.B. ex Sparrate) dem spekulativen Teil zufließt.

      Liebe Grüsse, Dieter
      Avatar
      schrieb am 22.04.00 22:11:39
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hallo Dieter,

      für mich war es wichtig, erst einmal eine Strategie zu entwickeln, mit der ich glaube, auch langfristig erfolgreich an dem Spiel Börse teilnehmen zu können. Dabei habe ich jetzt den Durchbruch erzielt, die Feinheiten sind noch nicht fertig, aber das Grundgerüst steht.

      Jetzt werde ich mal bis Montag die erste Version der Excel-Tabelle erstellen, welche Kennzahlen hast Du bei deiner berücksichtigt?

      Jetzt ist mir gerade noch eine gute Idee gekommen, ich werde die Tabelle so programmieren, dass automatisch je nach Risikoklasse zwei gestaffelte virtuelle Stop-Loss-Kurse pro Aktie ausgerechnet werden. Befindet sich die Aktie überhalb des ersten virtuellen Stop-Loss-Kurses, erhält die Aktie eine grüne Kennzeichnung, bei Unterschreiten des ersten virtuellen Stop-Loss-Kurses erhält sie eine gelbe Kennzeichnung, bei Unterschreiten des zweiten virtuellen Stop-Loss-Kurses erhält sie eine rote Kennzeichnung. So weiss man sofort, was Sache ist.

      Ausserdem möchte ich eine Kennzahl mit einbauen, die mir anzeigt, wie lange eine Aktie bei linearem historischen Gewinn-Wachstum brauchen würde, um bei gleichbleibendem Kurs ein halbwegs konservatives KGV zu erreichen. Das PEG Ratio ist mir irgendwie zu abstrakt, man kann damit Aktien vergleichen, aber wie soll man sich das bildhaft vorstellen? Wär ich doch bloss beim SAC geblieben! Als Vergleichsmaßstab werden auch die Kennzahlen für 10jährige Anleihen in den betreffenden Währungen auf der Excel-Tabelle verzeichnet. Aber eigentlich soll das Ganze nicht zu kompliziert werden, nach dem Motto, weniger ist mehr. Denn die Story ist für mich mindestens genauso wichtig, wie die Zahlen.

      Wahrscheinlich wird mein Depot dann Ende des Jahres ca. 30 Werte enthalten, was eine völlige Umstellung meiner bisherigen Strategie bedeutet, da ich bisher immer nur eine kleine Anzahl von Aktien (allerdings in höheren Gewichtungen) in meinem Depot hatte.

      Bin mal gespannt, wo ich in einem Jahr nervlich und finanziell stehe :) oder :(
      Aber das Adrenalin erhält jung!

      Harald
      Avatar
      schrieb am 22.04.00 22:47:02
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hi Harald,

      meine Eckdaten des EXCEL-Sheet sind recht einfach:
      Segment (z.B. Nemax 50)
      Wert (z.B. Singulus)
      Stück
      Kaufdatum
      Kaufpreis (in EURO)
      Stopp-Kurs (in EURO)
      Tageskurs (wird wöchentlich aktualisiert)
      Ultimo (jeweils der Kurs zum letzten 1.1.)
      Erwerbskosten (Stück mal Kaufpreis)
      Depotwert (Stück mal Tageskurs)
      Bewegung in % (Depotwert zu Erwerbskosten)
      Bewegung im lfd Jahr in %(Tageskurs zu Ultimo)

      Die Aufaddierung der einzelnen Depotwerte plus Cash gibt Depotbestand.
      Zusätzlich führe ich fort: realisierte Gewinne, realisierte Verluste und Kosten (Depot,Orderkosten etc). Zusätzlich ergibt der Depotbestand im Verhältnis zur Summe der Mittelzuflüsse ab Beginn die prozentuale Gesamtentwicklung des Depots.

      schöne Ostern, Dieter

      P.S. zu Deinem Stoßseufzer "ach wäre ich nur bei SAC geblieben", ich bin noch drin. Wenn Du also was wissen willst...
      Avatar
      schrieb am 23.04.00 10:45:09
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 23.04.00 14:10:23
      Beitrag Nr. 15 ()
      Max,

      hier unterscheiden sich unsere Ansätze, ich würde sowohl SAP, (hab mit dieser Aktie auch schon gutes Geld verdient) als auch YAHOO! kaufen, in einer vorher definierten Gewichtung im Verhältnis zum liquiden Vermögen.

      Cisco Systems hat vor ein paar Jahren auch noch kein Mensch gekannt. Wenn bei den BtB-Werten kein Präzisionstreffer möglich ist, dann muss eben eine Schrotflinte her = kleinere Einsätze auf alle möglichen Kandidaten. Ähnliches gilt auch für Biotech-Werte. Oder man kauft einen Branchenfonds, wenn man von dem Wachstum einer Branche überzeugt ist, ohne den Sieger zu kennen.

      Was mich generell an Software-Firmen fasziniert, wenn sie erst einmal ein Produkt haben, welches gut läuft, dann können sie dieses Produkt mit geringem Aufwand in beliebigen unbegrenzten Stückzahlen reproduzieren, das kann eine DaimlerChrysler nicht (und die Produkte sind ja auch nicht gerade geringwertig) ;)

      Harald
      Avatar
      schrieb am 23.04.00 15:22:34
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hallo Dieter,

      welche Aktien haben denn z. Zt. 5 Sterne beim SAC? Im aktuellen FINANZEN stehen unter Investment-Trend: Lebensstandard in den Schwellenländern wächst folgende Werte:

      Disney
      Gillette
      HSBC Holding
      Hutchison Whampoa
      McDonald`s
      Nesté
      Nokia
      Philip Morris
      Unilever
      Wrigley

      Kommen Dir diese Werte evtl. bekannt vor?

      Weiterhin habe ich heute vormittag ein Buch quergelesen, welches ich jedem an Strategien Interessierten empfehlen kann: Werner Schwanfelder, Aktien für Fortgeschrittene (nicht vom Titel täuschen lassen), 56 maßgeschneiderte Strategien für Auswahl und Timing Meine Strategie kam zum Glück nicht vor, Stop-Loss-Kurse werden nur kurz erwähnt. Als einfache und trotzdem profitable Strategien werden u. a. Buy-and-hold (Praktikabilität=1, Zeitinvestition=1, Gewinnaussichten=3, Zahlen sind wie Schulnoten zu interpretieren), Wachstumswerte kaufen (Praktikabilität=3, Zeitinvestition=2, Gewinnaussichten=2) oder die hier auf diesem Board auch schon erwähnte O`Shaugnessy-Strategie (Praktikabilität=3, Zeitinvestition=3, Gewinnaussichten=1) beschrieben.

      Für meine eigene Strategie war es dennoch nützlich, das Buch einmal zu lesen, weil auch Kennzahlen bewertet werden. Bei der O`Shaugnessy-Methode beachtet man z. B. das KUV (Kurs/Umsatz-Verhältnis). Das KUV gefällt mir sehr gut, da es zum einen nicht so leicht manipuliert werden kann, wie das KGV (Kurs/Gewinn-Verhältnis), zum anderen kann man mit diesem Wert auch Aktien vergleichen, die noch keinen Gewinn machen (z. B. Akamai). Das KUV kommt daher genau wie das KGV auf meine Excel-Tabelle.

      Und wenn man in Wachstumswerte investiert, dann sollte man nicht das historische und zukünftige geschätzte Gewinnwachstum vergessen, für Amerikanische Werte z. B. abrufbar unter http://biz.yahoo.com/z/a/m/msft.html. Als positiven Indikator werde ich ebenfalls aufnehmen, den Last Quarter Surprise, weil es nicht unwahrscheinlich ist, dass ein Unternehmen, welches einmal die Gewinnerwartungen übertroffen hat, dieses auch ein zweites Mal tut :)

      So, das war`s erst mal für heute, schöne Ostern an alle

      Harald
      Avatar
      schrieb am 23.04.00 16:11:48
      Beitrag Nr. 17 ()
      Harald -

      Produkte in unbegrenzter Menge zu Kosten von fast O herstellen - DAS kann eine Daimler wirklich nicht. Aber ein Software-Produkt kann schnell von seinem Thron verdrängt werden. Ich glaube nicht dass in den nächsten Jahrzehnten noch einmal ein neuer Autohersteller von Weltrang ensteht.

      Max
      Avatar
      schrieb am 23.04.00 21:30:27
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hi Harald,

      nur schnell während eines kurzen Stopp-over zuhause:

      Zu Deiner ersten Frage: Maile der Wienerin oder Rolf, sie sollen mir Deine EMAIL-Adresse verraten.

      Doch was mich zu einer schnellen Reaktion zwingt, ist Dein KUV. Das ist für mich eine absolute Sackgasse. Was den Aktionär interessiert ist der Gewinn und nochmals der Gewinn. Umsatz kann, so das Geschäft verlustbringend ist, ein Unternehmen umso schneller in den Abgrund führen, je höher der Umsatz ist. Oder wieso meinst Du, dass eine bestens beschäftigte BREMER VULKAN, einst ein deutsches Flaggschiff, heute pleite ist. Nein, KUV führt in die Irre, glaube mir.

      Grüsse, Dieter
      Avatar
      schrieb am 24.04.00 10:11:59
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hallo Dieter,

      die von Dir genannten Personen kenne ich nicht - meine eMail-Adresse ist hamuebue@gmx.de , meine Faxnummer ist (040) 360 30 34 104.

      Das KUV muss man natürlich zusammen mit dem KGV (sofern vorhanden) betrachten. Die O`Shaugnessy Methode (KUV < 1, davon die ersten 10 Werte mit der höchsten Kurssteigerung des vergangenen Jahres) hat immerhin über 43 Jahre gesehen ca. 18% Rendite im Jahr erzielt! Siehe auch Thread: O`Shaugnessys beste Methode.

      Selbstverständlich will auch ich nur die Besten in meinem Depot haben, auch wenn ich es jetzt etwas breiter streuen will. Ich denke, dass ich mit 30 Werten weniger Zeitaufwand habe, als wenn ich mir wochenlang überlegen muss, welche 5 (die Mindestanzahl nach Dr. Max) von 30 Aktien denn nun in mein Depot kommen. Genau diese Konzentration auf wenige Werte habe ich bisher ja auch gemacht.

      Bei der Citibank kann ich mir eine Watchlist einrichten, die bei Über- oder Unterschreiten einer bestimmten Marke sofort eine eMail an mich schickt, bei AOL gibt es einen Newsboten, der mir ständig die aktuellen News für bestimmte Suchbegriffe (Aktien) zuschickt. Wenn ich also demnächst eine Aktie kaufe, dann brauche ich einen Tag, um diese kennenzulernen (alle möglichen Infos aus dem Internet ziehen) und in meine Excel-Tabelle einzutragen, falls ich sie dann kaufe, kommt sie noch in die oben beschriebenen eMail-Dienste und das war`s dann. Dann kümmere ich mich nicht mehr darum, bis ich eine Meldung per eMail erhalte.

      Sicherlich werde ich auch in Zukunft alle relevanten News über die Aktie oder Konkurrenzunternehmen lesen, die mir zufällig in die Hände fallen, aber ich werde nicht ständig bei Yahoo herumsurfen, um Meldungen zu suchen, die meine Investments bestätigen. Haben wir beim SAC ja auch nicht gemacht, oder? ;)

      Harald
      Avatar
      schrieb am 26.04.00 16:39:03
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hallo Harald und Dieter,
      toller Thread. Mal wider so einer wo ich erst mal drüber nachdenken muss. Oder sagen wir mal, ich lege mich erst mal in die Sonne.
      Antwort spätestens morgen.
      Es lohnt sich auf jeden Fall aber hin und wieder solche Themen nach oben zu holen, wenn Harald seine Ideen hier zum letzten Mal ansprechen will. :(
      Bis denn
      Wolfgang
      Avatar
      schrieb am 26.04.00 22:41:39
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hi Wolfgang,

      wenn die Strategie einmal fertig wird, dann braucht sie ja auch nur einmal gepostet zu werden :) Wahrscheinlich mache ich es so, einmal im Jahr Kassensturz und dann mit gleichbleibenden Beträgen viele kleine Entscheidungen das ganze Jahr über, z. B. 1% für Bauern und 2% für Könige, falls nicht genügend gute Aktien gefunden werden können, kann auch nachgekauft werden. Damit erreicht man einen gewissen cost-average-effekt.

      Auf jeden Fall möchte ich meine Diversifizierung etwas verbreitern, auch wenn das Performance kosten sollte. Die virtuellen Stop-Loss-Kurse sind nur als Warnsignal gedacht, dass man sich wieder einmal mit der betreffenden Aktie beschäftigen sollte. Einen eMail-Service habe ich auch gefunden (http://www.hoovers.com), allerdings bekommt man da für 10 Suchbegriffe ca. 40 eMails am Tag, das ist ja wohl doch ein bischen viel! :rolleyes:

      Über Deinen Post mit den Blends muss ich auch erst einmal nachdenken, ein Nachteil ist, dass ich von den aufgelisteten Werten noch nie etwas gehört habe :confused: Für die Screens generell kann ich mich aber allmählich begeistern, z. B. Keystone EPS. Die Methode ist auch gar nicht viel anders, als meine alte Analysemethode; bisher habe ich auf wachstumsstarke Aktien gesetzt und deren Chartverlauf miteinander verglichen, klar, dass ich so die Aktien mit dem besten Momentum erwischt habe ;)

      Generell würde ich vorschlagen, dass wir mal alle wichtigen Kennzahlen diskutieren, vielleicht pro Thread eine Kennzahl? Die Initiative überlasse ich aber dem Boardmaster :laugh: vielleicht können wir mit der einen Kennzahl aus den König / Revolutionär-Kriterien anfangen?

      Gruss Harald
      Avatar
      schrieb am 28.04.00 12:20:43
      Beitrag Nr. 22 ()
      So, ich fasse jetzt noch einmal die Grundlagen meiner neu entwickelten Anlagestrategie zusammen, damit man nicht ständig den ganzen Thread lesen muss. Meine Strategie nenne ich mal:

      HARRY`S SMART-INVESTING :)

      Bei mir gibt es Bauern, welches in der Wallstreet-Villige-Definition Revolutionäre sind, die noch keine schwarzen Zahlen schreiben.

      Dann gibt es Springer, welches in der Wallstreet-Villige-Definition Revolutionäre sind, die schon schwarzen Zahlen schreiben (aber man weiss trotzdem noch nicht so genau, wo sie hinspringen).

      Und zum Schluss gibt es Damen (denn es heisst ja die Aktie und ausserdem kann man mehrere Damen gleichzeitig auf dem Spielfeld haben), welches in der Wallstreet-Villige-Definition unangefochtene Könige sind.

      Und jetzt die Schritte, wie ich diese Figuren in einer sinnvollen Strategie einsetze.

      1) Gewinne realisieren frühestens nach einem Jahr und einem Tag (wegen der Speku-Steuer), am besten aber laufen lassen, solange die fundamentalen Daten und die Story stimmt.

      2) Verluste (ab Einstandskurs + Spesen) können früher realisiert werden, wenn sich eine einzelne Aktie schlechter als der Markt entwickelt.

      3) Der Verlust wird nicht prozentual zur Position bestimmt, sondern prozentual zum gesamten liquiden Vermögen (also alle liquiden Werte die man inkl. Aktien hat. Eine Immobilie ist zwar auch Vermögen, aber nicht sehr liquide. Ein Verkauf kann sehr lange dauern. Eine Alternative sind u. U. Immobilienfonds, die werktäglich zurückgegeben werden können.) Angenommen, ich gehe pro Position maximal das Risiko ein, 1% meines gesamten Vermögens zu verlieren, dann ist diese Position bei einer volatilen Aktie automatisch kleiner. Wenn ich also der Meinung bin, dass bei dieser volatilen Aktie eine Schwankungsbreite von 25% normal ist, dann darf diese Position eben maximal 4% an dem Gesamt-Vermögen einnehmen, mit einem virtuellen Stopp-Loss von 25% unter Kaufkurs. Bei einer konservativen Aktie mit 15% Schwankungsbreite darf diese Position dann eben 6,6% am Gesamt-Vermögen betragen, mit einem virtuellen Stopp-Loss von 15% unter Kaufkurs. Dieses sind nur beispielhafte Angaben, die das Prinzip verdeutlichen sollen. Dass man sich vorher überlegt, wieviel man maximal mit einer Aktie verlieren will, widerstrebt wohl der Psyche der meisten Anleger. Lieber rechnet man sich reich, indem man Kursziele nach oben hin festlegt, was ich nun wiederum für Blödsinn halte (oder gibt es hier jemanden, der vorher bei EM-TV ein Kursziel von + 32.000% festgelegt hat?)

      Für mich selbst habe ich jetzt folgende Gewichtungen vorgenommen:
      Einmal im Jahr wird das zur Verfügung stehende liquide Vermögen definiert. Von dieser Summe ausgehend erhalte ich den jeweiligen Einsatz, den ich pro Position je nach Figur eingehe.

      Das wäre jeweils pro

      Bauer = 1% des liquiden Vermögens
      Springer = 2% des liquiden Vermögens
      Dame = 4% des liquiden Vermögens

      Dadurch erhält man eine breitere Steuung und ein besser kontrollierbares Risiko. Ganz wichtig ist es, die Stop-Loss-Verkäufe nicht automatisch durch die Bank auszulösen zu lassen, weil man dann in Gefahr läuft, bei einer Überreaktion des Marktes alle seine fundamental guten Werte zu verkaufen (und später teurer zurück zu kaufen). Das Unterschreiten eines von mir jetzt einmal so genannten `virtuellen` Stop-Loss-Kurses auf der Watchlist ist ein Hinweis darauf, dass man sich mal wieder mit der betreffenden Aktie beschäftigen muss. Nur wenn sich die Aktie schlechter als der Branchendurchschnitt entwickelt oder die Branche generell nicht mehr interessant ist, wird verkauft, aber dann sofort und unlimitiert.

      Eine Auswirkung meiner neuen Strategie habe ich schon verspürt, es macht viel mehr Spass :laugh: , weil man viel mehr Käufe tätigt, als wenn man sich auf 5 Werte im Depot beschränkt. So habe ich in dieser Woche schon einen Springer und eine Dame gekauft (Nortel und Nokia).

      Good Trades, Harald
      Avatar
      schrieb am 28.04.00 12:56:34
      Beitrag Nr. 23 ()
      Vorschlag 1

      mach einen neuen Thread auf:
      Bube-Springer-Dame

      Vorschlag 2

      stelle alle Buben Springer und Damen vor.

      Gruß, Volker
      Avatar
      schrieb am 28.04.00 13:05:14
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hallo Harald, Dieter und Schnauff,

      das Niveau in diesem Thread macht es schwer, da schnell mal drauf zu Antworten.
      Gestern habe ich mir mal endlich die Mühe gemacht, eine Aufstellung meiner Transaktionen in 1999 aufzulisten. Immerhin 17 Verkäufe und 15 Käufe habe ich in dem letzten Jahr getätigt. Weniger ist mehr. Darin bin ich wieder einam bestätigt und habe bisher dieses Jahr erst eine Umschichtung vorgenommen. (Wäre auch nicht unbedingt nötig gewesen, habe aber Glück gehabt: Microsoft--> Sun) Mit Abstand am Besten haben sich die durch die Pferde/geo5 inspirierten Langfrist-Wachstumswerte entwickelt.

      Übrigens nutze ich diesen Ansatz nicht, um mechanisch jährlich umzuschichten, sondern als Auswahlhilfe für Langfristinvestments. Um hier rein mechanisch vorzugehen, ist mir die Überprüfung von nur ein paar Jahren zu wenig. Vielmehr ist die Betrachtung des Kursverlaufs der letzen Jahre und dann des kommenden Jahres für mich eine erste Bestätigung der Annahme, dass die besten Aktien auch in der Zukunft am besten laufen und immer wieder eine Übung unterm Strich bei einer Auswahl von 4 bis 5 Werten zu gucken und nicht so sehr aufg die Einzelwerte. Auch ein Superunternehmen hat mal ein schlechteres Jahr. Sollte es dann verkauft werden. Dabei ist der Betrachtungszeitraum von 4 bis 5 Jahren grob genug, dass es nicht gleich unten durchfällt. Auf die Beobachtung der Bilanzzahlen möchte ich keinesfalls verzichten.
      So sehe ich auch deine virtuellen Stopp-Kurse, Harald. Dann erst mal zu gucken, was ist los? Hat sich etwas grundsätzlich etwas verändert am Geschäftserfolg?

      Schnauff,
      mit dem LURO-Ansatz habe ich die verblüffende Erfahrung gemacht, dass solche Unternehmen, die über Jahre einen kontinuierlichen kräftigen Kurstrend nach oben haben, auch sehr häufig in den Bilanzzahlen und Margen zu den besten der Welt gehören. Da entdeckt man plötzlich prall gefüllte Kassen bei oft keinen oder geringen langfristigen Schulden und langfristige Umsatz- und Gewinntrends, dass man staunt. Vielleicht ist es wirklich als erstes Kriterium so einfach. Unternehme, die heiße Luft produzieren, sind nach einem Boom-Jahr oft schon wieder im Keller. Mit heißer Luft kann kein kontinuierlicher Kurstrend über mehrere Jahre erreicht werden.

      Harald,
      bei meinen Kaufleuten und bei dem Screen-Blend (KeyEPS/PEG) weiß ich schon heute genau, dass ich im Dezember umschichte. Im Herbst werde ich mir also nochmal genauer die Methoden angucken und mich dann entscheiden, ob es so weiterfahre oder veränder. Da brauche ich also keine Stop-Loss-Marken oder eine Verfolgung der Unternehmensentwicklung.
      Die beiden Pakete kann ich vom Aufwand also jeweils wie eine Aktie betrachten.
      So gesehen habe ich mit 4 weiteren (Pferdchen/LURO-Aktien) 6 Werte im Portfolio (effektiv 14). Würde dies eventuell auf 8 ausdehnen. Damit bin ich recht zufrieden. Da unterscheiden wir uns offenbar. Mir geht es so, dass ich schon bei mehr als drei Produkten einen Einkaufzettel schreibe, sonst verliere ich den Überblick.
      Ich weiß nicht, ob ich es wirklich schaffe, aber ich möchte mich wirklich nicht von kurzfristigen Marktbewegungen in meinen Entscheidungen abhängig machen. Von schnellen Entscheidungen auf dem Aktienmarkt halte ich nicht viel.
      Ich sehe ein große Schwäche in deinem Stop-Loss-Ansatz. Solche Marken machst du ja abhängig von dem Kurs zu dem du gekauft hast, oder? Teilst du auch meine Überzeugung, dass der Kurs langfristig dem wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens folgt? Nun, was hat das mit dem Unternehmen zu tun, wann du gerade gekauft hast? Wahrscheinlich wenig bis nichts. Auf das Unternehmen und dessen Erfolg hat das nicht den geringsten Einfluss, wo du deine Marken setzt. Wozu dann also davon Kauf-/Verkauf-Entscheidungen abhängig machen?

      Die Idee mit der Besprechung von wichtigen Kennzahlen finde ich gut, werde ich im Hinterkopf behalten. Allerdings würde ich dazu dann ein paar Fakten und Beispiele zusammentragen wollen. Dafür fehlt mir im Moment einfach die Zeit. Aber wer will kann ja anfangen und sehen, was für Meinugen da zusammenkommen.

      Viele Grüße
      Wolfgang
      Avatar
      schrieb am 28.04.00 14:11:39
      Beitrag Nr. 25 ()
      Volker,
      mit den Buben, das ist ein anderes Spiel, welches sich Skat nennt ;)

      Wolfgang,
      meine virtuellen Stop-Loss-Marken greifen ja nur, wenn sich das Unternehmen im Branchenvergleich schlecht entwickelt, ich möchte wirklich langfristig investieren und glaube, dass mir das leichter fällt, wenn ich pro Position ein geringeres Risiko eingehe, Fehlentscheidungen verhindern nicht meine weitere Teilnahme an dem Spiel :) (im Gegensatz zu der Reverse-Scale-Taktik, welche schwieriger emotional kontrollierbar ist)

      So, und jetzt bin ich übrigens auch Aktionär des Unternehmens Broadvision, in der Springer-Gewichtung von 2% des liquiden `Spielgeldes`.

      Schönes Wochenende allerseits und good trades

      Harald
      Avatar
      schrieb am 01.05.00 12:32:47
      Beitrag Nr. 26 ()
      HARRY`S SMART-INVESTING UPGRADE :)

      Hier gibt es Bauern, welches in der Wallstreet-Villige-Definition Revolutionäre sind, die noch keine schwarzen Zahlen schreiben.

      Dann gibt es Springer, welches in der Wallstreet-Villige-Definition Revolutionäre sind, die schon schwarzen Zahlen schreiben (aber man weiss trotzdem noch nicht so genau, wo sie hinspringen).

      Und zum Schluss gibt es Damen (denn es heisst ja die Aktie und ausserdem kann man mehrere Damen gleichzeitig auf dem Schachbrett haben, die allerdings auch ihre Launen haben können), welche in der Wallstreet-Villige-Definition unangefochtene Könige sind.

      Und jetzt die Schritte, wie man diese Figuren in einer sinnvollen Strategie einsetzt.

      1) Gewinne werden frühestens nach einem Jahr und einem Tag (wegen der Spekulationsfrist) realisiert, am besten werden diese aber laufen gelassen, solange die fundamentalen Daten und die Story stimmt.

      2) Verluste (ab Einstandskurs + Spesen) können früher realisiert werden, wenn sich eine einzelne Aktie schlechter als der Branchendurchschnitt entwickelt.

      3) Der maximal tolerierte Verlust wird bei Kauf nicht prozentual zur Position bestimmt, sondern prozentual zum gesamten liquiden Vermögen (also alle Wertpapiere, die man inkl. Aktien hat.) Angenommen, man geht pro Position maximal das Risiko ein, 1% des liquiden Vermögens zu verlieren, dann ist diese Position bei einer volatilen Aktie automatisch kleiner. Wenn man also der Meinung ist, dass bei dieser volatilen Aktie eine Schwankungsbreite von 50% normal ist (was heutzutage sogar Aktien der `Old Economy` wie Gillette oder Procter & Gamble verkraften müssen), dann darf diese Position eben maximal 2% an dem Portfolio einnehmen, mit einem `virtuellen` (nicht automatisch ausgelösenden) Stopp-Loss von 50% unter Kaufkurs. Am besten setzt man noch einen zweiten virtuellen Stopp-Loss 30% unter dem Kaufkurs, damit man in dem Bereich zwischen -30% und -50% Zeit hat, die Lage zu analysieren. Dass man sich vorher überlegt, wieviel man maximal mit einer Aktie verlieren will, widerstrebt wohl der Psyche der meisten Anleger. Lieber rechnet man sich reich, indem man Kursziele nach oben hin festlegt, was ich nun wiederum für Blödsinn halte (oder gibt es hier jemanden, der vorher bei EM-TV ein Kursziel von +32.000% festgelegt hat?)

      Ganz wichtig ist es, die Stop-Loss-Verkäufe bei Damen und bei Springern nicht automatisch durch die Bank auszulösen zu lassen, weil man dann in Gefahr läuft, bei einer Überreaktion oder einer Schwäche des Marktes alle seine fundamental guten Werte zu verlieren (und später teurer zurück zu kaufen). Das Unterschreiten eines von mir einmal so definierten `virtuellen` Stop-Loss-Kurses auf der Watchlist ist ein Hinweis darauf, dass man sich mal wieder mit der betreffenden Aktie beschäftigen sollte. Nur wenn sich die Aktie schlechter als der Branchendurchschnitt entwickelt oder die Branche generell nicht mehr interessant erscheint, wird verkauft, aber dann sofort und unlimitiert. Reale Stop-Loss-Orders, bei der Bank vorgemerkt, können bei Bauern sinnvoll sein, wenn man sich nicht tagtäglich darum kümmern kann oder will, weil es sich hier um sehr spekulative Werte handelt, die, wie man bei der jüngsten Korrektur gesehen hat, auch einmal 80% ihres Wertes verlieren können.

      4) Die einzelnen Risikoklassen nehmen jetzt folgende Gewichtungen ein. Einmal im Jahr wird das zur Verfügung stehende liquide Vermögen definiert. Von dieser Summe ausgehend erhält man den jeweiligen Einsatz, den man pro Position je nach Figur (Risikoklasse) eingeht.

      Das wäre jeweils pro

      Bauer = 1% des liquiden Vermögens
      Springer = 2% des liquiden Vermögens
      Dame = 4% des liquiden Vermögens

      5) Um jetzt das Risiko noch besser zu streuen, sollten von jeder Figur (Risikoklasse) in etwa gleich viele Positionen im Depot sein (wer es gerne etwas konservativer möchte, lässt die Bauern einfach weg). Ein gut gestreutes Depot könnte z.B. so aussehen:

      8 Damen à 4% = 32% des liquiden Vermögens
      8 Springer à 2% = 16% des liquiden Vermögens
      8 Bauern à 1% = 8% des liquiden Vermögens

      ... ergibt ein Portfolio mit 56% anfänglichem Aktienanteil, die restlichen 44% kann man auf Anleihen, Fonds und Cash verteilen. Dadurch erhält man eine breitere Steuung und ein besser kontrollierbares Risiko. Wenn die Aktien im Kurs steigen, erhöht sich der Aktienanteil ganz automatisch. Natürlich kann man auch jeweils 9 oder 10 Positionen nehmen, wenn man risikofreudiger ist.


      6) Wenn sich der Aktienkurs positiv entwickelt hat, dann wird nach Ablauf der Spekulationsfrist die Stop-Loss-Marke nachgezogen, um zumindest den eingesetzten Betrag + einer angemessenen Verzinsung (z.B. +20%) zu sichern, auch ein Teilverkauf kann zu diesem Zweck durchgeführt werden. Der Unterschied zu vorher ist jetzt, dass die Stop-Loss-Marken nicht mehr im Verhältnis zum liquiden Vermögen betrachtet werden, da die ursprüngliche Aufteilung des Depots nach einem Jahr wahrscheinlich nicht mehr existiert, und die Gewinne trotzdem weiter laufen sollen. Die jetzt eingesetzten (virtuellen) Stopp-Loss-Marken müssen also folgende Bedingungen erfüllen: zum einen den Einstand + Verzinsung sichern, zum anderen die natürliche Volatilität der Aktie berücksichtigen. Man könnte also wieder einen (virtuellen) Stop-Loss 30% unter dem Höchstkurs plazieren, oder auch charttechnische Überlegungen mit einbeziehen.

      Bei all dem, denken Sie bitte immer daran, die langfristige Sicherung Ihres liquiden Vermögens ist wichtiger, als die kurzfristige Kränkung Ihres Egos, falls Sie mal mit einer Aktie falsch liegen, denn: don`t play macho with the market!

      In diesem Sinne
      Smart-Investor Harry ;)
      Avatar
      schrieb am 01.05.00 20:46:47
      Beitrag Nr. 27 ()
      Harry -

      wonderful!

      Vielleicht wird das das nächste Buch!

      Max
      Avatar
      schrieb am 07.05.00 21:16:03
      Beitrag Nr. 28 ()
      hallo hamuebue,

      die bücher zum value at risk ansatz bin ich dir noch schuldig.
      habe nicht vergessen, muss aber erst auf die bibliothek.

      eine praktische frage die nichts mit der strategie-diskussion zu tun hat:

      welchen diskont broker nimmst du für die(relativ) hohe anzahl an depotpositionen? ich denke ein depot bei der diraba könnte das vernünftigste sein, da keine depotgebühren (wenn`s stimmt)


      danke,
      schnauff
      Avatar
      schrieb am 08.05.00 00:57:55
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 09.05.00 16:48:54
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hallo Smart-Investor Harry,

      nun habe ich ja meine eigene, hier auch manchmal beschriebene Depot-Struktur und man kann ja nicht alles nachmachen, aber deinen Ansatz finde ich für viele Dörfler, die vor einem Wust von Revolutionären und Königen stehen, klasse zur orientierung, wie man´s denn mal angehen kann. Ich bin mal sehr gespannt wie sich deine Dame-, Springer-, Bauern-Teile im Depot füllen werden. Ich hoffe du wirst uns dran teilhaben lassen. Du willst dein Depot doch selber so strukturieren, oder?

      Gruß
      Wolfgang
      Avatar
      schrieb am 10.05.00 14:32:21
      Beitrag Nr. 31 ()
      Hallo Wolfgang,

      zunächst antworte ich erst einmal auf ein früheres Posting, über deine aktuellen Fragen muss ich erst einmal nachdenken. Du schreibst:

      Ich sehe ein große Schwäche in deinem Stop-Loss-Ansatz. Solche Marken machst du ja abhängig von dem Kurs zu dem du gekauft hast, oder? Teilst du auch meine Überzeugung, dass der Kurs langfristig dem wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens folgt? Nun, was hat das mit dem Unternehmen zu tun, wann du gerade gekauft hast? Wahrscheinlich wenig bis nichts. Auf das Unternehmen und dessen Erfolg hat das nicht den geringsten Einfluss, wo du deine Marken setzt. Wozu dann also davon Kauf-/Verkauf-Entscheidungen abhängig machen?

      Sicherlich sind die Stop-Loss-Marken, ob nun virtuell oder real, abhängig vom Einstiegskurs. Das ist eine Frage der Prioritäten. Die Erhaltung meines liquiden Vermögens, meines `Spielgeldes`, ist mir persönlich wichtiger, als die Entwicklung des betreffenden Unternehmens in den letzten 10 oder 20 Jahren (viel interessanter ist doch auch die zukünftige Entwicklung).

      Wenn nun eine Aktie durch den Stop-Loss rauscht, heißt das ja nicht, dass man diese Aktie nie mehr kaufen darf. Wie ich schon mal erwähnt habe, mit AOL konnte ich 98/99 meinen Einsatz verzehnfachen, die Achterbahnfahrt des letzten Jahres habe ich aber nicht mitgemacht. Das schont die Nerven. Jetzt bin ich am überlegen, ob man vielleicht wieder einsteigen sollte, obwohl die Aktie natürlich sehr teuer ist.

      Um einen möglichst günstigen Einstiegspunkt zu erwischen, schaue ich schon mal auf die Charts. Ich möchte auch nur die besten Aktien in meinem Depot haben, aber es müssen nicht zwangsläufig immer dieselben sein. Für reines Buy-and-Hold bin ich nicht abgebrüht genug und jährliches Umschichten scheint mir noch willkürlicher zu sein, als Stop-Loss-Kurse.

      Bei der Wallstreet-Village-Strategie ist mir etwas nicht ganz klar: Wenn ihr eure Aktien 10 Jahre lang halten wollt, worüber diskutiert ihr dann die nächsten 9 Jahre?

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 10.05.00 18:56:04
      Beitrag Nr. 32 ()
      hallo hamuebue,

      danke für den tipp mit der verschlüsselungstechnik, sehr aufmerksam von dir!

      fimatex habe ich mir auch schon überlegt, zur zeit liegt aber die diraba voran, da laut werbung keine depotgebühr = keine fixkosten.

      schnauff
      Avatar
      schrieb am 11.05.00 17:03:48
      Beitrag Nr. 33 ()
      Hallo Harald,,

      Harald:
      Bei der Wallstreet-Village-Strategie ist mir etwas nicht ganz klar: Wenn ihr eure Aktien 10 Jahre lang halten wollt, worüber diskutiert ihr dann die nächsten 9 Jahre?


      Na, ja wer will das denn wirklich ernsthaft behaupten, dass er seine Aktien 10 Jahre nicht anschaut. Der springende Punkt ist der - ungerheuer schwere - Schritt, sich von der Konzentration auf Marktschwankungen zu lösen und 100% der Aufmerksamkeit auf die Qualität des Unternehmens zu lenken. Ich kann´s auch noch nicht ganz. :( Finde es aber erstrebenswert. Das heißt, ein Unternehmen, das in der Zukunft, die einmal in es gesetzten Erwartungen (wie 10 Jahre aufwärts) nicht erfüllt fliegt raus. Ich wette das würde auch Warren Buffett gerne manchmal tun, wenn er nicht so große Anteile an Unternehmen hätte. Aber die Probleme eines Milliardärs haben wir ja zum Glück noch nicht. ;)

      Gruß
      Wolfgang
      Avatar
      schrieb am 12.05.00 09:42:18
      Beitrag Nr. 34 ()
      hallo hamuebue,

      stelle mal hier eine strategie eines investmentclubs rein, auf die ich durch einen post von breitmaulfrosch gekommen bin.

      http://www.investmentclub-outperformer.de/Strategie/strategi…
      http://www.investmentclub-outperformer.de/body_indikator.htm
      der 2 link ist zu charts-erklärungen.

      schnauff
      Avatar
      schrieb am 13.05.00 09:55:56
      Beitrag Nr. 35 ()
      Hallo Schnauf,

      vielen Dank für den Link, die verfolgen ja eine ganz ähnliche Strategie, spekulative Werte dürfen nur einen kleineren Teil am Depot einnehmen, dazu noch die Reverse-Scale-Technik, die ich wohl auch noch mit einbauen werde.

      Ist doch irgendwie beruhigend, wenn andere unabhängig von einem zu dem gleichen Ergebnis kommen, und die Performance des Musterdepots ist ja auch nicht schlecht.

      Good Trades
      Harry :)
      Avatar
      schrieb am 13.05.00 11:05:32
      Beitrag Nr. 36 ()
      MarkFive,

      Hallo Hamuebue
      Interessante Strategie, allerdings stelle ich mir die Frage, ob das eine Prozent Verlust am Gesamtvermögen nicht sehr niedrig angesetzt ist. Führt das nicht zu enorm vielen Einzelwerten?


      In meinem Beispiel komme ich ja auf 24 Einzelwerte, die bekomme ich schon zusammen, wenn ich nur eine Anlegerzeitschrift lese.

      Außerdem bedeutet das für kleine Anfängerdepots wie meines, daß man sich eigentlich erst mal nur Damen kaufen sollte, da man sich schon einen Springer nicht mehr "leisten" kann.

      Das Argument verstehe ich nicht ganz, weil in meinem Beispiel eine Dame ja doppelt so viel kostet (weil sie ja auch mehr wert ist), wie ein Springer.

      Bei einem angenommenen liquiden Kapital von 20000 DM sollte das Verlustrisiko dann nämlich bei max. 400 DM liegen. Nimmt man für einen "ordentlichen" Springer eine Volatilität von nur 30% an, dann dürfte ich nur höchstens 1334 DM investieren.

      In meinem Beispiel gehe ich ja von einem Prozent tolerierbarem Verlust pro Position aus, d. h. wenn man die Rechnung stur durchzieht, dürftest Du DM 660,- pro Position einstetzen.

      Ich für meinen Teil setze das absolute Minimum für Transaktionen bei 2000 DM an, um nicht enorme Gebühren zu zahlen. Nach der selben Logik ist ein Bauer in einem Anfängerdepot überhaupt nicht denkbar. Prinzipiel gefällt mir die Strategie recht gut, aber vielleicht sollte man sie in der Form erweitern, daß man erst einmal für sich selbs entscheidet, welches Anlageverhalten man verfolgen will und dann danach die Prozentzahl des Maximalen Verlustes definiert, also z.B.
      Spekulativ: 4%
      Risikobewußt: 2%
      Konservativ: 1%
      Das beschränkt dann auch die Anzahl der Einzelwerte in spekulativen Depots. Gruß, MarkV


      ... wie sagte Kostolay so schön? Wer viel Geld hat, der darf spekulieren, wer wenig Geld hat, der sollte nicht spekulieren und wer kein Geld hat, der muss spekulieren ;)

      Meine Strategie wurde ja aus der Not geboren. Euphorisch bin ich bei Akamai mit 5% meines liquiden Vermögens bei 250 Euro eingestiegen, der folgende Kusverlust auf 70 Euro machte 72% aus, ich hätte also 72% von 5% = 3,6% meines liquiden Vermögens verloren, wenn ich nicht vorher instinktiv die Position auf 1% reduziert hätte. Jetzt beträgt mein Verlust ca. 1% und ich bin noch mit 1% investiert (da ich der Versuchung nicht widerstehen konnte, zu `verbilligen`.) Mein Restrisiko an dieser Position beträgt also 2% maximaler Verlust. Wenn man jetzt die Reverse-Scale-Technik von VauHa anwendet (einen Stop-Loss setzten, indem man die z. Zt. investierten 1% durch 1,5 teilt, nachzulesen unter wallstreet-village.de), dann kommt man auf einen maximalen Verlust von 1,33%. Lange Rede kurzer Sinn, dieses Erlebnis war der Anstoss für mich, einmal eine komplette Strategie zu entwickeln.

      Bei 20.000 DM würde ich 10 gleich grosse Positionen aufbauen und alle mit einem Stopp-Loss von 30% sichern, dann hat man halt ein Risiko von 3% in einer Position. Um das etwas höhere Risiko auszugleichen, kann man ja auf die Bauern ganz verzichten (oder sich nur einen leisten, wie ich z. Zt.).

      Good Trades
      HarrySmart :)
      Avatar
      schrieb am 16.05.00 12:30:09
      Beitrag Nr. 37 ()
      hallo schnauff und markV,

      gerade beim surfen entdeckt: bei consors gibt es studenten-ermässigung, d. h. eine 1000 dm order kostet 11,10 anstelle von 19,50, wollte es nur einmal gesagt haben.

      von der direktanlagebank kann ich nur abraten, habe zwar ein konto dort, werde aber auf absehbare zeit kein geld dahin überweisen. es bleiben also neben consors noch comdirect und entrium übrig, oder als ausländische varianten fimatex und first-e.com.

      :)
      Avatar
      schrieb am 16.05.00 12:49:39
      Beitrag Nr. 38 ()
      und noch ein zusatztip: ab einer order von 10.000 dm ist die citibank günstiger, als der consors-normaltarif, zudem ist das depot und das girokonto kostenlos und man bekommt darauf auch noch zinsen!

      :)
      Avatar
      schrieb am 16.05.00 15:05:40
      Beitrag Nr. 39 ()
      ... auch bei der Comdirect gibts Zinsen auf Depot und Girokonto und wenn man im Monat 5 Transaktionen ausführt ist auch das Girokonto umsonst.

      Hallo Hamuebue,
      wieso ist denn eine Dame "doppelt so teuer" wie ein Springer?
      Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist es doch so:
      Bei einem Grundkapital von 20000 DM ist 1% meines Vermögens 200 DM Dies soll nun dem maximalen Verlust entsprechen.
      Bei einer Dame gehe ich von 10% Volatilität aus, das heißt diese 10% sollen nicht mehr als 200 Mark sein. Daraus folgt, meine Dame darf 100% = 2000 DM kosten
      Bei einem Springer gehe ich von 30% Volatilität aus also 200 DM = 30%. Daraus folgt, wie Du schon sagtest, daß er maximal 666 DM kosten darf (ich hatte mich mit 1320 DM etwas vertan). Mit "teuer" meinte ich, daß bei so kleinen Investments die Transaktionskosten die Aktie übermäßig verteuern.

      Vielleicht komme ich ja mal irgendwann auf eine solche Verlustorientierte Strategie zurück, aber "so lange ich (nahezu) kein Geld habe halt ich`s mit Kostolany und investiere überproportional in Pioniere.

      Gruß,

      MarkV
      Avatar
      schrieb am 16.05.00 17:33:57
      Beitrag Nr. 40 ()
      MarkV,

      die Prozentzahlen sind beispielhaft, die wichtige Kernaussage ist, dass man riskantere Aktien von unbekannten jungen Unternehmen beim Kauf niedriger im Depot gewichten sollte, also Akamai niedriger als Coca Cola beispielsweise.

      Jetzt kommt dein Missverständnis, meine Methode ist nämlich nicht verlustorientiert, sondern gewinnorientiert. Ich gebe weder Kursziele vor, noch eine Haltedauer oder regelmäßige Umschichtungen. Gewinne sollen weiter laufen, Verluste sollen begrenzt werden. Eine EM-TV soll sich bei mir voll entwickeln können, falls ich denn mal eine erwische. Falls z. B. Akamai wirklich ein Renner werden sollte, dann würde diese Aktie nach 5 Jahren eine wesentliche höhere Gewichtung in meinem Depot haben, als Coca Cola, die ich beim Kauf doppelt oder vierfach so hoch gewichtet hätte.

      Generell muss natürlich jeder die Strategie finden, die zu einem passt. Was sind denn deine Pioniere nach meiner Definition, Springer oder Bauern?

      :)
      Avatar
      schrieb am 16.05.00 18:37:41
      Beitrag Nr. 41 ()
      Hallo hamuebue,
      das Wort "verlustorientiert" war wohl falsch gewählt, sorry. Was ich ausdrücken wollte war so etwas wie "Verlust begrenzend".

      Meine Pioniere passen sind in Deiner Definition ähnlich schlecht unterzubringen, wie in den Village-Definitionen.
      Sagen wir mal, sie sind rentable Früh-Revolutionäre.
      Für eine genauere Definition schau doch mal in den Thread "Das Pionierdepot wächst".

      Gruß,

      MarkV
      Avatar
      schrieb am 16.05.00 18:44:30
      Beitrag Nr. 42 ()
      ............ähhhhhh, was ein Unsinn,
      Du kennst denn Thread ja schon lange und hast sogar zwei Pioniere vorgeschlagen.
      Übrigens habe ich, zumindest für mich, beschlossen, mich an meine anfänglichen Kriterien zu halten und den Punkt "schon Rentabel" nicht aufzuweichen.
      In der letzten Korrekturphase hat sich gezeigt, daß sich Unternehmen, die schwarze Zahlen schreiben einfach besser halten.
      Mag sein, daß die anderen, wie z.B. Akamai, später um so größer rauskommen, aber ich möchte doch die Volatilität meines Depots etwas in Grenzen halten.

      Gruß,

      MarkV
      Avatar
      schrieb am 17.05.00 17:29:09
      Beitrag Nr. 43 ()
      MarkV,

      wahrscheinlich sind dann deine Pioniere mit meinen Bauern vergleichbar, die meisten Unternehmen wären dann Springer und Damen gibt es nur ganz wenige.

      Akamai ist ja mein einziger Bauer, der keine schwarzen Zahlen schreibt, und dementsprechend gering in meinem Depot gewichtet. Na ja, was dem einen sein Optionsschein ist, das ist dem anderen sein Bauer.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 25.05.00 13:53:00
      Beitrag Nr. 44 ()
      Hallo hamabue,

      auch ich bevorzuge Bauern, denn die sind die einzigen Figuren, die sich in Springer... bis Damen umwandeln lassen.

      Gruß
      LastAktienHero
      Avatar
      schrieb am 31.05.00 08:35:59
      Beitrag Nr. 45 ()
      hallo hamuebue,

      weil du ja immer an der verbesserung deiner schach-strategie feilst hier ein interessanter beitrag in Allgemeines: CANSLIM
      http://www.wallstreetonline.de/community/board2/ws/thread/1…

      schnauff

      p.s. gibt`s was neues von deinen bauern oder beschwert sich vielleicht die dame schon wegen nichtbeachtung? ;)
      Avatar
      schrieb am 31.05.00 22:32:02
      Beitrag Nr. 46 ()
      @ schnauff,

      meine Bauern wurden auf dem Schlachtfeld geopfert :D , Spaß beiseite, ich halte es momentan für ziemlich gefährlich, Unternehmen zu besitzen, die rote Zahlen schreiben (Akamai ist gerade mal wieder aus dem Depot geflogen), ebenso sollte man sehr vorsichtig bei hoch bewerteten BtC (Business-to-Consumer) - Unternehmen sein, sobald eBay (obwohl CtC) unter den Einstandskurs fällt, fliegen die auch raus (zumal Yahoo auch schon Versteigerungen anbietet). Das gilt natürlich nicht für Dell, eine meiner Lieblingsaktien.

      Ansonsten haben wir gerade einen kleinen Depotwettstreit gestartet, Du kannst ja (und alle anderen auchI) ebenfalls teilnehmen: Thread: Kampf der Systeme. Die Depots findest Du unter User-Depots.

      Ansonsten läuft alles planmäßig, wie sagte Peter Lynch: ``Probleme gibt es immer``. ;)

      Gruß H.
      Avatar
      schrieb am 31.05.00 23:10:02
      Beitrag Nr. 47 ()
      Harald -

      nur eins Yahoo probiert es schon lange mit den Auktionen, wird aber von Ebay immer weiter abgehängt. Dazu gab es mal eine gute Analyse bei fool.com.

      Ebay bleibt bei mir drin, komme (fast) was wolle. Die sind in meinen Augen unangreifbar, wenn sie ihre weitere internationale Expansion geregelt bekommen.

      Max
      Avatar
      schrieb am 01.06.00 00:41:08
      Beitrag Nr. 48 ()
      Max,

      Du bist ja wirklich überzeugt von deinen Aktien ;) , übrigens wurde heute Wal-Mart im Aktionär als ``Blue Chip im Internet`` empfohlen! Gemüse per Mausklick? Lassen wir uns überraschen.

      Gruß H.
      Avatar
      schrieb am 01.06.00 08:55:55
      Beitrag Nr. 49 ()
      hallo hamuebue,

      danke für die einladung, leider ist meine performance zu mäßig, sodaß meine teilnahme maximal zur erheiterung dienen könnte. ;)

      zu deinen bauern:
      vor dem morgengrauen ist es immer am dunkelsten.

      (du hast akamai wahrscheinlich verkauft, weil sie unter den einstandspreis gefallen ist?)

      schnauff
      Avatar
      schrieb am 01.06.00 13:15:58
      Beitrag Nr. 50 ()
      @schnauff,

      (du hast akamai wahrscheinlich verkauft, weil sie unter den einstandspreis gefallen ist?)

      Ich habe sie verkauft, weil ich mich nicht an meine eigene Strategie gehalten habe, d. h. ich habe bei einigen wackligen Aktien keinen mentalen, sondern einen realen Stopp-Loss gesetzt. Dieses ist in der Tat ein Thema, über welches ich mir bisher noch nicht ganz klar geworden bin, was macht man beispielsweise, wenn man in den Urlaub :) fährt?

      Falls jetzt noch ein paar Internet-Unternehmen pleite gehen, sehen wir sicherlich noch einmal Einstiegskurse. Deswegen konzentriere ich mich auch erst einmal auf profitable Unternehmen.

      danke für die einladung, leider ist meine performance zu mäßig, sodaß meine teilnahme maximal zur erheiterung dienen könnte.

      Es geht ja nicht darum, dass man gewinnt, sondern dass man etwas dabei lernt, also, überlege es Dir.

      Gruß H.
      Avatar
      schrieb am 01.06.00 15:41:53
      Beitrag Nr. 51 ()
      hallo hamuebue,

      jaja, die stop loss strategie funktioniert bei mir auch (noch) nicht.

      am depotwettstreit kann ich schon teilnehmen, werde vorher aber noch prolet fragen, da sonst vielleicht die übersichtlichkeit leidet.

      schnauff
      Avatar
      schrieb am 02.06.00 00:15:15
      Beitrag Nr. 52 ()
      @Schnauff,

      Canslim, wenn ich es richtig verstanden habe, dann müßte man jetzt bei all den Werten, die 50% gefallen sind, warten, bis sie wieder 100% gestiegen sind, bevor man sie kauft, das scheint mir keine ganz optimale Strategie zu sein:

      ``Werte kaufen, wenn sie in jungfräuliche Höhen vorstossen (dies wird den meissten schwerfallen, da man ja "teuer" einkauft. Es muss nicht immer das All Time High sein, aber in der Nähe. Nicht mehr als 10-15% darunter. Beim Ausbruch sollte der Umsatz fast doppelt so hoch sein, wie im Durchschnitt in den Wochen zuvor.``

      Also, Akamai erst wieder über 300 US-$ kaufen (Kurs heute = 74 $).

      ;)
      Avatar
      schrieb am 02.06.00 17:47:13
      Beitrag Nr. 53 ()
      Oooooops,

      Leonardos Atelier, dachte, hier gehts ums Holodeck der Voyager, Captain Janeway....
      Avatar
      schrieb am 03.06.00 17:34:48
      Beitrag Nr. 54 ()
      DOPPELPOSTING: WIE ICH MIR EINEN LANGFRISTANLEGER VORSTELLE.

      Als Langfristanleger sollte man nicht ständig seine Aktien im Kopf haben, da dieses den Anlageerfolg nicht unbedingt erhöht, wohl aber den Zeitaufwand. Deswegen stelle ich es mir so vor: Bei Consors werden die Aktien, die man im Depot hat, in eine eMail-Benachrichtigungs-Liste eingetragen, bei Comdirect wird ein Musterdepot eingerichtet, welches einen automatisch bei Unterschreiten eines bestimmten Limits per eMail unterrichtet. Die von mir angestrebte Vorgehensweise sieht dann also so aus:

      - informieren
      - kaufen
      - eintragen
      - vergessen

      Sollte man keine negativen eMail-Benachrichtigungen erhalten, dann kann man mal nach einem Jahr, nach Ablauf der Spekulationsfrist, das Depot nach unterdurchschnittlichen Aktien durchforsten und diese entfernen, sofern keine berechtigten Erwartungen an eine Verbesserung bestehen. Falls eine Aktie unter den Einstiegskurs fällt, kann man sie ebenfalls entfernen, wenn sich der Branchendurchschnitt besser entwickelt. Bei dieser Vorgehensweise ist es im Prinzip egal, ob man nun 3 oder 30 Aktien im Depot hat. Während ich mich früher auch immer auf nur einige wenige Aktien konzentriert habe, möchte ich zukünftig breiter streuen, einerseits, um das Risiko zu verringern, andererseits, um die Chance zu erhöhen eine Aktie zu erwischen, die sich ver-10-facht. Immerhin ist mir das schon einmal mit AOL geglückt und das macht Spaß. Da diese potentiellen ``Verzehnfacher`` aber riskanter sind, sollen sie einen geringeren Anteil an dem zu Verfügung stehenden liquiden Vermögen einnehmen. Da ich nicht exakt die Königs- oder Revolutionärskriterien beachte und zusätzlich meine angestrebte unemotionale Haltung Aktien gegenüber zu Ausdruck bringen wollte, habe ich die verschiedenen Risikoklassen einem Schachspiel entsprechend umbenannt (Bauern, Springer und Damen). Der König wäre dann die finanzielle Unabhängigkeit, die es mit allen Mitteln zu verteidigen gilt.

      Avatar
      schrieb am 03.06.00 19:59:06
      Beitrag Nr. 55 ()
      hallo hamuebue,

      gute zusammenfassung deiner strategie!!
      (werde einiges davon für mich abkupfern) ;)

      frage: kannst du mir das e-mail-benachrichtigungssystem kurz erklären?
      hast du zwei depots?

      schnauff

      p.s. wer ist der könig?
      Avatar
      schrieb am 04.06.00 22:11:25
      Beitrag Nr. 56 ()
      hallo hamuebue,

      ich glaube du hast einmal das buch von o`shaughnessy empfohlen.
      für alle börsenstrategen:
      hier ein link mit einer kurzfassung der strategien aus der wirtschaftwoche:

      http://www.wiwo.de/wwboerse/strategie/oshaugn/strategie.htm

      und eine aktualisierte tabelle:

      http://www.wiwo.de/wwboerse/strategie/oshaugn/oshdax.htm

      schönen abend
      schnauff

      p.s.hast du noch andere bauern im köcher?
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 08:59:26
      Beitrag Nr. 57 ()
      @schnauff

      ich glaube du hast einmal das buch von o`shaughnessy empfohlen.,

      nee, das war von Werner Schwanfelder ``Aktien für Fortgeschrittene`` , in welchem diese Methode allerdings auch empfohlen wurde. Motley Fools haben ja weitere Screens entwickelt und erreichen damit in den letzten 14 Jahren durchschnittliche Wertentwicklungen um die 30%. Momentan gefällt mir ``Keystone EPS`` und ``Spark-RS26wk`` ganz gut (siehe http://www.phillysites.com/screens/backtest.asp).

      Was nun die vorgeschlagenen Musterdepot und eMail-Benachrichtigung (inkl. von Meldungen der Redaktion WO) angeht, so kann man diese bei Comdirect und Consors einrichten, ohne Kunde dort zu sein, bei Consors z.B. unter InfoWorld, mußt mal ein bisschen herumsuchen.

      Natürlich war es von mir wieder etwas überspitzt dargestellt, aber wenn ständig von Langfristanlage geredet wird, dann sollte man sich mal überlegen, wie das denn konkret im täglichen Alltag aussieht. Das Internet verführt ja durch Realtimekurse und Intradaytrading eher zum Zocken, was für den Trader zum Glücksspiel wird und für die Bank zur Goldgrube. Deswegen finde ich es ganz gut von den Banken, wenn sie ebenfalls Instrumente anbieten, die zur Unterstützung einer langfristigen Strategie taugen.

      Was nun die Aktien in dem User-Depot angeht, so werde ich die mal kurz vorstellen, wenn ich voll investiert bin. Allerdings habe ich schon ein schlechtes Gewissen, weil es so technologielastig ist. Aber ich finde Aktien gut, von denen man weiß, ob sie gerade fallen oder steigen. Schrecklich finde ich Aktien, die jahrelang im Zickzack die Nerven zermürben und wenn sie noch so unterbewertet sind (z.B. DaimlerChrysler). Für diesen Teil des Portfolios kaufe ich mir dann lieber eine Bundesanleihe o. ä.

      Ich bin wohl ein typischer ``Relative Stärke``-Investor, Keystone EPS eben ;) .

      Gruß H.
      Avatar
      schrieb am 05.06.00 18:12:15
      Beitrag Nr. 58 ()
      hallo hamuebue,

      danke für den (nochmaligen) buchtip, werde schauen, ob ich es mir ausborgen kann.

      hier das buch das ich gerade lese:
      o`shaughnessy, james: die besten anlagestrategien aller zeiten
      1999, verlag moderne industrie.

      im buch sind sehr viele tabellen und auswertungen...
      schnauff
      Avatar
      schrieb am 07.06.00 12:03:44
      Beitrag Nr. 59 ()
      Hi Schnauff !

      Ich han mir Dein Depot mal angeschaut, ist gar nicht so EM-lastig.
      Soll ich dich jetzt mit einrechnen ?
      Avatar
      schrieb am 07.06.00 22:36:49
      Beitrag Nr. 60 ()
      hallo,

      hier ein interessanter beitrag der gegen day trading spricht.

      habe ich im ex-sac board gefunden von joe geposted.

      http://biz.yahoo.com/wi/000607/7450.html

      schnauff
      Avatar
      schrieb am 13.06.00 20:50:45
      Beitrag Nr. 61 ()
      hallo hamuebue,

      hier noch ein interessanter buchtitel.

      william o`neil: wall street für anleger.
      1992, Campus Verlag

      das ist das buch zu canslim. ich hab`s mir übers wochenende durchgelesen, um an meiner strategie zu basteln.

      schnauff
      Avatar
      schrieb am 14.06.00 11:55:47
      Beitrag Nr. 62 ()
      Hi Schnauff,

      allmählich finde ich Canslim auch interessant, da es Fundamentalanalyse und Technische Analyse zu verbinden scheint:

      CANSLIM was created and described by William O`Neil in his book, How To Make Money In Stocks. It provides investors with a disciplined approach to finding growth stocks. Here is a brief explanation of the seven variables in Canslim:


      --------------------------------------------------------------------------------
      Current Earnings Growth: Minimum EPS growth rate of 25% in the most recent quarter, or preferably in the last two quarters

      Annual Earnings Growth: Positive five-year EPS growth trend, with an Investor`s Business Daily EPS rank of at least 80

      New Highs: Stock is often at or close to (within 15%) a new 52 week high, but has emerged from a tight consolidation or basing period (See Base Breakouts below)

      Shares Outstanding: Generally less than 50 million shares outstanding, although could be much higher

      Leader: Must demonstrate an Investor`s Business Daily Relative Strength rank of 80 or above, and be part of a strong industry group

      Institutional Sponsorship: Must have good institutional following, preferably from top ranked mutual funds

      Market Direction: We let our HI-EPSRS database act as a proxy to the market. However, individual stock holdings generate their own buy/sell signals


      Habe eine interessante Seite dazu entdeckt: http://www.growthstockanalytics.com/canslim.html, dort kann man auch Aktien nach den Kriterien `screenen`, interessanter Weise habe ich davon schon 5 in meinem Depot :) :

      Checkpoint
      Dell
      Ericsson
      Nokia
      Oracle

      Falls Du das Buch schon gelesen hast, wie bezieht man jetzt die Marktsituation mit ein? Wo bekommt man vergleichbare Informationen wie die vom Investor`s Business Daily kostenlos her? Onvista.de ist in Hinblick auf die Kennzahlen mit Vorsicht zu geniessen, so ergibt sich für Trend Micro ein KGV 2001 von 18,65, während dieses in Börse-Online mit 695 angegeben ist und in Focus Money mit 181!

      Dementsprechend unterschiedlich werden auch die Gewinne pro Aktie geschätzt. Ich bin geneigt, FM zu glauben, also, Kennzahlen aus Onvista.de immer noch einmal gegenprüfen.

      Gruß H
      Avatar
      schrieb am 14.06.00 13:11:33
      Beitrag Nr. 63 ()
      Bei Montley Fool gibt es auch einen Artikel über Canslim, welcher sich allerdings kritisch mit dem Markttiming und den Stop-Loss-Kursen auseinandersetzt:

      http://www.fool.com/Features/1997/sp970619CANSLIM002.htm
      Avatar
      schrieb am 19.06.00 19:54:43
      Beitrag Nr. 64 ()
      hallo hamuebue,

      wer sich ziemlich stark mit canslim beschäftigt ist hier im board

      `snahas`, im board `allgemeines`

      vieles finde ich ziemlich lesenswert.

      schnauff
      Avatar
      schrieb am 09.07.00 13:55:20
      Beitrag Nr. 65 ()
      Hallo Leute,

      gestern habe ich im Board "Persönliche Finanzen" folgendes gepostet:

      "Hi Leute, ich habe mich einmal in`s Daytrader-Board verirrt, weil ich wissen wollte, was diese Leute denken. Ein interessantes Argument war dort gepostet, und zwar stellen diese Leute ihre Positionen im Laufe des Tages wieder glatt (verkaufen), damit sie nachts ruhig schlafen können! Gibt es eigentlich Statistiken darüber, zu welcher Tageszeit man im Durchschnitt die besten An- und Verkaufskurse bekommt?

      Also, für mich wäre das nichts, obwohl ich es prinzipiell nicht ausschließen würde, eine Aktie auch nur einen Tag zu halten (bei Zuteilung einer Neuemission beispielsweise). Um nicht durcheinander zu kommen, habe ich mich jetzt zu einem Kompromiss entschieden, ich werde ein zweites Depot eröffnen, ohne Internet-Zugang und werde die Werte, von denen ich besonders überzeugt bin, dorthin übertragen. Dieses soll ein langfristiges Halten ermöglichen. Auf dem ersten Depot mit Internet-Zugang lasse ich die etwas spekulativeren Werte und werde strikte (mentale) Stopp-Loss-Kurse einhalten. Nach einiger Zeit werde ich Gewissheit darüber erlangen, welche Methode für mich sinnvoller ist."


      Das bedeutet natürlich, dass die hier gepostete Strategie "modernisiert" werden muss, es wird eine maximale Anzahl an verschiedenen Aktien für jedes Depot vorgegeben, bei Kauf wird ein prozentualer Anteil am gesamten liquiden Vermögen vorgegeben, Auswahlkriterien für die einzelnen Aktien werden ebenfalls festgelegt, Verlustbegrenzung bei spekulativeren Aktien wird ebenfalls konkretisiert.

      Die Strategie wird weiterhin "Harry`s Smart Investing" heißen, anstatt 3 Risikogruppen gibt es aber zukünftig nur noch 2, und zwar heißen die jetzt (anstatt Bauer) "New Chip" und (anstatt Springer/Dame) "Blue Chip".

      Weitere Einzelheiten werden hier aber nicht mehr gepostet, da mit einem Posten keinerlei Urheberrechte verbunden sind. Schachspiel, Poker oder eine Kombination aus beidem, was die Börse nun wirklich ist, wird interessant sein, zu beobachten.

      Good Trades, Harry :)
      Avatar
      schrieb am 11.07.00 23:45:22
      Beitrag Nr. 66 ()
      Und ich werde anscheinend doch gelesen :) , soeben erhielt ich folgende eMail, aus Datenschutzgründen gebe ich den Absender natürlich nicht bekannt:

      "Hallo hamuebue!

      Sie werden sich wohl wundern, wie ich auf Ihre Adresse komme!! Tja, wallstreet-online! Und da bin ich bereits beim Thema. Ich suche dringend nähere Informationen über Stocker & Yale. Nachdem ich nach wirklich langem Suchen im net absolut keine (deutschsprachigen) Hinweise über diesen Wert finden kann, erlaube ich mir, Sie auf diesem Weg um Ihre geschätzte Hilfe zu ersuchen. Warum gerade Sie? Ihr posting zeigt von Weitblick und Qualität!!! Besuchen Sie bitte den wallstreet-onlinethread über Stocker & Yale, zu finden unter dem Stichwort: Stocker & Yale Ich denke, Stocker & Yale sollte es danken.
      "

      Kennt jemand die Aktie? Grüße nach Österreich!

      hamuebue
      Avatar
      schrieb am 12.07.00 22:10:21
      Beitrag Nr. 67 ()
      Hallo,
      bin ganz neu hier und ebenfalls sehr am Thema Aktienbewertung interessiert. Vor kurzem habe ich eine Website gefunden, die dazu
      SEHR viel hergibt (top Lehrgang und Erklärungen, Datenbankabfrage etc.)

      www.marketguide.com

      Ich hoffe, ich konnte einen guten Tipp geben und habe nicht nur altbekanntes wiederholt...
      Grüße
      kpw
      Avatar
      schrieb am 17.07.00 14:06:15
      Beitrag Nr. 68 ()
      Hallo Freunde!!

      Ein wirklich interessanter thread!!
      Beschäftigt sich nicht doch (fast) jeder Aktionär mit derlei fragen.
      Wie kann ich ein für mich optimales Ergebnis erzielen? Und das heisst nicht automatisch die höchste Performance. Ich denke, dass zu glauben, wäre ein Denkfehler. Ich habe einst versucht, diese Thematik in einem thread darzustellen. Dieser Versuch ist mir aber gewaltig missglückt. Anscheinend habe ich mich falsch ausgedrückt.

      Da nun aber der thread sehr lange ist, möchte ich jeweils schlagwortartig meinen Senf zum jeweiligen Thema beibringen. Gut, einen Literaturnobelpreis werde ich damit wohl kaum erreichen?!?!

      * stopp-loss-Strategie
      Irgendwie doch eigenartig. Man bedenke, nach reiflicher Überlegung haben wir uns entschlossen, Aktie x zum Preis y zu kaufen. Dann fällt der Preis um 20 % und wir verkaufen, weil ein stopp-loss erreicht wurde.
      Wo liegt die Komik? Noch vor genau ein paar Tagen, wären wir froh gewesen, die Aktie x zum Preis von y-20% zu haben. Jetzt, wo wir den guten Kaufpreis hätten, verkaufen wir aber!!! Also, da kann im Denkansatz doch wohl was nicht stimmen!!
      Ausgenommen natürlich reine Zockerpartien.
      Weiters möchte ich zu bedenken geben, dass gute Werte, wie ja gesagt, in einem derartigen Depot dann kaum enthalten sind. Denn welche Aktie gibt nicht einmal 10, 20 oder mehr % nach?? Und wann kaufe ich dann wieder? Nachdem sich der Wert eindeutig Richtung N entwickelt, und schon wieder 10 oder 20 % Kursplus zu verzeichnen sind?
      Nochdazu soll man die extremen Kursauschschläge bedenken. Selbst Werte eines Kalibers von Wolters oder H+M legen gleich mal so ordentlich binnen Augenblicken ab, das jedes stopp-loss zeitlich betrachten, eben dieses, das Zeitlich segnet. Man kommt meist zu spät. Und nocheinmal. Wenn ich etwas um 100 DM kaufe, und zwei Wochen später bekomme ich dasselbe um 80 DM, warum verkaufe ich jetzt? Den Rebach verstehe ich nicht, wiewohl die zugrundeliegenden Gedanken.

      * LURO
      Natürlich eine feine Sache. Doch was nützt der schönste Chart eines Wertes, dem ich nicht im Depot habe.
      Ich möchte Werte, die ab Kaufdatum (weiter) abziehen. Und welches diese Werte sind, wissen nur sehr wenige. z.B. Gott, etc.....
      Wiewohl natürlich der Chart die Geschichte eines Unternehmens widerspiegelt, besonders ein Langfristchart, da hie Moden geglättet werden, leben wir im Akteingeschäft von der Zukunft. Dennoch, ein Langfristchart hat Aussagequalität.
      Weiters denke ich, man sollte die natürliche Wachstumsbegrenzung bedenken. Auch Bäume wachsen nicht in den Himmel. Und klein Bäumchen wachsen schneller als ältere. Und die alten wachsen gar nicht mehr.
      So denke ich, das ich, sollte Cicso nochmal so 100 bis 150 % zulegen, ich diesen Wert dennoch verkaufen werde!!! Wenn eine Firma einmal eine Börsenkapitalisierung erreicht hat, um deren Wert man sich halbe Kontinent kaufen kann, ist bei mir der Ofen aus. Egal welches X und welches Aber.
      Und dann gleich in eine Daimler bei 40 Euro einsteigen!


      * Der bildliche Vergleich mit der Schrottflinte bei den B2B Werten gefällt mir sehr gut.
      Doch wenn wir dies thematisch zu oft machen, haben wir bald einen vierseitigen Depotauszug!!!!
      Weiters gebe ich zu bedenken, dass es mental sehr schwer ist, dann im Depot wieder Ordnung zu machen. Was, Wert x soll ich jetzt wirklich verkaufen??? Nach 60 % Kursverlust? Der muss ja wieder kommen.
      Ach so, wir arbeiten ja mit stopp-loss, dh., wir haben keinen B2B-Wert im Depot.
      Ich selbst bin am Überlegen, VerticalNet zu kaufen. Habe in etwa diesem Bereich aber schon Automatic Data und SAP.
      Kleines persönliches Erlebnis zu stopp-loss.
      Elsevier verkauft, dafür H&M, und jetzt? Das Gelbe vom Ei stelle ich mir anders vor. Zum Glück habe ich reichlich Phantasie.

      * irgendwie versuche ich Chart mit Fundamentaldaten zu verbinden. Die Literatur besagt zwar, dass dies nicht geht; ich probier`s halt.
      Dh., Werte, die scheinbar schon sehr überteuert sind, bzw., wo event. Änderungen zu erwarten sind, zu verkaufen.
      So habe ich am Freitag meine L`Oreal verkauft. Die event. Indizesumstellung wird bei L`Oreal Spuren zeigen. So denke ich halt. Und dann könnte man ja z.B. in gefallene Werte hoher Qualität investieren. Z.B. abgestürtzte 4-Diamantenwerte, um die SAC-Sprache zu benützten.
      Ich bin übrigens zu über 90 % in 4 und 5-Diamantenwerte investiert. Mein Investitionsgrad beträgt defacto 100 %.

      * Harald-
      sehe soeben, dass Du Hamburger bist. Gruss an den Norden Deutschlands. Die Richtung, die wir im Aktienkurs sehen wollen.
      Habe übrigens Geschäftskontakte nach Hamburg (Rindchens Weinkontor). Bin in der österr. Weinbranche tätig (gewesen).

      * Harald-
      stopp-loss auf Basis 1 % des Gesamtvermögens kapier` ich nicht.
      Macht eine Position nur 0,5 % aus, kann ja das stopp-loss nie!! schlagend werden.
      Oder sollten mir da meine Gehirnwindungen einen Strich durch die Rechnung gemacht haben?
      Und bei titelbezogenem stopp-loss-Bezug: huch, wenn ich den EM-TV-chart betrachte!!!! Ich sehe viele, viele stopp-loss-Auslöser!!!?
      Und bitte: was heisst, wir beschäftigen uns wieder mit dem Wert? Entweder kaufen, halten oder verkaufen.
      Erinnert mich irgendwie an die Strategie des "vorsichtigen Kaufens"!!!? Wie geht das? Oder andersrumherum, wie kauft man unvorsichtig?
      (ist nicht bös` gemeint!)
      Tja, und zum Traden. Einer freut sich auf jeden Fall. Die Bank.
      Statistisch ist nachgewiesen, dass die Performance mit Zunahme der Transaktionen sinkt!!

      * Harald-
      Nur wenn sich die Aktie schlechter als der Branchendurchschnitt entwickelt oder die Branche generell nicht mehr interessant erscheint, wird verkauft. Okay, bis hier kann ich folgen. Da ist mit dem Kurs aber auch schon hü-hott passiert.
      .... wird verkauft, aber dann sofort und unlimitiert.
      Dass ist sehr gefährlich, denn dann machst Du die Einschätzung von einer Momentaufnahme abhängig!!!!
      Oder vielleicht gar von Paniksituationen. Genau dies sollte aber möglichst verhindert werden.
      Leider passiert mir das auch noch immer, wiewohl ich aber mit meinen Aktieninvestmenteinstieg ein paar Wochen vor dem Golfkrieg eine perfekte Feuertaufe gehabt habe. Und logisch, keinen Fehler ausgelassen habe.

      * Harald-
      don`t play macho with the market!!!
      Bedarf keiner zusätzlichen Erläuterung

      * Harald-
      was heisst FU;
      ich weiss nicht, aber zu Diskontbrokern habe ich einfach zu wenig vertrauen.
      Ich nehme die erhöhten Spesen einer konventionellen Bank in Kauf.
      Weisst Du da wirklich, ob die Papiere echt im Depot sind?? Und wenn nein, na dann Grüss Gott.
      Irgendwann platzt eine derartige Bombe.

      * leo Wolfgang-
      .... - ungeheuer schwere - Schritt, sich von der Konzentration auf Marktschwankungen zu lösen.
      Ein wahres Wort!!

      * Harald-
      Dein Vergleich mit dem Schachspiel gefällt mir sehr gut. Doch, wo wir schon beim Schach sind. Wo ist der König?

      * Depotwettstreit:
      ich habe in den thread nicht hineingeschaut. Sicherlich eine nette Spielerei.
      Aber glaubt mir, ein theoretisches Musterdepot und ein Echtdepot sind zwei Paar Schuhe!!

      * schnauff-
      tja, König?
      Der König ist der Anleger selbst!!

      * daytrading-
      Weit über die Hälfte der daytrader machen der Bank einen netten Gefallen. Und verlieren dabei mächtig Geld. Nix für mich.

      * Ooohh-Überraschung
      Ich finde mich wieder!!?
      Und ebenfalls Grüsse nach D-land, wiewohl Euer chief (Gerhard) uns nicht gerade nett behandelt.

      * so, abschliessend möchte ich feststellen, dass mit der Denkansatz im Grossen und Ganzen gut gefällt. Sicherlich wird noch da und dort gefeilt werden. Bin schon neugierig.

      Nun, ich hoffe nicht den Eindruck eines Grosssprechers gemacht zu haben, sondern habe einfach, unzensuriert, meine Meinung kundgetan. Mit permanenter Ablenkung meiner 3-jährigen Tochter Eva vielleicht etwas holprig ausgefallen. Dennoch.
      Ich möchte auch mit meiner persönlichen Depotentwicklung nicht hinter Haus bleiben.
      Ich bin zwar schon lange in Aktien investiert, habe aber erst seit April 1999, seit der Mitverwaltung eines kleinen Geldbetrages meiner Schwester, genau Performanceaufzeichnungen.
      Somit Betrachtungsbeginn April 1999 mit Index 100
      Stand Ende Juni: 137,20
      Index SAC(April 99=100): 127,33

      Gruss. Mant
      Avatar
      schrieb am 17.07.00 19:20:35
      Beitrag Nr. 69 ()
      Hallo Mant,

      bzgl. Stop-Loss habe ich dir ja schon einmal in Thread: Warum ich Qiagen auch nach einer Verdreifachung nicht verkaufe geantwortet, ganz sicher bin ich mir in der Frage auch nicht, deswegen habe ich ja beschlossen, eine Zweiteilung des Depots vorzunehmen, um Buy-and-Hold gegen Stop-Loss antreten zu lassen, dann werde ich ja sehen, was mehr Spass macht und meinem Depot gut tut. Ja, es stimmt, wenn alle Positionen nur 1% des liquiden Vermögens ausmachen würden, dann bräuchte man gar keine Stop-Loss-Kurse mehr, allerdings wäre die Performance dann wahrscheinlich auch nicht mehr zufriedenstellend (75 Aktien bei 75% Aktienanteil), dann kann man auch gleich ebensogut einen Fonds nehmen. Bzgl. BtB ist mein Favorit Commerce One, warum, habe ich einmal hier gepostet: Thread: *** Commerce One - Zahlen ! ***.

      hamuebue
      Avatar
      schrieb am 18.07.00 07:15:16
      Beitrag Nr. 70 ()
      Mant -

      das ist einen Literaturnobelpreis wert:

      "* stopp-loss-Strategie

      Irgendwie doch eigenartig. Man bedenke, nach reiflicher Überlegung haben wir uns entschlossen, Aktie x zum Preis y zu kaufen. Dann fällt der Preis um 20 % und wir verkaufen, weil ein stopp-loss erreicht wurde.
      Wo liegt die Komik? Noch vor genau ein paar Tagen, wären wir froh gewesen, die Aktie x zum Preis von y-20% zu haben. Jetzt, wo wir den guten Kaufpreis hätten, verkaufen wir aber!!! Also, da kann im Denkansatz doch wohl was nicht stimmen!!
      Ausgenommen natürlich reine Zockerpartien."

      :)

      Max
      Avatar
      schrieb am 19.07.00 10:44:43
      Beitrag Nr. 71 ()
      Hallo Mant,

      Stop-Loss bedeutet doch nichts weiter, als dass man sich schon bei Kauf einer Aktie Gedanken macht, wann man sie wieder verkauft. "Wenn ich einen Wert haben will, dann kaufe ich. Wenn ich verkaufen will, dann verkaufe ich." sagt sich sicherlich auch der Daytrader. Einen Verlust von 20, 50 oder 90% auszusitzen kann und will sich halt nicht jeder leisten. Im Übrigen habe ich keine Lust mehr, in diesem Forum über Strategien zu diskutieren. Sehen Sie das bitte als eine Demonstration an, wie FU zur gelebten Lebensqualität wird.

      M. f. G. hamuebue


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