Stahl für Brücken – kaufe Salzgitter - 500 Beiträge pro Seite

[Hermann_Stern]

Während ich auf der Letten-Brücke spaziere, die über die Limmat führt, fällt mir der Einsturz des Viadukts in Genua ein. Trotzdem fühle ich mich hier sehr sicher, denn diese Brücken ist, wie beispielsweise die Golden Gate Bridge, ganz aus Stahl gebaut.

Stahl hat leider eine schwere Zeit hinter sich – und vor sich wohl auch. Zuerst sind die Preise gefallen, dann ist einer der grössten europäischen Stahlproduzenten fast bankrott gegangen. Dieses Jahr kam es noch schlimmer: Die Amerikaner erheben neue Zölle auf Stahlimporte. Zurzeit geht es der Stahlindustrie also nicht sehr gut.

Wir brauchen Stahl aber für alles, das solide sein soll: Brücken, Kraftwerke, Eisenbahnen, Hochhäuser. Und weil es dann eben so solide ist, vergessen wir den Stahl. Aber das ist falsch, wie das Unglück in Genua zeigt. Dort war der Stahl in Beton gemantelt, womit sich sein Zustand den Blicken entzog. Nun werden auf der ganzen Erde Brücken inspiziert. Frankreich hat ermittelt, dass 12 000 renoviert werden müssen, 1000 davon dringend. In den USA sind es 55 000, die der Erneuerung bedürfen.

Damit wird klar: Die Renovation der Infrastruktur braucht Stahl. Prompt ist auf unserer deutschen Top-10-Liste das Unternehmen Salzgitter aufgetaucht, von dem ich gleich mehrere Aktien kaufte.

[Abfischer]

Dann haben Sie aber eine Menge falsch gemacht.

1. sie Kaufen Salgitteraktien an einem temporären Hoch bei 42 €.
am 13.09 war die Aktie an unteren W bei 37 €.

2. Salzgitter ist ein reiner Flachstahlanbieter. dh. 5 der 6 Hauptumsatzprodukte gehen in den
Karosseriebau von Fahrzeugen aller Art.

3. Für Brücken wird ausschliesslich Seil & Profilstahl, vermehrt mittlerweile
auch Guss Stahl eingesetzt.
Salzgitter erzeugt aber nur Walzstahl.

Daher, wenn überhaupt Europäischer Stahl für Brücken, käme hier Thyssen,
Hoesch Krupp, Usinor in Frage.


oder war das ganze hier nur ein Lock Thread ala Frick, damit andere aufspringen und Sie besser
verkaufen können?

Dies kann strafbar sein.

[nickelich]

Antwort auf Beitrag Nr.: 58.764.061 von Hermann_Stern am 21.09.18 17:24:12

Stahl ist nicht gleich Stahl. Das mußten auch die Betonbauer feststellen, die die riesigen Stützen am Bahnhof des Flughafen Frankfurt gegossen hatten. Der verwendete Stahl aus China entsprach nicht den Erfordernissen und der Presslufthammer mußte ran. War in Genua vielleicht auch minderwertiger Stahl verbaut, den man durch Vermittlung der Mafia bezog?

Auch im Bereich Flachstahl, dem Hauptprodukt von Salzgitter neben Röhren aus dem Erbe von Mannesmann, gibt es verschiedene Qualitäten. Die hochfesten Stähle, die bsw. Porsche in Teile seiner Karosserien verbaut, sind mit chinesischem Billigkram nicht zu vergleichen.

Salzgitter ist mit 50% an der Europipe GmbH beteiligt, die die Hälfte der Rohre für die Gaspipeline Nord Stream liefert, der andere Teil kommt aus Russland.

Ein Problem ist derzeit die Kurzarbeit bei VW wegen WLTP. Im August hat man noch jede Menge Sonderschichten gefahren, auf Halde produziert und temporär zugelassen. Nicht nur, daß für viele Typen die WLTP-Abgaswerte noch nicht festgestellt wurden, ergeben sich für die Käufer im September höhere KfZ-Steuern. Die Auswirkung auf Salzgitter kann noch nicht bestimmt werden.

[Aproxxima]

Antwort auf Beitrag Nr.: 58.768.081 von Abfischer am 22.09.18 02:21:37

Zu 2: Falsch!
Mit der Tochtergesellschaft "Peiner Träger GmbH" hat die Salzgitter AG einen Profilstahl-Hersteller mit über 1 Mio Tonnen Strahlträger Jahresproduktion dabei.

[nickelich]

Antwort auf Beitrag Nr.: 58.793.603 von Aproxxima am 25.09.18 15:26:08

In den Vorjahren wurde bei Peine Träger GmbH über schlechte Auftragslage geklagt.
Ist da Besserung eingetreten?

[Aproxxima]

Antwort auf Beitrag Nr.: 58.803.341 von nickelich am 26.09.18 14:06:27

Aus dem Zwischenbericht 1.Halbjahr:
Dank der zunehmenden Buchungsdynamik auf dem europäischen Trägermarkt konnten zunächst dringend
notwendige Preiserhöhungen umgesetzt werden. Der Bestandsaufbau des lagerhaltenden Handels sowie
Spekulationen auf Preisreduzierungen der Hersteller als Folge der im Februar fallenden Schrottpreise führten
im weiteren Jahresverlauf zu einem Rückgang der Auftragseingänge bei den Werken. Ab Mitte März zogen die
Bestellungen aufgrund einer etwas aufgehellten Nachfrage und der Anpassung der Bestände wieder an. Die im
weiteren Verlauf befürchteten Belegungslücken schlossen die Produzenten mit Preiszugeständnissen und
Buchungen von Exportmengen.
Ich würde sagen, es sieht ganz gut aus.

[nickelich]

Antwort auf Beitrag Nr.: 58.804.001 von Aproxxima am 26.09.18 15:07:31

... etwas freundlicher als in den Vorjahren.