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    Währungsabsicherung für Unternehmen mittels CFD - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.04.17 12:46:03 von
    neuester Beitrag 05.05.17 12:20:47 von
    Beiträge: 5
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      Avatar
      schrieb am 29.04.17 12:46:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo liebes Forum!

      Ich hab eine sehr konkrete Frage. Ich hab ein Mittelständisches Unternehmen und nun einen Auftrag aus Brasilien bekommen.

      Da der Auftraggeber nur Bezahlung in Real akteptiert und die vollständige Bezahlung erst am Ende des Auftrags erfolgt hab ich Angst vor dem Wechselkursrisiko. Immerhin kalkuliere ich meine Ausgaben in Euro und die Marge liegt grade mal bei 3-4%.

      Mein Banker und auch andere Foren raten zu einem Devisentermin geschäft (FX-Forward) Jetzt hab ich aber das Problem, dass ich nicht weiss, wann die tatsächliche Bezahlung stattfindet, da der Auftrag früher oder später stattfindet.

      Wäre es nicht möglich mich mit CFDs abzusichern? Oder vergesse ich da irgendwelche Risiken?

      Mit besten Grüßen
      Peter
      Avatar
      schrieb am 30.04.17 21:54:52
      Beitrag Nr. 2 ()
      CFD oder Forex, das sollte keinen großen Unterschied machen.

      Allerdings ist beides keine "Absicherung", sondern in der Wirkung wie ein Termingeschäft.
      Wie soll sich das rechnen bei einer Zinsdifferenz auf Jahressicht von mehreren Prozent zwischen etwa 8-10% (Real) und 0-1% (Euro). Der Währungskurs auf Termin wird das entsprechend berücksichtigen, so dass die Gewinnmarge des Auftrags nach wenigen Monaten aufgezehrt ist.

      Folglich wäre idealerweise mit dem Auftraggeber ein entsprechender Zins bei späterer Bezahlung zu vereinbaren.

      Eine Absicherung wäre über eine Option vorzunehmen, aber auch diese wird den Terminkurs und ein Aufgeld berücksichtigen müssen.

      Aus Sicht des Auftraggebers, der 8-10% Zinsertrag mit seinen Real erwirtschaften kann, wird die Rechnung sonst jeden Monat fast ein Prozent billiger. Eine 6monatige Verzögerung bei der Bezahlung würde bereits mehr als die ganze Gewinnmarge auffressen. Wobei dann noch das Risiko eines Zahlungsausfall oder weiterer Zahlungsverzögerung auch noch bei Dir liegen. Also ich sehe da kaum eine Chance, etwas zu gewinnen, so ungleich wie hier die Risiken auf Dich abgewälzt werden sollen.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 02.05.17 09:14:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 54.837.909 von honigbaer am 30.04.17 21:54:52Hallo Honigbaer,

      danke schonmal für die Antwort. Hier nochmal ein paar Rückfragen:

      "Allerdings ist beides keine "Absicherung", sondern in der Wirkung wie ein Termingeschäft."
      Ich dachte CFDs haben kein Valutadatum. Beim Devisentermingeschäft muss ich ja schon zum heutigen Zeitpunkt wissen, wann die Zahlung fällig ist, was für mich unmöglich ist.

      "Wie soll sich das rechnen bei einer Zinsdifferenz auf Jahressicht von mehreren Prozent zwischen etwa 8-10% (Real) und 0-1% (Euro)."
      Ok gehen wir mal davon aus, dass ich die Zinszahlung berücksichtige und dem Kunden verrechne. Dann bin ich zumindest vor großen Währungssprüngen, die beim Real gerne mal passieren, geschützt?
      Mir gehts eigentlich nur darum, schon heute zu wissen welchen Gewinn ich mache und ich möchte nicht den Unsicherheiten des Währungsmarkt ausgesetzt sein.

      Optionen hab ich mir auch angesehen, allerdings hab ich da auch das Problem, dass ich ein Fälligkeitsdatum kennen muss.
      Avatar
      schrieb am 02.05.17 09:56:15
      Beitrag Nr. 4 ()
      CFDs sind Kassamarktprodukte. Aber das macht keinen großen Unterschied.
      Du kannst Dir zwar einreden, dass Du dann die Kontraktlaufzeit bestimmst, aber Du zahlst eben täglich Zinsen. Hast Du hingegen ein Produkt auf einen bestimmten Verfallstag, wird der Zins sich auch im aktuellen Marktwert des Kontrakts niederschlagen. Auch bei einem "Termingeschäft" ist es Dir natürlich möglich, den Kontrakt glattzustellen, indem Du an der Terminbörse das entsprechende Gegengeschäft abschließt.

      Die allermeisten Terminkontrakte werden ja nicht durch Erfüllung beendet (Lieferung von Kakao oder was auch immer), sondern Bauer A verkauft an Verarbeiter B einen Kontrakt zur Kakaolieferung im Dezember. Und wennsich im August herausstellt, dass die Ernte schlechter akls erwartet ist, entledigt sich A eines Teils der Lieferverpflichtung, indem er am Markt den Dezemberkontrakt zurückkauft. Ob nun von einem anderen Bauer oder von einem anderen Verarbeiter ist egal, denn die Kontrakte sind alle normiert, auf Lieferung an einem bestimmten Tag. Nur so ist der Handel mit den Terminkontrakten erst möglich.

      Der große Vorteil der CFDs liegt nur darin, dass man kleine Kontraktgrößen liquide handeln kann, ohne auf die Terminmarktkontraktgrößen angewiesen zu sein.

      Ich wüsste jetzt auch gar nicht, wo entsprechende Terminkontrakte gehandelt werden und Optionen sehe ich auch keine. Aber das gibt es sicher, bin kein Forex Experte.

      Jedenfalls würdest Du die Real (die Du noch gar nicht hast) meinetwegen jetzt per Termin September verkaufen. Wenn sich dann im August abzeichnet, dass die Real im September noch nicht bei Dir hereinkommen, kaufst Du sie "per September" zurück und verkaufst erneut "per Dezember". Also Du kaufst soundsoviel Septemberkontrakte und verkaufst soundsoviel Dezemberkontrakte.

      Mit den Optionen würdest Du entsprechend verfahren, auch diese sind auf die Verfallstage der Terminbörsen ausgelegt.

      Mit den Zinsen ist die Übverlegung richtig. Dein Kunde muss 10% Zins p.a. bezahlen. Dann kannst Du einen Terminkontrakt mit meinetwegeneinem Jahr Laufzeit kaufen. Der zugrundeliegende Preis (Preis des Real per Termin April 2018) wird etwa 10% niedriger sein, als im Kassamarkt, ausgeglichen wird das durch die Zinsen. Falls Dein Geschäftspartner früher zahlt, kannst Du dann in dem Moment das Gegengeschäft zu Deinem Terminkontrakt veranlassen. (Oder Du kaufst für den Rest der Laufzeit eine Real-Anleihe, die Dir die Verzinsung bis zum Liefertermin bietet, aber das wirdnicht nötig sein.)

      Jedes Derivategeschäft wird aber die Zinsdifferenz einpreisen müssen.
      Mit den Optionen kann man halt spekulieren.
      Zwar wird auf Sicht eines Jahres auchein 10% tieferer Kurs zugrundeliegen.
      Aber zufällig könnte der Real ja trotzdem im Kurs steigen, weil sich die politische Lage beruhigt oder die Inflationserwartung verändert oder die EU Schuldenkrise erneut aufflammt.

      Du hast natürlich Deinen Auftrag vor Augen und willst daran verdienen.
      Wenn Du mit der Option aber nur das Risiko absicherst, dass der Real über die Zinserwartung hinaus fällt, bleibt die Gewinnchance erhalten, die darin besteht, dass der Kursverfall geringer ausfällt oder es sogar zu einem Anstieg kommt. (Der Real ist ja im letzten Jahr stark gestiegen, obwohl die Zinsdifferenz eher monatliche Abwertungen vorhersehen würde.)
      Avatar
      schrieb am 05.05.17 12:20:47
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wie Honigbaer schon geschrieben hat, das ganze geht nicht auf. Denn die Absicherung bekommt man nicht umsonst. Wenn die Zahlungsziele weit weg sind ode runklar, fressen die Zinsen für die Absicherung alles auf.

      Die Bank möchte natürlich das ganze absichern, am besten noch mit Optionen die dann in der Kostenstruktur besonders hoch sind.

      Wenn man absichern will, würde ich das im Forexhandel machen, aber auch hier werden Extra "Aufschläge" berechnet (Exotic Real).

      Und das ganze auf dem Terminmarkt abzusichern, wüßte ich auch nicht, ob es dafür überhaupt einen Markt gibt. Wenn, dann wird der so dünn sein und ein erhöhtes Risiko haben, als gar nichts zu machen.

      Die Trux ist, es wird bezahlt in Real, mit unklaren Zahlungsdatum. Wenn es wirklich große Beträge sind, dann nur im Forexmarkt. Ist zwar ein anderes Thema, aber um offen zu sein, der Deal insgesamt ist unglücklich, wenn der Auftraggeber das Währungsrisiko auf Dich abwälzen kann. Bei der niedrigen Marge und hohen Wechselkursrisiko und evtl. Zahlungsausfallrisiko... sollte man scharf kalkulieren.

      Nach meiner Ansicht ist das Risiko nicht absicherbar, bei der geringen Gewinnmarge.


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