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    NORDLB belässt Wirecard auf 'Kaufen' (Seite 29) | Diskussion im Forum

    eröffnet am 05.02.19 14:12:23 von
    neuester Beitrag 20.02.24 10:29:38 von
    Beiträge: 1.577
    ID: 1.297.626
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      schrieb am 28.02.21 12:14:42
      Beitrag Nr. 1.297 ()
      Entschädigungsfonds für geprellte Aktionäre kommt
      Wirecard | 0,400 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 28.02.21 01:18:55
      Beitrag Nr. 1.296 ()
      Gibson Dunn-Bericht:

      22.2.
      Wie die Wirecard Bank dem Konzern beim Bilanzbetrug half
      Die kleine Wirecard Bank gewährte dubiosen Geschäftspartnern Kredite in Millionenhöhe – häufig auf Betreiben von Jan Marsalek. Ein vertraulicher Revisionsbericht zeigt nun, wie mithilfe der Darlehen die Bilanzen des Gesamtkonzerns aufgebläht wurden
      https://www.capital.de/wirtschaft-politik/wie-die-wirecard-b…
      ...
      Neue Nahrung erhalten die Zweifel an der Wachsamkeit der Bafin durch einen Bericht der Innenrevision der Wirecard Bank vom 28. September 2020 sowie durch ein dazugehöriges Gutachten des Frankfurter Büros der Anwaltsfirma Gibson Dunn. Capital und „Stern“ konnten diese als geheim eingestuften Papiere jetzt einsehen.

      Demnach hatte die Bank seit 2015 bei einem sogenannten strategischen Kreditportfolio immer wieder Darlehen an Firmen ausgegeben, deren Kreditwürdigkeit man nicht ausreichend geprüft hatte – immer wieder auf Wunsch des heute flüchtigen Wirecard-Vorstands Jan Marsalek, der bei der Banktochter formal überhaupt keine Rolle spielte.

      Angeblich sollten die strategischen Kredite eine Reihe von Geschäftspartnern von Wirecard unterstützen – und damit auch künftiges Geschäft für die Wirecard-Gruppe generieren. Tatsächlich kam es zu verdächtigen Zahlungsflüssen.

      ...

      Die Wirecard Bank wurde demnach also missbraucht, um die Bilanz der Konzernmutter aufzuhübschen. Dabei geht es um Darlehen in Höhe von insgesamt mindestens um die 70 Mio. Euro. Angesichts der überschaubaren Größe der Bank ist das eine durchaus nennenswerte Summe. Dabei stand das Geldinstitut – anders als die Dachgesellschaft Wirecard AG – unbestritten unter der Aufsicht der Bafin.

      Auf Anfrage erklärte die Finanzaufsicht, die Wirecard Bank sei „mit dem Wissen von damals ordnungsgemäß beaufsichtigt und auch geprüft“ worden. Zu konkreten Kritikpunkten des Revisionsberichts wollte sich ein Bafin-Sprecher unter Verweis auf die Verschwiegenheitspflicht der Behörde nicht äußern.
      ...

      m Zusammenhang mit einer der Firmen habe eine enge Mitarbeiterin von Marsalek den Firmensitz in der Steueroase Mauritius sogar „sinngemäß“ damit „erklärt, dass Mauritius gewählt worden sei, um eine Identifikation des wirtschaftlich Berechtigten zu erschweren“. Sie bekannte sich also bewusst zu einer Verschleierung von Zahlungsströmen. Diese erstaunliche Aussage sei aber „ohne Auswirkungen“ geblieben, wunderte sich die Kanzlei Gibson Dunn in ihrem Gutachten für den Vorstand der Bank.

      ...

      Nach den Erkenntnissen von Gibson Dunn unterhielten die Kreditnehmer der Wirecard Bank und die TPA-Partner über einige Jahre ein „Umsatz- und Ertragskarussell“. Sogenannte Kreislaufbuchungen trugen demnach dazu bei, die Bilanz der Wirecard-Gruppe aufzublähen.
      ...

      Während es großes Rätselraten um den Aufenthaltsort des flüchtigen Managers gibt, ist das Schicksal der Wirecard Bank entschieden: Das Insitut wird schrittweise abgewickelt.
      Wirecard | 0,400 €
      Avatar
      schrieb am 28.02.21 00:53:56
      Beitrag Nr. 1.295 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.177.443 von faultcode am 24.02.21 14:21:57
      25+
      So ist hier der Stand:

      ...
      Ermittelt wird gegen mehr als 20 weitere Manager und Managerinnen, die aber vorerst auf freiem Fuß sind.

      ...
      Die Ermittlungen dürften sich noch viele Monate hinziehen.


      26.2.
      Wirecard-Chef Markus Braun bleibt hinter Gittern
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/finanzskandal-wirecard-che…


      => macht also 20+ (auf freiem Fuß) + 3 in Untersuchungshaft + 1 (auf der Flucht, Jan Maršálek) + 1 (aus Haft entlassen, Burkhard Ley) = 25+
      Wirecard | 0,400 €
      Avatar
      schrieb am 28.02.21 00:39:35
      Beitrag Nr. 1.294 ()
      Ibiza-Affäre hatte ich hier noch nicht :laugh:

      Kommt aber vielleicht noch:

      26.2.
      Der Wirecard-Skandal ist um eine Räuberpistole reicher und um das Ibiza-Video
      https://www.focus.de/finanzen/news/untersuchungsausschuss-im…
      ...
      Dafür soll nun – möglichst am 5. März – ein Zeuge geladen werden, den die Abgeordneten bisher gar nicht auf dem Schirm hatten. Julian H. gilt als „Regisseur des Ibiza-Videos“, das im Frühsommer 2019 zum Sturz der österreichischen Regierung um Kanzler Sebastian Kurz geführt hat. H., ein Privatdetektiv, sitzt in Berlin in Auslieferungshaft und soll eigentlich kommenden Dienstag nach Österreich überstellt werden.

      Der Bundestagsausschuss bat um Aufschub. Mit der Vorladung ist der Wirecard-Skandal um einen spektakulären Dreh reicher: Möglicherweise gibt es zwischen dem Wirecard-Debakel und der Ibiza-Affäre mehrere Überschneidungen.

      Der mutmaßlich Verantwortliche für das Video ist nach Angaben aus dem Parlament über seinen Anwalt an den Grünen-Politiker Wolfgang Wieland herangetreten, der für den Ausschuss Verstrickungen zwischen Wirecard-Managern und Geheimdiensten prüfen soll. „Er hat Wieland insgesamt vier Zusammenhänge geschildert, zu denen er Auskunft geben will“, hieß es aus dem Gremium. Näheres wurde noch nicht bekannt.

      Jens Zimmermann, der für die SPD in dem Ausschuss ist, erklärte allerdings FOCUS Online: „Schon seit Monaten tauchen immer wieder Verbindungen zwischen der Ibiza-Affäre und dem Wirecard-Skandal auf. Der potenzielle Zeuge könnte helfen, die losen Enden zusammenzuführen.“
      ...

      Nach Informationen der Wiener Zeitung „Standard“ will der Inhaftierte in der Zeit rund um die Aufnahme des Videos – Juli 2017 – einen FPÖ-Funktionär getroffen haben, der gerade aus Moskau zurückgekehrt gewesen sei. Dieser habe ihm erzählt, Marsalek, der wie Braun Österreicher ist, auf einer Jacht in Russland getroffen zu haben. Der angebliche „Video-Regisseur“ solle Informationen darüber besitzen, „wie ehemalige Mitarbeiter des heimischen Innenministeriums mit den damaligen Wirecard-Vorständen kooperierten“. Marsalek wird in Russland vermutet. Auch Weißrussland wurde schon als angeblicher Fluchtort gehandelt.

      Der Privatdetektiv tauchte in dem Video als Begleiter des Lockvogels auf. Er soll die Falle gestellt und das Haus verwanzt haben, in dem der ominöse Dreh stattfand. Der Mann war untergetaucht. Die Berliner Polizei hatte im Dezember den seinerzeit seit mehr als einem Jahr per europäischem Haftbefehl Gesuchten dingfest gemacht. Laut österreichischen Medienberichten wird er der illegalen Herstellung von Ton- und Filmaufnahmen beschuldigt. Zudem soll er mit Kokain gehandelt haben. Ob die deutsche Justiz dem Wunsch des Bundestagsausschusses nachkommt, ist offen.
      ...
      Wirecard | 0,400 €
      Avatar
      schrieb am 28.02.21 00:05:06
      Beitrag Nr. 1.293 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.236.573 von faultcode am 27.02.21 23:07:16Mario Vinke: https://www.linkedin.com/in/mario-vinke/
      =>

      Wirecard Bank AG
      Vice President Group Audit
      Beschäftigungszeitraum Jan. 2018–Heute
      Beschäftigungsdauer 3 Jahre 2 Monate
      Standort Aschheim
      Setting up, development and management an international, intercultural Audit Team.

      Head of Internal Audit
      Beschäftigungszeitraum 2015–Heute
      Beschäftigungsdauer 6 Jahre
      Standort Aschheim
      Anti-Money Laundering, Business Continuity Management, Credit Risk Management, Data Warehouse, Enterprise Risk Management, Fraud Prevention, Governance Framework, Hong Kong Monetary Authority, ICAAP, Job Vacancies, Key Risk Indicators, Lending Platforms, N26, Outsourcing-Controlling, Procurement Management, Quarterly Reporting to Supervisory Board, Third-Party Supplier Auditing, Target Operating Model, Universal Banking, Validation of Riskmanagement Systems, Wirecard, Talent recruitment generations XYZ


      • Assistant Vice President: Commerzbank AG, Beschäftigungszeitraum 2008–2015...

      • Senior Operational Risk Manager / IT-Controller: Landesbank Hessen Thuringen ("Helaba"), Beschäftigungszeitraum 2004–2007...
      ...

      => man könnte fast sagen, der Mann hat später zugeguckt, wie (auch) sein ehemaliger Arbeitgeber betrogen wurde. Er hat auch ein schlechtes Gewissen. Das Foto ist mittlerweile weg.


      Stichwort "binäre Optionen":

      2019-05:
      Neue Probleme für Wirecard
      Auch Zahlungsabwickler haben an betrügerischen Trading-Seiten mitverdient. Für den Dax-Konzern Wirecard könnte das nun Konsequenzen haben.
      https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends…
      ...
      Kaum war die Zahlungsart umgestellt, ging es fix. Am 3. Mai 2016 wies Merian 5000 Euro per SEPA-Überweisung an, am 18. Mai 3000 Euro, am 27. Mai 12.500 Euro und am 9. Juni 10.000 Euro. Die Empfängerin war immer dieselbe: die Altair Entertainment N.V. mit Sitz in 0000 Willemstad, Curaçao, Karibik. Auch die kontoführende Stelle geht aus den Überweisungsbelegen hervor: „Wirecard Bank, Einsteinring 35, DE-85609 Aschheim“.
      ...
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      Avatar
      schrieb am 27.02.21 23:07:16
      Beitrag Nr. 1.292 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.197.819 von faultcode am 25.02.21 13:35:1927.2.
      Wirecard: Junge Bankerin zeigt, wie einfach Betrug zu durchschauen gewesen wäre
      Die Bundesbankerin Franziska Folter lieferte im Jahr 2016 eine Wirecard-Analyse, die es in sich hatte. Ihre Warnung wurde allerdings nicht gehört.
      https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/wir…
      ...
      Doch Vinke benimmt sich vor dem Ausschuss wie ein schlecht vorbereiteter Abiturient. Er schreibt jede noch so simple Frage nieder, spielt mit dem Kugelschreiber, legt den Kopf in die Hände, starrt zu Boden. Er scheint nachzudenken. Doch es kommt nichts nach dem Denken. Es ist schwer zu beurteilen, ob Vinke wirklich nichts wusste, alles vergessen hat oder aber von seinem nervös intervenierenden Anwalt zu diesem Auftritt verführt wurde. Sarkastisch fragt der Linke-Abgeordnete Fabio De Masi: „Wollen Sie 50:50? Oder den Telefonjoker?“ Und schließlich: „Bitte nicht so viel Laienschauspiel, ich bin Cineast. Ich bin gutes Schauspiel gewöhnt.“

      Vinke bleibt wortkarg und bockig. Der Vorsitzende Kay Gottschalk schickt den verdutzten Zeugen schließlich nach draußen. Man werde auf ihn zurückkommen, wenn man ihn noch einmal brauche: „Sie können sich jetzt gerne die Füße in dem herrlichen Frühlingswetter an der Spree vertreten.“


      Die Stimmung ist gereizt, als Franziska Folter an der Reihe ist. Die Bankerin ist an der Hochschule der Bundesbank ausgebildet worden, ein „Eigengewächs“, wie man in Frankfurt stolz von der Alumna sagt. Heute arbeitet sie für die Bundesbank in Stuttgart.

      Frau Folter macht ihrem „Stall“ alle Ehre: Da ist zum einen ihr Auftritt. Sofort sind die Abgeordneten von ihr angetan. Die Schwäbin hört bei jeder Frage gut zu, blickt auf ihren Block, versucht, sich zu erinnern. Sie habe sich doch die Unterlagen angesehen, fragt ein Abgeordneter, als Folter einmal kurz bei einer Antwort zögert: „Doch, aber so ins Detail, da war die Zeit meiner Ladung leider zu kurz.“ Wenn sie erklären will, warum sich eine amtliche Stelle mit den Leuten von Wirecard schwergetan hat, sagt die Schwäbin Sätze wie: „Wir haben dem Inschtitut unseren Standpunkt erklärt, und warum unser Standpunkt anders ist als der der Leute vom Inschtitut.“

      Das Institut, also Wirecard, hat sich allerdings wenig darum gekümmert, was die Bundesbank denkt. Der coole Männerbund aus Aschheim hat alle verachtet – Behörden, Politiker, Aufsichtsbehörden. Markus Braun und Jan Marsalek, das „Phantom“, waren überzeugt, dass niemand ihr Geflecht durchschauen kann.
      ...

      Doch an diesem Punkt kommt in dem Ausschuss ein Dokument ans Licht, das all jene Lügen straft, die nie etwas gewusst haben wollen. Die Sachbearbeiterin der Bundesbank, Franziska Folter, hatte am 26. Februar 2016 ein vertrauliches Dokument verfasst. Es liegt der Berliner Zeitung vor. In dem siebenseitigen Papier hat die damals 26-jährige Berufseinsteigerin in der Bundesbank-Filiale in München die Berichterstattung der Financial Times (FT) über Wirecard analysiert.

      Folter hatte als Hilfsmittel nichts anderes zur Verfügung als ihren Verstand: Sie schreibt, dass es in den Artikeln um die Frage gehe, ob die „Bilanzen der Bayern eher wackliger Natur“ seien. Sie schreibt, Wirecard habe „Fans und Kritiker“. Die Forderung der Kritiker sei: „Der Wirecard-Konzern solle sein Geschäftsmodell einfach und klar erklären.“ Sie fragt: „Was sind die in der Bilanz ausgewiesenen 670 Mio. EUR immaterielle Vermögenswerte tatsächlich wert?

      Warum passen Angaben in Singapur eingereichter Berichte nicht zu den Angaben im in Deutschland eingereichten Konzernbericht? Warum werden Millionen für strauchelnde asiatische Unternehmen ausgegeben? Warum bezahlt Wirecard Monate vor Vertragsschluss freizügig hohe Summen im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben?“

      Auf nur sieben Seiten, verfasst im Jahr 2016, hat eine junge Bankerin das gesamte Wirecard-Fiasko erkannt, niedergeschrieben und an ihre Vorgesetzten weitergeleitet.

      Geschehen ist nichts. Noch am 7. September 2017 zeigte sich Rainer Wexeler, Vorstand bei der Wirecard-Bank, in einer internen Email selbstsicher: Er habe ein „tolles, ehrliches und offenes Gespräch“ mit dem Bafin-Manager Jochem Damberg geführt, der „sehr auskunftsfreudig“ gewesen sei. Für die Bundesbank dagegen gibt es in der Email nur Spott: „Die Deutsche Bundesbank zickt herum wegen der fachlichen Kompetenz im Kreditgeschäft.“ Und: „Die Ausarbeitung hat Frau Folter gemacht, die kleine Maus.“ Und weiter, offenkundig zufrieden: „Herr Damberg teilt das nicht.“ Am Donnerstag sagte Wexeler vor dem Ausschuss, er sei von Markus Braun und dessen stechendem Blick eingeschüchtert worden. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft.

      Vier Jahre lang – bis zur Pleite des Unternehmens im Sommer 2020 – wollen weder die Bafin noch die Geldwäschebehörde FIU, die Staatsanwaltschaft, die Wirtschaftsprüfer von EY, die meisten Medien und viele Politiker bis hin zur China-Empfehlung durch Bundeskanzlerin Angela Merkel im Herbst 2019 etwas gemerkt haben, dass es bei Wirecard nicht mit rechten Dingen zugehen könnte.

      „Sie haben ja geradezu hellseherische Fähigkeiten“, sagt der Ausschussvorsitzende Gottschalk zu Franziska Folter am Donnerstag. Was denn mit dem Papier in der Folge geschehen sei, fragen die Abgeordneten. Frau Folter sagt: „Ich gehe davon aus, dass das Papier in der Hierarchie weitergegeben wurde.“ Und: „Wir haben uns mit der Bafin ausgetauscht. Die Bafin hat das intern an die Wertpapieraufsicht gegeben.“ Wirecard konnte vier Jahre lang weitermachen.

      ...

      ___
      Die MA's in gehobener Position der Wirecard Bank kann man mMn getrost als Komplizen bezeichnen - zumindest im moralischen Sinne:

      Am Donnerstag sagte Wexeler vor dem Ausschuss, er sei von Markus Braun und dessen stechendem Blick eingeschüchtert worden. :laugh:
      Wirecard | 0,400 €
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 27.02.21 15:10:51
      Beitrag Nr. 1.291 ()
      27. Februar 2021
      Bilanzskandal: Blumen von Wirecard
      Marsalek & Co. hatten teils leichtes Spiel mit den gutgläubigen Bilanzkontrolleuren von EY. Jetzt will der Prüfkonzern seine Grundhaltung ändern: mehr Skepsis, genauer hinschauen.
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirecard-bilanzskanda…
      ...
      Die Ostergrüße, die ein Senior Manager des Wirtschaftsprüfkonzerns EY im April 2017 kurz vor den Feiertagen an Wirecard-Finanzvorstand Burkhard Ley schickte, klangen nahezu anbiedernd. Noch dazu für jemanden, der die Bilanzen des anderen kontrollieren soll. "Hallo Herr Ley, über den von Ihnen selbst gepflückten Blumenstrauß, der noch immer wunderbar blüht, hat sich meine Frau sehr gefreut, vielen Dank dafür."

      Blumen und blumige Worte - das spricht nicht gerade für die gebotene Distanz zwischen Prüfer und Unternehmen. Doch so war er offenbar - der Ton zwischen Wirecard und EY. Ende 2017 bedankte sich ein anderer Prüfer bei Leys Vorstandskollegen Jan Marsalek überschwänglich für ein spannendes und erfolgreiches Jahr. "Auch 2018 stehen wir Ihnen mit unserem Team für alle kleinen, großen, innovativen und speziellen Lösungen zur Verfügung."
      ...

      Mitte Oktober 2019 hatte die britische Financial Times (FT) berichtet, 34 Geschäftspartner einer der Hauptpartner von Wirecard in Dubai würden gar nicht existieren oder seien keine Kunden. Das alarmierte Aktionäre wie Aufsichtsrat, und auch bei EY war man hochgradig besorgt. Der Prüfkonzern wollte klären, was an den Vorwürfen dran ist. Doch erst einmal ging gar nichts.
      ...

      Am 22. November 2019 bat ein EY-Prüfer per Mail "dringendst" darum, endlich die Daten zu diesen 34 Handelsfirmen zu bekommen. "Wir warten nunmehr seit zu vielen Wochen darauf." Die Mail ging an Marsalek, der für diese Geschäfte zuständig war, und Wirecard-Finanzvorstand Alexander von Knoop. Drei Tage später hakte der EY-Prüfer bei Knoop nach: "Wir benötigen dies dringendst!" Da waren seit der FT-Veröffentlichung schon 42 Tage vergangen, also sechs Wochen beziehungsweise fast eineinhalb Monate. Mehr als genug Zeit für Marsalek & Co., um Daten von 34 Handelsfirmen aus dem Netzwerk rund um Wirecard zu besorgen.

      Der in Aschheim bei München ansässige Zahlungsdienstleister wollte ja der digitale Vorzeigekonzern aus Deutschland sein. Ein Konzern, der von Daten lebte. Der aber keine Daten besorgen konnte, wenn es Fragen gab.

      Was dann geschah, schilderte ein weiterer EY-Prüfer als Zeuge bei der Staatsanwaltschaft München I.
      ...

      Der EY-Zeuge sagte bei der Staatsanwaltschaft aus, man habe sich Daten von den 34 Händlern besorgt und eine Stichprobe nehmen wollen. Marsalek sei aber dagegen gewesen und habe gesagt, die Händler seien wegen der ganzen Aufregung um die FT-Berichterstattung sehr nervös.

      Er, Marsalek, wolle erst klären, welche Händler bereit seien, mit EY zu reden. Marsalek habe eine Liste von Firmen geschickt. Diese Händler habe EY angeschrieben und entsprechende Rückmeldungen bekommen. Im Prinzip hätten die Firmen überwiegend positiv bestätigt, dass die von Wirecard angegebenen Geschäfte auch so abgewickelt worden seien. So sagte es der EY-Zeuge gegenüber den Ermittlern aus.
      ...

      Wenn das so stimmt, bedeutet das: Derjenige, der kontrolliert werden soll, bestimmt, wie die Kontrolle ablaufen soll. Nimmt man das zum Maßstab, dann könnte die Staatsanwaltschaft München die Ermittlungen gegen Marsalek auch gleich dessen Verteidigern überlassen. Mit absehbarem Ergebnis. Kein Wunder also, dass EY mit Marsaleks Hilfe zu dem Schluss kam: "Die erweiterten Prüfungshandlungen bestätigten die Existenz der 34 Kundenbeziehungen." So steht es in einer internen Notiz von EY.

      Heute heißt es bei EY, man habe sich nicht von Marsalek an der Nase rumführen lassen, sondern noch eigene Recherchen angestrengt. Doch bevor die vorlagen, sei man auf jene gefälschten Bankdokumente gestoßen, die Wirecard im Juni implodieren ließen.
      ...
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      Avatar
      schrieb am 25.02.21 13:35:19
      Beitrag Nr. 1.290 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 67.197.615 von faultcode am 25.02.21 13:25:43Ocap hatte eine erstaunliche Transformation hin gelegt. Im Jahr 2017 verdiente Ocap sein Geld noch vor allem mit Schiffen und Öl-Großhandel. 2018 wird der ehemalige Wirecard-Mitarbeiter Carlos Häuser dort der Chef. Nach Häusers Amtsantritt wechselt die Firma ihr Geschäftsmodell an und bietet nun unter anderem Zwischenfinanzierungen für Online-Händler an. Im Wirecard-Konzern nannte man dieses Geschäftsfeld “Merchant Cash Advance - kurz MCA”

      ------------

      Der SPD Abgeordnete Zimmermann fragt Wexeler, welche Rolle der ehemalige Finanzvorstand Burkhard Ley nach seinem Ausscheiden noch spielte.

      So wie es Wexeler schildert, war Ley nach seinem Abgang noch enorm wichtig für Wirecard. Leys Nachfolger Alexander von Knoop habe er nicht als Finanzvorstand wahrgenommen. “Meine persönliche Bewertung ist, dass der Ley immer noch im HIntergrund die Fäden gesponnen hat.”


      ------------

      Zur Einordnung: Im Handelsregister ist der Schweizer Versicherungskonzern Swiss Life als Gesellschafter von Ocap eingetragen. Der hielt die Anteile jedoch nur treuhänderisch. Wer letztlich hinter Ocap stand und von den Krediten profitiert hat, ist unklar.

      ------------
      :eek:
      Der Abgeordnete Hauer fragt: Wie hat der Konzern reagiert auf die Ablehnung des Ocap-Kredits?

      Wexeler sagt, dass er deswegen bei Wirecards Vorstandschef Markus Braun “antanzen” musste. “Der war nicht begeistert. Er hat sich vor mir aufgebaut, hat sein Sakko angezogen und dann hat er gesagt, ich bin Eigentümer und nur ein Eigentümer kann ablehnen.”


      ------------

      Wexeler sagt, dass die Wirecard Bank Ende 2016 mit der strategischen Kreditvergabe begonnen habe. Der ehemalige Finanzvorstand Burkhard Ley sei auf ihn zugekommen. Mit strategischer Kreditvergabe ist gemeint, dass die Wirecard Bank Kredite an Geschäftspartner von Wirecard gegeben hat.



      <keine Vollständigkeit>
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      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 25.02.21 13:25:43
      Beitrag Nr. 1.289 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 63.486.926 von faultcode am 28.04.20 18:45:0328.04.2020
      Zitat von faultcode: ...Und noch etwas: immer wenn so ein "Opa" jahrelang Vorsitzender des Aufsichtsrates ist, ohne Gründer oder maßgeblicher Aktionär etc. zu sein, sollten man mMn bei einem umtriebenen CEO wie Markus Braun immer skeptisch sein...

      Wexeler zum langjährigen Aufsichtsratschef Wulf Matthias: Ich fand, dass er zu wenig seiner Aufsichtsratstätigkeit nachgekommen ist.
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      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 25.02.21 10:48:16
      Beitrag Nr. 1.288 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.266.220 von faultcode am 02.07.20 12:11:21und noch einer bald weg:

      25.2.
      ...Chef von 'Bilanzpolizei' DPR tritt zurück
      https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/bilanzskandal-wire…

      Im Skandal um den Bilanzbetrug bei Wirecard hat der Präsident der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung, Edgar Ernst, seinen Rücktritt angekündigt.

      Er werde sein Amt auf eigenen Wunsch zum 31. Dezember niederlegen, teilte die Bilanzpolizei am Mittwoch mit. Ernst wolle der DPR einen personellen Neuanfang ermöglichen. Die Prüfstelle untersucht die Bilanzen deutscher Konzerne auf korrekte Buchführung. Im Fall Wirecard war sie in die Kritik geraten, weil der mutmaßliche Milliardenbetrug nicht auffiel.

      Ernst war zuletzt wegen umstrittener Aufsichtsratsmandate aufgefallen. Die DPR erklärte, ab 2022 würden durch das Präsidium und andere Mitglieder der Prüfstelle keine Aufsichtsratsmandate mehr wahrgenommen - so wie es der Gesetzgeber vorsehe.

      Die SPD-Abgeordnete Cansel Kiziltepe betonte, die Bilanzpolizei müsse unabhängig sein. Aufsichtsratsmandate vertragen sich nicht mit den Aufgaben des obersten Bilanzpolizisten", erklärte sie. Jeder Anschein eines Interessenkonflikts müsse vermieden werden. Ernsts Augenmerk habe zuletzt offenkundig "vor allem auf der Sammlung von wohlvergüteten Ämtern und nicht der Bilanzkontrolle" gelegen.

      ...


      ___
      es ist Wahljahr. Da muss vorher noch aufgeräumt werden. Ich sage nicht, daß diese ganzen Rücktritte falsch sind, aber schon auffallend spät.
      Das liegt auch wohl daran, daß es nicht so einfach ist, jemand geeignetes zu finden.

      Ein neuer BaFin-Präsident wird bis heute gesucht. Ist ja nicht so, daß Aufsichts-Spitzenpersonal auf den Bäumen wächst. Daher auch das eher mittelmäßige Spitzen-Personal in der Vergangenheit.
      Wirecard | 0,410 €
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