Ein paar Fragen - 500 Beiträge pro Seite

[Zahnpastaa]

Gute Nacht,

ich habe mich in der letzten Woche (intensiv) mit Optionsscheinen auseinandergesetzt. Dazu hätte ich ein paar Fragen:

1) Sind die Preisberechnungen ganz vom Black-Scholes-Modell abhänigig?
Bzw. hätte, als der DAX bei 8400 stand, ein 6400Call und ein 10400Put Schein (abgesehen von Zinsen und Dividende) den selben Preis gehabt?

2) Der Geldkurs, den der Emittent anbietet, kann ja stark vom Briefkurs abweichen. Ich gehe davon aus, dass Analysten des Emittenten den Geldkurs ermitteln. Jetzt frage ich mich, weshalb der Emittent nicht gleich Geld- und Briefkurs selbst bestimmt? (Abgesehen von der Volatiliät, welche modifizierbar ist, wird ja auf das Black-Scholes-Modell zurückgegriffen)

Ich würde mich sehr über Antworten freuen

[alzwo]

Zahnpasta,
zu den Gedanken, die sich der Emi bei Emission eines OS macht, kann ich nichts sagen. Vermutlich läuft das nach Routine. DAX-Call und DAX-Put haben ja meist eine Basis mit 00 am Ende. Wenn der DAX zufällig gerade mal 50 am Ende hat, müßte man schauen, ob Call und Put vom selben Emi mit dem selben Abstand zur Basis und der selben Restlaufzeit den selben Preis haben. Vermutlich ja.

Der Emi bestimmt doch selbst den Geld- und Briefkurs. Meist unterscheiden die sich um einen festen Betrag (Routine). Am Tag X wird zB 1,73/1,83 gestellt. Die 10 Cent Spread behält der Emi meist bei, auch wenn der OS immer weiter aus dem Geld läuft. So kann es sein, daß der Emi später zB 0,01/0,11 stellt. Dann ist wohl auch nix mehr mit Black-Scholes.

[Chris_M]

Antwort auf Beitrag Nr.: 64.232.827 von alzwo am 30.06.20 10:59:54

Zitat von alzwo: Der Emi bestimmt doch selbst den Geld- und Briefkurs. Meist unterscheiden die sich um einen festen Betrag (Routine). Am Tag X wird zB 1,73/1,83 gestellt. Die 10 Cent Spread behält der Emi meist bei, auch wenn der OS immer weiter aus dem Geld läuft. So kann es sein, daß der Emi später zB 0,01/0,11 stellt. Dann ist wohl auch nix mehr mit Black-Scholes.

ok das Beispiel mit 10 Cent Spread ist schon sehr zugespritzt. i.d.R. liegt der bei 0,01 oder 0,02 Euro wobei das alles auch von der RLZ etc.

Der Spread bleibt aber nicht über die ganze RLZ gleich. Man konnte es doch während der Pandemie bei vielen OS sehen, das die anfänglichen normalen Spreads von 0,01 bzw 0,02 aufs extremste ausgeweitet wurden. Bei vielen meiner Scheine hatte ich 25% Spread und bei Ross Stores sogar 50% Spread.

Solche Spreadausweitungen macht der Emi wenn die Vola verrückt spielt und er sichert sich auf diese Art und Weise auch ab. Der Emi ist ja kein Johaniter und hat nichts zu verschneken.

Hier mal ein Screenshot. Die OS wurden mit normalen 0,01 bzw 0,02 Spread am 05.03 gekauft und so sahen die Spreads am 13.03 um 21 Uhr aus:

[debux]

In der Regel sind Puts immer etwas teurer als Calls.

[Zahnpastaa]

Antwort auf Beitrag Nr.: 64.232.827 von alzwo am 30.06.20 10:59:54

Danke für eure Antworten. Hab mal nach OS geguckt, als der DAX bei 8200 stand: Es gab einfach (fast) keine Put-Scheine. Ich denke, die Banken haben sie vom Markt genommen.