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    5 Punkte Plan zur Beschleunigung der Energiewende - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.12.19 12:02:17 von
    neuester Beitrag 09.12.19 17:12:59 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 06.12.19 12:02:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      Um die Klimaziele des Pariser Abkommen von 2% zu erreichen ist es zwingend notwendig eine Symbiose mit der Finanzwirtschaft einzugehen um den Übergang zur nachhaltigen Wirtschaft schnellstmöglich zu stemmen.
      Aktuell befindet sich das Thema Sustainable Finance (nachhaltige Finanzen) auf einem guten Weg. Der Markt für nachhaltige Investments wächst und wird auch weiter zunehmen. Auch die EU plant aktuell einen umfangreichen regulatorischen zu schaffen, mit dem die Energiewende geschafft werden kann (Jährlicher bedarf von ca. 180 Milliarden Euro).
      Siehe: https://ec.europa.eu/info/publications/180131-sustainable-fi…

      Eine Beschleunigung dieses Prozesses ist trotz allem, in Anbetracht der weltweiten Entwicklung zwingend notwendig. Im Folgenden soll dargestellt werden wie das Klimaziel von 2% trotz aller Widrigkeiten erreicht werden könnte.
      Hierzu ist es notwendig gewaltige Mengen an Geldern freizumachen, die aktuell nicht von zu Verfügung stellen. Um dies zu erreichen, müssten die Umweltorganisationen in ausgewählten Schlüsselbereichen der Finanzindustrie Einfluss gewinnen.

      Punkt 1
      Finanzmittel bündeln und effektiv anlegen
      Einen großen Anteil am Prozess könnten die Wegbereiter der grünen Bewegung, nämlich die Umweltorganisation wie Greenpeace, WWF etc. haben. Hierzu müssten die finanziellen Mittel möglichst vieler weltweilt agierenden Organisationen gebündelt und gezielt in den Finanzkreislauf gebracht werden. Aber auch jede Organisation für sich könnte schon einiges bewirken.
      Als Erstes wäre es notwendig einen oder mehrere grüne, segmentierten Spezialfonds aufzulegen. Hierbei könnten die Umweltorganisationen gemeinsam oder auch einzeln agieren.
      Bei einem Spezialfonds erfolgt die Verwaltung der Gelder durch eine Kapitalverwaltungsgesellschaft. In den einzelnen Segmenten des Fonds können verschiedene Strategien umgesetzt werden. Diese kann der Investor dann vorgeben.
      Beispielsweise hat Segment 1 eine Strategie zum Schutze des Waldes, Segment 2 eine Strategie zum Schutze des Meeres etc.

      https://www.bvi.de/kapitalanlage/institutionelle-anleger/seg…


      Punkt 2)
      Mit Stimmrechten Einfluss auf Firmen aufbauen
      Nun könnte die Strategie zum Schutz des Waldes oder des Meeres darin bestehen, die Aktien der Unternehmen zu kaufen, die im Bereich Nachhaltigkeit bereits tätig sind und deren Arbeit dabei zu unterstützen.
      Eine weitere Methode könnte auch sein die Aktien der Unternehmen zu kaufen, die im großen Stil z.B in Brasilien Landwirtschaft betreiben oder die weltweit im Fischereigeschäft sind. Zuerst hört es sich komisch an, genau an den Unternehmen Anteile zu erwerben, die eigentlich mit Verantwortlich für die Umweltzerstörung sind.
      Doch der Grund ist der folgende. Sobald man Aktien/Anteile an bestimmten Unternehmen erwirbt, erhält man auch das Stimmrecht. Je mehr Anteile man am Unternehmen hält, desto mehr Einfluss hat man auf das Unternehmen.

      Und hier kommt nun der Trick: Durch die Mitbestimmung kann man die Firmenstrategie mit beeinflussen. So kann man sich z.B. als Teilhaber an einen brasilianischen Nahrungskonzern dafür einsetzen, das beim Anbau und Viehzucht in der Nähe des Amazonasgebietes bestimmte ökologische Richtlinien befolgt werden, es auf den Ländereinen des Konzernes keine Brandrodungen mehr durchgeführt werden, es keinen übermäßigen Düngeeinsatz mehr gibt und einen grünen Katalog erstellen, an dem sich die Firma zu halten hat. Man transformiert quasi Umweltzerstörer im besten Fall zu ökologischen Musterknaben.

      Auch wenn dies alles utopisch klingt, ist es ohne weiteres möglich, wenn nur genug finanzielle Mittel zu Verfügung stehen. Aus diesem Grund wäre es sinnvoll, die finanziellen Mittel so vieler Umweltorganisation wie möglich miteinander zu bündeln.
      Wie oben beschrieben erfolgt dies am einfachsten indem man gemeinsam oder unabhängig voneinander die Mittel in Spezialfonds bündelt.
      Beispiel: Wir haben z.B. 200 verschiedene Umweltorganisationen, die entweder gemeinsam oder getrennt voneinander in Aktien von diversen Unternehmen erwerben. Selbst wenn der durchschnittliche Anlagewert 1 Mio Euro pro Organistation betragen würde, so hätten wir ein Anlagevolumen von ca. 200 Mio Euro.
      Bei einer weltweiten Dividendenrendite von zurzeit realistischen 2,5 % (vor Steuern) die wieder reinvestiert werden müsste und jährlichen zusätzlichen Mittelzuflüssen von von realistischen 10 Mio. EUR, wäre ein Wertzuwachs von 54% in 10 Jahren ohne weiteres möglich

      Punkt 3)
      Stimmrechte verwalten und bündeln
      Nun kommt ein weiterer Trick hinzu um die verschiedenen Investments der verschiedenen Organisationen zu bündeln.

      Normalerweise geben die Investoren der Fonds die Stimmrechte an die den Fond betreuende Kapitalverwaltungsgesellschaft ab. Diese macht gemeinsam mit dem Investor einen Rahmen in welcher Form die Stimmrechte genutzt werden sollen (z.B. nachhaltiges Wirtschaften).

      Die Kapitalverwaltungsgesellschaft wiederum gibt diese Stimmrechte meist weiter an sogenannte proxy advisory Firmen weiter. Diese sind spezialisiert darauf die Wünsche des Kunden (z.B Nachhaltigkeit) auf der Hauptversammlung durchzusetzen. Im Klartext bedeutet dies, das sowohl der Investor wie auch die Kapitalverwaltungsgesellschaft Ihre Stimmrechte unter Auflagen an einen proxy advisor abtreten.

      Zur Veranschaulichung: ISS (Institutional Shareholder Services) ist die größte proxy Gesellschaft und hat über 60% Marktanteil. In Deutschland kontrolliert dieses Unternehmen bis zu 30% der Stimmrechte der DAX Konzerne. Mit dieser Marktmacht könnte das fast unbekannte Unternehmen theoretisch die Marktgeschicke der größten deutschen Unternehmen in Ihrem Sinne beeinflussen.
      Nun bleiben zwei Möglichkeiten. Entweder setzen alle Umweltorganisationen koordiniert und abgestimmt in den Investmentverträgen fest, wie die proxy Gesellschaft mit Ihren Stimmrechten umzugehen hat oder sie gründen gemeinsam selbst eine derartige Service Gesellschaft.

      Man würde quasi als Konkurrent zum Marktführer ISS auftreten und eben nur grüne Interessen wahrnehmen.

      Eine grüne proxy Gesellschaft zu gründen ist recht einfach und kostet fast nichts. Als eine grüne proxy Gesellschaft könnte man nicht nur die Stimmrechte der beteiligten Umweltorganisationen betreuen, sondern man könnte sich an die großen Kapitalverwaltungsgesellschaften wenden und so auch von deren Seite Stimmrechte erhalten.

      Das Anlagevolumen in Aktienfonds in Deutschland betrug 2018 etwa 337 Milliarden Euro. Wenn auch nur ein Bruchteil dieser Stimmrechte an die grüne proxy Gesellschaft übertragen wird, wäre das eine enorme Marktmacht, die man dazu nutzen könnte um die Nachhaltigkeit endlich in der Geschwindigkeit voranzubringen, die zurzeit geboten ist.

      Punkt 4)
      Etablierung eines green labels
      Als weiteren Punkt benötigt man ein grünes Label, welches diejenigen Investments, die bestimmte ökologischen Richtlinien einhalten verliehen wird.
      Aktuell sind ETF’s im Bereich Nachhaltigkeit auf dem Markt, deren Bestandteile BP oder VW beinhalten. Greenwashing ist zur Zeit Tür und Tor geöffnet. Mit einer einheitlichen Zertifizierung durch vertrauenswürdige Institutionen (Greenpeace, WWF etc..) könnte man zumindest einen Standard schaffen, nach dem sich die Verbraucher richten können.
      Man könnte Beispielsweise ein Punktesystem etablieren, wie viel vom Umsatz (statt Gewinn) mit grüner Anlage erwirtschaftet wird. Sich am Umsatz zu richten würde bedeuten, dass Firmen die viel im Nachhaltigkeitsbereich investiert haben, die aber noch keinen Gewinn abwerfen ein besseres Rating erhalten, als Firmen die relativ wenig im Nachhaltigkeit Bereich investiert sind, deren Investition aber bereits Gewinne abwirft.
      Das Ergebnis könnte man z.B. ein Band mit verschiedenen Farben darstellen. Je höher die Punktezahl, desto Nachhaltiger das Unternehmen.

      Punkt 5)
      Einbindung von Finanzberatern
      Private Haushalte machen 40% des Finanzvermögens in der EU aus. Über 66% der Privatanleger wünschen das Ihre Investments auf nachhaltige Weise investiert werden. Umwelt und Soziales ist Ihnen wichtig. Trotzdem haben nur sehr wenige Privatanleger die Möglichkeit entsprechend zu investieren. Trotz des raschen Wachstums machen Nachhaltigkeitsfonds weniger wie 2% der Publikumsfonds auf dem europäischen Markt aus.
      Das liegt unter anderem daran, dass die Finanzberatung stark von MiFID 1 und 2 geprägt ist. Hier werden keine besonderen Anforderungen an den Berater gestellt den Kunden hinsichtlich seiner Vorlieben bezüglich Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu befragen und zu beraten. Diese spielen so gut wie keine Rolle im Beratungsgespräch.
      Infolgedessen äußern sich die meisten Privatanleger nicht zu diesen Vorlieben. Dies führt zu einer geringen Nachfrage und dementsprechend auch zu einem geringen Angebot.
      Anlagegeberater haben wenig Anreize auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu reagieren, die Investmentgesellschaften, Banken etc. haben wenig Anreiz entsprechende grüne Produkte zu entwerfen.
      Dementsprechend bietet sich hier eine weitere Möglichkeit den die Umweltorganisationen beschreiten könnten. Sinnvoll wäre es Verbindungen zu der Finanzberatung herzustellen. Diese könnten auf das Thema sensibilisiert werden und man könnte z.B. eine Produktpalette an grünen Investments zusammenstellen, aus denen der Berater dann den Kunden anbieten könnten. Hier würde der in Punkt 3 beschriebene green label ins Spiel kommen. Mit diesem hätte der Finanzberater ein einfaches und effektives Werkzeug um den Kunden zum Thema Nachhaltigkeit den Weg zu weißen.
      Ebenfalls könnte man als Umweltorganisation eine eigene Finanzplattform ins Internet setzen und dort nur grüne Investments mit grünen Label vertreiben.
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      schrieb am 06.12.19 12:17:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      Danke für die Mühe, aber wen interessiert das 2 Grad Ziel?
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.12.19 13:01:57
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 62.095.337 von BalatonBomber am 06.12.19 12:17:16Auch wenn eigentlich eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad notwendig ist, um schwere Schäden für die Volkswirtschaften abzuwenden (Konsens der Wissenschaft und Politik), interessiert es schon, was man tun muss, um wenigstens 2,0 Grad einzuhalten. Bei einer Erwärmung über 2 Grad könnte eine umumkehrbare weitere Erwärmung um mehrere Grad in Gang gesetzt werden (tipping points), was die Lebensgrundlagen der Menschheit gefährdet. Bei 1,5 bis 2 Grad ist diese Gefahr deutlich geringer.
      1 Antwort
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      schrieb am 09.12.19 17:12:59
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 62.095.763 von rv_2011 am 06.12.19 13:01:57Alles nur reine Sekulation - sollte, könnte, vielleicht.

      Wenn D ein so schönes Klima bekommt, wie es zb heute in der Toskana usw herrscht, was wäre so schlim daran ?

      :confused:

      Ausserdem würde man dann jede Menge Energie einsparen, weil es weniger Urlaubsreisen ans Mittelmeer geben würde.

      Also unterm Strich wäre für die Volkswirtschaft in D eine Erwärmung eher positiv!

      Ausserdem - jammert doch mal den Chinesen, Polen, Indern, Amis usw die Ohren voll, denn die verfeuern auch weiter jeden Tag zig Tonnen an Kohle...

      :eek:


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