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    Katalonien - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.10.17 12:06:08 von
    neuester Beitrag 28.05.20 18:32:33 von
    Beiträge: 69
    ID: 1.263.721
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 08.10.17 12:06:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Meine Frage bezieht sich auf die Gründe
      der Abspaltungsbemühungen von Katalonien.
      Ein deutscher Europapolitiker
      hatte im Radio als Grund angegeben,
      dass Katalanien mit dem Rest Spaniens nicht
      mehr seinen Reichtum teilen möchte.:laugh::laugh::laugh:

      Ich bezweifel das mal sehr stark,
      und möchte Euch nach den wirklichen Gründen
      der Abspaltungsbemühungen fragen,
      zumal das Thema für die Börse in dieser Woche
      sehr aktuell sein wird und darüber hinaus
      eventuell weitere Auswirkungen
      auf Wirtschaft, Wechselkurs und Börse haben wird.

      Wer von Euch kennt sich also aus in der Region
      und kann die wirklichen Gründe der Abspaltungsbemühungen
      benennen?

      Gruß
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 08.10.17 12:07:24
      Beitrag Nr. 2 ()
      Katalonien muss es natürlich heissen!
      Sorry!
      Avatar
      schrieb am 08.10.17 17:17:59
      Beitrag Nr. 3 ()
      "dass Katalanien mit dem Rest Spaniens nicht mehr seinen Reichtum teilen möchte"

      Die sind ja genauso schlimm wie unsere nicht linksschwarzgrünversifften Populisten.
      Die möchten den deutschen Reichtum auch nicht mit dem Rest der Welt teilen.
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 09.10.17 09:10:45
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.906.406 von Borealis am 08.10.17 17:17:59Hallo Borealis,

      danke für Deinen, vermutlich ironischen??? Beitrag.

      Jedenfalls habe auch ich zufällig heute Morgen abermals
      im Radio (DLF) zum Thema Katalonien mitbekommen,
      dass sich große Teile der katalanischen Bevölkerung
      nicht mehr von ihrer Regierung vertreten fühlen.
      Sollte diese Einschätzung richtig sein,
      wäre das für mich ein nachvollziehbarerer Grund
      als jemanden mal schnell als "Unsozial" hinzustellen,.
      der jetzt einfach nichts mehr teilen will...:laugh::laugh::laugh:

      Zurück zur Börse:
      Wenn Katalonien mit der Unabhängigkeit durchkommt,
      könnte das für Wirtschaft und Börse kurzfristig
      ungemütlich werden, da dieses Beispiel Schule machen könnte
      und sich weitere Regionen angesprochen fühlen könnten,
      dem Vorbild zu folgen.

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 09.10.17 09:30:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.906.406 von Borealis am 08.10.17 17:17:59
      Zitat von Borealis: "dass Katalanien mit dem Rest Spaniens nicht mehr seinen Reichtum teilen möchte"

      Die sind ja genauso schlimm wie unsere nicht linksschwarzgrünversifften Populisten.
      Die möchten den deutschen Reichtum auch nicht mit dem Rest der Welt teilen.


      Sollte das Schule machen?

      München will nicht mit der Landbevölkerung teilen, Hamburg nicht, Stuttgart sowieso nicht.... Berchtesgaden lebt gut mit den Touristen, ergo Abspaltung...


      Und so weiter.... Sollte man das wirklich anstreben? Nicht ernsthaft oder?

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      Avatar
      schrieb am 09.10.17 09:32:55
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.906.406 von Borealis am 08.10.17 17:17:59
      Zitat von Borealis: "dass Katalanien mit dem Rest Spaniens nicht mehr seinen Reichtum teilen möchte"

      Die sind ja genauso schlimm wie unsere nicht linksschwarzgrünversifften Populisten.
      Die möchten den deutschen Reichtum auch nicht mit dem Rest der Welt teilen.


      Zum Teilen ist ja dann künftig vielleicht auch nicht mehr viel da. Wenn die Regionalregierung morgen die Abspaltung/Unabhängigkeit erklärt, meldet sich im Gegenzug ganz sicher das Recht der freizügigen Standortwahl ortsansässiger Unternehmen (Firmen/Banken), die dann ihrerseits wegen des bevorstehenden Flurschadens das Weite suchen werden. Die Dämlichkeit von krakeelenden Populisten ist eben unbegrenzt!

      Es wird sich also quasi der vermeintliche Urgrund der Abspaltung, der des wirtschaftlichen Wohlergehens in Eigenstaatlichkeit und das nicht mehr Teilen wollen, selbst abspalten. Aber dann können sich die idiotischen Populisten ja noch mal melden und für die Sozialisierung und das Zwangskollektiv im Kommunismus plädieren.

      Unabhängigkeit ist doch was Wunderschönes, wenn man in seiner sturen Blödheit nur noch den Rest einer stolzen Fahne hat und ansonsten aber nie kapiert hat, wie unabhängig Abhängigkeit doch machen kann!
      Avatar
      schrieb am 09.10.17 09:56:03
      Beitrag Nr. 7 ()
      meldet sich im Gegenzug ganz sicher das Recht der freizügigen Standortwahl ortsansässiger Unternehmen (Firmen/Banken), die dann ihrerseits wegen des bevorstehenden Flurschadens das Weite suchen werden.


      Was ja auch jetzt schon geschieht....
      Avatar
      schrieb am 09.10.17 10:13:48
      Beitrag Nr. 8 ()
      Avatar
      schrieb am 09.10.17 10:27:35
      Beitrag Nr. 9 ()
      Gestern ein wie ich finde interessanter Presseclub zum Thema:



      Die Gedanken bzw. das Fazit nicht nur Katalonien betreffend ist, dass man regionale Identität nicht einfach übergehen darf, autonomer Staat ist das Eine, regionale Autonomie das andere und das muss kein Widerspruch sein...
      Avatar
      schrieb am 09.10.17 10:31:15
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.905.061 von Solideinvestierenkomplex4you am 08.10.17 12:06:08
      Zitat von Solideinvestierenkomplex4you: Meine Frage bezieht sich auf die Gründe
      der Abspaltungsbemühungen von Katalonien.


      Ich habe das Thema mal aufgenommen:


      Viele werden die Forderung der Katalanen als anachronistisch und provinziell bezeichnen. Sie ist aber nur die logische Folge der spanischen Politik der Kränkungen, der Ausbeutung und der Schikanen der letzten 300 Jahre.

      Katalonien war vom 10. bis zum 18. Jahrhundert ein unabhängiger Staat. Vom 12. bis zum 16. Jahrhundert war es mit dem Königreich Aragon und bis zum 18. Jahrhundert mit Spanien konfederiert. Im Zusammenhang des spanischen Nachfolgekrieges eroberten 1714 die vereinten Armeen der bourbonischen Könige Spaniens und Frankreichs Katalonien mit Waffengewalt, lösten alle seine politischen, kulturellen und juristischen Institutionen auf und verboten den öffentlichen Gebrauch der katalanischen Sprache. Seitdem gehört Katalonien zu Spanien, das es oft mit Waffengewalt unterdrückt und wie eine Kolonie behandelt hat.

      Die katalanische Sprache, das wichtigste Merkmal der katalanischen Nation, wurde auch in den Zeiten bekämpft, in denen sie mit Ausnahme der Justiz und der Verwaltung erlaubt war. Sie wurde als Dialekt des Spanischen, als Bauernsprache und als ungeeignet für Kultur und Wissenschaft diskreditiert.

      Im heutigen Spanien wird katalanisch außerhalb Kataloniens nur an drei Universitäten gelehrt, in Deutschland an mehr als einem Dutzend. Die spanischen Beamten, die in Katalonien eingesetzt werden, zum Beispiel Richter, sind nicht verpflichtet, Katalanisch zu verstehen. Unvorstellbar, dass schweizer Richter in Genf oder in Lugano eingesetzt werden, ohne Französisch und Italienisch wenigstens zu verstehen

      Entgegen manchen Behauptungen sind die Rechte der spanischen autonomen Regionen weit entfernt von denen der deutschen Bundesländer. Die Katalanen haben schon mehrfach versucht, einen Status zu erreichen, der ihnen den würdevollen Verbleib im spanischen Staat ermöglichen würde. Ein neues Autonomiestatut wurde 2005 erarbeitet und mit 90 Prozent der Stimmen des katalanischen Landtags verabschiedet.



      Quelle:http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-09/leserartikel-kata…

      In Bezug:


      Im Streit um die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens zeigte sich letzte Woche, wie Finanzindustrie und Politik zusammenarbeiten, um ihre Macht aufrechtzuerhalten und die eigenen Interessen auch unter Missachtung geltender Gesetze durchzusetzen.

      Am vergangenen Donnerstag verkündete die EU-Kommission, dass ein unabhängiges Katalonien kein Mitglied der EU bleiben könne und sein Finanzsystem demzufolge von der Finanzierung durch die EZB abgeschnitten werde. Bei verschiedenen spanischen Banken und Großunternehmen, die ihren Hauptsitz in Katalonien haben, kam es umgehend zu Krisensitzungen. Sie sind zum Überleben auf EZB-Nullzinskredite angewiesen, diverse Konzerne brauchen die EZB als einen wichtigen Aufkäufer ihrer Unternehmensanleihen.

      Die Chefs der Banken und Großunternehmen wandten sich daraufhin in größter Sorge an Premier Rajoy und baten um Hilfe. Rajoy zeigte sich einmal mehr als treuer Gefolgsmann der Finanzelite und handelte umgehend: Bereits am Freitag verabschiedete seine Regierung ein Gesetz, das es spanischen Unternehmen erlaubt, ihren offiziellen Firmensitz innerhalb von 24 Stunden in andere Landesteile zu verlegen. Außerdem entbindet es sie der gesetzlich verankerten Pflicht, vor einer derartigen Entscheidung das Einverständnis ihrer Aktieninhaber einzuholen.



      Normalerweise dauern Gesetzgebungsverfahren auch in Spanien Jahre, doch die Öffentlichkeit hat sich dort wie anderswo an die Erklärung der Politik gewöhnt: Wenn es um „die Finanzmärkte“ und um „systemrelevante Institutionen“ geht, wird ganz einfach der Notstand erklärt und geltendes Recht außer Kraft gesetzt.



      Quelle:http://www.mmnews.de/wirtschaft/31671-bankrun-in-katalonien-…

      Sehe keine Lösung im Konflikt, die EU sollte hier schnell einen Kompromiss finden. Auch muss unsere Bundesregierung mal Stellung beziehen und nicht so tun als handele es sich um einen innenpolitischen Konflikt.

      Das könnte ganz schön übel ausgehen wenn unsere Polit Eliten das einfach so weiterlaufen lassen.

      IMHO
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 09.10.17 11:43:46
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.909.718 von 32199 am 09.10.17 10:31:15@32199

      VIelen Dank für Deinen Kommentar,
      der die Hintergründe scheinbar etwas mehr beleuchtet.

      Dein Kommentar stützt auch meine Vermutung,
      dass es vielen Katalanen eben nicht ums Geld
      geht, sondern um etwas ganz anderes.

      Viele Grüße
      Avatar
      schrieb am 09.10.17 21:24:13
      Beitrag Nr. 12 ()
      Unabhängigkeit für Katalonien?
      Die doch sehr widersprüchlichen historischen Verweise auf die Geschichte der Unabhängigkeit Kataloniens verweisen vielleicht auf ein ganz großes Problem in der Gegenwart: Die nicht stattfindende öffentliche Auseinandersetzung darüber, was mit einer ausgerufenen Unabhängigkeit gemeint ist.
      Warum steht z.B. nirgendwo der einfache und gut verständliche Satz, als Teil einer Unabhängigkeitserklärung: „Wir verurteilen die unerträglichen Arbeitsbedingungen, unter denen vieler Menschen leiden, wir nehmen die stetigen Lohnkürzungen nicht länger hin und wir werden die Zerstörung sozialer Sicherungssysteme (Rente, Gesundheitssystem, Bildung) stoppen und umkehren. In dem neuen Staat Katalonien wird dies wie folgt geregelt...
      https://www.rubikon.news/artikel/unabhangigkeit-fur-kataloni…
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 09.10.17 22:01:45
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.915.238 von Rollex12345 am 09.10.17 21:24:13
      Zitat von Rollex12345: Unabhängigkeit für Katalonien?
      Die doch sehr widersprüchlichen historischen Verweise auf die Geschichte der Unabhängigkeit Kataloniens verweisen vielleicht auf ein ganz großes Problem in der Gegenwart: Die nicht stattfindende öffentliche Auseinandersetzung darüber, was mit einer ausgerufenen Unabhängigkeit gemeint ist.
      Warum steht z.B. nirgendwo der einfache und gut verständliche Satz, als Teil einer Unabhängigkeitserklärung: „Wir verurteilen die unerträglichen Arbeitsbedingungen, unter denen vieler Menschen leiden, wir nehmen die stetigen Lohnkürzungen nicht länger hin und wir werden die Zerstörung sozialer Sicherungssysteme (Rente, Gesundheitssystem, Bildung) stoppen und umkehren. In dem neuen Staat Katalonien wird dies wie folgt geregelt...
      https://www.rubikon.news/artikel/unabhangigkeit-fur-kataloni…


      Gutmenschenstaat Katalonien oder was soll das werden ?
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 10.10.17 09:28:16
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.905.061 von Solideinvestierenkomplex4you am 08.10.17 12:06:08Katalonien ist nur ein Beispiel von vielen Bestrebungen nach stärkerem Mitspracherecht der Regionen innerhalb einzelner Zentralstaaten unter dem Dach der EU. Man denke nur an Schottland oder Bayern oder an das Baskenland als weitere Separationsbestrebungen. Alles schon einmal dagewesen. Und in den USA wurde die Abschaffung der Sklaverei unter einem vorgeschobenen blutigen Bürgerkrieg durchgefochten.

      Gewiß gibt es in Katalonien historische Verwundungen, die während des Bürkerkrieges in Spanien unter Franko passierten, wo die deutsche Legion Condor diesem Diktator zur Macht verhalf, in dem viele unschuldige Menschen mit einem Bombenhagel in Guernica getötet wurden.

      Anderes Beispiel: Der Zerfall der Sowjetunion nach gut 70 Jahren Herrschaft der Kremel-Herrscher bzw. vorheriger Zarenherrschaft über Jahrhunderte.... Der aktuelle Zar Putin wird sich an diesem Thema wohl auch irgendwann die Zähne ausbeißen.

      Lesenwerter, aber auch ein wenig utopischer Ansatz zu diesem Thema in einem Artikel der ZEIT von heute. Aber die Utopien von gestern oder vorgestern (man denke nur an die Jahrhundete währende Kleinstaaterei auf deutschem Boden ) sind sehr oft die Realität von heute oder morgen.

      http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-10/katalonien-krise-…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-10/katalonien-krise-…




      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 10.10.17 09:59:03
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.917.077 von Dauerfrusty am 10.10.17 09:28:16Danke für den Hinweis.

      Die Verfasserin des Artikels, Ulrike Guérot, war am Sonntag ja auch beim Presseclub, habe das Video hier gestern eingestellt weil ich ihre Gedanken auch interessant fand...
      Avatar
      schrieb am 10.10.17 18:58:58
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.915.475 von Doppelvize am 09.10.17 22:01:45
      und die Schlägertrupps der Schkechtmenschen stehen schon bereit als Alternative
      https://www.heise.de/tp/news/Spanische-Faschisten-im-Jagdfie…
      Avatar
      schrieb am 11.10.17 08:55:50
      Beitrag Nr. 17 ()
      https://www.raulzelik.net/baskenland-texte/502-12-faqs-zu-ka…

      ein wirklich aufschlußreicher Artikel, der ins Detail geht und damit Erklärungen liefert
      20 Antworten
      Avatar
      schrieb am 11.10.17 11:30:09
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.925.453 von maxmaier am 11.10.17 08:55:50Stichwort: Selbstbestimmungrecht der Völker

      Und wenn 90 % in einer Abstimmung sagen, dass sie unbedingt unabhängig werden wollen, wird man das wohl kaum ignorieren können...

      :eek:
      19 Antworten
      Avatar
      schrieb am 11.10.17 11:40:42
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.926.899 von Blue Max am 11.10.17 11:30:09
      Zitat von Blue Max: Stichwort: Selbstbestimmungrecht der Völker

      Und wenn 90 % in einer Abstimmung sagen, dass sie unbedingt unabhängig werden wollen, wird man das wohl kaum ignorieren können...

      :eek:


      Du meinst wenn sich 95% der Münchner dafür aussprechen unabhängig zu werden dann sollte man sie lassen?

      Dann habe ich Hoffnung.... Dass sich die Sachsen mal abspalten wollen! :eek:

      Definiere "Volk"

      Meinst du Volk oder Staatsvolk?
      18 Antworten
      Avatar
      schrieb am 11.10.17 11:49:43
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.926.998 von Doppelvize am 11.10.17 11:40:42Wie soll man so etwas denn sonst regeln ?

      :confused:

      Andere Beispiele solcher Abstimmungen sind Krim, Kosovo und Saarland.

      Und wenn Spanien jetzt sagt, die Unabhängigkeitsbestrebungen wären illegal, dann sollte man auch bedenken, dass die damaligen Unabhängigkeitsbestrebungen von USA, Indien usw auch komplett illegal im Sinne des britischen Empire waren.

      Entweder der Zentralstaat einigt sich irgendwie mit solchen Regionen auf eine gewisse Autonomie, bestes Beispiel ist da Südtirol, oder es kommt eben zur Spaltung.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 11.10.17 17:53:01
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.926.998 von Doppelvize am 11.10.17 11:40:42"Dann habe ich Hoffnung.... Dass sich die Sachsen mal abspalten wollen!"

      Geht ja nicht. Die Sachsen wissen, wie man eine verhaßte Diktatur wegfegt und haben das schon mal praktiziert. Ohne Sachsen wäre der Rest der Republik doch völlig hilflos. Wer soll euch denn dann Merkel vom Hals schaffen und endlich Demokratie beibringen?
      Also seid nett zu den Sachsen.
      16 Antworten
      Avatar
      schrieb am 11.10.17 22:38:07
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.930.511 von Borealis am 11.10.17 17:53:01
      Zitat von Borealis: "Dann habe ich Hoffnung.... Dass sich die Sachsen mal abspalten wollen!"

      Geht ja nicht. Die Sachsen wissen, wie man eine verhaßte Diktatur wegfegt und haben das schon mal praktiziert. Ohne Sachsen wäre der Rest der Republik doch völlig hilflos. Wer soll euch denn dann Merkel vom Hals schaffen und endlich Demokratie beibringen?
      Also seid nett zu den Sachsen.


      Ja, diese Missionierung ist - vor allem in Westdeutschland - seit Jahrzehnten ueberfaellig. Dort fehlt einfach die demokratische Substanz.

      Merkels Herrschaft

      Ich behaupte in diesem Zusammenhang, einen Mangel an Debating Culture in Deutschland zu beobachten. Dies ist mir besonders extrem während der Flüchtlingskrise aufgefallen. Unter Merkels Herrschaft, flankiert von den zujubelnden Medien, entsteht eine Diktatur des vorherrschenden Narrativs, von der keiner abweichen darf.

      Kritiker erleiden in Deutschland Stigmatisierungen.
      ...
      Der Geist, der das Grundgesetz trägt, ist der Geist der Freiheit, der in eine Gesellschaft eingeführt wird, die eine NS-Herrschaft hinter sich hat und keine Tradition einer Debating Culture besitzt.
      ...
      Die politische Kultur Deutschlands lässt sich am besten mithilfe einer Kritik von John Stuart Mill aus dem 19. Jahrhundert diagnostizieren: Der grösste Mangel an Demokratie resultiert aus der Vorherrschaft einer öffentlichen Meinung, die ich «herrschendes Narrativ» nenne. Für Deutschland heisst dies in J. S. Mills Worten, eine «Neigung der Gesellschaft, ihre eigenen Ideen, auch Gesinnungen, durch andere Mittel als bürgerliche Strafen den Widerstrebenden aufzunötigen … und wenn möglich zu ersticken».


      https://bazonline.ch/ausland/europa/die-tyrannei-der-willkom…
      15 Antworten
      Avatar
      schrieb am 16.10.17 17:17:54
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.933.016 von bmann025 am 11.10.17 22:38:07https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkt…

      Madrid stellt Separatisten in Katalonien letztes Ultimatum

      16.10.17

      ---
      Und dann ? Bürgerkrieg ?

      :confused:
      14 Antworten
      Avatar
      schrieb am 16.10.17 17:47:29
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.960.825 von Blue Max am 16.10.17 17:17:54
      Zitat von Blue Max: https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkt…

      Madrid stellt Separatisten in Katalonien letztes Ultimatum

      16.10.17

      ---
      Und dann ? Bürgerkrieg ?

      :confused:


      Bürgerkrieg? Sicher nicht, das wünscht sich wohl keine Seite. Aber die aus dem Autonomiestatus gespeisten Selbstverwaltungsrechte könnten verloren gehen und die öffentliche Verwaltung wieder vollständig unter das Zepter der spanischen Regierung gestellt werden (zumindest steht das als Punkt im Raum).

      Wo ist denn Puigdemont? Erst die Unabhängigkeitserklärung hoch feierlich unterzeichnen und dann sich und das Papier erst mal auf Urlaub abstellen?
      13 Antworten
      Avatar
      schrieb am 16.10.17 20:26:38
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.960.924 von TimeTunnel am 16.10.17 17:47:29

      Das Referendum hat vor allem stattgefunden, um bessere Konditionen bezüglich der Zahlungen an die Zentralregierung ( wie bei uns der Länderfinanzausgleich) raus zu schinden bzw. bei NIchterfüllung über die Abspaltungspläne und entsprechende Zustimmung der Bevölkerung Druck aufzubauen. Im Vergleich bezahlen die Katalanen ca. das Dreifache der Bayern. :eek:

      Nun wird rumdum vor allem gegen die Katalanen geschrieben, während man bei den Sezessionsplänen der Schotten hoch erfreut schien, und die Regierungin London quasi als Buhmann dargestellt wurde.;)
      12 Antworten
      Avatar
      schrieb am 18.10.17 11:18:03
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.961.348 von derdieschnautzelangsamvollhat am 16.10.17 20:26:38Moin Schnauze

      Sicher, da stimme ich Dir schon zu - die hohen Transferleistungen an die Zentralregierung sollten schon neu verhandelt werden und eine Besserstellung Kataloniens zum Ziel haben, auch deshalb, weil dieser Abtransport an Geld für die Fortentwicklung der eigenen Region ja nicht mehr zur Verfügung stand. So weit, so gut.

      Trotzdem bin ich aber der Überzeugung, dass diese in den Vordergrund gestellte Geldnot nicht Dreh- u. Angelpunkt ist, sondern nur der tünchende Platzhalter, von dem aus nun die eigentlichen Pläne u. Zielsetzungen (und die sind ja nicht neu, sondern werden seit Jahrzehnten immer wieder mal angeheizt), nämlich die der Abspaltung und die der Nationalstaaterei, jetzt endlich tatkräftig umgesetzt werden sollen.

      Klar, man kann das natürlich alles beklatschen und gut finden. Sich dann im Schlepptau neu einstellende u. ergebnisoffene Fragen beantworten sich ja dann vielleicht an den Folgeerscheinungen, an möglichen Zieheffekten der Nachahmung, wenn Ethnie XY, als Klecker-Enklave irgendwo in Europa, nach tiefschürfender Insichkehrung, plötzlich das eigene Kulturgut dann auch als Nationalstatus identifiziert und an den Stapellauf bringen möchte. Referenden werden so im 21. Jh. sicher noch zum Kassenschlager, und die UN-Vollversammlung sollte ihre Sitzungskapazität mit dem Faktor 10 ausbauen.

      Diese ganze Entwicklung halte ich persönlich für insgesamt unheilvoll, gerade auch weil diese nationalistischen Untergrundtöne mittlerweile wieder allerorten in Europa vernehmbar sind. Da kommt nichts Gutes raus - vom Nationalismus ging noch nie Gutes aus, zu keinem Zeitpunkt in der Menschheitsgeschichte!

      Lies Dir mal den schönen ZEIT-Artikel von Ulrike Guérot durch, eingestellt von @Dauerfrusty in #14. Eine überaus kluge Frau mit Weitsicht, die ein Europa in ganz neuen Kategorien denkt. Da spricht sie von einer Europäischen Republik, von einem Europa der Regionen, in Überwindung der Nationalstaaten. Das hat doch mal was. Solche Ideen gehören auf die Tagesordnung, sollten forciert und bearbeitet werden, bis eine Reifegüte die Umsetzung möglich macht. Eine schöne Utopie mit Zukunftsmusik? Hat das echte Chancen?

      Mach mal die Probe aufs Exempel und geh mit den Vorstellungen von Guérot im Nachbarthread bei den AfD-Fans hausieren. Oder frag Dich, warum man mit Europathemen keine Wahlen gewinnen kann. Wenn Du anschließend medizinischer Nothilfe bedürftig bist, ich steh Dir mit meinem Verbandskasten zur Verfügung.:D

      Gehustet auf den Nationalstaat und zum Teufel mit seiner Ausgeburt, den ewig zerstörerischen Nationalismus!
      11 Antworten
      Avatar
      schrieb am 18.10.17 11:42:29
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.972.725 von TimeTunnel am 18.10.17 11:18:03 Hi;

      Diese ganze Entwicklung halte ich persönlich für insgesamt unheilvoll, gerade auch weil diese nationalistischen Untergrundtöne mittlerweile wieder allerorten in Europa vernehmbar sind. Da kommt nichts Gutes raus - vom Nationalismus ging noch nie Gutes aus, zu keinem Zeitpunkt in der Menschheitsgeschichte!



      Da spricht sie von einer Europäischen Republik, von einem Europa der Regionen, in Überwindung der Nationalstaaten.

      Ich sehe die Hauptursache vor allem darin, dass nach der EU-Anfangseuphorie in vielen Staaten und Regionen die Ernüchterung eingekehrt ist. Man sollte den Nationalismus nicht unisono deswegen verdammen, weil er sich gegen die politischen Ziele der Brüsseler Apparatschicks und Protagonisten richtet. Und ebenswenig das Verlangen nach mehr Autonomie einzelner Regionen als quasi terroristischen Akt einstufen, wie es die Regierung Rajoy macht. Das nämlich erinnert an Diktaturen. Klar, dass dann immer mehr Menschen die derzeitige Politik ablehnen, denn wer möchte schon seinen Nationalstaat oder Region gegen eine Diktatur auf EU-oder nationaler Ebene eintauschen ?
      10 Antworten
      Avatar
      schrieb am 18.10.17 15:35:03
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.972.986 von derdieschnautzelangsamvollhat am 18.10.17 11:42:29Es kann weder richtig sein, das eine Zentralregierung Regionen unterdrückt, wie zb China das mit Tibet macht, noch kann es richtig sein, dass irgendwann jede Region bis hin zu jedem Dorf sich für unabhängig erklärt.

      Deutschland bestand ja auch mal aus über 300 Einzelstaaten, die eigene Währungen, Briefmarken, Armeen, Zollgesetze usw hatten. Was dann auch eine der Ursachen dafür war, dass Napoleon innerhalb kürzester Zeit ganz Deutschland einnehmen konnte...

      :eek:
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 18.10.17 17:22:57
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.975.146 von Blue Max am 18.10.17 15:35:03Es kann weder richtig sein, das eine Zentralregierung Regionen unterdrückt, wie zb China das mit Tibet macht, noch kann es richtig sein, dass irgendwann jede Region bis hin zu jedem Dorf sich für unabhängig erklärt.


      Ob richtig oder nicht; wer soll das bestimmen ? In der Regel bestimmt der Stärkere nach seinen Interessen. Es kann auch nicht richtig sein, dass unsere Exportwirtschaft halb Europa kaputt macht, während man den Menschen bei uns zuwenig Geld in der Tasche lässt, damit mehr Produkte aus anderen EU-Ländern konsumiert werden können. Das EU-Wirtschaftsonzept kann nicht aufgehen, denn es ist lediglich für uns als Exportweltmeister maßgeschneidert. Länder wie GR, E, P, I, u.a. sind die logischen Opfer dieser Konzern-Politik. Mich wundert viel mehr, warum es deswegen noch keinen Aufschrei quer durch Europa gibt.

      Deutschland bestand ja auch mal aus über 300 Einzelstaaten, die eigene Währungen, Briefmarken, Armeen, Zollgesetze usw hatten. Was dann auch eine der Ursachen dafür war, dass Napoleon innerhalb kürzester Zeit ganz Deutschland einnehmen konnte...



      Quelle ?:laugh:

      Du meinst wahrscheinlich Fürsten- und Herzogtümer etc.selbst das waren keine 300; andererseits sind auch alle großen Reiche/Vielvölkerstaaten ( wie es die EU auch wäre) mit schöner Regelmäßigkeit und aus allen möglichen Gründen wieder verschwunden, und/oder die Einzelteile haben sich (re)-nationalisiert. Österreich-Ungarn, Jugoslawien, Sowjetunion, British Commonwealth of Nations, Rom....;)
      4 Antworten
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      schrieb am 18.10.17 19:58:31
      Beitrag Nr. 30 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.976.373 von derdieschnautzelangsamvollhat am 18.10.17 17:22:57Hier ein paar Quellen:

      https://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article13637662/D…

      Deutschland, ein Flickenteppich

      02.10.11

      Die Furcht geht um vor dem Ende Europas und neuer Kleinstaaterei..."

      https://www.welt.de/kultur/history/article13641035/Diese-deu…

      05.10.11

      "...schätzungsweise gut 300 souveräne Staaten waren aus dem Westfälischen Frieden 1648 hervorgegangen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation..."

      "...Und eigentlich muss man hier noch die vielen Hundert "reichsunmittelbaren" Ritter hinzuzählen, deren souveräne Liegenschaften sich oft nur auf ein paar Dutzend Hektar erstreckten..."

      :eek:
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 18.10.17 21:27:05
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.977.705 von Blue Max am 18.10.17 19:58:31
      okay. solange zurück hatte ich nicht bedacht.

      Die Furcht geht um vor dem Ende Europas und neuer Kleinstaaterei..."

      Frage: bei welchen Gruppen und wovor geht die Furcht um ? Was soll der Scheixx mit dem Ende Europas ? :laugh:

      Kleinstaaterei meint wahrscheinlich Nationalstaaten.

      Wenn das ein stichhaltiges Argument pro Brüssel-EU sein soll, dann müßte auch das Gegenargument gelten, denn die großen Vielvölkerreiche/Staaten verfaulten von innen; zerbrachen durch Konflikte unter den Teilstaaten, mit der der Zentralmacht, oder großer ideologischer Konkurrenten. Jedenfalls wäre ein Konstrukt in Richtung Vereinigte Staaten von Europa keinesfalls ein Garant für Frieden, sondern bestenfalls PR für das weiter so.
      Europa gabs vor der EU 2002 und es wird Europa noch geben, nachdem der ganze Laden längst zusammengekracht ist, Die von Brüssel befürwortete Aufgabe von Schengen während der angbelich verstärkten Terroristenfahndung ist doch ein weiterer Sargnagel; nachdem man vorher alles getan hat, um möglichst viele Terroristen mit dem Flüchtlingsstrom zu importieren. Und gibt ihnen dann noch neue Identitäten. :cry:

      Zwischerndurch fällt die AfD vom Himmel und niemand weiss warum; man hat ja alles richtig gemacht.:laugh:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 19.10.17 12:18:14
      Beitrag Nr. 32 ()
      Oh je verbal abrüsten hört sich aber ganz anders an:

      Spaniens Regierung will mit Zwangsmaßnahmen gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens vorgehen. Insidern zufolge will Madrid am Samstag den Artikel 155 der Verfassung gegen Katalonien anwenden. Dieser sieht den Entzug von Autonomierechten und die Unterstellung unter die Zentralverwaltung vor.

      Wenn ich so etwas lese, denke ich eher an Eskalationsspirale als an eine friedliche Lösung!

      Muss das alles sein? Mariano Rajoy macht jetzt einen DT2.0? Herr lass Hirn vom Himmel fallen.
      Avatar
      schrieb am 19.10.17 18:53:52
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.978.620 von derdieschnautzelangsamvollhat am 18.10.17 21:27:05 nachdem man vorher alles getan hat, um möglichst viele Terroristen mit dem Flüchtlingsstrom zu importieren. Und gibt ihnen dann noch neue Identitäten.

      V-Mann des LKA NRW soll Gruppe um Berlin-Attentäter Amri zu Anschlägen aufgehetzt haben

      http://www.focus.de/politik/deutschland/medienbericht-v-mann…


      Das Puzzle fügt sich langsam zusammen; fehlt nur noch die Rolle des Verfassungsschutzes während des NSU - Unwesens und die dazugehörigen Verhagftungen diverser Behördenmitarbeiter/Leiter.
      Ne geht nicht; Rechtsstaat war ja vorgestern.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.10.17 21:03:52
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.976.373 von derdieschnautzelangsamvollhat am 18.10.17 17:22:57
      Vom British Empire.....blieb auch nichts übrig ;)
      Avatar
      schrieb am 20.10.17 02:10:02
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.972.986 von derdieschnautzelangsamvollhat am 18.10.17 11:42:29Ich sehe die Hauptursache vor allem darin, dass nach der EU-Anfangseuphorie in vielen Staaten und Regionen die Ernüchterung eingekehrt ist. Man sollte den Nationalismus nicht unisono deswegen verdammen, weil er sich gegen die politischen Ziele der Brüsseler Apparatschicks und Protagonisten richtet.

      Als Ausgabe von Apparatschiks würde ich allenfalls den überbordenden Wust an Bürokratismus auf EU-Ebene bezeichnen, viel Aktivismus in Geschaftlhuberei, aber im Ergebnis wenig Output … nennt man auch Ineffizienz. Und die Umsetzung politischer Ziele in den wichtigen Bereichen ist ein scharf behütetes Hoheitsgebiet, deren Richtlinienkompetenz für eine Umsetzung nie nach Brüssel delegiert wurde, was sich dann im Fehlen einer Politischen Union zeitigt. Man kann die Dysfunktionalität der EU-Gremien immer wieder auf die kleinste Einheit reduzieren, im Ergebnis und den Ursachen landet man trotzdem in den Mitgliedsstaaten mit ihrem Nationalgehabe und der Unvereinbarkeit in der Absprache zueinander. Die EU ist also nicht schlecht weil sie die EU ist, sondern weil ihre Mitglieder als Nationalstaaten ihr keine bessere Form zugestanden haben. Und welch ungeahntes Potential liegt hier doch brach, bleibt einfach ungenutzt und wird verschenkt, weil der HickHack im Klein-Klein restlos alles blockiert und aushebelt. DAS macht die Ernüchterung aus, und die ist hausgemacht allein durch die Nationalstaaten! Vielleicht ändert sich ja nun etwas mit den Reformvorschlägen von Macron … wird man sehen, der hat die Selbstblockade zumindest verstanden.

      Und ebenswenig das Verlangen nach mehr Autonomie einzelner Regionen als quasi terroristischen Akt einstufen, wie es die Regierung Rajoy macht. Das nämlich erinnert an Diktaturen. Klar, dass dann immer mehr Menschen die derzeitige Politik ablehnen, denn wer möchte schon seinen Nationalstaat oder Region gegen eine Diktatur auf EU-oder nationaler Ebene eintauschen ?

      Den Vorwurf eines Terroraktes habe ich in dem Zusammenhang so nun nicht vernommen, aber wenn er in der Prägung ausgesprochen wurde, dann wäre das natürlich um einiges überzogen. Von einem Kavaliersdelikt kann aber ebenso wenig gesprochen werden. Das abgehaltene Referendum war ein klarer Rechtsbruch, ein Verstoß gegen die verfassungsmäßige Ordnung, dies wurde auch im Vorfeld per Verfassungsgericht und Entscheid klar angezeigt … gab u. gibt es überhaupt nichts zu deuteln! Die spanische Verfassung kennt auch kein partielles Aussparen irgendwelcher Landesteile, sondern hat ihre Rechtsverbindlichkeit als Allgemeingültigkeit für ein Gesamtspanien angelegt. Regionale Autonomierechte sind da auf jeden Fall nachgeschaltete und deutlich kleinere Rechtsgüter, mit ihnen kann und darf keine Verfassung ausgehebelt werden. Geht nicht, geht überhaupt nicht! Und wenn Du da Diktatorisches ansprichst, dann gab es das zuletzt unter dem Regime Franco. Der ist es dann auch gewesen, der Katalonien den Autonomiestatus entzogen und verboten hat, hingegen war es die spätere Republik, die der Region die Sonderrechte wieder zugeteilt hat. Wer ist denn da nun Diktatorisch unterwegs gewesen?

      Die Katalanen sind auch gespalten und ich würde die Ergebnislage aus dem Referendum nicht als Repräsentativ annehmen wollen. 90% Zustimmungswerte für die Unabhängigkeit werden da dreist als Mandat u. legitimierenden Auftrag angenommen, gleichzeitig war die Wahlbeteiligung aber deutlich unter 50%. Zusammen mit den Gegendemonstranten sind das 60 bis 70% Katalanen die mit der Abspaltung überhaupt nichts zu tun haben wollen. Immer noch ein gültiges Mandat für die Separatisten? Diese Gegendemonstranten wurden übrigens als Katalanen 2. Klasse und Volksverräter bepöbelt u. denunziert. Ist das in Ordnung so? Dürfen nur Separatisten ihre Krakeele in den Wind brüllen?

      Sie wollen des lieben Geldes wegen die Solidarität mit Restspanien aufkündigen, glauben in ihrer grenzenlosen Naivität aber gleichzeitig, sie könnten nach Rausfall aus der EU-Mitgliedschaft mit schnellem Antrag wieder ordentliches Mitglied werden. Ist das so? Für die Aufnahme von neuen Beitrittskandidaten ist auf EU-Ebene aber das Einstimmigkeitsprinzip vonnöten - wie wird dann wohl Spanien abstimmen - eine zwingend notwendige Stimme? Wissen die Abspaltungsfreunde um diese Umstände, sind sie in diesen Details aufgeklärt worden? Vielleicht stimmt Spanien aber auch zu, dann wird Katalonien künftig Transferleistungen an die EU abführen müssen. Sind sie in Sachen Finanzen dann besser gestellt?

      Wer unterrichtet die Menschen zu den Begleitumständen … warum steht das nicht als Kleingedrucktes im Abstimmungspapier zum Referendum??

      Vermutlich, weil es dann gar kein Referendum gegeben hätte …. niemand wäre mehr hingegangen!
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 20.10.17 08:26:36
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.987.767 von TimeTunnel am 20.10.17 02:10:02
      Zitat von TimeTunnel: Wer unterrichtet die Menschen zu den Begleitumständen … warum steht das nicht als Kleingedrucktes im Abstimmungspapier zum Referendum??

      Vermutlich, weil es dann gar kein Referendum gegeben hätte …. niemand wäre mehr hingegangen!


      Sehr guter Beitrag, was mich umtreibt ist auch die Frage "Wer profitiert davon?" und wer finanziert solche Bewegungen?

      So planlos und dilettantisch schätze ich die Katalanen nicht ein einfach mal ein Referendum abzuhalten und dann nach dem Motto „Schau mer mal wie es weitergehet und was die Kollegen in Madrid so davon halten“

      Schau dir an was mit dem Brexit Verhandlungen abgeht, ich bin fest davon überzeugt, hätte das "Kleingedruckte" unter dem Abstimmungszettel gestanden wäre es in England auch anderes ausgegangen. UKIP und Nigel Paul Farage haben sich auch sofort vom Acker gemacht und obwohl sie das Chaos zu verantworten haben, lösen müssen es jetzt ganz andere!

      Nochmal "Wer profitiert davon?" Finanzwetten auf eine Pfundabwertung? Die hätten sich bis heute schön die Taschen vollgemacht, ähnliches kann dem Euro auf bevorstehen sollte es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen bzgl. Katalonien kommen.
      Avatar
      schrieb am 20.10.17 10:59:48
      Beitrag Nr. 37 ()
      Hi Timetunnel;

      Als Ausgabe von Apparatschiks würde ich allenfalls den überbordenden Wust an Bürokratismus auf EU-Ebene bezeichnen, viel Aktivismus in Geschaftlhuberei, aber im Ergebnis wenig Output … nennt man auch Ineffizienz
      In Behörden geht es generell nicht um Effektivität oder Effizienz, sondern darium, möglichst viel "zu machen", um die an sich überflüssigen Stellen auf Steuerzahlerkosten zu rechtfertigen. Wenn der Output mehr schadet als nützt, interessiert das die wenigsten. Hauptsache man ist zufrieden mit sich selbst. :D

      Die EU ist also nicht schlecht weil sie die EU ist, sondern weil ihre Mitglieder als Nationalstaaten ihr keine bessere Form zugestanden haben. Und welch ungeahntes Potential liegt hier doch brach, bleibt einfach ungenutzt und wird verschenkt, weil der HickHack im Klein-Klein restlos alles blockiert und aushebelt. DAS macht die Ernüchterung aus, und die ist hausgemacht allein durch die Nationalstaaten! Vielleicht ändert sich ja nun etwas mit den Reformvorschlägen von Macron … wird man sehen, der hat die Selbstblockade zumindest verstanden.

      oftmals ist die Summe der Einzelentscheidungen besser als das, was man als Team oder über Delegation zu erreichen imstande ist. 80% aller nationalen Entscheidungskompetenzen liegen ohnehin schon in Brüssel. Fakt ist auch, dass man in den Regionen und Nationalstaaten über die jeweiligen Bedürfnisse besser Bescheid weiss, als ein Zentralapparat für Europa das jemals fertig bringen wird. Mein Credo daher: weniger diktatorischen Zentralismus, mehr Föderalsimus und Autonomie mit entsprechend mehr Macht für die Vertreter auf den unteren Ebenen. Beispiel NL, wo die Bürgermeister und Stadtregierungen in Eigenverantwortung auch gegen Anweisung der Nationalregierung bestimmen dürfen. Sozusagen maßgeschneidert.;)

      Den Vorwurf eines Terroraktes habe ich in dem Zusammenhang so nun nicht vernommen, aber wenn er in der Prägung ausgesprochen wurde, dann wäre das natürlich um einiges überzogen. Von einem Kavaliersdelikt kann aber ebenso wenig gesprochen werden. Das abgehaltene Referendum war ein klarer Rechtsbruch, ein Verstoß gegen die verfassungsmäßige Ordnung, dies wurde auch im Vorfeld per Verfassungsgericht und Entscheid klar angezeigt … gab u. gibt es überhaupt nichts zu deuteln! Die spanische Verfassung kennt auch kein partielles Aussparen irgendwelcher Landesteile, sondern hat ihre Rechtsverbindlichkeit als Allgemeingültigkeit für ein Gesamtspanien angelegt. Regionale Autonomierechte sind da auf jeden Fall nachgeschaltete und deutlich kleinere Rechtsgüter, mit ihnen kann und darf keine Verfassung ausgehebelt werden. Geht nicht, geht überhaupt nicht! Und wenn Du da Diktatorisches ansprichst, dann gab es das zuletzt unter dem Regime Franco. Der ist es dann auch gewesen, der Katalonien den Autonomiestatus entzogen und verboten hat, hingegen war es die spätere Republik, die der Region die Sonderrechte wieder zugeteilt hat. Wer ist denn da nun Diktatorisch unterwegs gewesen?

      Die Verfassungen scheinen bei der Aufplitterung Jugoslawiens und Abspaltung des Kosovo kein Problem gewesen zu sein. Vielleicht kannst du dich noch daran erinnern, wie die Abspaltungstendenzen der Schotten vom UK bei uns und in Brüssel bejubelt wurden, während man die Regierung in London scharf kritisierte. ;)

      Die Katalanen sind auch gespalten und ich würde die Ergebnislage aus dem Referendum nicht als Repräsentativ annehmen wollen. 90% Zustimmungswerte für die Unabhängigkeit werden da dreist als Mandat u. legitimierenden Auftrag angenommen, gleichzeitig war die Wahlbeteiligung aber deutlich unter 50%

      Ich nehem das Ergebnis als repräsentativ, denn die niedrige Wahlbeteiligung lag schlicht am Faktum, dass die Rajoy-Schergen Wahllokale zertrümmerten und die potentiellen Wähler verprügelten oder vertrieben. Das wurde von unserer Qualitätsmedien natürlich unterschlagen und man zieht sich an der niedrigen Walbeteiligung hoch, um dem Rreferendum eine weitere Illegitimität hinzu zu fügen.

      Sie wollen des lieben Geldes wegen die Solidarität mit Restspanien aufkündigen, glauben in ihrer grenzenlosen Naivität aber gleichzeitig, sie könnten nach Rausfall aus der EU-Mitgliedschaft mit schnellem Antrag wieder ordentliches Mitglied werden. Ist das so? Für die Aufnahme von neuen Beitrittskandidaten ist auf EU-Ebene aber das Einstimmigkeitsprinzip vonnöten - wie wird dann wohl Spanien abstimmen - eine zwingend notwendige Stimme? Wissen die Abspaltungsfreunde um diese Umstände, sind sie in diesen Details aufgeklärt worden? Vielleicht stimmt Spanien aber auch zu, dann wird Katalonien künftig Transferleistungen an die EU abführen müssen. Sind sie in Sachen Finanzen dann besser gestellt?

      Es geht doch nicht um eine Abspaltung in dem Sinne, dass die Katalanen unbedingt einen eigenen Staat wollen, sondern um mehr Autonomie und weniger Tribut.
      Avatar
      schrieb am 21.10.17 09:41:57
      Beitrag Nr. 38 ()
      Lesenswerter Artikel nicht nur zum Thema, sondern wie unsere Regierung und Brüssel aus einer neutralen Position wahrgenommen wird, während bei uns weiter Hofberichterstattung für Merkel. Brüssel und Rajoy gepflegt wird, um die Bürger weitestgehend in der installierten Echokammer gefangen zu halten..

      https://bazonline.ch/ausland/europa/sie-hat-doch-gar-nichts-…
      Avatar
      schrieb am 21.10.17 12:56:51
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.987.767 von TimeTunnel am 20.10.17 02:10:02 Na schön, aber es gibt ja auch eine Verfassung, die bestimmte Reformen und ein Unabhängigkeitsreferendum verbietet.

      Genau diese Verfassung ist das Problem. Sie wurde 1978 verabschiedet, als Spanien noch eine faschistische Diktatur war. Spaniens Öffnung war das Resultat eines Paktes zwischen den alten Eliten der Franco-Diktatur und der PSOE. Dieser Staatspakt modernisierte Spanien, sicherte den Franquisten aber ihre Machtpositionen in Polizei, Justiz und Großkonzernen. Außerdem wurde Spanien dauerhaft zu einem monarchistischen Zentralstaat mit Autonomiegemeinschaften (die der Zentralstaat jederzeit einseitig suspendieren kann). Eine föderale Lösung und die Gründung einer Republik wurden damit ausgeschlossen.
      Und: Der Verfassungspakt von 1978 ermöglichte, dass die Verbrechen der Franco-Diktatur bis heute ungesühnt geblieben sind.

      Was haben die KatalanInnen gegen den König? Sein Vater hat Spanien doch immerhin die Demokratie gebracht.

      Nichts falscher als das. König Juan Carlos wurde von Franco als Nachfolger auserkoren und ausgebildet. An den Vorbereitungen zum Putsch faschistischer Militärs 1981, mit dem weitere Zugeständnisse an Minderheiten und politische Linke verhindert werden sollten, war König Juan Carlos beteiligt.
      Das Königshaus ist also kein Garant der Demokratie, sondern steht im Gegenteil symbolisch für die Kontinuität der franquistischen Macht im Staat.


      Die katalanische Rechte hat die Verfassung 1978 aktiv mitgetragen.

      Ja, die katalanische Rechtspartei Convergència i Unió hat (wie PSOE und PCE) den Verfassungspakt 1978 unterstützt. Aber der Wunsch nach Unabhängigkeit und die Unzufriedenheit mit dem Staatspakt sind von der Bevölkerung artikuliert worden, nicht von der katalanischen Regierungspartei. Es waren lokale Bürgerbewegungen, die die Unabhängigkeit seit 2009 auf die Tagesordnung gesetzt und die katalanischen Parteien vor sich hergetrieben haben. Es war ein Aufbegehren gegen das Modell von 78 und seine Eliten – die spanischen, aber teilweise auch die katalanischen.

      Wozu brauchen wir in Europa einen neuen Staat? Wir wollen doch weniger Nationalstaaten.

      Viele demokratische und soziale Reformen, die das katalanische Parlament in den letzten 6 Jahren verabschiedet hat, werden vom Zentralstaat blockiert. Insgesamt sind 39 fortschrittliche Gesetze annulliert oder blockiert worden.

      https://www.raulzelik.net/baskenland-texte/502-12-faqs-zu-ka…
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 22.10.17 18:58:59
      Beitrag Nr. 40 ()
      Avatar
      schrieb am 28.10.17 09:14:08
      Beitrag Nr. 41 ()
      Der Katalonien-Konflikt, verständlich erklärt
      Die Auseinandersetzung zwischen Spanien und Katalonien spitzt sich zu - aber warum eigentlich? Was sind die historischen Zusammenhänge, und wieso eskaliert der Streit gerade jetzt? Das habt ihr die Redaktion gefragt, ich habe es für euch recherchiert.


      https://krautreporter.de/2139-der-katalonien-konflikt-versta…
      Avatar
      schrieb am 28.10.17 17:30:30
      Beitrag Nr. 42 ()
      Schöne Symbolik - die aus Protest verlassenen Oppositionsbänke garniert mit der Ausgabe der spanischen Verfassung:

      Avatar
      schrieb am 30.10.17 14:28:23
      Beitrag Nr. 43 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 55.997.358 von derdieschnautzelangsamvollhat am 21.10.17 12:56:51"...Na schön, aber es gibt ja auch eine Verfassung, die bestimmte Reformen und ein Unabhängigkeitsreferendum verbietet..."

      Nach der damals geltenden britischen Verfassung waren die Unabhängigkeitserklärungen der USA sowie die von Indien verfassungswidrig...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 30.10.17 22:22:33
      Beitrag Nr. 44 ()
      Und die Aufrührer machen sich feige vom Acker statt Eier zu zeigen :eek:
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 31.10.17 11:55:52
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 56.062.205 von Doppelvize am 30.10.17 22:22:33
      Zitat von Doppelvize: Und die Aufrührer machen sich feige vom Acker statt Eier zu zeigen :eek:

      Was nützt das Eierzeigen, wenn er vorher zu faul oder zu feige war, seine Hausaufgaben zu machen?
      Wie mit "Aufmüpfigen" umgegangen wird, wurde doch erst vor Kurzem in Griechenland demonstriert. Auch da hatten Tsipras und Varoufakis in einer Volksabstimmung eine Mehrheit dafür bekommen, sich den Sparauflagen der EU-"Institutionen" zu widersetzen. Schon wenige Tage später mußten sie wieder zu Kreuze kriechen, als die EU sämtliche noch verbliebenen Finanzierungsmöglichkeiten gekappt hat, der Staat kein Geld mehr hatte um seine Angestellten und Rentner zu bezahlen und ein großer Teil der Bevölkerung in existenzielle Not geraten wäre.
      Wer unabhängig werden will, muß sich als allererstes eine eigene und selbstkontrollierte Währung schaffen, mit der er allen Aushungerungsversuchen seiner Feinde trotzen kann und nicht von der EZB abhängig ist.
      Unter EU und Euro kann es keine Unabhängigkeit geben.
      Avatar
      schrieb am 02.11.17 16:13:54
      Beitrag Nr. 46 ()
      Die Ticker melden das die spanische Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen Puigdemont beantragt hat!

      Tja, das blüht in Spanien den Vaterlandsverrätern:eek:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 02.11.17 17:36:21
      Beitrag Nr. 47 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 56.083.805 von Doppelvize am 02.11.17 16:13:54
      Zitat von Doppelvize: Die Ticker melden das die spanische Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen Puigdemont beantragt hat!

      Tja, das blüht in Spanien den Vaterlandsverrätern:eek:


      Der Haftbefehl wurde ja nur ausgestellt, weil Puigdemont dem Vorladungstermin spanischer Behörden keine Folge leistet.

      Puigdemont ist ein vielbeschäftigter Mensch mit wenig Zeit. Im Moment irrlichtert der ja noch auf Sinnsuche durch Brüssel, versteht die Welt nicht mehr (warum proben "meine Mehrheiten" in Katalonien nicht den Volksaufstand?) und philosophiert vor internationalem Presserummel von einer Exilregierung. Das Fehlen seiner Kabinettskollegen dazu (sitzen jetzt in U-Haft), sortiert er bestimmt auf die schlechte Organisation örtlichen Personennahverkehrs. Keine Ahnung … braucht halt noch ein bisschen, mit der Fertigung einer realistischen Einschätzung.
      Avatar
      schrieb am 03.11.17 12:30:48
      Beitrag Nr. 48 ()
      Ich wüßte hier auch noch einige Regierungsmitglieder, die in massiver Weise Verfassungsbruch begangen haben und für die die Haftbefehle auch längst überfällig sind.
      Avatar
      schrieb am 10.11.17 12:51:32
      Beitrag Nr. 49 ()
      Die Tatsache, dass sich sowohl die EUrokraten in Brüssel, als auch unsere Kanzlerin auf Seite der faschistoiden Rajoy- Regierung stehen, erfüllt mich mit großer Besorgnis. Passt aber auch, wenn man deren Affinität zu anderen faschistoiden Regimen und Unrechtsstaaten in die Sache einbezieht. Zur Lage in Saudi-Arabien hält man sich ebenfalls bedeckt, vor allem zum vökerrechtswidrigen Vernichtungskrieg gegen den Jemen, der auch mit unseren Waffen geführt wird, während man den saudischen Jungdiktator in unseren Medien als großen Reformer feiert...
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 10.11.17 13:28:30
      Beitrag Nr. 50 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 56.152.448 von derdieschnautzelangsamvollhat am 10.11.17 12:51:32
      Zitat von derdieschnautzelangsamvollhat: Die Tatsache, dass sich sowohl die EUrokraten in Brüssel, als auch unsere Kanzlerin auf Seite der faschistoiden Rajoy- Regierung stehen, erfüllt mich mit großer Besorgnis. Passt aber auch, wenn man deren Affinität zu anderen faschistoiden Regimen und Unrechtsstaaten in die Sache einbezieht. Zur Lage in Saudi-Arabien hält man sich ebenfalls bedeckt, vor allem zum vökerrechtswidrigen Vernichtungskrieg gegen den Jemen, der auch mit unseren Waffen geführt wird, während man den saudischen Jungdiktator in unseren Medien als großen Reformer feiert...


      "der auch mit unseren Waffen geführt wird"

      Wenn Menschen nicht mit unseren Waffen niedergemäht werden ... das ist ein absolutes NO GO !

      Dann verdient jemand anderer daran und wir nicht ... nein das geht garnicht ... :keks:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 10.11.17 13:40:25
      Beitrag Nr. 51 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 56.062.205 von Doppelvize am 30.10.17 22:22:33
      Zitat von Doppelvize: Und die Aufrührer machen sich feige vom Acker statt Eier zu zeigen :eek:


      Du meinst, die Flagge der Freiheit hochhalten !?

      Doppelvize, wo bist Du gerade, irgendwo auf einem Sofa oder so ? ;)
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 10.11.17 14:29:44
      Beitrag Nr. 52 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 56.152.859 von e64 am 10.11.17 13:28:30[

      Dann verdient jemand anderer daran und wir nicht ... nein das geht garnicht ... :keks:
      [/i]

      war lange Zeit selbst dieser Meinung, denn leider ist es doch genau so. Wahrscheinlich ärgert mich im Zusammenhang mit unseren Waffenexporten eher die Scheinmoral unserer Regierung. Dazu gehört u.a. ja auch die Positiv-PR zugunsten der Autokraten und Terrorunterstützer am Golf. Da diese sunnitischen Regime aber zusammen mit den USA gegen die schiitischen Iraner hetzen, dürfen wir natürlich nicht fehlen und liefern das Material, während auf der anderen Seite von großen Aufträgen aus dem Iran und Syrien geträumt wird. Da werden wir, wenn auch nur als passive Mitunterstützer der Terroristen und Regimechanger ziemlich leer ausgehen.
      Avatar
      schrieb am 10.11.17 14:35:03
      Beitrag Nr. 53 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 56.152.949 von e64 am 10.11.17 13:40:25
      Zitat von e64:
      Zitat von Doppelvize: Und die Aufrührer machen sich feige vom Acker statt Eier zu zeigen :eek:


      Du meinst, die Flagge der Freiheit hochhalten !?

      Doppelvize, wo bist Du gerade, irgendwo auf einem Sofa oder so ? ;)


      Nö am Schreibtisch beschäftigt mit einer Arbeitsanweisung die aber so langweilig ist, dass ich hin und wieder mal 5 sec bei WO bin... Unter anderem :eek:
      Avatar
      schrieb am 16.11.17 08:58:36
      Beitrag Nr. 54 ()
      Nur die halbe Geschichte
      Für viele deutsche Medien ist Carles Puigdemont ein politischer Hasardeur, Mariano Rajoy ein gesetzestreuer Ministerpräsident, der bisweilen ein wenig über die Stränge schlägt. Und am Ende wollen die Katalanen bloß nicht teilen. Unser Autor widerspricht.
      Wenn man in diesen Tagen die Katalonien-Berichterstattung deutscher Medien verfolgt, könnte man meinen, in Spanien sei die Normalität wiederhergestellt. Zwar merken Korrespondenten an, der Zentralstaat habe zuletzt ein wenig über die Stränge geschlagen, doch meist wird das damit entschuldigt, dass der Rechtsstaat gegen Gesetzesbrecher verteidigt werden musste. Und in dieser Hinsicht sei Madrid ja durchaus erfolgreich gewesen. Die Autonomieregierung, die die illegale Abspaltung Kataloniens von Spanien betrieb, ist abgesetzt, Regierungschef Puigdemont wird nach seiner Flucht nach Belgien für politisch isoliert erklärt, und am 21. Dezember wird ein neues Parlament gewählt, bei dem – so der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy – die „schweigende Mehrheit“ den Unabhängigkeitsbefürwortern eine Absage erteilen wird. Hinterher geschoben wird dann meistens noch die Erklärung, der ganze Konflikt komme daher, dass reiche Katalanen nicht bereit seien, ihren Wohlstand mit ärmeren Regionen zu teilen.
      Widersprüche in dieser Darstellung werden mit leichter Hand beiseitegeschoben. So präsentierte der Brüsseler „Zeit“-Korrespondent Ulrich Ladurner – den bürgerlichen und stets versöhnlich auftretenden Puigdemont vergangene Woche allen Ernstes als „gefährlichen Populisten“. Puigdemonts Vorwurf, Spanien gehe autoritär gegen jede Opposition vor und habe „keine Scham, sich des Faschismus zu bedienen“, tat Ladurner als europafeindliche Propaganda ab. Dass jemand in Spanien, wo bis heute kein einziges Verbrechen der Franco-Diktatur vor Gericht gebracht wurde und der 1940 hingerichtete katalanische Ministerpräsident Lluis Companys nach wie vor nicht rehabilitiert ist, tatsächlich vor der Rückkehr des Autoritarismus Angst haben könnte, scheint dem „Zeit“-Korrespondenten nicht in den Sinn zu kommen.
      https://www.kontextwochenzeitung.de/ueberm-kesselrand/346/nu…
      Avatar
      schrieb am 26.03.18 08:05:35
      Beitrag Nr. 55 ()
      Puigdemont verhaftet in Deutschland, wo sonst?
      Puigdemont durfte in Belgien, Finnland, Dänemark frei sein. Ausgerechnet in Deutschland wird er verhaftet - ohne jeden Grund, denn das, was ihm in Spanien vorgeworfen wird, ist in vielen Ländern und natürlich auch in Deutschland nicht strafbar.

      Während Deutschland Millionen Migranten und gar Terroristen ungehindert ins Land lässt, wird ein spanischer Regionalpolitiker beim Grenzübertritt verhaftet - ohne jeden Rechtsgrund.

      Und was waren eigentlich die Verhaftungsgründe? Unbeantwortete Fragen.

      Deutschland im März 2018 ein Trauerspiel - Ich schäme mich :cry::cry:
      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 26.03.18 18:14:37
      Beitrag Nr. 56 ()
      Deutschland hat seinen ersten politischen Gefangenen
      Die Inhaftierung von Puigdemont war nicht schlau. Er ist kein Terrorist, sondern ein durch freie Wahlen legitimierter Politiker.

      Der Katalonien-Konflikt ist also in Berlin angekommen. Es zeichnen sich vielerlei Spannungen ab. Kann das deutsche Justizministerium anders in dem Fall entscheiden als die Belgier? Zwar herrscht Einigkeit in der großen Koalition in Berlin, dass der Kurs der katalanischen Separatisten weder legal, noch legitim ist. Doch können die anderen EU-Staaten länger hinnehmen, dass Madrid versucht, eine demokratische Massenbewegung durch Gefängnis und Geldstrafen zu zerschlagen? Es ist offenkundig, dass die Härte der spanischen Justiz darauf abzielt, die soziale und wirtschaftliche Existenz der katalanischen Aktivisten zu vernichten.

      http://www.sueddeutsche.de/politik/verhaftung-von-carles-pui…

      Klar wird Puigdemont von der Deutschen Justiz ausgeliefert hat er doch dummerweise seinen Reisepass vor der Einreise nach Deutschland nicht vernichtet!

      Lieber Herrgott lass Hirn vom Himmel fallen in was für Zeiten leben wir?
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 26.03.18 21:57:29
      Beitrag Nr. 57 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.384.086 von 32199 am 26.03.18 08:05:35
      Zitat von 32199: Puigdemont durfte in Belgien, Finnland, Dänemark frei sein. Ausgerechnet in Deutschland wird er verhaftet - ohne jeden Grund, denn das, was ihm in Spanien vorgeworfen wird, ist in vielen Ländern und natürlich auch in Deutschland nicht strafbar.

      Während Deutschland Millionen Migranten und gar Terroristen ungehindert ins Land lässt, wird ein spanischer Regionalpolitiker beim Grenzübertritt verhaftet - ohne jeden Rechtsgrund.

      Und was waren eigentlich die Verhaftungsgründe? Unbeantwortete Fragen.

      Deutschland im März 2018 ein Trauerspiel - Ich schäme mich :cry::cry:


      Schon mal von Haftbefehl gehört?:eek:
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 31.03.18 09:29:51
      Beitrag Nr. 58 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.392.591 von Doppelvize am 26.03.18 21:57:29
      Zitat von Doppelvize: Und was waren eigentlich die Verhaftungsgründe? Unbeantwortete Fragen.

      Deutschland im März 2018 ein Trauerspiel - Ich schäme mich :cry::cry:

      Schon mal von Haftbefehl gehört?:eek:


      Schon mal etwas von Ermessungsspielraum gehört?

      Es gab doch zahlreiche europäische Haft Anträge der Türken eggen Erdogan Kritiker, die wurde auch nicht vollzogen - aber wie immer sind die Deutschen auf Krawall aus, Doppelmoral das es nur so kracht!



      Ich bin hier von Verhalten der Bundesjustizministerin Katarina Barley sehr enttäuscht!

      #läuft
      Avatar
      schrieb am 31.03.18 10:36:40
      Beitrag Nr. 59 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.390.047 von 32199 am 26.03.18 18:14:37Moin.

      Die Inhaftierung von Puigdemont war nicht schlau. Er ist kein Terrorist, sondern ein durch freie Wahlen legitimierter Politiker.

      Im Moment ist der Mann durch nichts legitimiert, denn für die Neuwahlen in Katalonien hat er freiwillig auf eine Kandidatur verzichtet! Andernfalls hätte er für ein angestrebtes Mandat in Katalonien einreisen müssen, aber da war die Wirksamkeit eines Haftbefehls behilflich bei der Entscheidungsfindung. Und der Haftbefehl ist auch nicht mehr nur ein Spanischer Haftbefehl, sondern ein längst beantragter und stattgegebener Europäischer Haftbefehl. Mit diesem (neuen) Sachverhalt stehen auch bundesdeutsche Behörden in der Handlungspflicht.

      Es ist offenkundig, dass die Härte der spanischen Justiz darauf abzielt, die soziale und wirtschaftliche Existenz der katalanischen Aktivisten zu vernichten.

      Das schaffen in erster Linie diese bornierten Separatisten mit ihren ideologischen Aktionen schon höchst selbst ... der Beginn von abwandernder Industrie war da ein erster Hinweis.
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 31.03.18 12:34:49
      Beitrag Nr. 60 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.434.432 von TimeTunnel am 31.03.18 10:36:40
      Zitat von TimeTunnel: Das schaffen in erster Linie diese bornierten Separatisten mit ihren ideologischen Aktionen schon höchst selbst ... der Beginn von abwandernder Industrie war da ein erster Hinweis.


      Die Industrie müsste nicht abwandern wenn die EU Eliten hier nicht mit Holzhammermethoden den Konflikt weiter anfachen würden indem sie damit drohen den freien Binnenhandel einzuschränken.

      Gleiches Spiel wie Brexit der Laden muss zusammengehalten werden koste es was es wolle.

      Wir leben doch in der ach so freien EU, ohne Grenzen, freiem Güterverkehr, was ist in solch einer freien Gesellschaft das Problem wenn ein Landesteil mehr Autonomie einfordert?

      Wer hat da Angst? und vor allem vor wem und was?

      Kannst du mir auch nicht erklären! :rolleyes:
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 31.03.18 22:40:15
      Beitrag Nr. 61 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.435.005 von 32199 am 31.03.18 12:34:49Die Industrie müsste nicht abwandern wenn die EU Eliten hier nicht mit Holzhammermethoden den Konflikt weiter anfachen würden indem sie damit drohen den freien Binnenhandel einzuschränken.

      Unternehmen interessieren sich vordergründig für ihre Kostenrechnung, haben ihre Bilanzen im Auge und streben nach Auftragslage, Umsatz u. Gewinn, da bleibt kein Raum für nostalgische Traditonspflege und/oder nationalistisches Separatistengehabe. Das sind eher Störfaktoren in Form von Umsatzeinbußen, die man als Standortnachteil deklariert. Und klar droht der Rausfall aus dem freien Binnenmarkt wenn Katalonien als Teil Spaniens durch die Abspalterei die EU-Mitgliedschaft verliert … das ist ein eindeutiger Standortnachteil. Was man EU-seits in der Verhandlungssache Brexit nicht gestattet, kann nicht durch die Hintertür für Katalonien ermöglicht werden. Regeln gelten für alle, so ist das nun mal in Bündnissen. Da gibt es also kein Drohen mit dem Entzug zum freien Binnenmarkt, sondern dieser Automatismus tritt ein weil die Verträge für den Fall dann wirksam werden.

      Gleiches Spiel wie Brexit der Laden muss zusammengehalten werden koste es was es wolle.

      Ich selbst bin auch ein klarer Befürworter der europäischen Integrität (bei aller im Moment vorhandenen Unvollkommenheit). Den Zusammenhalt halte ich für elementar und wichtig und er wird in Zukunft noch viel wichtiger werden. Wie wichtig, das konntest Du doch erst vor ein paar Tagen als wunderbaren Anschauungsunterricht mitnehmen, als die Strafzölle Trumps drohten: kurze terminliche Anberaumung der EU-Vertreter, klare Linie entwickelt, und mit einer Stimme Einigkeit als klare Kante ausgegeben. Das nenne ich einfach mal lapidar Überzeugung durch Wirtschaftsmacht! Das Ergebnis war das Zurückrudern Trumps.

      So wünsche ich mir die EU in ihren Verhaltensmodi nonstop, und ein starkes Bündnis ist der Weg für diese Zielsetzung. Wobei Trump sich ja gerne die Einzelverhandlung als individuelle Vereinbarung mit jedem EU-Staat wünscht. Jetzt hat er lernen müssen, dass auch für ihn Wünsche nicht immer in Erfüllung gehen. Oder nimm als Beispiel die sogenannte "Flüchtlingskrise" und setz mal eine Einigkeit mit fairen Verteilschlüssel innerhalb der EU als gegeben voraus, was wäre dann aus dieser Krise geworden? Sie hätte sich im Nichts verloren und würde nur noch als Randnotiz erscheinen, in einem Wirtschaftsraum mit 500 Millionen Menschen. Vernunftbegabte Politik könnte eine wundersame Entfaltung haben, statt all den schädlichen, populistisch-nationalistischen Stimmen in Europa hinterherzulaufen. Oder nimm als weiteres Beispiel für unbedingten Zusammenhalt den europäischen Frieden auf dem Kontinent. Man braucht geschichtlich u. historisch doch nur durch die Jahrhunderte wandern, um sich klarzumachen, wieviel Elend, Krieg und Tod nationalistische Kleinstaaterei verursacht und hinterlassen hat.

      Wir leben doch in der ach so freien EU, ohne Grenzen, freiem Güterverkehr, was ist in solch einer freien Gesellschaft das Problem wenn ein Landesteil mehr Autonomie einfordert?

      Mehr Autonomie? … wenn es doch nur darum ginge.

      Ich sehe die Dinge da anders gelagert und halte Puigdemont für einen Nationalisten der die unbedingte Abspaltung Kataloniens betreibt. Dem Mann geht es nicht um den Ausbau oder Zugewinn etwaige Autonomierechte über die er auch gar nicht verhandeln will, der betreibt die Loslösung von Zentralspanien und hat auch nicht vor damit aufzuhören. Seine Anhänger hält er zu diesem Zweck ständig mit gezielt dosierten Populismusparolen bei Laune, ohne den Menschen klarzumachen, welche Konsequenzen politisch für sie daraus resultieren. Unredliches Tun nenne ich das! Wenn es nur die Autonomierechte sind, dann gab es dazu doch von Zentralspanien zeitig Verhandlungsofferten - nur hat Puigdemont die nicht angenommen. Es gibt im spanischen Parlament ein seit Jahren eingerichteten Sonderausschuss, der den lieben langen Tag nichts anderes macht als sich mit den Sonderrechten verschiedener Autonomieregionen zu beschäftigen. Von diesem Ausschuss hat Puigdemont eine Einladung bekommen - die hat er ausgeschlagen. Ebenso hat ihn die Regierung Rajoy eingeladen, seine Anliegen direkt im spanischen Parlament vorzutragen, das wäre ja dann die richtige Bühne gewesen. Aber auch das hat Puigdemont zu gegebener Zeit ausgeschlagen. Woher sollen da jetzt noch Zweifel über seine wirklichen Absichten kommen?

      Und dann immer diese Zuteilung nationalistischer Grundtöne, die man immer so gerne und ausnahmslos in Zentralspanien verortet - es gibt sie mindestens in gleicher Ausprägung auch in Katalonien. Katalonien hat z.B. den Stierkampf abgeschafft, nicht etwa aus Gründen der gequälten Kreatur wegen, sondern weil das altes Traditionsgut der Spanier ist. So auch mit dem Flamenco-Tanz, der nur noch aus touristischen Gründen getanzt wird, ansonsten aber abgelehnt wird, weil er eben urspanisches Kulturgut ist.

      Mit Spaniern möchte man nichts zu tun haben - das ist die nationalistische Botschaft!
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 01.04.18 10:49:40
      Beitrag Nr. 62 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.437.483 von TimeTunnel am 31.03.18 22:40:15
      Zitat von TimeTunnel: Regeln gelten für alle, so ist das nun mal in Bündnissen. Da gibt es also kein Drohen mit dem Entzug zum freien Binnenmarkt, sondern dieser Automatismus tritt ein weil die Verträge für den Fall dann wirksam werden.


      Danke für die ausführliche Rückmeldung. Du hast es ja schön auf den Punkt gebracht und dazu meine
      absolute Zustimmung.

      Ich glaube gerade weil sich die Meisten EU Mitglieder einen Scheißdreck um Regeln schweren, dazu gehört auch Deutschland, wird uns der Laden über kurz oder lang um die Ohren fliegen!
      Avatar
      schrieb am 06.04.18 09:01:49
      Beitrag Nr. 63 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.392.591 von Doppelvize am 26.03.18 21:57:29
      Zitat von Doppelvize: Deutschland im März 2018 ein Trauerspiel - Ich schäme mich :cry::cry:


      Schon mal von Haftbefehl gehört?:eek:[/quote]

      Was für ein Glück das es noch Richter am Oberlandgericht in Schleswig gibt die sich nicht an der Nasen herumführen lassen! Vernunft siegt zum Glück immer noch in Deutschland obwohl ich auch manchmal meine Zweifel habe.



      Ehrlich gesagt hat man sich Staatsaufwiegler immer ganz anders vorgestellt als Senyor Puigdemont. Mehr Carlos als Carles. Aber jener Mann mit bürgerlichem Habitus, dessen Verbrechen darin bestanden haben soll, Wahlen nicht zu verhindern? Ein katalanischer Regionalpolitiker, der auf Betreiben Spaniens seit elf Tagen in U-Haft in Neumünster sitzt und der an diesem Freitagmorgen der Weltöffentlichkeit wieder jenseits der Mauern begegnen wird?

      Das Oberlandesgericht Schleswig machte dem Mummenschanz ein Ende und erklärte klipp und klar, der Vorwurf der Rebellion durch die spanische Justiz sei „von vorneherein unzulässig“ gewesen.

      Spanien hat überzogen, Schleswig überzeugt.

      Das spärliche Gerede der Bundesregierung, Spanien sei ein demokratischer Rechtsstaat und von daher schon alles in Ordnung, wirkt angesichts der OLG-Wahrheiten wie ein politisches Armutszeugnis. :eek::eek:

      Was in Madrid wirklich los ist, davon zeugt eine Anklage gegen den früheren katalanischen Polizeichef wegen „Aufruhrs“. Als Mitglied einer „kriminellen Organisation“ erwarten den Mann bis zu 15 Jahre Haft.

      Eine seltsame Radikalisierung hat die Hirne der Verantwortlichen befallen. Lösbar jedoch ist das Ganze nur mit Politik - mit Kompromiss, nicht Unterwerfung.

      Ansonsten gilt eine Erkenntnis des Philosophen Baruch de Spinoza: „Jeder hat soviel Recht, wie er Gewalt hat.“

      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.04.18 19:22:45
      Beitrag Nr. 64 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.477.524 von 32199 am 06.04.18 09:01:49Ich würde diesen Filou ja gerne mal fragen wie er sich denn nun seine Zukunft vorstellt und was er dbzgl. für Absichtspläne hegt. Heute Mittag in der Pressekonferenz sprach er von der europäischen Demokratie und wandte sich gegen all die Kräfte, die die Union da doch spalten wollen. Was für ein Blender ... dabei ist es sein eigener Separatismus, der der europäischen Idee diametral gegenüber steht. Kommt halt immer auf das Publikum an, vor dem man gerade den eigenen "Weltschmerz" verschleimt. Keine Sekunde ohne Inszenierung. Ein Elend auf zwei Beinen.
      Avatar
      schrieb am 02.11.18 19:53:05
      Beitrag Nr. 65 ()
      Katalonien: Staatsanwalt fordert hohe Strafen für Separatisten
      Die spanische Staatsanwaltschaft hat im Zuge des verbotenen Unabhängigkeitsreferendums in Katalonien 25 Jahre Haft für den früheren Vizepräsidenten der Region, Oriol Junqueras, gefordert.

      Quelle:
      https://orf.at/stories/3091201/

      DDR 2.0
      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.02.19 19:58:05
      Beitrag Nr. 66 ()
      Willkürliche Werte
      Die „westlichen Werte“ dienen auch in Venezuela als scheinheilige Ausrede für das Durchsetzen elitärer Interessen.
      Mit Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung hat die Situation in Venezuela weniger zu tun als mit dem Konflikt zwischen einer reichen Elitenschicht und einem armen Volk, doch das wird in den Äußerungen der Mächtigen des Westens und deren Medien hinter den „westlichen Werten“ versteckt, um die Empörung über den von den USA und anderen Ländern geförderten Putsch zu Gunsten der Wohlhabenden in Venezuela einzudämmen.
      In der Unterstützung der venezolanischen Opposition gibt sich die westliche Wertegemeinschaft (WWG) in ihren öffentlichen Erklärungen von nichts anderem getrieben als den edelsten Motiven.
      Interessant ist nur, dass all das für das katalanische Volk vor etwa einem Jahr nicht gegolten hat. Damals hat Mogherini nicht das Wort ergriffen und sich für das Recht des katalanischen Volkes ausgesprochen, „sein eigenes Schicksal frei zu bestimmen“. Und was ist mit den Gelbwesten in Frankreich? Werden ihre Proteste mit derselben Sympathie und Bewunderung vonseiten der Freiheitsherolde aus den Führungsriegen des Wertewestens begleitet? Auch das französische Volk hatte „mutig das Wort ergriffen“, fand aber nicht die Zustimmung und Unterstützung derer, die nun in Venezuela den Protestierenden Beifall klatschen.
      Man stelle sich die Empörung in der WWG vor, würden sich Russland, China oder der Iran in ähnlicher Weise in den Streit zwischen Trump und Nancy Pelosi einmischen, wie man es jetzt in Venezuela tut.
      Wie hätte man wohl im Katalonien-Konflikt reagiert, hätten Russland oder China dort Truppen stationiert und den Luftraum für sich beansprucht, so wie es die WWG-Staaten widerrechtlich in den Kurdengebieten Syriens tun? Wie würden die USA wohl reagieren, wenn im benachbarten Kanada oder Mexiko sich russische Soldaten einnisteten ohne die Zustimmung der Regierungen dieser Länder?
      https://www.rubikon.news/artikel/willkurliche-werte
      Avatar
      schrieb am 22.05.19 22:38:55
      Beitrag Nr. 67 ()
      Zu Katalonien keine Meinung, aber der Filmausschnitt im Link schockiert doch:

      https://twitter.com/joethebrew/status/1130836416361926657
      Avatar
      schrieb am 28.05.20 12:39:02
      Beitrag Nr. 68 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 57.477.524 von 32199 am 06.04.18 09:01:49
      Zitat von 32199:
      Zitat von Doppelvize: Deutschland im März 2018 ein Trauerspiel - Ich schäme mich :cry::cry:


      Schon mal von Haftbefehl gehört?:eek:


      Was für ein Glück das es noch Richter am Oberlandgericht in Schleswig gibt die sich nicht an der Nasen herumführen lassen! Vernunft siegt zum Glück immer noch in Deutschland obwohl ich auch manchmal meine Zweifel habe.



      Ehrlich gesagt hat man sich Staatsaufwiegler immer ganz anders vorgestellt als Senyor Puigdemont. Mehr Carlos als Carles. Aber jener Mann mit bürgerlichem Habitus, dessen Verbrechen darin bestanden haben soll, Wahlen nicht zu verhindern? Ein katalanischer Regionalpolitiker, der auf Betreiben Spaniens seit elf Tagen in U-Haft in Neumünster sitzt und der an diesem Freitagmorgen der Weltöffentlichkeit wieder jenseits der Mauern begegnen wird?

      Das Oberlandesgericht Schleswig machte dem Mummenschanz ein Ende und erklärte klipp und klar, der Vorwurf der Rebellion durch die spanische Justiz sei „von vorneherein unzulässig“ gewesen.

      Spanien hat überzogen, Schleswig überzeugt.

      Das spärliche Gerede der Bundesregierung, Spanien sei ein demokratischer Rechtsstaat und von daher schon alles in Ordnung, wirkt angesichts der OLG-Wahrheiten wie ein politisches Armutszeugnis. :eek::eek:

      Was in Madrid wirklich los ist, davon zeugt eine Anklage gegen den früheren katalanischen Polizeichef wegen „Aufruhrs“. Als Mitglied einer „kriminellen Organisation“ erwarten den Mann bis zu 15 Jahre Haft.

      Eine seltsame Radikalisierung hat die Hirne der Verantwortlichen befallen. Lösbar jedoch ist das Ganze nur mit Politik - mit Kompromiss, nicht Unterwerfung.

      Ansonsten gilt eine Erkenntnis des Philosophen Baruch de Spinoza: „Jeder hat soviel Recht, wie er Gewalt hat.“

      [/quote]

      Hafti Abi ?
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 28.05.20 18:32:33
      Beitrag Nr. 69 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 63.830.195 von Thepunisher29 am 28.05.20 12:39:02
      Zitat von Thepunisher29: Hafti Abi ?


      Nö, ich habe so wie du die Waldorfschule besucht, ganzen Tag in die Hände klatschen und auf einem Bein tanzen :D


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