Das (grösste überhaupt) Susanne Leverman Wikifolio, was ist damit los? - 500 Beiträge pro Seite

[HopSing1]

Hier mal der Link.

https://www.wikifolio.com/de/de/w/wf00quinte

Das ist doch das größte Wikifolio. 22 Million investiert. Ein Aushängeschild würde ich sagen, bis in Mai 2017 der Trend sich umkehrte. Da kann man ja auf wikifolio den Inhaber nicht fragen, keine Möglichkeit. Ich hatte diese WKN im meinem realen Bankdepot, und nicht mit kleines Geld, bis es wegen automatischer Gewinnabsicherung verkauft wurde. Immerhin ein zufriedenstellendes Ergebnis, aber im Nachhinein bin ich froh, er verkauft zu haben. Seit 12 Monate steht es im Minus.

Was ist da passiert? Wer kennt den Hintergrund?

[Cyantix]

Der Hintergrund ist ganz einfach der, dass es bei keiner Strategie ausschließlich nach oben geht. Ein Jahr mal minus machen ist ganz normal. Die Gründe liegen natürlich auch in den ausgesuchten Werten: Bet-At-Home oder Eyemaxx Real Estate AG... beides große Positionen im Wikifolio und schon sehr lange enthalten mit fettem Plus. Dennoch waren genau diese Werte seit einem Jahr im Korrekturmodus. Wenn du also nach den Gründen fragst, musst du rausfinden, warum die Aktien nach unten korrigiert sind und warum sie nicht rechtzeitig aus dem Wikifolio genommen wurden. Denn: Beide Werte stehen nach der Levermann-Punkte Skala schon länger auf "verkaufen". Jedenfalls nach meinen Berechnungen. Aber die Strategie gibt es ja in diversen Variationen - nach einer anderen Methodik sind die Werte vielleicht noch auf "halten". Und in dem Fall kann man dem Trader überhaupt keine Vorwürfe machen. Er verfolgt seine Strategie und hat in den letzten 5 Jahren damit ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt.

[HopSing1]

das soll ja kein Vorwurf sein. Es kann auch nicht jeder immer besser als der Durchschnitt sein, das geht ja rechnerisch nicht. Und ein Vetrauensvorschuss hat er allemal.

[faultcode]

Läuft doch

einen DAX-ETF hat es bislang - seit immerhin über 5 Jahren - locker geschlagen:




=> hier würde ich (noch) nicht nervös werden.

Es sind zwar bei den z.Z. 15 Portfolio-Komponenten einige (heutzutage) nachweislich sehr hoch bewertete Aktien (und auch halbseidener Kram wie Aurelius Equity Opportunities) enthalten wie:
• DR. HOENLE
• HYPOPORT
• SECUNET SECURITY
..aber eben auch die vom Wikifolio-Manager beschriebenen "langweiligen, wenig bekannten, unsexy Werte aus der zweiten und dritten Reihe".

Ich weiß nun nicht, wie lange obige 3 Komponenten im Wikifolio enthalten sind. Aber solange der Wikifolio-Manager diese im späten Bullenmarkt in "ihre Bewertung hineinwachsen" lassen will - sprich "the trend is your friend" - ist es doch OK:

=>
• DR. HOENLE und SECUNET SECURITY haben noch Positiv-Momentum, und HYPOPORT im Prinzip auch (auch wenn es hier erste Anzeichen für ein Nachlassen gibt).


=> nachdem auch dieses Wikifolio mitten im Bullenmarkt aufgelegt wurde, stellt sich allerdings vielmehr diese Frage:

• was passiert mit diesem Wikifolio bei einem (zur Zeit?) fortgesetzten Seitwärtsmarkt, von einem Bärenmarkt ganz zu schwiegen?


=> das ist die eigentlich Unbekannte hier (mMn).

[HopSing1]

Beim Leverman Depot gibt es ein Minus Performance von July 2017 bis July 2018.

Er legt nur in kleine bis mittelgroße Unternehmen an, sagt er. Dann ist der DAX den falschen Vergleich.

Der SDax stieg in der Zeit 10%.

[faultcode]

Antwort auf Beitrag Nr.: 58.261.805 von HopSing1 am 20.07.18 13:44:28

Benchmarking

Zitat von HopSing1: ...Er legt nur in kleine bis mittelgroße Unternehmen an, sagt er. Dann ist der DAX den falschen Vergleich...

=> das macht nichts.

Aus gutem Grund betreibt die wikifolio Financial Technologies AG kein Benchmarking (wie im Übrigen auch viele in Deutschland zum Vertrieb zugelassene Fonds nicht - auch wenn externe Anbieter meist zum Benchmarking greifen.)

=> mit dem DAX vergleiche ich auch nicht. Als Index ist der sowieso virtuell und nicht direkt anlagefähig.

=> ohne Benchmarking-Angaben nehme ich daher immer zunächst einen (etablierten) DAX-ETF, sobald deutsche Aktien ein Portfolio bestimmen.


Denn "am Ende" - oh welch Wunder - kriegen sie sich immer:




=> natürlich laufen Nebenwerte in Zeiten, in denen global wichtige Notenbanken ihre Bilanzen ins schier Unermeßliche ausweiten besser:


(diesen SDAX-ETF gibt es noch nicht so lange)



=> und nun wieder zurück zur Preisfrage:

• was passiert relativ mit dem SDAX, SDAX-ETF und dem Susan Levermann-Wikifolio, wenn die EZB auch mal anfängt ihre Bilanz langsam wieder zu schrumpfen?

[HopSing1]

Tolle Grafiken. Leider keine Antwort auf meiner Frage.

[yoda8]

Prinzipiell ist das schon gefährlich. Für diese Strategie hat er zuviel Geld im wikifolio, obwohl er mittlerweile auf etwas größere Werte umgestellt hat.
Es besteht aber schon die Gefahr, dass so etwas wie zu Neuer Markt-Zeiten bei Kurt Ochners Fond passiert. Solange er Zuflüsse hat steigen die Kurse der Aktien in seinem wiki, weil er sie primär selber hochkauft. Wenn er verkaufen muss geht es rasant runter, weil er aus den Marktengen Werten kaum raus kommt.

[Cyantix]

Das ist wohl war. Zum Beispiel hat die M-U-T AG eine Marktkapitalisierung von 132,83 Mio Euro und davon 24% im Streubesitz (31 Mio Euro). Das Wikifolio ist mit 10% * 22 Mio Euro in diesem Wert investiert, also mit 2,2 Mio Euro. D.h. der Trader verwaltet 7% der Aktien des GESAMTEN Streubesitzes der M-U-T AG! Und das von jemanden, der von sich selbst behauptet "Ich besitze nicht viel Erfahrung mit dem Aktienmarkt."

Hier hilft Wikifolio einem mit einer Interessanten Kennzahl: Der Liquidationskennzahl. Das große Levermann-Depot hat hier einen relativ hohen Wert von 4,5 Tagen.

[HopSing1]

Ich sehe vor nur, dass er seiten einem Jahr Verlust macht, trotz (bewährter!) Strategie. Wenn das jetzt Zufall war, kann man das genau so gut zu einer Erholung auch sagen dann.

Die Erholung muss er jetzt erst mal 12 Monate hinlegen, und zwar so, dass er den entgangenen Gewinn auch wieder reinholt. Nur dann stimm es langfristig.

yoda und Cynantix bringen es auf dem Punkt. Ich habe so etwas schon vermutet.

Die Leverman Strategie hat auch einen Haken. Nehmen wir mal an, eine Aktie ist nach den Kriterien haltenswürdig, aber tatsächlich brennt betriebsintern etwas an. Signale sind dann die "Meinungen", und wenn die schlecht sind, gilt bei Leverman als "gut". Dann läuft er doch, Leverman hin oder her, in der Salamikrise rein, und muss irgenwann mit Verlust liquidieren.

[HuginundMunin]

Antwort auf Beitrag Nr.: 58.269.134 von HopSing1 am 21.07.18 14:23:50

die Strategie wurde sicher "hochgekauft". Das heißt nicht ungedingt, dass sie schlecht ist, aber im Moment wird sie wahrscheinlich etwas underperformen.

Marktenge Werte werden selbst hochgezogen, beim Ausstieg drückt man die Kurse wieder nach unten. Das funktioniert jetzt schon nicht mehr wirklich gut, wir haben ja noch gar keinen Bärenmarkt. Das Beispielt M-U-T AG ist ja in Wirklichkeit noch viel schlimmer. Das wikifolio verwaltet 7 % vom Free Float. Es gibt aber viele Follower bei Wikifolio. Außerdem wurde die Levermann Strategie auch außerhalb der wikifolios (aber eben durch das bekannte wikifolio) gehypt. Gibt ein paar Onlineseiten dazu und Facebookgruppen.

Wie es weitergeht ist eigentlich vorgezeichnet. Eher die Frage, wann das passiert.

[HopSing1]

Warren Buffet sagt, er kauft nur Aktien die er in dem Moment vor hat lange zu behalten.

7% MUT AG ist schon heftig. Weil nur ein Bruchteil vom free float, auch tatsächlich verhandelbar ist. Mag sein, das Lange und Schwarz damit auch nicht glücklich ist.

Ich habe mal versucht den zu folgen, indem ich seine Trades mir anschaue, und nur dann kaufe, wenn ich UNTER seinem Preis einkaufe. Dann denkst du doch: Besser geht nicht. Also mit realem Geld und auch in meinem Wikifolio. Und doch ging es von zwei Mal, gleich zwei Mal daneben. Bin das etwas auf Distanz gegangen. Mag aber wirklich sein, dass ich da nicht richtig liege, aber bei Risiken möchte ich aber eine verhältnismäßg größere Chancen sehen. Die Leverman Strategie ist eher konservativ. Verlust holt er daher schlecht auf. Er muss konstantes Wachstum haben, sonst hat er ein Problem, um so länger das geht.

Was aber sehr dafür spricht: wenn es eine dicke Krise gibt an der Börse, wird er strategiebedingt, das Depot mit Verlust liquidieren, und dann halbwegs gute Kurse noch erwischen. Dann kann er danach die selbe Aktien günstiger einkaufen. Das ist eine grosse Chance die er dann bekommt mit kleinem Risiko, wenn er aber genau dann Cash hat.