checkAd

    Direkte Beobachtung des Treibhauseffektes (Seite 2)

    eröffnet am 17.08.19 20:38:25 von
    neuester Beitrag 15.04.24 09:00:01 von
    Beiträge: 58
    ID: 1.309.467
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 4.814
    Aktive User: 0


    Beitrag zu dieser Diskussion schreiben

     Durchsuchen
    • 2
    • 6

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 20.10.23 20:36:10
      Beitrag Nr. 48 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 74.666.093 von JEbel am 20.10.23 14:09:53Es gibt immer die Variablen, die man beobachten kann und die, die man ableiten muss oder will. Das Ohmsche Gesetz sagt zum Beispiel aus, dass ich von den drei Variablen Spannung, Stromstärke und Widerstand immer zwei kennen muss, um dann die dritte daraus zu berechnen.

      Das Thema Treibhauseffekt ist natürlich viel komplexer. Und einige Variablen sidn schwer zu messen. Eigentlich ist der Treibhauseffekt zunächst mal ein Ungleichgewicht der Strahlung. Im Strahlungsgleichgewicht ändert sich die Temperatur der Erde nicht. Verändert man die Konzentration von Treibhausgasen, gerät der Strahlungshaushalt der Erde in ein Ungleichgewicht. Diese Abweichung, die Differenz zwischen eingehender und ausgehender Strahlungsleistung, ist der Treibhauseffekt. Vom Satelliten aus kann man im Prinzip genau das messen. Deshalb ist das die direkteste Messung des Treibhauseffektes. Die Messung der Gegenstrahlung der Atmosphäre vom Boden aus oder von Radiosonden aus, macht im Grunde das Gleiche, aber man kann auch sagen, dass man hieraus das Strahlungsungleichgewicht am oberen Rand der Atmosphäre ableitet. Eine Folge der Veränderung des Strahlungshaushaltes ist, dass dadurch der Aufbau der Atmosphäre verändert wird. Die Troposphäre wird dicker. Weil ihre optische Dichte im infraroten Bereich zunimmt, enthält sie mehr Wärme und dehnt sich aus. Erkennbar ist das als steigende Tropopausenhöhe, also Höhe der Grenze zwischen der Troposphäre, in der Luft nach oben steigt und Stratosphäre, in der die Luft stabil geschichtet ist. Man kann also als Beobachtungsgröße statt des Strahlungsungleichgewichts oder der chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre die tropopausenhöhe nehmen.

      Wenn man das praktisch versucht, merkt man aber schnell, dass es einen Grund hat, warum man es für einfacher hält, über das Strahlungsungleichgewicht den Treibhauseffekt zu bestimmen. Es ist sehr schwierig, die Tropopausenhöhe zu bestimmen. Das liegt daran, dass es keine klar bestimmbare Höhe gibt. Im Prinzip würde man Radiosonden an möglichst viele Punkten auf der Erde zu möglichst vielen Zeiten aufsteigen lassen. Während der Ballon steigt, wird regelmäßig ein Signal ausgesendet, zum Beispiel alle 3 Sekunden eine Temperatur und eine Taupunktstemperatur sowie der Druck. Daraus kann man die Höhe berechnen. Im Temperaturprofil schaut man, bis zu welcher Höhe die Temperatur abnimmt. Dort, wo sie plötzlich mit der Höhe wieder steigt, setzt man die Tropopause.

      Ich habe so etwas tatsächlich mal gemahct, allerdinsg habe ich nach etwas ganz anderem gesucht, nämlich die Mischungsschichthöhe. Das ist die erste Inversion der Temperatur, oft in 1,5 bis 2,5 km Höhe im Sommer in mittleren Breiten über Land. Diese Inversion der Temperatur war aber nicht imerm zu finden. Oder es gab mehrere direkt übereinander. Weil in Bodennähe der Ballon so schnell steigt, konnten die Messpunkte auch ziemlich große Abstände haben. Daher waren auch die Unsicherheiten der bestimmten Höhen sehr groß. Bei der Tropopause ist der Ballonaufstieg bereits langsamer geworden, aber auch noch recht schnell. Man hat also Datenpunkte, die Dutzende von Metern Abstand haben und will dann möglichst genau die Höhe der Inversion interpolieren. Aber auch hier das Problem - man findet durchaus mehrere Inversionen. Die Tropopause ist in Wahrheit keine Grenze, sondern eine Schicht, die Tropopausenschicht. Man kann also eine untere und obere Grenze und eine Dicke der Tropopausenschicht bestimmen, und die Werte, die man erhält, können von der verwendeten Methodik abhängen. Um präzise zu sein - man bestimmt auch nicht einfach die Höhe, wo die Temperatur nicht mehr fällt, sondern die Höhe, in der die Temperaturabnahme mit der Höhe eine festgelegte Grenze unterschreitet. Damit hat man entsprechend die TLR (tropopause lapse rate - Tropopause aufgrund der Temperaturabnahmerate). Von der gibt es unetr Umständen mehrere und dadurch die Möglichkeit, Unter- und Obergrenze der Tropopause zu bestimmen.

      Will man Trends bestimmen, stellt sich auch die Frage nach der Homogenisierung der Daten. Die Instrumentierung von Radiosonden unterliegt einer Entwicklung. Immer wieder werden neue Sensoren ausprobiert. Der Grad der Normung ist geringer als in den stationären Messnetzen am Boden.

      Bedenkt man die Größe der Erde, dann sind die paar Radiosondenaufstiegspunkte eigentlich sehr spärlich verteilt. Das Temperaturmessnetz des Deutschen Wetterdienstes umfasst über 1000 Stationen (nebenamtlich und hauptamtlich, inzwischen alle automatisiert). Hingegen gibt es kaum ein Dutzend Radiosondenstationen. In der Regel steigen dort vier Mal am Tag Radiosonden auf. Wenn man daraus eine mittlere Tropopausenhöhe und -dicke für die gesamte Atmosphäre ableiten will, sind die Unsicherheiten recht groß, und das gilt noch mehr, wenn man einen Trend über die Zeit bestimmen will.

      Eine weitere Schwierigkeit ist, dass im Wesentlichen zwei Einflussgrößen die Temperatur der Tropopause und die Tropopausenhöhe bestimmen. Mehr Treibhausgase erhöhen die Dicke der Troposphäre und damit der Tropopausenhöhe. Je höher die Tropopause, desto tiefer sinkt die Temperatur am oberen Rand der Troposphäre. Zugleich aber nimmt auch die Ozonmenge in der Stratosphäre ab, weil halogenierte Kohlenwasserstoffe Stoffe freisetzen, die einen Abbau des Ozons fördern. Die Absorption von UV-Strahlung durch Ozon in der Stratosphäre erwärmt sie aber - dadurchgibt es eine Stratosphäre. Fehlt Ozon, kühlt die Stratosphäre ab und damit auch die Tropopause. Dadurch steigt die Tropopause. Die Ozonabnahme hat also den gleichen Effekt wie der Treibhauseffekt und hat auch noch parallel zur Zunahme des Treibhauseffektes stattgefunden. Das erschwert die Zuordnung der Zunahme der Tropopausenhöhe zum Treibhauseffekt.

      Aus diesem Grund gibt es nicht so viele gute Zeitreihen beobachteter Tropopausenhöhen. Hier habe ich eine Arbeit, in der die Tropopausendicke, ihre untere und obere Höhe aus Radiosondendaten von 1965 bis 2004 bestimmt wurde. Interessant ist dabei, dass die Tropopausendicke vielleicht noch empfindlicher auf die globale Erwärmung reagiert. Die hier verwendeten Daten basieren letztlich auf weltweit 187 Radiosondenstationen mit ausreichend langen Zeitreihen und guter Qualität. Sha Feng, Yunfei Fu, Qingnong Xiao, Trends in the global tropopause thickness revealed by radiosondes. Geophysical Research Letter 39, (2012), https://doi.org/10.1029/2012GL053460 https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2012GL05…

      Wie schwierig das Geschäft ist, merkt man daran, dass ca. 900.00 Radiosondenaufstiege ausgewertet wurden, aber nur 42% davon entsprachen den WMO-Kriterien für Tropopausenhöhen, die nach Vorschrift bestimmt werden konnten.

      Ein Resultat war, dass die Tropopausendicke um 0,16 ± 0,12 km/Dekade ansteigt. Man beachte die recht große Unsicherheit. Dieser Trend ist in den verschiedenen Breitengradbändern unterschiedlich und am stärksten in der Arktis. Die obere Tropopausenhöhe steigt um 0,35 ± 0,29 km/Jahrzehnt - auch hier eine große Unsicherheit.

      Ist das jetzt eine direkte Beobachtung des Treibhauseffektes? Ja und nein. Der Effekt der Abnahme von Ozon in der Stratosphäre in diesem Zeitraum müsste herausgerechnet werden. Und an dem Punkt müsste man mit einem Modell die beiden Effekte - globale Erwärmung und Ozonabnahme - trennen. Die Autoren dieser Arbeit haben das jetzt nicht gemacht. Im Prinzip weist man damit den Treibhauseffekt nach. Aber es sind weitere Schritte erforderlich, um diese Daten in eien Beziehung zur Stärke des Treibhauseffektes zu setzen.
      7 Antworten
      Avatar
      schrieb am 20.10.23 14:09:53
      Beitrag Nr. 47 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 62.019.560 von for4zim am 26.11.19 20:53:50
      Zitat von for4zim: ... wichtiger Rückkopplungen ergänzen, also Beobachtungen, dass mit steigender Temperatur der Wassergehalt steigt oder dass die Tropopause steigt (letztlich für sich genommen ein Maß für den Treibhauseffekt)

      Das Steigen der Tropopause ist keine Rückkopplung, sondern die Ursache. Mit mehr CO2-Konzentration steigt der Strahlungswiderstand und damit der Temperaturgradient - wodurch entsprechend dem Schwarzschild-Kriterium die Tropoposenhöhe steigt. Das Steigen der Tropopausenhöhe verändert die Zirkulationsmuster und damit Wetter und Klima.
      8 Antworten
      Avatar
      schrieb am 07.11.22 19:30:14
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 72.704.705 von Fundivest am 07.11.22 14:24:18Was hast du denn da am 21.8. beobachtet?
      Was hat das mit dem Treibhauseffekt zu tun?
      Avatar
      schrieb am 07.11.22 14:24:18
      Beitrag Nr. 45 ()
      Von oben
      Direkte Beobachtung?
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 18.01.22 08:46:55
      Beitrag Nr. 44 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 62.000.854 von for4zim am 24.11.19 13:44:19Ich wollte darauf hinweisen, dass die Arbeit inzwischen auch fachbegutachtet wurde und mit etwas anderem Titel erschienen ist: Rolf Philipona, Andreas Kräuchi, Rigel Kivi, Thomas Peter, Martin Wild,Ruud Dirksen, Masatomo Fujiwara, Miho Sekiguchi, Dale F. Hurst, und Ralf Becker, Balloon-borne radiation measurements demonstrate radiative forcing by water vapor and clouds. Meteorologische Zeitschrift Vol. 29 No. 6 (2020), 501 - 509.
      https://repository.library.noaa.gov/view/noaa/31912

      Inhaltlich ist die Arbeit praktisch identisch mit dem Preprint. Sie belegt, dass auch mit Radiosonden eine direkte Beobachtung des Treibhauseffektes durch Wasserdampf möglich ist, dass also Wasserdampf und Wolken dazu beitragen, Wärme auf der Erde zurückzuhalten und dadurch die Temperatur am Boden zu erhöhen.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4260EUR -0,93 %
      InnoCan startet in eine neue Ära – FDA Zulassung!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 03.11.20 15:00:59
      !
      Dieser Beitrag wurde von FairMOD moderiert. Grund: Kein eigener Beitrag (w:o ist ein Diskussionsforum)
      Avatar
      schrieb am 03.11.20 14:56:13
      !
      Dieser Beitrag wurde von FairMOD moderiert. Grund: Kein eigener Beitrag (w:o ist ein Diskussionsforum)
      Avatar
      schrieb am 03.11.20 14:09:26
      Beitrag Nr. 41 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.579.810 von erfg am 03.11.20 12:34:08Pardon, was war jetzt Ihr Argument?

      Den Artikel haben Sie ja schon zweimal verlinkt, er ist falsch, dazu ist also alles gesagt.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.11.20 12:34:08
      Beitrag Nr. 40 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.579.312 von for4zim am 03.11.20 11:57:03Zitat aus dem oben verlinkten Artikel:

      ...Das ist nichts, was “Klimaaktivisten” zur Kenntnis nehmen, nichts, was angebliche “Wissenschaftsjournalisten” aufarbeiten, nicht einmal etwas, was Fach-Zeitschriften der Physik drucken wollen, nicht weil es keine Physik wäre, nein, an der Methode und der Durchführung gibt es nichts auszusetzen, aber am Ergebnis.

      Das Ergebnis passt nicht in die Welt der Klima-Hysterie, und alles, was nicht in die Welt der Klimahysterie passt, weil es z.B. Wissenschaft ist, wird unterdrückt..
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.11.20 11:57:03
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 65.577.161 von erfg am 03.11.20 09:07:55Schwachsinn ist jetzt nur Ihr Beitrag - der Treibhauseffekt wird direkt beobachtet (was hier im Thread belegt wird) und damit sind auch die Behauptungen in dem von Ihnen verlinkten Artikel widerlegt. Die Messungen zeigen, dass die Behauptungen von Happer und van Wijngaarden falsch sind. Das ist auch der Grund, warum dieser Beitrag nicht in der Fachliteratur veröffentlicht wird - die Rechnungen der Beiden sind falsch.

      Der Mensch, der das Ganze in dem Spinnerblog vorstellt, macht ja auch sehr deutlich, dass er diesen falschen Artikel in seine Verschwörungstheorie einbaut: "Die Arbeit von Happer und Wijngaard, die wir hier vorgestellt haben, wird von Fachverlagen nicht gedruckt, sie wird vorhersehbar von MS-Medien, den Legitimationswissenschaftlern des IPCC oder der nationalen Regierungen, die die Klimahysterie ausnutzen wollen, um mehr Kontrolle über ihre Bevölkerung zu erreichen, nicht thematisiert werden." Mal als Hinweis: Regierungen nehmen keinen Einfluss auf die wissenschaftlichen Fachpublikationen - das machen Redaktionen unter Zuhilfenahme freiwilliger, unentgeltlicher Fachbegutachtung durch andere Wissenschaftler. Wenn die Gutachter im Artikel Fehler finden, empfehlen die, wenn möglich, Korrekturen, sonst Ablehnung. Und die Idee, dass Regierungen weltweit konspirieren, damit Fachverlage nur genehme Artikel publizieren, weil die Bevölkerung sonst nicht zu kontrollieren wäre, weil ja anscheinend jeder Mensch interessiert wissenschaftliche Journale liest, ist pathologisch aufzufassen - kein normaler, gesunder Mensch glaubt so etwas.
      4 Antworten
      • 2
      • 6
       DurchsuchenBeitrag schreiben


      Direkte Beobachtung des Treibhauseffektes