Einstieg - Grundlegendes - 500 Beiträge pro Seite

[Crowdey]

Hallo zusammen,

ich bin nun mittlerweile 24 Jahre "alt" und habe gemerkt, wie wichtig doch Rücklagen/Anlagen heutzutage sind. Glücklicherweise hat mich die Börse sehr gefesselt und ich bin nun seit gut 3-4 Monaten dabei, zu lernen. Ich will meine Finanzen nun selbst in den Griff bekommen und mein Geld selber verwalten.

Theorie soweit schön und gut, nun möchte ich aber anfangen und weiter dazulernen und wenn es sein muss, mein Lehrgeld bezahlen. Ich habe die Tage ein Depot eröffnet und stehe mehr oder weniger kurz vor dem Startschuss.

Grundsätzlich würde ich gerne mit ETF's starten und mir hier ein Gewisses Grundkapital aufbauen. Keep it simple. Nebenher versuche ich Geld auf dem Sparkonto anzuhäufen mit dem ich dann in die Einzelaktien einsteigen möchte, da es sich hier ja, wie ich gelernt habe, eher lohnt mit größeren Beträgen wegen den Kosten zu investieren.

Nun stellen sich mir aber folgende Fragen.

Ich habe noch die Riester Rente am laufen in die ich den vollen Beitragssatz einzahle. Um so mehr ich mich hier aber informiere, desto mehr tendiere ich dazu, diese Still zu legen und das Geld anderweitig zu investieren. Was mich aber etwas wundert ist eben die Staatliche Förderung und der Steuervorteil. Die Staatliche Förderung liegt ja bei 156€? was ja direkt reinvestiert wird. Den Steuervorteil, der bei glaube ich 700€ liegt, könnte ich direkt in mein Depot investieren. Das sind eben die zwei Gründe, weshalb ich mir so unschlüssig bin, die Riester weiterlaufen zu lassen, oder still zu legen.

Ich habe noch ein Depot am laufen, das ich vor 1 Jahr ohne genauere Informationen und Wissen abgeschlossen habe, bei der Allianz. Das Ganze ist als Anlage über 15 Jahre gedacht, in die ich 100€/Monat einzahle. Die Depot und Führungskosten werden in den ersten Jahren anteilig, direkt vom eingezahlten Wert, abgezogen. Das heißt dieses Depot lohnt sich erst nach 4-5 Jahren, vorausgesetzt dieser läuft überhaupt. Auch hier bin ich am Grübeln, ob ich die weiteren Kosten abbezahle und mir den Rest auszahlen lasse und wieder selbst investiere. Dass das raus geworfenes Geld wäre, ist mir durchaus bewusst.

Das heißt, ich hätte im falle, dass ich die beiden oben genannten Sparpläne still lege, ein monatliches Budget von 350-400€, womit man denk ich schon ordentlich Arbeiten könnte. Ansonsten hätte ich eben "nur" ~100-150€ zur Verfügung, wobei sich das in nächster Zeit höchstwahrscheinlich nochmals ändern sollte.

Wäre das überhaupt sinnvoll die Zwei Sparpläne erst mal auf Eis zu legen? Natürlich ist es Sinnvoll mehrere Standbeine zu haben, doch vor allem bei der Riester bin ich mir einfach unschlüssig.

Würde mich über ein paar Antworten sehr freuen.

Grüße

[TheGame90]

Antwort auf Beitrag Nr.: 54.569.766 von Crowdey am 20.03.17 11:53:10

Klingt eigentlich alles schonmal gut durchdacht. Ich bin etwa im selben Alter wie du und gehe das Thema ähnlich an. Die Aufteilung in ETFs, Einzelaktien und Riester ist auf jeden Fall nicht verkehrt.

So lange du noch nicht viel verdienst lohnt sich die Zulage bei Riester natürlich schon. Wenn du mehr verdienst, ist die nachgelagerte Besteuerung dann entscheidender.
Bei Riester kann man von vorne herein allerdings kaum sagen ob am Ende mehr herauskommt als bei privater Vorsorge.
Man bekommt zwar die Zulage hat aber durch den Vertrag höhere Kosten welche die Vorteile teils oder komplett wieder auffressen können. Wenn der Vertrag schon läuft im Zweifel weiterlaufen lassen oder gegebenenfalls ruhen lassen bis man ein klareres Bild von der Materie hat.

Ich kenne die genauen Konditionen von deinem Allianz Depot nicht aber würde sagen, dass es bei diversen Direktbanken mit Sicherheit günstiger ist. Von daher tendiere ich hier eher zur Kündigung.
Macht es auch übersichtlicher und komfortabler alle Positionen in einem Depot zu haben (Sparerfreibetrag, Verlustverrechnung usw.)

[Crowdey]

Antwort auf Beitrag Nr.: 54.570.804 von TheGame90 am 20.03.17 14:14:33

Hi,

in wie fern verhält sich denn die Nachbesteuerung bei der Riester wenn man mehr verdient? Um ehrlich zu sein, habe ich absolut keinen Schimmer, wie viel Kosten ich hier habe, sollte ich mir vielleicht auch mal anschauen. Ich finde es nur schwer, hier die Richtige Entscheidung zu treffen, denn im Grunde bekomme ich doch 700€ Steuervorteil + 156€ Förderung? Das heißt doch eigentlich ich müsste mit der anderen Anlage mehr Rendite erzielen, damit sich das lohnt, oder habe ich hier einfach was Grundlegendes missverstanden.

Macht natürlich Sinn, alles über ein Depot laufen zu lassen, vor allem am Anfang. Ich werde mal mit meiner Versicherung reden, in wie weit ich das hier auflösen kann.

Danke schon einmal für dein Antwort.

Grüße

[sdaktien]

Riestern ist so vielfältig und es gibt deswegen auch so viele Fallstricke, dass ich dir raten würde: Geh zu einer Verbaucherzentrale in deiner Nähe, sag was du möchtest und lass es dir durchrechnen. Ich würde auch nicht darauf vertrauen, das eine heutige Gesetzeslage bis zur Rente Bestand hat.
Eventuell mag es gehen, den Vertrag ruhen zu lassen, also nicht weiter einzuzahlen. Dann gibt es aber auch die staatliche Förderung nicht mehr. Vielleicht lassen sich die Einzahlungsmodalitäten ändern. Wie gesagt, lass es dir durchrechnen. Gleiches gilt auch für das Depot bei der Allianz.

Die Idee mit Fonds anzufangen finde ich sinnvoll. Da reichen 150€ im Monat auch. Dann dauert es mit dem Direktinvestment halt ein wenig länger. Aber du wirst hoffentlich mit der Zeit auch mehr Geld verdienen, so dass sich die potenzielle Rücklage auch wieder erhöhen sollte.

Je nachdem was du machst, solltest du dir aber die Frage stellen, wie ein solches Vermögen im Falle der Arbeitslosigkeit gesehen wird. Da könnte es günstiger sein, schlecht zu riestern.

Ansonsten wünsche ich die im Haifischbecken Börse viel Spass und heiße dich herzlich willkommen.